Deutsche Bahn startet Programm zur Qualifizierung für erwachsene Flüchtlinge

Die Deutsche Bahn (DB) startet in Bayern ein Qualifizierungsprogramm für Flüchtlinge mit Berufserfahrung. DB-Personalvorstand Ulrich Weber stellte das neue Programm und weitere Projekte für junge Flüchtlinge in München vor. Im November startet eine erste Klasse mit zunächst 15 Berufserfahrenen eine Umschulung zum Elektroniker für Betriebstechnik bei der DB in München. Die Qualifizierung beginnt mit viermonatigen Sprachkursen für Anfänger und Fortgeschrittene. Die fachliche Umschulung bei DB Fernverkehr dauert bis zu 28 Monate. Bei erfolgreichem Verlauf plant die DB, das Programm in Bayern auszubauen und regelmäßig anzubieten. 
Zustande gekommen ist das Programm für erwachsene Flüchtlinge aufgrund einer engen Zusammenarbeit mit mehreren Partnern – der Bundesagentur für Arbeit (BA), der Landeshauptstadt München und der IHK für München und Oberbayern (IHK) sowie dem Bildungswerk der Bayrischen Wirtschaft.
Die Teilnehmer des Programms stammen aus acht Ländern, darunter Nigeria, Eritrea, Kongo, Iran, Algerien, Somalia, Syrien, Tunesien. Sie bringen alle Berufserfahrung im elektrotechnischen Bereich mit. Einige sind erst wenige Monate in Deutschland, andere bereits mehrere Jahre. Zuvor wurden in einem eigens entwickelten Verfahren mit Auswahl- und Profiltagen die Vorkenntnisse, Kompetenzen und die Förderfähigkeit geprüft. Das Qualifizierungsprogramm ist in den vergangenen 18 Monaten entwickelt worden.
Gleichzeitig bietet die DB jungen Flüchtlingen Plätze im Rahmen des DB-Berufsvorbereitungsjahres „Chance plus“ an. Bei DB Netz, DB Fahrwegdienste und der DB RegioNetz Verkehrs GmbH in München sind es aktuell zunächst sechs Plätze in vor allem gewerblich-technischen Berufen, bundesweit sind weitere 30 Plätze für junge Flüchtlinge in anderen Regionen geplant. „Chance plus“ ist eine Einstiegsqualifizierung für Jugendliche, die noch keine Ausbildungsreife haben. Ziel dieses Programms, das die DB bereits über 10 Jahre in Zusammenarbeit mit der Bundesagentur für Arbeit anbietet, ist es, Jugendliche für eine Berufsausbildung zu qualifizieren. Neben praktischen Tätigkeiten bei der DB stehen unter anderem Bewerbungs- und Kommunikationstraining, klassischer Schulunterricht sowie ein Sprachkurs auf dem Stundenplan.

Siemens liefert Elektrolokomotiven für Pennsylvania

Southeastern Pennsylvania Transportation Authority (SEPTA), Betreiber des Regional- und Nahverkehrs im Raum Philadelphia, US-Bundesstaat Pennsylvania, hat Siemens mit der Lieferung von 13 elektrischen Lokomotiven beauftragt. Der Vertrag schließt die Versorgung mit Ersatzteilen und die Durchführung von Betriebs- und Instandhaltungsschulungen ein. Zusätzlich wurde eine Option über die Lieferung von bis zu fünf weiteren Lokomotiven vereinbart. Das Auftragsvolumen beträgt 118 Millionen USD (rund 110 Millionen Euro). Die Lokomotiven werden im Siemens-Werk in Sacramento (Kalifornien) gefertigt. Die Fahrzeuge sollen im Frühjahr 2018 geliefert werden.

