Busse in Aktion auf der BUS2BUS

Bus ist nicht gleich Bus. Wie sich die neue, umweltfreundliche Generation anfühlt, erleben Besucher der BUS2BUS vom 27. bis 28. April auf dem Außengelände der Messe Berlin. Die Teststrecke rund um den Sommergarten bietet die Gelegenheit, sich vom Design und Fahrgefühl verschiedener Busse zu überzeugen. Im Außenbereich stehen Fahrzeuge von K-Bus, Karsan, Anadolu Isuzu, CaetanoBus, Ebusco, OTOKAR, SKODA/TEMSA sowie zwei Modelle von MAN.

Noch anschaulicher ist das Erlebnis im Fahrschulbus der Christoph Kaiser Fahrschule und Fahrlehrerausbildungsstätte. Mit professioneller Begleitung eines Fahrlehrers haben Interessierte die Möglichkeit auf dem Außengelände selbst einen Bus zu lenken.

Nicht nur Fahrzeuge, auch die notwendige Infrastruktur ist im Außenbereich zu finden. Kempower ist mit DC-Ladegeräten der T-Serie vor Ort. Diese Geräte eignen sich hervorragend für Pilotprojekte von Städten und Busflottenbetreibern im Bereich der E-Mobilität. Denn für das Ladegerät ist keine aufwendige Installation, lediglich Strom nötig. So lässt sich diese Technologie testen, ohne in eine umfangreiche Ladeinfrastruktur investieren zu müssen.

Der Messe-Podcast BUS2Talk wird in exklusiver Kooperation mit den Sendungen „Bustalk Live“ und „Zweibahnstrasse“ der Hamburger Busvermietung Hanse Mondial auf dem Messegelände ein mobiles Podcast-Studio einrichten. In der Podcast-Kooperation sprechen Experten live von der Messe zu aktuellen Themen. Die Podcasts können über die gängigen Podcast-Streaming-Anbieter angehört werden.

Ein weiteres wichtiges Thema ist das Design von Bussen. Nicolas Tschechne, Manager Trend Research & Customer Guidance bei Airbus, sagt: „Design ist das Medium, um die vielen neuen und sich verändernden Bedürfnisse immer wieder auszubalancieren und in Produkten und Services Wirklichkeit werden zu lassen. Sowohl die Bedürfnisse als auch die Möglichkeiten an Komfort, Erholung und Produktivität schon während der Fahrt sind gestiegen.“

Aussteller sehen in der Messe ebenfalls eine wichtige Chance, für die Branche das Thema Nachhaltigkeit voranzubringen. Thomas Hering, Leiter Vertrieb, ABB: „Als ABB E-mobility GmbH möchten wir zeigen, wie nachhaltige Mobilität im Busbereich funktionieren kann. Deshalb freuen uns, in diesem Jahr erstmals als Aussteller an der BUS2BUS teilzunehmen.“

Quelle: Messe Berlin

Toronto und Provinz Ontario vergeben Milliardenauftrag an Deutsche Bahn

Die international agierende DB-Tochtergesellschaft Deutsche Bahn International Operations (DB IO) konnte sich im Wettbewerb um einen Milliardenauftrag in Kanada durchsetzen. Als führende Partnerin eines Joint Ventures wird die DB IO die Planung, den Betrieb und die Instandhaltung des regionalen Schienenpersonennahverkehrs der Millionenstadt Toronto und der umliegenden Provinz in Ontario übernehmen. Das Auftragsvolumen des über 25 Jahre laufenden Vertrages liegt im zweistelligen Milliardenbereich. Das 450 Kilometer lange Streckennetz soll komplett modernisiert und erweitert werden.

„Das Verkehrsprojekt gilt als das bedeutendste in der Geschichte Kanadas. Der Schienenverkehr rund um die Millionenstadt Toronto wird von Grund auf neu konzeptioniert. Dieser Auftrag ist einmalig. In Deutschland und Europa gibt es nichts Vergleichbares. Der enorme Technologie- und Wissenstransfer und die Erfahrungen, die wir in Kanada sammeln, kommen der Eisenbahn in Deutschland unmittelbar zugute. Auch die Gewinne fließen in unser deutsches Netz. Mit diesem internationalen Auftrag stärken wir den Schienenverkehr in Deutschland.”

