Grenzen überschreiten – multimodale & intermodale Angebote für Kunden

Neue Ansätze u.a. aus Südtirol, der Schweiz und Österreich inspirierten die rund 100 Teilnehmer der 59. Kontiki-Konferenz am 22. und 23. Juni 2017. Der Vizepräsident des Südtiroler Landtags Dr. Thomas Widmann gab zu Beginn Eindrücke über Politik und Mobilität in Südtirol. Er veranschaulichte, was es heißt, in einer Wirtschaftsregion wie Südtirol nachhaltige Mobilität und Tourismus zu verknüpfen. Als beispielhaftes Angebot wurde der Südtirol Pass mit seinem nutzerfreundlichen Tarifsystem und den damit verbundenen Herausforderungen vorgestellt. Der Südtirol Pass gewährleistet eine wechselseitige Anerkennung der Tarife des Verkehrsverbundes Südtirol und bringt dem Kunden dadurch erhebliche Vorteile. Zu den Verkehrsmitteln des Südtiroler Verkehrsverbundes gehören die Stadtlinien, Überlandlinien, die Citybusse, Regionalzüge der italienischen Eisenbahn, die Züge der Vinschger- und Pustertalbahn, die Seilbahnen und die Rittner Trambahn. Das Ticket ist landesweit in allen Verkehrsmitteln gültig. Nachhaltigkeit ist eine der zentralen Forderungen für die Umsetzung des Plans "autofrei durch Südtirol" – Mobilität spielt eine Schlüsselrolle. Die Mobilität soll durch attraktive Anreize auf Bus und Bahn verlagert werden, dazu wird ein qualitativ hochwertiges Angebot geschaffen. Green Mobility ist ein Schwerpunkt dieser Initiative. Die technische Umsetzung und der zu leistende Aufwand werden von Patrick Dejaco, Südtiroler Transportstrukturen AG, dargestellt. Im Anschluss an den Vortrag diskutierten (v.l.) H. Stammler, Vorsitzender Kontiki e.V., P. Dejaco, Bereichsleiter Südtiroler Transportstrukturen AG und Dr. T. Widmann, Vizepräsident des Südtiroler Landtags.

Dr. Anna Paltauf stellte dar, wie die Österreichische Bundesbahn-Personenverkehr AG auf maximalen Komfort für den Kunden setzt, da sich dessen Erwartungshaltung zum Shoppingerlebnis auch im Bahnbereich massiv verändert hat. Bernhard Joachim, Geschäftsführer der Allgäu GmbH, berichtet über die erfolgreiche Kooperation und Kommunikation im Allgäu und den angrenzenden Regionen. Die Kreierung der Marke "Allgäu" wurde zu einem Erfolgsfaktor, der in der Öffentlichkeit deutlich wahrgenommen wird. . Am Nachmittag des ersten Tages der 59. Kontiki-Konferenz standen drei Foren zur Auswahl.

Digitalisierung aufwändiger Prozessabläufe

Der zweite Konferenztag begann mit dem Vortrag von Sjef Janssen, VDV eTicket Service GmbH & Co. Kg zu den (((eTicket-News. In kompakter Form informierte Janssen über aktuelle Entwicklungen in Deutschland und angrenzenden Ländern. Franz Haas, Haas Consult GmbH und Heinz Tefferl veranschaulichen, wie aufwändige Prozessabläufe in ÖPNV-Betrieben digitalisiert werden. Unterschiedliche Problemstellungen können erfasst und bearbeitet werden. Dr. Susanne Grün, ch-direkt, und Dr. Andreas Kronawitter, BLS, erläuterten wie es möglich ist, schweizweit mit Hilfe eines elektronischen Standards und nur einer einzigen Karte das gesamte Transportangebot des öffentlichen Verkehrs zu nutzen. Das Motto lautet: "Immer das richtige Ticket zum besten Preis".

Die nächste Konferenz findet am 9./10. November in Bielefeld zum Thema "Der Mensch im Mittelpunkt oder bloße Randerscheinung?" statt.

