Jenny Zeller neue Personalvorständin der BVG

Der Vorstand der BVG ist wieder vollzählig. Jenny Zeller leitet ab sofort das Vorstandsressort Personal und Soziales. Ihren ersten Arbeitstag bei Deutschlands größtem Nahverkehrsunternehmen begann sie dort, wo das Herz der BVG schlägt – mitten im Fahrbetrieb. Um 3:40 Uhr war Jenny Zeller auf dem Betriebshof in Lichtenberg und begrüßte dort die Frühschicht.

„Als waschechte Berlinerin freue ich mich sehr, gemeinsam mit dem starken Team der BVG die Verkehrswende und damit die Zukunft der Mobilität in unserer Stadt mitgestalten zu können“, sagte sie. „Die BVG steht wie kaum ein anderes Unternehmen für Berlin. Die 15.800 Kolleg*innen bewegen buchstäblich die Stadt. Dieses tolle Team möchte ich in Zukunft weiter stärken.“

„Wir begrüßen Jenny Zeller ganz herzlich an Bord und im Vorstand der BVG“, sagte die Vorstandsvorsitzende Eva Kreienkamp. „Die BVG ist die Mobilitätsgarantin Berlins. Dass wir mit Jenny Zeller eine ausgewiesene Fachfrau als Personalvorständin gewinnen konnten, ist daher nicht nur gut für unser Unternehmen, sondern auch unsere Fahrgäste und unsere Stadt.“

Dr. Rolf Erfurt, Vorstand Betrieb der BVG: „Wir halten Berlin mobil, rund um die Uhr und an 365 Tagen im Jahr. Dafür ist eine solide und vorausschauende Personalpolitik einer der wichtigsten Schlüssel. Jenny Zeller bringt das Wissen um die besonderen Erfordernisse eines Verkehrsunternehmens, das 24/7 im Einsatz ist, mit. Umso mehr freue ich mich auf unsere Zusammenarbeit.“

Jenny Zeller ist eine ausgewiesene Mobilitätsexpertin. Bis zum Wechsel in den BVG-Vorstand war die Diplom-Psychologin als Arbeitsdirektorin und Geschäftsführerin Personal für die S-Bahn Berlin GmbH tätig. Bereits von 2007 an leitete sie dort über mehrere Jahre den Bereich Personalentwicklung, Change-Management und interne Kommunikation. 2012 wechselte sie in den Bereich Infrastruktur. 2014 wurde sie Leiterin der Führungskräfteakademie der Deutschen Bahn, bevor sie 2021 zur S-Bahn Berlin zurückkehrte.

Quelle: BVG

Solaris liefert 100 O-Busse nach Bukarest

Im Wege einer Ausschreibung bekam Solaris von der Stadtbehörde von Bukarest einen Auftrag über die Lieferung von 100 Oberleitungsbussen. Die 12 Meter langen Trollino werden innerhalb von 22 Monaten ab Vertragsunterzeichnung ausgeliefert. Der Auftragswert beläuft sich auf knapp 60 Mio. EUR. Die angeschafften emissionsfreien Fahrzeuge sind bereits eine weitere Investition der Stadt Bukarest in die Erhöhung der Lebensqualität in der Stadt. Die O-Busse werden an das städtische Verkehrsunternehmen STB SA (Societatea de Transport Bucuresti) übergeben, die den ÖPNV in der Stadt betreibt.

Die 12-Meter-Oberleitungsbusse werden mit einem 160 kW starken Fahrmotor angetrieben. Die Trollino werden auch mit modernen Solaris High Power-Batterien mit einer Kapazität von 60 kWh ausgestattet, die die Fahrt auf Strecken von bis zu 20 km ohne Oberleitung ermöglichen. Die Traktionsbatterien werden unterwegs (In-Motion-Charging) wie auch nachts im Depot geladen.

Bei der Bestellung dieser umweltfreundlichen Fahrzeuge hatte die Stadtbehörde Municipiul Bucuresti auch den Komfort und die Sicherheit der Fahrgäste im Blick. Alle Trollino erhalten eine effiziente Klimaanlage im Fahrgastraum. An Bord wird es auch ein Videoüberwachungssystem, ein Fahrgastinformationssystem und USB-Ladebuchsen geben, über die Fahrgäste ihre Handys oder Tablets aufladen können. Die Fahrzeuge werden bis zu 90 Fahrgäste mitnehmen können, darunter 25 auf Sitzplätzen.