DB-Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla

Das Projekt startet direkt nach der Vertragsunterzeichnung mit den Vorbereitungen für den Betrieb und dem Ausbau des Schienennetzes. Dabei kommt modernste Technologie zur Digitalisierung und Automatisierung zum Einsatz. Bereits zur Übernahme des operativen Betriebs 2025 wird deutlich mehr Kapazität und Leistungsfähigkeit im Netz verfügbar sein.

Gleichzeitig leistet die DB einen Beitrag zum globalen Klimaschutz:

„Unsere Klimaziele als Weltgemeinschaft erreichen wir nur gemeinsam. Vor allem, wenn wir Partnerschaften aufbauen, voneinander lernen und uns gegenseitig bei der Transformation unterstützen. Es handelt sich hierbei um den größten Erfolg der Unternehmensgeschichte der DB E.C.O. Group. Wir exportieren erfolgreich deutsches Bahn- und Klimaschutz-Know-how.“

Niko Warbanoff, Vorsitzender der Geschäftsführung der DB E.C.O. Group, zu der die DB IO gehört

Als Spezialistin für Betrieb und Instandhaltung von Verkehrssystemen auf der Schiene ist die DB IO zuständig für internationale Betreiberprojekte außerhalb Europas.

Quelle: Deutsche Bahn

ADFC und AOK starten Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit“

Gesundheit, Spaß, Klima, Geldbeutel – es gibt viele gute Gründe, mit dem Rad zur Arbeit zu fahren. Für eine Zusatzmotivation sorgt jetzt die Mitmachaktion „Mit dem Rad zur Arbeit“ des Fahrradclubs ADFC und der AOK. Berufstätige können ab 1. Mai wieder Kilometer sammeln, Teams bilden und an Gewinnspielen teilnehmen. Die bundesweite Aktion gibt es schon zum 21. Mal. Auch wer im Homeoffice arbeitet, kann mitmachen.

„Wir freuen uns sehr, mit der Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit“ wieder Hunderttausende Berufstätige zu motivieren, eine clevere Alternative zum Auto auszuprobieren. Von der Politik wünschen wir uns dazu mehr Tempo beim Ausbau der Radinfrastruktur in Städten und Dörfern. Denn damit immer mehr Menschen das Auto stehen lassen, darf das Radfahren keine Mutprobe sein. Fahrrad und E-Bike haben das Potenzial, in Kombination mit gut ausgebautem Nahverkehr die neuen Standard-Pendlerfahrzeuge zu werden.“

ADFC-Bundesvorstand Christian Tänzler

Berufstätige können sich ab sofort auf www.mit-dem-rad-zur-arbeit.de für die Aktion von ADFC und AOK registrieren. Wer mag, kann einem Team beim Arbeitgeber oder einer privaten Gruppe beitreten, um sich gegenseitig zu motivieren. Ziel ist, im Aktionszeitraum vom 1. Mai bis zum 31. August an mindestens 20 Tagen mit dem Rad zur Arbeit zu fahren und dabei Kilometer zu sammeln. Auch Strecken rund ums Homeoffice zählen. Wer sich für das Gewinnspiel anmeldet, kann außerdem tolle Preise gewinnen: Fahrräder, Zubehör und vieles mehr.

Ein besonderer Schwerpunkt der Aktion ist in diesem Jahr die Zusammenarbeit mit dem ADFC-Projekt „Fahrradfreundlicher Arbeitgeber“. Über 200 Unternehmen und Behörden haben schon auf den Fahrradtrend reagiert und sich vom ADFC als fahrradfreundliche Arbeitgeber zertifizieren lassen. Am 18. Mai können Unternehmen, die fahrradfreundlicher werden wollen, an einem kostenlosen Online-Seminar teilnehmen.

Mit der gemeinsamen Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit“ haben ADFC und AOK seit 2001 Millionen Menschen auf das Rad gebracht. Jedes Jahr beteiligen sich rund eine Viertelmillion Menschen an der Aktion – und legen dabei rund 50 Millionen Kilometer auf dem Rad zurück.