Paris vernetzt: Perspektiven zur Mobilität

Promosalons und Paris Region Entreprises veranstalteten am 29. Juni 2017 in Düsseldorf den deutsch-französischen Business-Tag „Paris vernetzt: Perspektiven zur Mobilität – Geschäftsmöglichkeiten für deutsche Unternehmen im Projekt ‚Grand Paris‘“ zur Förderung der wirtschaftlichen Attraktivität der Region Île-de-France und ihrer internationalen Messen.
Die Veranstaltung präsentierte den Großraum Paris in seiner Entwicklung zu einer „Smart City“ und zeigte die mit diesem Modernisierungsprozess – 28 Milliarden Euro werden investiert – verbundenen Geschäftsmöglichkeiten für deutsche Unternehmen auf. Rund 80 Teilnehmer, darunter Akteure aus den Bereichen Wirtschaft, Verkehr, Transport und Logistik sowie institutionelle Vertreter und Presse informierten sich über die neuen Infrastrukturen im Pariser Ballungsraum.

Zukunftsmarkt Mobilität – Paris regt zum Austausch an

„Die Entwicklungen im Bereich Mobilität sind Entwicklungen der Zukunft“ kündigte Dominique Cherpin, Geschäftsführer von Promosalons Deutschland, die Vorträge der Referenten an. Romain Erny, Business Development Manager Transportation & Industry bei Paris Region Entreprises, bezeichnete die Mobilität in der Region Île-de-France mit über 40 Millionen Fahrten pro Tag als Schlüsselbereich. Dabei sind vier Formen der Mobilität zu unterscheiden: die personalisierte Mobilität im öffentlichen Verkehr (mit dem Grand Paris Express), die elektrische Mobilität, die vernetzte und autonome Mobilität und die serviceorientierte Mobilität mit den Angeboten durch Carsharing und Mitfahrzentralen. Die Priorität der öffentlichen Behörden liegt dabei auf der Reduzierung des Staus und der Verschmutzung durch motorisierte Mobilität.

Corinne Moreau, Geschäftsführerin von Promosalons, stellte Paris als wichtigen Wirtschaftsstandort vor, indem sie die Attraktivität der französischen Messen für deutsche Unternehmen im Bereich Verkehr, Logistik und Umwelt aufzeigte: „in Frankreich werden jährlich 450 internationale Messen organisiert, davon sind 320 Fachmessen und 250 finden direkt in Paris statt. Ein großer Vorteil der Messen ist ihre internationale Ausrichtung: jeder dritte Besucher und 50% der Aussteller kommen aus dem Ausland“. Deutschland ist dabei Frankreichs größter Kunde mit 32.150 Besuchern und 3.210 Ausstellern pro Jahr. „Die Messen sind ideale Geschäftsplattformen, um ausländische Märkte zu erreichen, internationale Kontakte zu knüpfen und Innovationen in den verschiedenen Mobilitätsbereichen zu entdecken“, betonte sie.

Das Projekt „Grand Paris“

Gaëlle Pinson, Projektleiterin „Digital und Innovation“ der Société du Grand Paris, einem öffentlichen Unternehmen zur Entwicklung neuer Verkehrs-Infrastrukturen, erläuterte die Ziele und Herausforderungen des Projektes für den Ballungsraum „Grand Paris“. Sie ging auf den historischen Kontext ein – die letzte Stadterweiterung wurde 1860 von Haussmann vorgenommen – und
verdeutlichte die Notwendigkeit der Verbindung der Außenbezirke mit dem Stadtzentrum, u.a. mit dem „Grand Paris Express“, das größte automatisch betriebene U-Bahn-System der Welt. Die ausgebaute Infrastruktur, d.h. 4 neue Metrolinien, 200 km Metrostrecke, 68 neue Bahnhöfe wird täglich 2 Millionen Reisende befördern und ist neben den Bereichen Transport und intermodaler Verkehr besonders bedeutsam für Handel und Digitalisierung.

Im Anschluss informierte Dr. Christophe Kühl, Rechtsanwalt bei der Kanzlei Epp&Kühl über die Teilnahme an öffentlichen Ausschreibungen des „Grand Paris“ aus Sicht eines deutschen Unternehmens, z.B. sind beim Einsatz von Subunternehmern viele Besonderheiten wie Gesetzesgrundlagen und Zahlungsbedingungen und –fristen zu beachten.

