Mai-Ausgabe der Nahverkehrs-praxis erschienen

Das Konzept der Auto-gerechten Stadt, das nach dem 2. Weltkrieg in vielen Städten – auch in Deutschland – entwickelt und umgesetzt wurde, wird heutzutage aus ökologischer und stadtplanerischer Sicht nur noch belächelt. Moderne Verkehrsplanung setzt auf das Kombinieren der unterschiedlichen Verkehrsträger. Lesen Sie mehr in unserem Leitthema urbane Infrastrukturkonzepte.
Alle Themen der Mai-Ausgabe im Überblick

Vario-Doppelstockwagen für ISR

Bombardier Transportation gab am 10. Mai bekannt, dass das Unternehmen einen Vertrag zur Lieferung weiterer 33 Bombardier TWINDEXX Vario-Doppelstockwagen an Israel Railways (ISR) abgeschlossen hat. Dieser Abruf ist Teil eines Rahmenvertrages, der im Oktober 2010 unterzeichnet wurde, und hat einen Wert von rund 56 Millionen Euro. Die Lieferung der neuen Wagen soll laut Zeitplan im Februar 2019 abgeschlossen sein.

Verbesserte Version

Die neuen Wagen sind eine verbesserte Version der zurzeit von ISR eingesetzten Wagen und sollen ein noch besseres Reiseerlebnis bieten. Sie werden auf beiden Ebenen mit Teppichböden, einem modernen Fahrgastinformationssystem, einer leistungsstarken Klimaanlage, Drehgestellen mit Sekundärluftfederung und einem Sicherheitssystem ausgestattet sein, das die Abfahrt nur bei vollständig geschlossenen Türen erlaubt. Die achtteiligen Züge, die jeweils von einer neuen, im Jahr 2015 bestellten TRAXX AC-Elektrolokomotive gezogen werden, bieten Sitzplätze für 1.000 Fahrgäste.

Volaris übernimmt Systemtechnik GmbH

Die Volaris Group, der Mutterkonzern der Trapeze Group, hat die Systemtechnik GmbH übernommen und in den Bereich Personentransport integriert. Systemtechnik ist ein Anbieter von Fahrgeldmanagement und Ticketing-Lösungen. Systemtechnik besitzt mehr als 20 Jahre Erfahrung in der Bereitstellung von  Ticketing-Lösungen für öffentliche und private Verkehrsunternehmen. Die Lösungen von Systemtechnik optimieren und vereinfachen Ticketkauf, Ticketvalidierung und Ticketmanagement. Mehr als 200 Verkehrsunternehmen in ganz Deutschland setzen auf Lösungen von Systemtechnik, darunter mehrere private Bahnbetreiber.

In den Bereich Personentransport integriert

„Im Bereich des Ticketing und des Fahrgeldmanagements, vor allem aber im E-Ticketing-Markt gibt es laufend vielversprechende Innovationen", sagte Helmut Jaskolka, Geschäftsführer Systemtechnik. „Als Teil der Volaris-Gruppe können wir unsere Investitionen in Forschung und Entwicklung weiter ausbauen, um unser Lösungsangebot zukunftsweisend zu gestalten und damit den Ticketverkauf für unsere Kunden und die Fahrgäste kontinuierlich zu verbessern. Wir freuen uns, nun Teil des Volaris-Teams zu sein." Systemtechnik integriert sich nun in den Volaris-Bereich Personentransport, zu dem bereits Trapeze Group, TripSpark, Simpli Transport und PLANit gehören.

Schlienz Tours setzt vier neue Setra TopClass ein

Die Schlienz-Tours GmbH & Co. KG aus Kernen schickt vier neue Omnibusse der Setra TopClass auf Reisen. Die Fahrzeuge des Typs S 516 HDH sind mit 50, beziehungsweise 36 ergonomisch geformten Setra Ambassador-Reisesitzen mit breiten Armlehnen und Komfort-Kopfstützen ausgestattet. Die Omnibusse zeichnen sich durch ebene Fahrzeugböden in edler Holzoptik, TopSky Panorama-Glasdächer sowie modernste Entertainment Anlagen aus. Zwei der Busse erweitern die firmeneigene Flotte der SuperClass 2+1. Sie sind mit der raumgewinnenden Bestuhlungsvariante von nur drei Sitzen pro Reihe ausgestattet.