Viele Menschen haben den Wunsch, öfter mit dem Rad zu fahren. Das zeigt der kürzlich erschienene Fahrrad-Monitor 2021 des Bundesverkehrsministeriums. Dort heißt es: „Das Rad hat im Verkehrsmittelvergleich das höchste Wachstumspotenzial. In Zukunft wollen 41 Prozent der Menschen im Alter zwischen 14 und 69 Jahren häufiger Rad fahren.“ Nach den Wünschen zur Förderung des Fahrradpendelns gefragt, nennen 42 Prozent der Berufstätigen „finanzielle Zuschüsse rund um das Radfahren“, 39 Prozent „besser ausgebaute Radwege“ und 36 Prozent „sichere Fahrradstellplätze einrichten“.

Quelle: ADFC

10 Solaris-Wasserstoffbusse fahren nach Oberbayern

Zwei private Busunternehmen aus Bayern, Busreisen Ettenhuber GmbH und Martin Geldhauser GmbH & Co KG., haben insgesamt 10 Solaris Urbino 12 hydrogen geordert. Diese ultramodernen Busse verstärken den emissionsfreien öffentlichen Personennahverkehr in der Region von Glonn und Hofolding in Oberbayern. Die Lieferungen werden bis März 2023 abgewickelt.

Jedes der Unternehmen hat fünf Wasserstoffbusse geordert. Die Fahrzeuge werden ähnliche technische Parameter haben. Sie werden von einer Achse mit integrierten Elektromotoren angetrieben. In jedem Bus werden ultramoderne Brennstoffzellenmodule mit einer Leistung von 70 kW verwendet. Der Wasserstoff wird in fünf Tanks mit einer Gesamtkapazität von 1560 l gespeichert, die die höchsten Sicherheitsanforderungen auf dem Markt erfüllen. Dank der eingesetzten Technologie werden die Busse eine Reichweite von mindestens 350 km mit einer Tankfüllung bieten können. Die Solaris-Wasserstoffbusse werden auch über eine relativ kleine Solaris High Power-Traktionsbatterie verfügen, um die Brennstoffzelle bei Strombedarfsspitzen zu unterstützen.

In jedem Bus werden Fahrgästen 34 Sitzplätze zur Verfügung stehen. Erwähnenswert ist auch, dass die Wasserstoffbusse für Oberbayern mit dem MobilEye Shield+-System ausgestattet werden, das den toten Winkel überwacht. Sollten sich Fußgänger oder Radfahrer im toten Winkel aufhalten, so wird der Fahrer vom System mittels visueller und akustischer Signale gewarnt. Das MobilEye Shield+-System wird das Fahrpersonal auch mit seinen zusätzlichen Funktionalitäten unterstützen: der Verkehrszeichenerkennung, dem Spurhalteassistenten sowie dem passiven Bremsassistenten. Zusammen mit den Bussen erhalten die Busunternehmen auch eSConnect, das von Solaris erstellte moderne Ferndiagnosesystem. Damit werden sie den Busflottenbetrieb optimieren können, d. h. sie werden die Einsatzfähigkeit ihrer Fahrzeuge erhöhen, eventuelle Ausfallzeiten reduzieren und unnötige Rückfahrten zum Busdepot vermeiden können.

Die Zusammenarbeit zwischen Solaris und jedem der Busunternehmen geht bis ins Jahr 2004 zurück. Mittlerweile lieferte der Busbauer 112 Busse an Ettenhuber und 55 Fahrzeuge an Geldhauser aus. Nun eröffnen die Unternehmen ein neues Kapitel im Zusammenhang mit dem Einsatz von Wasserstofftechnologien. Das Interesse an dieser emissionsfreien Antriebslösung wächst kontinuierlich in Europa. Die neuen Aufträge über Wasserstoffbusse, die Solaris sich vor kurzem gesichert hat, umfassen fünf Wasserstoffbusse für Palma de Mallorca, fünf Einheiten für das Busunternehmen ÖBB Postbus und bis zu 20 Wasserstofffahrzeuge für die tschechische Stadt Ústí nad Labem.

