Energiebilanz der Agora Energiewende legt erneut Versagen der Verkehrspolitik offen

Die Agora Energiewende hat heute ihre Analyse zum Stand der Energiewende in Deutschland vorgelegt. Demnach hat der Verkehr erneut seine CO2-Vorgaben aus dem Klimaschutzgesetz verfehlt. Kerstin Haarmann, Bundesvorsitzende des ökologischen Verkehrsclubs VCD, kommentiert:

„Erneut hat der Verkehrsbereich seine Klimaziele gerissen, die CO2-Emissionen sind zuletzt sogar weiter gestiegen – angesichts der Untätigkeit des Verkehrsministeriums ein Scheitern mit Ansage. Statt die Sektorziele aufzuweichen, um so das eigene Versagen zu kaschieren, muss Bundesverkehrsminister Wissing endlich loslegen. Nach wie vor ist er nicht bereit, eine wirkliche Verkehrswende einzuleiten. Und bis heute fehlt ein Klimaschutzsofortprogramm, das diesen Namen verdient.

Die vermeintliche Freiheit des Autofahrens wird höher gewichtetet als das Wohl der Allgemeinheit. Ein Tempolimit auf Autobahnen wird nach wie vor konsequent abgelehnt, obwohl mittlerweile eine Mehrheit der Bevölkerung dafür ist. Um die Klimabilanz zu retten, klammert sich das Verkehrsministerium allein an die Elektromobilität, anstatt klimaschädliche Subventionen für Verbrenner endlich zu streichen. Selbst der im Koalitionsvertrag vereinbarte Vorrang für die Schiene wird durch das sture Festhalten an überflüssigen Autobahnprojekten konterkariert.

Das Deutschlandticket könnte ein Erfolg werden, macht aber alleine noch keinen guten ÖPNV. Vielmehr braucht es überall ein attraktives Angebot. Dafür braucht es jetzt massive Investitionen. Die Zeit zum Umsteuern wird knapp.“

Quelle: VCD

Bahnbrechender Erfolg: Über 208.000 verkaufte KlimaTickets

Das KlimaTicket ist feierte am 26. Oktober 2022 den ersten Geburtstag. Zum Jahreswechsel konnte dazu ein weiterer großer Erfolg verkündet werden: Seit dem Start haben sich bereits über 208.000 Menschen das KlimaTicket geholt. Das hat die Erwartungen bei weitem übertroffen, denn bisher gingen Vertriebsstatistiken der Verkehrsunternehmen von rund 110.000 Kunden aus. Das zeigt, dass die Menschen in Österreich bereit sind, auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen.

Mit dem KlimaTicket können die Menschen für 1.095 Euro im Jahr österreichweit alle Öffis nutzen. Wer bereits eines hat, bekommt bei Verlängerung bis zum 30. Juni 2023 einen 13. KlimaMonat zusätzlich geschenkt.

„Das KlimaTicket ist ein toller Erfolg. Etwas mehr als ein Jahr KlimaTicket zeigt: Die Menschen in Österreich wollen klimafreundlich unterwegs sein und sind bereit dafür auf Öffis umzusteigen. Wichtig ist dabei: Öffis, die bequem und günstig sind. Öffis sparen Energie, sind gut fürs Geldbörsel und schonen unser Klima. Jeder Euro, den wir in die öffentlichen Verkehrsmittel stecken, zahlt sich doppelt und dreifach aus. Schon über 208.000 Menschen sind mit dem KlimaTicket unterwegs. So einfach ist klimafreundliche Mobilität“, so Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.

Quelle: BMK

Go-Ahead kann jetzt wieder mehr Zugverkehr anbieten

Ab Freitag, 6.1.23, will das Eisenbahnunternehmen Go-Ahead Bayern wieder zum bekannten Fahrplan ab Betriebsstart auf den Strecken rund um Augsburg zurückkehren. „Die Hauptprobleme an den Zügen sind behoben, so dass wir jetzt in dem Fahrplanangebot fahren können, das wir am 11.12. begonnen haben“, so Go-Ahead Geschäftsführer Fabian Amini. „Auch unsere Personaldecke wird ausreichen, sofern uns keine Grippewelle dazwischenkommt.“