Bukarest ist eine von acht Städten in Rumänien, in denen emissionsfreie Solaris-Fahrzeuge, d. h. O-Busse und E-Busse, im Einsatz sind. Seit 2002 hat der Hersteller an dortige Verkehrsunternehmen schon fast 500 Fahrzeuge ausgeliefert, darunter über 180 Trollino und über 100 batteriebetriebene Urbino electric.

Quelle: Solaris

BMDV fördert sieben Modellprojekte zur Stärkung des ÖPNV

Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing hat sieben Modellprojekte bekanntgegeben, die im Rahmen des zweiten Förderaufrufs des Programms „Modellprojekte zur Stärkung des ÖPNV“ eine Förderung vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) erhalten. Mit dem Förderprogramm sollen Projekte des öffentlichen Personennahverkehrs unterstützt werden, die die CO2-Emissionen im Verkehrsbereich durch ein attraktiveres Angebot nachhaltig reduzieren.

„Wir brauchen attraktive, zeitgemäße Angebote im ÖPNV – insbesondere im ländlichen Raum. Mein Ziel ist es, den ÖPNV gemeinsam mit den Ländern und Kommunen flächendeckend und nachhaltig zu stärken. Dabei wollen wir vor allem auch die Chancen der Digitalisierung nutzen. Mit den ausgewählten Modellprojekten bringen wir innovative und kreative Lösungsansätze in die Praxis. Die Ideen reichen von Taktverdichtungen und den Auf- und Ausbau von Mobilitätsstationen über die Einführung und Ausweitung von flexiblen On-Demand-Verkehren bis hin zur Entwicklung digitaler und intermodaler Mobilitätsplattformen. Dafür stellen wir bis 2025 insgesamt 150 Millionen Euro bereit.“

Bundesminister Dr. Volker Wissing

Das Förderverfahren war zweistufig. Interessierte Verkehrsunternehmen und -verbünde sowie Städte, Kreise und Gemeinden konnten sich in einem ersten Schritt mit Projektskizzen beim Bundesamt für Güterverkehr (künftig: Bundesamt für Logistik und Mobilität) als zuständiger Bewilligungsbehörde um eine Förderung bewerben. Aus den 57 Einreichungen wurden deutschlandweit sieben innovative Modellprojekte ausgewählt und in einem zweiten Schritt zur förmlichen Antragstellung aufgefordert. Nach Abschluss der Antragsprüfung konnten die Zuwendungsbescheide jetzt versendet werden.

Ein Schwerpunkt der Förderung liegt auf Modellprojekten in ländlichen Regionen, um gezielt auf ein flächendeckendes, attraktiveres Angebot und auf eine Annäherung an gleichwertige Lebensverhältnisse zwischen Stadt und Land hinzuwirken.

Eine Förderung erhalten:

  • Oberbergischer Kreis (OFT!), Nordrhein-Westfalen
  • MoD Holding GmbH (MoDpalatina), Rheinland-Pfalz
  • Nahverkehrsverbund Schleswig-Holstein GmbH (SMILE24), Schleswig-Holstein
  • Landkreis Harz (harzbewegt), Sachsen-Anhalt sowie
  • Landkreis Osnabrück (MOIN+), Niedersachsen
  • Leipziger Verkehrsbetriebe GmbH (PUMa), Sachsen
  • Augsburger Verkehrs- und Tarifverbund (AVV), Bayern

Im Rahmen der Projekte sollen u.a. Fahrpläne verdichtet, verschiedene Mobilitätsformen mit dem ÖPNV verknüpft, flexible On-Demand-Verkehre geschaffen oder digitale Mobilitätsplattformen entwickelt werden.

Die Maßnahmen werden mit bis zu 30 Millionen Euro pro Antragsteller mit einer Förderquote von bis zu 80 Prozent der förderfähigen Ausgaben oder Kosten unterstützt. Die Quote kann mit Mitteln auf landesrechtlicher Grundlage auf bis zu 95 Prozent erhöht werden.