Quelle: Solaris

Lobautunnel weder aus Mobilitäts- noch aus Klimasicht zukunftsfähig

Der sündteure Lobautunnel ist nicht nur aus Umweltsicht, sondern auch aus Verkehrssicht nicht zukunftsfähig, stellt der VCÖ fest. Straßenausbau führt zu mehr Verkehr und damit a la longue wieder zu mehr Staus. Die Klimaziele kann Österreich nur mit einer verstärkten Verlagerung von Autofahrten auf Öffis erreichen, betont der VCÖ. Der Verkehr ist der einzige Sektor, dessen CO2-Emissionen seit dem Jahr 1990 nicht gesunken, sondern im Gegenteil stark gestiegen sind. Bei Verfehlen der Klimaziele drohen Österreich Zahlungen in der Höhe von vielen Milliarden Euro, wie ein Rechnungshofbericht im vergangenen Jahr festgestellt hat.

Um die Verkehrsprobleme im Ballungsraum Wien zu verringern, gibt es wirksamere und kostengünstigere Lösungen als den zwei Milliarden teuren Tunnel durch den Nationalpark, betont der VCÖ. Der Ballungsraum Wien braucht Maßnahmen, die im Unterschied zum Lobautunnel rasch umsetzbar sind. Der VCÖ erinnert daran, dass schon vor 20 Jahren im Rahmen der Strategischen Umweltprüfung der Stadt Wien festgestellt wurde, dass der 8,2 Kilometer lange Tunnel aus Verkehrs- und Umweltsicht von den möglichen Varianten die schlechteste ist.

Um das Ziel der Klimaneutralität bis zum Jahr 2040  zu erreichen, ist Autoverkehr verstärkt auf Öffentliche Verkehrsmittel zu verlagern. Damit Österreich die Klimaziele erreichen kann, ist der Anteil der Autofahrten von 61 auf 42 Prozent zu reduzieren, wie der Mobilitätsmasterplan des BMK zur Erreichung der Klimaziele zeigt. Der Anteil des Öffentlichen Verkehrs ist von 16 auf 23 Prozent zu erhöhen und der Anteil von Gehen und Radfahren von 23 auf 35 Prozent. 

Schon in der Vergangenheit wurden geplante Straßenbauprojekte begraben, macht der VCÖ aufmerksam. So wollte man in Wien noch in den 60er Jahren eine Autobahn bis zum Karlsplatz bauen, in den 70er Jahren eine Brücke über den Neusiedlersee und noch 1980 die “Stelzenautobahn” am Flötzersteig. Letztere wurde von der Wiener Bevölkerung in einer Volksbefragung abgelehnt, stattdessen stimmten drei Viertel der Bevölkerung für die Bevorrangung und den Ausbau des Öffentlichen Verkehrs. Es war der Beginn einer Öffi-Offensive, von der Wien noch heute profitiert.

Quelle: VCÖ

cogniBIT und dSPACE machen Simulationen im Bereich autonomer Fahrzeuge realistischer

cogniBIT und dSPACE arbeiten zusammen, um die Verkehrsszenarien für die Entwicklung und den Test autonomer Fahrzeuge noch realistischer zu machen. Das Start-up cogniBIT aus München war Preisträger des Future Mobility Awards 2021.

Im ersten Schritt koppelt dSPACE seine Simulationsumgebung Automotive Simulation Models (ASM) mit cogniBITs KI-basiertem Fahrermodell driveBOT, um unvorhergesehene Verhaltensweisen menschlicher Fahrer in Simulationen einzubeziehen. Künftig sollen Verhaltensmodelle weiterer Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger oder Motorradfahrer sukzessive in die Simulationen integriert werden. 

Verkehrssituationen werden durch das individuelle Verhalten von Verkehrsteilnehmern geprägt. Dabei spielen auch Emotionen wie Angst, Überraschung und Freude oder aber Limitierungen wie etwa ein eingeschränktes Sehvermögen der Verkehrsteilnehmer eine Rolle. Nur wenn all diese Aspekte realistisch in die Simulationen für die Entwicklung und den Test von Funktionen für das automatisierte Fahren einbezogen werden, wird hochautomatisiertes und autonomes Fahren in der Praxis sicher. Das KI-basierte Fahrermodell „driveBOT“ von cogniBIT ermöglicht es, menschenähnliches Verhalten in der Simulation nachzubilden und realistische Verkehrsszenarien nachzustellen.

