Alstom treibt Digitalisierung von Stuttgart 21 weiter voran

Alstom stattet im Rahmen des Leuchtturmprojekts „Digitaler Knoten Stuttgart“ der „Digitalen Schiene Deutschland“ zusätzlich zu den Stuttgarter S-Bahnen auch 118 Regionalzüge verschiedener Hersteller mit digitaler Signaltechnik aus. Auftraggeber ist die Landesanstalt Schienenfahrzeuge Baden-Württemberg (SFBW). Sie setzt die Züge im hochfrequentierten „Stuttgarter Netz“ ein. Durch die Digitalisierung des Knotens Stuttgart und der Regionalzüge soll die Leistungsfähigkeit des Eisenbahnknotens weiter gesteigert werden, um die Betriebsqualität zu erhöhen und zusätzliche Züge zu fahren. Die erste Stufe der Umrüstung der Fahrzeuge wird bis Ende 2024 abgeschlossen sein. Die sich daran anschließende Hochrüstung auf den zukünftigen europäischen Standard der TSI ZZS 2022 ist bis Mitte 2027 vereinbart. Der Auftragswert beträgt ca. 130 Millionen Euro.

Der Vertrag umfasst die Nachrüstung der vorhandenen Fahrzeuge mit dem European Train Control System (ETCS) Level 2 und 3. Damit werden erstmals in Deutschland Züge mit einer Zugintegritätsüberwachung (TIMS) und ETCS Level 3 ausgerüstet.  Darüber hinaus werden die Fahrzeuge auch mit Fahrzeuggeräten des hochautomatisierten Fahrbetriebs (ATO, Automatic Train Operation) im Automatisierungsgrad 2 (GoA 2) und in Teilschritten mit FRMCS (Future Railway Mobile Communication System) ausgestattet. Im hochautomatisiertem Fahrbetrieb ist der Triebfahrzeugführer dabei weiterhin im Führerstand und kann jederzeit in den Fahrbetrieb eingreifen. Zudem beinhaltet der Vertrag eine Innovationskooperation, einen Softwarepflegevertrag und einen Instandhaltungsvertrag.

Im Rahmen der vereinbarten Innovationskooperation werden Alstom und die SFBW im engen Austausch mit dem Programm „Digitale Schiene Deutschland“ zudem die Grundlagen für den Rollout der „Digitalen Schiene Deutschland“ legen. Gemeinsam werden die Anforderungen für das Train Integrity Monitoring (TIM), die FRMCS-Upgradefähigkeit, die Übertragung von Fahrzeugzustandsdaten (Train Capability) an das CTMS (Capacity & Traffic Management System) und für die Umsetzung von standardisierten Fahrzeugschnittstellen (OCORA) festgelegt. Die Umsetzung der erarbeiteten Anforderungen durch Alstom ist Teil des Vertrags. Die gewonnenen Erkenntnisse fließen direkt in den bundesweiten Rollout der „Digitalen Schiene Deutschland“ ein.

Das Projekt wird vom Alstom-Signaltechnikstandort in Berlin in enger Zusammenarbeit mit dem ETCS-Kompetenzzentrum in Charleroi durchgeführt. Als weitere Standorte sind in den verschiedenen Projektphasen Braunschweig, Salzgitter, Mannheim, Hennigsdorf, Bangalore, Lyon-Villeurbanne und Bukarest involviert. Die Serieninstallation wird standortnah in Stuttgart oder in Hennigsdorf erfolgen.

Quelle: Alstom

Ist Wasserstoff der Gamechanger für die Mobilität?

Gamechanger oder Rockstar unter den alternativen Energien? Das Thema Wasserstoff beschäftigt aktuell Politik, Industrie und Forschung gleichermaßen. Ein Grund für die Messe Frankfurt, Wasserstoff-Experten zu einem digitalen Diskussionspanel einzuladen. Am 24. Juni nutzten Vertreter verschiedener Unternehmen und Forschungseinrichtungen die Gelegenheit, um über die Frage zu diskutieren, ob Wasserstoff der Gamechanger für unsere künftige Mobilität sein könnte.