Paris als vernetzte, intermodale sowie nachhaltige Stadt

Als Expertin für den öffentlichen Verkehr stellte Sophie Castagne, Vorsitzende des wirtschaftlichen Interessenverbandes „Objectif transport public“, die Herausforderungen für Paris als vernetzte, intermodale sowie nachhaltige Stadt vor. Dabei muss der wachsenden Stadtbevölkerung – bis 2030 soll sich diese verdoppeln – sowie der Entwicklung umweltfreundlicher Transportmittel entsprochen werden.
Laut Ross Douglas, Gründer und Geschäftsführer der Messe Autonomy Paris, wird sich die Mobilität ab 2025 grundlegend verändern. Auslöser sind die Faktoren: Active, Data, Autonome, Shared und Electric. Der Mobilitätswandel wird besonders durch die Digitalisierung bedingt sein: „so wie wir heute Medien streamen statt zu besitzen, wird es künftig mit Transportmitteln sein“, so Douglas.

Vincent Roumeas, International Relations Manager der Messen Pollutec und World Efficiency erklärte zum Thema „grüne Mobilität“ die Förderung der Nutzung von Fahrrädern, optimierte Parkmöglichkeiten sowie softe und elektrische Mobilität als wichtige Faktoren. Auch der Austausch zwischen den Städten und mit Start-Ups der Branche muss gefördert werden. Als Leiter der weltweit meistbesuchten Automesse Mondial de l’Automobile stellte Jean-Claude Girot die technologischen Entwicklungen und Innovationen im Automobilbereich passend zur grünen und vernetzten Mobilität vor. Das neue Konzept der Messe nimmt auch den Motorrad- und Mobilitätsbereich auf und widmet sich mit „Mondial Tech“ den technischen Innovationen der Zukunft.

Die Vortragsrunde wurden von zwei weiteren Mobilitätsexperten und Vertretern erfolgreich angesiedelter Unternehmen in der Region Île-de-France ergänzt: Raphael Daniel, Pressesprecher von FLIXBUS Frankreich für den öffentlichen Personenverkehr und Flora Bellina, Leiterin der Mobilitätsplattform FREE2MOVE der Groupe PSA zum Thema Carsharing beschrieben ihren Weg zur erfolgreichen Markteinführung in Frankreich.Die Vortragsrunden führten zu einem regen und interessanten Austausch zwischen den Teilnehmern und Referenten. Der deutsch-französische Business-Tag zeigte die Aktualität und das große Interesse an dem Thema Mobilität sowie den Geschäftsmöglichkeiten, welche die Pariser Region durch die Teilnahme an Fachmessen oder der Einführung einer deutschen Filiale bietet.

Bundesnetzagentur sichert Wettbewerb auf der Schiene

Die Bundesnetzagentur hat eine Einigung zwischen der DB Netz AG und Eisenbahnverkehrsunternehmen über sogenannte Grundsatz-Infrastrukturnutzungsverträge erreicht. „Wenn der Wettbewerb auf der Schiene gefährdet wird, schreitet die Bundesnetzagentur konsequent ein“, sagt Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur, und ergänzt: „Wir schaffen die Voraussetzungen für Eisenbahnverkehrsunternehmen, am Wettbewerb auf der Schiene teilnehmen zu können“.
Mehrere Eisenbahnverkehrsunternehmen sowie deren Verbände hatten sich gegenüber der Bundesnetzagentur beschwert, die DB Netz AG würde den Abschluss der sogenannte Grundsatz-Infrastrukturnutzungsverträge verweigern. Ein solcher Nutzungsvertrag muss bestehen, damit die Unternehmen überhaupt auf dem Netz der DB Netz AG fahren dürfen. Nach Intervention der Bundesnetzagentur hat die DB Netz AG inzwischen alle Verträge unterzeichnet und an die Unternehmen versendet.
Grund für die Weigerung der DB Netz AG waren Erklärungen der Unternehmen, die Nutzungsentgelte wegen andauernder gerichtlicher Verfahren nur unter Vorbehalt zahlen zu wollen. Insgesamt waren 15 Unternehmen betroffen, die im Jahr 2018 die Infrastruktur der DB Netz AG nicht hätten nutzen können. Nach Auffassung der Bundesnetzagentur darf die DB Netz AG die Verträge bei Erklärung von Zahlungsvorbehalten nicht ablehnen. Zahlungsvorbehalte sind üblich, um nach rechtskräftiger Klärung Zuvielzahlungen zurück verlangen zu können. Die DB Netz AG ist nicht berechtigt, die Verträge als unwirksam anzusehen.

