Starke Nachfrage nach dem 9-Euro Ticket

Laut diversen Medienberichten, die sich auf Angaben der Deutschen Bahn beziehen, wurden allein über deren Online-Kanäle in den ersten beiden Tagen seit Verkaufsstart über eine Million 9-Euro Tickets verkauft. Auch regionale Verkehrsunternehmen bzw. -verbünde berichten über eine starke Nachfrage:

  • BVG Berlin: 130.000 Tickets von Freitag bis Sonntag
  • Rhein-Main-Verkehrsverbund: ca. 45.000 am Montag
  • DSW21 (Dortmund): Ca. 18.000 am Montag
  • HAVAG (Halle/Saale): Über 10.000 am Montag
  • NIAG (Niederrheinische Verkehrsbetriebe Aktiengesellschaft): Ca. 5.000 Tickets am Montag; ca. 3.500 am Dienstag

Wegen der starken Nachfrage soll es bei den digitalen Kanälen zu einer Überlastung der Server und zu Fehlermeldungen gekommen sein. Darüber hinaus warnt die Computerfachzeitschrift CHIP vor gravierenden Datenschutzmängeln bei der DB-App und empfiehlt Reisenden, Tickets bei regionalen Anbietern zu kaufen.

Vielfach wird bereits vor einer möglichen Überlastung von Zügen gewarnt, besonders im Ausflugsverkehr. So gibt u.a. der VCD Niedersachsen bereits Tipps für die Nutzung und bittet Fahrgäste darum, bei Überlastungen nachsichtig zu sein: „Umfangreiche Kapazitätserweiterungen kann man leider nicht erwarten. Das Ticket ist vor ein paar Monaten angekündigt worden. Neue Busse und Triebwagen haben Lieferzeiten um zwei Jahre, neue Gleise brauchen in Deutschland mindestens zehn. Und gutes Personal bildet man auch nicht in wenigen Wochen aus.“ Probleme mit Überfüllungen bestehen auch ohne Sonderangebote im Berufsverkehr. Der VCD bittet, hier den Pendlern den Vortritt zu lassen.

Teilweise werden zusätzliche Fahrten angeboten, um Engpässen vorzubeugen, so z.B. bei der Deutschen Bahn. Auch der Berliner Senat hat bei der BVG und der S-Bahn zusätzliche Angebote bestellt. Vor allem bei den Verbindungen in die Innenstadt und bei den Pendler- und Ausflugsverkehren wird es Mehrleistungen geben, um der zu erwartenden größeren Nachfrage in den Monaten Juni, Juli und August zu begegnen.

Quellen: Tagesspiegel, Süddeutsche Zeitung, BVG, RMV, HAVAG, NIAG, VCD, CHIP

Pass = Ticket-Regelung für ukrainische Geflüchtete endet am 31.05.2022

Am 31.05.2022 endet die Regelung Pass = Ticket zur deutschlandweiten freien Fahrt im Öffentlichen Nahverkehr ÖPNV. Ab dem 01.06.2022 erhalten registrierte Geflüchtete aus der Ukraine auf Beschluss der Bundesregierung umfassende Hilfen zur Sicherung Ihres Lebensunterhalts, zur Gesundheitsversorgung und zur Integration. Darin eingeschlossen sind weitreichende Angebote für die Nutzung von Öffentlichen Verkehrsmitteln.

Ungeachtet des generellen Endes der Pass = Ticket-Regelung wird es auf ausgewählten grenznahen Strecken im Nahverkehr im Rahmen der Kulanz weiterhin eine schnelle Hilfe für Ukraine-Geflüchtete geben. Geflüchtete könne sich vorab bei dem für Ihre Strecke zuständigen Eisenbahnverkehrsunternehmen über die Bedingungen für Ihre Fahrt informieren. Eine Weiterfahrt im Nahverkehr über die ausgewählten Strecken hinaus ist ab dem 01.06.2022 nur noch mit dem Kauf eines Tickets an den dafür vorgesehenen Verkaufsstellen möglich.

Für Flüchtende besteht nach wie vor nach ihrer Ankunft an einem der Haupt-Ankunftsbahnhöfe Berlin, Cottbus und Hannover die Möglichkeit, mit dem „helpukraine“-Ticket überall innerhalb Deutschlands mit dem Zug weiterzureisen. Diese werden für Verbindungen im Fernverkehr mit einem sogenannten “eToken” ausgegeben. Für eine individuelle Reiseverbindung sprechen Sie bitte die freiwilligen Helfer vor Ort an.

