Mehrwertsteuer im Fernverkehr auf der Schiene unverzüglich senken

Nach dem klaren Bekenntnis führender Politiker zur Bahn fordert das Verkehrsbündnis Allianz pro Schiene die Bundesregierung zu einem raschen Handeln auf. „Eine ganz große Koalition aus unterschiedlichen politischen Lagern ist sich einig, dass Fliegen nicht länger billiger als Bahnfahren sein darf“, sagte Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, am Montag in Berlin.

„Damit ist es möglich, die Mehrwertsteuer im Fernverkehr auf der Schiene unverzüglich zu senken.“

Das breite Bündnis für eine attraktivere Bahn reicht von Bundeskanzlerin Angela Merkel über Verkehrsminister Andreas Scheuer und Umweltministerin Svenja Schulze bis zum Grünen-Vorsitzenden Robert Habeck. Sie alle haben sich dafür ausgesprochen, Bahnfahren preislich attraktiver zu gestalten. „Die politischen Mehrheiten für faire Wettbewerbsbedingungen zwischen Bahn und Flugzeug sind da. Jetzt muss die Koalition liefern, statt weiter überfällige Veränderungen im Verkehr auf die lange Bank zu schieben“, so Flege. „Wer es ernst meint mit dem Klimaschutz, muss die Benachteiligung der Schiene beenden und die Mehrwertsteuer im Fernverkehr von 19 auf sieben Prozent senken.“ Derzeit zahlen Bahnreisende nur im Nahverkehr den ermäßigten Mehrwertsteuer-Satz von sieben Prozent. Bei Reisen ab 50 Kilometern wird ein Mehrwertsteuer-Satz von 19 Prozent fällig. Bei grenzüberschreitenden Flügen verzichtet der Staat dagegen völlig auf die Mehrwertsteuer.
Quelle: Allianz pro Schiene e.V.

Kooperation von RMV und KVB beim Handy-Ticket

Ab sofort können Fahrgäste

mit der

App des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV)

auch Fahrkarten der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) kaufen und umgekehrt mit der KVB-App RMV-Tickets

. Möglich wird dies über eine

gemeinsame digitale Schnittstelle

. Die neue Option steht allen Nutzerinnen und Nutzern der RMV- bzw. KVB-App mit dem heute (22. Juli) veröffentlichten Release direkt zur Verfügung.
"Nachdem bereits seit 2018 DB-Fernverkehrsfahrkarten über die RMV-App gekauft werden können, wollen wir mit IPSI schrittweise die gesamte Nahverkehrsbranche in unsere App einbinden", sagt RMV-Chef Prof. Knut Ringat. "Mit dem Projekt IPSI machen wir die gewohnten Apps wie die des RMV oder der KVB zu übergreifenden Mobilitäts-Apps." Stefanie Haaks, Vorsitzende des Vorstands der KVB hebt hervor: "Damit sind KVB und RMV Vorreiter in Deutschland. Kundinnen und Kunden wollen Tickets von A nach B, egal welches Verkehrsmittel, welcher Verbund und welcher Anbieter. Genau das bieten wir jetzt."
Die Vernetzung von RMV und KVB ist Teil des bundesweiten Projektes IPSI, bei dem Verkehrsunternehmen und -verbünde in ganz Deutschland ihre Tarife gegenseitig als HandyTicket anbieten. Für Fahrgäste wird es damit künftig nicht mehr notwendig sein, die Apps mehrerer lokaler Mobilitätsanbieter zu installieren. IPSI macht damit Schluss und vernetzt die vertraute Mobile-App des Fahrgastes bundesweit mit anderen Handy-Ticket-Systemen. Die Ausweitung auf weitere Unternehmen bzw. Verkehrsverbünde ist in Planung.
Quelle: Rhein-Main-Verkehrsverbund GmbH

Neue Ticketautomaten für die SSB

Scheidt & Bachmann

hat den Zuschlag der

Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB)