Stadler gewinnt Service-Auftrag in den Niederlanden

Am 18. Juli 2017 hat das niederländische Nahverkehrsunternehmen Syntus den Auftrag für die Instandhaltung von 16 Stadler-FLIRT an Stadler vergeben. Die Laufzeit des Service-Vertrages beträgt 15 Jahre. Stadler investiert für die Instandhaltung der Fahrzeuge in ein neues Depot in Hengelo.
Für 16 Schienenfahrzeuge des Typs Stadler-FLIRT übernimmt Stadler die Instandhaltungsarbeiten von 2017 bis 2032. Das niederländische Nahverkehrsunternehmen Syntus hat die elektrischen Niederflurtriebzüge FLIRT im Januar 2016 Stadler in Auftrag gegeben. Derzeit befinden sich die Fahrzeuge auf Testfahrten zwischen  Amersfoort und Zwolle und verkehren künftig im Regionalverkehr auf der Strecke zwischen Zwolle-Kampen/Enschede. Der kommerzielle Betrieb wird per Dezember 2017 aufgenommen. Stadler Service Nederland wird ab diesem Zeitpunkt die umfassende Instandhaltung übernehmen.
Damit eine hohe Verfügbarkeit der Fahrzeugflotte während des ganzen Jahres sichergestellt wird, baut Stadler ein neues Depot in Hengelo und beschäftigt dort fünf Personen. Sämtliche Service-Arbeiten werden von Stadler-Mitarbeitenden ausgeführt, die mit den Fahrzeugen vertraut sind und einen schnellen und kosteneffizienten Einsatz gewährleisten. Mit diesem Standort baut Stadler seine Serviceaktivitäten in den Niederlanden weiter aus.

Wettbewerb „Mobilitätsknoten des Jahres“

Die Mobilität der Zukunft verlangt nach Meinung des Bundesverbandes Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) nach Drehscheiben, an denen verschiedene öffentliche Verkehrsmittel intelligent miteinander verknüpft werden. Um erfolgreiche Beispiele für derartige Mobilitätsknoten besser ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken und ähnliche Entwicklungen in möglichst vielen Städten und Gemeinden des Landes anzuregen, hat der bdo einen neuen Wettbewerb ins Leben gerufen.
Noch bis zum 30. Juli werden Bewerbungen um die Auszeichnung „Mobilitätsknoten des Jahres“ entgegengenommen. Der Preis geht in vier Kategorien an vorbildliche Halte- und Umsteigeorte, an denen Fahrgäste hervorragende Bedingungen vorfinden, auch ohne Pkw bestmöglich an ihr Ziel zu gelangen. Mehr Informationen über den neuen Wettbewerb finden Sie auf der bdo-Website unter:
www.bdo.org/themen-und-positionen/mobilitatsknoten-des-jahres

