NRW investiert in den ÖPNV

Vorgestern hat der Landtag des Landes Nordrhein-Westfalen die Novelle des ÖPNV-Gesetzes in Nordrhein-Westfalen verabschiedet und damit umfangreiche zusätzliche Investitionen in den Nahverkehr beschlossen. Bis zum Jahr 2031 fördert das Land den Ausbau und die Modernisierung des Öffentlichen Personennahverkehrs mit jährlich durchschnittlich 321 Millionen Euro mehr. Möglich wird diese Finanzspritze durch die kürzlich im Bund beschlossene Neuordnung der Bund-Länder-Finanzbeziehungen sowie die deutliche Erhöhung der Regionalisierungsmittel. „Das ist ein guter Tag für unsere Fahrgäste und für die Verkehrsunternehmen in NRW. Durch das neue Gesetz hat die Landesregierung einen Meilenstein für einen zukunftsfähigen ÖPNV gesetzt und den Weg frei gemacht für den dringend notwendigen Ausbau und für die Modernisierung des Nahverkehrs in ganz Nordrhein-Westfalen“, so Ulrich Jaeger, Landesvorsitzender des VDV in NRW.

Beliebter Twitter-Kanal der VOS

Bereits seit sieben Jahren nutzt die Verkehrsgemeinschaft Osnabrück (VOS) erfolgreich den eigenen Twitter-Kanal (https://twitter.com/vos_info) als regionale Kommunikations- und Informationsplattform für Fahrgäste und Interessierte des ÖPNV in Osnabrück und dem Osnabrücker Land. Der Kommunikationskanal dient in erster Linie dazu, über aktuelle Verkehrslagen zu informieren und vor allem bei Beeinträchtigungen auf Fragen möglichst schnell reagieren zu können. Stand Dezember 2016 folgen dem VOS-Account über 7.000″ Nutzer.

November/Dezember-Ausgabe der Nahverkehrs-praxis erschienen

Effizienter werden, um einen kostengünstigen öffentlichen Nahverkehr anbieten zu können, haben sich sowohl Verkehrsunternehmen als auch Hersteller auf die Fahnen geschrieben. In der November/Dezember-Ausgabe der Nahverkehrs-praxis lesen Sie, was dafür alles unternommen wird. Darüber hinaus blickt die Nahverkehrs-praxis zurück auf die InnoTrans und die IAA Nutzfahrzeuge. Auf beiden Messen war Elektromobilität ein wichtiges Thema, was die Hersteller in dieser Hinsicht präsentierten und was es weiter Innovatives zu sehen gab, erfahren Sie in ausführlichen Nachberichten.
Alle Themen der November/Dezember-Ausgabe im Überblick

FlixBus kooperiert mit TÜV SÜD Auto Plus

FlixBus setzt bei Abfahrtskontrollen auf professionelle Unterstützung: TÜV SÜD Auto Plus kontrolliert jetzt auch die Sicherheit der Flotte an Deutschlands größten Fernbus-Haltestellen in Berlin und München und bestätigt erfreuliche Ergebnisse der Fahrzeugkontrollen im Jahr 2016. Durch eine eigens entwickelte App können festgestellte Auffälligkeiten zudem nun direkt zwischen TÜV SÜD Auto Plus, FlixBus und den 150 Busunternehmen übermittelt werden. Jeden Monat finden an den Knotenpunkten Berlin und München unangemeldete Abfahrtskontrollen von FlixBus-Mitarbeitern aus dem Bereich Qualität und Operativer Sicherheit statt. Die Teams stellen hier sicher, dass die Fernbus-Flotte jederzeit gemäß gesetzlicher Vorgaben und FlixBus-Qualitätsstandards auf Deutschlands Straßen unterwegs ist. Seit Sommer kooperiert FlixBus hier auch mit der TÜV SÜD Auto Plus GmbH.

GVN: Rot/Grün will eigenwirtschaftliche Verkehre abschaffen

Der Gesamtverband Verkehrsgewerbe Niedersachsen (GVN) e. V. schlägt Alarm. Nach der Kommunalisierung der Ausgleichsleistungen im Schülerverkehr haben nach Ansicht des GVN die Koalitionsfraktionen von Rot/Grün gestern einen Entschließungsantrag im Landtag mit ihrer Einstimmenmehrheit durchgedrückt. Dieser Antrag ziele auf eine Bundesratsinitiative mit dem erhofften Ergebnis, die im Personenbeförderungsgesetz (PBefG) verankerten eigenwirtschaftlichen Verkehre der privaten Busunternehmen abzuschaffen, auch wenn man sich formell für den Erhalt ausspricht. „Rot/Grün macht eine Branche kaputt“, sagt der Landesgeschäftsführer der GVN-Fachvereinigung Omnibus und Touristik, Michael Kaiser.
Tatsächlich versuchen laut GVN Deutscher Städtetag und andere Kommunalvertreter seit den 90er Jahren stetig eigenwirtschaftliche Verkehre abzuschaffen und damit private Verkehrsunternehmen endgültig von der Landkarte zu löschen. Wenn Niedersachsen mit seinen Änderungsanträgen durchkäme, würde eine jahrzehntelang gewachsene mittelständische Unternehmensstruktur aussterben, die den Kunden günstige Tarife und guten Service im Nahverkehr gebracht habe. Mit den vorgelegten Vorschlägen werde der ÖPNV in Deutschland unattraktiver, die Zeche zahle der Kunde dann mit höheren Fahrpreisen.
Man könne sich nicht gleichzeitig zum aktuellen PBefG bekennen und Änderungen fordern, denn keinesfalls handele es sich bei den Vorschlägen um „leichte Präzisierungen“. Im Gegenteil würden die Kernanforderungen zur Unterscheidung zwischen eigenwirtschaftlichen und gemeinwirtschaftlichen Verkehren angegriffen. Dies sei kein minimalinvasiver Eingriff, sondern eine Operation am offenen Herzen. „Der Antrag ist ein Wolf im Schafspelz“, sagt Kaiser.

