Wien: Preisanpassung bei 365-Euro-Jahreskarte

Die öffentliche Daseinsvorsorge Wiens ist international einzigartig und entscheidend für die hohe Lebensqualität der Stadt. Das wird auch immer wieder durch internationale Studien bestätigt.

Die beiden Stadträtinnen Barbara Novak und Ulli Sima sind sich sicher:

“Um den Wirtschaftsstandort Wien auch künftig auf Erfolgskurs zu halten, bedarf es einer soliden und verlässlichen Finanzbasis. Ebenso sind Investitionen in Infrastruktur, Bildung und nachhaltige Mobilität unverzichtbar, um den Anforderungen einer modernen, global vernetzten Stadt gerecht zu werden. Angesichts steigender Kosten, begrenzter finanzieller Spielräume und nicht ausreichend gegenfinanzierter Bundesentscheidungen ist es notwendig, bestimmte Abgaben anzupassen. Die Erhöhung der Parkgebühren, der Ortstaxe und der Öffi-Tickets sind verantwortungsvolle Schritte, um die Finanzierung wichtiger Projekte sicherzustellen, die den Wirtschaftsstandort stärken und gleichzeitig die Lebensqualität für alle Wiener*innen erhalten.“

Bei der Budgetkonsolidierung gilt es, ein Drittel einnahmenseitig und zwei Drittel ausgabenseitig einzusparen, um die Vorgabe des Wiener Bürgermeisters Michael Ludwig für das Budgetjahr 2025 in Höhe von 500 Millionen Euro zu erreichen. Dabei steht eine konsequente Reduktion der städtischen Ausgaben im Fokus, um die finanzielle Stabilität der Stadt langfristig zu sichern und gleichzeitig den Haushalt diszipliniert zu führen. Trotz dieses klaren Schwerpunkts ist es nicht immer möglich, Einsparungen ausschließlich auf Ausgabenseite zu verwirklichen. Daher sind auch Gebührenerhöhungen notwendig, die sich an den jüngsten Anpassungen des Bundes-Klimatickets orientieren, um die Einnahmenseite zu stärken und den Haushalt ausgewogen zu gestalten.

Vor diesem Hintergrund sind die Anpassungen beim Parken, der Ortstaxe und den Öffi-Tickets verantwortungsvolle und notwendige Schritte, um die wichtige Infrastruktur Wiens zu erhalten und weiterzuentwickeln. Das Ziel ist immer, dass die Belastungen sozial abgefedert werden und Wien auch weiterhin ein Ort mit hoher Lebensqualität bleibt.

Neue Tarifstruktur sichert Wiener Öffi-Angebot ab

Die Wiener “Öffis” bringen täglich rund 2,4 Millionen Menschen verlässlich, sicher und klimafreundlich an ihr Ziel. Wien hat in den vergangenen Jahren massiv in den Ausbau des öffentlichen Verkehrs investiert und damit ein Mobilitätsangebot geschaffen, das im nationalen wie internationalen Vergleich seinesgleichen sucht.

2012 wurde das Jahresticket von 449 Euro auf 365 Euro gesenkt, seither ist der Preis – trotz genereller Teuerungen und Inflation – unverändert geblieben. Somit hat sich jeder Jahreskartenbesitzer in den letzten 13 Jahren – durch die jährlichen Zuschüsse in Milliardenhöhe seitens der Stadt Wien – über 2.000 Euro erspart. Zum Vergleich: In London kostet die Jahreskarte für die Zonen 1–4 ganze 3.030 Euro, in Paris 976,80 Euro, in Stuttgart 881 Euro und in Zürich 858,50 Euro.

„Obwohl die Öffi-Preise für Kund*innen der Wiener Linien seit 2012 konstant niedrig geblieben sind, wurde das Angebot stark ausgebaut. Im Vergleich zu 2012 umfasst das Öffi-Netz in Wien 36 zusätzliche Linien und rund 190 Kilometer zusätzliche Linienkilometer“, so Mobilitätsstadträtin Ulli Sima.

Jahresnetzkarte digital: Künftig mit 1,26 Euro pro Tag durchs ganze Netz

Mit 1. Jänner 2026 wird die Jahreskarte auf 467 Euro erhöht. Wer sich für die digitale Version entscheidet, erhält ein Jahr lang einen Rabatt von 6 Euro, bezahlt somit 461 Euro und fährt mit 1,26 Euro pro Tag durch das gesamte Öffi-Netz der Stadt. Damit liegt die Anpassung deutlich unter der kumulierten Inflation der vergangenen 13 Jahre, die bei 37 Prozent liegt. Doch Wien orientiert sich an der Erhöhung des Klimatickets auf Bundesebene, das – am 01.01.2026 – seit der Einführung 2021 in nur knapp über vier Jahren bereits um 27,85 Prozent erhöht worden sein wird. Im Zuge der Anpassung werden auch die Tarife der Kurzzeit- und Langzeittickets moderat angepasst. Der digitale Kauf lohnt sich. Er ist umweltfreundlicher und günstiger, was direkt an die Fahrgäste der Wiener Linien weitergegeben wird. Für digitale Einzelfahrscheine und Kurzzeitnetzkarten gibt es eine permanente Preisreduktion von 5 Prozent.

So wird ab dem 1. Jänner 2026 eine reguläre Einzelfahrt digital 3 Euro kosten, ermäßigt sind es 1,50 Euro. Das 24-Stunden-Wien-Ticket kostet digital künftig 9,70 Euro, das 7-Tage-Wien-Ticket 25,20 Euro. Das 31-Tage-Wien-Ticket digital kostet künftig 65,20 Euro.