Die Anlaufstellen für weitere Informationen und Unterstützung aus den deutschen Grundsicherungssystemen sind die “Jobcenter”. Hier erhalten die Geflüchteten die notwendigen Informationen und Hilfe bei der Integration und Organisation des täglichen Lebens.

Quelle: VDV

Auftrag von EMT Madrid über 90 Elektrobusse von Irizar

Die Madrider Verkehrsbetriebe beauftragten Irizar e-mobility zum fünften Mal, dieses Mal mit der Lieferung von 90 Elektrobussen, um die ambitionierten Ziele im Rahmen ihrer Elektrifizierungsprojekte zu erreichen. Es handelt sich um den größten Auftrag von Elektrobussen, der an Irizar e-mobility vergeben wurde, und um die größte Ausschreibung der EMT Madrid bis dato. Mit diesem jüngsten Auftrag wird EMT Madrid insgesamt über 175 Stadtbusse der Marke Irizar verfügen.

Carlos Sierra, Verkehrsdienstleiter bei EMT Madrid: „EMT hat sich schon vor Jahren entschlossen, seine Flotte zu elektrifizieren. Irizar e-mobility begleitet uns bei dieser technologischen Umrüstung und unterstützt damit unsere Strategie, bis 2025 25 % der Flotte elektrisch betreiben zu können.“

Txema Otero, Vertriebsleiter von Irizar e-mobility: „Wir sind EMT Madrid sehr dankbar für diesen neuen Auftrag. Wir sind stolz darauf, zusammen mit EMT Madrid Teil dieses großen Projekts zu sein, das bei der Elektrifizierung des öffentlichen Personennahverkehrs weltweit vorbildlich ist.“

Die neuen Fahrzeuge, die EMT in seine Flotte aufnehmen wird, sind mit Batterien von Irizar der neusten Generation mit über 430 kWh Leistung ausgestattet, die eine optimale Reichweite der Stadtbusse gewährleisten und per invertiertem Kontaktarm oder Combo-2-Stecker aufgeladen werden. Angetrieben werden die Fahrzeuge mit einem Mittelmotor von 206 kW Leistung.

Für den Zuschlag von EMT Madrid wurden individuelle Tests durchgeführt, um die Anforderungen an Reichweite und Effizienz zu ermitteln. Irizar e-mobility erzielte bei diesen Tests einige Rekordergebnisse und kam weit über 350 km hinaus.

Bei den Fahrzeugen handelt es sich um das Modell ie bus von 12 Meter Länge. Diese Fahrzeuge haben 2 Türen, 28 Sitzplätze, 1 Fahrerarbeitsplatz und 2 Rollstuhlbereiche. Diese Stadtbusse tragen zum Umweltziel von null CO2-Emissionen und reduzierten Lärmemissionen bei. Außerdem zeichnen sie sich durch ihr Design aus, denn der Betreiber entschloss sich, in diese Flotte einige ästhetische Merkmale des Irizar ie tram aufzunehmen, wie z.B. den Ersatz der Rückspiegel durch Kameras.

Quelle: Irizar

„Die Energiewende wird teuer – und länger dauern!“

Der Titel klingt ein wenig nach Glaskugelleserei: „Wie geht es im Energiemarkt weiter?“ – So ist die Jubiläumsfolge 50 des DSW21-Podcasts „Urbane Zukunft“ überschrieben. Moderator und Journalist Michael Westerhoff diskutiert das Thema mit Guntram Pehlke, Vorstandsvorsitzender der Dortmunder Stadtwerke AG und Vizepräsident des Verbandes Kommunaler Unternehmen (VKU). Herausgekommen ist ein knapp 34-minütiger Parforceritt durch Aspekte wie Klimawandel, Energie-, Wärme- und Mobilitätswende, Versorgungssicherheit und explodierende Strom- und Gaspreise.