Fast 80 Prozent der deutschen Bahnhöfe sind stufenfrei

Reisende mit Rollstuhl sind wider Willen Experten im täglichen Kampf gegen unüberwindliche Treppen, kaputte Aufzüge oder steile Rampen. Eine aktuelle Statistik zeigt nun, dass es beim behindertengerechten Umbau der deutschen Bahnhöfe vorangeht. Von allen etwa 5.400 Personenbahnhöfen der Deutschen Bahn sind bereits 77 Prozent stufenfrei. Nach einer Auflistung der Allianz pro Schiene auf der Basis von Daten von DB Station & Service AG pendeln die Anteile der Bundesländer zwischen 96 Prozent (Schleswig-Holstein) und 56 Prozent (Saarland).
 „Mit einer Quote von inzwischen fast 80 Prozent an stufenfreien Bahnhöfen geht es in Deutschland augenscheinlich voran“, sagte der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege heute in Berlin. Flege verwies darauf, dass stufenfreie Bahnhöfe nicht nur für die relativ kleine Gruppe von Menschen mit Behinderungen wichtig seien, sondern auch Müttern oder Vätern mit Kinderwagen, Fahrradfahrern, Reisenden mit schwerem Gepäck und insgesamt einer alternden Gesellschaft zu Gute kämen. „Allgemeine Zugänglichkeit ist eine Investition in den öffentlichen Verkehr, die sich lohnt“, sagte Flege. Dennoch habe die Politik den Reisenden viel mehr versprochen. „Schon für 2022 steht die Barrierefreiheit für den öffentlichen Verkehr im Personenbeförderungsgesetz, dessen Bestimmungen sich über die Nahverkehrspläne der Länder auch auf die Schiene auswirken. Wie das Ziel erreicht werden soll und welche Mittel die Politik dafür bereitstellt, steht leider vielfach in den Sternen“, sagte Flege und erinnerte daran, dass die angestrebte Barrierefreiheit weitreichender sei als Stufenfreiheit.
 „Stufenfreiheit“ bedeutet nach der Definition der Deutschen Bahn, dass alle Reisenden ohne fremde Hilfe zum Bahnsteig gelangen können. Diese ist ein wichtiger Bestandteil der „Barrierefreiheit“, die allerdings nicht nur Anforderungen an den Bahnhofsbau stellt, sondern auch Fahrzeuge, Ticketkauf und Reiseplanung umfasst: Um barrierefrei zu sein, muss die gesamte Reisekette so organisiert sein, dass mobilitätseingeschränkte Reisende – und das sind außer Rollstuhlfahrern auch Blinde oder Gehörlose – den Zug allein benutzen können. Allein beim Umbau der Bahnsteige wird es „bei gleichbleibendem Finanzmitteleinsatz und Ressourcen wird es noch zwischen 35 und 40 Jahren dauern, bis die vollständige Barrierefreiheit hergestellt ist“, heißt es im aktuellen Infrastrukturzustandsbericht. Mit dem jüngsten „Nationalen Umsetzungsplan“ dokumentiert der Bund die deutschen Fortschritte bei der Umsetzung der EU-Richtlinie zur Barrierefreiheit des Eisenbahnsystems.
Die Allianz pro Schiene widersprach dem üblichen Missverständnis, dass die Herstellung der Barrierefreiheit allein in der Verantwortung der Eisenbahninfrastrukturunternehmen liege. „Bahnhofsfinanzierung ist eine Gemeinschaftsaufgabe von Bahnunternehmen, Bund, Ländern und Kommunen", sagte Flege. „Die barrierefreie Mobilität steht in den verkehrspolitischen Wahlprogrammen wirklich aller Parteien. Wir hoffen, dass diese ganz große Koalition der Befürworter nach der Bundestagswahl auch schnell das nötige Geld bereitstellt.“

PostAuto neu mit Cabriolet unterwegs

Nach über 40 Jahren nimmt PostAuto erstmals wieder ein Cabriolet in Betrieb. Das acht Meter lange Postauto mit ausfahrbarem Verdeck bietet 20 Personen Platz und ist ausgestattet wie ein Reisecar. Das Cabrio ist das rollende Symbol für die neue Partnerschaft zwischen PostAuto und den Schweizer Wanderwegen, die heute in Chur lanciert wurde. 
Mit einem Netz von 77000 Kilometern erschliessen die Wanderwege und die Postautos die Schweiz: Das Wanderwegnetz umfasst 65000, das PostAuto-Netz 12‘000 Kilometer. Beim Stichwort Wandern denkt man auch ans Postauto und umgekehrt: PostAuto und die Schweizer Wanderwege gehen nun eine offizielle Partnerschaft ein und sorgen dafür, dass Transport- und Wanderangebote sowohl bei Wanderfans als auch bei Gelegenheitswanderern noch bekannter werden.
Beim Wandern lüftet man den Kopf. Das brachte die beiden Partner auf die Idee, ein Postauto ohne Verdeck entwickeln zu lassen. Das fabrikneue Cabriolet wurde heute zur Lancierung der Partnerschaft auf der Postautostation Chur den Medien vorgestellt. Der acht Meter lange Mercedes Sprinter bietet 20 Personen Platz und ist ausgestattet wie ein Reisecar, inklusive Kühlschrank für den Proviant. Aussen erscheint das Fahrzeug im vertrauten Postgelb, ergänzt durch das ebenfalls gelbe Logo der Schweizer Wanderwege.
Ab den Zwanzigerjahren des letzten Jahrhunderts waren Postautos ohne Verdeck auf den Freizeitlinien gang und gäbe. Das erste war der Car alpin von Saurer, der die Ausflügler ab 1919 über den Simplon und von Reichenau nach Flims transportierte. Das heute präsentierte Fahrzeug ist das erste PostAuto-Cabriolet seit 1976. Vorerst bleibt es bei dem einen Cabriolet. Doch der Kanton Graubünden fördert das Wandern und prüft daher, ob er in den nächsten Jahren solche verdecklosen Postautos auch im Linienverkehr einsetzen will. Das Cabrio wird vor allem für Extrafahrten in Graubünden unterwegs sein, kann aber auch in anderen Regionen für Gruppenfahrten gebucht werden. Im Rahmen der Partnerschaft wird unter anderem eine Wanderung mit dem Schweizer TV-Moderator Marco Fritsche auf dem Programm stehen. 
PostAuto befördert jedes Jahr mehr Fahrgäste, 2016 waren es insgesamt 152 Millionen. Auch das Wandern ist immer beliebter: Über 2,7 Millionen Menschen in der Schweiz wandern in ihrer Freizeit. Im Schnitt sind sie 20 Mal im Jahr je 3 Stunden unterwegs. Der Dachverband Schweizer Wanderwege setzt sich gemeinsam mit seinen 26 kantonalen Wanderweg-Organisationen dafür ein, dass das attraktive, sichere, einheitlich signalisierte Wanderwegnetz in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein weiterhin Bestand hat. Hauptpartnerin der Schweizer Wanderwege ist die Post.
Sie fördert so den Schweizer Volkssport Nummer eins.
Quelle: PostAuto

