Mehr Geld für den Nahverkehr

Der „Spiegel“ berichtet, dass die SPD-Verkehrspolitiker im Bundestag mehr Geld für den ÖPNV fordern. Dabei soll auch „eine Lösung außerhalb des bundesstaatlichen Finanzausgleichs“ gefunden werden. Zugleich beschlossen die Verkehrspolitiker, dass „im ersten Halbjahr 2015 eine Revision auf Grundlage des gutachterlich ermittelten Bedarfs dringend erforderlich“ sei. Nur so könne man den Ländern Planungssicherheit bei der Finanzierung geben.

München: Variobahn-Schweißnähte werden seit heute erneuert

Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) muss vorübergehend auf den Einsatz aller 13 zugelassenen Tramzüge vom Typ Variobahn verzichten. Neben den bereits abgestellten sieben Fahrzeugen bleiben seit heute auch die übrigen sechs Wagen im Depot, bei denen bis jetzt noch keine Schweißnaht-Risse aufgetreten sind. Grund dafür ist das Ergebnis gestern abgeschlossener, eingehender Überprüfungen durch die Herstellerfirma Stadler Rail: Hierbei wurde festgestellt, dass die fehlerhaft ausgeführte Schweißnaht, die Ursache für die Rissbildung ist, auch an den bisher nicht auffälligen Fahrzeugen nachgebessert werden muss. Weil die Fahrzeuge hinsichtlich dieser Schweißnaht nicht den Bauunterlagen des Herstellers entsprechen und damit der formelle Nachweis der ausreichenden Belastbarkeit der betroffenen Schweißnahtverbindung durch den Hersteller aktuell nicht erbracht ist, hat die Technische Aufsichtsbehörde (TAB) bei der Regierung von Oberbayern angeordnet, die Variobahnen bis zur Behebung des Fertigungsfehlers durch den Hersteller außer Betrieb zu nehmen.

Die gute Nachricht: Eine von der Herstellerfirma Stadler Rail beauftragte Fachfirma hat heute mit der Erneuerung der betroffenen Schweißnaht am ersten Zug begonnen. Damit ist absehbar, dass die Variobahnen in den nächsten Wochen Zug um Zug in den Liniendienst zurückkehren können. Bis dahin setzt die MVG weiterhin Busse statt Zügen ein.

Quelle: MVG

Ausstellung „Vom Reißbrett in die Realität“

Was ist ein Schlitzwandbagger, wie funktioniert er und wofür wird er benötigt? Diese und andere Fragen beantwortet ab heute eine Informationsausstellung in der Haltestelle HafenCity Universität, der vorläufigen End-Haltestelle der neuen Hamburger U-Bahn-Linie U4. Auf sechs großen Schautafeln werden Hintergründe zum Gesamtprozess von der Planung bis zur Inbetriebnahme der neuen Strecke gezeigt. Die Schautafeln sollen mit zunehmendem Baufortschritt aktualisiert werden.
Die Baumaßnahmen zur U4-Verlängerung starteten im Juni 2013 mit dem Spatenstich zum Bau der betrieblich notwendigen Kehr- und Abstellanlage im östlichen Anschluss an die Haltestelle HafenCity Universität. Im April 2014 begannen die Bauarbeiten zur Streckenverlängerung der U4 Richtung Elbbrücken. Die Fertigstellung und Inbetriebnahme der U4-Verlängerung ist für das Jahr 2018 geplant.

Stadler Pankow und Nordbahn nutzen Synergien

Mitte Dezember starteten zwei neue Regionalbahnlinien der Nordbahn. TÜV NORD hat die Fertigung der Schienenfahrzeuge überwacht und die Zulassung als Designated Body (DeBo) begleitet. Damit ist dies der erste Zug in Deutschland, bei dem die Zulassungs und Inbetriebnahme-Voraussetzungen durch eine einzige Instanz geprüft wurden. Die Nordbahn, eine BeNEX-Tochter, hat bei Stadler Pankow fünfzehn Elektrotriebzüge der Baureihe Flirt bestellt. Die fünf- und sechsteiligen Züge werden auf drei Regionalbahnlinien von Hamburg nach Itzehoe und Wrist in Schleswig-Holstein eingesetzt. Die Fertigung aller Fahrzeuge wurde über den gesamten Produktionszeitraum von TÜV NORD begleitet. Fachleute des technischen Dienstleisters waren dazu an allen Standorten von Stadler in Deutschland, Polen, Ungarn und der Schweiz im Einsatz.

