ÖPV 2015: Neuer Höchst­stand bei Fahrgästen in Deutschland

Im Jahr 2015 nutzten die Menschen stärker als jemals zuvor den öffentlichen Personenverkehr in Deutschland: Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) stiegen die Fahrgastzahlen bei Bussen und Bahnen um 0,4 Prozent.

Anstieg bei Straßen- Stadt- und U-Bahnen

Im Nahverkehr mit Bussen und Bahnen unternahmen die Fahrgäste im Jahr 2015 im Linienverkehr 11,0 Milliarden Fahrten, das waren 0,3 Prozent mehr als 2014. Gewachsen ist dabei der Verkehr mit Straßen-, Stadt- und U-Bahnen (+ 1,2 Prozent). Mit Nahverkehrsbussen fuhren 2015 genauso viele Personen wie im Jahr zuvor. Im Nahverkehr mit Eisenbahnen (einschließlich S-Bahnen), bei dem es im Frühjahr 2015 zu längeren Streiks kam, gingen die Fahrgastzahlen leicht um 0,1 Prozent zurück. 

Fernbusse stark gewachsen

Sowohl im Fernverkehr mit Eisenbahnen als auch mit Linienbussen gab es 2015 Zunahmen: Fernzüge nutzten 131 Millionen Reisende, das waren 1,9 Prozent mehr als 2014. Der Linienfernverkehr mit Omnibussen wächst seit seiner Liberalisierung stark: 2015 dürften mindestens 20 Millionen Fahrgäste mit Linienfernbussen gereist sein, rund ein Viertel mehr als 2014. 
Quelle: Destatis

Besserer Nahverkehr und Straßenerhalt statt Neubau

In Mecklenburg-Vorpommern sollen Straßenneubauten künftig die Ausnahme sein und Nahverkehrsangebote besser aufeinander abgestimmt werden. Das sieht der Integrierte Landesverkehrsplan vor, dessen Entwurf Verkehrsminister Christian Pegel (SPD) am Mittwoch in Schwerin vorstellte. Schnelllinien von Bus und Bahn, die für das Land bedeutsam sind, sollen nach seiner Vorstellung mit Zubringer-Bussen in die Regionen hinein vertaktet werden. Anrufsammeltaxen oder Bürgerbusse könnten den öffentlichen Nahverkehr in sehr dünn besiedelten Gegenden bedienen, sagte Pegel. Das Papier sei eine Diskussionsgrundlage, betonte der Minister. Bürger könnten den Plan im Internet einsehen und sich per E-Mail an der Diskussion über die Verkehrspolitik der nächsten Jahre beteiligen.

Finanzierungsverträge zur Bahnhofsmodernisierung in NRW

Wichtiger Meilenstein zur Verbesserung der Bahnhöfe und Stationen im Land: In Nordrhein-Westfalen profitieren künftig 35 Bahnhöfe von der Modernisierungsoffensive 3 von Land, Bund und der Deutschen Bahn. Außerdem wurden weitere Planungskosten für die 71 Stationen der Außenäste des Rhein-Ruhr-Express (RRX) bewilligt.
Verkehrsminister Michael Groschek, der Vorstandsvorsitzende der DB Station&Service AG, Dr. André Zeug und der Regionalbereichsleiter West der DB Station&Service AG, Martin Sigmund, unterzeichneten gemeinsam mit den Vertretern des Verkehrsverbundes Rhein Ruhr (VRR), Martin Husmann und José Luis Castrillo, des Nahverkehrs Westfalen-Lippe (NWL), Dr. Ulrich Conradi und Burkhard Bastisch, und des Nahverkehrs Rheinland (NVR), Dr. Norbert Reinkober, die Finanzie-rungsvereinbarung zur Erstellung der Planung (Leistungsphase 3+4) für den Ausbau der Bahnhöfe auf den Rhein-Ruhr-Express (RRX)-Außenästen sowie für eine dritte Modernisierungsoffensive (MOF 3) in NRW.

