Regionaltangente West richtungweisend für den Schienenverkehr im Rhein-Main-Raum

Als richtungsweisendes Ereignis für den Schienenverkehr im Rhein-Main-Gebiet wertet Hessens  Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir den Baubeginn der Regionaltangente West in der nächsten Woche: „Die bisherige Ausrichtung fast aller Schienenverbindungen auf den Frankfurter Hauptbahnhof wird unserer dynamischen Region mit ihren vielen Zentren nicht mehr gerecht“, sagte der Minister am Donnerstag im Hessischen Landtag. „Vielmehr gibt es eine hohe Nachfrage nach schnellen Verbindungen zwischen den Zentren im Umland und auch den großen Arbeitsstätten wie beispielsweise dem Industriepark Höchst oder dem Frankfurter Flughafen. Der Baubeginn für die Regionaltangente West ist daher historisch, auch weil ich sicher bin, dass das der erste Schritt für die langfristige Entwicklung eines künftigen Schienenrings um Frankfurt herum sein wird.“ 

Erster Spatenstich für den ersten, von Frankfurt-Schwanheim über den Flughafen Frankfurt nach Dreieich-Buchschlag verlaufenden  Abschnitt der Regionaltangente West ist am kommenden Montag. Vorangegangen waren jahrelange Vorarbeiten. Eine kommunale Planungsgesellschaft wurde bereits 2008 gegründet, kam jedoch nur langsam voran. Um die unterschiedlichen Interessen zu koordinieren, setzte das Land die Vereinbarung aus dem Koalitionsvertrag von CDU und Bündnis 90/Die Grünen 2014 um und trat der Gesellschaft bei. „Wenn die Bauarbeiten planmäßig verlaufen, können sie im ersten Abschnitt Ende 2026 abgeschlossen sein“, sagte Al-Wazir.

Die übrigen vier Abschnitte, die bis Bad Homburg und Bad Soden reichen, befinden sich in unterschiedlich fortgeschrittenen Planungsstadien und werden schrittweise Baurecht erlangen und gebaut werden. Die Gesamtkosten sind momentan auf rund eine Mrd. Euro veranschlagt, die ganz überwiegend von Bund und Land finanziert werden.

Für einen Schienenring um Frankfurt sind zwei weitere Regionaltangenten im Osten und im Süden erforderlich. Für die östliche Tangente wird in Kürze vom RMV eine Machbarkeitsstudie gestartet. 

Mit der Regionaltangente West setzt sich der Ausbau des hessischen Schienennetzes fort. „In unserer Schieneninfrastruktur ist vieles in Bewegung gekommen“, sagte der Minister und nannte unter anderem folgende Beispiele: 

  • Die Fertigstellung der neuen S-Bahn-Station Gateway Gardens am Frankfurter Flughafen
  • Die zweigleisige Erweiterung des Homburger Damms im Zulauf des Frankfurter Hauptbahnhofs
  • Der laufende Ausbau der S6 von Frankfurt nach Bad Vilbel, der Bau der Lichtwiesenbahn in Darmstadt und die Verlängerung der Straßenbahn ins Frankfurter Europaviertel
  • Das laufende Genehmigungsverfahren für die Nordmainische S-Bahn
  • Die fortschreitenden Planungen für die Fernverkehrsstrecken Frankfurt-Mannheim, Hanau-Fulda und Fulda-Gerstungen.

Quelle: Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen

Vossloh passt Umsatz- und Ergebnisprognose für das Gesamtjahr 2022 an

Der Vorstand der Vossloh AG hat heute auf Basis der jüngsten Informationen zur geschäftlichen Entwicklung die Prognose für das Geschäftsjahr 2022 angepasst. Vossloh geht für das laufende Geschäftsjahr von höheren Umsätzen aus als bisher angenommen. Aus heutiger Sicht rechnet das Unternehmen mit einem Umsatz zwischen 0,95 Mrd.€ und 1,05 Mrd.€, während die bisherige Erwartung in einem Korridor zwischen 0,925 Mrd.€ und 1,0 Mrd.€ lag.

