Wer ohne gültiges Ticket in Bus und Bahn unterwegs ist, zahlt deutschlandweit einheitlich ein Erhöhtes Beförderungsentgelt (EBE) von 60 Euro. Stammkunden der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) können sich den größten Teil dieser Summe ersparen. Wer einen personalisierten Fahrschein besitzt, ihn aber bei einer Kontrolle nicht dabei hat, kann sein Ticket bei der BVG nachreichen und zahlt dann nur 7 Euro. Bisher mussten die vergesslichen Fahrgäste dafür ins EBE-Kundenbüro in der BVG-Zentrale kommen.
Das ist nun nicht mehr nötig. Mit einem neuen Online-Portal verbessert die BVG ihren Service und erspart vielen Kunden den Weg in die Holzmarktstraße. Es reichen ein paar Klicks, und das gescannte Ticket kann ganz einfach hochgeladen werden. Auch alle weiteren Schritte bis zur Zahlung des ermäßigten EBE lassen sich nun bequem online erledigen.
Das neue Serviceangebot kann aber auch von Fahrgästen genutzt werden, die in den Verkehrsmitteln der BVG ohne gültigen Fahrschein unterwegs waren. Von A wie Adressänderung bis Z wie Zahlung in Raten finden sich dort Hilfestellungen und Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Erhöhten Beförderungsentgelt. Eine kurze Anmeldung über die Nummer auf dem EBE-Beleg genügt, um das Online-Serviceangebot zu nutzen.
Zug ist beliebtestes öffentliches Fernverkehrsmittel
Fast ein Drittel der Deutschen (28,9 Prozent) fährt häufiger auf Langstrecken mit dem Zug als noch vor zehn Jahren, weitere 38,9 Prozent fahren genauso oft. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Marktforschungsunternehmens Innofact im Auftrag von Trainline unter 1032 Deutschen.
Dabei zeigt sich, dass der Zug heute im Fernreiseverkehr das öffentliche Verkehrsmittel Nummer eins ist. Im Inland ist der Spitzenplatz unangefochten: Mehr als zwei Drittel (67,2 Prozent) nennen die Bahn als bevorzugtes Reisemittel. Die Nummer zwei ist der Fernbus (27,9 Prozent). Doch nicht nur innerhalb Deutschlands ist die Bahn die Nummer eins, auch bei Reisen in Nachbarländer hat sie das Flugzeug überholt: Mit 39,2 Prozent gegenüber 38,6 Prozent liegt sie knapp vorn.
KM nimmt automatische Fahrgastzählsysteme von DILAX in Betrieb
Koleje Mazowieckie (Masowische Eisenbahnen, kurz KM) hat 69 Fahrzeuge mit modernen DILAX Zählsystemen ausgestattet. Das System ist mit anderen Zählsystemen kompatibel, die bereits in den Fahrzeugen existieren oder zukünftig verbaut werden. Mit Hilfe des neuen Zählsystems soll das Angebot optimiert und besser an die Bedürfnisse der Fahrgäste angepasst werden.
KM hat die Fahrzeuge ER 75 „Flirt“, Doppelstockwagen von Bombardier und PESA, mit dem automatischen Fahrgastzählsystem von DILAX ausgestattet. Das System liefert nicht nur präzise Fahrgastzähldaten, sondern ist durch die Software DILAX Citisense auch in der Lage, Daten von anderen Zählsystemen zu empfangen und auszuwerten. Dadurch können nun einheitliche Berichte für eine Fahrt, eine Haltestelle oder eine Linie erstellt werden.
Das Zählsystem von DILAX ist mit anderen Zählsystemen kompatibel, die bereits in den Fahrzeugen von KM in Betrieb sind oder zukünftig installiert werden. Das System kann durch die GPS-Koordinaten des Fahrzeugs die richtige Haltestelle erkennen und die Zähldaten entsprechend zuordnen. Basierend auf dem Prinzip der doppelten Lichtschranke ermitteln die Sensoren, die im Türbereich montiert sind, die Bewegungsrichtung der Fahrgäste und deren Anzahl. Die Ergebnisse werden von jeder Tür an den Bordcomputer des führenden Fahrzeugs gesendet, der sie dann drahtlos per GSM an den Server von KM überträgt. Die empfangenen Daten werden hier bearbeitet, zusammengefasst und ausgewertet. Dadurch entstehen einheitliche Berichte für einzelne Haltestellen, Fahrzeuge und Linien für entsprechende Zeitspannen (wöchentlich, monatlich, vierteljährlich, jährlich).
Allianz pro Schiene: Verkehrspolitik gefährdet Klimaschutz
Der stetig wachsende Straßenverkehr ist für den EU-weiten Anstieg der Treibhausgasemissionen verantwortlich. Das geht aus dem Bericht der Europäischen Umweltagentur hervor, der gestern in Kopenhagen vorgestellt wurde. Demnach werde rund ein Fünftel aller Treibhausgase durch den Verkehr verursacht, vor allem durch die wachsende Zahl an Diesel-Pkw und der Zunahme des Lkw-Verkehrs.