über die Lieferung eines

neuen Fahrgeldmanagementsystems

erhalten. 390 neue stationäre Ticketautomaten vom

Typ FareGo Sales ST|50

sowie ein

neues FareGo-Data-Hintergrundsystem

lösen nach 23 Jahren die ältere Generation FAA2000 ab und werden im Jahr 2020 sukzessive im Bediengebiet der SSB in Stuttgart in Betrieb genommen.
Die gemäß TSI-PRM barrierefreie Gestaltung der neuen Ticketautomaten und das zusätzliche VierEcken-Menü reduzieren die Zugangsbarrieren und erweitern die Nutzungsmöglichkeiten für alle Kundengruppen. Die zukunftsorientierte Technik sowie das neu gestaltete User-Interface machen den Ticketerwerb schnell, einfach und kundenfreundlich.
Der Funktionsumfang der neuen Ticketautomaten umfasst dabei sowohl den klassischen Erwerb von Tickets mittels Bargeld (Münzen/Banknoten), als auch die bargeldlose Zahlung mit Kredit- /Debitkarten in kontaktbehafteter und kontaktloser Ausprägung. Durch den Einsatz eines Banknotenrecyclers können auch Banknoten als Wechselgeld an die Fahrgäste zurückgegeben werden, wodurch der Bezahlkomfort für den Kunden gesteigert wird. Neben dem Erwerb von Papiertickets, bieten die neuen Ticketautomaten die Möglichkeit bestimmte Tickets als eTickets gemäß (((eTicketing-Deutschland (VDV-KA) zu erwerben.
Quelle: Scheidt & Bachmann GmbH

Rolls-Royce eröffnet neues Training Center für MTU-PowerPacks

Rolls-Royce hat ein neues Schulungszentrum für Bahn-Antriebe der Marke MTU eröffnet

und baut damit sein

globales Kompetenzzentrum für PowerPacks der MTU-Baureihe 1600 am Standort East Grinstead in Großbritannien

aus. In dem Training Center schult Rolls-Royce technisches Personal von Nutzern, Händlern und Distributoren sowie eigene Service-Techniker in der Handhabung und Wartung der MTU-Antriebsanlagen, um eine möglichst hohe Verfügbarkeit zu gewährleisten. Das Training Center verfügt über eine eigene Werkstatt, in der an PowerPack und Motor der Baureihe 1600 gearbeitet und somit sehr praxisnah ausgebildet wird. Mehr als 50 Techniker können die drei- bis fünftägigen Intensivkurse pro Jahr durchlaufen. Wichtigster Kunde und Partner ist zunächst Hitachi Rail: Dessen Hochgeschwindigkeitszüge der Class 800, 801 und 802 sind auf Strecken in ganz Großbritannien mit MTU-PowerPacks der Baureihe 1600 unterwegs.
Quelle: Rolls-Royce Power Systems AG

Mit EMMA in die Zukunft

Der

autonom fahrende Kleinbus EMMA

pendelte nur kurz am

Mainzer Rheinufer

– doch tatsächlich ist der

Modellversuch langfristig angelegt

. Das Land Rheinland-Pfalz fördert nun den Aufbau eines

Kompetenzzentrums für autonomes Fahren im ÖPNV/Living Lab

. Die Mainzer Stadtwerke und die Mainzer Verkehrsgesellschaft (MVG) wollen das autonome Fahren im ÖPNV im Austausch mit hiesigen und internationalen Partnern vorantreiben. Verkehrsstaatssekretär Andy Becht hat den Förderbescheid übergeben.
„Autonome bzw. hoch automatisierte Busse im ÖPNV werden in der Zukunft eine wichtige Rolle spielen. So können perspektivisch Ortsrandlagen, Räume im Stadt-Umland-Bereich und neue Gewerbegebiete auch bei geringerer Nachfrage in den ÖPNV eingebunden werden“, sagte Verkehrsstaatssekretär Andy Becht bei der Übergabe eines Förderbescheids über 60.000 Euro. Das Land unterstützt damit den Aufbau des Kompetenzzentrums für autonomes Fahren im ÖPNV/Living Lab von Mainzer Stadtwerken und Mainzer Verkehrsgesellschaft (MVG).
„Mit dem erfolgreichen Projekt EMMA haben Sie gezeigt, dass mit verhältnismäßig geringen Mitteln gute Voraussetzungen geschaffen werden können, um erfolgreich an (Forschungs-)Ausschreibungen teilnehmen zu können und dadurch einen wesentlichen Erkenntnisgewinn für die Weiterentwicklung des ÖPNV in Rheinland-Pfalz zu generieren“ sagte Becht.
Mit dem Kompetenzzentrum wollen Stadtwerke und MVG autonomes Fahren im ÖPNV weiter voranbringen – auch durch den Erfahrungsaustausch mit nationalen und internationalen Partnern. Dabei geht es auch um die Vernetzung von nachhaltiger ÖPNV-Mobilität mit der Infrastruktur und einer intelligenten Verkehrssteuerung.
Quelle: Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinlad-Pfalz