Höhere Umsatzbeiträge gegenüber der ursprünglichen Prognose werden insbesondere im Geschäftsbereich Core Components erwartet. Ein wesentlicher Treiber dieser Entwicklung ist neben der guten Auftragslage und positiven Wechselkurseffekten die Weitergabe höherer Beschaffungspreise für Material und Energie an die Kunden. Der Teil der Preiserhöhungen, der nicht beziehungsweise nur zeitverzögert weitergegeben werden kann, belastet das EBIT des Vossloh- Konzerns im Geschäftsjahr 2022 und führt zusammen mit den höheren Umsätzen zu einer geringeren Profitabilität. Auf dieser Basis geht der Vorstand für das laufende Geschäftsjahr nunmehr von einer EBITDA-Marge zwischen 11,5 % und 13,5 % beziehungsweise einer EBIT-Marge von 6 % bis 8 % aus.

Um den aktuell großen Unsicherheiten rund um die Covid-19-Pandemie und den Krieg in der Ukraine Rechnung zu tragen, hat der Vorstand ferner den Prognosekorridor auf zwei Prozentpunkte ausgeweitet. Für das zweite Quartal 2022 geht Vossloh von einer spürbar geringeren Profitabilität im Vergleich zum Vorjahreszeitraum aus. Die Profitabilität im zweiten Halbjahr 2022 wird aus heutiger Sicht dagegen deutlich höher erwartet als im Vorjahreszeitraum.

„Bei der Vorlage unserer erfreulichen Zahlen zum ersten Quartal hatten wir bereits ausgeführt, dass die Entwicklungen insbesondere bei Materialpreisen sowie die Möglichkeit zur Weitergabe hieraus resultierender Mehrbelastungen einen maßgeblichen Einfluss auf die Profitabilität im weiteren Jahresverlauf haben werden. Die fortlaufende Analyse der Entwicklungen hat uns nun dazu bewogen, die Erwartungen für dieses Geschäftsjahr anzupassen. Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen können wir mit großer Zuversicht nach vorne schauen. Der Rekordauftragseingang im ersten Quartal ist ein klarer Beleg für unsere hohe Wettbewerbsfähigkeit. Wir werden auch diese temporären Herausforderungen rund um die gestiegenen Einsatzpreise meistern. Von daher halten wir an unseren mittel- und langfristigen Profitabilitätszielen unverändert fest.“

Oliver Schuster, Vorstandsvorsitzender der Vossloh AG

Vossloh strebt mittelfristig eine zweistellige EBIT-Marge in sämtlichen Geschäftsbereichen an. Langfristig gilt dies auch für den gesamten Konzern.

Quelle: Vossloh

Resolution des privaten Busgewerbes in Deutschland

Spätestens seit der russischen Invasion in der Ukraine befinden sich die Dieselpreise auf einem Rekordniveau, mit schweren Folgen für die Busunternehmen. Je nach Tätigkeitsschwerpunkt und Laufleistung der Fahrzeuge bedeuten die aktuellen Höchstpreise beim Diesel Mehrkosten von 1.000-4.000 Euro pro Bus und Monat. Diese nicht kalkulierbaren Mehrkosten können die Busunternehmen nicht übernehmen. Die Folge: Liquiditätsengpässe sowie existenzgefährdende Defizite – und das nach zwei Jahren Pandemie. Der ÖPNV mit Bussen schrumpfte in dieser Zeit um fast 1,4 Mrd. Fahrgäste.

Die Möglichkeit, Preise an die Kunden durchzureichen, existiert nur begrenzt. Im ÖPNV stehen höhere Tarife nicht zur Debatte. Ob ein Unternehmen einen Ausgleich für die Dieselpreise erhält, hängt von den konkreten Gegebenheiten vor Ort und dem guten Willen der Auftraggeber ab.

Die bisher beschlossenen Maßnahmen haben nur geringe Entlastungswirkung auf den Busmittelstand. Das „9-Euro-Ticket“ ist ein Geschenk an die Nutzer des ÖPNV und bedeutet für die Busunternehmen Mehraufwand und keine Entlastung. Dabei stehen viele Busmittelständler schon jetzt mit dem Rücken an der Wand. Die privaten Busunternehmen rufen die Politik dazu auf, der Branche dabei zu helfen, diese schwere Krise zu meistern.