Nachdem in der ersten Betriebswoche zeitweise über die Hälfte der Fahrzeuge nicht einsatzfähig war, musste der Zugverkehr auf einen stark eingeschränkten Grundfahrplan reduziert werden. Jetzt zeigt sich Go-Ahead Bayern zufrieden mit der sehr schnellen Behebung der wesentlichen Probleme an den Fahrzeugen durch Siemens Mobility. Die Züge beweisen sich nun stabil im Betrieb, seit Ende vergangener Woche hat auch der Kuppel- und Flügelbetrieb – also das Vereinigen und Trennen von Zugteilen im laufenden Betrieb – gut funktioniert. Damit kann das Unternehmen wie versprochen den Vollbetrieb entsprechend des veröffentlichten Startfahrplans fahren.

„Ich danke allen Beteiligten, die in den letzten Wochen rund um die Uhr im Einsatz waren, um die Probleme an den Fahrzeugen sehr schnell zu beheben – also dem Team unseres Fahrzeugherstellers Siemens Mobility, dem Team unseres Instandhalter EUCO Rail und meinen eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Wir drei Partnerunternehmen haben angesichts völlig unerwarteter Schwierigkeiten alles in Bewegung gesetzt, um bis Weihnachten die beiden Hauptprobleme abzuarbeiten“, so Geschäftsführer Fabian Amini. „Ich hoffe, dass die bei Neufahrzeugen üblichen, kleineren Probleme, jetzt ebenso rasch beseitigt werden.“

Darüber hinaus hat Go-Ahead Bayern aus anderen Gründen noch einzelne Schadfahrzeuge, so dass die Fahrzeugreserve reduziert ist, was aber bei planmäßigem Betrieb kein ernsthaftes Problem ist.

Quelle: Go-Ahead Bayern

Erneuter Streik bei der SWEG

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat nunmehr zum 15. Mal alle Lokomotivführer, Zugbegleiter, Werkstattmitarbeiter, Ausbilder, Mitarbeiter des SWEG-Kundencenters und Disponenten der SWEG Süd-westdeutsche Landesverkehrs-GmbH (SWEG) sowie der SWEG Bahn Stuttgart GmbH (SBS), ihre Mitglieder und nicht organisierte Kollegen, zu einem Erzwingungsstreik vom 4. Januar 2023, ab 1:30 Uhr aufgerufen. Das Streikende wird gesondert mitgeteilt.

Aus diesem Anlass findet am 4. Januar 2023 von 15:00 bis 17:00 Uhr (Treffpunkt von dem Stuttgarter Hbf, in der Lautenschlagerstraße) erneut eine Protestveranstaltung, die am Schlossplatz enden wird, statt.

Quelle: GDL

Reduziertes Fahrplanangebot bei Ruhrbahn und Hochbahn

Auch an der Ruhrbahn geht die derzeitige branchenübergreifende Entwicklung nicht vorbei: Die Corona-Pandemie in Verbindung mit den saisonal bedingten steigenden Infektionszahlen führt aktuell zu einer im Vergleich zu den früheren Jahren höheren Krankenquote. Um den Fahrgästen weiterhin eine hohe Verlässlichkeit zu garantieren und ungeplante Kursausfälle zu reduzieren, wird die Ruhrbahn daher für die kommenden Wochen einige Anpassungen im Straßenbahnbereich vornehmen:

  • Die Tram-Linie 103 fährt morgens nur von 7.00 bis 8.00 Uhr bis Steele S, alle anderen Fahrten enden an der Hollestraße bzw. am Essen Hbf
  • Die Verstärkerfahrten auf der Tram-Linie 105 in der Zeit morgens in der Zeit von 6.30 Uhr bis 7.30 Uhr zwischen Rathaus Essen und Frintroper Höhe entfallen komplett
  • Auf der Tram-Linie 107 entfallen ganztägig die Verstärkerfahrten zwischen Bredeney und Abzweig Katernberg.