„Fahrfunktion für SAE Level 2 bis hin zu 5 müssen sorgfältig hinsichtlich der sicheren Interaktion mit menschlichen Verkehrsteilnehmern geprüft werden. Das Einbeziehen von neurowissenschaftlichen und sensomotorischen Erkenntnissen in die Simulation führt zu validen und aussagekräftigen Simulationsergebnissen und wird die Fahrfunktionen sicherer machen“, sagt Dr.-Ing Christopher Wiegand, strategischer Produktmanager der Business Unit Automated Driving & Software Solutions bei dSPACE.

„dSPACE stellt mit seiner Simulationsumgebung ASM ein mächtiges und in der Industrie weit verbreitetes Tool für die Entwicklung von Funktionen für das automatisierte und autonome Fahren bereit. Wir von cogniBIT freuen uns, die in Bereichen wie Fahrdynamik, Sensor- und Umgebungsmodellierung bereits hohe Realitätstreue von ASM durch ein valides Fahrer- und Verkehrsteilnehmermodell ergänzen zu können“, sagt Dr. Lukas Brostek, Mitgründer und Geschäftsführer von cogniBIT.

Quelle: dSPACE 

Bewerbungen für den Future Mobility Award 2022 sind noch bis zum 30. April möglich!

euregiobahn im Halbstundentakt zwischen Langerwehe und Eschweiler

Auf der von der Flutkatastrophe im vergangenen Sommer schwer getroffenen Eschweiler Talbahn kehrt ab Montag, den 25. April 2022, ein weiteres Stück Normalität zurück. Auf dem Streckenabschnitt zwischen Eschweiler Talbahnhof und Langerwehe kann die euregiobahn (RB 20) ab diesem Zeitpunkt wieder im ursprünglichen Halbstundentakt fahren. In Langerwehe besteht die Möglichkeit, auf die Züge der Linien RE 1 und RE 9 umzusteigen.

Beim weiterhin notwendigen Schienenersatzverkehr (SEV) mit Bussen zwischen Eschweiler Talbahnhof und Stolberg Hbf werden die Busfahrzeiten des Zwischentaktes an die neue Situation angepasst. Um an beiden Endpunkten eine Umsteigezeit vom SEV auf den Zug bzw. umgekehrt zwischen fünf und sieben Minuten zu haben, starten die SEV-Busse des Zwischentakts in Eschweiler Talbahnhof zur Minute 12 und in der Gegenrichtung zur Minute 33 in Stolberg Hbf. Die SEV-Busse des Grundtaktes, der auf den Anschluss in Stolberg Hbf ausgerichtet ist, starten unverändert zur Minute 59 in Eschweiler Talbahnhof und in der Gegenrichtung zur Minute 50 in Stolberg Hbf. Als Folge der Anschlussoptimierung beim Zwischentakt verkehrt dieser nun nicht mehr genau 30 Minuten versetzt zum Grundtakt.

Auf dem Streckenabschnitt zwischen Eschweiler Talbahnhof und Stolberg Hbf arbeitet das zuständige Eisenbahninfrastrukturunternehmen EVS Euregio Verkehrsschienennetz GmbH weiter an der Beseitigung der Flutschäden. Mit einem durchgehenden Betrieb auf der gesamten Eschweiler Talbahn ist nach heutigem Stand nicht vor Mitte 2023 zu rechnen. Auf der Stolberger Talachse zwischen Stolberg Hbf und Stolberg-Rathaus wird ein provisorischer Betrieb voraussichtlich im vierten Quartal dieses Jahrs wieder aufgenommen. Die EVS hat es sich zum Ziel gesetzt, bis dahin die notwendigen Instandhaltungs- als auch Erneuerungsmaßnahmen umzusetzen.

Der Nahverkehr Rheinland (NVR) ist in den Gebieten der Verkehrsverbünde Aachen (AVV) und Rhein-Sieg (VRS) unter anderem für die Planung des SPNV-Angebots, die Bestellung der Verkehrsleistungen im SPNV und die Investitionsförderung zuständig.

Quelle: Nahverkehr Rheinland

Susanne Henckel wird Staatssekretärin im BMDV

Die bisherige Präsidentin des Bundesverbands SchienenNahverkehr (BSN) Susanne Henckel scheidet zum 18.04.2022 aus ihrem Amt aus. Grund dafür ist Ihre Berufung zur Staatssekretärin im Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV). Dort übernimmt Sie unter anderem die Verantwortung für das Fachressort Eisenbahnen.

