BMVI fördert Projekt “Mobility Inside” mit rund 880.000 Euro

Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) unterstützt die digitale Mobilitätsplattform "Mobility Inside". Bundesminister Alexander Dobrindt hat heute drei Förderbescheide mit einem Volumen von insgesamt 880.000 Euro übergeben. Ziel des Projektes "Mobility Inside" ist es, mit einer einheitlichen, digitalen Plattform das Organisieren, Buchen und Bezahlen einer kompletten Reise im Öffentlichen Personenverkehr (ÖPV) bundesweit zu ermöglichen. Verbundpartner sind die INFRA Dialog Deutschland GmbH, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) und das Konrad-Zuse-Zentrum für Informationstechnik Berlin (ZIB).
Mehr Informationen zum Projekt finden Sie hier.

Zeiten, in denen sich Menschen nur nach Fahrplänen und Haltestellen richten müssen, sind Geschichte

Die Duisburger Verkehrsgesellschaft AG (DVG) führt gemeinsam mit dem Unternehmen door2door nachfrageorientierte Kleinbusse in einer Großstadt ein und optimiert so den Nahverkehr mit bedarfsgerechten Zusatzangeboten. Das Pilotprojekt mit einer Testphase bis 2019 orientiert sich nicht am statischen Fahrplan, sondern auf Basis der Echtzeit-Nachfrage der Fahrgäste, die sich individuelle Fahrten von ihrem Standort zum gewünschten Ziel teilen können.
"Zeiten, in denen sich Menschen nur nach Fahrplänen und Haltestellen richten müssen, sind Geschichte. Der ÖPNV der Zukunft fährt mit einem Klick und von Tür zu Tür", erklärt Dr. Tom Kirschbaum, Gründer und Geschäftsführer des Berliner Technologieunternehmens door2door.
Teil der Lösung sind nachfrageorientierte Kleinbusse, die von der Duisburger Verkehrsgesellschaft AG (DVG) eingesetzt werden. Die Kleinbusse sind eine Ergänzung zum Fahrplanangebot, fahren auf Basis der Echtzeit-Nachfrage der Bürger und werden bequem via App bestellt. Dabei teilen sich Fahrgäste gemeinsame Fahrten in den Kleinbussen und werden von ihren individuellen Standorten zum gewünschten Ziel gebracht.
"Zusammen mit der DVG zeigen wir, welche Potentiale die Zukunft öffentlicher Mobilität in der Stadt bereithält. Unsere Vision ist es, die Innenstädte langfristig autofrei zu machen und dabei den Komfort und die Flexibilität eines eigenen PKWs zu bieten", so Kirschbaum weiter.
"Mit dem On-Demand-Bus gehen wir neue Wege, um unseren Fahrgästen flexible und individuelle Lösungen zu bieten. Nachfragebasierte Angebote werden ein zunehmend wichtiger Baustein für die Mobilität der Zukunft sein", sagt Marcus Wittig, Vorstandsvorsitzender der DVG." In der bis Ende 2019 angelegten Testphase werden sowohl das Bediengebiet als auch die Betriebszeiten zunächst begrenzt sein. "Unsere Zielsetzung ist die dauerhafte Etablierung des bedarfsgerechten Zusatzangebotes und die Integration in das bestehende ÖPNV-System", sagt Birgit Adler, Bereichsleiterin Betrieb und Markt bei der DVG und Projektleiterin.

