Förderung autonomer Shuttles in suburbanen Regionen

Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr investiert in den Ausbau autonom fahrender Verkehre in Deutschland. Neben Projekten in Großstädten wie Hamburg oder München, fördert das BMDV auch gezielt Projekte im ländlichen Raum. In einem gemeinsamen Forschungsprojekt in Potsdam-Mittelmark und Vorpommern-Rügen wird in den kommenden drei Jahren das Potenzial von autonomen Shuttles in dünn besiedelten und suburbanen Regionen erprobt. Bundesminister Dr. Volker Wissing hat heute die Förderzusage über rund 2,3 Millionen Euro an die Projektpartner übergeben. 

Dr. Volker Wissing: „Ich möchte, dass die Menschen überall in Deutschland selbstbestimmt und günstig mobil sein können. Gerade in ländlichen Regionen können autonome On-Demand-Verkehre ein Schlüssel für mehr individuelle Mobilität sein – für ältere Menschen und alle, die nicht selbst mit dem Auto fahren können oder wollen. Autonom fahrende Shuttles, die genau dann kommen, wenn man sie braucht, können den ÖPNV auf dem Land kosteneffizient ergänzen. Ich verspreche mir aus dem Projekt wichtige Erkenntnisse für den Ausbau der autonomen Mobilität in ganz Deutschland.“

Im Projekt LEAF (steht für „Ländliche Erschließung mit autonomen Fahrzeugen“) arbeiten die regiobus Potsdam Mittelmark GmbH, die Verkehrsgesellschaft Vorpommern-Rügen mbH sowie die Landkreise Potsdam-Mittelmark und Vorpommern-Rügen eng zusammen.
Ziel ist es, gerade in strukturell eher schwachen Räumen ein attraktives Mobilitätsangebot zu schaffen, welches als Zubringer zu den übergeordneten ÖPNV-Angeboten und zur Bahn dient. Mit Hilfe der Bundesförderung soll in den Landkreisen Potsdam-Mittelmark und Vorpommern-Rügen ein autonomes On-Demand-System mit drei Fahrzeugen aufgebaut werden.
Der Probebetrieb wird durch wissenschaftliche Untersuchungen begleitet u.a. zur Nutzerakzeptanz, zu wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Effekten sowie Auswirkungen auf die Umwelt. Auch die Übertragbarkeit auf andere Landkreise wird untersucht.
Zudem wird erforscht, ob und wie die Digitalisierung eine Verbesserung der Verkehrsverhältnisse in ländlichen Räumen ermöglicht und inwiefern eine Verbesserung des CO2-Fußabdrucks erreicht werden kann. Gleichzeitig wird ein erster Grundstein gelegt, um perspektivisch mit autonomen Verkehrsangeboten eine Erschließung ländlicher Räume trotz Fahrer- und Fachkräftemangel zu ermöglichen.
Die Förderung erfolgt im Rahmen des ersten Förderaufrufs zur Förderrichtlinie „Autonomes und vernetztes Fahren in öffentlichen Verkehren“. Das Projekt läuft bis Juni 2026. Quelle: Bundesministerium für Digitales und Verkehr

