Siemens rüstet belgische Zugflotte mit ETCS-Level-2-Technologie nach

Siemens Mobility erhielt von NMBS/SNCB, der Nationalen Gesellschaft der Belgischen Eisenbahnen, den Auftrag, 390 Züge und Wagen mit ETCS-Level-2- Technologie (European Train Control System) nachzurüsten. Die Umrüstung auf ETCS Level 2 wird für mehr Effizienz im Betrieb der Flotte sorgen. Damit werden die neuesten europäischen Standards für Eisenbahnsicherheit und Interoperabilität erfüllt. Siemens Mobility wird die Bordausrüstung für die Züge der gesamten Flotte liefern und auch Installationssupport bereitstellen. Dabei unterstützt die neue Technologie nicht nur die bestehenden nationalen Funktionen in Belgien und Luxemburg. Durch die Neuzulassung einer Reihe von nachgerüsteten Fahrzeugen können die Züge auch in Deutschland und den Niederlanden zum Einsatz kommen.

Darüber hinaus wird Siemens Mobility für zehn Jahre die Wartung des ETCSSystems übernehmen und eine Lösung für das Online Key Management liefern, die den Zugbetrieb stärker digitalisieren soll.

Für die Nachrüstung der Flotte wurde ein komplexes Konzept entwickelt, das auch die Entwicklung eines fahrzeugspezifischen Systemintegrationskonzepts beinhaltet. Wo möglich, werden wesentliche Teile der vorhandenen ETCS-Bordausrüstung beibehalten. Siemens Mobility hat die Desiro-Züge der Flotte bereits mit einer früheren Version der Trainguard-ETCS-Level-1-Lösung ausgerüstet. Dieses Konzept ermöglicht auch die Aufrüstung der Alstom-basierten ETCS-Onboard- Lösungen, mit denen die I11- und M6-Wagen von Bombardier ausgestattet sind. Siemens Mobility wird zunächst einen Prototyp jedes Wagentyps nachrüsten und die Neuzulassung betreiben.

Durch die Investition in die ETCS-Level-2-Nachrüstung können die Belgischen Eisenbahnen die neuesten europäischen Standards (Baseline V3.6.0) für Eisenbahnsicherheit erfüllen. Das neue System wird zudem künftige Upgrades auf die nächsten ETCS-Versionen nach TSI-Standards (Technical Specifications for Interoperability) vereinfachen, die die Basis für weitere Funktionalitäten wie Automatic Train Operation (ATO – Automatischer Zugbetrieb) bilden.

Quelle: Siemens Mobility

Wiener Linien spenden 2.500 Jacken für den guten Zweck

Die Öffi-Mitarbeiter der Wiener Linien wurden heuer mit neuer dunkelblauer Dienstkleidung ausgestattet. Den noch gut erhaltenen alten Uniformen wird jetzt ein zweites Leben eingehaucht. Über 2.500 wetterfeste, atmungsaktive Winterjacken werden an Sozialeinrichtungen gespendet. Die größte Lieferung mit rund 2.000 Anoraks wird an die Caritas der Erzdiözese Wien geliefert. Weitere Jacken werden an die Osteuropahilfe und die Volkshilfe Wien verschenkt.

„Die Anoraks sind zwar gebraucht, aber nicht verbraucht. Sie haben meine KollegInnen bei Schnee und Regen im gesamten Öffinetz warmgehalten. Es ist mir eine Herzensangelegenheit, dass die hochwertigen Jacken ein zweites Leben bekommen und Personen im Winter wärmen, die es besonders brauchen“, betont Geschäftsführerin Alexandra Reinagl.

Die Caritas der Erzdiözese Wien und die Wiener Linien kämpfen auch in den Öffi-Stationen gemeinsam gegen Kälte. Damit obdachlose Personen nicht in kalten Öffi-Stationen schlafen müssen, tourt der Caritas Kältebus zwei bis drei Mal die Woche zu Öffi-Stationen in ganz Wien. Die 330 Personen vom Wiener Linien Sicherheits- & Serviceteam, aber auch die Fahrer des Wiener Verkehrsunternehmens sind im engen Austausch mit den Streetworkern und melden Schlafplätze obdachloser Personen. Auch Fahrgäste können über das Caritas Kältetelefon 01 480 45 53 rund um die Uhr Personen melden, die in U-Bahn, Bim- und Bus-Stationen schlafen.