Einführung Jahreskarte Jugend und Spezial

Neben der Vollpreisvariante gibt es schon jetzt die ermäßigte Jahreskarte für Senioren ab 65 Jahren. Die neue Tarifstruktur bringt nun zwei weitere ermäßigte Jahreskarten: die Jahreskarte Jugend für alle unter 26 Jahren und die Jahreskarte Spezial für Menschen mit Behinderungen.

Die Jahreskarte Jugend ist für alle jungen Menschen erhältlich, unabhängig davon, ob sie studieren, in Ausbildung sind oder arbeiten. Gleichzeitig wird ein Anliegen vieler Studierender umgesetzt: Sie benötigen statt vier nur mehr ein einziges Ticket, um das ganze Jahr über mit den Wiener Öffis unterwegs zu sein. Das Top-Jugendticket bleibt weiterhin bestehen.

Der Preis für alle drei ermäßigten Jahreskarten liegt bei 300 Euro pro Jahr bei Einmalzahlung bzw. 315 Euro bei monatlicher Abbuchung. Für Kunden, die sich für die digitale Jahreskarte entscheiden, gibt es einen zeitlich begrenzten Rabatt in der Höhe von 6 Euro. Somit kostet die ermäßigte Jahreskarte 294 Euro.

Auch die Mehrgebühr, die beim Fahren ohne gültiges Ticket zu erbringen ist, wird angepasst. Denn Fahren ohne Ticket ist kein Kavaliersdelikt – es ist unsolidarisch. Ab 1. Jänner 2026 erhöht sich die Gebühr auf 135 Euro bei sofortiger Zahlung sowie auf 145 Euro bei Zahlung per Erlagschein.

Um in Zukunft noch besser planen zu können, haben die Wiener Linien gemeinsam mit der Stadt Wien beschlossen, ab 1. Jänner 2027 die Tarife jährlich zu valorisieren. Damit ziehen die Wiener Linien gleich mit dem VOR, den ÖBB und dem KlimaTicket.

Generation Gelb: 180 Azubis starten durch

Das Interesse an einer Ausbildung bei Deutschlands größtem Nahverkehrsunternehmen ist ungebrochen hoch. Rund 180 Auszubildende beginnen am 1. September 2025 ihre Karriere bei den Berliner Verkehrsbetrieben. Ergänzt wird der Jahrgang um bis zu elf dual Studierende, die offiziell am 1. Oktober starten. Insgesamt gingen bis Ende August 5.215 Bewerbungen für Ausbildungsplätze sowie 233 Bewerbungen für die dualen Studiengänge ein. In diesem Jahr bietet die BVG 15 verschiedene Ausbildungsberufe und vier duale Studiengänge an – so viele wie noch nie.

„Die große Nachfrage zeigt, dass wir als Arbeitgeberin attraktiv sind und jungen Menschen eine sichere Perspektive bieten. Wir setzen auf starke Praxis, moderne Lernumgebungen und klare Karrierewege: Wer bei uns erfolgreich abschließt, erhält das Angebot einer unbefristeten Festanstellung.“

BVG-Personalvorständin Jenny Zeller-Grothe

Der Großteil der Nachwuchskräfte tritt seinen Job auf dem 2023 eröffneten BVG-Ausbildungs-Campus in Charlottenburg an. Dort profitieren die Azubis von hochmodernen Werkstätten, Laboren und Lernräumen – die besten Voraussetzungen für einen erfolgreichen Start in Betrieb, Werkstatt, Verwaltung und IT.

Das sind Deutschlands Top 30 Lieblingsbusfahrer

Die vielfältig besetzte Lieblingsbusfahrer-Jury hat aus mehr als 2.000 eingesendeten Geschichten und gemalten Bildern die Top 30 Lieblingsbusfahrer Deutschlands 2025 gewählt.

„Ihnen gebührt tiefer Respekt: Egal, ob es bei der feierlichen Preisverleihung am 25. September in Berlin für das Treppchen ganz oben reicht, für uns sind diese Kolleginnen und Kollegen schon jetzt die Lieblingsbusfahrer und Lieblingsbusfahrerinnen der jeweiligen Region, des jeweiligen Verbundes, des jeweiligen Verkehrsunternehmens. Sie stehen für 100.000 Busfahrinnen und Busfahrer im deutschen Nahverkehr. Fast zehn Milliarden Fahrgäste zählte die ÖPNV-Branche letztes Jahr – viele sind mit dem Bus unterwegs. Menschen brauchen Mobilität. Aber Mobilität braucht auch Menschen. Wir den engagierten Bus-Chefs hinter dem Steuer dankbar, ohne sie führe kein Bus.“

Jörg Bruchertseifer, Bundesreferent Integrierte Mobilität beim Fahrgastverband Pro Bahn und Mitinitiator des Wettbewerbs

Die Top 30 Lieblingsbusfahrer Deutschlands 2025 finden sich auf lieblingsbusfahrerin.de/top30.

„Wir freuen uns, dass wir die ganze Breite der Branche in den Top 30 sehen können: Vom privaten Omnibusgewerbe über DB‑Unternehmen bis hin zu den kommunalen Verkehrsbetrieben. Die Geschichten der Fahrgäste und die eingereichten Bilder der Schülerinnen und Schüler zeugen von großer Dankbarkeit und Respekt für die Leistungen der Kolleginnen und Kollegen am Steuer. Sie halten unser Land mobil, ermöglichen soziale Teilhabe und sind wichtig für die Wirtschaft. Das ist auch ein gutes Signal an diejenigen, die mit dem Beruf liebäugeln – etwa nach dem Schulabschluss oder als Quereinsteigende mit oder ohne Migrationshintergrund. Derzeit sind 20.000 Stellen am Lenkrad branchenweit nicht besetzt.“

Werner Overkamp, VDV-Vizepräsident

Die Top 30 bringen die Vielfalt der Branche zum Ausdruck: Frauen und Männer aus allen Regionen und mit den unterschiedlichsten Herkunftsgeschichten bringen täglich Fahrgäste zur Arbeit, zum Einkaufen, zum Sportverein oder Arzt. Auch die neue Kategorie „Schulbus“, bei der Kinder gemalte Bilder einreichen können, stieß auf große Resonanz.