Fünf neue EURO VI-Busse für Pflieger

Geschäftsführer Hermann Pflieger übernahm heute den symbolischen Schlüssel für fünf neue EURO VI Linienbusse aus den Händen des baden-württembergischen Verkehrsministers Winfried Hermann und der Landesvorsitzenden Bündnis 90 / Die Grünen, Thekla Walker. „Dank der Busförderung konnten wir die fünf neuen Fahrzeuge anschaffen, wobei aber nur 4,5 Buseinheiten, also drei normale und ein langer Gelenkbus, gefördert wurden, den fünften haben wir komplett selbst finanziert.“, so Hermann Pflieger im Gespräch. Verkehrsminister Hermann zeigte sich erfreut über das Engagement des hauptsächlich im städtischen Linienverkehr tätigen Unternehmers: „Diese fünf Fahrzeuge mit moderner, umweltfreundlicher Motoren- und Abgastechnik, gepaart mit ansprechendem Design und elektronischen Informationsanzeigen sind eine Bereicherung des ÖPNV.“
Im weiteren Gespräch verwies WBO-Geschäftsführer Dr. Witgar Weber auf einen regelrechten Investitionsstau durch die jahrelange Reduzierung der Fördermengen. Dies habe sich konkret daran gezeigt, dass die Busförderung 2015 schon am Tag der Öffnung nach wenigen Stunden überzeichnet war. Sie konnte nachträglich auf 15 Millionen Euro aufgestockt werden. Die weitere Förderung neuer Fahrzeuge durch das Land ist unabdingbar. Dass dies zum Wohle der Umwelt und der Fahrgäste geschieht, zeige sich auch daran, dass Baden-Württemberg die jüngste und somit auch modernste Busflotte aller Flächenländer Deutschland besitze, so Dr. Weber. Er bat Verkehrsminister Hermann, auch 2016 wieder 10 Millionen Euro bereitzustellen.

Das aktuelle BEG-Qualitätsranking

Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG), die den Regional- und S-Bahn-Verkehr in Bayern plant, finanziert und kontrolliert, hat das aktuelle BEG-Qualitätsranking unter www.beg-qualitaetsranking.de veröffentlicht. Agilis-Nord führt trotz zirka zehn Punkten Verlust im Vergleich zum Juli nach wie vor das 27 Netze umfassende Feld mit +86,28 Punkten an. Die Berchtesgadener Land Bahn kann mit +66,45 Punkten den zuletzt verlorenen zweiten Platz zurückerobern. Die Oberpfalzbahn/Waldbahn rückt mit +66,06 Punkten auf Platz 3 vor. Die Erfurter Bahn im Kissinger Stern ist mit +62,18 Punkten von Platz 2 auf Platz 4 zurückgefallen.
Während in die Top 4 Bewegung gekommen ist, sind die Plätze 5 bis 8 konstant geblieben. Die Werdenfelsbahn belegt erneut Platz 5, Agilis-Mitte Platz 6 und die Bayerische Regiobahn Platz 7 bei fast unveränderter Punktzahl. Nur der Franken-Thüringen Express ist unter die 20 Punkte Marke gerutscht, kann Platz 8 aber behaupten. Die Mainfrankenbahn klettert auf Platz 9 und komplettiert mit dem Main-Saale-Express auf Platz 10 die Top Ten.

switchh: noch attraktiver durch neue Partner

switchh, das Hamburger Mobilitätsangebot, wird im kommenden Jahr noch attraktiver. Künftig können switchh-Nutzer unter mehr Anbietern wählen: Zu den derzeitigen Partnern car2go und StadtRAD Hamburg kommen die Carsharing-Anbieter DriveNow, cambio und Citeecar hinzu. Das gemeinsame Produkt soll unter Federführung der Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN) im Frühjahr 2016 auf den Markt gebracht werden.