„Der Bericht der Europäischen Umweltagentur zeigt einmal mehr: Schönreden hilft dem Klima nicht“, sagte der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege, dazu am Donnerstag in Berlin. „Auch in Deutschland ist der Verkehr der einzige Wirtschaftssektor, dem es nicht gelingt, seine Schadstoffemissionen in den Griff zu bekommen. Das ist die bittere Quittung für die Verkehrspolitik der Bunderegierung, die sich gerne ein grünes Image gibt, hinter den Kulissen dagegen Pkw und Lkw protegiert und Umweltskandale ungestraft lässt. Auf der Schiene wird dagegen schon heute 90 Prozent der Verkehrsleistung elektrisch erbracht. Mehr als 40 Prozent des Bahnstroms kommt aus Erneuerbaren Energien. Nur wenn wir konsequent mehr Verkehr von der Straße auf die Schiene verlagern, können wir uns nachhaltig vor immer mehr Abgasen in der Luft schützen.“
VDV begrüßt Steuerentlastung für Elektro- und Hybridbusse
Der Bundestag hat in seiner Sitzung vom 1. Juni auf Empfehlung seines Finanzausschusses Änderungen des Energiesteuer- und Stromsteuergesetzes beschlossen. Mit dieser Gesetzesänderung sind auch deutliche Steuerentlastungen für Elektro- und Hybridbusse im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) verbunden. Der Beschluss umfasst darüber hinaus die Verlängerung des ermäßigten Steuersatzes für Erdgasbusse. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) sieht sich damit in seinen Forderungen bestätigt:
„Das ist eine wichtige Entscheidung im Hinblick auf die Förderung emissionsarmer und umweltfreundlicher Mobilität im ÖPNV, die wir sehr begrüßen. Durch diese Steuerentlastungen wird der Einsatz von Elektro-, Hybrid- und Erdgasbussen für die Verkehrsunternehmen wirtschaftlicher und somit attraktiver. Wir fordern schon länger, dass es bei Stromsteuer und EEG-Umlage keinen Unterschied zwischen Bussen und Bahnen geben darf. Zumindest bei der Stromsteuer gibt es jetzt eine Gleichbehandlung. Dieser Schritt muss auch bei der EEG-Umlage folgen“, so VDV-Vizepräsident Ingo Wortmann.
MAN forscht mit am Hybridbus von Morgen
MAN Truck & Bus beteiligt sich an dem EU-Forschungsprojekt ECOCHAMPS. Ziel des Projekts ist die Weiterentwicklung der Hybridtechnologie in verschiedenen Einsatzfeldern. Unter dem Schirm des EU-Projekts „Horizon2020“ befasst sich ECOCHAMPS mit der Weiterentwicklung der Hybridtechnologie in Pkw ebenso wie in Nutzfahrzeugen. Ziel des insgesamt 26-köpfigen Konsortiums ist die Entwicklung eines effizienten, kompakten, robusten und kostengünstigen Hybrid-Antriebsstrangs für die verschiedenen Einsatzzwecke. Als einer der beteiligten Partner wird MAN einen Hybridbus aufbauen, der bis zu 20 % Effizienzverbesserung im Antriebsstrang realisieren soll.
Beitrag für einen emissionsarmen Verkehr
Grundsätzlich sieht MAN den Hybridantrieb als derzeit sinnvolle Ergänzung des Produktportfolios. Sowohl als Brückentechnologie bis zur Markteinführung der reinelektrischen Linienbusses als auch als Ergänzung für den Einsatz beispielsweise in Zubringerverkehren vom außerstädtischen Bereich in die Innenstädte können Hybridbusse einen wertvollen Beitrag zu einem emissionsarmen Verkehr leisten. Weiterhin kann die Hybridtechnologie auch in Fahrzeugen mit konventionellem Antrieb einen Beitrag nicht nur zur Umweltschonung sondern auch zur Wirtschaftlichkeit leisten, indem Bremsenergie rekuperiert, kurzfristig gespeichert und beispielsweise für Nebenantriebe genutzt wird.
Vorstellung im 4. Quartal
Daher entwickelt MAN im Rahmen des Projekts ein Konzept für ein Basisfahrzeug mit elektrischem Antriebsstrang. Je nach Kundenwunsch kann dann eine unterschiedliche Energiequelle integriert werden wie beispielsweise ein Dieselgenerator oder eine Brennstoffzelle. Auch die Ausstattung mit mehr Speicherkapazität zu einem rein batterieelektrischen Fahrzeug, das im Depot geladen wird, ist dann einfach möglich. Diesen im Rahmen des Projekts ECOCHAMPS aufgebauten Basis-Hybridbus wird MAN im 4. Quartal 2017 der Öffentlichkeit vorstellen.
Neue Ausgabe der Nahverkehrs-praxis erschienen!