Ihre bisherigen Aufgaben als Präsidentin des BSN übernehmen kommissarisch die beiden Vizepräsidenten, Kai Daubertshäuser, Prokurist beim Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV), und Thorsten Müller, Verbandsdirektor des ZV SPNV Rheinland-Pfalz Nord (SPNV-Nord). Auf der nächsten Mitgliederversammlung des BSN am 01.06.2022 wird dann das Präsidenten-Amt per Wahl neu besetzt.

„Susanne Henckel hat durch ihren außerordentlichen Einsatz als Hauptgeschäftsführerin von 2010 bis 2014 sowie danach als Vizepräsidentin und seit 2018 als Präsidentin die Arbeit der BAG-SPNV und später des BSN über ein Jahrzehnt maßgeblich geprägt. Mit ihren vorausschauenden Impulsen zu Deutschlandtakt, Bahnhofsprogrammen und Infrastrukturausbau hat sie die Interessen des Nahverkehrs auf der Schiene mit ihrer fachkundigen Präsenz wirkungsvoll im politischen Raum vertreten.“, so Kai Daubertshäuser. „Gleichzeitig hat Susanne Henckel auch den Verband selbst nachhaltig modernisiert: Der neue Verbandsname, verbunden mit dem Relaunch der Internetpräsenz sind dabei Beispiele für eine Runderneuerung der Außenwirkung. Dafür danken wir Susanne Henckel sehr.“

Gleichzeitig beglückwünschte Thorsten Müller Frau Henckel zur neuen Aufgabe im BMDV: „So sehr wir den Weggang von Susanne Henckel bedauern, so sehr wünschen wir ihr im Namen des gesamten BSN-Präsidiums und der Mitgliedschaft für die Herausforderungen im neuen Amt alles Gute und viel Erfolg! Der Wechsel einer so ausgewiesenen SPNV-Expertin wie Susanne Henckel als Staatssekretärin ins BMDV ist für uns als Verband, aber auch für die gesamte Branche ein Glücksfall. Kaum jemand kennt die anstehenden Aufgaben zum Erreichen der Verkehrswende besser als sie.“

Quelle: BSN

Bundeskartellamt mahnt Deutsche Bahn ab

Das Bundeskartellamt ist zu dem vorläufigen Ergebnis gekommen, dass bestimmte Verhaltensweisen und Vertragsklauseln der Deutschen Bahn (DB) gegenüber Mobilitätsplattformen einen Missbrauch von Marktmacht darstellen. Mobilitätsplattformen bieten hauptsächlich Online-Lösungen für eine integrierte Routenplanung an, für die die Schiene eine wichtige Rolle spielt. So vermitteln sie etwa die Kombination von Bahntickets mit Flügen, Carsharing, Fernbus oder Mietfahrrädern. Für Dienste dieser Art stellt die DB keine Prognosedaten des Schienenpersonenverkehrs, wie zum Beispiel Daten über Verspätungen, Fahrtverlauf, Zugausfälle oder Gleiswechsel zur Verfügung, die aber essenziell für die Entwicklung solcher Dienstleistungen sind.

“Nach unserem vorläufigen Prüfungsergebnis ist die vom Netzbetrieb bis zum Fahrkartenvertrieb vertikal integrierte Deutsche Bahn das in Deutschland marktbeherrschende Verkehrsunternehmen auf der Schiene. Daher unterfällt die DB der kartellrechtlichen Missbrauchsaufsicht und hat besondere Pflichten gegenüber Dritten, z.B. Mobilitätsdienstleistern. Viele dieser Mobilitätsdienstleistungen sind ohne die Einbindung der DB nicht denkbar.”

Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes

Das Bundeskartellamt hat Ende des Jahres 2019 ein Missbrauchsverfahren gegen die DB eingeleitet. Nach jetzigem Ermittlungsstand nimmt die DB eine Doppelrolle ein. Sie ist einerseits eine marktstarke Mobilitätsplattform mit ihrem Portal bahn.de und mit ihrer App DB Navigator. Andererseits hat sie als mit weitem Abstand führendes Schienenverkehrsunternehmen die Möglichkeit, aufgrund ihrer Schlüsselstellung die Nutzung des Schienenverkehrs in den Angeboten Dritter zu kontrollieren.