Beim Expertentalk rechnete Prof. Thomas Willner, Leiter Forschungsgruppe Verfahrenstechnik, Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW) in seinem Vortrag vor, dass uns nur noch sieben Jahre bleiben, um das 1,5 Grad-Ziel bei der Erderwärmung zu halten, wenn wir es bis dahin nicht schafften, CO2-einzusparen. “Bei der Elektromobilität ist es leider so, dass wir einen Verzug von fünf bis 15 Jahren eingebaut haben, weil wir erst einmal den erhöhten CO2-Ausstoß für den Batteriebau abbauen müssen. Das Kriterium ‚no delay‘, also kein Verzug, kann im Prinzip nur noch von alternativen Kraftstoffen erfüllt werden – egal, ob flüssig oder gasförmig – wir reden hier also auch von Wasserstoff.“

Dieser Sichtweise schloss sich auch Dr. Thorsten Jänisch, Wissenschaftler am Institut für Verbrennungstechnik des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) an: „Die Brennstoffzelle und das elektrische Fliegen werden sich wegen der langen Entwicklungszyklen vermutlich erst nach 2050 soweit durchgesetzt haben, dass man einen richtigen Effekt sieht. Bei den Near-Drop-In Fuels können wir das 2030 erwarten, aber wir haben nicht mehr so viel Zeit, wir müssen jetzt handeln und da sind die Drop-In-Fuels aus Biomasse oder grünem Wasserstoff natürlich sehr interessant. Denn die kann man tanken, so wie sie sind und man hat eine schnelle Wirkung bei der Reduktion der CO2-Emissionen.“

Heinrich Klingenberg, Referent Wasserstoffwirtschaft der Hamburg Invest Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH berichtete über das Green Hydrogen Hub Hamburg und das „Ökosystem“, das dort gemeinsam mit vielen anderen Branchen wie der Stahl- oder der Energieindustrie geschaffen wurde. „Wenn man Wasserstoff mit Batterietechnologie vergleicht, dann zeigt sich, dass wir hier eine Art Schweizer Taschenmesser haben: Wasserstoff lässt sich nämlich in einer Vielzahl von Anwendungen einsetzen. Dabei sorgen eine örtliche Produktion bzw. der Import als Grundlage auch für entsprechende Skaleneffekte und eine sichere Versorgung.“

Die Infrastruktur zur Versorgung mit Wasserstoff ist hierzulande allerdings noch ausbaufähig, wie einige der Teilnehmer bestätigten.

Quelle: Messe Frankfurt

Mehr ÖPNV für Bremen-Huchting

Seit fast einem halben Jahrhundert ist Huchting Teil des Bremer Straßenbahnnetzes. Jetzt wird das Mobilitätsangebot in Bremens südlichstem Stadtteil ausgebaut. Mit der Verlängerung der Linie 1 bis zur Brüsseler Straße wird der ÖPNV in Zukunft attraktiver, leistungsfähiger, umweltfreundlicher und zuverlässiger. Am heutigen Donnerstag, 1. Juli 2021, sind die Bauarbeiten offiziell gestartet.

Gebaut wird in den kommenden drei Jahren von der heutigen Endhaltestelle am Roland-Center über die Werner-Lampe-Straße sowie die Kirchhuchtinger Landstraße bis zum Willakedamm. Von dort geht es über die bestehende Trasse der BTE (Bremen-Thedinghauser Eisenbahn) und die Heinrich-Plett-Allee bis zur Huchtinger Heerstraße. Dort entsteht die neue Wendeschleife und zugleich eine direkte und barrierefreie Anbindung an den Regionalbus nach Delmenhorst. Entlang der 3,7 Kilometer langen Strecke entstehen insgesamt sechs neue Haltestellen.

Seit Dezember 2019 besteht rechtskräftiges Baurecht für die Straßenbahnverlängerung in Huchting. Der Ausbau erfolgt in drei Planungsschritten. Den Auftakt bilden die vorbereitenden Maßnahmen, beispielsweise der Grunderwerb und die Verlegung der Versorgungsleitungen. Diese sind bereits in vollem Gang und teilweise bereits abgeschlossen. Die eigentlichen Hauptbaumaßnahmen im Anschluss daran umfassen zum Beispiel den Kanalbau, den Straßenbau und den Aufbau der Gleisanlagen. Den Abschluss bilden die Ausbauleistungen zu denen unter anderem Lärmschutzwände, Oberleitungen und der Bau der sechs neuen Haltestellen gehören.

