Regionalkonferenz Mobilitätswende erstmals virtuell

Am 7. und 8. Juli 2021 geht es in der ersten virtuellen Ausgabe der Regionalkonferenz Mobilitätswende um die Chancen und Herausforderungen für zukunftsfähige Verkehrs­konzepte. Schwerpunkte sind u. a. die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Mobi­litätswende.

Im Rahmen des zweitägigen Events wird der Future Mobility Award 2021 verliehen, ein Preis für Start-ups mit innovativen und nachhaltigen Mobilitätslösungen. Außerdem be­schäftigt sich ein Jugendforum mit der Perspektive der Generation Z auf die künftige Mobilität. Heißt es für junge Leute bald: „Führerschein ade!?“

„In der TRK kommt man auch ohne Fahrerlaubnis gut von A nach B, schließlich ist sie weltweit für ihren innovativen ÖPNV bekannt. Zur hiesigen Mobilitätskompetenz tragen Konzepte wie EVA-Shuttle bei, ein Test-Projekt für autonome Minibusse. Und die gute Partnerschaft mit dem Weltverband für öffentliches Verkehrswesen UITP, die mit der Ein­richtung eines Büros in Karlsruhe gefestigt wurde“, so Dr. Frank Mentrup, Aufsichtsrats­vorsitzender der TechnologieRegion Karlsruhe GmbH und Oberbürgermeister der Stadt Karlsruhe.

Die gemeinsame Veranstaltung von TechnologieRegion Karlsruhe (TRK) und Metropol­region Rhein-Neckar (MRN) findet als Livestream aus dem Kongresshaus Baden-Baden statt.

„Wir versprechen uns einen großen Mehrwert von dieser Konferenz und freuen uns auf kenntnisreiche Keynotes und angeregten Austausch. Da in Baden-Baden die Zahl der Aus­liefer-Fahrzeuge stetig zunimmt und wir deshalb gerade ein urbanes Logistik-Konzept mit optimierten Lieferprozessen, intelligent eingesetzter Digitalisierung und alternativen Antrieben planen, können wir einige wertvolle Erfahrungen beisteuern“, erklärt Margret Mergen, Oberbürgermeisterin der Stadt Baden-Baden. 

Interessante Impulse versprechen sogar die Mittagspausen der diesjährigen Regional­konferenz Mobilitätswende, wenn diverse Breakout-Sessions zum virtuellen Netzwerken einladen: Die Veranstalterinnen TRK und MRN werden Räume öffnen und dort Best Practices präsentieren, etwa zum Wandel regionaler Mobilität. Um Big Data und Platt­formvernetzung geht es im Raum des Verkehrsverbund Rhein-Neckar, während der Karlsruher Verkehrsverbund seine Home Zone vorstellt.

Auch das Jugendforum und unsere Sponsoren bieten spannende Sessions an: HighQ thematisiert die Verände­rungen im öffentlichen Sektor und die beschleunigte Digitalisierung durch Corona sowie die Verbindung unterschiedlicher Nutzergruppen auf Mobilitätsplattformen. Die PTV Group stellt in ihren Breakout-Sessions Erkenntnisse vor, wie erhöhte Verkehrssicherheit zur Luftreinhaltung beiträgt, in einem weiteren Raum geht es um die oben erwähnte City-Logistik in Baden-Baden. 

Eine Anmeldung für die Breakout-Sessions ist nicht erforderlich, die Kapazität je Raum ist aber auf 50 Teilnehmende begrenzt.

Quelle: TechnologieRegion Karlsruhe

Frelo jetzt auch in Gundelfingen

Vom 1. Juli an stehen den Einwohnern von Gundelfingen und Wildtal zunächst drei Probestationen des Fahrradverleihsystems Frelo zur Verfügung. Die beiden Stationen am Bahnhof und am Rathaus werden später auf alle Fälle in fest installierte umgebaut. Bei der Station im Wildtal soll zunächst die Nutzung getestet werden, dann wird entschieden, ob die Station bestehen bleibt.

„Die Gemeinde Gundelfingen hat sich für Frelo entschieden, da wir mit diesem Angebot die attraktive Verbindung nach Freiburg herstellen und die Zusammenarbeit in der Region stärken. Zudem ermöglichen wir es unseren Pendlern die letzte Meile von der Straßenbahnendhaltestelle oder dem Bahnhof bequem mit dem Fahrrad umweltfreundlich zurücklegen zu können. Die Kooperation mit Frelo ist eingebettet in unser ganzheitliches Klimaschutzkonzept und stellt nicht zuletzt einen Beitrag zur Senkung der CO2-Emissionen dar,“ erklärt Bürgermeister Raphael Walz die Hintergründe der Entscheidung die eine Motivation sein soll, öfter mal vom Auto auf die umweltfreundlichen Verkehrsmittel umzusteigen.

