Österreichs private Regionalbahnen 2022 mit 30 Prozent mehr Fahrgästen

Österreichs private Regionalbahnen legten im Vorjahr kräftig an Fahrgästen zu, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Mit den 17 Bahnen fuhren im Jahr 2022 insgesamt 33,5 Millionen Fahrgäste und damit um rund 7,7 Millionen mehr als im Jahr 2021. Damit liegen die Regionalbahnen nur noch etwas mehr als acht Prozent unter dem Höchstwert im Vor-Pandemie-Jahr 2019. Um einen verstärkten Umstieg vom Auto auf die Bahn zu erreichen, ist neben häufigeren Bahnverbindungen auch Mobilitätsmanagement von Betrieben, Freizeiteinrichtungen und Tourismusregionen wichtig, betont die Mobilitätsorganisation VCÖ.
Nachdem im Jahr 2021 die Anzahl der Fahrgäste in den 17 Regionalbahnen, die nicht zur ÖBB gehören, gegenüber dem Corona-Jahr 2020 um rund acht Prozent gestiegen ist, war die Zunahme im Vorjahr mit rund 30 Prozent fast viermal so hoch, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Mit insgesamt 33,5 Millionen Fahrgästen lagen die Bahnen nur noch um 3,1 Millionen hinter dem Rekordwert des Jahres 2019. „Das Klimaticket und die gestiegenen Spritpreise haben den Zulauf zu den Bahnen erhöht. Der Fahrgast-Rückgang aufgrund der Covid19-Pandemie sowohl im Pendelverkehr als auch im Freizeit- und Tourismus-Verkehr ist damit fast wieder wettgemacht“, erklärt VCÖ-Experte Michael Schwendinger.
Österreichs Spitzenreiter war auch im Vorjahr die „Badner Bahn“ mit 12,6 Millionen Fahrgästen und einem Fahrgast-Plus von 2,3 Millionen. An zweiter Stelle liegt die Graz-Köflacher-Bahn mit insgesamt rund 5,7 Millionen Fahrgästen vor der Salzburger Lokalbahn mit 3,3 Millionen und der Zillertalbahn mit 2,9 Millionen Fahrgästen. Dahinter folgen die Linzer Lokalbahn mit knapp mehr als zwei Millionen Fahrgästen, die Stubaitalbahn mit mehr als 1,4 Millionen und die Raaberbahn mit 1,3 Millionen Fahrgästen.
Dank eines im Vergleich zum Jahr 2019 verbesserten Angebots erreichten bereits im Vorjahr sechs Bahnen einen Fahrgastrekord: Die Linzer Lokalbahn und Traunseetram in Oberösterreich, in Tirol die Zillertalbahn und Stubaitalbahn, in der Steiermark die Weizer Bahn und in Niederösterreich die Mariazellerbahn, informiert der VCÖ. „Häufigere Verbindungen sind wesentlich, um sowohl im Freizeit- als auch im Pendelverkehr die Zahl der Fahrgäste zu erhöhen. Aufgrund der flexibleren Arbeitszeiten und der im Vergleich zu früher deutlich höheren Anzahl an Teilzeitjobs ist es wichtig, dass es auch außerhalb der klassischen Pendelzeiten ein gutes Bahnangebot gibt“, betont VCÖ-Experte Michael Schwendinger. 
Gleichzeitig kann mit Mobilitätsmanagement dazu beigetragen werden, dass das vorhandene Angebot häufiger genutzt wird. Gerade Unternehmen können mit Maßnahmen wie Öffi-Jobticket, Parkplatzmanagement und Bewusstseinsarbeit erreichen, dass mehr Beschäftigte mit dem Öffentlichen Verkehr statt dem Auto zur Arbeit fahren. Gleiches gilt für Freizeiteinrichtungen und Tourismusregionen, die Anreize für die Anreise mit dem Öffentlichen Verkehr setzen können.