Für alle übrigen Ruhrbahn-Linien bleiben die Fahrpläne unverändert. Auch der Schülerverkehr wird nicht eingeschränkt. Der angepasste Fahrplan gilt ab Montag, 9. Januar, Betriebsbeginn, von montags bis freitags bis voraussichtlich Ende Januar. Die Ruhrbahn wird von Woche zu Woche prüfen, ob der eingeschränkte Fahrplan weiter fortgeschrieben werden muss. Fahrgäste finden die neuen Fahrplandaten ab Montag in der Ruhrbahn-App ZÄPP und in der elektronischen Fahrplanauskunft (Efa).

Auch bei der Hamburger HOCHBAHN ist die Krankenquote wie in allen Bereichen und Branchen aktuell weiterhin ungewöhnlich hoch. Deshalb werden die Fahrplananpassungen, die das Unternehmen im November ergriffen hat, zunächst fortgeführt. Aufgrund des Schulbeginns am 9. Januar sind dazu aber bedarfsgerechte Anpassungen vorgenommen worden. So fährt beispielsweise die MetroBus-Linie 5 wieder im 3-Minuten-Takt. Die Anpassungsmaßnahmen zielen darauf, die Einschränkungen für die Fahrgäste möglichst gering zu halten. Vor dem Hintergrund der aktuellen Fahrgastzahlen, die im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit – mit Schwankungen – bei etwa 85 Prozent liegen, geht die HOCHBAHN davon aus, dass die getroffenen Maßnahmen kaum spürbar werden.

Quelle: Ruhrbahn, HOCHBAHN

Jenny Zeller neue Personalvorständin der BVG

Der Vorstand der BVG ist wieder vollzählig. Jenny Zeller leitet ab sofort das Vorstandsressort Personal und Soziales. Ihren ersten Arbeitstag bei Deutschlands größtem Nahverkehrsunternehmen begann sie dort, wo das Herz der BVG schlägt – mitten im Fahrbetrieb. Um 3:40 Uhr war Jenny Zeller auf dem Betriebshof in Lichtenberg und begrüßte dort die Frühschicht.

„Als waschechte Berlinerin freue ich mich sehr, gemeinsam mit dem starken Team der BVG die Verkehrswende und damit die Zukunft der Mobilität in unserer Stadt mitgestalten zu können“, sagte sie. „Die BVG steht wie kaum ein anderes Unternehmen für Berlin. Die 15.800 Kolleg*innen bewegen buchstäblich die Stadt. Dieses tolle Team möchte ich in Zukunft weiter stärken.“

„Wir begrüßen Jenny Zeller ganz herzlich an Bord und im Vorstand der BVG“, sagte die Vorstandsvorsitzende Eva Kreienkamp. „Die BVG ist die Mobilitätsgarantin Berlins. Dass wir mit Jenny Zeller eine ausgewiesene Fachfrau als Personalvorständin gewinnen konnten, ist daher nicht nur gut für unser Unternehmen, sondern auch unsere Fahrgäste und unsere Stadt.“

Dr. Rolf Erfurt, Vorstand Betrieb der BVG: „Wir halten Berlin mobil, rund um die Uhr und an 365 Tagen im Jahr. Dafür ist eine solide und vorausschauende Personalpolitik einer der wichtigsten Schlüssel. Jenny Zeller bringt das Wissen um die besonderen Erfordernisse eines Verkehrsunternehmens, das 24/7 im Einsatz ist, mit. Umso mehr freue ich mich auf unsere Zusammenarbeit.“

Jenny Zeller ist eine ausgewiesene Mobilitätsexpertin. Bis zum Wechsel in den BVG-Vorstand war die Diplom-Psychologin als Arbeitsdirektorin und Geschäftsführerin Personal für die S-Bahn Berlin GmbH tätig. Bereits von 2007 an leitete sie dort über mehrere Jahre den Bereich Personalentwicklung, Change-Management und interne Kommunikation. 2012 wechselte sie in den Bereich Infrastruktur. 2014 wurde sie Leiterin der Führungskräfteakademie der Deutschen Bahn, bevor sie 2021 zur S-Bahn Berlin zurückkehrte.