Neu sind die Pläne für eine Straßenbahn in Huchting nicht. Nach rund 20-jähriger Pause wurde im Jahr 1976 die damalige Linie 6 von ihrer Endhaltestelle an der Ochtum nach Süden verlängert. Ziel war — und ist bis heute — das vier Jahre zuvor eröffnete Roland-Center. Schon damals wurde die Verlängerung der heutigen Linie 1 zur Brüsseler Straße angekündigt. Ziel war die Fertigstellung bis 1985. Doch es blieb bei dem bestehenden Netz. Die Verlängerung zum Roland-Center sollte für viele Jahre der letzte Netzausbau bleiben. Erst im Jahr 1998 wurde das Schienennetz dann im Nordosten Bremens mit der Linie 4 erstmals wieder erweitert.

Der Ausbau der Linie 8 von Bremen-Huchting aus nach Stuhr und Weyhe liegt weiterhin beim Oberverwaltungsgericht Lüneburg. Nachdem das Bundesverwaltungsgericht im Jahr 2019 die Rechtskräftigkeit des bestehenden Planfeststellungsbeschlusses zur Linie 8 bestätigte, ist das Verfahren dort anhängig.

Quelle: BSAG

Neue Einnahmequellen braucht der ÖPNV

Das Konzept der Nutznießerfinanzierung (oder auch Drittnutzerfinanzierung) ist mittlerweile geradezu zu einem geflügelten Begriff geworden. Als Teil der Diskussion, wie sich eine stadt- und umweltgerechte Verkehrspolitik auskömmlich finanzieren lässt, gewinnen bisher unterrepräsentierte Finanzierungsinstrumente zunehmend an Bedeutung.

Doch welche Potenziale haben diese Formen der Finanzierung wirklich? Welche Instrumente fallen eigentlich darunter? Wie lassen sich diese Instrumente begründen? Und was ist in Deutschland juristisch überhaupt möglich?

Um diese Fragen zu beantworten und daraus erste Empfehlungen für die Verantwortlichen in den Städten abzuleiten, analysiert die vorliegende Studie die wesentlichen Instrumente aus ökonomischer, verkehrlicher und juristischer Perspektive. Ziel der Untersuchung ist es dabei, die relevanten Instrumente und Stellhebel der Nutznießerfinanzierung darzustellen und zu bewerten.

Die Berater von civity Management Consultants und die Rechtsanwälte von BBG und Partner haben Kommunen und Aufgabenträger bereits in zahlreichen Projekten zu diesen Fragestellungen begleiten und beraten dürfen.

In den Jahren vor Corona wurde der ÖPNV in Deutschland überwiegend durch die Fahrgäste finanziert. Der verbleibende Teil wird im Wesentlichen durch die öffentliche Hand bereitgestellt. Eine Beteiligung weiterer Profiteure eines qualitativ hochwertigen ÖPNV – wie zum Beispiel von Immobilieneigentümern oder dem auf den Straßen verbleibenden MIV – erfolgt dagegen kaum. Dabei wäre eine Aktivierung dieser dritten Finanzierungssäule ein wesentlicher Schritt in Richtung ÖPNV der Zukunft.

Während die Beteiligung von Nutznießern international schon längst ein Erfolgsmodell ist, bleibt sie in Deutschland noch eher eine Ausnahmeerscheinung. Wo es sie doch schon gibt, werden eher begrenzte Sonderregeln erlassen, als dass die Nutzung solcher Instrumente rechtlich beziehungsweise politisch weitreichend vorgesehen ist. Dabei könnten Instrumente zur Nutznießerfinanzierung nicht nur einen wesentlichen Beitrag zur Finanzierung des öffentlichen Verkehrs leisten, sondern auch beträchtliche Lenkungseffekte zu dessen Gunsten ermöglichen.

Die civity-Studie “matters No. 4” zeigt deutlich: Der Bedarf für neue Instrumente zur Finanzierung des ÖPNV ist so hoch wie nie zuvor. Die ökonomische und verkehrliche Wirkung einiger dieser Instrumente wäre sehr hoch und könnte einen entscheidenden Beitrag zur Verkehrswende leisten. Die Möglichkeiten der Kommunen sind unter den heutigen Bedingungen relativ begrenzt. Daher sind die Länder zum Handeln aufgerufen.