Quelle: VCÖ

Niedersachsen will alte Bahnstrecken wiederbeleben

Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies hat an die Kommunen appelliert, weitere mögliche Strecken für eine Bahnreaktivierung zu nennen. Diese sollten bis Mitte Mai an die Landesnahverkehrsgesellschaft gemeldet werden, sagte der SPD-Politiker in einer am Dienstag verbreiteten Mitteilung.
Ein sogenannter Lenkungskreis, der ein Programm zur Reaktivierung von stillgelegten Bahnstrecken vorbereiten soll, hat laut Ministerium am Dienstag seine Arbeit aufgenommen. Dieser Kreis besteht unter anderem aus Nahverkehrsexperten und Politikern.
„Ich bin äußerst zuversichtlich, dass wir am Ende im Sinne der Mobilitätswende zusätzliche Bahnstrecken haben, die wir wieder an den Start bringen werden können“, sagte Lies. Der Landtag hatte vor wenigen Wochen einstimmig beschlossen, dass in den kommenden Jahren im Bundesland weitere stillgelegte Strecken wieder ans Netz gehen sollen.
Im Wirtschaftsministerium in Hannover treffen sich unter anderem Verkehrsexperten, Politiker und Kommunen. Diese Gruppe schaut dann: Welche alten Bahnlinien eignen sich eigentlich? Die Runde wird dabei auch auf Daten aus den vergangenen Jahren zurückgreifen. Bei einem früheren Verfahren waren schon mal 28 Strecken in die engere Wahl gekommen, da wollen die Experten jetzt ansetzen.
Aber lohnt sich das überhaupt, wenn man Kosten und mögliche Fahrgäste gegenüberstellt? Diese Frage wird im weiteren Verfahren genau geprüft. Wenn am Tag nur zehn bis 20 Fahrgäste einsteigen, hat eine Strecke keine Chance. Jeder Kilometer kostet im Bau zwischen einer und zehn Millionen Euro, je nachdem, was von der alten Strecke noch vorhanden ist. Aber nicht nur SPD und Grüne glauben an einen Erfolg des Vorhabens. Auch CDU und AfD unterstützen die Pläne.

Quelle: zeit.de, butenunbinnen.de

Estrima gründet Birò Deutschland GmbH

Estrima, ein italienisches Unternehmen, das sich auf elektrische Mikromobilität spezialisiert hat, setzt seine europaweite Expansionsstrategie fort und gründet die Birò Deutschland GmbH in München. Nur wenige Wochen nach dem Geschäfts-Entrée in Andalusien (Spanien) steigt Estrima somit auch in den deutschen Markt ein. Von hier aus werden künftig die deutschlandweiten Vertriebsaktivitäten koordiniert. Für Matteo Maestri, Präsident von Estrima, stellt dies einen weiteren Baustein seiner Entwicklungs- und Expansionsstrategie dar, die eine internationale Ausweitung der Geschäftsaktivitäten umfasst.
Birò ist das weltweit kleinste, 100 Prozent elektrisch betriebene 4-Rad-Elektro-Leichtfahrzeug und wurde in Deutschland erstmals auf der Messe polisMobility 2022 in Köln vorgestellt. Birò erfüllt sämtliche Anforderungen, die relevant sind für zukünftige urbane Mobilitätskonzepte: Er ist energiesparend, nachhaltig, umweltschonend, platzsparend, wendig und leicht. Je nach Modell schafft Birò eine Reichweite von bis zu 100km und eine Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h beziehungsweise 60 km/h. Darüber hinaus bietet er genug Platz für zwei Personen sowie ausreichend Stauraum.

Quelle: Estrima S.p.A.