Bienenhaltung auf den Betriebshöfen der BVG

Wenn es summt auf dem Betriebshof der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) in Lichtenberg, dann sind das meistens die modernen und leisen Straßenbahnen. Seit einiger Zeit haben die großen Gelben aber beim Summen Unterstützung von ganz kleinen Gestreiften. Die Bienen von Stadtimker Norman Linke fühlen sich auf dem Areal an der Siegfriedstraße äußerst wohl und sind fleißig in den Grünanlagen des Betriebshofs und seiner Umgebung unterwegs. Und nicht nur dort. Auch zwei weitere BVG-Liegenschaften in Karlshorst und Neukölln hat Imker Linke „bevölkert“. In Neukölln unterstützt ihn sein Imkerkollege Younes Kheir. Insgesamt zwölf Bienenvölker (mit jeweils bis zu 50.000 Bienen) sind bei den Berliner Verkehrsbetrieben für die beiden, für die Umwelt und letztlich auch für die Frühstücksbrote vieler BVG-Kollegen im Einsatz. Bis zu 3000 Gläser erstklassigen BVG-Honig „ernten“ die Imker pro Jahr.
Für Deutschlands größtes Nahverkehrsunternehmen ist die Bienenhaltung auf den Betriebshöfen daher eine Win-Win-Maßnahme. „Nachhaltigkeit ist für uns als Nahverkehrsunternehmen natürlich eins unserer Kernmerkmale“, sagt Harald Eck, der als Leiter der BVG-Kantinen das Projekt auf Seiten der BVG initiiert hat. „Das gilt nicht nur für unsere Verkehrsmittel, sondern auch bei der Frage, was auf die Teller und Brote kommt. Deshalb mussten wir auch gar nicht lange überlegen, ob die Bienen zur BVG passen. Das ist ein Naturschutzprojekt, bei dem es wirklich nur Gewinner gibt.“

Quelle: Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)

Letzte Ausbaustufe des Pilotprojekts kvgOF Hopper abgeschlossen

Rund 360.000 Menschen, eine Fläche von 356 Quadratkilometern – das ist der Kreis Offenbach und seit Juli auch das Einzugsgebiet des modernen, per App buchbaren On-Demand-Shuttle Hopper der Kreisverkehrsgesellschaft Offenbach mbH (kvgOF). Durch die Gebietserweiterung des Hopper in den vier Städten Dietzenbach, Dreieich, Neu-Isenburg und Rodgau sind in den letzten drei Wochen ca. 45 Prozent mögliche neue Fahrgäste hinzugekommen. Damit ist ein wichtiger Meilenstein für die bis Ende 2024 ausgelegte Test- und Erprobungsphase des kvgOF Hopper erreicht und die letzte Ausbaustufe des Pilotprojekts abgeschlossen.
Bereits im Sommer 2019 ging die kvgOF als erste lokale Nahverkehrsorganisation im Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) mit diesem damals recht neuen Mobilitätsangebot im ÖPNV im Osten des Kreises Offenbach an den Start. Der kvgOF Hopper fährt ohne festen Fahrplan oder feste Route und wird auf Abruf sowohl per App oder per Telefon gebucht. Dabei dient der Kleinbus vorwiegend der kommunalen Feinerschließung und zur Fahrt auf der letzten Meile des ÖPNV-Wegs. Seit 2022 bietet die kvgOF den On-Demand-Service in sechs weiteren Kommunen an. Seit Anfang Juli sind nunmehr alle dreizehn Kommunen im Kreis Offenbach erschlossen.
Bis heute haben bereits knapp 400.000 Fahrgäste den neuen Service genutzt und bewerten ihn mit durchschnittlich mit 4,9 von 5 Punkten. 60 ausschließlich elektronisch betriebene eVitos von Mercedes Benz sind für die kvgOF auf den Straßen unterwegs. Bis spätestens zum Fahrplanwechsel im Dezember 2023 ist in jeder Kommune auch ein rollstuhlgerechtes Fahrzeug im Einsatz. Damit verantwortet die kvgOF den mit Abstand größten On-Demand-Verkehr in Hessen.