Die Energiewende an sich ist Herausforderung genug. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat die Lage maximal verschärft. Das Resultat spüren Bürger im Portemonnaie und Unternehmen in der Bilanz. „Energie-, Wärme- und Mobilitätswende“, sagt Pehlke, „kommen jetzt erstmals so richtig in der Gesellschaft an. Und das ist erst der Anfang. Diese gewaltige Herausforderung, vor der wir stehen, wird teuer. Wer den Eindruck erweckt, das alles gebe es zum Nulltarif, sagt den Menschen nicht die Wahrheit.“

Der Stadtwerke-Chef geht noch einen Schritt weiter. Er prognostiziert, dass sich die Umsetzung der Energiewende deutlich verlängern werde. „Sie ist in der Kürze der geplanten Zeit nicht finanzierbar, wenn wir nicht Gefahr laufen wollen, dabei die Volkswirtschaft gegen die Wand zu fahren.“ Folgerichtig werde sich auch das Erreichen der Klimaziele verzögern.

Die kommunalen Unternehmen der Daseinsvorsorge, sagt Pehlke in seiner Funktion als VKU-Vizepräsident, blickten „einer hochkomplexen und hochkomplizierten Zukunft entgegen“. Ohne den Ukraine-Krieg hätte man ein wenig mehr Ruhe und Entspanntheit, „weil wir dann die Erdgas-Verstromung als Brückentechnologie nicht verloren hätten“. Tatsächlich aber seien die Einflussmöglichkeiten auf kommunaler Ebene sehr begrenzt.

Dem kommenden Herbst blickt der Dortmunder Stadtwerke-Chef mit gemischten Gefühlen entgegen. Zwar müssten sich Privathaushalte sowie systemrelevante Unternehmen und Einrichtungen um die Gasversorgung nicht sorgen. Dafür träfe ein Engpass die produzierende Industrie „mit voller Härte“ und würde „tausende Arbeitsplätze gefährden“. Gewiss, einen Teil der russischen Erdgaslieferungen könne Deutschland durch zusätzlichen Gasbezug aus Norwegen, den Niederlanden und durch Flüssiggasimporte ersetzen. Am Ende aber, da seien sich die meisten Experten einig, bleibe ein Delta. „Wie wir diese letzten zehn Prozent kompensieren sollen – da fehlt mir“, sagt Pehlke, „derzeit so ein bisschen die Phantasie.“

Die komplette Folge 50 des DSW21-Podcasts „Urbane Zukunft“ mit dem Titel „Wie geht es im Energiemarkt weiter?“ hören Sie hier.

Quelle: DSW21

MAN Lion’s Intercity LE gewinnt iF Design Award

Noch nie gab es so viele Einreichungen wie beim iF Design Award 2022. Insgesamt hatten die Juroren unter fast 11.000 eingereichten Produkten und Projekten aus 57 Ländern die begehrten Preise zu vergeben. „Umso mehr freuen wir uns, dass unser neuer MAN Lion’s Intercity LE die Jury überzeugen konnte und mit einem iF Design Award ausgezeichnet worden ist“, sagt Barbaros Oktay, Head of Bus Engineering bei MAN Truck & Bus, und ergänzt: „Insbesondere die einzigartige Verbindung aus smartem Design und funktioneller Gestaltung kam hervorragend an.“

Erst im Herbst vergangenen Jahres hat MAN den neuen Lion’s Intercity LE auf den Markt gebracht. Zum Jahresbeginn 2022 sind die beiden überlandorientierten Ausführungen Lion’s Intercity LE 12 und Lion’s Intercity LE 13 in Serienproduktion gegangen. Dank des modernen Smart Edge-Designs sieht man dem Lion’s Intercity LE ganz klar an, dass er ein Fahrzeug der aktuellen MAN-Familie ist. Die konsequente Umsetzung von klaren, dynamischen Linien, Fasen und Kanten über das gesamte Fahrzeug hinweg, die harmonisch in ein ganzheitliches Gestaltungskonzept einfließen, macht ihn zum Blickfang im Stadt- und Überlandverkehr.

Einladend ist auch der behindertengerechte und barrierefreie Innenraum, der neu gestaltet und konsequent auf maximalen Kundennutzen ausgelegt ist. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf alle Oberflächen gelegt, die hochwertig gestaltet sind. Dank des neuartigen und modernen Lichtkonzepts mit direkter und durchgängiger Beleuchtung wirkt der Innenraum außerdem besonders großzügig und hell.