Die Projekte werden insbesondere mit Blick auf ihr CO2-Reduktionspotenzial wissenschaftlich begleitet. Ebenfalls wird überprüft, inwiefern besonders wirksame Best-Practice-Beispiele auf andere Regionen übertragen werden können.

Nähere Informationen zu den ausgewählten Projekten finden Sie hier.

Quelle: BMDV

Planungen für Potsdamer Stammbahn starten

Im i2030-Lenkungskreis vom Juni 2022 verständigten sich die Partner zum Ausbau der Potsdamer Stammbahn als zweigleisige, per Oberleitung elektrifizierten Strecke. Jetzt wurde die Finanzierungsvereinbarung für die Vorplanung (2. Leistungsphase nach HOAI) von den Ländern Berlin und Brandenburg über rund 26 Mio. Euro unterzeichnet. Die umfassenden Untersuchungen der Vorplanung durch die Deutsche Bahn laufen bis 2026. Sie beinhaltet den Streckenbereich der historischen Potsdamer Stammbahn zwischen Griebnitzsee bis Potsdamer Platz.

Die seit Jahren in wesentlichen Teilen stillgelegte Potsdamer Stammbahn ist eine der letzten freien Schienenachsen, die eine zusätzliche Direktverbindung zwischen Berlin und Brandenburg ermöglichen. Sie ist ein wichtiger Bestandteil für die Weiterentwicklung und Engpassbeseitigung des Bahnknotens Berlin, um u.a. die hoch frequentierte Stadtbahn zu entlasten. Zusätzliche Halte in Berlin und die Anbindung der wachsenden Region um Kleinmachnow sorgen für schnelle und umsteigefreie Zugverbindungen. Das Gesamtkonzept des i2030-Korridors Potsdamer Stammbahn+ beinhaltet über die Reaktivierung der Stammbahn hinaus die Elektrifizierung und den zweigleisigen Ausbau des südöstlichen Berliner Innenrings in Richtung Ostkreuz, um die Führung von Zügen der Stammbahn auch über diese Strecke zu ermöglichen. Die Planung dieses Streckenbereichs wird in einer separaten Finanzierungsvereinbarung verankert. Das fokussierte Procedere gewährleistet im Rahmen seiner 1. Stufe, dass zunächst ein umfänglicher Überblick des Abschnittes Griebnitzsee-Zehlendorf-Potsdamer Platz eingeholt werden kann.

„Die Reaktivierung der Potsdamer Stammbahn ist für die Hauptstadtregion Berlin Brandenburg und den Eisenbahnknoten Berlin eine Riesenchance und Signal das zukünftige Regionalverkehrsangebot bis in den ländlichen Raum Brandenburgs auszuweiten, zu stärken und neu zu organisieren. Es freut mich, dass wir in i2030 jetzt mit den konkreten Planungen vorankommen. Eine Inbetriebnahme im Jahr 2038 – dem 200. Jubiläum der Strecke – wäre eine gute Zielmarke.“

Guido Beermann, Minister für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg

Im Auftrag des VBB wird parallel zur Vorplanung eine überschlägige Nutzen-Kosten-Bewertung durchgeführt, um die Wirtschaftlichkeit der Zielvarianten zu prüfen. Ein hinreichendes Nutzen-Kosten-Verhältnis ist die Voraussetzung für eine finanzielle Beteiligung durch den Bund. Es finden regelmäßige Gespräche mit dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr statt, um den Bund als Finanzierungsgeber für i2030 zu gewinnen und die Priorisierung innerhalb des Deutschlandtaktes weiter zu forcieren.

An die Vorplanung schließt sich die Entwurfsplanung (3. Leistungsphase nach HOAI) und die Genehmigungsplanung (4. Leistungsphase nach HOAI) an, mit der das Planfeststellungsverfahren für das Projekt vorbereitet wird.

Quelle: VBB

Javier Iriarte wird neuer Vorstandsvorsitzender von Solaris Bus & Coach

Nach der Entscheidung der CAF-Gruppe und des Aufsichtsrates von Solaris wird Javier Iriarte ab dem 1. Januar 2023 neuer Vorstandsvorsitzender bei Solaris Bus & Coach sp. z o.o.