Quelle: ioki

Intelligentes Leitsystem für die Digitale S‑Bahn Hamburg

Mit der Digitalen S-Bahn Hamburg wird Bahnfahren in Zukunft noch klimafreundlicher. Die Deutsche Bahn (DB), die Stadt Hamburg und Siemens Mobility führen in Hamburg ein neues intelligentes Leitsystem für die Digitale S‑Bahn ein. Damit soll der Stromverbrauch der Züge künftig um bis zu 30 Prozent sinken. Bereits zum ÖPNV-Weltkongress 2025 (UITP) kommt das System testweise zum Einsatz. Die Kosten für das Projekt von 35 Millionen Euro teilen sich die DB, die Stadt Hamburg und Siemens Mobility. Eine Kooperationsvereinbarung zur Digitalen S-Bahn Hamburg 2.0 haben Vertreter der Partner heute (18.7.2023) unterzeichnet.
Das intelligente Leitsystem der Digitalen S-Bahn Hamburg 2.0 spart Energie über zwei Ansätze. Weil der Technik künftig die Positionen aller Züge im Netz exakt bekannt sind, können Rollphasen besser ausgenutzt und Halte auf freier Strecke verhindert werden. Zum anderen reduziert das System Lastspitzen beim Stromverbrauch, indem vermieden wird, dass mehrere Züge auf der Strecke zeitgleich anfahren. Zusätzlich erstellt das Projekt eine Studie, die das Potential von Energierückspeisung durch Wechselrichter in das öffentliche Stromnetz untersucht.
Bereits heute ist die Technik der Digitalen S-Bahn Hamburg für Fahrgäste täglich im Einsatz. Auf dem Hamburger Streckenabschnitt zwischen den Stationen Berliner Tor und Bergedorf fahren vier Züge digital gesteuert. 64 neue S-Bahnen mit digitaler Ausrüstung sind bereits bestellt. Bis Ende des Jahrzehnts soll der Citybereich der S-Bahn Hamburg mit der digitalen Technik ausgerüstet werden. 2021 hatten die Partner der Digitalen S-Bahn Hamburg gemeinsam den weltweit ersten hochautomatisierten Zug in einem offenen Eisenbahnsystem auf die Schiene gebracht.

Quelle: Siemens

Staatliche Investitionen ins deutsche Schienennetz leicht gesunken

Deutschland hinkt bei den Pro-Kopf-Investitionen in die Schieneninfrastruktur im europäischen Vergleich weiter hinterher. Im vergangenen Jahr hat der Staat pro Einwohner 114 Euro für seine Schieneninfrastruktur ausgegeben – ein leichter Rückgang im Vergleich zu 2021. In den meisten anderen Ländern sind die Investitionssummen gestiegen. Das zeigt eine Auswertung der Allianz pro Schiene unter anderem auf Grundlage von Daten der Unternehmensberatung SCI Verkehr. Die Allianz pro Schiene forderte eine einfachere und unbürokratische Finanzierung, um die Versäumnisse bei der Schieneninfrastruktur schneller aufholen zu können.

Der Geschäftsführer des gemeinnützigen Verkehrsbündnisses, Dirk Flege, sagte dazu bei einer Pressekonferenz in Berlin: „Während die meisten anderen europäischen Staaten weiter kräftig in die Schiene investieren, hat Deutschland 2022 etwas weniger als im Vorjahr für seine Schieneninfrastruktur ausgegeben und ist im europäischen Vergleich bahnpolitisch nach wie vor abgehängt.“

Immerhin habe die Bundesregierung begonnen, die verkehrspolitischen Prioritäten neu auszurichten. Das zweite Jahr in Folge hat der Bund 2022 im direkten Vergleich mehr in sein Schienennetz (52%) investiert als in die Fernstraßen (48%).

Flege: „Über Jahrzehnte wurde in Deutschland der Straßenbau bevorzugt. Nun stehen wir vor einer historischen Wende. Mit Blick auf den Haushaltsentwurf für 2024 lässt sich vorhersagen, dass die Ampel-Regierung die Investitionen in die Schieneninfrastruktur spürbar aufstocken will. Sie würde dann im kommenden Jahr voraussichtlich erstmals das Versprechen aus ihrem Koalitionsvertrag einlösen, erheblich mehr Geld für die Schiene als für die Straße bereitzustellen. Das ist für deutsche Verhältnisse revolutionär und eine echte Trendwende.“

Damit die Investitionen in die Schieneninfrastruktur möglichst schnell zu spürbaren Verbesserungen im Personen- und Güterverkehr führen, forderte die Allianz pro Schiene, die Finanzierung zu vereinfachen. „Die Beschleunigungskommission Schiene hat eine Fondslösung wie in der Schweiz vorgeschlagen. Dadurch könnte Geld für die Infrastruktur schneller und unbürokratischer als bisher bereitgestellt werden. Zwei Fonds könnten 189 einzelne Finanzierungsprogramme ablösen, und Mittel könnten deutlich effizienter eingesetzt werden – das wäre ein echter Fortschritt.“

