Ausweitung der Fahrverbote auf Euro-5-Dieselfahrzeuge in Stuttgart

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) begrüßt die anstehende Ausweitung der Diesel-Fahrverbote als wichtige Maßnahme für die Saubere Luft in Stuttgart: Ab dem 1. Juli 2022 dürfen Euro-5-Diesel die sogenannte „kleine Umweltzone“ nur noch befahren, wenn sie ein nachgerüstetes Abgasreinigungssystem nachweisen können. Auch Kraftfahrzeuge im Linienverkehr wie beispielsweise Busse sind betroffen. Dieser Schritt ist dringend notwendig, um die noch immer bestehenden Überschreitungen des Grenzwerts für das Dieselabgasgift Stickstoffdioxid (NO2) endgültig zu stoppen. Damit ist erstmals seit Beginn der Messungen eine flächendeckende NO2-Grenzwerteinhaltung in Stuttgart zu erwarten. Im Jahr 2021 lag die Belastung trotz Corona-bedingt reduziertem Verkehrsaufkommen an den Messstationen Pragstraße 100/102 und Talstraße 43 noch oberhalb des Grenzwerts.

„Rund ein Dutzend Gerichtsverfahren waren nötig, um die grün-schwarze Landesregierung zu wirksamer Luftreinhaltung zu zwingen. Und es hat sich gelohnt: Aller Voraussicht nach gelingt mit der Ausweitung der Umweltzone in diesem Jahr endlich die flächendeckende Grenzwerteinhaltung. Das ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu Sauberer Luft in Stuttgart – aber es müssen weitere folgen! Die Weltgesundheitsorganisation warnt vor gesundheitlichen Risiken durch Stickstoffdioxid deutlich unterhalb der aktuellen Grenzwerte und empfiehlt, die Belastung auf unter 10 µg/m³ zu senken. Spätestens 2030 werden EU-weit deutlich ambitioniertere Grenzwerte gelten. Daher dürfen Land und Bund jetzt nicht die Hände in den Schoß legen, sondern müssen weitere Maßnahmen für die Saubere Luft auf den Weg bringen.“

Jürgen Resch, DUH-Bundesgeschäftsführer

Der Rechtsstreit zwischen der DUH und dem Land Baden-Württemberg um die Luftreinhaltung in Stuttgart ist seit November 2021 beendet. Die DUH hatte ihren Vollstreckungsantrag vor dem Verwaltungsgericht Stuttgart für erledigt erklärt, da mit Umsetzung weiterer Maßnahmen – wie der jetzt in Kraft tretenden Ausweitung der Umweltzone – eine flächendeckende Grenzwerteinhaltung ab dem Jahr 2022 zu erwarten ist.

Abgasmessungen der DUH zeigen, dass Software-Updates nicht die versprochene Wirksamkeit haben. Betrugs-Diesel halten den Emissions-Grenzwert auch nach dem Update nicht ein. Daher fordert der Umwelt- und Verbraucherschutzverband bereits seit vielen Jahren, alle Betrugs-Diesel mit einer finanzierbaren und effektiven Hardware-Nachrüstung auszustatten. Im Gegensatz zu den Fahrzeugen mit Software-Update zeigen die Fahrzeuge, die mit einer wirksamen Hardware auf Harnstoffbasis (SCR-Katalysatoren) nachgerüstet wurden, bei Messungen der DUH sowie staatlicher Institutionen eindrucksvoll verringerte Stickstoffoxid-Werte deutlich unterhalb des Emissions-Grenzwerts.

Quelle: DUH

Verbände-Bündnis fordert modernes Straßenverkehrsrecht

Ein breites Bündnis aus Verkehrs-, Umwelt- und Verbraucherverbänden mit der Fahrradwirtschaft fordert, die Reform des Straßenverkehrsgesetzes (StVG) unter den Maßnahmen des Klimaschutzsofortprogramms klar zu priorisieren. Um die Klimaziele im Verkehr zu erreichen, brauche Deutschland nicht nur eine Antriebswende, sondern eine echte Verkehrswende mit massiver Verlagerung von Autofahrten. Nur eine umfassende Reform des veralteten StVG und der darauf fußenden Straßenverkehrsordnung stelle sicher, dass Kommunen den Fuß-, Rad- und Nahverkehr konsequent ausbauen können. Die Reform sei außerdem schnell und kostenneutral zu realisieren. Nach der Sommerpause müsse Bundesverkehrsminister Wissing einen Referentenentwurf vorlegen, Ende 2022 müsse das Gesetz bereits verabschiedet sein, so die Forderung des Bündnisses.