Mit dieser Resolution appellieren alle 18 Landesverbände sowie der Bundesverband der privaten Omnibusunternehmen Deutschlands, jetzt endlich schnell passgenaue Hilfen als notwendige Kompensation der Dieselmehrkosten für die Branche auf den Weg zu bringen.

Die Unterzeichnenden schlagen die folgenden Maßnahmen vor:

  • ÖPNV-Rettungsschirm aufstocken: Bislang gleicht das Hilfsprogramm nur die coronabedingten Einnahmeverluste aus. Die dramatisch gestiegenen Energiekosten werden dabei bisher nicht ausgeglichen und können von den Unternehmen nicht alleine bewältigt werden. Hier braucht es zusätzliche Mittel.
  • Busmittelständlern Zuschüsse zahlen: Der EU-Beihilferahmen für die Ukraine-Krise gestattet solche Hilfen. Berlin muss eine entsprechende Förderrichtlinie auf den Weg bringen.
  • Energiesteuern senken: Die Bundesregierung kann die Diesel-Steuer nicht beliebig senken. 14 Cent/Liter – mehr gehen aktuell nicht. Die EU-Energiesteuerrichtlinie mit einer Mindeststeuer von 33 Cent/Liter Diesel verbietet das. Deutschland kann aber auf die EU-Kommission einwirken, Ausnahmen zu ermöglichen. In dieser nie dagewesenen Krise muss mehr Flexibilität möglich sein. Auch 33 Cent Energiesteuer sind für Busunternehmen zu viel.
  • CO2-Bepreisung temporär aussetzen: Die geplante Steuersenkung für Diesel reicht nicht. Die Kosten müssen weiter runter, etwa durch eine temporäre Senkung des CO2-Preises für Busunternehmen. Damit würde Diesel um etwa 8 Cent pro Liter günstiger.

Quelle: BDO

RVF plant Einführung günstiger Tageskarten

Zum 1. August plant der RVF die Einführung von Tageskarten, die für Einzelpersonen und Gruppen besonders aber auch für Familien interessant sein dürften. Dem Aufsichtsrat des RVF wird die Umstellung der heutigen 24-h-Karte („REGIO24“), auf echte familien- und gruppenfreundliche Tageskarten vorgeschlagen. Bisher gibt es die 24-h-Karten nur für 1 oder 5 Personen, jeweils in der Preisstufe 1 oder für das gesamte Verbundnetz. Die Tageskarte soll zukünftig in allen Preisstufen und jetzt neu auch für Familien (2 Erwachsene + 4 Kinder) angeboten werden. Diese – mit einer Preissenkung einhergehende – Angebotserweiterung wird nach Einschätzung des RVF besonders Neukunden ansprechen, die bisher aus preislichen Gründen für Freizeitfahrten das Auto genutzt haben. Die neuen Tageskarten im RVF sollen insbesondere attraktiv für Fahrten im Stadt-Umland-Verkehr und für touristische Ausflüge sein.
„Egal, ob für die Fahrt in die Stadt zum Shopping oder den Ausflug ins Grüne – mit den neuen Tageskarten wollen wir einen Anreiz schaffen, gerade auch im Freizeitbereich Bus & Bahn zu nutzen. Besonders Familien finden ab dem Herbst eine günstige und entspannte Alternative zur Fahrt mit dem Auto vor.“, sagt Dorothee Koch, Geschäftsführerin des RVF. „Eine Familie bezahlt beispielsweise für einen Ausflug von Denzlingen nach Freiburg mit der Tageskarte demnächst 12 Euro, statt bisher 28 Euro. Die Fahrt von Freiburg nach Breisach soll künftig für eine Familie 18 Euro anstatt 28 Euro kosten. Das ist aus unserer Sicht ein attraktives Angebot“, so Koch weiter. Die Tageskarten gelten jeweils bis Betriebsschluss.

Dem RVF Aufsichtsrat wird bei den Zeitkarten eine moderate Preiserhöhung vorgeschlagen. „Unsere Verkehrsunternehmen sind aktuell von massiven Energiekostensteigerungen betroffen. Da werden wir um eine Anpassung nicht herumkommen.“, erklärt Koch.