Seit 2018 war Javier Iriarte stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates von Solaris. Darüber hinaus war er für den Bereich Strategieentwicklung und Transformation von Solaris zuständig. Anfang 2023 übernimmt er den Posten des Vorstandsvorsitzenden des Unternehmens.

Javier Iriarte verfügt über eine umfangreiche berufliche Erfahrung auf dem ÖPNV-Gebiet. Seit 2020 war er Direktor für Strategie und Transformation im Bereich der Schienenfahrzeuge bei CAF. Früher arbeitete er bei McKinsey&Company und setzte Projekte in verschiedenen Sektoren um, u. a. Automobilbranche, Eisenbahnindustrie, Schiffbau wie auch moderne Elektronik. Er hält einen MBA (Master of Business Administration) der IESE Business School (Barcelona) und der University of California, Berkeley (Kalifornien, USA), wie auch einen Master in Industrial Engineering der TECNUN, Universität von Navarra (Donostia, San Sebastian) und der University of Washington (Seattle, USA).

„Es ist für mich eine große Ehre, so ein großartiges Unternehmen wie Solaris leiten zu können. Ich möchte mich bei den Mitgliedern des Aufsichtsrates und bei der CAF-Gruppe für das Vertrauen bedanken, das sie mir entgegengebracht haben. Das Unternehmen schlägt ein neues Kapitel auf. In den letzten Jahren hat es eine tiefgreifende Transformation durchlaufen und wurde Marktführer für Elektromobilität im ÖPNV in Europa. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir gemeinsam mit unserem gesamten Team den Wachstumskurs des Unternehmens erfolgreich fortsetzen werden und dass Solaris und die CAF-Gruppe die Position des Marktführers für nachhaltigen ÖPNV, der Maßstäbe in der Branche setzt, weiter festigen werden“, sagte Javier Iriarte, der neue Vorstandsvorsitzende von Solaris Bus & Coach sp. z o.o.

Javier Calleja, der Solaris seit Oktober 2018 leitete, verlässt das Unternehmen aus persönlichen Gründen. Nach der erfolgreichen Beendigung des ersten Strategiezyklus des Unternehmens als Teil der CAF-Gruppe beschloss er seine Karriere in einer anderen Branche fortzusetzen.

„Die Möglichkeit, Vorstandsvorsitzender von Solaris zu sein und dieses hervorragende Unternehmen leiten zu können, war eine besondere Zeit für mich. Eine der größten Stärken von Solaris sind seine Mitarbeiter. Diese fantastischen Teams zu leiten war eine einzigartige Erfahrung. Ich bin zuversichtlich, dass Solaris unter Leitung von Javier Iriarte und als Teil der CAF-Gruppe seine dynamische Entwicklung und sein rasantes Wachstum in der Elektromobilitätsbranche weiter fortsetzen wird. Dem Unternehmen steht eine strahlende Zukunft bevor“, so Javier Calleja.

Quelle: Solaris

Werner Dilitz neuer ÖBB Regionalmanager in Tirol

Nach dem Wechsel von René Zumtobel als Landesrat für Mobilität in die Tiroler Landesregierung wurde bei der ÖBB-Personenverkehr AG die Position des Regionalmanagers Tirol Ende Oktober neu ausgeschrieben. Mit Werner Dilitz, dem bisherigen Teamleiter für das Bordservice Tirol und Vorarlberg, wurde nun ein Nachfolger gefunden. Werner Dilitz startet ab 1. Jänner nächsten Jahres in seine neue Position.  

„Ich bin stolz die Rolle des ÖBB Regionalmanagers in Tirol zu übernehmen und freue mich auf die neuen Herausforderungen“, so der langjährige ÖBB Mitarbeiter Werner Dilitz. Auch das Vorstandsteam der ÖBB Personenverkehrs AG ist erfreut, so rasch einen Nachfolger für diese wichtige Position gefunden zu haben.