„Natürlich müssen wir aus dem Verbrennermotor aussteigen – aber die Antriebswende reicht für den nachhaltigen Verkehr nicht aus. Die Menschen brauchen im 21. Jahrhundert vor allem gute Alternativen zum Auto. Das StVG ist im Kern noch das Kfz-Gesetz aus der Kaiserzeit. Es ist völlig antiquiert und behindert die Kommunen bei der Verkehrswende vor Ort. Wie appellieren an Minister Wissing: „Gehen Sie jetzt in die Geschichte ein als erster Verkehrsminister, der Fahrrad, Fuß und Bahn wirklich substanziell nach vorne bringt – und damit moderne Mobilität überhaupt erst ermöglicht.“

Ann-Kathrin Schneider, ADFC-Bundesgeschäftsführerin und Initiatorin des Bündnisses

Dr. Roman Ringwald, Rechtsanwalt und Partner in der Kanzlei Becker Büttner Held, ist Autor des alternativen Gesetzesvorschlags „Gute Straßen für alle“ und hat das Bündnis juristisch beraten. Er sagt: „Eine Modernisierung des Straßenverkehrsrechts ist von zentraler Bedeutung für einen anderen Umgang mit öffentlichen Flächen. Aktuell ist gerade die Straßenverkehrsordnung noch immer stark auf das privat genutzte Auto ausgerichtet. Für Kommunen ist es deswegen nur eingeschränkt möglich, den Öffentlichen Nahverkehr sowie den Fuß- und Radverkehr zu fördern.“

Zügig mit dem Auto voranzukommen, ist im aktuellen Straßenverkehrsgesetz (StVG) wichtiger als der Schutz von Menschen, ihrer Gesundheit oder der Klimaschutz. In der Praxis bedeutet das, dass beispielsweise geschützte Radfahrstreifen, Fahrradstraßen oder großflächiges Tempo 30 von Kommunen oftmals nicht umgesetzt werden können, weil dafür die Rechtsgrundlage fehlt. Das lässt sich aus der über 100-jährigen Geschichte des StVG als Kraftfahrzeuggesetz herleiten. Heute jedoch leiden Straßen, Menschen und Klima unter einem drastischen Zuviel an Autoverkehr. Ein modernes Straßenverkehrsgesetz muss daher die umweltfreundlichen und platzsparenden Verkehrsarten Fuß, Rad und Nahverkehr klar gegenüber dem Auto priorisieren, so das Bündnis.

Quelle: ADFC

Beschleunigungskommission Schiene startet

Heute ist die im Koalitionsvertrag vereinbarte Beschleunigungskommission Schiene zum ersten Mal im Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) zusammengekommen. Bundesminister Dr. Volker Wissing hat die erste Sitzung in Berlin eröffnet.

„Im Koalitionsvertrag haben wir uns viel für den Verkehrsträger Schiene vorgenommen. Das setzen wir konsequent und entschlossen um. Mit der Einsetzung der Beschleunigungskommission gehen wir nun den nächsten wichtigen Schritt. Denn klar ist, so wie es ist kann es nicht bleiben. Wenn wir wollen, dass es schnell besser wird, müssen wir auch die bisherigen Prozesse hinterfragen und neue Wege gehen. Wir brauchen einen grundlegenden Umbau und eine Transformation der Schiene in Deutschland. Sie muss eine attraktive, gleichwertige Alternative im Wettbewerb der Verkehrsträger sein – auch für die Erreichung der Klimaziele. In der Beschleunigungskommission bündeln wir alle Kräfte, um Bahn und Schieneninfrastruktur auf ein Niveau zu bringen, auf das wir alle stolz sein können. Damit die Schiene wieder leistungsfähig wird, müssen alle anpacken.“

Bundesminister Dr. Volker Wissing

Geleitet wird die Kommission durch den Parlamentarischen Staatssekretär und Bundesbeauftragten für den Schienenverkehr Michael Theurer.