VBW, BOGESTRA und Stadtwerke planen erste Bochumer Elektro-Mobilstationen

Die städtischen Gesellschaften wollen attraktive Mobilitätsangebote für die Bochumer Quartiere schaffen. VBW Bauen und Wohnen, BOGESTRA und Stadtwerke Bochum planen zwei große E-Mobilstationen in Quartieren der VBW aufzubauen. Frank Thiel, Geschäftsführer der Stadtwerke Bochum, BOGESTRA-Vorstand Jörg Filter und Norbert Riffel, Geschäftsführer der VBW Bauen und Wohnen, unterzeichneten am 18. Juli eine entsprechende Vereinbarung im Verwaltungsgebäude des Bochumer Wohnungsunternehmens.
Der Kooperationsvertrag sieht vor, in einem kommunalen Pilotprojekt Mobilstationen in der Hustadt und der Flüssesiedlung in Bochum-Grumme zu errichten, um die Mobilität der Bewohner an den Standorten zu steigern. Bereits im Herbst dieses Jahres sollen die Stationen bestehend aus Elektroautos, E-Bikes und E-Lastenrädern in den zwei Quartieren von den Bochumern genutzt werden können.
"Die BOGESTRA schaut mit ihren Straßenbahnen auf über 120 Jahre ‘elektromobile’ Erfahrung zurück", sagt BOGESTRA-Vorstand Jörg Filter. "Die innerstädtische Mobilität ist unser Kerngeschäft und deswegen ist es für uns als Mobilitätsdienstleister umso wichtiger, den Wandel in der Mobilität im Sinne der Kunden und der Stadtgesellschaft mitzugestalten. Konkret bedeutet es hier die ‘klassischen’ Verkehrsmittel mit Sharing-Angeboten zu kombinieren."
"Elektrische Mobilität ist ein entscheidendes Thema in der Energiewende. Wir wollen den Umstieg von fossilen Brennstoffen hin zu erneuerbaren Energien in den Quartieren forcieren", erklärt Stadtwerke-Geschäftsführer Frank Thiel. "Wir haben im gesamten Stadtgebiet inzwischen rund 200 mit Ökostrom versorgte Ladepunkte installiert und unterstützen die Mobilstationen mit unserer Expertise für den Aufbau und den Betrieb intelligenter Ladeinfrastruktursysteme."
"Die VBW ist der Quartiersentwickler in Bochum im Neubau und im Bestand. Wir entwickeln Wohnraum für jeden. Dabei legen wir nachhaltige Maßstäbe an zukunftsweisenden Entwicklungen. Dazu gehört natürlich auch Mobilität. Insofern freue ich mich, dass unsere Mieter es hier testen können", ergänzt Norbert Riffel.
Einzelheiten zu weiteren Kooperationspartnern sowie Details zu den Buchungsmodalitäten und Fahrzeugangeboten werden die Partner auf einem Eröffnungstermin vorstellen.
Quelle: BOGESTRA

Rheinbahn verbessert Rating auf „AA“

Die Rheinbahn hat erstmalig das Rating-Ergebnis "AA" durch die Rating Agentur Standard & Poor’s erhalten. Damit hat sie ihre bisherige Einstufung "AA-" nochmals verbessert. Das Ergebnis steht für eine "sehr starke Fähigkeit zur Erfüllung finanzieller Pflichten". Nachdem die Rheinbahn elf Mal in Folge mit der Einstufung "AA-" bewertet wurde, erreichte sie beim aktuellen Rating zum ersten Mal die Stufe "AA". Sylvia Lier, kaufmännische Vorständin der Rheinbahn: "Wir nehmen damit einen Spitzenplatz unter den deutschen Verkehrsunternehmen ein, die bei Rating-Agenturen bewertet wurden. Das Rating-Ergebnis macht uns stolz!"

