Veränderungen in der Abellio-Geschäftsführung

Die Geschäftsführung von Abellio in Deutschland stellt sich neu auf, um sich für die Zeit nach Abschluss der regionalen Sanierungsverfahren zu rüsten.

Barbara Schneider verantwortet ab 1. April 2022 den Geschäftsführungsbereich Finanzen von Abellio in Deutschland. Sie übernimmt die Finanzgeschäftsführung zusätzlich zu dem von ihr bereits geleiteten Geschäftsführungsbereich IT & Innovationen. Die 41-Jährige kam im Januar 2020 als Chief Information Officer (CIO) zum Eisenbahnbahnverkehrsunternehmen Abellio und vertritt seit Juli 2020 auf Geschäftsführungsebene alle Themen rund um die As­pekte IT und Innovationen.

In ihrer Funktion als Abellio-Finanzgeschäftsführerin folgt Barbara Schneider auf Dirk Snel, der das Unternehmen nach acht Jahren als Chief Financial Officer (CFO) verlässt und neue Aufgaben bei Nederlandse Spoorwegen (NS) in den Niederlanden wahrnehmen wird. Der gebürtige Holländer Dirk Snel (54) kam im Mai 2014 zu Abellio und war bereits vor seinem Engagement in Deutschland 13 Jahre lang in verschiedenen Führungspositionen beim Abel­lio-Mutterkonzern tätig.

Rainer Blüm, seit Juni 2018 Vorsitzender der Geschäftsführung der Abellio Rail GmbH in Nordrhein-Westfalen, will der Bitte des Sachwalters nachkommen, nach einem bestmöglichen Übergang der Verkehre an neue Betreiber auch die Abwicklung der NRW-Gesellschaft, die im Februar 2022 in ein Regelinsolvenzverfahren übergehen wird, zu unterstützen. Um sich vollumfänglich den Herausforderungen der ABR-Liquidierung im Auftrag der Insolvenzverwaltung widmen zu können, wird Blüm (52), der anschließend neue beruflichen Herausforderungen wahrnehmen will, seine Aufgaben als Geschäftsführer Produktion / Chief Operation Officer (COO) von Abellio Deutschland sowie die Geschäftsführung in Mitteldeutschland an interne Nachfolger übergeben.

Der Bereich Produktion wird ab 1. April 2022 von Sven Jamelle als Chief Operation Officer (COO) deutschlandweit geführt. Auf Geschäftsführungsebene ist er künftig für Fahrbetrieb, Produktionsentwicklung & Planung sowie Flotte & Instandhaltung verantwortlich.

Den Vorsitz der Geschäftsführung der Abellio Rail Mitteldeutschland GmbH mit Sitz in Halle (Saale) übernimmt ab 1. April 2022 Rolf Schafferath (57), der bereits als Vorsitzender die WestfalenBahn GmbH führt und deutschlandweit als Geschäftsführer Vertrieb (CCO) verantwortlich zeichnet.

Quelle: Abellio

Infrastrukturmaßnahmen 2022 der HOCHBAHN

Für das Jahr 2022 hat die HOCHBAHN große Infrastrukturmaßnahmen sowohl im Hamburger U-Bahn- als auch Busbereich geplant. Dazu gehört der barrierefreie Ausbau der nächsten U-Bahn-Haltestellen ebenso wie Neu- und Umbaumaßnahmen für die Elektrifizierung des Busbetriebs sowie notwendige Sanierungsmaßnahmen im U-Bahn-Netz.

Die HOCHBAHN wird in Kürze ein Großprojekt in Hamburgs Innenstadt erfolgreich abschließen: Die Arbeiten für den barrierefreien Ausbau sowie Kernsanierungen auf dem historischen Streckenabschnitt der U3 zwischen Hauptbahnhof und Baumwall befinden sich vor dem Abschluss und liegen weiterhin im Zeit- und Kostenplan.

Der barrierefreie Ausbau des Hamburger U-Bahn-Netzes wird die HOCHBAHN aber auch in diesem Jahr beschäftigen. Im April starten die Arbeiten an den U1-Haltestellen Alsterdorf und Hudtwalckerstraße. Die täglich rund 14.000 Fahrgäste an der Haltestelle Alsterdorf profitieren künftig von einem Aufzug sowie einer kompletten Bahnsteigerneuerung. Für die täglich rund 11.000 Fahrgäste an der Haltestelle Hudtwalckerstraße wird neben der Bahnsteigsanierung ein zweiter Zugang inklusive Aufzug und Treppe geschaffen.