Die Initiatoren heben hervor, dass die Verkehrsunternehmen und Verkehrsverbünde „ihre“ Lieblingsbusfahrer aus den über 2.000 Geschichten nun auch unternehmensintern und regional ehren können. Viele Arbeitgeber nutzen die bundesweite Kampagne bereits für ihre interne Kommunikation, ihre Personalbindung und -gewinnung. Der Wettbewerb bietet dafür ein glaubwürdiges, emotionales und öffentlichkeitswirksames Format.

Die feierliche Preisverleihung findet am 25. September 2025 in Berlin statt. Dann werden aus den Top 30 die fünf bundesweiten Sieger in den Kategorien „Alltagsheld“, „Außergewöhnliche Leistung“ und „Schülerverkehr“ gekürt.

Der Wettbewerb ist eine gemeinsame Initiative des Fahrgastverbands Pro Bahn, dem VDV und DB Regio und wird freundlich unterstützt von KRAVAG, DEVK, Daimler Buses und MAN.

Mobilitätspreis.NRW 2025: Bewerbung noch bis zum 21. September möglich

Wer den Mobilitätspreis.NRW 2025 gewinnen möchte, kann sein Projekt noch bis Sonntag, 21. September 2025, ins Rennen schicken. Dann endet die Bewerbungsphase für den erstmals im Jahr 2023 ausgelobten Wettbewerb – und damit die Chance auf ein Preisgeld von insgesamt 30.000 Euro und eine Bekanntmachung im Rahmen des Mobilitätstag.NRW 2025. Mit der Auszeichnung würdigt das Bündnis für Mobilität im Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr innovative und zukunftsfähige Mobilitätsprojekte aus und für Nordrhein-Westfalen. Bewerben können sich Einzelpersonen, Initiativen, Unternehmen, Institutionen, Verbände, Gruppen oder Start-ups. 

„Die Mobilitätswende hat viele unterschiedliche Gesichter und braucht unterschiedliche Lösungen“, ruft Minister Oliver Krischer zur Teilnahme am Mobilitätspreis.NRW auf. „Innovative Mobilitätslösungen, die die Verkehrswende voranbringen, verdienen es, gefördert und sichtbar gemacht zu werden.“ Das Ministerium freut sich auf zahlreiche Ideen und Konzepte, mit denen die Mobilität von morgen mitgestaltet wird – sei es im Personen- oder im Güterverkehr. In einem dreistufigen Verfahren erfolgt die Auswahl: zunächst über ein Gremium von Expertinnen und Experten des Ministeriums, anschließend über die Bewertung einer Fachjury. Letztlich stimmen die Bürgerinnen und Bürger per Online-Voting ab, welche drei Projekte es auf das Siegertreppchen schaffen. 

Insgesamt ist der Mobilitätspreis.NRW mit 30.000 Euro dotiert: Platz eins erhält ein Preisgeld von 15.000 Euro, Platz zwei 10.000 Euro und der dritte Platz 5.000 Euro. Am 8. Dezember 2025 wird die Auszeichnung beim Mobilitätstag.NRW in Düsseldorf persönlich von Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, übergeben. 

Die Bewerbung ist mit keinen Kosten verbunden und mit wenigen Klicks unkompliziert per Online-Formular möglich – unter www.mobilitaetspreis.nrw können Interessierte ihre Bewerbung einreichen. 

Koralmbahn: Übungsphase für Einsatzkräfte startet

Die Koralmbahn steht kurz vor der Inbetriebnahme. Bevor die ersten Züge ab 14. Dezember 2025 unterwegs sein dürfen, heißt es aber noch fleißig üben und einschulen. Die Sicherheit hat dabei oberste Priorität. Neben einer Vielzahl an Schulungsfahrten startet jetzt die letzte große Übungsphase mit allen Einsatzorganisationen. In den kommenden Wochen werden verschiedenste Szenarien unter realen Bedingungen geprobt. Besonders im Fokus sind dabei der Koralmtunnel sowie die Unterflurtrasse im Bereich Feldkirchen. 

Spezielle Geräte und Kenntnisse

Ziel ist es, die Hilfs- und Einsatzkräfte mit den neuen Tunnelanlagen und Einrichtungen so vertraut wie möglich zu machen. Die Übungen dienen außerdem dazu, Abläufe zu testen und das Zusammenspiel der verschiedenen Einsatzorganisationen zu gewährleisten. Auch spezielle Gerätschaften und Fahrzeuge kommen dabei zum Einsatz: Am Programm stehen unter anderem Testfahrten mit dem ÖBB „Servicejet“ – ein Rettungszug der neuesten Generation. Er kann beispielsweise einen doppelten Railjet abschleppen, rund 300 Personen evakuieren, verfügt über Löschwassertanks mit 40.000 Litern und hat eine Schutzbelüftung. Darüber hinaus wird auch der Einsatz von Drohnen im Tunnel getestet. Sie sollen die Lage schnell erkunden und Bilder in Echtzeit zur Einsatzleitung übertragen. 

Einer der sichersten Tunnel der Welt

Die Übungen sind ein wichtiger Teil des umfassenden Sicherheitskonzeptes entlang der Koralmbahn. Insgesamt flossen rund 15 Prozent der gesamten Investitionskosten in die Sicherheit. Dazu zählen Notausgänge, Löschwasserleitungen, Belüftungen, Notrufsäulen, Branddetektoren, Zufahrtsmöglichkeiten für Einsatzkräfte und Kommunikationssysteme. Speziell der Koralmtunnel gehört mit seinen zwei Röhren zu dem modernsten und sichersten Eisenbahntunnel der Welt. In der Tunnelmitte wurde zwischen den beiden Fahrtunnel eine rund einen Kilometer lange dritte Röhre als unterirdischer Evakuierungs- und Rettungsbereich errichtet. Dort können Fahrgäste im Anlassfall auf Einsatzkräfte und Rettungszüge warten, die auf beiden Seiten stationiert sind.