Jörg Lamparter wird neuer Geschäftsführer der moovel Group GmbH

Jörg Lamparter ist neuer Geschäftsführer der moovel Group GmbH. Der 45-jährige Diplom-Kaufmann verantwortet damit ab sofort die Weiterentwicklung und Vermarktung der Mobilitäts-App moovel sowie die Steuerung der amerikanischen moovel-Tochtergesellschaften Ridescout und GlobeSherpa. Sein Vorgänger Robert Henrich hat das Unternehmen verlassen. Zuletzt leitete Lamparter seit Mitte 2013 den Vertrieb der Mercedes-Benz Bank AG. Davor war er unter anderem fünf Jahre lang als Geschäftsführer von Mercedes-Benz Financial Services Kanada sowie als Abteilungsleiter für digitale Vertriebskanäle der Mercedes-Benz Bank AG tätig.
Quelle: Daimler

Baden-Württemberg fördert vier neue Elektrobusse

„Ein attraktiver ÖPNV braucht moderne Fahrzeuge! Dies erkennen erfreulicherweise auch die Kommunen und Verkehrsgesellschaften zunehmend und nutzen die Förderung des Landes zur Finanzierung von Elektro- und Hybridbussen“, sagte Winfried Hermann, Minister für Verkehr und Infrastruktur bei der Inbetriebnahme von vier vom Land Baden-Württemberg geförderten Elektrobussen in Esslingen. 

Zuschuss für Mehrkosten

„Im Rahmen der Landesinitiative Elektromobilität II bezuschusst das Land die Mehrkosten eines elektrischen Antriebs bei Hybrid- und Elektrobussen. Damit wollen wir erreichen, dass sich noch mehr Städte und Kommunen für den Einsatz umweltschonender Nahverkehrsmittel entscheiden. Seit über 70 Jahren fahren die Oberleitungsbusse in Esslingen elektrisch und sind damit schon lange Vorreiter der nachhaltigen Mobilität. Die vier neuen Elektrobusse hingegen gehen noch einen Schritt weiter: Sie kommen auch ohne Oberleitungen aus“, so Minister Hermann. Das Land fördert die vier Esslinger Busse mit insgesamt 600.000 Euro. 

Linie 113 profitiert als erste von den neuen E-Bussen

Der künftige Einsatz des neuen Fahrzeugtyps steht bereits fest. Die erste Linie, die von der emissionsfreien Antriebsart profitieren wird, ist die Linie 113. Bei den beschafften Bussen handelt es sich um Elektro-Hybrid-Gelenk-Trolleybusse des Herstellers Solaris mit einer Länge von 18,75 Meter. Diese wurden um die elektrische Traktionsausrüstung und Energiespeicherkomponenten durch die Vossloh Kiepe GmbH aufgerüstet.
Quelle: Land Baden-Württemberg

bdo gegen Grenzschließungen – Millionenschaden droht

Der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) will die Grenzen innerhalb Europas offen halten. „Wir appellieren gemeinsam mit der IRU an Bundesregierung und EU-Kommission, dass Grenzkontrollen im Schengen-Raum Ausnahmen bleiben müssen“, sagte bdo-Hauptgeschäftsführerin Christiane Leonard, die auch Vizepräsidentin der Bussparte der International Road Transport Union (IRU) ist. „Durch die Kontrollen an den Grenzen erleiden unsere Unternehmer einen Millionenschaden.“

Störungen im Betriebsablauf und enttäuschte Fahrgäste

Leonard: „Unsere Betriebe sind kleinere und mittlere Unternehmen mit geringen Gewinnspannen. Diese können schnell ins Aus geraten, wenn sie längere Wartezeiten an den Grenzen in Kauf nehmen müssen. Neben den erhöhten Betriebskosten führt das auch zu einer Unzufriedenheit bei den Fahrgästen. Der komplette Betriebsablauf wird gestört. Damit setzt sich eine Spirale in Gang, da die enttäuschten Fahrgäste dann möglicherweise nicht erneut buchen. Stammkunden gehen verloren, was zu weiteren finanziellen Einbußen führt.“
An den Grenzen zu Frankreich und Österreich aber auch am Ärmelkanal stehen die Busse immer öfter im Stau, wie die Unternehmen berichten. „Mit dem Verzicht auf Schengen und der zeitweisen Wiedereinrichtung von Grenzkontrollen werden die Vorteile des gemeinsamen Binnenmarktes zunichte gemacht“, sagte Leonard.