„Unseren neuen Regionalmanager erwarten in den nächsten Jahren zahlreiche Aufgaben, wie die Weiterführung eines erfolgreichen Generationenwechsels, die Vorbereitung und Umsetzung der Leistungsausweitungen im Fahrplan 2024 sowie die Implementierung der neuen Siemens Desiro ML Fahrzeuge im Nahverkehr. Wir sind überzeugt davon, dass Werner Dilitz diese Aufgaben mit viel Know-how und Elan meistern wird.“

Sabine Stock, Vorständin ÖBB Personenverkehrs AG

Werner Dilitz startete seine Karriere bei den ÖBB bereits im Jahr 1991 bei ÖBB Train Tech (ehem. ÖBB Technische Services) als Werkmann. Danach war er 14 Jahre Fahrdienstleiter und weitere elf Jahre als Verschubmanager sowie als Betriebs- und Bauanweisungsplaner im Regionalmanagement Tirol tätig. Seit 2018 war Dilitz als Teamleiter für rund 180 Mitarbeiter:innen im Bordservice Tirol/Vorarlberg tätig.

Quelle: ÖBB

Auszeichnung für exzellentes Digitales Lernen im ÖV

Die VDV-Akademie vergibt 2023 zum zweiten Mal die „Auszeichnung für exzellentes Digitales Lernen im ÖV“.

„Die Transformation hat begonnen, die Branche wandelt sich bereits in allen Bereichen. Das heißt natürlich auch: Wenn sich die Bus- und Bahn-Unternehmen in Deutschland den rasant ändernden Rahmenbedingungen anpassen wollen, dann müssen wir uns alle, von der Werkstatt bis zur Führungsebene, weiterbilden und weiterqualifizieren. Vieles davon kann moderner, digitaler organsiert werden – und zahlreiche Unternehmen gehen mit vorbildlichen, innovativen Lösungen voran. Dazu passt, dass 2023 das ‚Year of Skills‘ der Europäischen Union ist.“

Harald Kraus, stellvertretender Vorsitzender der VDV-Akademie

Die Ausschreibung richtet sich an Unternehmen, die im öffentlichen Verkehr tätig sind, und bezieht sich auf Projekte, Produkte oder Konzepte des digitalen Lernens. Die Einreichfrist endet am 1. Februar. Die Preisvergabe erfolgt auf der 2. VDV-Bildungskonferenz.

Der steigende Arbeits- und Fachkräftemangel beschäftigt auch die Europäische Kommission, die für 2023 das Europäische Jahr der Kompetenzen ausgerufen hat. Der Engpass stellt die europäische Wirtschaft und damit auch den öffentlichen Personen- und den Schienengüterverkehr vor massive Herausforderungen. Eine Schlussfolgerung daraus ist, dass Politik und Wirtschaft viel stärker in die Aus- und Weiterbildung investieren und die Wünsche der Arbeitssuchenden mit den Bedürfnissen der Arbeitgeber besser in Einklang bringen müssen. In diesem Rahmen plant die Kommission eine Initiative, um gezielter Fachkräfte aus dem Ausland anzuwerben und ihre Qualifikationen besser und schneller anzuerkennen.

Harald Kraus: „50 Prozent des Fahrpersonals geht bis 2030 in Rente. Wenn unser Fahrplan noch einen Wert haben soll, muss sich bei der Nachbesetzung viel mehr tun. Neben der Qualifizierung und der Weiterbildung müssen wir uns in der Branche stärker mit dem Thema Fachkräfteeinwanderung beschäftigen. Personalgewinnung wird von einem nationalen zum internationalen Thema.“ Der Branchenverband VDV bringt für die bevorstehende Anpassung des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes Vorschläge ein und organisiert vom 28. Februar bis 1. März die VDV-Fachkräftekonferenz in Berlin.

Quelle: VDV

O-LUP für den Zentralraum St. Pölten

St. Pöltens Bürgermeister Matthias Stadler präsentiert mit den Bürgermeisterkollegen Rudolf Ameisbichler und Christoph Artner der anschließenden Gemeinden im Norden und im Süden ein System zur Implementierung eines Oberleitungsbusses. Als logische Erweiterung des LUP-Busnetzes könnte dieses besonders effiziente Öffi-System in nur zwei Jahren umgesetzt werden.

Ein Oberleitungsbus bezieht seinen Fahrstrom für den Elektromotor aus einer über der Fahrbahn gespannten Oberleitung. Dadurch wird ein höherer Wirkungsgrad als bei Batterie- oder Dieselbussen erreicht. Dieser beschreibt, wie effizient die zugeführte Energie auch genutzt wird. „Ein O-Bus-System zeichnet sich daher durch einen vergleichsweise geringeren Energieverbrauch aus“, so Walter Brenner.