Die erste Landesbuslinie in Niedersachsen

Der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr des Landes Niedersachsen Olaf Lies gab heute im Kreishaus in Westerstede den offiziellen Startschuss für die erste Landesbuslinie in Niedersachsen: die S35. „Wir wollen unsere Mittelzentren mit schnellen und modernen Busverbindungen besser an unsere Großstädte anbinden und auch miteinander vernetzen. Unser Förderprogramm für Landesbuslinien wird das bestehende Mobilitätsangebot in der Fläche ganz gezielt erweitern, ohne dem Schienenverkehr Konkurrenz zu machen. Dafür wird das Land bis zu zehn Millionen Euro jährlich zur Verfügung stellen“, erklärte der Minister bei seinem Besuch im Landkreis Ammerland. Die Landesbuslinie S35 verbindet in nur 30 Minuten Westerstede und Oldenburg. Sie ist so getaktet, dass am Hauptbahnhof ein Umstieg in Züge und Busse gesichert ist. Dabei ist es nicht notwendig, einen neuen Fahrschein zu erwerben, da die Landesbuslinie in den bestehenden Tarif des Verkehrsverbundes Bremen/Niedersachsen (VBN) eingebunden wird. Ab dem 6. Mai hat der Bus erweiterte Fahrzeiten und wird dann jeden Tag von fünf bis vierundzwanzig Uhr im Stundentakt verkehren.

Qbuzz erhält Citea Electric Gelenkbusse für Schnellbus-Netz

Der niederländische Verkehrsdienstleister Qbuzz hat 10 VDL Citea SLFA Electric Gelenkbusse im BRT-Design (Bus Rapid Transit) bei VDL Bus & Coach bv bestellt. Diese Busse werden ab dem 11. Dezember 2017 auf den ersten vollelektrischen Q-a-Buslinien 1 und 11 im niederländischen Groningen fahren. Q-a ist ein schnelles HOV-Busnetz (Abkürzung für ‘hochwertiger öffentlicher Verkehr’), das die Region mit wichtigen Zielen in der Stadt Groningen verbindet. Nach dem Prinzip des Opportunity Charging werden die Busse unterwegs aufgeladen. Dadurch reicht ihr Aktionsradius auch für die langen Q-a-Linien. VDL liefert zu diesem Zweck spezielle Schnellladestationen. Nach Dienstende werden die Busse dann über Nacht im Depot von Qbuzz vollständig nachgeladen. VDL liefert im Rahmen dieses Auftrags nicht nur die Busse, sondern ist auch systemverantwortlich und übernimmt die Installation der Ladestationen.

Aus Vossloh Kiepe wird Kiepe Electric

„Wir gehen mit der Umfirmierung den nächsten konsequenten Schritt bei der erfolgreichen Entwicklung unseres Geschäfts und bei der Integration unserer neuen Tochter in die Konzernstrukturen“, sagt Klaus Deller, Vorstandsvorsitzender von Knorr-Bremse und zuständig für die Division Systeme für Schienenfahrzeuge. „Neben unserem Systemportfolio für Schienenfahrzeuge wird unser Angebot im Bereich Nutzfahrzeuge durch die Übernahme erweitert. Vor dem Hintergrund der zunehmenden Elektrifizierung von Nutzfahrzeugen eröffnet Kiepe Electric als Systemanbieter für Elektrobusse neue Wachstums- und Anwendungsmöglichkeiten in diesem Segment. Sowohl für unsere Bahn- als auch Buskunden stehen die technologischen Vorteile durch die Vernetzung der Subsysteme im Mittelpunkt.“ Knorr-Bremse und Vossloh hatten im Dezember 2016 eine Vereinbarung zur Übernahme unterzeichnet.