Jens-Günter Lang, Technik-Vorstand der HOCHBAHN: „Die HOCHBAHN befindet sich beim barrierefreien Ausbau des Hamburger U-Bahn-Netzes auf der Zielgeraden. Bereits heute sind mehr als 90 Prozent aller Haltestellen barrierefrei ausgebaut.“

Ebenso wie im Rahmen des Großprojekts U3 Innenstadt wird auch der barrierefreie Ausbau der beiden U1-Haltestellen mit weiteren Maßnahmen auf dem dazwischen liegenden Streckenabschnitt gebündelt. Dazu gehört die Erneuerung der U-Bahn-Brücke an der Carl-Cohn-Straße. An zwei weiteren Brückenbauwerken an den Haltestellen Alsterdorf und Lattenkamp werden zudem Instandsetzungsarbeiten durchgeführt werden.

Die Verlängerung der U4 auf die Horner Geest ist das aktuell umfangreichste Infrastrukturprojekt der HOCHBAHN. Das Projekt befindet sich im Zeit- und Kostenplan. Die Fertigstellung und Inbetriebnahme ist für Ende 2026 vorgesehen. Rund 13.000 Horner erhalten damit erstmals einen direkten Zugang zum Hamburger U-Bahn-Netz.

Neben dem barrierefreien Ausbau ist die Elektrifizierung des Busbetriebs ein weiterer Schwerpunkt im Rahmen der diesjährigen Infrastrukturmaßnahmen. Bis 2030 soll die komplette Busflotte der HOCHBAHN mit derzeit knapp 1.100 Fahrzeugen emissionsfrei fahren. Derzeit starten emissionsfreie Busse bereits von den Betriebshöfen Alsterdorf und Hummelsbüttel. In diesem Jahr beginnen die Arbeiten zur vollständigen Elektrifizierung des Busbetriebshofs Langenfelde an der Kieler Straße, und der Bau des ersten reinen E-Bus-Betriebshofs in Deutschland startet in Meiendorf. Die Fertigstellung und Inbetriebnahme ist für Ende 2024 / Anfang 2025 vorgesehen.

Quelle: HOCHBAHN

Vossloh erhält Auftrag aus China für Hochgeschwindigkeits-Schleifzüge

Vossloh, ein traditionsreicher und weltweit führender Anbieter von Produkten und Dienstleistungen im Bereich der Bahninfrastruktur, hat Anfang dieses Jahres einen richtungsweisenden Auftrag über die Lieferung von drei Hochgeschwindigkeitsschleifzügen (HSG-city) für den Einsatz im U-Bahn-Netz der südchinesischen Metropole Shenzhen erhalten. Durch Kopplung an das elektrische Triebfahrzeug bezieht der neu entwickelte Schleifzug den Strom aus der Stromschiene und kann somit vollständig emissionsfrei betrieben werden.

„Mit unserem Angebot an innovativen Produkten und Dienstleistungen rund um den Fahrweg Schiene tragen wir als Unternehmen weltweit maßgeblich zu nachhaltiger Mobilität bei. Getreu unserem Leitmotiv ,enabling green mobility‘ ist die Entwicklung eines emissionsfreien HSG-city ein weiterer konsequenter Schritt auf unserem grünen Weg. Wir möchten damit dazu beitragen, nachfolgenden Generationen ein möglichst intaktes Ökosystem zu hinterlassen“, erläutert Oliver Schuster, Vorstandsvorsitzender der Vossloh AG.

Die HSG-(High-Speed-Grinding-)Technologie dient der präventiven Instandhaltung des Schienennetzes. Basierend auf einem weltweit einzigartigen Schleifverfahren können Vossloh-Instandhaltungsmaschinen bei einer Geschwindigkeit von 80 km/h auf Vollbahnen bzw. bis zu 60 km/h auf Nahverkehrsstrecken eingesetzt werden. Damit kann die Instandhaltungsmaßnahme im laufenden Betrieb durchgeführt werden, ohne dass Fahrplananpassungen oder gar Streckensperrungen erforderlich wären. Die regelmäßige Anwendung der HSG-Maschinen beugt Schienenfehlern effektiv vor, erhöht signifikant die Schienenlebensdauer und reduziert deutlich den Schienenlärm.