Kölner Spenden Express

Unglaublich, phantastisch, überwältigend  – so beschreiben die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) den Erfolg des Kölner Spenden Expresses. An drei Haltestellen im Schienennetz stand heute für jeweils 45 Minuten ein Stadtbahn-Doppelzug bereit, um Spenden der Kölner Bevölkerung, insbesondere Winterkleidung, für die Flüchtlinge an der Drehscheibe am Kölner Flughafen zu sammeln. Und die Kölner kamen, brachten Jacken, Hosen, Winterpullis, Kinderkleidung, bis die Bahn es kaum noch fassen konnte.
Tatsächlich wurde die gemeinsame Aktion der studentischen Initiative Kölner Spenden Express, des Arbeiter-Samariter-Bundes, des Deutschen Roten Kreuzes, des Deutschen Karriere-Instituts und der Kölner Verkehrs-Betriebe so gut angenommen, dass bereits an der zweiten Station Weiden West die Bahn geleert werden musste. Entgegen des ursprünglichen Planes waren die fähigen Helfer des ASB, koordiniert von KVB-Mitarbeiter Werner Kircher, spontan bereit, die LKWs voll zu laden und direkt die Hilfsgüter zum Flughafen zu bringen.
"Überrascht" und "sehr glücklich" zeigte sich dementsprechend die Kölner Bundestagsabgeordnete und 1. Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes, die den Kölner Spenden Express nicht nur als Schirmfrau repräsentierte, sondern auch selbst tatkräftig anpackte. Die Aktion "tue Köln gut", ergänzte der KVB-Vorstandsvorsitzende Jürgen Fenske, der den Spendenexpress ebenso begleitete und mitarbeitete. Zwar sei die KVB hier "nur ein Dienstleister", aber die Aktion zeige, dass die KVB ganz pragmatisch, ohne lange Suche nach möglichen Hindernissen "immer da ist, wo sie gebraucht wird".

Hamburg: Erste neu konzipierte Bike+Ride-Anlage eröffnet

Das im Januar 2015 beschlossene Konzept für die Schaffung von 12.000 zusätzlichen Bike+Ride-Fahrradabstellplätzen setzt der Senat jetzt um: Die erste Anlage, die nach den Vorgaben des neuen Programms entwickelt wurde, ist heute an der U-Bahn-Saarlandstraße eröffnet worden.
Bei jeder Anlage werden die individuellen Anforderungen vor Ort berücksichtigt und bei Bedarf Sonderlösungen zum Beispiel in Form von Doppelstockabstellplätzen oder Fahrradparkhäusern entwickelt. Das Programm sieht ein Investitionsvolumen von 30 Millionen Euro vor.

Oliver Wolff als VDV-Hauptgeschäftsführer im Amt bestätigt

Das Präsidium des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) hat auf seiner heutigen Sitzung in Berlin den bisherigen Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff (50) einstimmig für weitere acht Jahre im Amt bestätigt. Wolff leitet damit als geschäftsführendes Präsidiumsmitglied weiterhin hauptamtlich den Branchenverband des Öffentlichen Verkehrs mit seinen rund 70 Mitarbeiterinnern und Mitarbeitern an den Standorten Köln, Berlin und Brüssel. Er ist seit 2011 im Amt, mit der heutigen Bestätigung durchs Präsidium beginnt seine zweite Amtszeit als VDV-Hauptgeschäftsführer.

Wanderungsbewegung von Bahnkunden zum Fernbus?