VRR vergibt S 28 erneut an Regiobahn und macht Regiobahn fit für die Zukunft

Der Vergabeausschuss des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) hat beschlossen, die S-Bahn-Linie S 28 weiterhin von der Regiobahn Fahrbetriebsgesellschaft mbH betreiben zu lassen.
Ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2019 betreibt die Regiobahn auch den neuen Abschnitt zwischen Mettmann und Wuppertal und setzt erste neue Fahrzeuge ein. Ab Dezember 2021 erhält die Regiobahn einen neuen Verkehrsvertrag mit einer Laufzeit von 15 Jahren bis Ende 2036 für die gesamte Strecke von Wuppertal bis Kaarst und setzt dann ausschließlich neue Fahrzeuge auf der Linie S28 ein.
Dem alten und neuen Betreiber wird künftig sowohl eine leistungsstarke neue Fahrzeugflotte als auch eine neue Infrastruktur mit neuen Bahnsteigen und Elektrifizierung zur Verfügung stehen.
Zehn neue Fahrzeuge der Stadler Pankow GmbH im Regiobahn-Design werden auf der S 28 unterwegs sein. Die Züge entsprechen in Ausstattung und Technik den Anforderungen eines Ballungsraumes an einen modernen Schienenpersonennahverkehr (SPNV). Bei den neuen Fahrzeugen handelt es sich um elektrische Triebzüge vom Typ Flirt3XL, die sich mit 180 Sitzplätzen, überbreiten Türen, sogenannten Drängelräumen im Einstiegbereich und großzügigen Mehrzweckbereichen insbesondere für S-Bahn-Verkehre mit einem hohen Fahrgastaufkommen und häufigem Fahrgastwechsel eignen. Die Fahrzeuge werden über die gesamte Vertragslaufzeit durch Stadler in Mettmann gewartet und instand gehalten und der Regiobahn für den Betrieb zur Verfügung gestellt.
Ab Dezember 2019 wird die S 28 ab dem heutigen östlichen Endpunkt Mettmann Stadtwald bis zum Wuppertaler Hbf verlängert. Damit der neue Streckenabschnitt wie geplant in Betrieb genommen werden kann, wird derzeit die Infrastruktur angepasst. Ab Mettmann Stadtwald bis Dornap-Hahnenfurth werden die bereits vorhandenen Schienen zweigleisig auf der bestehenden Trasse erneuert und anschließend entlang der B7 komplett neu errichtet. Vor Wuppertal-Vohwinkel erreicht der neue Streckenabschnitt dann die vorhandene Strecke von Wuppertal nach Essen. Vorgesehen ist, dass auf dem neuen Teilstück der zusätzliche Haltepunkt Hahnenfurth-Düssel errichtet wird. Auf Wuppertaler Stadtgebiet wird die Linie S 28 die Halte in Vohwinkel, am Zoo, in Steinbeck und am Hauptbahnhof bedienen.
Die S28 verkehrt dann auf der gesamten Strecke im bekannten 20-Minuten-Takt bzw. 30-Minuten-Takt abends und am Wochenende. In Wuppertal-Vohwinkel ensteht ein attraktiver Verknüpfungspunkt zwischen den S-Bahn-Linien S 8, S 9 und S 28 sowie den RE-Linien RE 4 und RE 13 sowie zur Linie RB 48.
Das gesamte Streckennetz der S 28 zwischen Kaarst und Wuppertal wird in den nächsten Jahren elektrifiziert, sodass die heutigen Dieselfahrzeuge mit Ende des laufenden Verkehrsvertrages im Dezember 2021 komplett durch umweltfreundlichere und leisere Elektrofahrzeuge ersetzt werden können.
Gleichzeitig werden die Stationen entlang der S28 mittelfristig auf eine einheitliche Bahnsteighöhe von 76 Zentimetern gebracht. Damit leistet der VRR einen wichtigen Beitrag, um allen Fahrgästen, insbesondere mobilitätseingeschränkten Personen, einen niveaugleichen und somit barrierefreien Einstieg in die Fahrzeuge zu ermöglichen. Zudem sind in den kommenden Jahren Bahnsteigabsenkungen im Rahmen der Modernisierungsoffensive 3 (MOF 3) für die Halte in Düsseldorf "Völklinger Straße" und "Friedrichstadt", in Neuss am "Rheinpark Center" und "Am Kaiser" sowie in Wuppertal-Vohwinkel vorgesehen.
Quelle: VRR