Deutschland Mobil 2030 – VDV-Appell an die Regierung

Aus Sicht des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) sind die aktuellen Herausforderungen im Klimaschutz und bei der Luftreinhaltung nur durch den Ausbau und die Modernisierung der öffentlichen Verkehrssysteme zu erreichen. VDV-Präsident Jürgen Fenske kündigte an, die zukünftige Bundesregierung in seiner verkehrspolitischen Rede zur Eröffnung der VDV-Jahrestagung 2017 dazu aufzufordern, sich bereits im Koalitionsvertrag eindeutig für die Umsetzung der Verkehrswende zu positionieren.
Seinen Appell an die kommende Bundesregierung flankiert der VDV mit einem eigenen Sechs-Punkte-Programm „Deutschland Mobil 2030“, welches auch das Leitthema der diesjährigen Tagung ist. Die zentralen Punkte des Programmes sehen eine Stärkung des kommunalen ÖPNV durch eine Auflösung des Sanierungsstaus in Höhe von 4,6 Mrd. Euro vor, sowie Investitionen in das Schienennetz zur Umsetzung des BVWP.
Als eine weitere Maßnahme zur Modernisierung des ÖPNV soll der Mobilitätsmarkt weiter digitalisiert werden. André Neiß, der Vorstandsvorsitzende der gastgebenden ÜSTRA Hannoversche Verkehrsbetriebe forderte mit Blick auf internationale Konzerne wie Uber oder Google eine Weiterentwicklung der Branche. „Wenn unsere Verkehrsunternehmen nicht zu Lohnkutschern für internationale Internetkonzerne degradiert werden sollen, müssen sie finanziell in die Lage versetzt werden, die digitalen Herausforderungen zu meistern.“ Die Digitalisierung soll es insbesondere auch den Kunden ermöglichen schneller und unkomplizierter mobil zu sein.
Im Kontext dessen stellte VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff die Initiative „Mobility Inside“ vor. Die Verkehrsunternehmen möchten es den Kunden in Zukunft ermöglichen, mithilfe einer einheitlichen Plattform Reisen im öffentlichen Verkehr bundesweit zu organisieren und zu buchen. Die Plattform versteht sich dabei explizit nicht als Ersatz für die bisherigen Angebote, sondern als eine Ergänzung.”  
Auf der diesjährigen Jahrestagung des VDV vom 07. bis 08. Juni 2017 diskutieren rund 800 Teilnehmer über die aktuellen Probleme der Verkehrsbranche. Wie die Maßnahmen und Ziele von „Deutschland Mobil 2030“ von den Teilnehmern aufgenommen werden erfahren Sie in unserem ausführlichen Tagungsbericht in der nächsten Ausgabe der” Nahverkehrs-praxis.

KVV führt Luftlinientarif ein

Der Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) bietet seinen Kunden im Stadtgebiet von Karlsruhe einen neuen elektronischen Tarif (eTarif) an. Das Besondere dabei: Die Berechnung des Fahrpreises erfolgt auf Basis der Luftlinie zwischen Einstiegs- und Zielhaltestelle. Mit dem neuen eTarif kostet die Fahrt mit Bus oder Bahn einen Grundpreis von einem Euro plus 25 Cent pro angefangenem Luftlinienkilometer. Nutzen kann den eTarif jeder Fahrgast, der mit der App „Ticket2Go“ auf seinem Smartphone unterwegs ist.

Pilotprojekt

Der neue eTarif, der eine Produkterweiterung von „Ticket2Go“ ist“, gilt zunächst einmal für die Karlsruher Wabe 100, bei einem erfolgreichen Verlauf des Pilotprojekts ist auch eine Ausweitung des Luftlinientarifs auf den gesamten Verbund denkbar. Ein Beispiel: Ein reguläres Einzelticket für eine Fahrt von der Tullastraße zum Hauptbahnhof kostet 2,40 Euro. Bei der Fahrt mit dem neuen eTarif wird bei einer Entferung von drei Kilometern Luftlinie hingegen nur ein Betrag von 1,75 Euro abgerechnet (Grundpreis 1 € + 3×0,25 Cent).

Kosten werden über die App berechnet

Und so geht´s: Über die App „Ticket2Go“ meldet man sich nach dem bekannten „Check-In-/Check-Out-System“ vor Beginn der Fahrt an und zum Ende der Fahrt wieder ab. Automatisch werden die Kosten für das Ticket nun nach der Luftlinie zwischen Start und Ziel berechnet und bequem per SEPA-Lastschriftverfahren beglichen. Umstiege zwischen verschiedenen Verkehrsmitteln wie beispielsweise Regionalbahnen, Stadtbahnen oder Bussen sind ohne weitere An- und Abmeldungen möglich.     

Höchstpreise und automatische Tageskarte

Als Höchstpreis für eine Fahrt in eine Richtung bezahlt der Kunde nie mehr als den Preis für eine reguläre Einzelfahrkarte für zwei Waben (2,40 Euro). Zum anderen werden bei mehreren eTarif-Einzelfahrten an einem Tag diese nachträglich preislich zu einer Tageskarte (Höchstpreis 6,30 Euro) zusammengefasst, wenn dies für den Nutzer preisgünstiger ist.