Quelle: Allianz pro Schiene

Fridays for Future fordert Sofortprogramm für den Verkehr

Zitat Bundesminister Dr. Volker Wissing anlässlich der heutigen (17.7.2023) Forderungen von Fridays for Future für den Verkehrsbereich:

„Die Forderungen von Fridays for Future ignorieren die Lebenswirklichkeit der meisten Menschen in Deutschland. Das Programm würde Wirtschaft und Wohlstand schweren Schaden zufügen. Wer meint, die Gesellschaft für so etwas hinter sich zu wissen, sollte bei demokratischen Wahlen antreten. Die Abschaffung des Autos käme faktisch einem Mobilitätsverbot im ländlichen Raum gleich. Unsere Aufgabe ist es, die Gesellschaft bezahlbar und klimaneutral mobil zu halten. Dafür haben wir als Bundesregierung bereits im Juni ein umfassendes Klimaschutzprogramm beschlossen, das auch meine Vorschläge zum Klimaschutz im Verkehrsbereich enthält. Das Land hat viele Aufgaben. Alle müssen miteinander in Einklang gebracht werden.“

Quelle: Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV)

Die Forderungen von Fridays for Future

Mit einem eigenen Sofortprogramm für den Verkehr will die Organisation Fridays for Future dem seit Jahren die Klimaziele reißenden Sektor auf die Sprünge helfen. Darin fordern die Aktivisten unter anderem ein Tempolimit von 120 Kilometern pro Stunde auf Autobahnen oder den Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) sowie den der Schiene. Das 49-Euro-Ticket soll möglichst fortgesetzt werden.
Außerdem sieht ihr Programm autofreie Innenstädte und den Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur vor. Darüber hinaus bekräftigte die Organisation ihre Forderungen nach einem Rücktritt des Bundesverkehrsministers Volker Wissing.

Quelle: welt.de

VDV: Zu knappe Frist für Digitalisierung kommunaler Verkehrssysteme

„Es geht um Fahrgastinformations-Anzeiger, Bordrechner, Online-Vertriebssysteme, digitale Parkraumbewirtschaftung – bis hin zu Fahrgastzählsystemen und On-Demand-Verkehre: Das Bundesverkehrs- und Digitalisierungsministerium hat in seinem Förderprogramm den richtigen Schwerpunkt für die Digitalisierung der Mobilitätssysteme in den Kommunen gelegt. Doch durch Pandemie und Krieg ist uns wertvolle Zeit verloren gegangen – und jetzt kommen viele Verkehrsunternehmen in die Bredouille, denn es wird schwierig, die laufenden Vorhaben bis 2024 vollständig umzusetzen“, so VDV-Vizepräsident Dahlmann-Resing. Der Branchenverband verweist bei den Hemmnissen auch auf aufwändige EU-weite Vergabeverfahren sowie auf Lieferengpässe auf dem Weltmarkt. Erschwert wird die Umsetzung einzelner Vorhaben zudem durch Großveranstaltungen – wie die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland im nächsten Jahr. „Erst hatten wir kein Glück, dann kam im Sinne des Umsetzungserfolges Pech dazu. Fußballspiele und Fanmeilen ziehen Besucherinnen und Besucher aus aller Welt an. Da muss alles fahren, was Räder hat – und in dieser Zeit können die Fahrzeuge nicht digital aufgerüstet oder die Informationsanzeiger an Haltestellen erneuert werden. Wir bitten den Fördergeber, uns den Weg für die Verlängerung der Vorhaben zu ebnen“, so Dahlmann-Resing. Seitens des Bundes gilt der 31. Dezember 2024 als spätestes Ende des Förderzeitraumes.