Viele Mobilitätsplattformen übernehmen für die DB beim Fahrkartenvertrieb die Buchungs- und Zahlungsabwicklung. Das Bundeskartellamt prüft, ob die DB aufgrund ihrer Marktmacht durchsetzen kann, dass sie hierfür keine entsprechende Provision erhalten.

Gerade für die in Deutschland deutlich kleineren und weniger bekannten Bahnen können Mobilitätsplattformen ein wichtiger Kanal sein, um ihre Reichweite zu erhöhen und Nachfrager für ihre Verkehrsdienstleistungen zu gewinnen. Werden Reisende aber direkt oder indirekt immer weiter zu den Kanälen der DB gelenkt, erreichen die alternativen Verkehrsunternehmen nur wenige potenzielle Kunden für ihre Verkehrsangebote und die Marktmacht der DB verfestigt sich weiter.

Die DB und zum Verfahren beigeladene Mobilitätsplattformen haben jetzt Gelegenheit, zu den vorläufigen Verfahrensergebnissen Stellung zu nehmen.

Quelle: Bundeskartellamt

Daten für emissionsarme Mobilität

Smart Cities benötigen hochwertige Daten, um gesellschaftliche Herausforderungen wie die Verkehrswende zu bewältigen. Ein Konsortium aus der Klingenstadt Solingen, den beiden Fraunhofer-Instituten IAO und ISST, dem ifeu – Institut für Energie- und Umweltforschung sowie der Universität Stuttgart widmet sich mit dem Projekt MobiDataSol nun der Erforschung und Entwicklung eines geeigneten Modells.

Wo befindet sich der nächste E-Trittroller? Wann kommt der Bus? Welche Umweltwirkung hat die Fahrt mit dem Auto? Wie ist die Luftqualität in der Stadt? Wo gibt es Staus? Daten sind der Schlüssel zu einer nachhaltigen Mobilität. Intelligent genutzt und verknüpft bieten sie eine Riesenchance: Mit deren Hilfe könnten wir künftig deutlich effizienter, klimafreundlicher und zugleich komfortabler unterwegs sein – und dabei Auswirkungen auf die Umwelt noch direkter messen. Doch bisher werden hochqualitative Daten (sog. Datenprodukte) hauptsächlich privatwirtschaftlich aufbereitet und stehen nur kommerziell zur Verfügung. Deshalb braucht es Modelle, um das sichere Teilen von hochqualitativen Daten zwischen Kommunen und ihren kommunalen Unternehmen, der Wissenschaft und der Wirtschaft zu ermöglichen. Mit dem Projekt »Intelligente Datenprodukte für die Urbane Mobilitätswende mittels Ökosystem Data Governance in der Smart City Solingen« (kurz MobiDataSol) nimmt sich ein Konsortium nun der Entwicklung und Erforschung eines solchen Modells an.

Bereits seit 2020 wird die Klingenstadt durch die Bundesregierung als Modellprojekt Smart Cities gefördert, um den Einsatz von digitalen Technologien in der Stadtentwicklung zu erproben. Im Rahmen der Morgenstadt-Initiative entstand schließlich die Idee zum Projekt MobiDataSol, das den Zuschlag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung erhielt und im Januar 2022 startete. Ziel des Verbundforschungsprojekts ist die Konzeption und Erprobung einer zentralen Steuerung von Datenflüssen im Ökosystem für Datenprodukte in den Bereichen Mobilität und Umwelt. Dadurch soll es möglich werden, dass verschiedene Zielgruppen, zum Beispiel Mitarbeitende der Kommunalverwaltung oder Datenanalysten der Stadtverkehrsplanung, die Daten für unterschiedliche Zwecke wie beispielsweise Berichte nutzen können. Als weiteres gemeinsames Ziel will das Konsortiums aufzeigen, welche Potenziale für die Verkehrswende in nachhaltigen Städten bestehen.

Das Projekt wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der Bekanntmachung »Richtlinie zur Förderung von Projekten zur Entwicklung und praktischen Erprobung von Datentreuhandmodellen in den Bereichen Forschung und Wirtschaft« mit knapp 800 000 Euro gefördert und läuft bis zum 31. März 2024.

Quelle: Fraunhofer IAO