Perfekt in das Designkonzept fügt sich auch der Fahrerarbeitsplatz im neuen MAN Lion’s Intercity LE ein. Verfügbar sind generell zwei Fahrerarbeitsplätze: die klassische Version aus dem Lion’s Intercity sowie der voll VDV-konforme MAN-eigene Fahrerplatz aus der neuen Lion’s City-Generation.

Die Stadt- und Reisebusse der Marken MAN und NEOPLAN sind mittlerweile bekannt für ihr ausgezeichnetes Design. Neben den iF Design Award wurden sie mit dem Red Dot Design Award, German Design Award, Automotive Brand Contest-Preis und Busworld Europe Design Label prämiert. „Insgesamt sind es nun 20 Auszeichnungen, die eindrucksvoll belegen, wie viel Innovation und herausragende Designarbeit in unseren Bussen steckt“, so Schönherr.

Quelle: MAN

Bundestag einigt sich auf höhere Förderung der Schiene

„Für die Schiene ist der größte Einzelzuwachs bei den Haushaltstiteln festgeschrieben worden – wir bewerten darum die Ergebnisse der Haushaltsbereinigungssitzung für den Eisenbahnbereich positiv, denn wichtige Positionen für die Modernisierung des Bahn-Systems wurden erheblich aufgestockt“, so VDV-Präsident Ingo Wortmann: „Die Entscheidung des Haushaltsausschusses, die Digitalisierung der Infrastruktur und der Fahrzeuge (ERTMS) mit 31,5 Millionen Euro, die barrierefreie und attraktivere Gestaltung von Bahnhöfen mit 21,5 Millionen Euro und die Förderung des Kombinierten Verkehrs um 15 Millionen Euro zu erhöhen, weist vor dem Hintergrund der Klimaschutzziele und der aktuellen Initiative für mehr Unabhängigkeit bei Energieimporten in die richtige Richtung.“

In der Bereinigungssitzung nehmen die Haushaltspolitiker traditionell letzte Änderungen am Haushaltsplan des Bundes vor, bevor er im Plenum des Deutschen Bundestages beschlossen wird.

Gleichwohl seien aus Sicht des Branchenverbandes VDV die Änderungen nicht an allen Stellen konsequent: „Das Bundesprogramm ‚Zukunft Schienengüterverkehr‘ soll um zehn Millionen Euro und die Gleisanschlussförderung sogar um 16 Millionen Euro gekürzt werden. Das ist aus unserer Sicht nicht sachgerecht – hier besteht Handlungsbedarf“, so Wortmann.

Der VDV kritisiert darüber hinaus die Entscheidungen im Bereich der Elektrifizierung – diese widersprächen dem Koalitionsvertrag der Ampel-Koalitionäre: „Anstatt Deutschlands Bahnen und Busse so schnell und so umfassend wie möglich zu elektrifizieren und damit noch klima- und ressourcenfreundlicher zu gestalten, soll die Förderung für elektrische Güterbahnen um sechs Millionen Euro gekürzt werden. Auch die geplante Absenkung der Elektrobus-Förderung wurde bei den Haushaltsberatungen nicht korrigiert, was angesichts von derzeit 5.000 E-Bus-Förderanträgen, die gegenwärtig vorliegen und nicht in Gänze bewilligt werden können, nicht nachvollziehbar ist. Der Bund vergibt hier eine Chance, konkret vor Ort auf umwelt- und klimafreundliche E-Busse umzustellen“, so Wortmann. Die Kommunen könnten diese Mehrausgaben nicht alleine schultern, mit dem Ergebnis, dass sich die Umrüstung der Flotten auf emissionslose, klimafreundliche Antriebe erheblich verzögert. Der Haushaltsentwurf wird am 3. Juni dem Plenum des Deutschen Bundestages zum Beschluss vorgelegt.

Quelle: VDV

Bis 2030 jeder zweite Stadtbus elektrisch

Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) geht in die zweite Runde der Förderung zur Umstellung auf Busse mit alternativen Antrieben und der zum Betrieb notwendigen Infrastruktur. Nach dem ersten Förderaufruf im vergangenen Jahr können ab heute wieder Skizzen für die Beschaffung von sauberen Bussen eingereicht werden.