„Das Umsetzungsumfeld ist unter dem Strich unfreundlich: EU-weite Vergabeverfahren, aufwändige Genehmigungsverfahren mit strengen Bau- und Sicherheitsvorschriften, eine oligopolistische Anbieterstruktur im Digitalisierungsbereich, Lieferengpässe und Materialknappheit, der Fachkräftemangel bei paralleler Umsetzung des digitalen D-Tickets und der hohe Implementierungsaufwand vor allem bei Sicherheitsrelevanz bremsen die Verkehrsunternehmen und Kommunen bei der zügigen Umsetzung aus“, so Dahlmann-Resing. Laut VDV sind die EU-weite Vergabeverfahren insbesondere bei größeren Vorhaben zeit- und ressourcenaufwändig – und die Anforderungen in Teilen überhöht. Auch die Preissteigerungen infolge Materialknappheit und Lieferengpässe auf dem Weltmarkt, insbesondere bei Halbleitern, Baumaterial etc. durch falsche industriepolitische Schwerpunktsetzungen der Vergangenheit halten die Vorhaben auf. „Es gibt noch Hoffnung: Die Tür ist beim BMDV dem Vernehmen nach noch nicht vollkommen geschlossen, doch der Bedarf muss für jedes Vorhaben im Einzelfall begründet werden. Zu der ohnehin formalistischen Umsetzung des Förderprogramms käme für die Unternehmen und die Kommunen nicht nur weiterer Aufwand hinzu, so dass es viele Projekte wohl nicht über die Ziellinie schaffen werden. Politik und Branche wollen die digitale Transformation gemeinsam voranbringen. Für die vollständige Umsetzung der Fördervorhaben zur Digitalisierung kommunaler Verkehrssysteme benötigt die Branche darum etwas mehr zeitlichen Spielraum“, so Dahlmann-Resing.

Der erste Förderaufruf erfolgte im Februar 2018. Die Förderung war zunächst ein Baustein im Sofortprogramm „Saubere Luft“ und nur für Vorhabenträger in Kommunen mit NO2–Grenzwertüberschreitungen offen. Mit dem Sinken der Messwerte wurden die Fördervoraussetzungen schrittweise gelockert. Das Programm hat drei Schwerpunkte: „Erhebung, Bereitstellung und Nutzung von Mobilitäts-, Umwelt- und Meteorologiedaten“, „Verkehrsplanung/-management“ und schließlich „Automation, Kooperation und Vernetzung“. Bei dem wettbewerblichen Förderverfahren muss im ersten Schritt eine Projektskizze eingereicht werden und bei positivem Votum darf ein Antrag auf Projektförderung gestellt werden. „Das DkV-Programm ist über vier Regelaufrufe von 2018 bis 2019 stetig aufgestockt worden. Mit den drei Sonderaufrufen seit 2020 werden lediglich Restmittel neu vergeben, die bei anderen Vorhaben nicht abgerufen wurden. Wir bedauern als Branche, dass die Digitalisierung kommunaler Verkehrssysteme keine neuen Haushaltsmittel mehr bekommt: Kaum eine Förderung hat der Digitalisierung vor Ort so einen kräftigen Schub verliehen. Dieser geht verloren und die Kommunen können die Digitalisierung im Verkehr nicht vollständig aus eigener Kraft finanzieren“, so Dahlmann-Resing. Quelle: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e. V. (VDV)

EVG droht mit langem Bahnstreik

Kurz vor Beginn des Schlichtungsverfahrens im Tarifkonflikt mit der Deutschen Bahn hat die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG ihre Streikbereitschaft für den Fall eines Scheiterns der Gespräche unterstrichen.

„Wir halten einen Streik sehr lange durch“, sagte der EVG-Vorsitzende Martin Burkert der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Montagsausgabe). Mit Blick auf die schwierigen Tarifauseinandersetzungen sagte Burkert: „Am Ende werden wir erfolgreich sein, da bin ich mir sehr sicher. Uns ist es sehr ernst.“

Das Schlichtungsverfahren beginnt am Montag und kann bis zum 31. Juli dauern. In dieser Zeit gilt die Friedenspflicht, Streiks sind also ausgeschlossen. Als Schlichter hatte die Bahn Ex-Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) benannt. Die Gewerkschaft entschied sich für die Arbeitsrechtlerin und frühere hessische Arbeitsministerin Heide Pfarr (SPD).