Digitale Technologien bestimmen, wie Verbraucher sich informieren, kommunizieren und wie sie ihre Kaufentscheidungen treffen. Smartphones und Tablets sind in zahlreichen Branchen inzwischen eine der wichtigsten
Kontakt- und Schnittstellen zum Kunden. Auch im Öffentlichen Personennahverkehr nutzen Fahrgäste digitale Services, um die Fahrt mit Bus und Bahn zu planen, Zugang zum Nahverkehrssystem zu erhalten und sich rund um den ÖPNV zu informieren. Mehr dazu lesen Sie im Leitthema der neuen Ausgabe!
Alle Themen der Juni-Ausgabe im Überblick
IBS SAMES Teil der Hübner Gruppe
Der Ingenieurdienstleister IBS SAMES Engineering GmbH wurde im ersten Quartal 2017 von der Unternehmensgruppe HÜBNER übernommen. Die HÜBNER Gruppe profitiert hierbei vor allem im Bereich von Fahrwerksystemen für Schienenfahrzeuge von dem Know-how der Mitarbeiter und der inhaltlichen Nähe zu dem Schwesterunternehmen HEMSCHEIDT Fahrwerktechnik GmbH & Co. KG. Beide Unternehmen zeichnen sich durch ihre Kompetenz im Bereich hydropneumatische Federungssysteme aus. U.a. aus diesem Grund wurde auch der Name des Unternehmens geändert, welcher zukünftig HEMSCHEIDT Engineering GmbH & Co. KG lautet. Die neue Gesellschaft übernimmt alle Mitarbeiter und auch der Unternehmensgründer Gerhold Sames steht weiterhin als Berater zur Seite.
bdo begrüßt die Änderung des Energiesteuer- und Stromsteuergesetzes
Der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) begrüßt die Änderung des Energiesteuer- und Stromsteuergesetzes, wie sie vom Bundestag am 1. Juni beschlossen worden ist. Mit der Neuerung sind Entlastungsmöglichkeiten für all jene Elektro- und Plug-In-Hybridbusse verbunden, die im Öffentlichen Personennahverkehr zum Einsatz kommen. Im Detail sieht das Zweite Gesetz zur Änderung des Energiesteuer- und des Stromsteuergesetzes vor, dass für eBusse künftig die ermäßigte Stromsteuer von 11,42 Euro pro Megawattstunde gilt. Dies bedeutet eine Entlastung von 9,08 Euro pro Megawattstunde im Vergleich zum bisherigen Stand. Diese Umstellung folgt inhaltlich den bisherigen Vorschlägen des bdo und bringt eine Gleichstellung von Elektro- und Hybridbussen mit dem Schienenverkehr sowie mit Oberleitungsbussen.
„Mit dieser Gesetzesänderung wird ein guter und auch notwendiger Schritt für die Förderung der Elektromobilität im Öffentlichen Personennahverkehr vollzogen“, sagte Christiane Leonard, Hauptgeschäftsführerin des bdo, zum Zweiten Gesetz zur Änderung des Energiesteuer- und des Stromsteuergesetzes. „Die bislang höhere Steuerbelastung für Busse mit Elektro- und Hybridantrieb im Vergleich zum Schienenverkehr war unfair und unzeitgemäß. Wir freuen uns daher, dass unsere gleichlautenden Vorschläge hier Gehör fanden“, so Christiane Leonard weiter. „Wir appellieren nun, die ebenfalls notwendige EEG-Umlageermäßigung für eBusse folgen zu lassen.“
Die Änderungen des Energiesteuer- und Stromsteuergesetzes treten nach der Bewilligung durch die EU-Kommission in Kraft, jedoch frühestens am 1. Januar 2018.
36 neue Lokführer für die eurobahn
Seit Januar sind 36 neue Lokführer für die eurobahn im Einsatz. Mit der Personalaufstockung übertrifft das Unternehmen die Zielmarke, die es Anfang des Jahres für einen stabilen Betrieb bekannt gegeben hatte.
„Wir haben gehalten, was wir unseren Fahrgästen versprochen haben“, sagt Thomas Görtzen, Geschäftsführer Keolis Deutschland. Er ergänzt: „Aber wir haben weiterhin viel zu tun, denn Keolis wird sein Streckennetz bis Ende 2019 verdoppeln. Lokführer und Kundenbetreuer sind der Pulsschlag unseres Wachstums und stehen weiterhin klar im Fokus.“ Seit Anfang des Jahres wurden daher bereits sechs weitere Ausbildungskurse gestartet, weitere sind ab August geplant. Allein in diesem Jahr investiert das Unternehmen dafür eine Summe von 2 Millionen Euro.
Keolis plant bis Ende 2017 noch 120 Lokführer einzustellen. Laut Bundesagentur für Arbeit dauert die Besetzung einer freien Stelle durchschnittlich 98 Tage. Die Position eines Lokführers nimmt dagegen 188 Tage in Anspruch. Kein anderer Beruf benötigt mehr Zeit. Keolis Deutschland startet in Kürze eine neue Recruiting-Kampagne um diesem Trend entgegen zu wirken.