Klimafreundliche Mobilität in Hessen

Öffentliche Verkehrsmittel wie Busse und Bahnen haben in Hessen die Corona-Pandemie hinter sich gelassen, das Auto wird weniger genutzt, und das 9-Euro-Ticket ist vor allem wegen seiner Einfachheit gekauft worden – das sind zentrale Ergebnisse der Studie MOBICOR, für die rund 1300 Hessinnen und Hessen Auskunft über ihr Mobilitätsverhalten gaben. „Das zeigt, dass wir mit unserer Verkehrspolitik auf dem richtigen Weg sind“, sagte Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir am Dienstag. „Die Bürgerinnen und Bürger wollen das Angebot nachhaltiger Mobilität – und wir tun alles dafür, dass sie diese auch bekommen.“
Wie die Studie ermittelte, erreichte der Anteil von Bussen und Bahnen an den täglichen Wegen im Herbst 2022 in Hessen wieder das Vor-Corona-Niveau (13 Prozent), die Autonutzung sank auf weniger als die Hälfte der täglichen Wege (49 Prozent). Insgesamt ist sowohl die Zahl der zurückgelegten Wege als auch deren Gesamtlänge – die Verkehrsleistung – im Jahresvergleich zurückgegangen, was die Studie unter anderem auf den Trend zum Homeoffice zurückführt. 32 Prozent der Befragten gaben an, an einzelnen Tagen von zu Hause aus zu arbeiten, und die überwiegende Mehrheit rechnet damit, dass dies auch künftig so bleiben wird.
Einen Schwerpunkt legte die Befragung auf die Erfahrungen mit dem 9-Euro-Ticket. Dabei zeigte sich, dass in städtischen Regionen 53 Prozent der Befragten mindestens einmal das Ticket erworben hatten, in ländlichen Gebieten dagegen nur 37 Prozent. In städtischen Gegenden wurde es auch häufiger genutzt. Insgesamt führte es aber sowohl in städtischen wie ländlichen Regionen zu höheren Fahrgastzahlen in Bussen und Bahnen.
Wichtigster Grund für den Erwerb war neben dem Preis die Einfachheit. 73 Prozent der Personen mit 9-Euro-Ticket nutzten häufiger Busse und Bahnen, einige davon erstmals in ihrem Leben oder nach längerer Pause wieder. Vier von fünf Befragten (78 Prozent) stimmten der Aussage zu, dass ein langfristiger Erfolg des 9-Euro-Tickets von einem Ausbau des ÖPNV abhängen würde.
Minister Al-Wazir wies darauf hin, dass in Hessen in diesem und im nächsten Jahr die Rekordsumme von 2,77 Mrd. Euro für den Öffentlichen Nahverkehr zur Verfügung steht: „Damit stellen wir auch die Finanzierung des Deutschlandtickets sicher, das von Mai an in ganz Deutschland freie Fahrt in Bussen und Bahnen ermöglicht, damit an die Einfachheit des 9-Euro-Tickets anknüpft und dessen Vorverkauf letzte Woche begonnen hat.”
“Von August an soll es als ‚Hessenpass mobil‘ eine vergünstigte Variante für Menschen mit keinem oder sehr geringem Einkommen geben. Das Deutschlandticket ist eine enorme Chance für die Verkehrswende hin zu einer klimafreundlichen Mobilität, und wir wollen, dass jede und jeder dabei mitfahren kann“, sagte Al-Wazir.

Link zum MOBICOR-Länderbericht Hessen

Quelle: Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen

HOCHBAHN-Aufsichtsrat verlängert Vertrag mit Jens-Günter Lang vorzeitig

Der Aufsichtsrat der Hamburger HOCHBAHN AG (HOCHBAHN) hat auf seiner letzten Sitzung den noch bis Ende 2026 laufenden Vertrag mit dem Technik-Vorstand der HOCHBAHN, Jens-Günter Lang, vorzeitig verlängert. Der neue Vertrag läuft bis April 2028. 
Jens-Günter Lang ist seit 1995 bei der HOCHBAHN. Seit 1999 leitete er den Bereich Infrastruktur. Technikvorstand wurde er im Januar 2014. In die Verantwortung von Jens-Günter Lang fallen die Bereiche Schienenfahrzeuge, U-Bahn-Betrieb, Infrastruktur, Projektbau mit der Verlängerung der U4 auf die Horner Geest und in den Hamburger Süden sowie die Steuerung der U5 Projekt GmbH, die für den Bau der U5 verantwortlich ist. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Elektrifizierung der Busflotte. Darüber hinaus ist er auch für die Beteiligungs- und Tochterunternehmen Fahrzeugwerkstätten Falkenried (FFG) und TEREG verantwortlich. Quelle: HOCHBAHN

Elektrifizierung der CarSharing-Flotten

Die deutschen CarSharing-Anbieter sind heute schon Vorreiter der Elektromobilität und wollen den E-Anteil weiter ausbauen. Dafür muss die Bundesregierung aus Sicht des Bundesverbands CarSharing e.V. (bcs) jetzt die geeigneten Rahmenbedingungen schaffen. Bereits heute fahren 20,5 Prozent der in Deutschland bereitgestellten CarSharing-Fahrzeuge elektrisch. In der nationalen Pkw-Flotte liegt der E-Anteil bei 3,9 Prozent. Die weitere Elektrifizierung der CarSharing-Flotten wird dadurch ausgebremst, dass eine CarSharing-fähige Ladeinfrastruktur bisher weitgehend fehlt. Zugleich wird durch den Entfall des Umweltbonus ab September 2023 die Beschaffung von E-Fahrzeugen für CarSharing-Flotten nicht mehr gefördert. Für beide Probleme gibt es bisher keine funktionierenden Lösungen.