„Die gemeinsame Anstrengung lautet auch heuer: Niemand soll draußen frieren oder erfrieren müssen. Selbst wenn es derzeit genügend Betten in den Notquartieren gibt, sind auch heute Nacht wieder laut Schätzungen unserer Streetworkteams einige hundert Menschen akut obdachlos. Seit Anfang November sind wir wieder täglich auf Wiens Straßen im Einsatz. Wir verteilen winterfeste Schlafsäcke und warme Kleidung. Mit der großzügigen Spende der Wiener Linien können wir noch mehr Menschen mit warmen Anoraks versorgen. Vielen herzlichen Dank“, so Klaus Schwertner, gf. Caritasdirektor der Erzdiözese Wien.

Quelle: Wiener Linien

Wenn jeder Arbeitstag mit Stolz erfüllt

Marie fühlt jeden Tag Stolz, Teil der großen Eisenbahnfamilie zu sein. Nur zu gerne würde sie ihre Großeltern überreden, das Auto stehen zu lassen und die Vorzüge des Bahnreisens zu genießen. Als Lokführer beeindrucken Marcel besonders die Sonnenauf- und Untergänge. Gleisbauer Tilo ist begeistert von der Abwechslung seiner Tätigkeit und findet es spannend, wie in anderen Ländern wie Dänemark Gleise verlegt werden.

Insgesamt 14 #TRAINfluencer hat die Allianz pro Schiene in einem vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV, bis vor Kurzem BMVI) geförderten Projekt zum Europäischen Jahr der Schiene ausgewählt. Alle verbindet eine Gemeinsamkeit: Mit großer Reichweite und voller Leidenschaft präsentieren sie anderen Menschen auf Twitter, Instagram, TikTok Facebook oder LinkedIn ihre Arbeit in der Eisenbahnbranche. Die Allianz pro Schiene stellt diese #TRAINfluencer nun hier auf ihrer Homepage und über die soziale Medien vor. Mit Hilfe von drei Leitfragen lässt die Allianz pro Schiene die #TRAINfluencer von der Vergangenheit bis in die gewünschte Zukunft der Eisenbahn blicken: Was ist Dein schönstes Eisenbahnerlebnis? Was begeistert Dich an Deinem Job? Was ist Dein Eisenbahn-Wunsch für die Zukunft?

„Herausgekommen sind faszinierende Selbstporträts von sehr unterschiedlichen Männern und Frauen, die voller Freude im Schienensektor arbeiten und ihre Erlebnisse in den sozialen Medien präsentieren“, sagte Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, am Mittwoch in Berlin. „Mit diesem Projekt machen wir in Zeiten des Fachkräftemangels auf die Vielfältigkeit und Attraktivität der Schienenbranche aufmerksam. Hier sprechen nicht Dritte über die Arbeit von anderen. Hier erzählen reale Personen über sich und ihren ganz konkreten Berufsalltag. Und sie nutzen dafür die modernen, sozialen Medien, die ein jüngeres Publikum ansprechen und erreichen“, so Flege weiter.

Das Projekt #TRAINfluencer ist eines von vier Projekten, mit denen die Allianz pro Schiene gefördert vom BMVI (inzwischen unbenannt in Bundesministerium für Digitales und Verkehr, BMDV) das Europäische Jahr der Schiene unterstützt. In den anderen geht es um Berufsbotschafter, um Eisenbahnmusik und um die anschauliche Präsentation der Schienengüterverkehrs-Branche mit Karten und Grafiken.

Quelle: Allianz pro Schiene

Peter Thier ab Jänner neuer Kommunikations-Chef der ÖBB

Mit 3. Jänner 2022 übernimmt Peter N. Thier (48) die Leitung Konzernkommunikation & Brand Management bei den ÖBB und folgt damit Robert Lechner nach, der die Kommunikationsleitung im Kabinett von Bundesminister Wolfgang Mückstein per 16. Dezember 2021 übernimmt. Peter N. Thier leitete zuletzt den Bereich Brand Management & Corporate Communication bei der Erste Group. Davor war er knapp neun Jahre Kommunikationschef der Austrian Airlines. 2007-2012 verantwortete der gebürtige Wiener die Kommunikation bei der Erste Bank. Neun Jahre lang war er außerdem mit verschiedenen Kommunikationsaufgaben in der Bank Austria betraut. Thier, der Kommunikationswissenschaften studierte und an der FH als Lektor tätig ist, wurde dreimal zum Pressesprecher des Jahres gewählt.