Quelle: civity

Geschäftsführung der ODEG in neuer, starker Formation

Die ODEG – Ostdeutsche Eisenbahn GmbH hat mit dem heutigen Tag eine neue Geschäftsführung. Stefan Neubert, seit 2018 Geschäftsführer bei der ODEG, wird das Unternehmen gemeinsam mit den beiden neuen Geschäftsführern Lars Gehrke und Roland Pauli führen und die Erfolgsgeschichte der ODEG weiterschreiben. Das Trio wird die größte private Eisenbahn im Osten Deutschlands, mit derzeit 570 Eisenbahnern, auf Kurs halten und sicher durch die bevorstehenden Betriebsaufnahmen, u. a. das Teilnetz Ostseeküste II (ab Dez. 2021) und das Netz Elbe-Spree (ab Dez. 2022), führen.

Alle drei verfügen über langjährige Berufserfahrungen in der Eisenbahnverkehrsbranche und eine exzellente Expertise für ihren jeweiligen Verantwortungs- und Führungsbereich. In der neuen Aufstellung hat Stefan Neubert die Verantwortung für den kaufmännischen Bereich, Lars Gehrke für den Betrieb und Roland Pauli verantwortet das Verkehrsmanagement und die Instandhaltung. Ein wesentlicher Vorteil für die Ostdeutsche Eisenbahn: Das Dreiergespann kennt sich persönlich bereits viele Jahre und hat erfolgreich im Unternehmen zusammengearbeitet, was von Beginn an einen kraftvollen Start in die zukünftige Arbeit ermöglicht.

Die strategische Entscheidung trafen die Gesellschafter der ODEG, Dr. Michael Vulpius, CEO der BeNEX, als 50%ige-Mutter der ODEG und Jost Knebel, Vorsitzender der Geschäftsführung der NETINERA Deutschland GmbH (ebenfalls 50%ige-Mutter der ODEG) gemeinsam mit Neubert, Gehrke und Pauli bereits zu Beginn des Jahres.

Quelle: ODEG

Mercedes-Benz elektrisiert Nordwestschweiz

Mit fünf eCitaro hat in diesen Tagen für das Verkehrsunternehmen Baselland Transport AG (BLT) das elektrische Omnibus-Zeitalter begonnen. Die BLT betreibt mit ihnen ab sofort ihre Linie 37. Der Einsatz der Solobusse gilt als Pilotprojekt – bereits in naher Zukunft sollen weitere acht eCitaro für die BLT folgen. 

Die BLT hat sich für den eCitaro als Solobus entschieden. Herausragendes Merkmal der vollelektrisch angetriebenen Niederflurbusse für die BLT ist die Ausstattung mit innovativen Festkörperbatterien. Sie zeichnen sich durch Langlebigkeit und eine sehr hohe Energiedichte aus. Der Energieinhalt der eCitaro für die BLT beläuft sich auf jeweils 441 kWh. Resultat der hohen Kapazität der Festkörperbatterien ist eine große Reichweite. Daher kann der eCitaro ganztags auf der Linie 37 verkehren, ohne unterwegs nachladen zu müssen. Die E-Busse werden jeweils über Nacht im Busdepot Oberwil-Hüslimatt geladen. 

Die BLT hat sich zum Ziel gesetzt, mit immer weniger Energieverbrauch möglichst viel Leistung zu gewinnen. Dazu setzt die BLT auf innovative Lösungen zur Erhöhung der Energieeffizienz. Daher ist zum Beispiel auf den Depotdächern eine der größten Photovoltaik-Anlagen der Region installiert. Diese produziert rund 1,2 Millionen kWh Strom pro Jahr. Seit 2012 bezieht die BLT ausschließlich zertifizierten Strom aus erneuerbaren Energiequellen von Schweizer Wasserkraftwerken. 

Der Mercedes-Benz eCitaro setzte sich bei BLT unter anderem in Praxistests gegen harten Wettbewerb durch. Bei den Eckpunkten Technik, Ökologie, Service und Unterhalt erfüllte er die Anforderungskriterien am besten, so die BLT. Der Betrieb der Linie 37 mit Elektrobussen wird der BLT wichtige Erfahrungen zu den betrieblichen Auswirkungen wie Fahrplanstabilität, Zuverlässigkeit und Fahrzeugunterhalt liefern. Die nächsten acht eCitaro sollen in naher Zukunft ausgeliefert werden. 