Michael Ziesak, Referent für Verkehrspolitik des bcs, erklärt:
„Die fehlende Ladeinfrastruktur ist speziell für stationsbasierte CarSharing-Fahrzeuge auf Stellplätzen im öffentlichen Raum ein Problem. Diese Stellplätze sind Teil der kommunalen Verkehrsinfrastruktur. Um hohe E-Auto-Quoten zu realisieren, muss hier eine Förderung der Ladeinfrastruktur für öffentlich zugängliche Mobilitätsangebote erfolgen. Zudem müssen die Kommunen bei der Erschließung von CarSharing- und Mobilstationen mit Stromnetzanschlüssen unterstützt werden.“ 

Vor dem Hintergrund der im letzten Koalitionsausschuss gefassten Beschlüsse sieht der bcs bei diesem Thema vor allem die Bundesregierung in der Pflicht:

„Die Bundesregierung hat beschlossen, stationsbasierten CarSharing-Anbietern als ersten Mobilitätsunternehmen überhaupt E-Fahrzeug-Quoten vorzuschreiben. Vor diesem Hintergrund erwarten wir nun zeitnah ein anwendbares Förderprogramm für Ladeinfrastruktur an CarSharing-Stellplätzen im öffentlichen Raum“, sagt Ziesak.

Dringenden Handlungsbedarf sieht die CarSharing-Branche auch bei der Fahrzeugförderung. Während Privatpersonen weiterhin von Prämien zum Kauf von E-Fahrzeugen profitieren, entfällt für gemeinschaftlich genutzte Carsharing-Fahrzeuge die Förderung ab September dieses Jahres. Der schnellere Ausbau des E-Anteils im CarSharing wird so erschwert. Zugleich werden die Nutzer*innen geteilter Mobilität gegenüber Auto-Besitzer*innen schlechter gestellt, denn sie müssen den Fahrzeugkauf danach über höhere Nutzungspreise vollständig selbst bezahlen.

Ziesak fordert:
„Laut geltendem Koalitionsvertrag wird die Bundesregierung das CarSharing unterstützen. Die CarSharer haben den zuständigen Ministerien bereits mehrfach Vorschläge gemacht, wie eine Förderung insbesondere für E-CarSharing aussehen kann. Wir erwarten auch beim CarSharing nun Deutschland-Tempo.“

Konkret geht es dem Verband um vier Maßnahmen:

• Förderung der Erschließung aller Mobilstationen und CarSharing-Stationen im öffentlichen Raum mit Stromnetz-Anschlüssen für mobilitätsbezogene Ladeinfrastruktur

• Förderung der Erstellung von Normalladepunkten an zugeordneten CarSharing-Stellplätzen im öffentlichen Raum nach § 5 CsgG

• Förderung von Schnellladesäulen an nicht zugeordneten CarSharing-Stellplätzen nach § 3 CsgG

• Förderung des Kaufs von batterie-elektrischen E-Fahrzeugen auch für CarSharing-Anbieter nach dem 01. September 2023

Quelle: Bundesverband CarSharing e.V. (bcs)