„Mit Peter N. Thier übernimmt ein anerkannter Vollprofi die Gesamtleitung der ÖBB Konzernkommunikation. Mit seiner langjährigen Erfahrung in PR- und Kommunikation ist er bestens geeignet, die Markenpositionierung der ÖBB als größter Mobilitäts- und Logistikdienstleister voranzubringen. Thier wird mit seinem Team die Rolle der ÖBB als größtes Klimaschutzunternehmen Österreichs und als zukunftsorientierter Jobmotor in den Vordergrund stellen. Diese Aufgaben wird er mit dem Ausbau des ÖBB Newsroom bestmöglich umsetzen. Ich wünsche ihm für diese Aufgabe alles Gute und freue mich auf eine gute Zusammenarbeit“, begrüßt ÖBB CEO Andreas Matthä den zukünftigen Kommunikationsleiter an Bord.

„Ich danke Robert Lechner für seinen Einsatz und sein Engagement. Er hat die positive Tonalität der ÖBB in den Medien gefestigt und in dieser herausfordernden Pandemie dazu beigetragen, dass die ÖBB als verlässlicher und sicherer Partner für Fahrgäste und Wirtschaft wahrgenommen wird. Darüber hinaus hat er für Image-Kampagnen verantwortlich gezeichnet, die die Reputation des Unternehmens gestärkt haben. Ich wünsche Robert für die spannende neue Aufgabe viel Erfolg“, bedankt sich der ÖBB-Chef beim scheidenden Kommunikationschef.

Quelle: ÖBB

Vertragsverletzungsverfahren wegen Nichtanwendung der TSI-Vorgaben bei Regionalnetzen

Wie die Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft Rödl & Partner berichtet, verklagt die EU-Kommission Deutschland vor dem EuGH wegen nicht hinreichender Umsetzung der gemeinschaftsrechtlichen Vorgaben für Sicherheit und Interoperabilität bei den Regionalnetzen. 

Am 02.12.2021 hat die EU-Kommission beschlossen, Deutschland vor dem EuGH zu verklagen. Grund dafür ist die von der Kommission angenommene Nicht-Umsetzung der, inzwischen historischen, Richtlinien 2004/49/EG und 2008/57/EG in nationales Recht. In diesen Richtlinien wurden umfangreiche Vorgaben für EU-weit einheitliche Sicherheits- und sonstige Interoperabilitätsregelungen festgelegt. Deutschland hat wesentliche Vorgaben in sein Eisenbahnrecht übernommen, jedoch explizit sogenannte Regionalnetze von der Anwendung ausgenommen. Wie die Kommission festgestellt hat, sollte es damit bei ca. 16 Prozent des deutschen Eisenbahnnetzes nicht zur Anwendung der europäischen Vorschriften kommen.

Begründet wurde dies von Deutschland mit einem ausschließlich regionalen Bezug der Verkehre auf diesen Netzen, europaweite Verkehre seien davon nicht betroffen gewesen. Die Kommission hält die Begründung der deutschen Regierung für nicht stichhaltig. Zwar gebe es Ausnahmevorschriften von der Vorgabe verpflichtender Vereinheitlichung von Normen und Verfahren sowie Sicherheit und Interoperabilität. Diese bezögen sich aber nicht auf die Art und Weise des – gegenwärtigen – Betriebs, sondern auf objektiv feststellbare Besonderheiten, wie z.B. eine geografisch bedingte Abtrennung eines bestimmten Netzes vom weiteren europäischen Eisenbahnnetz, etwa im Fall von Inselnetzen ohne Eisenbahnfähranbindung an den Rest des europäischen Schienennetzes.