Es ist nicht die einzige Aktivität, die die Gemeinde Gundelfingen in Sachen nachhaltiger Mobilität in der vergangenen Zeit an den Tag gelegt hat. Gemeinsam mit den Gemeindewerken wurden seit 2018 diverse öffentliche Ladesäulen für E-PKW in der Ortsmitte installiert. Bis Ende 2021 werden sieben öffentliche Ladepunkte in der Ortsmitte verfügbar sein. Darüber hinaus engagiert sich die Gemeinde im Fußverkehr und nimmt an den Fußverkehrs-Checks 2020 des Landes Baden-Württemberg teil.

Die Finanzierung des niedrigen dreistelligen Betrags für die drei Stationen, an denen jeweils Platz für fünf Räder ist, übernimmt die Gemeinde Gundelfingen. Frelo an sich wird gemäß einem Gemeinderatsbeschluss von der Stadt Freiburg getragen. Das Management liegt bei der Freiburger Verkehrs AG (VAG), die operativen Leistungen sind an die nextbike GmbH vergeben.

„Es freut mich sehr, dass Frelo nach Umkirch jetzt auch den Sprung in unsere nördliche Nachbargemeinde geschafft hat, denn Mobilität muss immer über die Grenzen einzelner Gebietskörperschaften hinweg gedacht werden,“ sagt VAG Vorstand Oliver Benz. Sein Vorstandskollege Stephan Bartosch unterstreicht: „Ich bin mir sicher, dass diese höchst sinnvolle Ergänzung im Netz der Frelo-Stationen sehr gut angenommen werden wird und damit ihren Beitrag zur Verkehrswende leistet.“ Selbstverständlich, so die Vorstände, sind die Station in den Apps VAG mobil, Fahrplan+ sowie nextbike und auf der Webseite von VAG und nextbike sichtbar.

Quelle: Freiburger Verkehrs AG

BUS2BUS 2022 stark nachgefragt

Die BUS2BUS 2022 nimmt Fahrt auf: Der Kreis der ausstellenden Unternehmen für die BUS2BUS, die vom 27. bis 28. April 2022 als Präsenzveranstaltung in Berlin stattfinden wird, wächst zusehends. Die Hälfte der Standfläche ist bereits belegt. Mit MAN, IVECO, ZF, VDL, Alexander Dennis, Ebusco und vielen anderen sind die Keyplayer der Branche für Deutschlands einzige, umfassende Fachmesse für die Busbranche angemeldet. Ausstellende Unternehmen können sich noch bis 31. Oktober 2021 Frühbucherkonditionen sichern.

Die Vielfalt der Bus- und Zulieferindustrie, die auf Deutschlands einzige, umfassende Fachmesse für die Busbranche bietet, hat auch Rudi Kuchta, Senior Vice President Products & Sales, MAN Truck & Bus SE, überzeugt: „Wir freuen uns schon drauf, nächstes Jahr im April 2022 wieder auf der BUS2BUS zu sein. Business to Business heißt auch People und das Bus Business ist eben ein People Business. Gerade in der jetzigen Phase der Transformation ist es so wichtig, dass die Busbranche zusammenkommt. Auf die persönlichen Gespräche, wirklich live, Touch and Feel, darauf freue ich mich.“

Der Bedeutung von Messen als wichtigem Vertriebstool ist sich auch Jochen Grau, Marketing Bus, Iveco Magirus AG – Vertriebszentrale Deutschland, Österreich, Schweiz, bewusst: „Die Teilnahme von IVECO BUS an Präsenzveranstaltungen ist außerordentlich wichtig für uns, deshalb freuen wir uns auch schon sehr auf entsprechende Lockerungen, die den persönlichen Austausch mit Kunden, Lieferanten, Verbänden und Journalisten wieder ermöglichen. Die BUS2BUS 2022 ist dabei die erste große Messeveranstaltung für uns im Busbereich im Rahmen unserer Marktverantwortung, da die Busworld Brüssel 2021 ja abgesagt werden musste.“

