„Massive Einschnitte” bei Bombardier geplant

Beim Zughersteller Bombardier Transportation dringt das Management auf eine weitere Sparrunde für die deutschen Standorte. Nach Gewerkschaftsangaben sollen Mitarbeiter auf Weihnachts- und Urlaubsgeld sowie Entgelterhöhungen verzichten. Sie sollen zudem länger arbeiten ohne finanziellen Ausgleich, wie es in einem Mitarbeiter-Rundschreiben der IG Metall heißt, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
Bombardier wollte sich auf Anfrage von rbb|24 nicht zu den konkreten Plänen äußern, um den “laufenden Verhandlungen nicht vorzugreifen”. Das Unternehmen räumte aber ein, dass “die Beteiligung der Beschäftigten an Kostensenkungen” zum Konzept von Bombardier zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit gehöre. Einige der geplanten Maßnahmen seien “einschneidend”, wird  Michael Fohrer, Deutschlandchef bei Bombardier Transportation, in der Antwort an rbb|24 zitiert.
Nach Informationen des „Handelsblatts” aus Unternehmenskreisen sind 1.000 Arbeitsplätze in Gefahr.

Quelle: rbb|24

Rekordergebnis im vergangenen Jahr für den HVV

Die Fahrgastzahlen des Hamburger Verkehrsverbundes sind im Jahr 2019 gegenüber dem Vorjahr von 784,5 Millionen auf 795,5 Millionen angestiegen. Dies bedeutet einen Zuwachs um 1,4 Prozent bzw. 11,0 Millionen Fahrgäste. Damit hat sich das Wachstum wieder deutlich verstärkt: Der Anstieg fiel wesentlich höher aus als im Vorjahr (2018: +0,5 Prozent).
Maßgeblich zu dieser guten Entwicklung beigetragen hat die erste Angebotsoffensive im Dezember 2018. Besonders die Zeitkarten des Berufsverkehrs (Vollzeit-Abo, ProfiTicket) wurden stark nachgefragt. Insgesamt ist 2019 damit das beste Jahr in der Geschichte des HVV.
Unterstützt durch massive Leistungsausweitungen (Angebotsoffensive II, ab Dezember 2019) hat sich der Nachfragezuwachs in diesem Jahr zunächst fortgesetzt. Ab Mitte März gingen die Fahrgastzahlen im HVV durch die Einschränkungen des öffentlichen Lebens dann vorübergehend deutlich zurück. Mittlerweile verzeichnen die Verkehrsunternehmen im HVV wieder spürbar mehr Fahrgäste.

Quelle: Hamburger Verkehrsverbund GmbH

Busbranche plant weitere Demonstration und Klage auf Schadensersatz

Der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) und seine Landesverbände sowie die Gütegemeinschaft Buskomfort (gbk) und der RDA Internationaler Bustouristik Verband haben am 5. Juni das Konjunkturpaket der Bundesregierung als vollkommen unzureichend für die Rettung der Busunternehmen kritisiert. Die vorgesehenen Überbrückungshilfen sind zu niedrig und zeitlich zu kurz angesetzt, um das Fortbestehen der Betriebe zu sichern. Zudem lässt die Bundesregierung die massiven Schäden des bisherigen Fahrverbots seit dem 17. März vollkommen außer Acht. Aufgrund der hohen Vorhaltekosten für die umweltfreundlichen modernen Busflotten ist eine Entschädigung für das Überleben tausender Busunternehmen unverzichtbar. Dafür vom Bundesverkehrsministerium vorgesehene Mittel wurden aber in den Beschlüssen von Union und SPD nicht aufgegriffen. Als Reaktion auf das Ausbleiben effektiver Rettungsmaßnahmen im vorgeschlagenen Konjunkturpaket kündigen der bdo, seine Landesverbände sowie gbk und RDA im Rahmen des 2. Aktionstags eine weitere Bus-Demonstration mit Kundgebung am 17. Juni in Berlin an. Ebenfalls angestoßen wird von der Busbranche eine Klage auf Schadensersatz für die Folgen des Fahrverbots für Reisebusse, die als einziges Verkehrsmittel am 17. März mit einer solchen Komplettsperre belegt wurden.
Die Verbände fordern die auf Basis der Vorhaltekosten errechneten 170 Millionen Euro zum Ausgleich der Schäden des Verbots für den Zeitraum von Mitte März bis Ende Mai. Zudem müssen einheitliche Bedingungen für den Reisebusverkehr in ganz Deutschland und damit eine Gleichbehandlung mit den anderen Verkehrsmitteln Flugzeug und Zug kommen. Die sogenannten „Überbrückungshilfen“ müssen zeitlich deutlich ausgeweitet werden, da drei Monate für eine Branche mit langer Vorlaufzeit und massiven Beeinträchtigungen viel zu kurz angesetzt sind. Auch die Höhenbegrenzung der Mittel für kleine und mittlere Unternehmen ist willkürlich und muss ersatzlos gestrichen werden, da bei den hohen laufenden Kosten die Gelder für die mittelständischen Busunternehmen nicht ausreichend sind, um das Fortbestehen zu sichern.