Zusätzliche Kosten und Kontrollprobleme

Für den Busverkehr ergibt sich aus den Kontrollen ein weiteres Problem. Von den Fernlinien- und Reise-Busunternehmen wird verlangt, dass die Identitäten der Passagiere überprüft werden. Falls es dabei zu Unstimmigkeiten kommt, droht Unternehmen wie Fahrern eine empfindlich hohe Strafe. „Auch hier entstehen den Unternehmen zusätzliche Kosten, beispielsweise durch längere Aufenthalte an den Bus-Terminals“, sagte IRU-CTP-Vizepräsidentin Leonard. „Hinzu kommt die hohe administrative Belastung für die Unternehmen, deren Fahrer nun Grenzübertrittdokumente auf ihre Echtheit überprüfen sollen, ohne entsprechend ausgebildet zu sein. Diese Aufgabe obliegt der Bundespolizei und darf auch in Zeiten der Flüchtlingskrise nicht auf die Busunternehmen abgewälzt werden.“

Klimaausrüstungen für Stuttgarter S-Bahn

Liebherr-Transportation Systems wird in diesem Jahr Klimasysteme für zehn Fahrzeuge des Typs ET 430 von Bombardier für die S-Bahn in Stuttgart liefern. Das Unternehmen wurde kürzlich von Bombardier Transportation  mit der Lieferung von Klimaausrüstungen für zehn S-Bahnen der Baureihe ET 430 beauftragt. Insgesamt hat Bombardier 40 Klimageräte für die Fahrgasträume und 20 Einheiten für die Fahrerkabinen der Fahrzeuge bestellt, die von der DB Regio AG in Stuttgart (Deutschland) betrieben werden. Die Lieferungen sollen von Anfang bis Mitte 2016 erfolgen. Die Klimaaggregate für die Fahrgasträume sind besonders energiesparend, da sie die Abwärme der Traktion zum Heizen nutzen.

Signalsysteme für den Nahverkehr im Großraum Barcelona

Ein Alstom-Bombardier-Konsortium hat einen Auftrag zur Bereitstellung von ERTMS(1)-Signalsystemen und für 20 Jahre Wartung einer 56 km langen Nahverkehrsstrecke zwischen L’Hospitalet de Llobregat und Mataró im Großraum Barcelona in Spanien erhalten.
Das von der spanischen Eisenbahninfrastrukturverwaltung ADIF ausgeschriebene Projekt, hat ein Gesamtvolumen von 73 Millionen Euro. Der Anteil von Alstom beträgt 39 Millionen Euro, während der Anteil von Bombardier bei 34 Millionen Euro liegt.
Das von Alstom geführte Konsortium wird für Entwicklung, Beschaffung, Installation, Überprüfung und Inbetriebnahme der Signal- und Kommunikationssysteme verantwortlich zeichnen. Alstom wird auf der gesamten Strecke seine drahtlose Atlas 200 ERTMS Level 2-Lösung einsetzen. Bombardier ist für das elektronische Stellwerksystem mit der computerbasierten Lösung BOMBARDIER EBI Lock 950 verantwortlich.