Kerstin Kube-Erkens, Senior Produktmanagerin BUS2BUS: „Die BUS2BUS wird wieder innovative Angebote entlang der gesamten Wertschöpfungskette des Busmarktes präsentieren. So haben neben MAN und IVECO BUS auch ZF, VDL, Alexander Dennis, Ebusco und viele weitere ihre Teilnahme bereits bestätigt. Neben der Hardware im Rahmen der Fachmesse vermitteln wir mit dem gemeinsamen Programm von Future Forum und bdo-Kongress sowie den BUS2Specials auch wertvolles Wissen für das zukünftige Busgeschäft.“

Quelle: Messe Berlin

Schienenkongress im Bundesumweltministerium

Welchen Beitrag soll die Schiene zur Verkehrswende in Deutschland und Europa leisten? Welche Herausforderungen gilt es zu bewältigen? Diese und weitere Fragen stehen heute im Fokus eines Kongresses des Bundesumweltministeriums und des gemeinnützigen Verkehrsbündnis Allianz pro Schiene. Hochrangige Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik diskutieren aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen für den Schienenverkehr in Deutschland und Europa.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze: „In dieser Legislaturperiode haben wir als Bundesregierung die umfangreichen Investitionsmittel in den Schienenverkehr für die kommenden Jahre deutlich erhöht. Damit schafft die Bundesregierung wichtige Grundlagen, um mehr Personen- und Güterverkehr auf die Schiene bringen.“

Martin Burkert, Vorsitzender der Allianz pro Schiene und stellvertretender Vorsitzender der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG: „Eine Antriebswende im Straßenverkehr mit einer Umstellung vom Verbrenner zum Elektromotor ist noch keine Verkehrswende. Dem Schienenverkehr kommt bei der Erreichung der verschärften Klimaschutzziele eine Schlüsselrolle zu. Der Dreiklang für die Mobilität der Zukunft lautet: Vermeiden, Verlagern, Verbessern.“

Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene: „Zur dauerhaften Senkung der Treibhausgasemissionen muss Europa der Schiene dauerhaft Priorität bei den Infrastrukturinvestitionen geben. Mit dem Deutschland- und dem Europatakt liegen dafür attraktive Visionen vor.“

In seiner Key-Note zum Kongress umreißt Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamts, die aktuellen Herausforderungen des Klimaschutzes im Verkehr. Peter Füglistaler, Direktor des Schweizer Bundesamtes für Verkehr, teilt eine schweizerische Außensicht auf die Verkehrspolitik. Weitere Beiträge zum Kongress stammen von Adina Ioana Vălean, EU-Kommissarin für Verkehr sowie Leonore Gewessler, Österreichische Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie.

Die Investitionen in die Schiene sind in Deutschland in den letzten Jahren angestiegen. Dieser Trend hat sich im Jahr 2020 fortgesetzt. Das Geld fließt unter anderem über das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz, durch die aufgestockten Regionalisierungsmittel des Bundes und das Programm Elektrische Güterbahn in den öffentlichen Verkehr. Allerdings zeigt der EU-Vergleich, dass in Deutschland die Investitionspriorität noch immer auf dem Straßenbau liegt, während andere Länder wie Österreich, die Schweiz oder Luxemburg die Schiene voranstellen.

Quelle: Allianz pro Schiene

Personelle Veränderung an der Spitze von ATRON in der Schweiz

Der studierte Wirtschaftsinformatiker Siegmar Deuring (58) kehrt nach rund sechs Jahren zu ATRON zurück und übernimmt per 1. Juli 2021 die Stelle als Geschäftsführer der ATRON Systems AG in Bronschhofen. Das im Jahre 2004 gegründete Schweizer Unternehmen ist Teil der Internationalen ATRON Gruppe.

Neben der Geschäftsführung der ATRON Systems AG Schweiz ist Siegmar Deuring auch Mitglied der Geschäftsleitung der ATRON Gruppe. Er unterstützt in dieser Funktion die bisherige Gruppen-Geschäftsleitung um den Inhaber und Geschäftsführer Dipl.-Ing. Anton Tomov , die Geschäftsführerin Dipl.-Math. [FH] Barbara Brunner und den Prokuristen Dipl.-Ing. Christian Fuchs hauptsächlich im Bereich Vertrieb und Marketing.