Transdev-Gruppe erhält Zuschlag für den weiteren Betrieb im Dieselnetz Augsburg II

Die Transdev-Gruppe in Berlin, Deutschlands größter privater Betreiber von Bahn- und Busverkehren, kann ihre bedeutende Position im bayerischen Regionalverkehr behaupten. Die Transdev-Tochter Bayerische Regiobahn GmbH (BRB) hat jetzt vom Freistaat den Zuschlag für den Weiterbetrieb der Strecken von Augsburg nach Weilheim, Schongau, Ingolstadt und Eichstätt erhalten. Der Vertrag für das so genannte Dieselnetz Augsburg II umfasst mehr als drei Millionen Zugkilometer jährlich und läuft bis mindestens 2021.
Die BRB ist bereits seit 2008 mit 28 modernen Zügen des Typs LINT 41 des Herstellers Alstom erfolgreich auf den Strecken Augsburg – Weilheim – Schongau (Pfaffenwinkel- und Ammerseebahn) sowie seit 2009 auf den Strecken Augsburg – Aichach-Ingolstadt (Paartalbahn) und Ingolstadt – Eichstätt unterwegs. Der Aufgabenträger Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) hat jetzt den finalen Zuschlag für den Anschlussauftrag für die Jahre 2019 bis mindestens 2021 erteilt. Der Vertrag enthält die Option auf eine Verlängerung um ein weiteres Jahr.
„Wir freuen uns über das entgegengebrachte Vertrauen durch unseren Aufgabenträger und dass wir auch in den kommenden Jahren in unserem Stammnetz rund um Augsburg für unsere Fahrgäste im Einsatz sein können“, sagt Christian Schreyer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Transdev GmbH. Schreyer betont, dass sich die BRB durch eine stabile und hohe Pünktlichkeit und eine dauerhaft hohe Punktzahl im landesweiten BEG-Qualitätsranking auszeichne.
 „Wir alle arbeiten Tag für Tag hart und mit hohem Engagement daran, unsere Fahrgäste durch komfortable und pünktliche Fahrten zufrieden zu stellen“, so Dr. Bernd Rosenbusch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Bayerischen Regiobahn GmbH. „Das ist unser Anspruch an uns selbst, und wir sind froh, dass wir unsere erfolgreiche Arbeit bis mindestens 2021 fortführen und auch die Arbeitsplätze in der Region sichern können.“ Ab Dezember 2018 wird die BRB zusätzlich für zwölf Jahre das Dieselnetz Augsburg I mit jährlich weiteren rund 2,7 Millionen Zugkilometern betreiben. Das BRB-Netz wird dann von Augsburg aus bis nach Füssen, Landsberg und München reichen, die Verkehrsleistung wird sich nahezu verdoppeln. Zu diesem Zweck werden derzeit weitere moderne Dieseltriebwagen vom Typ LINT beschafft.
Quelle: Transdev