„Für die Beschleunigungskommission Schiene bringen wir die wesentlichen Entscheidungsträgerinnen und -träger aus Wirtschaft, Wissenschaft, Administration und Politik an einen Tisch. Damit greifen wir auf einen außerordentlichen Erfahrungsschatz zurück. Gemeinsam werden wir uns um ganz konkrete Anliegen kümmern, mit denen wir den Schienenverkehr kurz und mittelfristig attraktiver machen. Ziel ist es, gemeinsam mit der Branche bis Ende des Jahres Handlungsempfehlungen zu erarbeiteten, die dabei helfen, Hürden abzubauen und schnell umsetzbare Verbesserungen herbeizuführen.”

Michael Theurer, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr

Die Beschleunigungskommission setzt sich aus hochrangigen Entscheidungsträgern aus Politik, Wissenschaft, Verwaltung, dem Eisenbahnsektor sowie der Bahn- und Bauindustrie zusammen. Eine Liste der Mitglieder finden Sie hier.

Die Beschleunigungskommission soll dazu beitragen, den Ausbau der Schieneninfrastruktur und eine Kapazitätssteigerung im Bestandsnetz voranzutreiben. Dazu wird sie sich u.a. mit folgenden Handlungsfeldern befassen:

  • Effizientere Finanzierungsinstrumente und -quellen
  • Digitalisierung von Planung, Genehmigung und Baudurchführung
  • Steigerung der Akzeptanz der Öffentlichkeit für Schieneninfrastrukturvorhaben
  • Beschleunigung Gesamtvorhaben von Bedarfsfeststellung bis Inbetriebnahme
  • Fachkräftemangel beseitigen
  • rechtliche Hürden abbauen
  • Ausnahmen im Planfeststellungsrecht
  • Kapazitätssteigerung durch Optimierung der Infrastrukturnutzung
  • Kapazitätsschonendes Bauen
  • digitales Kapazitätsmanagement
  • Abbau des Instandhaltungsrückstaus
  • Förderung grenzüberschreitender Regionalverkehrsprojekte
  • Steuerungsmodelle für die Infrastrukturunternehmen
  • Nutzerseitige Optimierung der Infrastrukturnutzung (z.B. Fahrzeuge, Geschwindigkeitsharmonisierung)
  • Innovationsfreundliches Klima schaffen

Die daraus resultierenden Handlungsempfehlungen sollen sich an alle richten: Die Politik, Verwaltung, alle Akteure aus dem Eisenbahnsektor sowie der Bahn- und Bauindustrie. Die Kommission soll dabei möglichst breit denken und neue Wege und Handlungsansätze aufzeigen.

Die Beschleunigungskommission Schiene ist ein zentrales Element in der Schienenpolitik des BMDV. Parallel dazu läuft der Prozess zur Schaffung einer gemeinwohlorientierten Infrastruktursparte durch den Zusammenschluss der DB Netz AG und der DB Station & Service AG auf Hochtouren.

Quelle: BMDV

Siehe dazu auch das Statement des VDV

MAN und Projektpartner bereiten dem autonomen Stadtverkehr den Weg

Rund 48 Monate lang entwickelte und erprobte MAN Truck & Bus mit 14 Partnern aus Automobil-, Zulieferindustrie, Softwareentwicklung und Wissenschaft in der Initiative @CITY („Automated Cars and Intelligent Traffic in the City”) automatisierte Fahrfunktionen für den sicheren, effizienten und komfortablen Stadtverkehr der Zukunft. MAN konzentrierte sich dabei auf den Einsatz im ÖPNV und versetzte Busse in die Lage, selbstständig und hochpräzise die Haltestelle anzufahren. Am 22.06.2022 stellten die Partner die Ergebnisse auf dem Gelände des Testing-Centers Aldenhoven vor.

Der moderne Stadtverkehr ist noch komplexer als der Verkehr in klar strukturierten Umgebungen wie Autobahnen: Unterschiedlichste Verkehrsteilnehmer bewegen sich mit individueller Dynamik und diversen Bewegungsrichtungen auf engstem Raum. Folglich bringt der städtische Raum gänzlich andere Rahmenbedingungen der Mobilität für die Etablierung von Automatisierungstechnologien mit sich als etwa der Hub-to-hub-Transport per Lkw auf der Autobahn.