Das Verfahren ist seit 2016 virulent. Da der mehrere Jahre andauernde Schriftwechsel zwischen Brüssel und Berlin aus Sicht der Kommission kein befriedigendes Ergebnis zeigte, sah sie sich schließlich gezwungen, die nächste, formale Eskalationsstufe anzuwenden und den EuGH anzurufen. Zwar sind die vorgenannten Richtlinien inzwischen durch neueres Regelwerk ersetzt. Da die strittigen Vorschriften aber in die neue Richtlinie (EU) 2016/797 mit Wirkung zum 30.10.2021 übernommen wurden, hält die Kommission ein Eingreifen aus Luxemburg für gerechtfertigt.

Bewertung für die Praxis: Die Regionalnetze und Ihr Verhältnis zum Gemeinschaftsrecht waren ein „Dauerbrenner” im Verhältnis zwischen der Bundesregierung und der EU-Kommission im Bereich der Eisenbahnen in den letzten Jahren. Das nunmehr der EuGH angerufen wird zeigt, dass die Kommission eisenbahnrechtlich am Ende ihrer Geduld ist. Der neue Bundesverkehrsminister sollte dies zum Anlass nehmen, hier beherzt der Kommission eine schnelle Lösung anzubieten und den Streit zu beenden.

Quelle: Rödl & Partner

Lobau-Autobahn in Wien wird nicht gebaut

Im vergangenen Jahr hat Klimaschutzministerin Leonore Gewessler eine Evaluierung des sogenannten ASFINAG-Bauprogramms beauftragt. Alle geplanten Neubauprojekte wurden dabei auf ihre Zukunftsfähigkeit geprüft. Das betrifft ganz besonders die großen Herausforderungen vor denen wir heute stehen: Dem Klimaschutz, dem Artenschutz sowie dem Schutz unserer wertvollen Böden. Jetzt liegt wie geplant ein Ergebnis der Evaluierung vor.

Neue Straßenprojekte wurden individuell auf ihre Zukunftsfähigkeit geprüft. Neben bekannten Kriterien wie der Verkehrssicherheit, der Verkehrsplanung sowie wirtschaftlichen und regionalen Bedürfnissen standen dabei erstmals auch der Schutz von Klima und Umwelt sowie die Eindämmung des Bodenverbrauchs im Zentrum. Die wichtigsten Erkenntnisse lauten:

  • Die Lobau-Autobahn mit ihrem Tunnel durch ein Naturschutzgebiet wird nicht weiterverfolgt.
  • Für den Nordabschnitt der S1 werden Alternativen geprüft, um den geänderten Anforderungen im Zusammenhang mit den Gerichtsentscheidungen zu S8 Folge zu tragen.
  • Die S34 wird nicht in der geplanten Form umgesetzt – gemeinsam mit dem Land Niederösterreich sollen bessere Alternativen erarbeitet werden, die die Bevölkerung vom Stau entlasten und wertvolle landwirtschaftliche Flächen erhalten.
  • Wenn die Stadt Wien den Bau der Stadtstraße weiter vorantreibt, wird auch die ASFINAG die für den Wohnungsbau notwendigen Abschnitte der Spange errichten.

Die Lobau-Autobahn (Knoten Schwechat – Ast Groß Enzersdorf) würde durch ein äußerst sensibles Naturschutzgebiet führen, beim Bau des Tunnels wären massive Eingriffe in die unberührte Artenvielfalt zu erwarten. Von allen Projekten, die analysiert wurden, hat die Lobau-Autobahn den höchsten Bodenverbrauch. Zudem verursacht der Bau von Tunnels viermal so viele klimaschädliche CO2-Emissionen wie der Bau von normalen Straßen. Auch die erwartete Verkehrszunahme ist besonders hoch.

Aus diesem Grund kommt die Evaluierung zum Schluss, das Projekt Lobau-Autobahn nicht weiterzuverfolgen. Es geht um Milliarden von Steuergeldern, seit Beginn der Planungen vor rund 30 Jahren haben sich die Rahmenbedingungen umfassend verändert. Um gute alternative Mobilitätsangebote sicherzustellen, wird das Klimaschutzministerium gemeinsam mit der ÖBB den Ausbau der S-Bahn rasch vorantreiben.