Europaweites Zugsicherheitssystem

Ein weiteres Kernstück des Sicherheitskonzeptes ist das Zugsicherheitssystem ETCS (European Train Control System). Es kontrolliert u.a. die Zuggeschwindigkeit, die Gleisbelegung, die Zugabstände und ist europaweit einheitlich. Zusätzlich sorgen Prüfeinrichtungen vor Einfahrt in den Tunnel dafür, dass alle Züge auf technische Defekte wie zum Beispiel überhitzte Bremsen überprüft werden. Weiters ist der Koralmtunnel so ausgestattet, dass er immerzu mit Strom versorgt wird. Fällt in einem Bundesland die Stromversorgung aus, kann er von anderer Seite weiter versorgt werden. Fällt bei beiden Bundesländern der Strom aus, überbrückt eine Blackout-Vorsorge. Im Tunnelinneren sind darüber hinaus alle maßgeblichen Anlagenteile doppelt verbaut.

In 45 Minuten von Graz nach Klagenfurt

Die Koralmbahn zwischen Graz und Klagenfurt ist Teil der neuen Südstrecke und eines der bedeutendsten Infrastrukturprojekte Europas. Ihr Herzstück ist der 33 Kilometer lange Koralmtunnel. Nach der Inbetriebnahme am 14. Dezember 2025 verkürzt sich die schnellste mögliche Verbindung zwischen den Landeshauptstädten auf rund 45 Minuten.

Ab 1. September unterwegs – neue Linie 12 verstärkt Wiener Straßenbahnnetz

Pünktlich zu Schulbeginn startet am 1. September 2025 die neue Straßenbahnlinie 12. Die Linie fährt inklusive 2,2 km Neubaustrecke von der U6 Josefstädter Straße über den Franz-Josefs-Bahnhof zur U4 Friedensbrücke, U6 Jägerstraße und Dresdner Straße, weiter zur S-Bahn-Station Traisengasse über das Nordbahnviertel zur U1 Vorgartenstraße bis zur Hillerstraße. Der 12er verbindet dabei vier Wiener Bezirke (8., 9., 20., 2.,) und bietet an fünf Haltestellen Umsteigemöglichkeiten zu den U-Bahn-Linien U1, U4 oder U6 sowie bei zwei Haltestellen Anbindung zur S-Bahn. Zukünftig ist der 12er beim Arne-Karlsson-Park im neunten Bezirk auch an die U5 angebunden.

„Ich freu mich sehr, dass wir heute die erste von insgesamt drei neuen Straßenbahnlinien auf die Reise schicken können. Mit dem 12er haben wir pünktlich zu Schulbeginn eine hochrangige neue Öffi-Verbindung mit insgesamt 7,2 Kilometern Länge im Netz. Die Umgestaltung entlang der Neubaustrecke ist dabei ein Herzstück des Projekts. Auf 2,2 Kilometern wurden im zweiten Bezirk nicht nur Schienen verlegt, sondern auch ganz nach unserem Motto „Raus aus dem Asphalt“ 100 neue Bäume gepflanzt und ein 230 Meter langes Grüngleis gebaut. Besonders freut mich auch, dass wir mit der neuen Linie 12 nicht nur in den öffentlichen Verkehr, sondern mit über 2.000 Meter neuen Radwegen im Viertel auch in eine moderne und sichere Radinfrastruktur investiert haben.“

Planungs- und Mobilitätsstadträtin Ulli Sima

Die Linie 12 verbindet somit klimafitte Stadtplanung mit umweltfreundlicher Mobilität und bringt noch mehr Lebensqualität ins Grätzel. Rund 250.000 Anrainer entlang der gesamten Strecke profitieren von der leistungsstarken Öffi-Anbindung, die Arbeitsplätze, Schulen und Einkaufsmöglichkeiten noch besser öffentlich erreichbar macht und für kürzere Fahrzeiten sorgt.

Zu den Hauptverkehrszeiten ist die Linie 12 ca. im 8-Minuten-Takt unterwegs. Von insgesamt 25 Haltestellen entlang der gesamten Linie wurden im 2. Bezirk fünf Haltestellen neu errichtet. Dafür hat die Linie 12 ab Taborstraße eine 2,2 Kilometer lange Neubaustrecke bis zur Hillerstraße bekommen, die restliche Strecke fährt sie auf bestehenden Gleisen.

Raus aus dem Asphalt & hinein in die klimafitte Neugestaltung

Die Linie 12 leistet einen wichtigen Beitrag zu den Klimazielen der Stadt Wien. Durch die Verlagerung von PKW-Fahrten auf Öffis können jährlich bis zu 650 Tonnen CO₂ eingespart werden. Gleichzeitig wurde die Oberfläche entlang der Neubaustrecke umfassend neugestaltet: 100 neu gepflanzte Bäume im 2. Bezirk sorgen für Kühlung und Schatten an heißen Sommertagen. Im Streckenabschnitt Haussteinstraße bis Walcherstraße fährt die Linie 12 auf rund 230 Metern über ein Grüngleis, ein Plus für das Mikroklima.