Videoüberwachungsverbesserungsgesetz in Kraft

Das Gesetz zur Änderung des Bundesdatenschutzgesetzes – Erhöhung der Sicherheit in öffentlich zugänglichen großflächigen Anlagen und im öffentlichen Personenverkehr durch optisch-elektronische Einrichtungen (Videoüberwachungsverbesserungsgesetz) ist am Freitag, den 5. Mai, in Kraft getreten (BGBl. Teil I, Nr. 23 vom 04.05.2017).
§ 6b des Bundesdatenschutzgesetzes ist dahingehend ergänzt worden, dass bei der „Videoüberwachung von Fahrzeugen und öffentlich zugänglichen großflächigen Einrichtungen des öffentlichen Schienen-, Schiffs- und Busverkehrs der Schutz von Leben, Gesundheit oder Freiheit von dort aufhältigen Personen als ein besonders wichtiges Interesse gilt.
Mit der Gesetzänderung soll es Betreibern von Einrichtungen und Fahrzeugen im öffentlichen Personenverkehr künftig erleichtert werden, Maßnahmen zur Gefahrenabwehr zu treffen. Nach Bislang war die Videoüberwachung durch nicht-öffentliche Stellen nur zulässig, wenn sie zur Wahrnehmung berechtigter Interessen für konkret festgelegte Zwecke erforderlich waren und keine Anhaltspunkte bestanden, dass schutzwürdige Interessen der betroffenen Personen überwiegen. In die vorzunehmende Abwägungsentscheidung konnten Sicherheitsbedürfnisse einbezogen werden, allerdings hatte sich eine sehr restriktive Aufsichtspraxis seitens der Datenschutzaufsichtsbehörden der Länder herausgebildet. Vor dem Hintergrund mehrerer Terroranschläge und anderer schwerer Straftaten in der Vergangenheit will der Gesetzgeber mit dem Videoüberwachungsverbesserungsgesetz Sicherheitsbelangen ein stärkeres Gewicht verleihen – zum einen, um die Sicherheit der Fahrgäste präventiv zu erhöhen, zum anderen, um die Ermittlungstätigkeiten der Strafverfolgungsbehörden durch Videoaufzeichnungen zu erleichtern.
Quelle: Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer e. V.

VDV begrüßt Beschluss der Umweltministerkonferenz zur Förderung von Elektrobussen im Nahverkehr

Die Umweltministerkonferenz hat sich auf ihrer Sitzung vom 8. Mai einstimmig für eine öffentliche Förderung von Elektrobussen im Nahverkehr ausgesprochen. Das bundesweite Programm soll den Unternehmen des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) zusätzliche finanzielle Anreize für die Beschaffung von Elektrobussen bieten, vergleichbar mit der heute bereits existierenden Kaufprämie für E-PKW. Auch die Verkehrsministerkonferenz hatte Ende April bereits einen ähnlichen Beschluss gefasst.

VDV: große Anstrengung notwendig

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) begrüßt diese Vorstöße , weist aber darauf hin, dass für eine flächendeckende Durchdringung von Elektrobussen im ÖPNV noch große Anstrengung bei allen Verantwortlichen notwendig sind: „Die Hersteller müssen verlässliche Elektrobusse bauen, die Politik im Bund und in den Ländern muss die Anschaffung und die Infrastruktur fördern und die Branche selber muss weiterhin mutig in die Erprobung von Elektrobussen investieren. Nur, wenn alle Beteiligten den erfolgreich eingeschlagenen Weg konsequent gemeinsam weitergehen, wird sich der Elektrobus im ÖPNV durchsetzen“, so Ingo Wortmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Münchner Verkehrsgesellschaft und VDV-Vizepräsident.
Mit dem verabschiedeten Programm „Faktor 100“ (ein Elektrobus entlastet die Umwelt so stark wie 100 E-PKW) fordert die Umweltministerkonferenz den Bund auf, die Anschaffung von Elektrobussen im Jahr 2018 mit einem Volumen von 50 Mio. Euro und in den Folgejahren mit jeweils 100 Mio. Euro zu fördern. Umgerechnet könnten dadurch, so die Umweltministerinnen und –minister, im ersten Jahr 250 und in den Folgejahren jährlich 500 Elektrobusse durch die ÖPNV-Unternehmen beschafft werden.

Finanzielle Unterstützung

„Ein solches Programm in dieser Größenordnung würde beim Kauf der noch immer sehr teuren Elektrobusse ohne Zweifel helfen. Es wäre zudem ein Signal an die Hersteller, nun verstärkt in die Standardisierung und Verbesserung der Elektrobusse zu investieren, um diese Fahrzeuge in größeren Stückzahlen verkaufen zu können. Allerdings ist die Beschaffung nur ein Teilaspekt, denn die wesentlich höheren Kosten für die Unternehmen stecken im Um- und Neubau der Infrastrukturen auf den Betriebshöfen und bei den Ladevorrichtungen. Hier sehen wir auch die Länder dringend weiterhin in der Pflicht finanziell zu unterstützen. Es gibt ja auf Landesebene dazu schon viele positive Beispiele wie in Niedersachsen, NRW, Hessen oder Thüringen“, so Wortmann abschließend.