Transdev-Busse mit Klimatechnik von Spheros

Transdev hat Spheros mit der Klima-Ausstattung von mehr als 80 Bussen für den Einsatz im Stadtverkehr beauftragt. Start ist im Rhein-Main-Gebiet: Die Transdev GmbH übernimmt im Januar 2017 den Betrieb der Stadtverkehre in Bad Homburg, Oberursel und Friedrichsdorf. Die hierfür neu bestellten Busse werden allesamt mit Klimaanlagen aus dem Hause Spheros bestückt. Bereits Anfang Dezember erhält die Stadt Homburg 40 Solofahrzeuge der Marke Citaro C2 Euro 6, acht Gelenkzüge des Solaris New Urbino 18 und drei Solofahrzeuge Citaro K. Zum Einsatz kommen hierbei die REVO 300 und REVO 320 in den Solofahrzeugen sowie die REVO 360 Art in den Gelenkbussen.

BVG-Dienstwagen elektrisch unterwegs

Im Herbst letzten Jahres hatten die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) angekündigt, dass sie 30 Fahrzeuge ihrer Pkw-Flotte mit umweltfreundlichen Elektroautos ersetzen wird. Inzwischen sind 100 gelbe Elektrofahrzeuge im Einsatz. Damit sind dann fast alle nicht personengebundenen Dienst-Pkw der BVG emissionslos und leise unterwegs. Lediglich für Dienstreisen und besondere Anforderungen bleiben wenige Diesel-Pkw wegen ihrer höheren Reichweite in der Flotte bestehen.
Für die stromgetriebenen Autos wurde eine Ladeinfrastruktur aufgebaut, die nach und nach erweitert wird. Die BVG betreibt für ihren gewerblichen Fuhrpark ein eigenes Netz von Ladesäulen und müssen nur im Ausnahmefall auf öffentliche Säulen zurückzugreifen. Des Weiteren wird im Rahmen eines geförderten Projekts eine Software entwickelt, um die Nutzung der Ladesäulen und Fahrzeuge optimal zu managen.
Sieben verschiedene Fahrzeugtypen wurden von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der BVG ausgiebig getestet. Bei der Wahl zur künftigen Beschaffung wurde nach Reichweite und Kosten entschieden. Da in den kommenden Jahren eine spürbare Verbesserung der Reichweiten zu erwarten ist, hat die BVG die Fahrzeuge erst einmal für drei Jahre geleast.
Die 100 Elektroautos beschaffte die BVG über das Projekt „InitiativE Berlin-Brandenburg“ der Berliner Agentur für Elektromobilität eMO. Die BVG unterstützt mittels der „InitiativE“ das Ziel der Bundesregierung, die Zahl der Elektrofahrzeuge in Deutschland deutlich zu erhöhen. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit fördert im Rahmen des Projekts einen Teil der Mehrkosten.

VRR fordert Verbesserungen bei der eurobahn

Gestern forderte der Vorstandssprecher beim Verkehrsverbund Rhein-Ruhr Martin Husmann eine sofortige und deutliche Verbesserung der Qualität und Leistungen der eurobahn auf der Schiene. Seit Monaten fallen laut VRR auf den Strecken der eurobahn Züge aufgrund von Personalengpässen aus. "Die gestrige Ankündigung des Unternehmens, bis zum Beginn des nächsten Jahres auf der RE 13 zwischen Mönchengladbach und Venlo nur noch im 2-Stunden-Takt fahren zu wollen, ist der aktuelle Höhepunkt von mangelnder Zuverlässigkeit und Schlechtleistungen. Wir erwarten umgehend von der eurobahn, dass sie nachbessert und ein tragfähiges Konzept vorlegt", so der VRR-Vorstand heute.
Bereits in den Jahren 2012 bis 2014 ermahnte der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr die eurobahn immer wieder wegen Schlecht- und Nichtleistungen aufgrund von fehlendem Personal und drohte neben den Vertragsstrafen auch mit einer  außerordentlichen Kündigung des Verkehrsvertrages. Über die Zeit hinweg konnte das Unternehmen seinen Personalstamm stärken, zuverlässigere Verbindungen und Leistungen umsetzen und die Qualität steigern, sodass das Unternehmen 2015 erstmals eine akzeptable Qualität erreichte.
"Es ist für uns daher in keiner Weise akzeptabel, dass nun nach Jahren, in denen mühsam an einer angemessene Leistung und Qualität gearbeitet wurde, eine solche Situation erneut eintritt. Dafür haben wir keinerlei Verständnis", so Husmann.
"Qualitativ hochwertige Leistungen sind im Schienenpersonennahverkehr die Grundlage für zufriedene Fahrgäste und die dauerhafte Akzeptanz des ÖPNV bei den Nahverkehrskunden", betonte Martin Husmann. "Der Ersatzfahrplan, der vorsieht eine Regionalexpress-Strecke bis Ende des Jahres nur noch alle zwei Stunden zu bedienen ist nicht akzeptabel. Wir fordern das Unternehmen auf hier nachzubessern und nachhaltig an seiner Leistungsfähigkeit und Qualität zu arbeiten."