Stadtwerke und Stadtteilauto bieten Carsharing-Tarif in Münster an

Die Stadtwerke haben sich mit dem Anbieter Stadtteilauto in Münster zusammengetan und für Inhaber der PlusCard einen besonderen Carsharing-Tarif geschaffen. Dieser ist über ein Update ab Ende Februar neben der Fahrplanauskunft für Bus und Bahn sowie der Übersicht freier Parkplätze auch über die kostenlose münster:app nutzbar.
„Wir bieten unseren Kunden Mobilität und unser Liniennetz deckt das Stadtgebiet umfassend ab. Die optimale Ergänzung zum Bus ist das Carsharing, wenn für einzelne Fahrten doch einmal ein Auto benötigt wird“, erklärt Dr. Henning Müller-Tengelmann, kaufmännischer Geschäftsführer der Stadtwerke Münster. „Zusammen mit den schon bestehenden Services auf der PlusCard – Parken in den Innenstadt-Parkhäusern, bargeldlos im Bus und Taxi bezahlen sowie das Rad sicher am Bahnhof Roxel abstellen – entwickeln wir uns so immer mehr zum multimodalen Verkehrsanbieter.“ 

Neuer Tarif speziell für Einsteiger

Um das Angebot von Stadtteilauto auch für Nutzer, die nur gelegentlich ein Auto benötigen noch attraktiver zu machen, haben Stadtwerke und Stadtteilauto das CarsharingPlus entwickelt. Im Gegensatz zu den bestehenden Stadtteilauto-Tarifen hat das CarsharingPlus keine Grundgebühr oder Teilnahmebeitrag, außerdem wird keine Aufnahmegebühr sowie Sicherheitsleistung fällig. Der Tarif steht allen Stadtwerke-Kunden offen, die neben einem gültigen Führerschein und bestandender Probezeit auch die kostenlose Kundenkarte PlusCard besitzen. Sie müssen dafür einen Strom-, Erdgas,- Fernwärme- oder Abovertrag mit den Stadtwerken haben.

Mit der PlusCard zum Autoschlüssel

Für Nutzer des Tarifs wird die PlusCard nach der Freischaltung zum Türöffner. Denn damit lässt sich der Schlüsselkasten oder direkt das Auto an über 45 Stationen in und um Münster öffnen. Das CarsharingPlus kann auf der Webseite der Stadtwerke unter www.stadtwerke-muenster.de/carsharingplus oder persönlich in den Kundenzentren der Stadtwerke bestellt werden. Dabei wird ein Termin mit Stadtteilauto vereinbart, bei dem ein Mitarbeiter des Carsharing-Anbieters alles von Buchung bis Tankkarte genau erklärt. Danach heißt es „Freie Fahrt mit” Stadtteilauto“.
Quelle: Stadtwerke Münster

3. Fachkonferenz des BMVI – Elektromobilität vor Ort

Welche Möglichkeiten bietet die Technologie im ÖPNV und im städtischen Lieferverkehr? Welche Entwicklungen setzt die Förderrichtlinie 2015 des BMVI zu den Schwerpunkten Flottenaufbau und Förderung kommunaler Elektromobilitätskonzepte vor Ort in Gang? Wie gelingt der bedarfsgerechte weitere Aufbau von Infrastruktur für Elektromobilität mit Batterie und Brennstoffzelle?

Konferenz am 8. und 9. März in Aachen

Die Konferenz „Elektromobilität vor Ort“ ist eine zentrale Veranstaltung für Fachleute auf der Anwenderseite aus Kommunen, von Verkehrsbetrieben und Flottenbetreibern, die die Bedingungen für die Elektromobilität in ihrem Wirkungskreis gestalten. Das detaillierte Programm der Konferenz, die vom 8. bis 9. März in Aachen stattfindet, ist nun online” abrufbar. 
Es wird aus der Praxis der Projekte, die im Rahmen der Modellregionen Elektromobilität BMVI, der Schaufenster Elektromobilität und des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie stattfinden, berichtet und aus der wissenschaftlichen Forschung, die die Förderprogramme eng begleitet, werden konkrete Handlungsempfehlungen zu den genannten Fragestellungen angeboten.
Die Teilnahme ist kostenfrei. Hier finden Sie das” Anmeldeformular.
Quelle: NOW GmbH