Trapeze gewinnt bedeutendes ITS-Projekt in Riad

Die saudi-arabische Stadt Riad beauftragte die Trapeze Group mit der Lieferung eines modernen Betriebsleitsystems (ITS) mit automatischer Fahrzeugverwaltung und Echtzeit-Fahrgastinformation für den öffentlichen Busverkehr in der Stadt. Das Amt für die Stadtentwicklung von Riad – The High Commission for the Development of ArRiyadh, ArRiyadh Development Authority (ADA) – plant und entwickelt derzeit ein zukunftsweisendes öffentliches Verkehrsnetz auf der Basis internationaler Standards. In einem ersten Schritt entsteht gegenwärtig das (teilweise) unterirdische Stadtbahnnetz mit sechs Linien. In einem weiteren Schritt umfasst das Projekt ein Netz von Linien für den Bus Rapid Transit (BRT), die eine schnelle, bequeme und kostengünstige Mobilität sicherstellen. In drei verschiedenen Phasen entstehen insgesamt 22 neue Buslinien mit 880 neuen Fahrzeugen.

Acht neue Avenios in München im Einsatz

Alle acht neuen Siemens-Straßenbahnen vom Typ Avenio sind in München im Fahrgasteinsatz. Die Stadtwerke München (SWM) orderten die Straßenbahnen im Oktober 2012 für das örtliche Liniennetz der MVG, um damit die bestehende Fahrzeugflotte zu modernisieren und zu ergänzen. Die Tram für die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) trägt die Kunden-Typbezeichnung T1. Seit September 2014 sind die ersten Bahnen im Münchner Netz unterwegs. Der Avenio ist die neue Straßenbahn-Generation von Siemens, die in München zum ersten Mal weltweit zum Einsatz kommt. „Seit unsere Avenio-Tram in München im Fahrgasteinsatz ist, erhält sie fast durchweg sehr positive Bewertungen der MVG-Fahrgäste. Insbesondere die leisen und ruhigen Fahreigenschaften der Fahrzeuge werden gelobt. Darüber freuen wir uns sehr und es zeigt uns, dass es richtig war, hier in der Entwicklung darauf ein besonderes Augenmerk zu richten“, sagte Jochen Eickholt, Bahnchef von Siemens.

Stärkere Kontrollen in München

Auf Schwarzfahrer kommen laut Süddeutscher Zeitung im neuen Jahr innerhalb des Münchner Verkehrs- und Tarifverbunds (MVV) härtere Zeiten zu. Sowohl die MVV-Gesellschaft selbst wie auch die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) und die Deutsche Bahn wollen künftig verstärkt Jagd auf Schwarzfahrer machen. Die Zahl der Kontrollschaffner soll "deutlich erhöht" werden, kündigt MVG-Sprecher Matthias Korte an. Auch ein Sprecher der Deutschen Bahn (DB) sagt, der Konzern als Betreiber der S-Bahn werde seine "Kontrollintensität erhöhen". Und die MVV-Gesellschaft, die vor allem Kontrolleure in die Regionalbusse in den Landkreisen entsendet, plant, die Zahl der Kontrollstunden um etwa 900 auf insgesamt 20 000 im Jahr anzuheben.
Laut MVG-Sprecher Korte ist das Vorgehen "zum einen dem kontinuierlich wachsenden Fahrgastaufkommen geschuldet, zum anderen aber auch der Feststellung, dass die Schwarzfahrerquote zu steigen beginnt". Ein Sprecher der Deutschen Bahn ergänzt, man werde 2015 die "Kontrollen ebenfalls verstärkt durchführen".