Stadtwerke Ulm erweitern Straßenbahnflotte

Die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm (SWU) erweitert ihren Fuhrpark um sechs weitere Straßenbahnfahrzeuge vom Typ Avenio M. Bislang fahren 12 Fahrzeuge dieses Modells für die SWU. Der Geschäftsführer der SWU Verkehr, Ralf Gummersbach, freut sich über die Verstärkung: „Unsere beiden Straßenbahnlinien erfreuen sich auch nach der Pandemie großer Beliebtheit und die Fahrgastzahlen steigen. Mit den zusätzlichen Fahrzeugen haben wir künftig auf den beiden Straßenbahnlinien ein noch besseres Angebot. Wir befördern unserer Fahrgäste damit effizient und vor allem klimaschonend. Besonders freut uns, dass Siemens die Fahrzeuge früher als geplant liefern konnte und die Technische Aufsichtsbehörde den Zulassungsprozess zügig begleitet. Deshalb können wir den Flottenzuwachs unseren Fahrgästen schnell zur Verfügung stellen. Wir sind dankbar für unsere zuverlässigen Projektpartner.“
Vier der sechs bestellten Avenios wurden bereits im Dezember 2022 und damit 10 Monate vor dem offiziellen Lieferterminplan nach Ulm geliefert. Die fünfte Bahn folgte im März 2023. Momentan werden sie für den Einsatz vorbereitet. Die ersten drei Fahrzeuge sind nun schon einige Wochen im Linienbetrieb unterwegs.
Die verbleibende sechste Straßenbahn wird voraussichtlich im Mai 2023 in Ulm eintreffen und ebenfalls zeitnah in den Fahrgastbetrieb übergeben. Die Angebotsverbesserungen mit den neuen Fahrzeugen sollen dann bis zum Jahreswechsel 2023/2024 vollständig umgesetzt werden.

Quelle: SWU Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH

Kein E-Scooter-Verbot, aber Forderung nach strengeren Regeln

Berlins CDU-Chef Kai Wegner will kein Verbot von geliehenen E-Scootern wie in Paris. Der mögliche Regierende Bürgermeister der geplanten Koalition von CDU und SPD setzt auf verbindliche Absprachen mit den Verleihern. Das gehen wir jetzt an, sagte Wegner bei Welt-TV. E-Scooter sollen nur auf ausgewiesenen Flächen abgestellt werden können. Erst dann geht die Uhr aus, wo man bezahlt für eine solchen E-Scooter. Die Betreiber seien bereit dazu, einen solchen Weg zu gehen.
„Zu einem mobilen Berlin gehört auch, dass ein Angebot durch E-Scooter und Leihfahrräder in der ganzen Stadt verfügbar ist“, so CDU-Politikerin Ottilie Klein. Klein räumt aber ein: „Das chaotische Abstellen muss ein Ende haben, denn es stellt eine Behinderung und Gefährdung für Fußgänger, Fahrradfahrer und den Autoverkehr dar. Aus diesem Grund muss die Zahl der festen Abstellstationen ausgeweitet und stärker gegen Falschparken vorgegangen werden.“
Polizisten sprechen sich für strengere Regeln in Deutschland aus. „Aus unserer Sicht müssen wirksame Möglichkeiten für mehr Sicherheit geprüft werden, darunter höhere Bußgelder, intensivierte Belehrungen oder ein Alkoholverbot“, sagte der Vizevorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Michael Mertens, dem RND. Ein Problem sei die hohe Geschwindigkeit der Roller: „E-Scooter sind zu schnell“, warnte Mertens. Bei 20 Kilometern pro Stunde könne ein Unfall „schwerwiegende Folgen“ haben. „Ein Teilerfolg wäre es, die Geschwindigkeit der Scooter auf prinzipiell 15 km/h zu drosseln“, so Mertens. Die Probleme ähnelten sich zudem bundesweit. Mertens: „Die Kritikpunkte sind nahezu überall gleich: Die Park- und Abstellsituation einerseits sowie das Gefühl der Freiheit auf den Scootern, das zu fehlender Sorgfalt für Fragen der Verkehrssicherheit führen kann.“
Der Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, sagte BILD: „Die Unfallzahlen steigen dramatisch, der Fahrspaß kostet auch Menschenleben, Tausende werden verletzt. Alkohol ist bei jedem vierten Crash im Spiel, E-Scooter-Fahrer prallen völlig ungeschützt auf Hindernisse.“
Wendt weiter: „Wer Fußgänger gefährdet, sollte auch Punkte in Flensburg sammeln und im Wiederholungsfall zum Idiotentest geschickt werden.“ Denn: Alte Menschen oder solche mit eingeschränkter Mobilität und auch Kinder müssten laut Wendt wirksam vor „diesen Rowdys“ geschützt werden.

Quelle: RTL News, BILD

Doppelgelenkbus-Test in Wiesbaden

Wiesbadens Mobilitätsdienstleister ESWE Verkehr wird im Juni 2023 für zwei Wochen einen 25-Meter-Doppel-Gelenkbus testen. Ziel des zweiwöchigen Tests ist es, die Alltagstauglichkeit eines 25 Meter langen Doppel-Gelenkbusses im Straßennetz der Landeshauptstadt zu prüfen. Angetrieben wird das vollständig emissionsfreie Fahrzeug rein elektrisch.