Quelle: tagesspiegel.de

Kostenloser Nahverkehr in Erlangen ab 2024

Die Stadt Erlangen möchte ab dem 1. Januar 2024 den Nahverkehr im Rahmen eines dreijährigen Pilotprojekts in der gesamten Innenstadt kostenlos anbieten. Der Stadtrat hat beschlossen, eine entsprechende Änderung der Tarifstruktur einzuführen und mit dem Verkehrsverbund Großraum Nürnberg die notwendigen vertraglichen Regelungen zu treffen. 

Bereits zum Fahrplanwechsel im Dezember soll zudem das Busnetz um die City-Linie erweitert werden. Sie wird als Ringlinie zentrale Punkte wie den Großparkplatz, verschiedene Parkhäuser, die Universitätskliniken, die Arcaden und die nördliche Innenstadt verbinden. Niemand muss dann ein Ticket lösen, sondern Fahrgäste können einfach einsteigen.

Oberbürgermeister Florian Janik zeigt sich erfreut: „Der Stadtrat hat grünes Licht gegeben für mehr umweltfreundliche Mobilität und eine attraktive und gut erreichbare Innenstadt. Wir wollen Busfahren in der Innenstadt so einfach und bequem wie möglich machen.”

Zustimmung der VGN-Gremien steht noch aus
Nun steht im Laufe des Juli noch die Zustimmung der VGN-Gremien an. Aufgrund des Einstimmigkeitsprinzips im VGN muss diese Änderung der Tarifstruktur einstimmig von allen Grundvertragspartnern und Gesellschaftern getragen werden. „Mit allen Partnern beim VGN haben bereits intensive Vorgespräche stattgefunden“, erläutert Janik. Man habe sich darauf geeinigt, das Projekt zunächst zeitlich zu befristen und es begleitend auszuwerten.

„Wir machen uns startklar für ein in dieser Größenordnung einzigartiges Pilotprojekt. Ich hoffe sehr, dass wir auf dieser Grundlage die notwendige Zustimmung bekommen,” so Oberbürgermeister Florian Janik.

Stadt muss Mindereinnahmen ausgleichen
Die Mindereinnahmen, die durch die Kostenfreiheit der Innenstadtzone entstehen, muss die Stadt ausgleichen. Es wird mit Kosten von jährlich rund 300.000 Euro zuzüglich zukünftiger Tarifanpassungen gerechnet. 

Parallel laufen bereits die Vorbereitungen an, um die „Klinik-Linie“ zur „City-Line“ zu erweitern. Diese soll ab dem Fahrplanwechsel mit modernen E-Bussen dann weitere Teile, auch der südlichen Innenstadt, erschließen.

Augsburg macht es vor

Die ebenfalls bayerische Stadt Augsburg hat bereits zum 1.1.2020 die so genannte City-Zone eingeführt. An insgesamt neun Stationen rund um den Königsplatz und Hauptbahnhof können dort Busse und Straßenbahnen gratis genutzt werden.

bdo: Patrick Ullrich neuer Referent Wirtschaft und Tourismus

Patrick Ullrich ist seit dem 1. Juli 2023 neuer Referent Wirtschaft und Tourismus beim Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmen (bdo) e.V. Er folgt auf Melina Strohkirch und berichtet an die bdo-Hauptgeschäftsführerin Christiane Leonard.
Ullrich, der 2014 sein Studium als Betriebswirt (VWA) sowie Marketing- und Vertriebs-Ökonom (VWA) abgeschlossen hat, bringt auch viel Erfahrungen aus seiner Zeit bei Tropical Islands und UB UnitedBus mit, wo er eng mit den Omnibusreiseveranstaltern zusammengearbeitet hat, mit in seinen neuen Aufgabenbereich. Zuletzt arbeitete er als Sales Manager Ost bei Costa Kreuzfahrten und freut sich sehr auf seine neuen Aufgaben.

Quelle: Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmen (bdo)