Siegmar Deuring verfügt über jahrelange Branchenerfahrung im öffentlichen Personenverkehr sowie über ein sehr fundiertes Verständnis für Entwicklung und Vertrieb komplexer Software- und Hardware-Lösungen. Nach 5 Jahren als Geschäftsführer der ATRON Systems AG Schweiz wechselte er 2016 zur Trapeze Switzerland, zuerst als Director für den deutschsprachigen Markt, später verantwortete er als CEO sämtliche Tätigkeiten rund um Betriebsleit- und Ticketing-Systeme für den zentraleuropäischen Markt.

„Wir freuen uns, mit Siegmar Deuring einen kompetenten und dynamischen Mann für diese anspruchsvolle Rolle gewonnen zu haben. Wir sind überzeugt, dass er einen wesentlichen Beitrag zur Weiterentwicklung von ATRON und unseres Geschäfts leisten wird“, so Dipl.-Ing. Anton Tomov, Inhaber und Verwaltungsrat der ATRON Systems AG. Die ATRON Gruppe ist europaweit mit Standorten in Deutschland (Markt Schwaben bei München, Berlin, Leipzig, Dortmund), Kroatien (Zagreb), der Schweiz (Bronschhofen) und Schweden (Linköping) vertreten.

Quelle: ATRON

Greener Linien präsentieren Sommer-Hit

Die Sommer werden immer heißer, der Klimawandel ist längst in unseren Städten angekommen. Als öffentlicher Verkehrsdienstleister spielen die Wiener Linien eine Schlüsselrolle bei der Mobilitätswende in Richtung nachhaltige Zukunft. Und jeder Einzelne kann dazu beitragen: “Wir sind Wiens größte Fahrgemeinschaft, mit jeder Öffifahrt wird CO2 gespart. Jahreskartenbesitzer verbrauchen rund 1.500 Kilogramm CO2 weniger im Jahr als Autofahrer. Damit ist jeder Öffi-Fahrgast auch ein ‘Climate Fighter‘.  Darauf können wir stolz sein,” betont Alexandra Reinagl, Geschäftsführerin der Wiener Linien.

Öffi-Stadtrat Peter Hanke: “Die ambitionierten Klimaziele rücken nur dann in Reichweite, wenn der Anteil der Öffis weiter zunimmt. Wer in Wien lebt, hat für 1 Euro pro Tag Zugriff auf 164 verschiedene Bim-, Bus-, und U-Bahn-Linien. Ein eigenes Auto wird damit überflüssig. Das schont nicht nur die Geldbörse, sondern auch die Umwelt.” 

Mit ihrem Imagevideo greifen die Wiener Linien den legendären Song “Kung Fu Fighting” aus den 1970er Jahren auf und setzen ihn im aktuellen Kontext in Szene: “Everybody is climate fighting, while riding fast as lightning ” tönt es aus den Kopfhörern, während ein kämpferisches Trio von Klimaschützern durch die Wiener U-Bahn tanzt. Mit einem Augenzwinkern erinnert der Öffi-Betreiber so daran, dass jede und jeder ganz einfach einen aktiven Beitrag für eine grüne Zukunft unserer Stadt leisten kann. 

Schon seit Jahren besitzen in Wien mehr Menschen eine Öffi-Jahreskarte als einen PKW – das gilt auch für das Covid-Jahr 2020. Dass das Wiener Öffi-Angebot sehr gerne angenommen wird, zeigt auch eine aktuelle VCÖ-Studie: Gab es 2010 in Wien 345.000 Haushalte ohne Auto, so ist dieser Wert inzwischen bereits auf 430.000 geklettert. Für Wiener ist eben klar: Weniger Autos bedeuten mehr Platz für schattige Parks und Grünoasen, und mit den Öffis sind wir alle auf dem richtigen Weg in eine nachhaltige Zukunft. 

Der Climate Fighting Song ist ab sofort am youtube-Kanal der Wiener Linien abrufbar.

Quelle: Wiener Linien

Radwegebau in Hessen nimmt noch mehr Fahrt auf

Rekordmittel, die erfolgreiche Kooperation mit Städten und Gemeinden und ein Personalaufbau bei Hessen Mobil haben in Hessen den Radwegebau weiter vorangebracht. Rund 82 Mio. Euro sind seit 2014 in den Neu- und Ausbau und in die Sanierung von Radwegen an Landes- und Bundesstraßen geflossen. Insgesamt konnten damit 116 Kilometer Radwege neu- und ausgebaut oder saniert werden. Allein 2021 sind Investitionen von weiteren 21 Mio. Euro geplant, mit denen nochmal 20 Kilometer Radwege neu- und ausgebaut oder saniert werden.  