„Während der Testphase werden wir den Wiesbadenerinnen und Wiesbadener die Möglichkeit geben, sich selbst ein Bild von diesem hochmodernen Fahrzeug zu machen. Außerdem prüfen wir, auf welchen Strecken ein Doppel-Gelenkbus auf den Wiesbadener Straßen zum Einsatz kommen könnte”, erklärt ESWE-Verkehr-Geschäftsführer Jan Görnemann. Er betont ausdrücklich: „Mögliche Doppel-Gelenkbusse werden ausschließlich auf den im neuen Nahverkehrsplan zu definierenden Hauptachsen eingesetzt. Hier sollen sie mittelfristig eine Alternative zu bisherigen Diesel-Gelenkbussen sein, um möglichst viel Fahrgastkapazität bieten zu können. Die Naherschließung enger verwinkelter Stadteile ist mit den 25 Meter langen Fahrzeugen sicher nicht geplant. Dafür haben wir unsere 120 Solo-Batteriebusse.” 

Hess stellt dem Wiesbadener Mobilitätsdienstleister ein Fahrzeug des Typs „lighTram® 25 OPP” für einen zweiwöchigen Testbetrieb zur Verfügung. Der Bus wird ein lokal emissionsfreies und praxiserprobtes Linienfahrzeug sein. Es verfügt über zwei gelenkte Achsen.

Quelle: ESWE Verkehr

Baustart Ausfädelung für die U4 Horner Geest in Hamburg

Nachdem Ende März Richtfest im Erweiterungsbau der Haltestelle Horner Rennbahn gefeiert werden konnte, startet Anfang Mai der Bau des Kernstücks zur Ausfädelung der U4 – das U2/U4-Kreuzungsbauwerk Horner Rennbahn. Um die U4 auf die Horner Geest zu verlängern, müssen die Gleise östlich der U2/U4-Haltestelle Horner Rennbahn in einem Bogen unter der U2 hindurchgeführt werden. Dazu wird zunächst der bestehende Tunnel abgebrochen. Im Anschluss werden zwei übereinander liegende Tunnel für die U2 und U4 gebaut, sodass künftig die U4 stadtauswärts kreuzungsfrei nach Norden auf die Horner Geest abzweigen kann. Die Bauarbeiten dafür erzwingen eine knapp einjährige Unterbrechung auf dem östlichen U2/U4-Abschnitt zwischen den Haltestellen Legienstraße und Rauhes Haus.
Im April 2024 werden die beiden Anschlussbauwerke des neuen Tunnels („Bypass“) an das Bestandsnetz im Rohbau fertiggestellt und der Gleisbau abgeschlossen sein. Damit können die stadtauswärts fahrenden Züge durch den neuen Tunnel fahren und den neuen Bahnsteig an der Horner Rennbahn für den Fahrgastwechsel nutzen. Bis zur endgültigen Fertigstellung des Kreuzungsbauwerks im Frühjahr 2025 werden die Fahrgäste auf ihrer Weiterfahrt Richtung Innenstadt bzw. Billstedt/Mümmelmannsberg an der Haltestelle Horner Rennbahn den Zug und den Bahnsteig wechseln müssen.
Ende 2026 soll die U4-Verlängerung mit den beiden Haltestellen Stoltenstraße und Horner Geest in den Fahrgastbetrieb gehen. Dann sind rund 13 000 Hamburgerinnen und Hamburger erstmals fußläufig an das Hamburger U-Bahn-Netz angeschlossen. Für die Fahrgäste wird sich mit der Schienenanbindung die Fahrzeit von der Horner Geest in die Hamburger Innenstadt annähernd halbieren.
Auf der kompletten U4 sowie auf der gemeinsamen Strecke der U2 und U4 zwischen der Horner Rennbahn und der Innenstadt wird Ende 2026 ein 100-Sekunden-Takt möglich sein. Dahinter steckt das unlängst von der HOCHBAHN gestartete Projekt U-Bahn100, das eine weitestgehende Automatisierung von U2 und U4 vorsieht. Bis Ende 2029 soll dann auch die Strecke bis Mümmelmannsberg komplett umgerüstet sein.

Quelle: Hamburger Hochbahn AG