Auch die Verkehrssicherheit hat bei der BLT oberste Priorität, darum sind die Fahrzeuge mit den neuesten Assistenzsystemen ausgestattet. Der aktive Bremsassistent Preventive Brake Assist warnt vor einer Kollision mit stehenden oder sich bewegenden Objekten. Dazu leitet es bei akuter Kollisionsgefahr automatisch ein Bremsmanöver mit einer Teilbremsung ein. Der Abbiege-Assistent Sideguard Assist unterstützt den Fahrer in erster Linie beim Abbiegen nach rechts im Straßenverkehr, indem es auf andere Verkehrsteilnehmer und stationäre Hindernisse aufmerksam macht und bei einer Gefahr der Kollision vor ihnen warnt.

Quelle: Daimler AG

Verdi überzieht Baden-Württemberg mit Streikaktionen

Verdi weitet die Warnstreiks in Baden-Württemberg aus. Zahlreiche Verkehre fallen aus – und das in Zeiten, in denen der ÖPNV ohnehin schon schwer unter der anhaltenden Pandemie zu kämpfen hat und auf jeden Fahrgast angewiesen ist. Leidtragende sind ÖPNV-Nutzer, die auf den Bus angewiesen sind.

Zum Hintergrund: Nachdem die vierte Verhandlungsrunde am Samstag ergebnislos abgebrochen worden war, hatte Verdi für Donnerstag großflächig zu Warnstreiks und Kundgebungen aufgerufen.

„Wir bedauern die weiteren Streikaktionen von Verdi“, betont die stellvertretende Geschäftsführerin des Verbands Baden-Württembergischer Omnibusunternehmer (WBO), Yvonne Hüneburg. „Diese schaden vor allem den Fahrgästen – und die können ja nun so gar nichts für die überzogenen Verdi-Forderungen.“

Nichtsdestotrotz hat der WBO der Gewerkschaft gestern ein Gespräch in kleiner Runde angeboten. „Wir sind zuversichtlich, im Rahmen eines persönlichen Treffens eine Wiederaufnahme der Verhandlungen zu erreichen“, so Horst Windeisen, Verhandlungsführer des WBO. Denn eine Einigung im Tarifkonflikt sei nur am Verhandlungstisch möglich.

In der Manteltarifrunde geht es um die Weiterentwicklung des Arbeitsrahmens für das private Omnibusgewerbe. Betroffen sind mehr als 400 mittelständische Busunternehmen in Baden-Württemberg mit mehr als 9.000 Fahrerinnen und Fahrern.

Quelle: WBO

MILES als neuer Partner an Bord

Am 1. Juli steigt mit MILES, der größte Carsharing-Anbieter Hamburgs, als neuer Partner bei hvv switch ein. Mit dem Auftakt der Partnerschaft profitieren die Kunden von MILES schon vor Integration des Services in die App von dem stadtweiten Stellplatzangebot auf den knapp 80 hvv switch-Punkten in Hamburg. Zum Spätsommer werden die Services von MILES in der hvv switch-App verfügbar sein. Ab dann ist für Nutzer Reservierung, Buchung und Bezahlung der MILES-Flotte aus einer Hand möglich.

Henrik Falk, HOCHBAHN-Vorstandsvorsitzender: „In nur einem Jahr konnte die App bereits knapp 90 000 Downloads generieren – und das mit einem zunächst aufwachsenden Angebot. Das ist Beleg für das Potenzial der Idee. Mit mehr Partnern bedienen wir immer mehr Mobilitätsbedürfnisse und werden zur echten Alternative für den privaten Pkw.“

Mit dem neuen Partner an Bord erweitert hvv switch sein Angebot stetig. Vor einem Jahr ging die App mit dem HVV-Ticketing sowie dem Service des Ride-Pooling-Anbieters MOIA an den Start. Dann folgte SIXT share, nun MILES und noch in diesem Jahr wird als erster E-Scooter-Anbieter TIER integriert.

MILES ist in Hamburg bereits mit  über 1 000 Fahrzeugen unterwegs – Tendenz steigend. Seit Jahresanfang hat das Berliner Unternehmen sein Fahrzeugportfolio erweitert und bietet nun auch Fahrzeuge an, die elektrisch und damit emissionsfrei fahren.