Um das Potenzial automatisierter Fahrzeuge auch in der urbanen Mobilität für mehr Sicherheit, Energieeffizienz und Lebensqualität nutzen zu können, haben sich 15 Partner aus Automobilwirtschaft, Zulieferindustrie, Software-Entwicklung, Wissenschaft und Forschungsinstituten im Jahr 2017 im vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) geförderten Verbundprojekt @CITY zusammengeschlossen. In verschiedenen Teilprojekten widmeten sie sich den vielfältigen technischen Anforderungen, die das automatisierte Fahren im turbulenten Stadtverkehr mit anderen Kraftfahrzeugen, Fußgängern und Radfahrern stellt: der genauen Erfassung des Fahrzeugumfelds mittels verschiedener Sensoren und dem richtigen Verstehen von Situationen, dem korrekten Ableiten von Handlungsweisen, aber auch der bis auf wenige Zentimeter exakten Lokalisation anhand von digitalen Karten sowie der Kommunikation mit anderen Verkehrsakteuren. Aufbauend darauf wurden automatisierte Fahrfunktionen prototypisch in Versuchsträgern umgesetzt und unter realitätsnahen Bedingungen erprobt.

Welch feinfühlige Präzision der Bus dabei an den Tag legt, demonstrierte MAN Im Rahmen der offiziellen Präsentation der Projektergebnisse von @CITY am 22. Juni 2022 auf dem Aldenhoven Testing Center, denn die hochexakte Anfahrt an den Bordstein der Haltestelle entscheidet nicht nur darüber, ob Fahrgäste optimal barrierefrei aus- und zusteigen können, sondern trägt auch dazu dabei, die Reifen zu schonen und dadurch Verschleiß und Kosten zu reduzieren.

Auch die Kommunikation mit anderen Fahrzeugen für das sichere Ausfahren aus der Haltestelle beherrscht der automatisierte MAN Bus im Projekt @CITY bereits: Mit Setzen des linken Blinkers wird gleichzeitig ein elektronisches Signal an von hinten herannahende automatisierte PKW gesendet, damit diese abbremsen und warten, bis der Bus die Haltestelle wieder sicher verlassen hat.

Quelle: MAN

AVV-Gremien bestätigen Hans-Peter Geulen als Geschäftsführer

Der Aufsichtsrat der Aachener Verkehrsverbund GmbH (AVV) hat in seiner heutigen Sitzung einstimmig beschlossen, den Vertrag mit Geschäftsführer Hans-Peter Geulen über den 31.12.2023 hinaus um weitere fünf Jahre bis 31.12.2028 zu verlängern. Hans-Peter Geulen ist seit Januar 2014 gemeinsam mit Dipl.-Ing. (FH) Heiko Sedlaczek Geschäftsführer der Verbundgesellschaft in Aachen.

Bevor Hans-Peter Geulen zum AVV wechselte war er mehr als 13 Jahre in verschiedenen leitenden Positionen bei der Aachener Straßenbahn und Energieversorgungs-AG (ASEAG) beschäftigt.

Quelle: AVV

Rollatortage: Technik-Check und Sicherheitstraining für sichere Fahrt im ÖPNV

Abschüssige Bordsteine, Treppenstufen oder wackelige Busfahrten nehmen wir in der Regel kaum wahr. Sobald man aber auf einen Rollator angewiesen ist, wird jede Unebenheit zum Unfallrisiko. Der landesweite Rollatortag unterstützt daher Rollatornutzer mit kostenlosen Sicherheitstrainings und Technik-Checks für ein souveränes und sicheres Fahren im ÖPNV. Seit 2015 findet der Rollatortag statt. Seitdem hat sich das kostenlose Angebot in vielen Kommunen zu einem beliebten Aktionstag rund um die Seniorenmobilität entwickelt. Nun gibt es eine Neuerung: Während der landesweite Aktionstag in den vergangenen Jahren terminlich an die jährlich im September stattfindende Europäische Mobilitätswoche geknüpft war, wird die Aktion jetzt über das Jahr verteilt an unterschiedlichen Tagen durchgeführt.

Das Prinzip ist jedoch landesweit gleich: Organisiert wird der Thementag von Verkehrsunternehmen oder Kommunalverwaltungen in Zusammenarbeit mit lokalen Partnern wie zum Beispiel der Verkehrswacht, Seniorenbeiräten, Sportvereinen oder Sanitätshäusern. Kernbestandteil ist das Sicherheitstraining im Bus inklusive einsteigen, bremsen, hinsetzen, aufstehen und Kurven fahren. Auf einem Hindernisparcours können die Teilnehmenden unter Anleitung ebenfalls mit ihrem Rollator üben. Viele Kommunen und Verkehrsunternehmen bieten ergänzend auch einen Technik-Check oder eine Infomesse für die ältere Zielgruppe an.