„Kein Radweg in Hessen scheitert an Geld: Noch nie wurden so viele Mittel aus dem Landeshaushalt in den Ausbau der Radwegeinfrastruktur investiert“, sagte Verkehrsminister Al-Wazir. „Das allein aber reicht nicht: Jeder Radweg muss nicht nur finanziert, sondern erst einmal geplant und gebaut werden.“ Um hier mehr Tempo hineinzubringen, hat das Land im vergangenen Jahr Städten und Gemeinden angeboten, die Planung von Radwegen, die an Landesstraßen verlaufen und relativ zügig geplant und umgesetzt werden können, zu übernehmen. Die Kosten trägt selbstverständlich das Land. Insgesamt wurde eine solche Kooperation bei 53 Radwegeprojekten an Landesstraßen den Kommunen vorgeschlagen. 

„Das Angebot wurde sehr gut angenommen, viele Projekte konnten damit schon 2020 planerisch angepackt werden“, sagte Al-Wazir. Insgesamt wurden 41 Kooperationsvereinbarungen unterzeichnet, 22 Projekte wurden begonnen, ein Radweg ist bereits fertig, ein anderer bereits in Bau, bei etlichen anderen hat die Planung begonnen. „Wir hoffen natürlich, dass die Kommunen, die noch keine Entscheidung getroffen haben, ebenfalls zustimmen.“ Drei Kommunen haben das Kooperationsangebot abgelehnt. 

Parallel wurde bei der Straßenbauverwaltung Hessen Mobil eine 18-köpfige Task Force Radwege eingerichtet, die sich ausschließlich um die Planung von Radwegen an Landes- und Bundesstraßen kümmert. Um Radwegeplanung und -bau in Hessen voranzubringen, hat Hessen Mobil im Rahmen seiner Neuorganisation Anfang 2021 zusätzlich die Abteilung „Mobilität und Radverkehr“ ins Leben gerufen. Hier werden unter anderem vernetzte Verkehrskonzepte ausgearbeitet sowie Strategien für Rad- und Fußverkehr entwickelt und bewertet.  

„Die Neuorganisation von Hessen Mobil ist ein weiterer Schritt hin zu einer ganzheitlichen Betrachtungsweise von Mobilität und agilem, kooperativem Arbeiten.“ erläutert Heiko Durth, Präsident von Hessen Mobil. „Unser Ziel ist es, eine ausgezeichnete Straßen- und Wegeinfrastruktur zur Verfügung zu stellen – und darüber hinaus als verlässlicher, umsetzungsstarker Partner für lokale Nahmobilitätsberatung wahrgenommen zu werden.“  

Quelle: Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen

Abellio Deutschland beantragt Schutzschirmverfahren

Abellio, eine der führenden Wettbewerbsbahnen in Deutschland, hat die Einleitung eines Schutzschirmverfahrens beantragt. Das Amtsgericht Berlin Charlottenburg folgte heute diesem Antrag und ermöglicht somit die Sanierung des aufgrund struktureller Probleme im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) unter wirtschaftlichen Druck geratenen Unternehmens.

Das Schutzschirmverfahren gibt Abellio Deutschland die Möglichkeit, die aufgrund externer Kostensteigerungen notwendig gewordenen Restrukturierungsmaßnahmen eigenverantwortlich anzugehen. Wie andere Eisenbahnverkehrsunternehmen auch, leidet Abellio unter massiven Kostenentwicklungen, die nicht ausreichend von den einzelnen Verkehrsverträgen gedeckt sind. Als eines der größten EVU in Deutschland bekommt Abellio die Auswirkungen der extern verursachten Kostensteigerungen besonders deutlich zu spüren. 

Es handelt sich dabei um Kosten für höhere Personalbedarfe als Ergebnis neuer Tarifvereinbarungen sowie gestiegene Rekrutierungs- und Ausbildungskosten angesichts zusätzlichen Bedarfs an Zugpersonal. Hinzukommen erhebliche Baustellenfolgekosten durch umfangreiche Investitionen in das Schienennetz (z.B. zusätzliche Schienenersatzverkehre und Strafzahlungen aufgrund nicht erzielter Pünktlichkeitswerte bzw. Zugausfälle) sowie geltende Pönaleregelungen. Diese Mehrkosten waren weder bei Angebotsabgabe noch bei Unterzeichnung der einzelnen Verkehrsverträge vorhersehbar – für keine der Vertragsparteien.