Oliver Mackprangs, CEO MILES Mobility: „Der ÖPNV und neue, geteilte Mobilitätsformen müssen Hand in Hand gehen, um den Verkehr der Zukunft nachhaltiger zu gestalten. Mit der Partnerschaft von hvv switch und MILES ist ein wichtiger Grundstein dafür gelegt. Wir freuen uns, dass unsere Kunden die hvv switch-Parkplätze ab sofort nutzen können und blicken weiteren Kooperationen ebenso vorfreudig entgegen.“      

Mit MILES, SIXT share und cambio umfasst das Car-Sharing-Angebot im hvv switch-Netzwerk mittlerweile über 1 500 Fahrzeuge. Für eine möglichst komfortable Nutzung setzt hvv switch bereits seit Jahren auf den Ausbau von Mobilitätspunkten mit Stellflächen an Haltestellen sowie direkt in Wohnquartieren. Seit Anfang Juni können alle Nutzer dabei bereits direkt in der hvv switch-App erkennen, ob Stellplätze auf einem hvv switch-Punkt verfügbar sind. So wird die Nutzung der hvv switch-Punkte noch verlässlicher.

Quelle: Hamburger Hochbahn AG

Länder-Vorschlag für Klimaticket

Der Verkehrsverbund Ostregion (VOR) und seine Eigentümer Wien, Niederösterreich und Burgenland stehen hinter dem Ziel einer Einführung eines 1-2-3-Klimatickets und unterstützen eine ausfinanzierte Gesamtlösung. Für eine rasche Umsetzung hat VOR im Auftrag der Länder Wien, Niederösterreich und Burgenland einen maßgeschneiderten Vorschlag für die Ostregion entwickelt. Kernpunkte für ein erfolgreiches Klimaticket in dieser Mobilitätsregion mit rund 60% der heimischen Fahrgäste, über 50% des ÖV Angebotes Österreichs und knapp vier Mio. Einwohner sind eine langfristige finanzielle Planbarkeit, eine Lösung aus einem Guss (also gleichzeitige Umsetzung aller Ticketvarianten) sowie ein weiterer konsequenter Ausbau von Bus- und Bahnverbindungen.

Der aktuelle Bundesvorschlag eines 1-2-3-Klimatickets diskriminiert mit den Pendlern zwischen Wien und dem Burgenland eine wichtige Fahrgastgruppe: Pendler etwa zwischen Gmünd und Wien (rund 140 km) würden mit einem 2er Ticket für €730 das Auslangen finden, während z.B. für die Fahrt zwischen Bruckneudorf und Wien (knapp 50 km) ein 3er Ticket für €1.095 benötigt würde – weil die einen für eine sehr lange Strecke nur eine Bundesländergrenze überqueren, die anderen für eine sehr kurze aber zwei.

Seitens VOR liegt daher ein attraktives Alternativmodell am Tisch, das den Mobilitätsrealitäten der Menschen entspricht, Diskriminierungen hintanhält und ebenfalls aus einem Tarifmodell mit drei Ausprägungen besteht:

  • 1. Stufe für die Bundeshauptstadt Wien
  • 2. Stufe vereint die Länder Niederösterreich und Burgenland
  • 3. Stufe umfasst die gesamte Mobilitätsregion Wien, Niederösterreich und Burgenland

Die konkreten Kosten für die jeweilige Ticketkategorie sind in Verhandlungen mit dem Bund zu klären, wobei Wien mit ihrer Wiener Linien Jahreskarte bereits ein Angebot für die erste Stufe geschaffen hat. Nach dem VOR-Modell sollten Vertrieb und Service selbstverständlich weiterhin über jene Partner abgewickelt werden, die über jahrelang gepflegte Kundenbeziehungen und regionales Know-how verfügen.  

Weiterhin offen ist die Frage einer stabilen Finanzierung des öffentlichen Verkehrs für die Ostregion nach Einführung eines Klimatickets. Wenn mit einem 1-2-3-Klimaticket das Tarifniveau massiv gesenkt wird, braucht es nicht nur einen vollständigen Ausgleich der Mindereinnahmen, sondern zusätzlich Angebotsmaßnahmen für die hinzugewonnenen Fahrgäste. Auch für die dafür notwendigen Milliardenbeträge fehlt seitens des Bundes jeglicher Zeit- oder Finanzplan.