Am 7. November berichtete die F.A.Z. über eine Studie, die die Wanderungsbewegungen von Bahnkunden zum Fernbus zum Inhalt hatte. Darauf hat Christiane Leonard, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbandes Deutscher Omnibusunternehmer e.V. (bdo) mit einem Leserbrief reagiert. Darin schreibt sie: „Mit großer Enttäuschung habe ich ihre einseitige Darstellung über die angeblichen Wanderungsbewegungen von Bahnkunden zum Fernbus gelesen. Vielleicht hätte es der Ausgewogenheit des Textes besser getan, wenn auch der ein oder andere Fernbusbetreiber zu Wort gekommen wäre.
Jede Untersuchung muss ins Leere laufen, die Fernbuskunden befragt, welches alternative Verkehrsmittel sie benutzt hätten, wenn der Fernbus nicht zur Verfügung gestanden hätte. Der Kunde nennt schließlich automatisch das nächste naheliegende Verkehrsmittel, die Bahn. Er will ja schließlich eine Reise antreten.
Es dürfen keine Äpfel mit Birnen verglichen werden. Die Bahn verfügt über weitaus mehr Kunden, 129 Millionen im Jahr 2014, der Fernbus hatte im gleichen Jahr 16 Millionen. Wenn die Bahn also etwas mehr als 1 Million Passagiere von 2013 auf 2014 verloren hat und der Fernbus im gleichen Zeitraum etwa 8 Millionen dazubekommen hat, dann kann hier von einem System kommunizierender Röhren nicht die Rede sein. Überhaupt stellt sich die Frage, wie die Bahn diesen Kundenansturm hätte bewältigen wollen. Und wie der ICE die Kunden zu den Zielen gebracht hätte, wo kein Schienenfernverkehr mehr existiert, aber die Busse passgenau hinfahren.
Deshalb geben bei diesen aus unserer Sicht wertlosen, von ihnen zitierten, Verkehrsmittelalternativabfragen weniger Menschen das Auto als die Bahn an, denn für jemand, der den Fernbus hypothetisch nicht nutzen kann, ist die Bahn die erste Alternative noch vor dem Auto. Das ist auch gut so, für den Beförderungswunsch so vieler Menschen ist allein schon aus Klimagesichtspunkten der öffentliche Verkehr besser als der Individualverkehr. Zudem ersetzt ein Bus 30 Pkw, dadurch werden auch die Straßen deutlich entlastet.
Es ist ja auch so, dass die Bahn 2013, im ersten Jahr der Liberalisierung des Fernbusmarktes, mit 131 Millionen einen neuen Passagierrekord erreicht hat. Naturkatastrophen und Streiks haben dann zu einem leichten Rückgang geführt. Der Bus wendet sich an andere Kunden als den klassischen Bahnkunden, der in der Lage ist, den Vollpreis zu zahlen.
Der Bus setzt der Bahn nicht zu, im Gegenteil die Politik in Berlin hat mit der Marktliberalisierung alles richtig gemacht hat. Mit dem Fernbus ist funktionierender Wettbewerb im Personenverkehr erst möglich geworden. Jetzt steigen sogar mehr Menschen auf Bus und Bahn um. Der Fernbus hat eine Qualitätsoffensive bei der DB ausgelöst.
Die Qualitätsoffensive der Bahn wäre ohne die Liberalisierung des Fernverkehr-Marktes nicht möglich gewesen. Die Bahn wird Prognosen zufolge im Fernlinienverkehr neue Rekorde erzielen. Schon 2018 werden mehr als 140 Millionen Passagiere mit ihr reisen – das sind dann 10 Millionen mehr als zu Beginn der Liberalisierung. Im internationalen Vergleich hat die Deregulierung des Fernverkehres immer zu einer verbesserten Wettbewerbssituation geführt. Das verbesserte Preis-Leistungs-Gefüge sorgt für mehr Umsteiger auf Bus und Bahn, ein Ziel, das gesamtgesellschaftlich zu begrüßen ist.“

BRB soll Zuschlag für Regionalverkehr im Dieselnetz Augsburg I erhalten

Die Bayerische Regiobahn GmbH (BRB) soll künftig die Regionalverkehre auf den Linien München ‒ Füssen, Augsburg ‒ Füssen sowie Augsburg ‒ Landsberg betreiben. Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG), die den Regional- und S-Bahn-Verkehr in Bayern plant, finanziert und kontrolliert, hatte die Verkehrsleistungen im Dieselnetz Augsburg I im Rahmen eines europaweiten öffentlichen Verfahrens ausgeschrieben. Auf allen Linien wird die BRB künftig Neufahrzeuge einsetzen. Der Vertrag beginnt im Dezember 2018 und läuft bis Dezember 2030.