Quelle: Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (bdo)

„Weichen-EKG“ für verlässlichere Züge

Die Deutsche Bahn (DB) sorgt jetzt mit einem „Weichen-EKG“ für pünktlichere Züge. Sensoren an bundesweit 28.000 Weichen melden rund um die Uhr, ob alles tadellos funktioniert oder die Technik kränkelt. Störungen lassen sich so schon erkennen und beheben, bevor sie überhaupt entstehen. Im vergangenen Jahr hat die DB auf diese Weise bereits 3.600 Defekte verhindert und Reisen mit dem Zug für ihre Fahrgäste verlässlicher gemacht. Die letzte smarte Weiche hat die Bahn jetzt in Halle (Saale) angeschlossen und damit einen Meilenstein für die vorausschauende Instandhaltung erreicht. Die DB investierte in die neue Technik rund 66 Millionen Euro.
Dreh und Angelpunkt des „Weichen-EKGs“ ist ein Sensor, der auf dem Stromkabel des Weichenantriebsmotors sitzt. Wird die Weiche für eine Zugfahrt gestellt, misst der Sensor induktiv den dafür benötigten Strom. Weicht der ermittelte Wert vom normalen Energieverbrauch des Motors ab, werden die Instandhalter aktiv. Anhand der Daten können sie frühzeitig diagnostizieren, welches Ausmaß die Störung hat und welche vorbeugenden Reparaturarbeiten nötig sind, um einen Defekt zu vermeiden.

Quelle: Deutsche Bahn AG

Ruhrbahn erhält Fördergeld für Nachrüstung von 73 Bussen

Gestern (4.6.2020) hat die Ruhrbahn einen Förderbescheid in Höhe von 175.145 Euro für die Nachrüstung von insgesamt 73 Bussen von Verkehrsminister Hendrik Wüst in Düsseldorf in Empfang genommen. Damit ergänzt das Land NRW die Förderung des Bundes in Höhe von rund 900.000 Euro für diese Maßnahme.
Mit Hilfe des Förderbescheids ist die Ruhrbahn in der Lage, auch ihre letzten 73 Busse auf den Abgasstandard Euro VI nachzurüsten. Somit sind am Ende des Jahres alle 275 Busse der Ruhrbahn in Essen und Mülheim mit Euro VI ausgestattet.

Quelle: Ruhrbahn GmbH

Förderprogramm für die Nahverkehrs-Infrastruktur in Westfalen-Lippe

Die Verbandsversammlung des NWL hat am 04. Juni 2020 das Förderprogramm für Infrastrukturmaßnahmen des Nahverkehrs in Westfalen-Lippe im Jahre 2021 beschlossen. Gefördert werden Neu- und Umbauten von Bushaltestellen, P + R-/B + R-Anlagen, Fahrgastinformationssysteme, Mobilstationen, Bahnhofsmaßnahmen und weitere Baumaßnahmen zum Nahverkehr in der Region. Im Mittelpunkt steht meist die Barrierefreiheit der Infrastruktur. Der NWL fördert die anerkannten Baukosten mit 90 %, die Antragssteller (Kommune oder Verkehrsunternehmen) tragen 10 %.
Insgesamt werden Einzelmaßnahmen mit einem Gesamtvolumen von 34,73 Mio. € gefördert. Die Umsetzung erfolgt überwiegend in 2021, zum Teil auch in den Folgejahren.