Neue Radwege im Nordbahnviertel

Auch das Radwegenetz wird im neuen Stadtentwicklungsgebiet Nordbahnviertel ausgebaut. „Über 2.000 Meter neue Radinfrastruktur sorgen künftig für mehr Platz, Qualität und Sicherheit für Radfahrende“, erklärt Planungs- und Mobilitätsstadträtin Ulli Sima. Im Zuge der Arbeiten an der neuen Straßenbahnlinie 12 wurde entlang der Taborstraße von der Nordbahnstraße bis zur Vorgartenstraße ein 525 Meter langer, baulich getrennter Zwei-Richtungs-Radweg errichtet.

Gleich mehrere Projekte aus der großen Radwegoffensive der Stadt Wien im Nordbahnviertel sind schon fertiggestellt oder befinden sich in Bau: Der 445 Meter lange Zwei-Richtungs-Radweg in der Nordbahnstraße (von Am Tabor bis Taborstraße) wurde bereits errichtet. Ein neuer, 270 Meter langer und baulich getrennter Ein-Richtungs-Radweg Am Tabor (von Bruno-Marek-Allee bis Nordbahnstraße) wird bald fertiggestellt. Und auf der westlichen Straßenseite der Bruno-Marek-Allee, zwischen Am Tabor und der Taborstraße, entstehen über 400 Meter neue Radinfrastruktur.

Die Verbindung zwischen Nordbahnviertel und dem Radhighway Nord ist mit einer neuen, rund 800 Meter langen Radinfrastruktur in der Vorgartenstraße (von Taborstraße bis Lassallestraße) bereits vorhanden. Damit gelangen die Bewohner aus dem Stadtentwicklungsgebiet mit dem Rad direkt auf Wiens 1. Mega-Radhighway. Die Durchfahrt durch das Nordbahnviertel wird künftig ausschließlich für die Straßenbahn und Radfahrer möglich sein. Das sorgt für mehr Sicherheit und Lebensqualität in einem der dynamischsten Stadtteile Wiens.

Buslinie 11B wird in den Fahrplan der Linie 11A integriert

Auch der Busverkehr im 2. Bezirk wird ab dem Start der Linie 12 angepasst: Ab Montag, dem 1. September, werden die Fahrten der Linie 11B in den Fahrplan der Linie 11A integriert. Der 11A bekommt somit von Montag bis Samstag Verstärkerbusse im zentralen Abschnitt. Aufgrund der Neugestaltung des Straßenraumes werden diese Busse verlängert und fahren von Friedrich-Engels-Platz bis Elderschplatz. Damit entfällt für Fahrgäste der Blick auf zwei verschiedene Fahrpläne, um zu wissen, wann der nächste Bus kommt.

VIAS betreibt künftig die SPNV-Linien S 5, S 8 und RE 41

Die VIAS Rail GmbH (VIAS) wird ab Dezember 2029 im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) den Betrieb der beiden S-Bahn Linien S 5 und S 8 übernehmen sowie die Regionalexpresslinie RE 41 über Dezember 2030 hinaus weiter betreiben. Das Unternehmen hat im Rahmen eines europaweiten Wettbewerbsverfahrens das wirtschaftlichste Angebot ein-gereicht. Gegenstand des Verfahrens war der Betrieb der drei Linien im Teilnetz D der S-Bahn Rhein-Ruhr mit einem Gesamtvolumen von circa 3,8 Millionen Zugkilometern pro Jahr. Der Verkehrsvertrag läuft fünfzehn Jahre bis Dezember 2044. Die zuständigen Gremien des VRR haben beschlossen, dass VIAS nach Ablauf der 10-tägigen Wartefrist den Zuschlag erhalten soll.

Das Netz „S-Bahn Rhein-Ruhr, Teilnetz D“ umfasst die Linien:

  • S 5 (Dortmund – Witten – Hagen)
  • S 8 (Mönchengladbach – Neuss – Düsseldorf – Erkrath – Wuppertal – Gevelsberg – Hagen)
  • RE 41 (Bochum – Recklinghausen – Haltern am See)

Tagsüber bei jeder zweiten Fahrt, nach 18 Uhr auf jeder Fahrt werden künftig Zugbegleiter als Ansprechpartner für die Fahrgäste zur Verfügung stehen. Auf der Linie S 8 verkehren künftig in den Abendstunden deutlich mehr Fahrten in Doppeltraktion als bisher und bieten somit deutlich mehr Platz.

Freuen dürfen sich die Fahrgäste auf insgesamt 36 Neufahrzeuge vom Typ Stadler FLIRT XL im grün-weißen Design der S-Bahn Rhein-Ruhr. Der VRR finanziert die Fahrzeuge und übernimmt sie nach dem bewährten VRR-Finanzierungsmodell anschließend in sein Eigentum. Die Wartung und Instandhaltung erfolgt durch VIAS. Die knapp 70 Meter langen Fahrzeuge nutzen die vorhandenen Bahnsteiglängen optimal aus. Sie verfügen über 180 Sitzplätze und haben somit eine höhere Kapazität als die derzeit auf den Linien S 5 und S 8 eingesetzten Züge. Sechs überbreite Türen je Fahrzeugseite und großzügige Mehrzweckbereiche in jedem Einstiegsbereich verbessern den Fahrgastwechsel deutlich und bieten viel Platz für Rollstuhlfahrer, Fahrräder, Kinderwagen und Gepäck. Zudem sind alle Fahrzeuge mit Toiletten ausgestattet.

Rekordzahlen auf der Sachsen-Franken-Magistrale

Die Mitteldeutsche Regiobahn (MRB) verzeichnet im Elektronetz Mittelsachsen (EMS-Netz) einen deutlichen Anstieg der Fahrgastzahlen: Seit der Übernahme der Verkehrsleistungen im Jahr 2016 hat sich das Fahrgastaufkommen nahezu verdoppelt. Im Jahr 2024 nutzten über 10,5 Millionen Fahrgäste die Züge im Netz – ein neuer Höchstwert und ein deutliches Zeichen für das zuverlässige Angebot auf diesen wichtigen Hauptachsen des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) in Sachsen sowie für das Vertrauen der Reisenden.