Erste BahnCard mit flexibler Laufzeit

Für alle BahnCard-Kunden, die sich nicht für ein ganzes Jahr festlegen wollen, führt die Deutsche Bahn in diesem Sommer die BahnCard Flex ein. Nach einer Mindestlaufzeit von drei Monaten ist sie monatlich kündbar. Die BahnCard Flex wird als Aktionskarte für kurze Zeit angeboten und ist seit dem 11. Juni bis zum 31. Juli über alle Vertriebskanäle der Deutschen Bahn (DB) erhältlich. Die Bezahlung erfolgt monatlich. Mit diesem Angebot reagiert die DB auf den häufig geäußerten Kundenwunsch nach einer flexibleren BahnCard.
Die BahnCard Flex gibt es für die 1. und 2. Klasse und mit den Rabattstufen 25 und 50 Prozent. Aber auch ermäßigt bzw. als My BahnCard für alle Reisende bis einschließlich 26 Jahren.
– Die BahnCard Flex 25 kostet 6,50 Euro pro Monat für die 2. Klasse und 13,00 Euro pro Monat für die 1. Klasse.
– Die BahnCard Flex 50 kostet 25,00 Euro pro Monat für die 2. Klasse und 50,00 Euro pro Monat für die 1. Klasse.
– Die My BahnCard Flex 25 kostet 4,50 Euro pro Monat für die 2. Klasse und 9,00 Euro pro Monat für die 1. Klasse.
– Die My BahnCard Flex 50 kostet 8,00 Euro pro Monat für die 2. Klasse und 26,00 Euro pro Monat für die 1. Klasse.

Schaeffler erweitert das Werk im amerikanischen Fort Mill

Die Schaeffler Gruppe hat die Erweiterung des Werkes Fort Mill im US-Bundesstaat South Carolina gefeiert. Gleichzeitig wurde ein neues Bürogebäude, angepasst an die neuen Arbeitswelten der Schaeffler-Initiative New Work, eröffnet. Bei der feierlichen Einweihung waren auch Familiengesellschafterin Maria-Elisabeth Schaeffler-Thumann, Aufsichtsratsvorsitzender Georg F. W. Schaeffler und Klaus Rosenfeld, Vorsitzender des Vorstands von Schaeffler, dabei. Der global tätige Automobil- und Industriezulieferer hat am Standort Fort Mill mehr als 100 neue Arbeitsplätze geschaffen.

Produktionskapazitäten erhöht

Die Erweiterung des Werkes um rund 3.250 Quadratmeter Produktionsfläche erhöht die Kapazitäten in den Bereichen Stanzen, Wärmebehandlung und der Montage von Axiallagern, die in 8-, 9- und 10-Gang-Automatikgetrieben verwendet werden. Das neue Verwaltungsgebäude bietet auf rund 6.000 Quadratmetern Platz für modern ausgestattete Büroarbeitsplätze, außerdem ein Multimedia-Konferenzzentrum und ein Betriebsrestaurant.

HVV: Bilanz zum Prüfmarathon 2017

Beim HVV-Prüfmarathon 2017 am 7. Juni waren 300 Prüferinnen und Prüfer im Einsatz, um Abgangskontrollen an vielen Haltestellen und zusätzlich Fahrkartenprüfungen in Bussen und Schnellbahnen vorzunehmen. Die von sieben Verkehrsunternehmen gemeinsam organisierte Aktion soll die Notwendigkeit von Fahrkartenkontrollen verdeutlichen. Den Verkehrsunternehmen im HVV entstehen durch Schwarzfahren und gefälschte Fahrkarten jährlich Verluste in Höhe von 20 Millionen Euro. 

15.542 Fahrgäste kontrolliert

2017 wurden insgesamt 15.542 Fahrgäste kontrolliert, davon hatten 607 keine gültige Fahrkarte bei sich. Das entspricht einer Quote von 3,9 Prozent. 10 Personen waren mit einer gefälschten Fahrkarte unterwegs. Damit ist die Zahl der Schwarzfahrer wieder gestiegen. Beim Prüfmarathon im vergangenen Jahr wurden insgesamt 12.390 Fahrgäste kontrolliert, davon hatten 335 keine gültige Fahrkarte bei sich. Das entspricht einer Quote von 2,7 Prozent.

Immer mehr Bielefelder fahren Bus und Stadtbahn

Knapp 60 Millionen Fahrgäste, ein besseres Jahresergebnis als erwartet, wichtige Vorhaben auf den Weg gebracht: Bei moBiel, dem Bielefelder Nahverkehrsunternehmen, blickt man zufrieden auf das Geschäftsjahr 2016 zurück.
Besonders erfreulich: Die Fahrgastzahlen sind erneut gestiegen – wie in jedem Jahr seit 1990. 59,6 Millionen Fahrgäste nutzten 2016 die Busse und Stadtbahnen von moBiel (2015: 58,2 Millionen). Das ist ein Anstieg um 2,4 Prozent und damit deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt (1,8 Prozent). Eine wichtige Rolle bei die-sem neuen Fahrgastrekord spielt neben der wachsenden Einwohnerzahl Bielefelds die Verlängerung der Linie 2 nach Altenhagen, die im Dezember 2015 in Betrieb ging.