Gerade in den schnell wachsenden Mega-Metropolen Chinas schreitet der Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) mit großer Geschwindigkeit voran. Streckennetze werden erweitert, die Verkehrsdichte nimmt zu. Entsprechend steigt der Bedarf an hocheffizienter Instandhaltungstechnologie von Vossloh. In der Metropole Shenzhen leben derzeit mehr als 17 Millionen Menschen, die Metro verzeichnet täglich bis zu 7 Millionen Fahrgäste. Das Schienennetz vor Ort umfasst mehr als 400 km und soll langfristig auf über 1.000 km ausgebaut werden.

„China ist und bleibt, auch im Servicegeschäft, ein besonders bedeutsamer Markt für uns. In den letzten 12 Monaten haben wir inklusive der drei HSG-city’s für die Metro Shenzhen insgesamt Aufträge über die Lieferung von acht HSG-city’s sowie einer Fräsmaschine des Typs VTM compact aus China erhalten. Ich freue mich sehr über diesen großen Erfolg und das Vertrauen unserer Kunden, das ein eindrucksvoller Beleg für unsere Technologieführerschaft ist“, sagt Jan Furnivall, Vorstandsmitglied von Vossloh.

Quelle: Vossloh

Planung, Betrieb, Vertrieb: alles muss digitaler werden

Nur noch acht Jahre bis Deutschland auch im Verkehrssektor die europäischen Klimaschutzziele erreicht haben muss. Um dies zu schaffen, ist eine umfangreiche Transformation der Mobilität auf allen Ebenen unausweichlich. Für den Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), Branchenverband des öffentlichen Personen- und Schienengüterverkehrs, ist die konsequente Digitalisierung aller Prozesse dabei ein wesentlicher Schlüssel zum Erfolg. Dies wird im Rahmen des 2. VDV-Digitalgipfels, der heute als reine Onlineveranstaltung mit über 160 Teilnehmenden stattfindet, deutlich.

Die Branchenvertreter sehen dabei Digitalisierungspotenzial in allen Bereichen: von der Planung bei Bauvorhaben über die Optimierung betrieblicher Prozesse bis hin zu digitalen Angeboten für Fahrgäste. „Die digitale Transformation des öffentlichen Verkehrs erhöht den Komfort und den Nutzen für jede Kundin und jeden Kunden durch individuellere Angebote, einfacheren Ticketerwerb und eine passgerechtere Fahrgastinformation. Auch in den betrieblichen Abläufen, der Wartung und Instandsetzung von Fahrzeugen und Infrastruktur oder bei der Planung und Durchführung von Baumaßnahmen steckt noch viel Digitalisierungspotenzial für die Branche“, so VDV-Präsident Ingo Wortmann.

Daniela Kluckert, neue Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Digitales und Verkehr, macht deutlich, wo aus ihrer Sicht das größte Digitalisierungspotenzial des öffentlichen Verkehrs liegt: “Wir werden in dieser Legislaturperiode einen Fokus auf alles legen, was mit Daten zu tun hat: Vernetzte und nahtlose Mobilität, digitale Ausweise und Tickets und natürlich das autonome Fahren. Das alles sind Herausforderungen, aber noch größere Chancen.”

Im Rahmen der Veranstaltung werden unterschiedlichste Themen der Digitalisierung des öffentlichen Verkehrs beleuchtet. Ein Aspekt wird jedoch von fast allen Teilnehmenden als besonders wichtig herausgestellt: die Datensouveränität. Für die VDV-Mitglieder ist ein Wettbewerb um Fahrgäste und Kunden nur gewährleistet, wenn die Verfügbarkeit und Weitergabe von Daten nicht einseitig zu Lasten der öffentlichen Anbieter erfolgt: „Die Verkehrsunternehmen wollen ihren Kunden durchgängige Buchungen ermöglichen und Echtzeitinformationen auch über Fahrzeugauslastungen zur Verfügung stellen. Dies geht aber nur, wenn sie souverän über die Daten entscheiden dürfen und nicht gesetzlich gezwungen werden ihre Daten anderen Marktteilnehmern zur Verfügung zu stellen, die dies im Gegenzug aber nicht tun müssen. Wir benötigen auf allen Ebenen faire Wettbewerbsbedingungen“, so Wortmann.