Quelle: BVG

Solaris liefert 100 O-Busse nach Bukarest

Im Wege einer Ausschreibung bekam Solaris von der Stadtbehörde von Bukarest einen Auftrag über die Lieferung von 100 Oberleitungsbussen. Die 12 Meter langen Trollino werden innerhalb von 22 Monaten ab Vertragsunterzeichnung ausgeliefert. Der Auftragswert beläuft sich auf knapp 60 Mio. EUR. Die angeschafften emissionsfreien Fahrzeuge sind bereits eine weitere Investition der Stadt Bukarest in die Erhöhung der Lebensqualität in der Stadt. Die O-Busse werden an das städtische Verkehrsunternehmen STB SA (Societatea de Transport Bucuresti) übergeben, die den ÖPNV in der Stadt betreibt.

Die 12-Meter-Oberleitungsbusse werden mit einem 160 kW starken Fahrmotor angetrieben. Die Trollino werden auch mit modernen Solaris High Power-Batterien mit einer Kapazität von 60 kWh ausgestattet, die die Fahrt auf Strecken von bis zu 20 km ohne Oberleitung ermöglichen. Die Traktionsbatterien werden unterwegs (In-Motion-Charging) wie auch nachts im Depot geladen.

Bei der Bestellung dieser umweltfreundlichen Fahrzeuge hatte die Stadtbehörde Municipiul Bucuresti auch den Komfort und die Sicherheit der Fahrgäste im Blick. Alle Trollino erhalten eine effiziente Klimaanlage im Fahrgastraum. An Bord wird es auch ein Videoüberwachungssystem, ein Fahrgastinformationssystem und USB-Ladebuchsen geben, über die Fahrgäste ihre Handys oder Tablets aufladen können. Die Fahrzeuge werden bis zu 90 Fahrgäste mitnehmen können, darunter 25 auf Sitzplätzen.

Bukarest ist eine von acht Städten in Rumänien, in denen emissionsfreie Solaris-Fahrzeuge, d. h. O-Busse und E-Busse, im Einsatz sind. Seit 2002 hat der Hersteller an dortige Verkehrsunternehmen schon fast 500 Fahrzeuge ausgeliefert, darunter über 180 Trollino und über 100 batteriebetriebene Urbino electric.

Quelle: Solaris

BMDV fördert sieben Modellprojekte zur Stärkung des ÖPNV

Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing hat sieben Modellprojekte bekanntgegeben, die im Rahmen des zweiten Förderaufrufs des Programms „Modellprojekte zur Stärkung des ÖPNV“ eine Förderung vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) erhalten. Mit dem Förderprogramm sollen Projekte des öffentlichen Personennahverkehrs unterstützt werden, die die CO2-Emissionen im Verkehrsbereich durch ein attraktiveres Angebot nachhaltig reduzieren.

„Wir brauchen attraktive, zeitgemäße Angebote im ÖPNV – insbesondere im ländlichen Raum. Mein Ziel ist es, den ÖPNV gemeinsam mit den Ländern und Kommunen flächendeckend und nachhaltig zu stärken. Dabei wollen wir vor allem auch die Chancen der Digitalisierung nutzen. Mit den ausgewählten Modellprojekten bringen wir innovative und kreative Lösungsansätze in die Praxis. Die Ideen reichen von Taktverdichtungen und den Auf- und Ausbau von Mobilitätsstationen über die Einführung und Ausweitung von flexiblen On-Demand-Verkehren bis hin zur Entwicklung digitaler und intermodaler Mobilitätsplattformen. Dafür stellen wir bis 2025 insgesamt 150 Millionen Euro bereit.“

Bundesminister Dr. Volker Wissing

Das Förderverfahren war zweistufig. Interessierte Verkehrsunternehmen und -verbünde sowie Städte, Kreise und Gemeinden konnten sich in einem ersten Schritt mit Projektskizzen beim Bundesamt für Güterverkehr (künftig: Bundesamt für Logistik und Mobilität) als zuständiger Bewilligungsbehörde um eine Förderung bewerben. Aus den 57 Einreichungen wurden deutschlandweit sieben innovative Modellprojekte ausgewählt und in einem zweiten Schritt zur förmlichen Antragstellung aufgefordert. Nach Abschluss der Antragsprüfung konnten die Zuwendungsbescheide jetzt versendet werden.

Ein Schwerpunkt der Förderung liegt auf Modellprojekten in ländlichen Regionen, um gezielt auf ein flächendeckendes, attraktiveres Angebot und auf eine Annäherung an gleichwertige Lebensverhältnisse zwischen Stadt und Land hinzuwirken.