Hintergrund

Die Rating-Agentur Standard & Poor’s stuft Unternehmen je nach
Bonität in verschiedene Kategorien ein. Dabei ist "AAA" die beste
Wertung (die bislang aber kein deutsches Unternehmen bekommen hat)
und D die schlechteste.
Quelle: Rheinbahn

VRS-Studie: Kostenloser Nahverkehr bedeutet erhebliche Kosten

Die Diskussionen um kostenlosen ÖPNV oder 365-Euro-Jahrestickets sind derzeit allgegenwärtig. Sollten solche Angebote eingeführt werden, rechnen Experten mit einem Fahrgastzuwachs von rund 30 Prozent. Doch lassen sich die dafür notwendigen kurzfristigen Kapazitätssteigerungen überhaupt realisieren? Und welche Kosten entstünden durch die zusätzlichen Angebote? Die Mitglieder der VRS-Verbandsversammlung wollten diese Fragen beantwortet haben und beauftragten die Geschäftsführung der VRS GmbH mit der Erstellung einer Untersuchung. Im Fokus stand, welche zusätzlichen Kapazitäten bis ca. 2024 notwendig sind, um Fahrgaststeigerungen von 30 Prozent zu bewältigen und welche Maßnahmen und Finanzmittel erforderlich sind, um diese zusätzlichen Kapazitäten zu schaffen. Projektleiterin Jutta Henninger von der WVI Prof. Dr. Wermuth Verkehrsforschung und Infrastrukturplanung GmbH mit Sitz in Braunschweig sowie der Kasseler Professor Carsten Sommer vom Institut für Verkehrswesen stellten die Ergebnisse der Kapazitätsuntersuchung nun in der Sitzung der VRS-Verbandsversammlung vor.
Die Kosten für die von den Gutachtern erarbeiteten Entlastungsmaßnahmen, um Fahrgaststeigerungen von 30 Prozent aufzufangen, werden auf rund 120 Millionen Euro pro Jahr geschätzt. Diese Summe ist allerdings als Untergrenze zu verstehen. Zusätzliche Kosten, die beispielsweise bei der Beschaffung von Elektrobussen anstelle von Dieselbussen entstehen, konnten noch nicht bis ins Detail ermittelt werden.
VRS-Geschäftsführer Michael Vogel betont: "Der ÖPNV kann einen wichtigen Beitrag zu Luftreinhaltung und Mobilitätswende leisten. Die Untersuchung zeigt jedoch, dass eine kurzfristige Fahrgaststeigerung erhebliche Maßnahmen im ÖPNV-System bedarf und mit hohen Kosten verbunden ist. Wir brauchen daher das Bewusstsein, eine neue, moderne Verkehrsplanung einzuführen und auch Einschnitte für den Autoverkehr zu akzeptieren. Dazu müssen die zukunftsweisende Bedeutung des Nahverkehrs erkannt und die entsprechende finanzielle Ausstattung gewährleistet werden."
Quelle: VRS

E-Tretroller dürfen in Bahn und Bus transportiert werden

Zusammengeklappte E-Tretroller können ab dem 1. August 2019 in Bussen und Bahnen in Nordrhein-Westfalen kostenfrei mitgenommen werden. Sie sind im zusammengeklappten Zustand wie ein Gepäckstück zu behandeln und daher wird kein Ticket benötigt. Anders sieht dies bei nicht klappbaren oder nicht zusammengeklappten E-Tretrollern aus: Diese werden wie ein Fahrrad behandelt, für das ein entsprechendes Ticket gelöst werden muss.
Der Beschluss wurde im Landesarbeitskreis (LAK) Nahverkehr NRW, zuständig u.a. für den NRW-Tarif und die Beförderungsbedingungen in NRW, gefasst und der Tarifantrag von der zuständigen Bezirksregierung Köln zwischenzeitlich positiv beschieden.
Quelle: VRS

evb: Coradia iLint überzeugt im Praxistest

Die Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser (evb) ziehen als Betreiber der bisher weltweit einzigen Wasserstoffzüge nach einem knappen Jahr Fahrbetrieb eine positive Zwischenbilanz. „Bei mittlerweile über 100 000 gefahrenen Fahrzeugkilometern sind wir absolut zufrieden mit der Leistung“, sagte Jörg Nikutta, Geschäftsführer des Fahrzeugherstellers Alstom. Seit Herbst 2018 verbindet der emissionsfreie Regionalzug die niedersächsischen Orte Bremervörde und Buxtehude. Mittlerweile waren auch zahlreiche ausländische Delegationen in Bremervörde, um sich vor Ort über das mit Wasserstoff-Brennstoffzellen betriebene Schienenfahrzeug zu informieren. Bis Ende 2021 sollen auf der gesamten Strecke Wasserstoffzüge eingesetzt werden. Und auch in Hessen will man zukünftig den Einsatz von Fahrzeugen des Typs Coradia iLint erproben.