Gestiegener Umsatz – gesunkenes Defizit

Die Umsatzerlöse stiegen im abgelaufenen Geschäftsjahr um sechs Prozent auf 57,9 Millionen Euro (2015: 54,6 Mio. Euro). Die Kostenunterdeckung verringerte sich um 2,6 Prozent auf 20,6 Millionen Euro (2015: 21,2 Mio. Eu-ro). Gerechnet hatte das Unternehmen mit einem um eine Million Euro höheren Verlust. „Dieses Ergebnis freut uns sehr“, sagt Martin Uekmann. „Es ist darauf zurückzuführen, dass wir mehr Fahrgäste als erwartet neu gewonnen haben. Es zeigt aber auch, dass unsere Effizienzprogramme wirken. Es gab nicht die eine große Kostensenkungsmaßnahme; wir haben an vielen Stellschrauben gedreht.“ Die Verkehrsverluste von 20,6 Millionen Euro gleicht das Mutterunternehmen Stadtwerke Bielefeld aus, so dass die Stadt Bielefeld hiermit nicht belastet wird.

Ausblick

Auch 2017 wird moBiel in einen attraktiveren Nahverkehr investieren. 42,4 Millionen Euro sind hierfür eingeplant. Der größte Teil entfällt mit 27 Millionen Euro auf eine erste Teilzahlung für die Beschaffung von 24 weiteren Vamos-Stadtbahnen. Rund vier Millionen Euro fließen in diesem Jahr in die Errichtung des zweiten Betriebshofs im Bielefelder Stadtteil Sennestadt. Auch neue Hochbahngleise und Fahrkartenautomaten stehen auf der Anschaffungsliste.

Stadler liefert neue “EURO4000”-Lokomotiven an Alpha Trains

Am 31. Mai 2017 hat Stadler sechs neue "EURO4000"-Lokomotiven an Alpha Trains ausgeliefert. Vier der neuen Lokomotiven gehen in einem langfristigen Mietvertrag direkt an Medway. Mit dem Erwerb der neuen Lokomotiven baut die Alpha Trains Gruppe ihre Marktposition in Spanien und Portugal aus.
Die Lokomotiven wurden von Stadler in der Albuixech-Anlage in Valencia gebaut. Für den grenzüberschreitenden Güterverkehr zwischen Spanien und Portugal sind die Fahrzeuge mit dem spanischen und portugiesischen Signal- und Funksystem ausgestattet.  „Dies ist das erste Mal, dass Medway Lokomotiven von Alpha Trains mietet, und wir hoffen, auch in Zukunft mit unseren Services den Geschäftserfolg von Medway zu unterstützen“, sagte Fernando Pérez, Geschäftsführer der Alpha Trains Locomotives Division.

Porsche SE übernimmt die PTV Group

Die Porsche Automobil Holding SE (Porsche SE) hat bekannt gegeben, dass sie den Verkehrsspezialisten PTV Planung Transport Verkehr AG (PTV Group) gekauft hat. Der Kaufpreis beträgt über 300 Millionen Euro. Die PTV-Firmengruppe mit weltweit mehr als 700 Mitarbeitern entwickelt Software und liefert Expertise für die Planung von Verkehr und Transportlogistik. Porsche SE verfolgt damit ihren langfristigen Investitionsansatz und sieht in der Optimierung von Personen- und Warenströmen ein erhebliches Wachstumspotenzial.

PTV Group will weiter wachsen

Vincent Kobesen, CEO der PTV Group, begrüßt den Einstieg von Porsche SE: „Wir haben jetzt den passenden strategischen Investor für unser Unternehmen gefunden, mit dem wir eigenständig bleiben und unsere ambitionierten Ziele für die nächsten Jahre noch besser umsetzen können.“ Die PTV Group kann in den letzten Geschäftsjahren eine positive Umsatzentwicklung und zweistellige Wachstumsraten aufweisen. Das Managementteam wird das Geschäft der PTV weiter leiten. In Bezug auf die bestehenden Standorte und Mitarbeiter ist weiteres Wachstum geplant.
Weitere Informationen finden Sie auch hier. (Spiegel” Online)