Eine Förderung erhalten:

  • Oberbergischer Kreis (OFT!), Nordrhein-Westfalen
  • MoD Holding GmbH (MoDpalatina), Rheinland-Pfalz
  • Nahverkehrsverbund Schleswig-Holstein GmbH (SMILE24), Schleswig-Holstein
  • Landkreis Harz (harzbewegt), Sachsen-Anhalt sowie
  • Landkreis Osnabrück (MOIN+), Niedersachsen
  • Leipziger Verkehrsbetriebe GmbH (PUMa), Sachsen
  • Augsburger Verkehrs- und Tarifverbund (AVV), Bayern

Im Rahmen der Projekte sollen u.a. Fahrpläne verdichtet, verschiedene Mobilitätsformen mit dem ÖPNV verknüpft, flexible On-Demand-Verkehre geschaffen oder digitale Mobilitätsplattformen entwickelt werden.

Die Maßnahmen werden mit bis zu 30 Millionen Euro pro Antragsteller mit einer Förderquote von bis zu 80 Prozent der förderfähigen Ausgaben oder Kosten unterstützt. Die Quote kann mit Mitteln auf landesrechtlicher Grundlage auf bis zu 95 Prozent erhöht werden.

Die Projekte werden insbesondere mit Blick auf ihr CO2-Reduktionspotenzial wissenschaftlich begleitet. Ebenfalls wird überprüft, inwiefern besonders wirksame Best-Practice-Beispiele auf andere Regionen übertragen werden können.

Nähere Informationen zu den ausgewählten Projekten finden Sie hier.

Quelle: BMDV

Planungen für Potsdamer Stammbahn starten

Im i2030-Lenkungskreis vom Juni 2022 verständigten sich die Partner zum Ausbau der Potsdamer Stammbahn als zweigleisige, per Oberleitung elektrifizierten Strecke. Jetzt wurde die Finanzierungsvereinbarung für die Vorplanung (2. Leistungsphase nach HOAI) von den Ländern Berlin und Brandenburg über rund 26 Mio. Euro unterzeichnet. Die umfassenden Untersuchungen der Vorplanung durch die Deutsche Bahn laufen bis 2026. Sie beinhaltet den Streckenbereich der historischen Potsdamer Stammbahn zwischen Griebnitzsee bis Potsdamer Platz.

Die seit Jahren in wesentlichen Teilen stillgelegte Potsdamer Stammbahn ist eine der letzten freien Schienenachsen, die eine zusätzliche Direktverbindung zwischen Berlin und Brandenburg ermöglichen. Sie ist ein wichtiger Bestandteil für die Weiterentwicklung und Engpassbeseitigung des Bahnknotens Berlin, um u.a. die hoch frequentierte Stadtbahn zu entlasten. Zusätzliche Halte in Berlin und die Anbindung der wachsenden Region um Kleinmachnow sorgen für schnelle und umsteigefreie Zugverbindungen. Das Gesamtkonzept des i2030-Korridors Potsdamer Stammbahn+ beinhaltet über die Reaktivierung der Stammbahn hinaus die Elektrifizierung und den zweigleisigen Ausbau des südöstlichen Berliner Innenrings in Richtung Ostkreuz, um die Führung von Zügen der Stammbahn auch über diese Strecke zu ermöglichen. Die Planung dieses Streckenbereichs wird in einer separaten Finanzierungsvereinbarung verankert. Das fokussierte Procedere gewährleistet im Rahmen seiner 1. Stufe, dass zunächst ein umfänglicher Überblick des Abschnittes Griebnitzsee-Zehlendorf-Potsdamer Platz eingeholt werden kann.