Die ASFINAG wird nun ein neues Bauprogramm erstellen und mit dem Klimaschutzministerium abstimmen. Alle bereits begonnenen Bautätigkeiten und Sicherheitsausbauten werden wie geplant weiterverfolgt.

Quelle: BMK

Flexible Preisdeckelung bei der Genfersee-Schifffahrtsgesellschaft

Welche Option wählen, um weniger zu bezahlen? Einfache Billette? Eine Tageskarte? Ein Monats- oder Wochenabonnement? Die Deckelung beim Preis einer Tageskarte ist für die meisten FAIRTIQ-Passagiere bereits Standard. Bei der Genfersee-Schifffahrtsgesellschaft(CGN) profitieren die Pendler der Linien N1, N2 und N3 ab sofort von einem Monatslimit.

Unter dem englischen Begriff “Capping” versteht man im öffentlichen Verkehr die automatische Deckelung eines Gesamtpreises, sobald mehrere Einzelfahrten teurer wären als eine Tages-, Wochen- oder Monatspauschale. Bei herkömmlichen Papiertickets ist das nicht möglich: Hier müssen Fahrgäste vor dem ersten Ticketkauf überlegen, wie viele Fahrten in einem bestimmten Zeitraum anstehen. Wer hingegen die FAIRTIQ-App nutzt, profitiert in vielen Verkehrsverbünden in der Schweiz, Liechtenstein, Österreich und Deutschland vom Capping-Prinzip. Falls der Wert einer Einzelfahrt den Preis für eine Tageskarte übersteigt, wird nachträglich nur der günstigere Tarif fällig.

Gemeinsam mit der Genfersee-Schifffahrtsgesellschaft (CGN) bietet FAIRTIQ ein Monats-Capping an und verbindet damit zwei Länder. Passagiere auf den Linien N1 Lausanne-Evian, N2 Lausanne-Thonon und N3 Nyon-Yvoire müssen sich keine Gedanken mehr darüber machen, wie oft sie fahren wollen. Sie müssen lediglich ihre Schifffahrt mit einem Wisch auf dem Smartphone starten und sie beim Aussteigen mit einem weiteren Wisch beenden. Den Rest erledigt die FAIRTIQ-App: Sie zählt die Anzahl Fahrten, berechnet automatisch den richtigen Einzelfahrpreis und bucht diesen über das hinterlegte Zahlungsmittel ab. Sobald das sogenannte Monats-Cap erreicht ist, reisen die Kunden den Rest des Kalendermonats kostenlos. Die monatliche Obergrenze hängt von der Linie und der Anzahl getätigten Fahrten ab:

  • N1 Lausanne-Evian: Das Capping liegt bei CHF 315 pro Monat. Etwas weniger als 9 Hin- und Rückfahrten bezahlen und den Rest des Kalendermonats kostenlos fahren.
  • N2 Lausanne-Thonon: Das Capping liegt bei CHF 315.- pro Monat. Etwas mehr als 6 Hin- und Rückfahrten bezahlen und den Rest des Kalendermonats kostenlos fahren.
  • N3 Nyon-Yvoire: Das Capping liegt bei CHF 255.- pro Monat. Etwas weniger als 10 Hin- und Rückfahrten bezahlen und den Rest des Kalendermonats kostenlos fahren.
    (Preisbeispiele: 2. Klasse, Volltarif)

Das flexible Angebot ist ab dem 1. Dezember 2021 verfügbar.

Quelle: FAIRTIQ

20-Minuten-Takt auf S-Bahn-Außenästen

Ab Dezember 2022 wird bei der Münchner S-Bahn montags bis freitags ein nahezu durchgängiger 20-Minuten-Takt auf den Außenästen umgesetzt. Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG), die den Regional- und S-Bahn-Verkehr in Bayern im Auftrag des Freistaats plant, finanziert und kontrolliert, bestellt zusätzlich rund 775.000 Zugkilometer pro Jahr. Bayerns Verkehrsministerin Kerstin Schreyer: „Das ist der größte Anstieg seit 2005, als auf einigen Abschnitten der 10-Minuten-Takt eingeführt wurde. Damit verbessern wir weiter das Angebot der S-Bahn. Das ist gleichzeitig ein wichtiger Beitrag zum Erreichen der Klimaziele. Wenn wir wollen, dass die Menschen vom Auto umsteigen, müssen wir die öffentlichen Verkehrsmittel so attraktiv wie möglich machen.“