Initiiert wird der jährliche Rollatortag vom Zukunftsnetz Mobilität NRW, das Kommunen landesweit dabei unterstützt, nachhaltige Mobilitätskonzepte zu entwickeln und umzusetzen. Es unterstützt die Organisatoren außerdem mit konkreten Tipps zur Umsetzung und Informationsmaterialien. „Gehhilfen und Rollatoren erhalten vielen älteren Menschen ein Stück Freiheit und Mobilität“, erklärt Theo Jansen, Leiter der Geschäftsstelle des Zukunftsnetz Mobilität NRW, „aber aus Unsicherheit meiden mobilitätseingeschränkte Menschen häufig öffentliche Verkehrsmittel, weil sie Angst vor Unfällen haben. Darum ist es uns wichtig, Ängste abzubauen und Sicherheit zu steigern.“ Oftmals passieren Unfälle auch schlicht aus Unwissenheit, beispielsweise, wenn der Rollator während der Fahrt als Sitzgelegenheit genutzt wird.

Der Rollatortag wird gefördert vom Verkehrsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen. Er hat sich als Sicherheitstraining für ältere Menschen bewährt, sensibilisiert aber gleichzeitig auch die Öffentlichkeit für die Hürden mobilitätseingeschränkter Menschen im Alltag.

Details zu den einzelnen Terminen finden Sie unter Zukunftsnetz Mobilität NRW.

Quelle: VRS

Einfacherer Zugriff auf Hopper, Knut, LahnStar und EMIL

Ab sofort ist das On-Demand-Angebot „Hopper“ der Kreisverkehrsgesellschaft Offenbach (kvgOF) auch über die verbundweite On-Demand-App des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV) buchbar. Der Hopper ist bereits das vierte On-Demand-Angebot im RMV-Gebiet, welches über diese zentrale App buchbar ist. Außerdem werden die Angebote der traffiQ (Knut), des Stadtlinienverkehrs Limburg a. d. Lahn (LahnStar) und der RTV (EMIL) jetzt in der Verbindungsauskunft der RMV-App angezeigt. Diese waren bereits in die On-Demand-App integriert.

Das RMV-On-Demand-Netzwerk ist mit neun lokalen Partnern im RMV-Gebiet das größte Netzwerk für On-Demand-Mobilität in Deutschland. Im Projekt OnDeMo-FRM verantwortet der Rhein-Main-Verkehrsverbund die zentrale Koordination und entwickelt einen Rahmen für die Preisgestaltung. Der RMV bündelt Information, Buchung, Bezahlung und Kundenservice. Die Verantwortung für den Betrieb der On Demand Verkehre vor Ort tragen die jeweiligen Lokalen Nahverkehrsorganisationen. Außerdem wird das Angebot in die 2021 gestartete On-Demand-App des RMV und perspektivisch in die RMV-App integriert.

Die lokalen Partner sind die Verkehrsgesellschaften und Nahverkehrsorganisatio-nen der Städte und Landkreise. Hierzu zählen Frankfurt am Main (traffiQ), Kreis Offenbach (kvgOF), Hofheim (MTV), Kelsterbach (LNVG GG), Limburg an der Lahn (Stadtlinienverkehr Limburg a. d. Lahn), Kreis Darmstadt-Dieburg (DADINA), Taunusstein (RTV), Hanau (HSB) und Darmstadt (HEAG mobilo).

Das Bediengebiet des kvgOF Hopper umfasst im Kreis Offenbach Seligenstadt, Hainburg und Mainhausen und erstreckt sich über Klein-Auheim bis nach Hanau. Ab Juli 2022 führt die Kreisverkehrsgesellschaft den Hopper sukzessive in sechs weiteren Kommunen ein. Der Hopper war im Juni 2019 als erstes On-Demand-Projekt im RMV gestartet und hatte 2021 ca. 64.000 Fahrgäste. On Demand ist ein Shuttleservice auf Abruf. Der Fahrgast kann über die App einen Fahrtwunsch eingeben oder telefonisch buchen. Ein hinterlegtes Ridepooling-System ermittelt die optimale Route und verknüpft einzelne Fahrtwünsche verschiedener Fahrgäste auf dieser Route miteinander.