„Die Reaktivierung der Potsdamer Stammbahn ist für die Hauptstadtregion Berlin Brandenburg und den Eisenbahnknoten Berlin eine Riesenchance und Signal das zukünftige Regionalverkehrsangebot bis in den ländlichen Raum Brandenburgs auszuweiten, zu stärken und neu zu organisieren. Es freut mich, dass wir in i2030 jetzt mit den konkreten Planungen vorankommen. Eine Inbetriebnahme im Jahr 2038 – dem 200. Jubiläum der Strecke – wäre eine gute Zielmarke.“

Guido Beermann, Minister für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg

Im Auftrag des VBB wird parallel zur Vorplanung eine überschlägige Nutzen-Kosten-Bewertung durchgeführt, um die Wirtschaftlichkeit der Zielvarianten zu prüfen. Ein hinreichendes Nutzen-Kosten-Verhältnis ist die Voraussetzung für eine finanzielle Beteiligung durch den Bund. Es finden regelmäßige Gespräche mit dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr statt, um den Bund als Finanzierungsgeber für i2030 zu gewinnen und die Priorisierung innerhalb des Deutschlandtaktes weiter zu forcieren.

An die Vorplanung schließt sich die Entwurfsplanung (3. Leistungsphase nach HOAI) und die Genehmigungsplanung (4. Leistungsphase nach HOAI) an, mit der das Planfeststellungsverfahren für das Projekt vorbereitet wird.

Quelle: VBB

Javier Iriarte wird neuer Vorstandsvorsitzender von Solaris Bus & Coach

Nach der Entscheidung der CAF-Gruppe und des Aufsichtsrates von Solaris wird Javier Iriarte ab dem 1. Januar 2023 neuer Vorstandsvorsitzender bei Solaris Bus & Coach sp. z o.o.

Seit 2018 war Javier Iriarte stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates von Solaris. Darüber hinaus war er für den Bereich Strategieentwicklung und Transformation von Solaris zuständig. Anfang 2023 übernimmt er den Posten des Vorstandsvorsitzenden des Unternehmens.

Javier Iriarte verfügt über eine umfangreiche berufliche Erfahrung auf dem ÖPNV-Gebiet. Seit 2020 war er Direktor für Strategie und Transformation im Bereich der Schienenfahrzeuge bei CAF. Früher arbeitete er bei McKinsey&Company und setzte Projekte in verschiedenen Sektoren um, u. a. Automobilbranche, Eisenbahnindustrie, Schiffbau wie auch moderne Elektronik. Er hält einen MBA (Master of Business Administration) der IESE Business School (Barcelona) und der University of California, Berkeley (Kalifornien, USA), wie auch einen Master in Industrial Engineering der TECNUN, Universität von Navarra (Donostia, San Sebastian) und der University of Washington (Seattle, USA).

„Es ist für mich eine große Ehre, so ein großartiges Unternehmen wie Solaris leiten zu können. Ich möchte mich bei den Mitgliedern des Aufsichtsrates und bei der CAF-Gruppe für das Vertrauen bedanken, das sie mir entgegengebracht haben. Das Unternehmen schlägt ein neues Kapitel auf. In den letzten Jahren hat es eine tiefgreifende Transformation durchlaufen und wurde Marktführer für Elektromobilität im ÖPNV in Europa. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir gemeinsam mit unserem gesamten Team den Wachstumskurs des Unternehmens erfolgreich fortsetzen werden und dass Solaris und die CAF-Gruppe die Position des Marktführers für nachhaltigen ÖPNV, der Maßstäbe in der Branche setzt, weiter festigen werden“, sagte Javier Iriarte, der neue Vorstandsvorsitzende von Solaris Bus & Coach sp. z o.o.

Javier Calleja, der Solaris seit Oktober 2018 leitete, verlässt das Unternehmen aus persönlichen Gründen. Nach der erfolgreichen Beendigung des ersten Strategiezyklus des Unternehmens als Teil der CAF-Gruppe beschloss er seine Karriere in einer anderen Branche fortzusetzen.

„Die Möglichkeit, Vorstandsvorsitzender von Solaris zu sein und dieses hervorragende Unternehmen leiten zu können, war eine besondere Zeit für mich. Eine der größten Stärken von Solaris sind seine Mitarbeiter. Diese fantastischen Teams zu leiten war eine einzigartige Erfahrung. Ich bin zuversichtlich, dass Solaris unter Leitung von Javier Iriarte und als Teil der CAF-Gruppe seine dynamische Entwicklung und sein rasantes Wachstum in der Elektromobilitätsbranche weiter fortsetzen wird. Dem Unternehmen steht eine strahlende Zukunft bevor“, so Javier Calleja.

Quelle: Solaris