Verlässliche Verbindungen im Alltag

Das EMS-Netz umfasst im Wesentlichen die Sachsen-Franken-Magistrale mit den Linien RE 3 (Dresden – Hof) und RB 30 (Dresden – Zwickau) sowie die Linie RB 45 (Chemnitz – Elsterwerda). Die Sachsen-Franken-Magistrale gilt als Rückgrat des regionalen Schienenverkehrs in Sachsen. Besonders zwischen Dresden, Freiberg, Chemnitz und Zwickau sind die Fahrgastzahlen in den letzten Jahren noch einmal deutlich gestiegen. Bereits 2024 hatte die MRB darauf mit einer spürbaren Ausweitung der Sitzplatzkapazitäten reagiert. Für zusätzlichen Nachfrageschub sorgte das Deutschlandticket – insbesondere auf den Verbindungen zwischen Hof und Chemnitz (RE 3) sowie Chemnitz und Elsterwerda (RB 45).

„Die Zahlen zeigen, dass unsere Verkehrsangebote im Regionalverkehr sehr gut angenommen werden“, erklärt Jan Kleinwechter, Geschäftsführer der Mitteldeutschen Regiobahn. „Das kontinuierliche Fahrgastwachstum der letzten Jahre verdanken wir der engagierten Arbeit unserer Mitarbeitenden, einem attraktiven Fahrplan und dem hohen Komfort für unsere Fahrgäste.“

Klarer Aufwärtstrend nach Corona-Jahren

Nach pandemiebedingten Rückgängen in den Jahren 2020 und 2021 setzte ab 2022 eine spürbare Erholung ein. Bundesweite Tarifinitiativen wie das 9-Euro-Ticket und das Deutschlandticket (seit Mai 2023) wirkten dabei als wichtige Impulsgeber. Das stabile und verlässliche Angebot der MRB auf der Sachsen-Franken-Magistrale hat maßgeblich dazu beigetragen, diesen Trend zu verfestigen, so dass die Reisendenzahlen nun deutlich über dem Vor-Corona-Niveau liegen.

„Mit der Sachsen-Franken-Magistrale verbinden wir wichtige Wirtschaftsräume, Hochschulstandorte und touristische Ziele – zuverlässig und klimafreundlich. Und die Fahrgäste nehmen dieses Angebot sehr gut an“, so Kleinwechter weiter.

Auch im laufenden Jahr 2025 setzt sich die positive Entwicklung weiter fort.

Finanzierungsmodell unter Druck

Trotz der guten Nachfrage bleiben die Fahrgeldeinnahmen hinter dem Wachstum der Fahrgastzahlen deutlich zurück. Der Grund: Die Einnahmen aus dem Deutschlandticket, die mittlerweile einen Großteil der Ticketeinnahmen ausmachen, werden entkoppelt von der tatsächlichen Nutzung der Verkehrsmittel und der Reisewege den Verkehrsunternehmen zugewiesen.

„Das von Bund eingeführte Deutschlandticket führt zu erheblichen Mindereinnahmen u.a. bei uns als privatem Verkehrsunternehmen. Die von Bund und Ländern bereitgestellten Kompensationsmittel reichen aller Voraussicht nicht aus, diese Lücke zu schließen. Die aktuelle Regelung spiegelt damit weder die tatsächliche Nutzung noch den Finanzierungsbedarf wider“, betont Kleinwechter.

Die MRB setzt daher auf eine schnelle Einigung innerhalb der Branche auf ein Verteilungsmodell, das die tatsächliche Fahrgastnachfrage berücksichtigt – sowie auf eine dauerhaft stabile und verlässliche Finanzierung des Deutschlandtickets durch Bund und Länder.

Hohe Nachfrage bringt neue Herausforderungen

Die wachsende Nachfrage bringt noch weitere Herausforderungen mit sich: Zu Stoßzeiten kann es in den Zügen eng werden, und insbesondere die Fahrradmitnahme ist dann nicht immer möglich. Die MRB empfiehlt deshalb, Gruppenreisen rechtzeitig anzumelden und Fahrräder möglichst außerhalb der Hauptverkehrszeiten zu transportieren.

Grundsteinlegung zum Werksausbau in Neumark

Das Eisenbahnverkehrsunternehmen „Die Länderbahn“, das in Sachsen die vogtlandbahn und in Ostsachsen den trilex betreibt, wächst weiter: Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2026 übernimmt das private Eisenbahnunternehmen, das zur NETINERA Konzerngruppe gehört, einen großen Teil der Mitteldeutschen S-Bahn. Wichtiges Kriterium dafür, dass das Unternehmen die Ausschreibung für Los 2 des Mitteldeutschen S-Bahnnetzes mit den Linien S3, S5 und S5x für sich entscheiden konnte, war die Werkstatt im vogtländischen Neumark, die direkt am neuen Streckennetz gelegen ist und künftig Wartung, Instandhaltung, Hauptuntersuchungen, Reparaturen und Reinigung der 41 neuen Fahrzeuge vom Typ Siemens Mireo sicherstellen wird.

Für den neuen Verkehrsvertrag wird nun die Werkstatt auf dem Betriebsgelände der Länderbahn erweitert und ertüchtigt. Über 10 Millionen Euro werden in den Ausbau investiert. Am 28. August 2025 stattete Sachsens Staatsministerin für Infrastruktur und Landesentwicklung, Regina Kraushaar, dem Unternehmen einen Besuch ab. Sie war nach Neumark gereist, um das expandierende Unternehmen kennenzulernen und sich zum Ausbau der Werkstatt im sächsischen Neumark zu informieren. Begleitet wurde sie dabei vom Landrat des Vogtlandkreises, Thomas Hennig, der gleichzeitig auch Aufsichtsratsvorsitzender des Zweckverbandes Vogtland (ZVV) und damit einer der fünf Auftraggeber für den neuen Verkehrsvertrag MDSB ist. Im Vogtland betreibt die Länderbahn bereits seit 1996 die vogtlandbahn.