Als sehr positiv und hilfreich bewertet die Branche die Ziele, die sich die neue Bundesregierung in Sachen Planungs- und Genehmigungsbeschleunigung im Koalitionsvertrag gesetzt hat. Bei der geplanten Vereinfachung und Verkürzung von Planungsverfahren bei öffentlichen Bauvorhaben, zu denen auch die zahlreichen Projekte im ÖPNV und bei der Schieneninfrastruktur zählen, spielt die Digitalisierung ebenfalls eine zentrale Rolle.

Quelle: VDV

Versuch mit bidirektional ladenden Elektroautos

Um Elektroautos für die Stabilisierung der Stromnetze zu nutzen, gehen sieben Unternehmen mit «V2X Suisse» innovative Wege. Mobility-Elektroautos sollen in Zukunft bidirektional laden können – also Energie ins Stromnetz zurückspeisen, wenn sie nicht gefahren werden. Dies ist der erste großflächige Test seiner Art und wird daher die Zukunft dieser Technologie in der Schweiz und darüber hinaus mitbestimmen.

Bis spätestens 2030 werden alle 3.000 Mobility-Fahrzeuge elektrisch unterwegs sein. Was gut für die Umwelt ist, kann Herausforderungen im Stromverbrauch und in der Netzstabilität mit sich bringen. Das neu lancierte Projekt «V2X Suisse» will hierfür mit vereinten Kräften Lösungen finden. Mobilitätsanbieter (Mobility), Automobilhersteller (Honda R&D Europe und Honda Motor Europe), Software-Entwickler (sun2wheel), Ladestationen-Entwickler (EVTEC), Aggregatoren (tiko), Flexibilitätsabnehmer und Wissenschaft (novatlantis, in Zusammenarbeit mit der ETH) arbeiten Hand in Hand.

«Gemeinsam werden wir bidirektional ladende Autos rasch auf die Straße bringen und so dringend benötigte Erfahrungen sammeln können», erklärt Marco Piffaretti, Projektleiter von «V2X Suisse» und Elektromobilitätsexperte bei Mobility. Denn noch gäbe es hierzulande kaum Praxiswissen, was die technischen, regulatorischen und organisatorischen Herausforderungen von bidirektionalem Laden betreffe. Das Projekt wird durch das Pilot- und Demonstrationsprogramm des Bundesamts für Energie (BFE) unterstützt.

Bis September 2022 laufen die gemeinsamen Vorbereitungen, ab dann sind während eines Jahres 50 «Honda e» an rund 40 Mobility-Standorten in der ganzen Schweiz im Einsatz. Dies wird das erste Mal sein, dass bidirektional ladende Serien-Elektroautos flächendeckend im Mobilitätsalltag der Menschen in Einsatz stehen werden – und dass man sie unter unterschiedlichen Bedingungen, von ländlich bis urban, testen kann. Wird ein bidirektionales Mobility-Elektroauto nicht gefahren, kann es bis zu 20 Kilowatt Leistung zurück ins Stromnetz speisen. Das würde auf die gesamte Carsharing-Flotte gerechnet 60 Megawatt ausmachen – eine größere Leistung, als sie beispielsweise das Tessiner Pumpspeicherkraftwerk Peccia bereitstellen kann. Diese elektrische Regelleistung wird helfen, das Stromnetz zu stabilisieren, Engpässe im Verteilnetz zu minimieren und teure Netzausbauten im Verteilnetz zu verhindern, zu verringern oder zu verzögern.

«V2X Suisse» setzt sich bis zum Projektabschluss Ende 2023 eine hohe Messlatte: Erstens soll ausgelotet werden, wie diese Technologie das Stromnetz stabilisieren kann und wie Standorte mit Photovoltaik-Anlagen ihren Eigenverbrauch optimieren können. Zweitens will man das betriebswirtschaftliche Potenzial von bidirektionalen Fahrzeugen in der Schweiz untersuchen. Und drittens soll der Wettbewerb zwischen den potentiellen Flexibilitätsabnehmenden (Swissgrid, Verteilnetzbetreiber und Zusammenschluss zum Eigenverbrauch) getestet werden.

Quelle: Mobility Genossenschaft

Neue Führung für das Mobility Institute Berlin

Mit Dr. Jörn Richert steht ab Januar 2022 ein erfahrener Strategieberater als Geschäftsführer neben Gründer Torben Greve an der Spitze des Mobility Institute Berlin (mib). Kommunikationsexpertin und Head of Partnerships Pelin Wolk wird darüber hinaus als COO Teil der erweiterten Geschäftsführung.