RMV-Geschäftsführer Prof. Knut Ringat: „Der kvgOF Hopper ist das erste und größte On-Demand-Angebot dieses Projektes und wird nun offiziell Teil der RMV-On-Demand-Familie. Mit der Integration in unsere RMV-On-Demand-App erhalten Nutzerinnen und Nutzer einen verbundweit zentralen Überblick und Zugang zu den flexiblen Fahrtenangeboten.“

Quelle: RMV

Mit neuem JobTicket für 24 Euro durch Bielefeld fahren

Das Interesse an einem Job-Ticket nimmt nach Beobachtungen von moBiel vor dem Hintergrund der Klimadiskussion spürbar zu. In letzter Zeit erkundigen sich nicht nur Großbetriebe, sondern auch viele kleinere Arbeitgeber nach den Möglichkeiten der Jobticketnutzung. Ab dem 1. August können jetzt auch Unternehmen ab fünf Beschäftigten vom neuen Job-Ticket profitieren. Außerdem wird das Ticket günstiger und die Abwicklung leichter.

Das Ticket wird sogar noch preiswerter, wenn der Arbeitgeber die Mobilität der Mitarbeitenden durch einen Arbeitgeber-Zuschuss fördert. Wenn die Firmen 16 Euro dazugeben, gewähren die Verkehrsunternehmen sogar neun Euro Rabatt. Zum Start des neuen Tickets geben mehr als 20 Unternehmen aus Bielefeld einen Zuschuss von mindestens 16 Euro pro Ticket. Dazu beigetragen hat laut der teilnehmenden Firmen die Erkenntnis, dass Unterstützung beim Arbeitsweg in Zeiten des Fachkräftemangels die Arbeitgeberattraktivität steigert. Zudem wirkt sich hier auch die Steuerbefreiung von Zuschüssen zu Jobtickets aus.

Eine der Firmen, die sich schon für das neue Job-Ticket entschieden haben ist Schüco. Pressesprecher Thomas Lauritzen weiß, dass man sich als attraktiver Arbeitgeber auch darum kümmern muss, wie die Mitarbeitenden zur Arbeit kommen: „Wir unterstützen unsere Mitarbeiterschaft gerne, wenn sie umweltbewusst mit dem ÖPNV zur Arbeit fährt. Je mehr Job-Tickets genutzt werden, desto entspannter ist die Verkehrs- und Parksituation.“

Petra Pigerl-Radtke von der IHK ergänzt: „Wir möchten unseren Mitarbeitenden ein attraktives Abo für Freizeit und Beruf anbieten und so nachhaltige Mobilität in der Belegschaft fördern. Die Neuerungen beim Job-Ticket haben uns sofort überzeugt: das übersichtlichere Preisstufensystem, die selbsterklärende Tarifgebietsauswahl und für unsere Verwaltung das vereinfachte Handling.“

Mit dem neuen Job-Ticket werden die Arbeitgeber zudem entlastet, da sie sich nicht mehr um die Verteilung sowie An- und Abmeldung kümmern müssen. Beim neuen Job-Ticket nutzen die Mitarbeitenden ein Portal. Das spart Zeit und vereinfacht die Ausgabe der Tickets.

Das personengebundene Job-Ticket soll das im Vergleich teurere Firmen-Abo ablösen und kostet 49 Euro für Bielefeld und im gesamten Netz Westfalen nur 129 Euro. Ab 19 Uhr in der Woche sowie an Wochenenden und Feiertagen kann auch ganztägig eine weitere Person über 15 Jahren und bis zu drei Kinder unter 15 Jahren kostenlos mitgenommen werden. Alle Informationen zum Job-Ticket sowie zu den teilnehmenden Firmen finden Interessierte hier.

Quelle: Stadtwerke Bielefeld

Knorr-Bremse erhält Gold-Status im Nachhaltigkeitsrating von EcoVadis

Knorr-Bremse, Weltmarktführer für Bremssysteme und ein führender Anbieter weiterer Systeme für Schienen- und Nutzfahrzeuge, gehört im Nachhaltigkeitsrating von EcoVadis erneut zu den besten fünf Prozent aller bewerteten Unternehmen. Damit erreicht Knorr-Bremse für seine Nachhaltigkeitsleistungen auch in diesem Jahr den Gold-Status.