Gleichzeitig sind beim O-Bus im Vergleich zu anderen E-Bus-Systemen nur kleine Batterien für kurze Streckenabschnitte verbaut, um etwa Störungen, Bahnübergänge oder Baustellen auch ohne Oberleitung überbrücken zu können. Dadurch sind diese wesentlich leichter als Batteriebusse, verbrauchen weniger Energie und haben mehr Raum-Kapazitäten.

St. Pöltens Funktionen als Verwaltungszentrum, medizinisches Zentrum, Schul- und Hochschulstadt, Wirtschaftszentrum und Einkaufsstadt machen die Landeshauptstadt zu einem attraktiven Verkehrsknotenpunkt. Derzeit gibt es ungefähr 42.400 Ein-, 22.170 Binnen- und 10.100 Auspendler. Im Rahmen der Studie wurden die Quellen und Ziele der Pendler- und Besucherströme und somit die Hauptverkehrserreger des Zentralraumes erhoben. Um möglichst viele dieser zu erschließen, wurden Korridore für das O-Bus-System durch das Stadtgebiet gelegt. Damit können über 80 % der Ziele der Pendler gut erreicht werden und ungefähr die Hälfte der innerhalb St. Pöltens und nach außen pendelnden Bevölkerung gut erschlossen werden.

Um die Kosten eines solchen Systems berechnen zu können, wurde ein konkretes und technisch auch machbares, ungefähr 35 Kilometer langes Liniennetz innerhalb dieser Korridore erarbeitet. Damit sollen die wichtigsten Quellen und Ziele des Zentralraumes direkt angefahren werden können.

Bei den Erstinvestitionen ist wegen der Fahrleitungskosten das O-Bus-System mit insgesamt ungefähr 124 Millionen Euro zwar kurzfristig teurer als reine Batteriebusse, bei den Jahreskosten von knapp 16 Millionen Euro mit Einbezug der Abschreibungen der Investitionen und Betriebskosten sowie im langfristigen Vergleich sind die O-Busse aber wesentlich kostengünstiger – und das um rund 9 Millionen Euro pro Jahr.

Quelle: Stadt St. Pölten

Landesverkehrsminister Krischer zeichnet 24 neue Mobilitätsmanager aus

In Nordrhein-Westfalen gibt es 24 neue Mobilitätsmanager. Sie alle werden in ihren Verwaltungen und Unternehmen künftig das Thema Mobilität koordinieren und innovative Projekte für eine bessere, sichere und saubere Mobilität anstoßen. Für ihre erfolgreiche Teilnahme am Lehrgang für kommunales Mobilitätsmanagement überreichte der Verkehrsminister des Landes Nordrhein-Westfalen, Oliver Krischer, den Absolventinnen und Absolventen ihre Urkunde.

„Mobilitätsmanagerinnen und Mobilitätsmanager gestalten die Mobilitätswende und nehmen in Städten, Gemeinden und Kreisen eine wichtige Schnittstellenaufgabe ein: Sie führen gute Ideen zueinander und entwickeln integrierte Mobilitätskonzepte für sichere Fuß- und Radwege oder für gute Anbindungen mit Bus und Bahn und On-Demand-Shuttles. Ihre vernetzende Arbeit trägt zu einer zuverlässigen, sicheren und nachhaltigen Mobilität sowie einer besseren Lebensqualität in den Kommunen bei.“

Verkehrsminister Oliver Krischer

Das kommunale Mobilitätsmanagement ist in vielen Städten, Kreisen und Gemeinden schon ein festes Aufgabenfeld. Ziel des mehrstufigen Lehrgangs ist es, Mobilität in den Kommunen als abteilungsübergreifende Querschnittsaufgabe zu verankern, um damit vernetzte und nachhaltige Lösungen für Bürgerinnen und Bürger zu entwickeln.