„Um unsere Klimaschutzziele im Verkehr zu erreichen, brauchen wir CO2-neutrale Technologien im Verkehr. Daher unterstützen wir die Nahverkehrsunternehmen bei der Umstellung auf alternative Antriebe und bei der Versorgung mit entsprechender Infrastruktur. Dafür haben wir bis 2024 insgesamt 1,25 Milliarden Euro eingeplant. Unser Ziel: bis 2030 soll jeder zweite Stadtbus elektrisch fahren. Dem wollen wir mit dem zweiten Förderaufruf ein weiteres Stück näher kommen und haben dieses Mal bewusst die mittelständischen Unternehmen im Blick.”

Bundesminister Dr. Volker Wissing

Gefördert werden:

  • die Beschaffung von Bussen mit alternativen Antrieben: dazu gehören Batteriebusse (inkl. Batterie-Oberleitungsbusse), Brennstoffzellenbusse (inkl. Busse mit Brennstoffzellen als Range-Extender) und Biomethanbusse
  • die Umrüstung, sofern dies günstiger oder kein Modell am Markt verfügbar ist
  • die zum Betrieb notwendige Lade-, Betankungs- und Wartungsinfrastruktur

Skizzen zum Vorhaben können ab dem 23. Mai 2022 bis zum 15. Juli 2022 über die Bewerbungsplattform easy-online eingereicht werden. Als Kriterien für eine Berücksichtigung im Antragsverfahren werden u. a. der Anteil der Gesamtflotte, der auf alternative Antriebe umgestellt werden soll und die voraussichtliche CO2-Vermeidung einbezogen. Die eingegangenen Skizzen werden separat für die unterschiedlichen Antriebssysteme betrachtet, wobei es eine Obergrenze an zu beantragenden Fördermitteln je Vorhaben geben wird.

Mit der neuen Richtlinie zur Förderung alternativer Antriebe von Bussen im Personenverkehr unterstützt das BMDV seit September 2021 die Marktaktivierung und den Markthochlauf von Bussen mit klimafreundlichen, alternativen Antrieben. Die Vergabe der Fördermittel erfolgt in einem wettbewerblichen Verfahren. Der erste Förderaufruf zur Beschaffung von Batterie-, Brennstoffzellen- und Biomethanbussen fand im letzten Jahr statt. Die Zahlen zeigen, dass die Verkehrsunternehmen auf den Klimaschutz setzen. Mit einem Marktpotenzial von über 5.000 Bussen war die Nachfrage beim ersten Aufruf extrem hoch. Erste Förderbescheide für 1.700 saubere Busse wurden durch Bundesminister Dr. Volker Wissing im April 2022 übergeben. Weitere Bescheide sollen zur Jahresmitte folgen.

Quelle: BMDV

Verkauf des 9-Euro-Tickets gestartet – zusätzliches Angebot bei der DB ab Juni

Vom 1. Juni bis zum 31. August 2022 können Fahrgäste den ÖPNV in ganz Deutschland vergünstigt nutzen. Ob Busse, Stadtbahnen oder Regionalverkehr: Für nur 9 Euro pro Monat kommt man dann mit dem ÖPNV noch günstiger an sein Ziel. Der Ticketverkauf hat in vielen Regionen am Montag, 23. Mai begonnen.

Zehn Tage vor dem Start des 9-Euro-Tickets hat auch die Deutsche Bahn (DB) heute den Vorverkauf auf bahn.de, im DB Navigator, an Fahrkartenautomaten und in Reisezentren in den Bahnhöfen begonnen. Gleichzeitig laufen die Vorbereitungen beim größten Nahverkehrsbetreiber auf Hochtouren.

„Wir bereiten uns vor und setzen buchstäblich alles in Bewegung, was wir haben – Züge, Busse, Servicekräfte. Davon werden alle profitieren. Abo-Kund:innen genauso wie Fahrgäste, die nach langer Corona-Pause zurückkehren oder die Attraktivität von Bahnen und Bussen gänzlich neu für sich entdecken. Das alles geht nur dank unserer Mitarbeitenden, die in diesen Tagen Unglaubliches leisten.“