„Das Herzstück unserer ökologischen Anstrengungen ist der Klimaschutz. Denn für die langfristige Strategie von Knorr-Bremse ist eine führende Rolle im Umweltschutz und die weitere Dekarbonisierung entscheidend. Im Rahmen unserer Klimastrategie 2030 haben wir im vergangenen Jahr die geplante CO2-Neutralität an unseren Knorr-Bremse Standorten erreicht und liegen auch bei der Halbierung unserer CO2-Emissionen bis 2030 voll auf Kurs. Im diesjährigen EcoVadis-Rating haben wir uns im Bereich Umwelt weiter verbessert. Der erneut erreichte Gold-Status ist ein wichtiges Indiz dafür, dass wir mit unseren Nachhaltigkeitsmaßnahmen auf einem sehr guten Weg sind. Deshalb werden wir auch weiterhin im engen Dialog mit unseren Stakeholdern unsere Maßnahmen in diesem Bereich vorantreiben.“

Frank Markus Weber, Vorstandssprecher und Finanzvorstand der Knorr-Bremse AG

EcoVadis gilt als einer der weltweit wichtigsten Anbieter von Nachhaltigkeitsratings für Unternehmen. Das „EcoVadis Sustainability Assessment“ betrachtet jährlich die Nachhaltigkeitsleistungen von Unternehmen in den Kategorien Umwelt, Arbeits- und Menschenrechte, Ethik und nachhaltige Beschaffung. Informationen aus über 2.500 öffentlich zugänglichen Quellen fließen in die Bewertung mit ein.

Quelle: Knorr-Bremse

Eisenbahnunternehmen sollen Aufsichtsleistungen des EBA bezahlen

Wenn es nach dem Willen des Bundesverkehrsministeriums (BMDV) geht, drohen den deutschen Eisenbahnen bald erneut zusätzliche Gebühren. Aus einem Verordnungsentwurf des BMDV geht hervor, dass gewisse jährliche Aufsichtsleistungen des Eisenbahn-Bundesamtes (EBA) künftig von den Eisenbahnverkehrsunternehmen bezahlt werden sollen. Damit drohen dem ohnehin durch Pandemie, Ukrainekrieg und steigende Energiekosten gebeutelten Verkehrsträger Schiene weitere Belastungen in zweistelliger Millionenhöhe.

„In keinem anderen Land auf dieser Welt wird der Eisenbahnsektor mit derart vielen Gebühren belastet wie in Deutschland. Dazu kommt inzwischen ein Wildwuchs an Genehmigungen und Bescheinigungen, die gerade bei kleineren Eisenbahnunternehmen zu einer aberwitzigen Überbürokratisierung führen. Die Bundesregierung muss sich entscheiden: Will sie den klimafreundlichsten Verkehrsträger den wir haben auf dem Weg zur Erreichung der Klimaschutzziele bis 2030 unterstützen? Oder will sie den ohnehin schon großen Wettbewerbsvorsprung des Straßenverkehrs, der nicht annähernd so stark reguliert wird, auf ewig zementieren?“

VDV-Vizepräsident Joachim Berends

Auslöser der Kritik des Branchenverbandes VDV ist der aktuelle Entwurf zur Neufassung einer Verordnung zur Änderung der Gebührenverordnung des Eisenbahn-Bundesamtes. Demnach sollen die Eisenbahnen in Deutschland demnächst Festgebühren für die jährliche Aufsicht durch das EBA über ihr Sicherheitsmanagementsystem zahlen. Und das nicht nur ab sofort und für die Zukunft, sondern sogar rückwirkend. „Das ist kompletter Irrsinn, wir sprechen hier beim üblichen Überwachungszeitraum von fünf Jahren über mehr als 68 Millionen Euro zusätzlicher finanzieller Belastung. Und das nach zwei extrem harten und herausfordernden Pandemiejahren und angesichts aktuell explodierender Energiekosten durch den Krieg in der Ukraine. Die systemischen Vorteile, die die Schiene gegenüber der Straße in punkto Energieeffizienz und Emissionsausstoß hat werden so systematisch zerstört. Daher lehnen wir den aktuell vorliegenden Entwurf der Verordnung komplett ab“, so Berends weiter.

Der VDV warnt davor, dass durch immer weitere Gebühren und Bürokratisierung nach und nach Eisenbahnverkehrsunternehmen den ohnehin margenschwachen Markt verlassen werden und potenzielle neue Marktteilnehmer abgeschreckt werden. Dies sei mit Blick auf die im Koalitionsvertrag der Bundesregierung vereinbarten Wachstumsziele für den Eisenbahnpersonen- und den Schienengüterverkehr mehr als kontraproduktiv.

Quelle: VDV