Die Fahrscheine für gelegentliche Fahrten wie Einzelfahrscheine oder die 2x4FahrtenKarte sollen im Preis stabil bleiben. Dies gilt sowohl für die Fahrscheine für Erwachsene als auch für Kinder. Lediglich die Kurzstrecke soll um 0,10 Euro auf 1,60 erhöht werden. Der Digitalrabatt für MobilTickets, also Fahrscheine die in den Apps VAGmobil und FahrPlan+ gekauft werden, bleibt bestehen. Auch die Preise des im Oktober eingeführten Luftlinientarifs sollen unverändert gelten.

Die Beschlussfassung der geplanten Tarifmaßnahme soll im RVF-Aufsichtsrat am 18. Mai erfolgen.

Quelle: RVF

Die Mobilitätsgarantie NRW wird digital

Wenn sich Busse und Bahnen in Nordrhein-Westfalen verspäten oder ausfallen, können Fahrgäste dank der Mobilitätsgarantie NRW auf andere Verkehrsmittel umsteigen und sich die Kosten anschließend erstatten lassen. Bisher mussten Erstattungsanträge handschriftlich ausgefüllt und per Post verschickt werden – ein mühseliger Prozess. Jetzt ist damit Schluss: Die Erstattungsanträge lassen sich ab sofort auch einfach und komfortabel digital stellen.

Verkehrsministerin Ina Brandes: „Nordrhein-Westfalen nutzt die Chancen der Digitalisierung, um das Fahren mit Bus und Bahn noch einfacher zu machen. Das zeigen wir mit digital vernetzten On-Demand-Shuttles, die in Stadt und Land unterwegs sind, oder mit dem eTarif für Bus und Bahn. Das Planen, Buchen und Bezahlen ist fast überall schon digital möglich, daher freut es mich, dass nun auch umständlichere Prozesse wie zum Beispiel das Einreichen von Erstattungsanträgen ab sofort auch digital über die Mobilitätsgarantie NRW möglich ist.“ 

Ob unterwegs per Smartphone oder zu Hause am PC: Wer die Mobilitätsgarantie NRW genutzt hat, kann mit wenigen Klicks einen Erstattungsantrag ausfüllen und absenden. Die entstandenen Fahrtkosten werden dann überwiesen. Die digitale Mobilitätsgarantie NRW ist ein weiterer Baustein im Rahmen der laufend voranschreitenden Digitalisierung des ÖPNV.

Das klassische Antragsverfahren bleibt auch weiterhin bestehen. Der Zugang zum freiwilligen Serviceversprechen der Verkehrsunternehmen soll für alle Fahrgäste möglichst einfach sein.

Seit 2010 gibt es die Mobilitätsgarantie für den NRW-Nahverkehr: Wenn Busse oder Bahnen sich um 20 Minuten oder mehr an der Abfahrtshaltestelle verspäten, können Fahrgäste alternativ mit einem Fernverkehrszug (IC/EC oder ICE), einem Taxi, einem taxiähnlichen Fahrdienstleister oder einem Sharing-System (Car-, Bike-, E-Tretroller-Sharing, On-Demand-Verkehr) ans Ziel fahren. Dafür müssen sie in Vorkasse treten. Wird innerhalb von 14 Tagen ein Erstattungsantrag eingereicht, zahlt das zuständige Verkehrsunternehmen die Kosten zurück – für den Fernverkehr komplett, für Taxi, Fahrdienst oder Sharing tagsüber bis zu 30 Euro und nachts bis zu 60 Euro. Ein Angebot, das gut ankommt: In den Jahren seit der Einführung der Mobilitätsgarantie NRW hat sich die Zahl der Antragssteller mehr als verdoppelt, 2019 wurden bereits rund 20.000 Anträge eingereicht.

Die Digitalisierung der Mobilitätsgarantie NRW wird vollumfänglich vom Ministerium für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert. Alle Informationen rund um die Mobilitätsgarantie NRW, ihre Leistungen, wie sie genutzt werden kann und welche Ausnahmen es gibt, finden sich unter www.mobil.nrw/mobigarantie

Quelle: VRS

Praxistauglichkeit von Elektrobussen auf 2.500 km langer Europa-Tour

Emissionsfrei und erfolgreich: Der MAN Lion’s City 12 E hat mit einer beeindruckenden Fahrt quer durch Europa ins irische Limerick die Leistungsfähigkeit vollelektrischer Stadtbusse unter Beweis gestellt. Nach seinem Start in der MAN Zentrale erreichte der in München entwickelte und im polnischen Starachowice gefertigte Elektrobus am 8. Mai die grüne Insel Irland.