Das neue Geschäftsführerduo will seinen Kunden beim ambitionierten Ausbau nachhaltiger Mobilitätsangebote als Partner zur Seite stehen. Mobilitäts-Unternehmer und Verkehrsexperte Torben Greve treibt seit über 20 Jahren Innovationen im öffentlichen Nah- und Fernverkehr voran. Der promovierte Politikwissenschaftler Jörn Richert bringt langjährige Erfahrung in der Strategieberatung und im Bereich Strategic Foresight mit. Zuletzt beriet er bei der Boston Consulting Group (BCG) namhafte private und öffentliche Unternehmen. Im Januar 2020 wechselte er als Head of Consulting zum mib und hat das Beratungsteam erfolgreich aufgebaut und geleitet.

Das Führungsteam will auf die Erfolge des letzten Jahres aufbauen. Das Unternehmen fokussiert sich auf die Bereiche kundenzentrierte Angebotsplanung, sinnvolle Integration neuer Mobilitätsformen sowie Analyse und systematische Nutzung von Mobilitätsdaten. Im vergangenen Jahr konnte das mib unter anderem die Frankfurter Nahverkehrsgesellschaft traffiQ, den Verkehrsverbund Rhein-Ruhr und die Landeshauptstadt München auf dem Weg zu einem zukunftsfähigen und attraktiven ÖPNV unterstützen. Das Unternehmen veröffentlicht darüber hinaus regelmäßig eigene Studien zu aktuellen Mobilitätsthemen. Seit seiner Gründung 2018 ist das mib auf ein 20-köpfiges Team angewachsen und hat neben Berlin einen weiteren Standort in Madrid eröffnet.

Die anstehenden Umbrüche in der Branche sieht Jörn Richert als Chance: „Es gibt ein enormes Potenzial, nachhaltige Mobilität in Städten für Menschen attraktiver zu gestalten, um den dringend notwendigen Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele zu leisten. Städte und Nahverkehrsunternehmen müssen diese Herausforderung jetzt angehen und sich strategisch für die Zukunft aufstellen.“

mib-Gründer Torben Greve erklärt: „Als Beratungsunternehmen sehen wir es als unsere Aufgabe an, Kommunen und Nahverkehrsunternehmen als Partner bei der Entwicklung überzeugender Mobilitätsangebote zu unterstützen. Jörn Richert hat in den letzten zwei Jahren bei uns das richtige Gespür für die Herausforderungen der Branche und überzeugende Lösungen bewiesen. Ich freue mich darauf, das mib gemeinsam mit Pelin Wolk und Jörn Richert zur ersten Beratung für die Mobilitätswende zu machen.“

Quelle: Mobility Institute Berlin

MVV-Gesellschafter kritisieren Deutsche Bahn

Regelmäßige Störungen und Beeinträchtigungen bei der Infrastruktur und im Betrieb der S-Bahn München führen immer wieder und gerade auch derzeit zu einem sehr großen Akzeptanzproblem. Fast täglich gibt es Meldungen der Deutschen Bahn über Weichen-, Stellwerk-, Signal-, Fahrzeug- und Türstörungen, durchtrennte Kabel bei Bauarbeiten, Ausfälle des Stellwerks München Ost bis hin zu Stammstreckensperrung und Personalengpässen bei DB Netz. Die Gesellschafter des Münchner Verkehrs- und Tarifverbundes (MVV), bestehend aus dem Bayerischen Verkehrsministerium, der Landeshauptstadt München und den MVV-Verbundlandkreisen, haben sich daher in einem Brandbrief an die Bahnvorstandsmitglieder Dr. Richard Lutz und Ronald Pofalla gewandt.

Bayerns Verkehrsministerin Schreyer erklärt: „In letzter Zeit erreichen uns leider vermehrt Fahrgastbeschwerden, dass die S-Bahnen ständig zu spät seien. Auch, dass Fahrgäste bei Regen und Schnee an zugigen Haltestellen warten müssen, ist nicht hinnehmbar. Gerade jetzt geht es darum, das coronabedingt beeinträchtigte Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in den öffentlichen Verkehr zurückzugewinnen.“ Die darauf abzielenden großen Anstrengungen des Freistaats, der Landeshautstadt, der Landkreise und Gemeinden werden durch die aktuelle Situation bei der S-Bahn München torpediert.