„Die Länderbahn ist als zuverlässige Mobilitätspartnerin einer der Erfolgsfaktoren für die erfolgreiche Entwicklung des Vogtlands. Für eine prosperierende Wirtschaft, rege touristische Aktivitäten und für eine positive Lebensqualität der Vogtländerinnen und Vogtländer ist der Schienenpersonennahverkehr durch vogtlandbahn und ab 2026 auch durch die Mitteldeutschen S-Bahn unverzichtbar“, unterstreicht Landrat Thomas Hennig die Bedeutung des Unternehmens und des neuen Verkehrsvertrages.

Die Stärkung des ländlichen Raumes durch zukunftsfähig aufgestellte Unternehmen ist auch erklärtes Ziel der Politik von Staatsministerin Regina Kraushaar: „Unternehmen wie die Länderbahn bieten mit mutigen Entscheidungen zu Investitionen im ländlichen Raum Perspektiven für die positiven Entwicklungen in den Regionen. Sie tragen dazu bei, den ländlichen Raum wieder zu einem attraktiven Lebensmittelpunkt für die Menschen werden zu lassen, die hier ihre Wurzeln haben. Der neue Verkehrsvertrag wird dazu beitragen, eine weitere Mobilitätslücke zwischen dem ländlichen Vogtland und dem Ballungszentrum Leipzig-Halle zu schließen, um damit die Bedingungen für gleichwertige Lebensverhältnisse von Stadt und Land in Sachsen weiter voranzutreiben.“

Der Fokus des Besuches von Ministerin und Landrat lag diesmal auf dem Ende Mai begonnenen Ausbau der Werkstatt in Neumark. Werkstattleiter Benjamin Drechsler erläuterte die Herausforderungen der Umbaumaßnahmen für den neuen Verkehrsvertrag: „Mit den 41 neuen Siemens Mireo Fahrzeugen kommen erstmals Elektrotriebwagen zur Flotte der Länderbahn hinzu. Für uns heißt das, die Werkstatt und die zuführende Infrastruktur muss dafür ertüchtigt werden, das heißt vergrößert und elektrifiziert werden. Darüber hinaus entsteht eine neue Außenreinigungsanlage für die Fahrzeuge. Die Baumaßnahmen dafür werden parallel zum laufenden Betrieb durchgeführt und dürfen die Bestandsverkehre nicht einschränken.“

Der Betriebshof Neumark mit Verwaltungsgebäuden, Betriebsleitzentrale, Eisenbahnschule und der Werkstatt entstanden im Rahmen der Expo 2000 zur Jahrtausendwende neu. Geschäftsführer Stephan Naue betonte die wichtige Bedeutung der Werkstatt für die gesamte Unternehmensentwicklung: „1996 war die vogtlandbahn nach der Eisenbahnreform in Deutschland das erste private Eisenbahnverkehrsunternehmen mit einem Verkehrsvertrag für den Schienenpersonennahverkehr. Nur 4 Jahre später wurde damals eine sehr mutige und für uns heute wesentliche Entscheidung getroffen: Hier am Standort entstand dieser Betriebshof mit der Werkstatt, um für die Zukunft optimal aufgestellt zu sein. Heute – 25 Jahre später – profitieren wir von dieser Entscheidung und legen gleichermaßen den Grundstein für das weitere Wachstum unseres Unternehmens.“

Gemeinsam mit den Geschäftsführern der Länderbahn, Stephan Naue und Eugen Rubinstein, der Konzernleitung des Unternehmens vertreten durch Geschäftsführer Markus Resch, Werkstattleiter Benjamin Drechsler und Landrat Thomas Hennig befüllte Staatsministerin Regina Kraushaar eine Zeitkapsel mit Zeitzeugnissen aus Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Länderbahn und legte den Grundstein für den Erweiterungsbau am Standort Neumark.

VCÖ-Bahntest: Häufig verpasste Anschlussverbindungen

Die Abstimmung zwischen Bahn und Bus ist in Österreich deutlich zu verbessern. Das ist ein zentrales Ergebnis des diesjährigen VCÖ-Bahntests, bei dem in den Zügen von zehn Bahnunternehmen 9.360 Fahrgäste befragt wurden. Insgesamt wird in Österreich mehr Bahn gefahren, auch in den Urlaub. Jeder dritte Fahrgast ist in den vergangenen zwölf Monaten mit einem Tagzug auf Urlaub gefahren, jeder achte Fahrgast mit einem Nachtzug. Viele Fahrgäste möchten häufigere Verbindungen, so ein weiteres Ergebnis des VCÖ-Bahntests.

Im Vorjahr wurde in Österreich mit 15 Milliarden Personenkilometer so viel wie noch nie mit der Bahn gefahren. Österreichs Bahnen zählten laut Schienen-Control rund 349 Millionen Fahrgäste. Für heuer ist mit einer weiteren Zunahme zu rechnen. Bei der Zufriedenheit beim Bahnfahren gibt es Licht und Schatten, wie der diesjährige VCÖ-Bahntest zeigt, bei dem österreichweit in den Zügen von zehn Bahnunternehmen zwischen April und Juni rund 9.360 Fahrgäste teilgenommen haben.

29 Prozent der Fahrgäste waren in den vergangenen zwölf Monaten häufiger mit der Bahn unterwegs als davor, acht Prozent sind seltener gefahren. „Österreichs Bahn-Fahrgäste leisten einen wichtigen Beitrag für die Allgemeinheit, etwa zur Vermeidung von Staus auf den Straßen und zur Erreichung der Klimaziele. Umso wichtiger ist es, dass die Verkehrspolitik die Rückmeldungen der Fahrgäste ernst nimmt und, dass nötige Verbesserungen rasch umgesetzt werden“, stellt VCÖ-Experte Michael Schwendinger fest.