Während der „Electrifying Europe Tour” durchquerte der zwölf Meter lange Stadtbus in zehn Tagen acht Länder. Dabei legte er eine Gesamtdistanz von 2.448,8 Kilometern zurück und verbrauchte eine Energie von insgesamt 1.763,7 kWh – das sind rund 0,72 kWh pro Kilometer. Erreicht werden konnten diese Spitzenwerte durch die effiziente Technik des Lion’s City E und eine beachtliche Rekuperationsrate von 20,8 Prozent. Die Energie für die anspruchsvolle Fahrt unter verschiedensten Bedingungen stellten sechs Lithium-Ionen-Batterie-Packs (Kapazität 480 kWh) auf dem Dach des eBusses. Nachgeladen wurde nach jeder Tagesetappe, ein Zwischenladen war nicht notwendig.

Mit blau-gelben Designelementen in Anlehnung an die Farben der Ukraine-Flagge setzte der Lion’s City E zudem während der Tour und bei seiner Ankunft im irischen Limerick – passend zum 77. Jahrestag des Kriegsendes am 8. Mai – ein Zeichen für ein friedliches Europa.

„Mit der Tour zeigt unser Elektrobus eindrucksvoll, dass man schon heute emissionsfrei, zuverlässig und alltagstauglich in ganz Europa unterwegs sein kann. Dazu besuchte unser Team urbane Metropolen, unternahm viele Überlandfahrten mit verschiedensten topografischen Bedingungen und überquerte sogar einen Alpenpass”, sagt Rudi Kuchta, Head Business Unit Bus bei MAN Truck & Bus, und ergänzt: „Unser Lion’s City E war auf den rund 2.500 Kilometern stets zuverlässig und effizient unterwegs. Bei der für den Stadtbus untypischen Fernreise boten sich aber auch einige Herausforderungen, speziell beim Thema Lade-Infrastruktur.”

So bleibt der Aufbau einer Lade-Infrastruktur ein essentieller Faktor für die Transformation der Transportindustrie. Hier ist die Unterstützung der Politik unerlässlich. Einen Beitrag dazu wird auch die TRATON Group leisten, der Mutter-Konzern von MAN Truck & Bus. Das international tätige Nutzfahrzeugunternehmen will im Rahmen eines Joint Ventures in Europa ein Hochleistungsladenetz mit aufbauen.

Quelle: MAN

Mobilitätsfibel für Schulanfänger von AVV und VCD

Auch in diesem Jahr geben der Aachener Verkehrsverbund (AVV) und der Verkehrsclub Deutschland (VCD) erneut die Mobilitätsfibel heraus. Das Ziel ist auch diesmal wieder, die neuen Erstklässler fit zu machen, um den Weg zur Grundschule sicher und allein zurücklegen zu können. Die Broschüre bietet mit Blick auf den bald zu bewältigenden Schulweg übersichtlich die wichtigsten Informationen zur kindgerechten Mobilität. Zur Sprache kommen außerdem Themen wie Gesundheit, Umweltbewusstsein, sicherer Umgang mit Bus und Bahn oder Fortbewegung mit Roller und Fahrrad. Grundlage der Fibel ist das Wissen um die Bedeutung von Bewegung für die körperliche und seelische Entwicklung von Kindern. Dazu gehört, dass Kinder lernen, selbstständig mobil zu sein — auch ohne das „Elterntaxi”.

Der AVV steuert zur Fibel einen Extrateil bei, der kurz und knapp Wissenswertes rund um den Nahverkehr mit Kindern im Verbundraum bietet. Die beiden sympathischen Charaktere Elli und Karl bringen den Schulanfängern auf kindgerechte und spielerische Art die Themen näher. Ergänzt wird der Beitrag durch familienerprobte Ausflugstipps im Verbundgebiet.

Ob Lehrer, Schulen oder Kommunen: Die Mobilitätsfibel kann von allen Interessenten ab sofort kostenlos bestellt werden — solange der Vorrat reicht. Einfach eine E-Mail an mobilitaetsfibel@avv.de richten. Erhältlich ist das Heft auch beim VCD Landesverband NRW e.V., Grupellostr. 3, 40210 Düsseldorf, selbstverständlich auch via E-Mail an info@vcd-nrw.de.