Jörg Sandvoß, Vorstandsvorsitzender DB Regio

Für die zu erwartende steigende Zahl von Fahrgästen ab dem 1. Juni lässt DB Regio über 50 zusätzliche Züge rollen. Bahnkunden profitieren damit von rund 250 zusätzlichen Fahrten und einer Erhöhung des täglichen Angebots von rund 60.000 Sitzplätzen in den Regional- und S-Bahn-Zügen. Da an den bevorstehenden Feiertagswochenenden und während der Sommermonate insbesondere mehr Freizeit- und Ausflugsfahrten unternommen werden, verstärkt die DB vor allem entlang touristischer Strecken das Personal in Zügen und Bahnhöfen. Über 700 zusätzliche Service- und Sicherheitskräfte koordinieren den Ein- und Ausstieg, unterstützen Reisende mit Gepäck oder Fahrrädern und stehen für Auskünfte zur Verfügung. Das sind viermal so viele wie in einem normalen Sommer. Außerdem verstärkt DB Regio die Wartung und Reinigung von Zügen in den Werken und durch mobile Instandhaltungsteams. Alle Maßnahmen erfolgen in enger Zusammenarbeit und mit Unterstützung der Aufgabenträger der Bundesländer.

DB Regio-Chef Jörg Sandvoß: „Auch ein Maximum an verfügbaren Zügen markiert letztlich eine Grenze. Vor allem die Mitnahme von Fahrrädern kann nicht immer garantiert werden, zumal viele Ausflüge spontan und wetterabhängig entschieden werden.“

Parallel zur Aufstockung der Regionalverkehrsflotte treibt die DB in diesem Sommer die Erneuerung ihres Schienennetzes voran. Diese Arbeiten gehen ungebremst weiter und bringen teilweise längere Fahrtzeiten mit sich. Die aktuellen Reiseinformationen sind in der Fahrplanauskunft auf bahn.de und in der App DB Navigator hinterlegt.

Quelle: Deutsche Bahn

DUH fordert Mindestgebühr von 360 Euro pro Jahr für Anwohnerparken

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert eine bundesweite Mindestgebühr von 360 Euro fürs Anwohnerparken angesichts der weiterhin bremsenden Bundesländer und Städte. Die Mindestgebühr müsse Bundesverkehrsminister Wissing bis zur Sommerpause auf den Weg bringen, so die DUH. Obwohl die Bundesländer seit zwei Jahren angemessene Gebühren ermöglichen könnten, haben bislang nur fünf Bundesländer gehandelt. Gleichzeitig blockieren zu viele Städte: Hannover, Berlin, Erfurt oder Stuttgart könnten längst angemessene Gebühren erheben und so die Mobilitätswende erheblich beschleunigen, tun dies jedoch nicht. Die DUH fordert zudem, steigende Einnahmen direkt in den massiven Ausbau von Bus und Bahn und ein günstiges Klimaticket zu stecken.

Keine der größten deutschen Städte erhebt aktuell angemessene Anwohnerparkgebühren oder plant dies:

  • Berlin: Aktuelle Gebühr liegt bei nur 10,20 Euro pro Jahr, Anhebung auf 120 Euro für 2023 angekündigt
  • Frankfurt am Main: Aktuelle Gebühr beträgt nur 25 Euro pro Jahr, Anhebung auf 120 Euro pro Jahr wird diskutiert
  • Köln: Aktuelle Gebühr liegt bei nur 30 Euro, Anhebung lediglich gefordert aber nicht geplant
  • Hamburg: Aktuelle Gebühr liegt bei nur 65 Euro pro Jahr, keine weitere Anhebung geplant
  • München: Freistaat Bayern ermöglicht bislang keine angemessenen Gebühren
  • Stuttgart: Aktuelle Gebühr liegt bei nur 30,70 Euro, Anhebung lediglich in Diskussion aber nicht geplant

Grundsätzlich begrüßt die DUH die anhaltende Diskussion über Anwohnerparkgebühren seit Veröffentlichung ihrer Recherche zu Anwohnerparkgebühren Ende April: Konkrete Unterstützung für die DUH-Forderung kam beispielsweise vom Deutschen Städtetag, dessen Hauptgeschäftsführer Dedy eine Gebühr von mehr als 300 Euro im Jahr als „überfällig“ bezeichnet. Auch das Land Sachsen hat beschlossen, den Kommunen noch im Mai die Anhebung der Gebühren zu ermöglichen und auch Bayern sieht mittlerweile eine Überarbeitung des entsprechenden Landesgesetzes vor. Negativbeispiel ist unter anderem Sachsen-Anhalt: Obwohl mehrere Städte mehr Möglichkeiten von ihrer Landesregierung fordern, verweigert die Landesregierung die Gesetzesänderung.