Der Verkehrsverbund Ost-Region erneuert seine Zusage an das Verkehrsministerium, an seriösen Verhandlungen zu einem 1-2-3-Klimaticket samt Begleitmaßnahmen festzuhalten und unterstützt die Umsetzung einer Gesamtlösung aus einem Guss.

Quelle: VOR

Alstom liefert neue Flexity-Straßenbahnen an Magdeburger Verkehrsbetriebe

Alstom und die Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB) haben einen Vertrag zur Lieferung von neuen Flexity-Straßenbahnen und deren Ersatzteilversorgung  geschlossen. Eine erste Bestellung über 35 Fahrzeuge und deren Ersatzteilversorgung für einen Zeitraum von 24 Jahren wurde unmittelbar ausgelöst. Der Auftragswert dieses Abrufs beläuft sich auf rund 190 Millionen Euro. Das Land Sachsen-Anhalt fördert die Beschaffung der Neufahrzeuge mit knapp 60 Millionen Euro. Der Vertrag enthält zudem unter anderem Optionen für insgesamt zusätzliche 28 Fahrzeuge.

Die vierteiligen Flexity-Straßenbahnen sind 38 Meter lang und damit acht Meter länger als die aktuell eingesetzten Fahrzeuge der MVB. Sie bestechen durch ein einzigartiges und zeitloses Design, das speziell für Magdeburg entwickelt wurde. Jede der neuen Bahnen kann bis zu 241 Passagiere transportieren und verfügt über zwei Mehrzweckbereiche, die viel Platz für Kinderwagen, Fahrräder und Rollstühle bieten. Die großzügig gestalteten, barrierefreien Eingangsbereiche ermöglichen einen schnellen Fahrgastwechsel. Durchgehende Fensterbänder sorgen für einen lichtdurchfluteten Fahrgastraum. Eine energiesparende Ambiente-Beleuchtung sorgt zu jeder Tages- und Nachtzeit für hervorragende Lichtverhältnisse. Außen am Fahrzeug verbessern LED-Lichtstreifen die Sichtbarkeit der Straßenbahnen im städtischen Verkehr. Zudem punkten die voll klimatisierten Fahrzeuge mit hoher Energieeffizienz und geräuschoptimiertem Design. Fahrgäste können sich auf einen kostenlosen WLAN-Zugang in den Bahnen freuen.

In puncto Zuverlässigkeit werden die Straßenbahnen mit dem modernen Fahrerassistenzsystem ODAS  ausgestattet, das Fahrer bei der Hinderniserkennung im Betrieb unterstützt. Darüber hinaus tragen der neu gestaltete und ergonomisch optimierte Fahrerstand sowie das große Sichtfeld des Fahrers zu einer erhöhten Sicherheit bei.

Die MVB plant, ein Mock-Up eines Teil des Fahrzeuges herstellen zu lassen. Das lebensgroße 1:1-Modell ermöglicht es, die neue Flexitybahn noch vor Inbetriebnahme erlebbar zu machen. So können Fahrgäste und verschiedene Interessenverbände, wie der Fahrgastbeirat der MVB, ihre Anregungen, Kritiken und Ideen einbringen, die dann im Herstellungsprozess Berücksichtigung finden sollen.

Die neuen Straßenbahnen sollen ab 2023 ausgeliefert werden und voraussichtlich ab 2024 in den Fahrgasteinsatz gehen. Sie ersetzen Altbaufahrzeuge vom Typ TATRA und sukzessive die ersten Niederflurbahnen aus den 1990er-Jahren. Angesichts steigender Fahrgastzahlen sowie der Streckenerweiterungen im Rahmen des Bauprojekts „2. Nord-Süd-Verbindung“ wird die Straßenbahnflotte zudem um zehn Fahrzeuge erweitert.

Die Anzahl der von Alstom gelieferten Straßenbahnen in Magdeburg wird mit dieser Bestellung auf insgesamt 118 Fahrzeuge wachsen. Bereits seit 1994 setzt die MVB auf Straßenbahnen von Alstom. Vom Modell NGT8D wurden zwischen 1994 und 2012 83 Bahnen geliefert.

Quelle: MVB