Interessierte können die ganze Fibel als PDF herunterladen.

Quelle: AVV

Forschende untersuchen Potenziale des ÖPNV der Zukunft

Individuell und zu jeder Zeit mobil – auch ohne eigenes Auto. Damit das möglich wird, kooperieren Verkehrsbetriebe mit Anbietern neuer Mobilitätsformen wie Bikesharing, Carsharing oder Ridepooling. Wie das öffentliche Mobilitätsangebot der Zukunft in der Region Karlsruhe aussehen sollte, damit es den Bedürfnissen der Bürger optimal gerecht wird, haben Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) untersucht. Ergebnis: Sind Pooling- und Sharing-Dienste flächendeckend verfügbar und wird der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) weiter verbessert, profitieren beide – und verringern damit den Autoverkehr.

Im Projekt „regiomove“ schafft der Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) eine Vernetzung der unterschiedlichen Mobilitätsangebote digital über eine App und in Form von Mobilitätshubs – also Stationen, wo Nutzer möglichst einfach zwischen den Verkehrsmitteln wechseln können.

Ob und wie das am besten funktioniert, haben die Forschenden in unterschiedlichen Zukunftsszenarien des gesamten Mobilitätsverbundes in Verkehrsnachfragesimulationen modelliert: „Sharing- und Pooling-Angebote können helfen, dass der ÖPNV besser genutzt wird – aber nur, wenn sie wirklich flächendeckend verfügbar sind“, so Dr. Martin Kagerbauer vom Institut für Verkehrswesen (IfV) des KIT. „Im Moment haben aber lediglich bis zu zehn Prozent der Bevölkerung – je nach Region unterschiedlich – Zugang zu solchen Angeboten“, ergänzt Tim Wörle vom IfV. Ließe sich dieser Anteil durch eine weitere Verbreitung der unterschiedlichen Sharing-Dienste, auch in die Region, auf 20 Prozent steigern, könnte sich ihr Anteil am Verkehrsaufkommen nahezu verdreifachen.

In den Szenarien der Forschenden wird außerdem deutlich, dass die neuen Mobilitätsangebote nahezu keine Konkurrenz zum öffentlichen Verkehr oder anderen umweltfreundlichen Verkehrsmitteln wie dem eigenen Fahrrad sind. Im Gegenteil: „Der ÖPNV, der aktuell etwa zwölf Prozent des Gesamtverkehrsaufkommens in der Region Karlsruhe ausmacht, profitiert bei der Verdopplung der Sharing- und Pooling-Angebote mit leichten Wachstumstendenzen, die ebenfalls beim Fahrrad zu beobachten sind“, sagt Wörle. „Würde es zudem gelingen, die Reisezeiten von Bus und Bahn im Nahverkehr um zehn Prozent zu verringern, kann mit einem Zuwachs an ÖPNV-Fahrten von sechs Prozent gerechnet werden.“ In der Folge verringere sich der Anteil der Pkw am Verkehrsaufkommen in Karlsruhe und Umgebung.

Die Forschenden stellen ihre Ergebnisse beim Abschlussforum zum Projekt „regiomove“ am Donnerstag, 12. Mai von 9:30 bis 13:30 Uhr, auf der Messe IT-TRANS vor.

Quelle: KIT

Online-Fachtagung „kommunal mobil 2022“ am 12. und 13. Mai 2022

Am 12. und 13. Mai findet die digitale Fachtagung kommunal mobil unter dem Titel Digitalisierung.Verkehr.Umwelt. statt. Die Fachtagung wird vom Umweltbundesamt und dem Deutschen Institut für Urbanistik veranstaltet unter Mitwirkung des Deutschen Städtetages und des Deutschen Städte- und Gemeindebundes. Die Konferenz ist die siebte in der seit 2006 stattfindenden Veranstaltungsreihe kommunal mobil.