KVB wirbt auf drei Stadtbahnen für Klimaschutz

Die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) haben drei Stadtbahnen mit den Motiven ihrer Klimaschutz-Kampagne bestückt. Hiermit weist die KVB darauf hin, dass die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz ist. Zu Beginn eines jeden Jahres definieren viele Menschen gute Vorsätze für sich. Die häufigere Nutzung von Bus und Bahn kann ein solcher Vorsatz sein.
Auf der Internetseite ist ein CO2-Vergleichsrechner freigeschaltet, auf der jeder interessierte Autofahrer seinen spezifischen CO2-Ausstoß mit dem einer KVB-Nutzung vergleichen kann. Hierfür müssen lediglich der Kraft-stoffverbrauch des eigenen Pkw und die durchschnittliche Länge der Fahrtstrecke eingetragen werden.”
Durch das gute Verhältnis zwischen der Anzahl der Fahrgäste und dem CO2-Ausstoß der Fahrzeuge ergibt sich im öffentlichen Nahverkehr ein sehr geringer CO2-Ausstoß pro Kopf. Bezogen auf die Nutzung der Busse und Stadtbahnen der KVB entsteht im Durchschnitt ein Ausstoß von 57 Gramm CO2 je Personen-Kilometer, also der Menge CO2 die freigesetzt wird, wenn ein Fahrgast einen Kilometer KVB fährt.
Der Ausstoß von CO2 ist die Hauptursache der Erderwärmung und des Klimawandels. Laut der amtlichen meteorologischen Aufzeichnung war das Jahr 2014 das wärmste der vergangenen 140 Jahre. Durch zunehmende Extremwetterlagen wie lange Dürre-perioden, häufigere Starkregen oder starke Stürme bekommen die Menschen den Klimawandel zu spüren. Die Motive der Klimaschutz-Kampagne der KVB sollen dies verdeutlichen.

So reisen Online-Kunden der Deutschen Bahn

Was sind die meistgebuchten Strecken der Deutschen Bahn (DB)? Wie lange im Voraus buchen Kunden ihr Online-Ticket und wie viele Kilometer legt ein durchschnittlicher Bahnfahrer im Fernverkehr zurück? Antworten auf diese und weitere Fragen gibt es hier:

Die mit Abstand beliebteste Verbindung bei Online-Buchungen ist Hamburg–Berlin. Auf Platz zwei folgt Frankfurt (Main)–Berlin. Ähnlich häufig werden die Züge zwischen München und Frankfurt gebucht.

Im Fernverkehr legt ein durchschnittlicher Bahnreisender mit einem Online- oder Handy-Ticket 340 Kilometer zurück. Hat er ein Online-Ticket gebucht, so hat er dieses rund 14 Tagen vor Reiseantritt erworben. Anders beim Handy-Ticket: Dieses wird im Durchschnitt erst drei Tage vor Fahrtantritt gekauft. Zwei von drei Handy-Tickets werden sogar erst am Reisetag gebucht. Durchschnittlich werden pro Monat mehr als 2,8 Millionen Online- und Handy-Tickets verkauft. Damit wird mehr als jede zweite Fernverkehrsfahrkarte online oder über das Smartphone gebucht.

85 Prozent aller mobilen Reiseauskünfte entfallen auf die App DB Navigator. Über die mobile Website m.bahn.de werden 15 Prozent der Reiseanfragen gestellt. Im Wochenverlauf sticht der Freitag heraus. Die meisten mobilen Reiseauskünfte erteilt die Deutsche Bahn freitags zwischen 16 und 18 Uhr. Im November kamen so pro Tag durchschnittlich rund 3,1 Millionen mobile Reiseauskünfte zusammen, im ganzen Monat rund 93 Millionen.

Mit dem Verspätungs-Alarm informiert die DB Kunden automatisch über Änderungen ihrer Reiseverbindung. Pro Tag werden rund 63.000 Verbindungen überwacht. Der kostenfreie Service lässt sich sowohl während der Buchung als auch ohne Ticketkauf für bis zu sechs Reiseverbindungen parallel anlegen. Davon profitieren besonders Pendler.

Zum Fahrplanwechsel am 14. Dezember 2014 wurden die Fahrplandaten aller Züge neu in das System eingespielt. Dadurch wurden alle vom Ticketkauf unabhängigen Verspätungs-Alarme gelöscht. Die Neubestellung der regelmäßigen Alarme können Kunden über ihr „Meine Bahn“-Konto auf bahn.de oder in der App DB Navigator in wenigen Minuten vornehmen.
Quelle: Deutsche Bahn