Von wenigen Ausnahmen abgesehen wird es auf allen Linien einen durchgehenden 20-Minuten-Takt bis zu den jeweiligen Endstationen geben, auch abseits der Hauptverkehrszeiten. Heute sind auf den am weitesten von München entfernten Stationen häufig noch 40-Minuten-Takte beziehungsweise 40/20-Minuten-Takte üblich.

Möglich werden diese Verbesserungen durch den Einsatz von 15 zusätzlichen Gebrauchtfahrzeugen vom Typ ET 424 der S-Bahn Hannover. Sie sollen nach einer gründlichen Modernisierung schrittweise ab Herbst 2022 in München eintreffen. Da die ET 424 nicht mit der erforderlichen Technik für den Stammstreckentunnel ausgestattet sind, werden sie ausschließlich auf folgenden Linien eingesetzt:

  • S2: Pendelfahrten Dachau – Altomünster
  • S4: Verstärkerfahrten in den oberirdischen Teil des Münchner Hauptbahnhofs
  • S20: Geltendorf – München-Pasing – Höllriegelskreuth

Durch den Einsatz der Züge aus Hannover auf diesen Streckenabschnitten werden „Münchner“ S-Bahn-Fahrzeuge frei. Diese werden genutzt, um das Angebot auf den S-Bahn-Linien aufzustocken, die durch die Stammstrecke fahren. Ab Mitte der 2020er-Jahre könnten die Fahrzeuge aus Hannover auch für die geplanten Linienerweiterungen nach Wasserburg und zum BMW-Forschungszentrum über den Nordring genutzt werden. Ohne zusätzliche Fahrzeuge wären diese Angebotserweiterungen nicht möglich.

Ministerin Schreyer: „Wir setzen alles daran, der S-Bahn München schon vor Inbetriebnahme der 2. Stammstrecke einen weiteren Schub zu geben. Mit der Flottenerweiterung können wir das Angebot auf den Außenästen deutlich ausbauen und haben eine größere Fahrzeugreserve. Davon erhoffen wir uns auch positive Effekte bei der Betriebsstabilität.“

Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr

Kritik des Bundesrechnungshofes an DB und BMVI

Der Bundesrechnungshof hat dem Deutschen Bundestag, dem Bundesrat und der Bundesregierung seine Bemerkungen 2021 zur Haushalts- und Wirtschaftsführung des Bundes zugeleitet. Die Bemerkungen benennen systemische Schwachstellen, bei denen der Bund Haushaltsmittel zielgerichteter, effizienter und wirksamer einsetzen sollte oder in denen er die Mittel, die ihm zustehen, nicht einzieht. 

Bemerkungen zur Deutschen Bahn AG: Abgeordnete des Deutschen Bundestages und verschiedene Bundesbedienstete sind oder waren zugleich Aufsichtsratsmitglieder der Deutschen Bahn AG (DB AG). Durch diese Doppel- oder Mehrfachfunktionen nimmt das BMVI in Kauf, dass gegenläufige Konzern- und Bundesinteressen von derselben Person vertreten werden. Das BMVI darf die Grundsätze guter Unternehmensführung nicht weiter missachten. Es muss bestehende Interessenkollisionen auflösen und derartige Fälle künftig ausschließen.

Bemerkungen zur Schieneninfrastruktur: Der Bund investiert jedes Jahr Milliarden Euro in den Erhalt und die Verbesserung des Schienennetzes: In den Jahren 2020 bis 2029 werden es insgesamt bis zu 58 Mrd. Euro sein. Die Mittel fließen an die Eisenbahninfrastrukturunternehmen, welche die Schienenwege des Bundes bauen, unterhalten und betreiben. Dieses Finanzierungssystem hat schwerwiegende Mängel, auf die der Bundesrechnungshof in der Vergangenheit mehrfach hinwies und die sich in mehreren Bemerkungen wiederfinden. Es geht um mangelhafte Steuerung und Kontrolle durch das BMVI, Fehlanreize und Unwirtschaftlichkeit:

  • Die Gewinne ihrer Eisenbahninfrastrukturunternehmen zahlte die DB AG dem Eigentümer Bund nicht in jedem Jahr vollständig als Dividende aus. Dazu ist sie allerdings vertraglich verpflichtet. Da dieses Geld eigentlich für Ersatzinvestitionen vorgesehen ist, fehlt der hohe Millionenbetrag für den Ausbau und den Erhalt des Schienennetzes. 
  • Für ursprünglich 495 Mio. Euro sollten in Rangierbahnhöfen u. a. Steuerungstechnik, Weichen und Rangiergleise ergänzt, geändert oder erneuert werden. Das BMVI überwachte die Umsetzung dieses Maßnahmenpakets nur unzureichend und griff bei Fehlentwicklungen nicht steuernd ein: So hat sich die Laufzeit des Programms um elf Jahre verlängert, weil sich Maßnahmen verzögerten. Die Ausgaben sind bisher um fast 150 Mio. Euro höher als geplant, mit einem zusätzlichen dreistelligen Millionenbetrag ist zu rechnen. 
  • Das BMVI unterlässt seit Jahren, stichprobenartig die wirtschaftliche Verwendung der Bundesmittel für den Erhalt des Schienennetzes zu kontrollieren. Damit verzichtet es von vorneherein auf mögliche Rückforderungen, sodass ein unwirtschaftlicher Einsatz dieser Mittel ohne Folgen bleibt.

Quelle: Bundesrechnungshof

MVG übernimmt erste neue Avenio-Tram aus Option mit Siemens

Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) stellt die Weichen für dichtere Takte und mehr Komfort bei der Tram. Die MVG hat das erste von insgesamt 73 weiteren Fahrzeugen vom Typ Avenio aus einer Option mit Siemens übernommen. Die ersten Züge aus dieser Option gehen voraussichtlich im April 2022 erstmals in den Einsatz. Sie fahren im gesamten Streckennetz der Münchner Tram.

Die neuen, vierteiligen Avenio-Fahrzeuge gleichen sehr den bereits eingesetzten Avenio-Trams, wurden jedoch in einzelnen Bereichen weiterentwickelt und optimiert. Sie verfügen im Vergleich zu den bisherigen Fahrzeugen über eine neugestaltete Innendecke, die den Fahrgastraum noch heller und freundlicher erscheinen lässt. 

Neu sind außerdem die eigens für Rollstuhlfahrende gekennzeichneten Stellflächen im ersten Wagenteil. Von außen sind die neuen Züge an den farbigen Außenanzeigern erkennbar. 

Ingo Wortmann: „Die Tram spielt eine Schlüsselrolle für die Verkehrswende in München. Dichtere Takte auf bestehenden Linien und einen Ausbau des Netzes können wir nur mit mehr und größeren Fahrzeugen bewerkstelligen. Die neuen Avenio-Fahrzeuge von Siemens, die wir vor der Corona-Pandemie in Auftrag gegeben haben, schaffen dafür eine der notwendigen Voraussetzungen. Insbesondere durch die Corona-Pandemie und die in den zurückliegenden Jahren nicht auskömmlichen Tariferhöhungen im MVV hat sich die finanzielle Situation für die SWM aber drastisch verändert.“

„Wir brauchen daher dringend Finanzmittel, nicht nur für den laufenden Betrieb bei U-Bahn, Tram und Bus, sondern auch für die noch anstehenden Investitionen in die Zukunft, ansonsten werden die 73 neuen Tram-Fahrzeuge und der ebenfalls dringend erforderliche Ausbau der Hauptwerkstatt Ständlerstraße zu einem Betriebshof mit allen notwendigen Funktionen die letzten größeren Investitionen in die Erweiterung des Verkehrsangebotes bleiben.“ 

Von den insgesamt 73 neuen Fahrzeugen der Option, die bis 2026 ausgeliefert werden, sind 24 Fahrzeuge als Ersatz für Altfahrzeuge gedacht, 49 Fahrzeuge sind Ergänzungen für den Ausbau des Angebots und künftige Neubaustrecken. 

Quelle: MVG