„Die Fahrgäste sind die zahlreichen Verspätungen und Ausfälle leid und wenden sich von der S-Bahn ab. Dies ist besonders auch deshalb fatal, weil es unsere Bemühungen zur Stärkung des Umweltverbundes und zur Verlagerung des Verkehrs weg von der Straße konterkariert.“, so Dieter Reiter, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt München.

Robert Niedergesäß, Landrat des Landkreises Ebersberg und Sprecher der MVV-Verbundlandkreise unterstreicht: „Will man die Dinge beim Namen nennen, muss man leider sagen, dass die Bahninfrastruktur im Großraum München mit der Fahrgastentwicklung überhaupt nicht Schritt gehalten hat und der notwendige Ausbau in den letzten Jahrzehnten verschlafen wurde.“

Nach den Erkenntnissen der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) lag die Pünktlichkeit der S-Bahn München im Oktober vergangenen Jahres nur bei 90 Prozent – mit weiter fallender Tendenz. So erreichte die Pünktlichkeit im darauffolgenden Monat November ihren schlechtesten Wert seit mindestens zehn Jahren. Dabei scheinen im Wesentlichen die Leit- und Sicherungstechnik – von coronabedingten Personalengpässen abgesehen – ursächlich für die aktuelle Lage zu sein. Störungen im Bauablauf und Baustellenmanagement verschärfen zusätzlich die Situation.

Die Unterzeichner des Briefes haben die Bahnvorstände zu einem Lösungsgespräch nach München eingeladen.

Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr

BMDV investiert in über 1.000 E-Fahrzeuge und rund 250 Ladepunkte

Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) investiert im Rahmen der Förderrichtlinie Elektromobilität weitere 20 Millionen Euro in die Beschaffung von Fahrzeugen und den Aufbau von Ladeinfrastruktur. Insgesamt werden 86 Projekte bewilligt, davon 36 von Kommunen und 50 von Unternehmen. Damit unterstützt das BMDV im Rahmen dieser Richtlinie die Beschaffung von mehr als 1.000 Fahrzeugen und knapp 250 Ladepunkten.

Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr: „Um die Emissionen im Verkehr nachhaltig und dauerhaft zu senken, brauchen wir die Elektromobilität. Gerade Taxis und Kurierdienste haben eine enorm hohe Fahrleistung von Tausenden an Kilometern jährlich – vor allem in unseren Innenstädten. Daher fördern wir den Umstieg von kommunalen und gewerblichen Flotten auf die Elektromobilität mit 20 Millionen Euro.“

Mit der Förderung sollen kommunale und gewerbliche Flotten wie Fuhr-parks, Dienstwagen, Taxis, Mobilitäts- und Sharingdienste bei einem beschleunigten Umstieg auf alternative Antriebe unterstützt werden. Durch die Nutzung erneuerbarer Energien erreichen diese Fahrzeuge mit ihren hohen Laufleistungen eine wesentliche CO2-Einsparung und leisten damit einen Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele im Verkehr.

Das BMDV verfolgt eine Gesamtstrategie für den Markthochlauf der Elektromobilität. Dazu gehören die Förderung der Elektrifizierung aller Verkehrsträger (Pkw, Nutzfahrzeuge, Busse und Schiene) sowie der Aufbau von Ladeinfrastruktur, Forschungsförderung und die Vorgabe der richtigen Rahmenbedingungen, z. B. über das Elektromobilitätsgesetz. Im Sommer 2021 konnte das Ziel von 1 Million Elektrofahrzeugen, inkl. Plug-In-Hybride, erreicht werden und der dynamische Hochlauf seit Jahresmitte 2020 setzt sich fort. Im Dezember 2021 gab es ein neues Zulassungshoch und es wurden mehr als 48.000 rein elektrisch betriebene Pkw in Deutschland zugelassen. Das sind bereits mehr als 20 Prozent Neuzulassungsanteil und damit mehr als bei Dieselfahrzeugen. Zum Ende des letzten Jahres ergab sich ein Gesamtbestand von rund 1,23 Millionen Elektro-Pkw. Der Bestand aller Elektrofahrzeuge, inklusive Nutzfahrzeuge und Busse, beläuft sich zum Jahresabschluss 2021 auf etwa 1,3 Millionen Fahrzeuge.