Sie soll aufzeigen, welchen Beitrag digitale Anwendungen zur Lösung von Verkehrsproblemen in Kommunen leisten können. Welche Rahmenbedingungen brauchen Kommunen, um das Potenzial der Digitalisierung für eine zukunftsfähige Gestaltung urbaner Verkehre nutzen zu können? Welche Rolle nehmen kommunale Verwaltungen und Unternehmen in diesem Transformationsprozess ein? Welche Erfahrungen und Lösungen gibt es bereits? Diesen und anderen Fragen soll mit Impulsvorträgen, Praxisbeispielen und im gemeinsamen Erfahrungsaustausch nachgegangen und kritisch diskutiert werden.

Sie können die Veranstaltung im Livestream auf dem YouTube-Kanal des Difu verfolgen:

Alle Informationen zur Veranstaltung und das detaillierte Programm finden Sie hier.

Quelle: Umweltbundesamt

Bayerns Busunternehmen streiken am Freitagmorgen, 13. Mai 2022

Aufgrund der exorbitant hohen Dieselpreise und weiterhin ausbleibender finanzieller Hilfen sehen sich die mittelständischen bayerischen Busunternehmen gezwungen, mit einer Protestaktion auf ihre Lage im Zuge der Energiekrise sowie des geplanten 9-Euro-Tickets aufmerksam zu machen. Am Freitag, 13. Mai 2022 bleiben ab Betriebsbeginn bis 09.00 Uhr morgens in vielen Teilen Bayerns Busse im Linien- und Schülerverkehr stehen.

Viele familiengeführte Verkehrsbetriebe sehen aufgrund der Dieselpreisexplosion und den pandemiebedingten Fahrgeldausfällen keinen anderen Ausweg mehr. Trotz angekündigter staatlicher Hilfen ist bislang kein Geld geflossen. Seit Monaten tragen die Verkehrsunternehmen die Mehrkosten aus der eigenen Tasche. Die Gespräche mit Bund und Land blieben bisher ergebnislos. Das Land verweist auf den Bund, der Bundesverkehrsminister mauert.

Eine zentrale Rolle kommt aber auch den Landkreisen zu. Den LBO erreichen immer mehr Hilfeschreie, sowohl von Genehmigungsinhabern als auch von Subunternehmen. „Einige Aufgabenträger haben die Not der Busunternehmen erkannt und konkrete Hilfe zugesagt oder die Preise bereits angepasst“, so LBO-Geschäftsführer Stephan Rabl. „Doch viele Landkreise haben es noch nicht verstanden. Das Ende der Fahnenstange ist erreicht. Viele Betriebe stehen aufgrund der Dieselpreisexplosion kurz vor der Zahlungsunfähigkeit – wobei die Coronapandemie den Boden bereitet hatte“, warnt der LBO-Geschäftsführer.

Hinzu kommt jetzt noch das 9-Euro-Ticket, dessen staatliche Finanzierung nicht abgesichert ist und nun ebenfalls droht, auf dem Rücken der Verkehrsbetriebe zu landen. „Die Anerkennung des 9-Euro-Tickets durch die Verkehrsunternehmen vor Ort darf und kann erst erfolgen, wenn sichergestellt ist, dass die Betriebe die fehlenden Fahrgeldeinnahmen erhalten – und zwar nicht erst im Nachhinein sondern im Voraus“, fordert Rabl.

„Unsere finanzielle Lage und damit die Sicherstellung der Mobiltität im ÖPNV stehen auf dem Spiel“ beschreibt Sandra Schnarrenberger, LBO-Präsidentin und Busunternehmerin aus Neu-Ulm die Lage. „Es ist ein Hilfeschrei der Unternehmen, um zu zeigen, was ohne finanzielle Unterstützung eintreten wird: Die Schüler kommen morgens nicht in die Schule und Berufstätige nicht zu ihrem Arbeitsplatz. Wir können die Grundversorgung der Bevölkerung im Nah- und Schülerverkehr nur garantieren, wenn wir auch mit den notwendigen Finanzmitteln ausgestattet werden“, so die LBO-Präsidentin.

Einen Vorgeschmack wird es am Freitag geben. In vielen Landkreisen werden am kommenden Freitagfrüh die Verkehre ausfallen. Eine Übersicht, welche Linien/Fahrten am Freitag bis 09.00 Uhr konkret ausfallen, wird in Kürze hier veröffentlicht.

Quelle: LBO