Quelle: Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL)

Groko macht den Weg für neue Fahrdienste frei

Die große Koalition will den Einstieg neuer Anbieter in den Taxi- und Fahrdienstmarkt erleichtern. Wie das Nachrichtenmagazin FOCUS meldet, haben sich Union und SPD auf eine Novelle des Personenbeförderungsgesetzes geeinigt. Darin werden sogenannte Pooling-Angebote von Fahrdiensten, bei denen sich mehrere Fahrgäste ein Fahrzeug teilen, dauerhaft erlaubt. Anbieter wie Uber oder der Volkswagen-Ableger Moia bekommen damit Rechtssicherheit. Bislang sind viele neue Anbieter nur auf Grundlage befristeter Ausnahmeregelungen unterwegs. Auch die starren Tarife für das herkömmliche Taxigewerbe sollen laut Einigung fallen. Die umstrittene Rückkehrpflicht für taxiähnliche Angebote wie UBER bleibt dagegen erhalten. „Damit sorgen wir in klar definierten Grenzen für mehr Wettbewerb auf dem Mobilitätsmarkt“, sagte Unionsfraktionsvize Ulrich Lange (CSU) dem FOCUS. Aus Angst vor unfairer Konkurrenz hatte das Taxigewerbe eine Novelle des Gesetzes bis dato abgelehnt, weil nach den Plänen von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) für Anbieter wie Uber die Rückkehrpflicht abgeschafft werden sollte. Scheuer konnte sich damit aber nicht durchsetzen. Die Verkehrspolitiker von Union und SPD wollen außerdem flexible Taxitarife ermöglichen. Es soll demnach einen „Tarifkorridor mit Höchst- und Mindestpreisen“ oder „Tarif ohne Zeitfaktor“ geben, heißt es in dem dreiseitigen Reformpapier der Koalitionäre. Das Bundesverkehrsministerium soll dazu einen entsprechenden „Formulierungsvorschlag“ machen. Mit der Reform wollen Union und SPD auch den ländlichen Raum stärken. „Es wird einfacher mit kleineren Fahrzeugen flexibel auf die Nachfrage zu reagieren, wo es bisher nur ein knappes Angebot mit einem Linienbus nach Fahrplan gibt“, sagte Verkehrspolitiker Lange dem FOCUS.

Quelle: FOCUS

Solaris liefert 20 MIDI-Busse nach Prag

Solaris Bus & Coach S.A. und der Betreiber Dopravní podnik hlavního města Prahy (DPP) haben einen Ausführungsvertrag über 20 niederflurige MIDI-Busse und 6 Sätze der Diagnoseausrüstung und -software mit einem Gesamtwert von über ca. 4 Mio € unterschrieben. Unterzeichnet wurde dieser Vertrag im Rahmen des im Februar dieses Jahres geschlossenen Rahmenvertrags über die Lieferung von insgesamt bis zu 40 Solaris Urbino 10,5, von bis zu 35 Sätzen Diagnoseausrüstung und -software, maximal 6 Sätzen der Serviceausstattung für die Diagnostik und die Befüllung des Klimakompressors mit dem Kältemittel sowie von bis zu 7 Testsätzen des Fahrgastinformationssystems. Der Gesamtwert des Rahmenvertrags beträgt über ca. 8,6 Mio €.

Quelle: Solaris Bus & Coach S.A.

Schwebebahn-Radreifenerneuerung hat Auswirkungen auf den Fahrplan

Es wird derzeit manchmal lauter auf der Wuppertaler Schwebebahn-Strecke, je nachdem welches Fahrzeug gerade vorbei fährt. Die Ursache sind die Radreifen. Sie verursachen bei hohen Laufleistungen einen erhöhten Geräuschpegel. Ein Umstand, der auch vielen Fahrgästen und Anwohnern an der Schwebebahnstrecke aufgefallen ist.
Grund zur Sorge ist das nicht, die Betriebssicherheit ist jederzeit gewährleistet. Aber die Fahrgeräusche sind ein Ärgernis, das die WSW schnellstmöglich abstellen wollen. Die WSW werden daher die Erneuerung der Radreifen vorziehen und schicken dafür besonders laute Bahnen in die Schwebebahnwerkstatt.
Bis alle Bahnen wieder leise durchs Tal rollen, kann es Corona-bedingt noch etwas dauern. Für die notwendigen Ersatzräder gibt es aktuell einen Lieferengpass. Die ungeplante Austauschaktion hat Auswirkungen auf den Fahrplan. Da mehr Fahrzeuge eine Pause in der Werkstatt einlegen müssen, stehen weniger betriebsbereite Bahnen zur Verfügung.
Um die Auswirkungen auf die Fahrgäste so gering wie möglich so halten, nutzen die WSW die verkehrsärmere Zeit bis Ende der Sommerferien für die Werkstattaufenthalte. Bis Ende Juli bedeutet dies, dass die WSW ab 12. Juni bei der Schwebebahn tagsüber von einem Dreieinhalb-Minuten- auf einen Viereinhalb-Minuten-Takt umstellen müssen. Diese Einschränkung wird voraussichtlich bis Ende der Sommerferien bestehen bleiben.

Quelle: WSW Wuppertaler Stadtwerke GmbH