Quelle: BMDV

Harzer Verkehrsbetriebe setzen auf CO2-neutralen Biogas-Linienbus von Scania

Die Harzer Verkehrsbetriebe (HVB) investieren rund zwei Millionen Euro in die Aufwertung der Mobilität in Wernigerode. Das Projekt wird mit Mitteln der Europäischen Union gefördert. Der Vergabe ging eine europaweite Ausschreibung voran.

Bereits seit über zehn Jahren werden die Busse der Harzer Verkehrsbetriebe fast ausschließlich mit Biomethan betankt. Dieses Biomethan wird von der Firma VERBIO aus landschaftlichen Reststoffen und Stroh hergestellt, ganz ohne Verwendung von Nahrungsmitteln. Das spart bis zu 90 Prozent CO2 im Vergleich zum Dieselbetrieb. Das eingesetzte Biomethan ist der nachhaltigste derzeit verfügbare Biokraftstoff. Dadurch ist die Bus-Flotte nahezu CO2-neutral in Wernigerode und Umgebung unterwegs.

Die Vertragsunterzeichnung für die sieben CNG-betriebenen Linienbusse „Scania Citywide LF“ fand am Hauptsitz des Unternehmens Scania im schwedischen Södertälje statt. Gleich neben dem Firmengebäude befinden sich auch die Produktionshallen der bestellten Bus-Fahrgestelle. Die Endmontage wird anschließend im polnischen Scania Werk Slupsk bei Danzig durchgeführt.

Im Zuge der Umgestaltung des Stadtverkehrs Wernigerode werden im Sommer 2022 die letzten sieben Dieselfahrzeuge ausgemustert. Aufgrund der Kooperation mit den Wernigeröder Stadtwerken soll durch den Bezug von zertifiziertem Biogas der erste nahezu CO2-neutrale Stadtverkehr in den neuen Bundesländern entstehen – das spart insgesamt ca. 100.000 Liter pro Jahr an konventionellen Dieselkraftstoff beziehungsweise rund 300 Tonnen COein.

Der Citywide LF wurde von Scania für den Einsatz im anspruchsvollen Stadtverkehr konstruiert und gebaut. Ausgestattet ist der 10,8 m lange Scania Linienbus mit einem modernen, hocheffizienten, 280 PS starken Gasmotor. Gegenüber einem vergleichbaren Bus mit Dieselmotor lassen sich mit einem CNG betriebenen Scania und der Nutzung von fossilem Erdgas bis zu 15 Prozent CO2 einsparen. Mit Biomethan, also Biogas, liegt die CO2-Reduktion sogar bei bis zu 90 Prozent.

Der Bus ist mit 29 Sitzplätzen ausgestattet und verfügt über einen Abbiegeassistenten. An den Sitzen sind USB-Steckdosen für Fahrgäste angebracht, der Fahrgastraum ist dank einer 36-kW-Klimaanlage angenehm temperiert.

Quelle: Scania Deutschland Österreich

PlaNOS stellt sich neu auf

Die Planungsgesellschaft Nahverkehr Osnabrück (PlaNOS) stellt sich neu auf. Im Zuge der Umwandlung von einer GbR zur GmbH ist Werner Linnenbrink zum 1.1.2022 zum Geschäftsführer der PlaNOS bestellt worden. Er übernimmt damit die Nachfolge von Dr. Stephan Rolfes und zeichnet gemeinsam mit dem zweiten Geschäftsführer Peter Schone vom Landkreis Osnabrück verantwortlich für die PlaNOS.

Die PlaNOS ist eine gemeinsame Managementgesellschaft der beiden Aufgabenträger Stadt und Landkreis Osnabrück. Die Gesellschaft hat den Zweck, Planungsaufgaben zur Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in der Stadt Osnabrück und im Landkreis Osnabrück wahrzunehmen. Die PlaNOS entwickelt Konzepte zur Gestaltung des ÖPNV im Osnabrücker Land und unterstützt deren Umsetzung.

Werner Linnenbrink bleibt neben seiner neuen Funktion Geschäftsbereichsleiter Mobilitätsangebot bei der Stadtwerke Osnabrück AG und Geschäftsführer der Carsharing-Tochter stadtteilauto GmbH.

Quelle: Stadtwerke Osnabrück