Volvo 7900 Electric Hybrid fährt im Linienverkehr auf der Innovationslinie 109

In Hamburg hat der neue Elektro-Hybridbus von Volvo am 18. Dezember seinen Linienbetrieb aufgenommen. Der Startschuss für das innovative Buskonzept mit der Bezeichnung Volvo 7900 Electric Hybrid fiel anlässlich der feierlichen Eröffnung der Innovationslinie 109. Auf dieser bestehenden Linienstrecke testet die Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN) ab sofort innovative Antriebstechnologien in einem realen Vergleichstest unter Alltagsbedingungen im Linienverkehr. Auf der Innovationslinie werden außer dem ersten von insgesamt drei Volvo 7900 Electric Hybrid auch weitere Diesel-Hybridbusse von Volvo – 18-m-Gelenkbusse Volvo 7900 LAH und 12-m-Solowagen Volvo 7900 H – sowie Batterie-Brennstoffzellenbusse und Brennstoffzellen-Hybridbusse anderer Hersteller erprobt. In der Hansestadt sind damit alle zukunftsfähigen Antriebskonzepte im Busbereich auf einer Linie im Einsatz, um durch ihren unmittelbaren Vergleich das erklärte Ziel Hamburgs zu realisieren: Ab 2020 sollen in der norddeutschen Freien und Hansestadt nur noch emissionsfreie Busse angeschafft werden.
Das Ereignis fand statt in Anwesenheit von Olof Persson, Präsident und Vorstandsvorsitzender der Volvo Gruppe, Günter Elste, Vorstandsvorsitzender der HOCHBAHN, Olaf Scholz, Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg, dem Hamburger Verkehrssenator Frank Horch sowie weiteren Vertretern des Bundesverkehrsministeriums, des Bundesumweltministeriums und der Fahrzeugindustrie.

Wichtige Erkenntnisse durch direkte Vergleichbarkeit und Kooperation

Martin Schmitz, Geschäftsführer Technik des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen e.V. (VDV), sieht die Zukunftschancen für nachhaltige Antriebskonzepte ebenfalls positiv: „Der Einsatz von Elektrobussen im deutschen ÖPNV entwickelt sich stetig: Inzwischen gibt es bundesweit rund 20 Projekte, weitere werden in den kommenden Monaten folgen.“ Zum ersten Mal in Deutschland eine Buslinie in den Fahrgastbetrieb, die nahezu ausschließlich durch Busse mit innovativen Antriebstechnologien bedient werden soll: Verschiedene Typen und Antriebsarten für die umweltfreundlichen Busse der Zukunft werden parallel und unter identischen Rahmenbedingungen auf der existierenden und jetzt zur „Innovationslinie“ erklärten Linie 109 der HOCHBAHN getestet, verglichen, ausgewertet und wissenschaftlich bewertet. Als Referenzfahrzeuge zur wissenschaftlichen Analyse der innovativen Antriebskonzepte werden gezielt konventionelle Dieselbusse auf dieser Linie verkehren. Bei der Podiumsdiskussion mit den Vertretern der Bushersteller erklärte Olof Persson: „Wir freuen uns, dass unsere neuen Elektro-Hybridbusse auf der Innovationslinie 109 fahren werden. Für uns stellen die Elektro-Hybridbusse den aktuellen Höhepunkt unserer erfolgreichen Kooperation mit der Hamburger Hochbahn AG dar. Zusammen haben wir unser gemeinsames Ziel erreicht, den ÖPNV effizienter, leiser und nachhaltiger zu gestalten. Wir werden unsere Zusammenarbeit hier in Hamburg mit umweltfreundlichen, geräuscharmen Fahrzeugen fortsetzen.“

Die Innovationslinie 109 startet am neuen Elektrobus-Terminal in der Nähe des Hamburger Hauptbahnhofs. Sie verläuft parallel der Alster und dann in nördlicher Richtung zur Endhaltestelle an der U-Bahn-Haltestelle in Alsterdorf. Dabei durchfährt sie zum Teil enge innerstädtische Wohn- und Arbeitsquartiere. Mit einer Länge von rund zehn Kilometern ist die Strecke zudem bestens geeignet für eine zuverlässige und weitgehend elektrische Bedienung mit den Elektro-Hybridbussen von Volvo, deren Plug-in-Technologie einen vollelektrischen Betrieb über mindestens sieben Kilometer erlaubt. Die Aufladung erfolgt am Elektrobus-Terminal und an der Endhaltestelle in Alsterdorf.
Mit den neuesten Fahrzeugen baut die HOCHBAHN ihre moderne Busflotte mit innovativen Antriebstechnologien auf insgesamt 65 Fahrzeuge aus. In Kürze sollen neben den beiden weiteren Elektro-Hybridbussen von Volvo, die derzeit in Hamburg für den HOCHBAHN-Linieneinsatz vorbereitet werden, ein weiterer Batteriebus mit Brennstoffzelle sowie voraussichtlich noch drei rein elektrische Batteriebusse hinzukommen.
Ein Video zur Einführung der Innovationslinier 109 sehen Sie hier.”