Die derzeit vielerorts erhobenen Gebühren zwischen 10,20 Euro und 30,70 Euro im Jahr decken nicht ansatzweise die Kosten für Einrichtung und Unterhalt von Stellplätzen im öffentlichen Raum. Baden-Württemberg beziffert die Kosten für einen Parkplatz am Straßenrand auf 50 bis 500 Euro pro Monat. Die Kosten, die der Allgemeinheit in einer Großstadt dadurch entstehen, sind etwa drei Mal so hoch wie die Kosten für Bus und Bahn. Anders als beim individuellen Verkehr deckt der öffentliche Nahverkehr in Deutschland drei Viertel seiner Kosten aus eigenen Mitteln wie zum Beispiel Ticketverkäufen. Außerdem sind die Preise für Bus und Bahn seit 2000 mit etwa 79 Prozent fast doppelt so stark gestiegen wie die Anschaffungs- und Unterhaltungskosten für das Auto.

Quelle: DUH

Verkehrsbetriebe Karlsruhe ziehen positives Fazit als UITP-Gastgeber

Der Weltverband für öffentliches Verkehrswesen UITP war in der Woche vom 9. bis 13. Mai mit einer hochrangig besetzten Delegation bei der renommierten Fachmesse IT-Trans in Karlsruhe zu Gast. Die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) fungierten während der gesamten Woche als „local host“ – also als Gastgeber vor Ort – für die Delegation des UITP executive board und für die Mitglieder des UITP policy board. Hierbei handelt es sich um die beiden höchsten Entscheidungs- und Strategiegremien des Weltverbands.

Dr. Alexander Pischon, Vorsitzender der Geschäftsführung der VBK, ist selbst Mitglied des UITP policy board und zieht rückblickend eine durchweg positive Bilanz: „Die Fachmesse IT-Trans war für Karlsruhe auch in diesem Jahr wieder ein voller Erfolg und der perfekte Rahmen für die hochrangig besetzten Gremiensitzungen unseres Weltverbands.“ Dr. Alexander Pischon führt zu den Sitzungen im Rahmen der Messe weiter aus: „Bei den spannenden Diskussionen mit Vertreterinnen der Nahverkehrsbranche aus aller Welt hat sich gezeigt, dass wir alle mit den gleichen Herausforderungen konfrontiert sind: den Folgen der weltweiten Corona-Krise, den gravierenden Folgen des Klimawandels und seit Ende Februar nun auch mit den sich ausweitenden Folgen des Ukraine-Kriegs.“

Auch Christian Höglmeier, technischer Geschäftsführer der Verkehrsbetriebe Karlsruhe, hebt als Vertreter einer UITP-Arbeitsgruppe im Rückblick auf die ereignisreiche Messe-Woche hervor: „Dass mehrere wichtige Sitzungen der UITP-Gremien hier bei uns in der Fächerstadt während dieser internationalen Messe abgehalten wurden, zeigt, dass Karlsruhe auch weiterhin weltweit innerhalb unserer Nahverkehrsbranche großes Renommee genießt.“

Der Weltverband UITP hat in einer eigenen Pressemitteilung im Nachgang zur IT-Trans hervorgehoben, dass in Karlsruhe über eine Vielzahl wichtiger Themen gesprochen wurde – unter anderem über Cyber-Sicherheit, kontaktloses Ticketing, die digitale Transformation sowie Mobility as a service oder die weiteren Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz.

Auch die Geschäftsführerin der Messe Karlsruhe äußert sich in Hinblick auf den Verlauf der Messe und die Sitzungen des Weltverbands UITP hoch zufrieden: „In Karlsruhe arbeiten wir in einem einzigartigen Netzwerk aus Wissenschaft, Industrie, Wirtschaft, öffentliche Hand und Verkehrsunternehmen”, sagt Britta Wirtz, Geschäftsführerin der Messe Karlsruhe. „Hier entstehen Ideen und Konzepte ‘made in Karlsruhe’. Nicht umsonst gilt die Fächerstadt als eines der wichtigsten IT-Cluster in Europa und als deutschland- und europaweit anerkanntes Kompetenzzentrum in Sachen nachhaltiger, vernetzter und ressourcenschonender Mobilität.“

Quelle: VBK