Schaeffler veröffentlicht vorläufige Eckdaten für das erste Halbjahr 2017

Der global tätige Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler hat vorläufige Eckdaten zum ersten Halbjahr 2017 veröffentlicht. Danach steigerte das Unternehmen seinen Umsatz währungsbereinigt um 3,8 Prozent auf rund 7,0 Milliarden Euro (Vorjahr: rund 6,7 Milliarden Euro) und erwirtschaftete ein EBIT vor Sondereffekten von 780 Millionen Euro (Vorjahr: 859 Millionen Euro). Auf dieser Basis ergab sich eine EBIT-Marge vor Sondereffekten von 11,1 Prozent (Vorjahr: 12,8 Prozent). Nach einem guten Jahresstart mit überzeugenden Geschäftszahlen im ersten Quartal 2017 ist das rückläufige Ergebnis im zweiten Quartal insbesondere auf die schwache Entwicklung der Sparte Automotive zurückzuführen. Dagegen entwickelte sich die Sparte Industrie im zweiten Quartal sowohl bei Umsatz als auch beim Ergebnis weiter positiv. Die Ergebnisse des ersten Halbjahres liegen im Rahmen der in der Ad-hoc Mitteilung vom 26. Juni 2017 geäußerten Erwartungen (Umsatzwachstum bei rund 4 Prozent, EBIT-Marge vor Sondereinflüssen bei rund 11 Prozent).
Die Sparte Automotive steigerte ihren Umsatz im ersten Halbjahr 2017 auf währungsbereinigter Basis um 4,3 Prozent (Q1: +7,0 Prozent, Q2: +1,6 Prozent). Die EBIT-Marge vor Sondereffekten in der Sparte Automotive lag bei 11,8 Prozent (Q1: 13,1 Prozent, Q2: 10,4%). Der Rückgang des Ergebnisses gegenüber dem ersten Quartal 2017 um 90 Millionen Euro ist insbesondere auf folgende Faktoren zurückzuführen: (1) temporäre Lieferengpässe im Automotive Aftermarket-Geschäft, (2) höhere Entwicklungsaufwendungen und Vorleistungen aufgrund zusätzlicher Projekte im Bereich der E-Mobilität sowie (3) Preisdruck im Automotive-Erstausrüstungsgeschäft, der nicht durch entsprechende Produktionskostenoptimierungen ausgeglichen werden konnte. Zudem belasteten (4) höhere Kosten für Neuanläufe das Ergebnis. Rund zwei Drittel des Ergebnisrückgangs sind dabei temporärer Natur und sollen erwartungsgemäß in den Folgequartalen teilweise aufgeholt werden.
Klaus Rosenfeld, Vorstandsvorsitzender der Schaeffler AG, sagte: „Die Ergebnisentwicklung in unserem Automotive-Geschäft lag im zweiten Quartal unter unseren Erwartungen. Die Gründe für die Margenentwicklung sind überwiegend temporärer Natur. Wir rechnen damit, dass wir die Profitabilität der Sparte Automotive in der zweiten Jahreshälfte wieder verbessern können.“
Die Sparte Industrie wies mit einem guten zweiten Quartal auf währungsbereinigter Basis ein Umsatzplus von insgesamt 2,3 Prozent im ersten Halbjahr auf (Q1: +0,2 Prozent, Q2: +4,5 Prozent). Positiv entwickelten sich vor allem die Sektoren Power Transmission und Industrial Automation sowie die Regionen Americas und Greater China. Die EBIT-Marge vor Sondereffekten in der Sparte Industrie lag bei 8,5 Prozent (Q1: 8,7 Prozent, Q2: 8,4 Prozent). Die Effizienz- und Kostensenkungsmaßnahmen des Programms CORE werden konsequent umgesetzt und beginnen nachhaltig Wirkung zu zeigen.
Der Free Cash Flow in Höhe von minus 89 Millionen Euro im ersten Halbjahr (Vj.: 216 Millionen Euro) war durch nicht wiederkehrende Einmaleffekte belastet. Ohne diese Einmaleffekte hätte der Free Cash Flow im ersten Halbjahr 2017 47 Millionen Euro (Vj.: 202 Millionen Euro) betragen.Für das Jahr 2017 rechnet die Schaeffler Gruppe nach der Ad-hoc Mitteilung vom 26. Juni 2017 weiterhin mit einem währungsbereinigten Umsatzwachstum in Höhe von 4 bis 5 Prozent. Auf dieser Basis geht das Unternehmen davon aus, eine EBIT-Marge vor Sondereffekten zwischen 11 und 12 Prozent (bisher: 12-13 Prozent) zu erzielen. Für das Jahr 2017 erwartet die Schaeffler Gruppe einen Free Cash Flow vor externem Wachstum von rund 500 Millionen Euro (bisher: rund 600 Millionen Euro). 
Den Zwischenbericht zum 30. Juni 2017 legt das Unternehmen am 8. August 2017 vor.
Quelle: Schaeffler