Bei der Entwicklung der Qualität des Bahnfahrens sieht die große Mehrheit der Fahrgäste Verbesserungen, aber je nach Kriterium erlebten 15 bis 37 Prozent der Fahrgäste Verschlechterungen. So gaben beim VCÖ-Bahntest 29 Prozent der Fahrgäste an, dass sich die Pünktlichkeit verschlechtert hat, 21 Prozent erleben eine Verschlechterung bei der Anzahl der Verbindungen. Die Verbindungsqualität für Telefon und Internet sehen 37 Prozent der Fahrgäste verschlechtert.

Der VCÖ setzte beim diesjährigen VCÖ-Bahntest einen Schwerpunkt auf Anschlussverbindungen. „Die Gesamtreisezeit hat einen großen Einfluss darauf, ob mit der Bahn oder dem Auto gefahren wird. Bei den Anschlussverbindungen gibt es in Österreich noch einiges zu verbessern. Einerseits in der Fahrplangestaltung, andererseits auch im Fall von Zugverspätungen“, betont VCÖ-Experte Michael Schwendinger. Beim VCÖ-Bahntest gaben 24 Prozent der Fahrgäste an, dass sie mehrmals im Jahr Anschlüsse verpassen, weitere 22 Prozent sogar öfter. Am häufigsten verpassen Fahrgäste aus Niederösterreich Anschlussverbindungen, am seltensten Fahrgäste aus Kärnten.

Bei der aktuellen Zugfahrt waren 25 Prozent der Fahrgäste mit den öffentlichen Anschlussverbindungen unzufrieden, bei jenen Fahrgästen, die bereits in den aktuellen Zug umgestiegen waren, waren 18 Prozent unzufrieden. Bei der Abstimmung zwischen Bahn und Bus erlebten zwei Drittel der Fahrgäste in den vergangenen zwölf Monaten Verbesserungen, ein Drittel jedoch Verschlechterungen. 37 Prozent der Fahrgäste sind mit der öffentlichen Anbindung der Bahnhöfe außerhalb der Hauptverkehrszeiten unzufrieden. 39 Prozent der Fahrgäste wünschen an Bahnhöfen mehr flexible Angebote, wie Rufbusse und Anrufsammeltaxis.

Für gute Anschlussverbindungen ist auch die Anzahl der Zugverbindungen im Nah- und Regionalverkehr relevant. Österreichweit möchte jeder fünfte Fahrgast häufigere Verbindungen, in Oberösterreich sogar jeder vierte.

Neben der allgemeinen Bewertung des Bahnfahrens in Österreich haben die Fahrgäste beim VCÖ-Bahntest auch der aktuellen Zugfahrt ein Zeugnis ausgestellt. Allgemein waren 79 Prozent zufrieden, 21 Prozent vergaben die Schulnoten 3, 4 oder 5. Der größte Verbesserungsbedarf wird bei der Anzahl der Verbindungen und bei der Gepäcksablage gesehen. Die besten Bewertungen erhielt das Zugpersonal mit der Schulnote 1,4 für Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit.

Der diesjährige VCÖ-Bahntest setzte auch einen Schwerpunkt auf Urlaubsreisen. Die Bahn wird immer häufiger für Urlaubsreisen genutzt. Jeder dritte Fahrgast machte in den vergangenen zwölf Monaten eine Urlaubsreise mit einem Tagzug, jeder achte mit einem Nachtzug. Wer ein Klimaticket hat, fährt etwas häufiger mit der Bahn auf Urlaub, so ein weiteres Ergebnis des VCÖ-Bahntests. 90 Prozent der Fahrgäste waren mit der Bahnreise zufrieden. Mit dem Alter steigt die Zufriedenheit, am höchsten ist die Zufriedenheit bei Fahrgästen ab 55 Jahren. Der Wunsch nach mehr Bahnverbindungen in Europa ist groß: 42 Prozent der Fahrgäste wollen mehr Direktverbindungen in Europas Metropolen.

Die Fahrgäste wurden auch gefragt, ob sie in den vergangenen zwölf Monaten eine Flugreise gemacht haben mit einer Distanz von unter 800 Kilometern. 72 Prozent sagten nein, 28 Prozent ja. Als die zwei wichtigsten Maßnahmen, um kurze Flugreisen auf die Bahn zu verlagern, werden von den Fahrgästen attraktivere Ticketpreise und mehr Direktverbindungen zwischen den großen EU-Städten gesehen.

Ein Vorteil beim Bahnfahren ist die nutzbare Reisezeit. Beim VCÖ-Bahntest wurden die Fahrgäste auch gefragt, wie sie die Zeit nutzen. 84 Prozent lesen, hören oder schauen Videos während der Bahnfahrt, 67 Prozent der Fahrgäste nutzen die Zeit auch zum Arbeiten oder Lernen, 60 Prozent entspannen oder schlafen und 46 Prozent reden miteinander oder spielen mit ihren Kindern.

Der VCÖ-Bahntest 2025 wurde mit dem Institut TQS Research durchgeführt. Es nahmen 9.360 Fahrgäste in den Zügen von zehn Bahnunternehmen teil (Außerfernbahn – DB Regio, Graz Köflacher Bahn, Mariazellerbahn, Newrest Wagons-Lits, ÖBB, Raaberbahn, Salzburger Lokalbahn, Steiermarkbahn, WESTbahn, Zillertalbahn). Befragungszeitraum April bis Juni 2025. Detailergebnisse des VCÖ-Bahntests 2025 sind unter www.vcoe.at zu finden.