„Die Mobilitätswende drängt, so wie es auch der Klimawandel tut. Städte, Kreise und Gemeinden müssen sich an vielen Stellen neu aufstellen, um den damit verbundenen Herausforderungen zu begegnen. Und sie merken: Es lohnt sich. Mit dem Handwerkszeug aus dem Lehrgang unterstützen wir unsere Mitgliedskommunen darin, praxisorientierte Handlungsstrategien für nachhaltige Mobilität zu entwickeln.“

Theo Jansen, Geschäftsstellenleiter des Zukunftsnetz Mobilität NRW

Der Lehrgang des Zukunftsnetz Mobilität NRW ist der erste dieser Art in Deutschland, der auf den beruflichen Alltag in Kommunalverwaltungen ausgerichtet ist. Insgesamt hat das kommunale Netzwerk seit 2015 bereits 275 Mobilitätsmanager ausgebildet. Der dreizehnte Lehrgang startet im Januar 2023.

Auch bundesweit stößt der Lehrgang auf reges Interesse: Zu dem Lehrgang melden sich mittlerweile regelmäßig kommunale Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus benachbarten Bundesländern an, andere Bundesländer übernehmen zudem das Konzept aus Nordrhein-Westfalen. Weitere Informationen zum Lehrgang „Kommunales Mobilitätsmanagement“ und Anmeldung unter: Zukunftsnetz Mobilität NRW

Quelle: VRS

Kostenlose Öffis in der Silvesternacht

Rund um Weihnachten und den Jahreswechsel sind wieder viele Menschen in Tirol unterwegs, um die Feiertage mit ihren Liebsten zu genießen. „Wir haben in Tirol mittlerweile ein sehr starkes Öffi-Angebot, auch nachts und an Sonn- und Feiertagen. Mit den Öffis zum gemeinsamen Weihnachtsfest mit der Familie, zur Silvesterparty oder ins Freizeitvergnügen und auch wieder nach Hause zu fahren – das ist in Tirol in vielen Orten bequem möglich und schont die Umwelt. Damit unsere Fahrgäste auch zum Jahreswechsel sicher ankommen, werden in der Silvesternacht die Kapazitäten bei den Nachtzügen erweitert. Alle S-Bahnen werden als Doppelgarnituren geführt und bieten damit zusätzliche 2.200 Sitzplätze“, freut sich Mobilitätslandesrat René Zumtobel über das erweiterte Angebot.

Zudem stehen in der Silvesternacht erstmalig alle Bus- und Bahnlinien des VVT kostenlos zur Verfügung „Das ist ein Novum in Tirol und es freut mich außerordentlich. Ich sage ganz klar: Silvester das Auto lieber stehen lassen und sich gemütlich in Bahn oder Bus nach Hause chauffieren lassen.“

Kostenlos genutzt werden können alle Nachtverbindungen des VVT im Nahverkehr (S-Bahnen, Regiobusse, Nightliner-Linien) sowie das Angebot der IVB in Innsbruck, jeweils in der Zeit von Samstag, dem 31. Dezember 2022 ab 20 Uhr, bis Sonntag, dem 1. Jänner 2023 bis 5 Uhr. Von diesem Angebot ausgenommen sind alle Fernverkehrszüge.

Seit Juli 2021 fahren alle Tiroler Nightliner ins Ober- und Unterland zur gleichen Zeit am Innsbrucker Hauptbahnhof ab und so können Gruppen – unabhängig von ihrem Zielort – gemeinsam zum Hauptbahnhof aufbrechen und die jeweilige Verbindung nehmen. „Es gibt in den Nächten von Freitag auf Samstag und von Samstag auf Sonntag sowie vor Feiertagen die ganze Nacht über stündliche Verbindungen von Innsbruck ins Ober- und Unterland mit der Nacht S-Bahn. Dazu kommen noch die Nightliner Linien der Regiobusse und die Nightliner in Innsbruck Stadt. Alle treffen sich um 1 Uhr und 3 Uhr am Innsbrucker Hauptbahnhof und fahren zeitgleich in alle Richtungen davon. Außerdem fahren weitere Busverbindungen im Unter- und Oberland sowie im Bezirk Lienz in den Nachtstunden“, zählt VVT-Geschäftsführer Alexander Jug die vielfältigen Verbindungen auf.

Durchschnittlich nutzten im November dieses Jahres rund 1.600 Personen pro Wochenende die Nacht-S-Bahn-Verbindungen, im Sommer waren es sogar rund 2.000 Fahrgäste pro Wochenende.

Quelle: Land Tirol