Eine dauerhafte Kompensation der Defizite in den langjährig laufenden Verkehrsverträgen durch den Abellio-Mutterkonzern ist nicht tragbar. Um verlässliche Mechanismen zur Kompensation der unvorhersehbaren Kostenfaktoren zu fixieren, hat Abellio frühzeitig Gespräche mit den regionalen Aufgabenträgern aufgenommen. Nach mehr als anderthalb Jahren intensiver, vertrauensvoll geführter Gespräche muss nun konstatiert werden, dass eine Einigung – auch aufgrund vertrags-, vergabe-, beihilfe- und haushaltsrechtlicher Hürden – nicht erzielt werden konnte.

Parallel zu den Gesprächen mit den Aufgabenträgern hat Abellio auch interne Maßnahmen zur Effizienzsteigerung ergriffen. Diese können allerdings die externen Kostensteigerungen allein nicht austarieren.

Die rund 3.100 Beschäftigten von Abellio in Deutschland wurden heute über die Einleitung von Schutzschirmverfahren für die jeweiligen Gesellschaften unterrichtet. „Die laufenden Löhne und Gehälter sind gesichert und werden in den kommenden drei Monaten von der Bundesagentur für Arbeit übernommen. Danach wird Abellio diese wieder selbst zahlen“, unterstrich CEO Michiel Noy.

In dem Schutzschirmverfahren wird Abellio von erfahrenen Sanierungs- und Restrukturierungs-Experten der Kanzlei Flöther & Wissing unterstützt. Innerhalb der kommenden Wochen wird das Restrukturierungsteam in Abstimmung mit dem vorläufigen Gläubigerausschuss einen Plan erarbeiten, wie das Unternehmen zukunftsfähig aufgestellt werden kann. Rund ein dreiviertel Jahr soll die Phase der Neuausrichtung dauern.

Quelle: Abellio

Verkehrsministerkonferenz fordert mehr Geld für Nahverkehr

Die Verkehrsministerkonferenz der Bundesländer (VMK) hat am 29. Juni 2021 einstimmig den Bund aufgefordert, die sogenannten Regionalisierungsmittel deutlich anzuheben. Die Mittel für Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und Schienenpersonennahverkehr (SPNV) sollen jährlich um 1,5 Milliarden Euro jeweils zum vorhergehenden Jahr von 2022 bis 2030 steigen. Damit ergibt sich für das Jahr 2030 ein Zusatzbeitrag von 13,5 Milliarden Euro. Insgesamt lägen die Regionalisierungsmittel im Jahr 2030 dann bei 24,55 Milliarden Euro.

Die aktuelle Forderung zur Anhebung der Regionalisierungsmittel geht auf einen Beschluss der VMK am 9. und 10. Oktober 2019 zurück. Darin wurde bereits das Ziel der Verdopplung der Fahrgäste und die Forderung nach Erhöhung der Finanzmittel für den ÖPNV festgelegt. Ein aktuelles unabhängiges Gutachten im Auftrag des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) bestätigt, dass die Mittel für den öffentlichen Nahverkehr bis 2030 deutlich erhöht werden müssen, um die Klimaschutzziele im Verkehrssektor zu erreichen.

Dr. Maike Schaefer, Bremer Bürgermeisterin und Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau sowie VMK-Vorsitzende betonte: „Die VDV-Studie zeigt deutlich, dass Bund, Länder und Gemeinden mehr in den Schienenpersonenverkehr und den gesamten ÖPNV investieren müssen. Für den SPNV benötigen die Bundesländer die Unterstützung des Bundes, um den Nahverkehr zur Erreichung der Klimaziele des Bundes auszubauen. Nur wenn wir ein attraktives und vor allem auch gut ausgebautes Angebot machen können, werden wir die dringend benötigte Verkehrswende schaffen.“

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer sagte: „Wir wollen alle einen attraktiven und starken ÖPNV. Ich habe deshalb in dieser Legislatur für eine massive Aufstockung der Bundesmittel gekämpft und das war erfolgreich. Im Rahmen des Klimapakets haben wir allein 5,2 Milliarden Euro zusätzlich bis 2031 bereitgestellt. Mit unserem Corona-Hilfspaket kamen noch weitere 3,5 Milliarden Euro hinzu. Der Bund hat geliefert, und zwar schnell und substantiell. Die weitergehenden Forderungen der Länder müssen jetzt vertieft diskutiert werden. Massive Schulden zu Lasten allein des Bundes wären unverantwortlich.“

Zu dem VDV-Gutachten sagte deren Präsident Ingo Wortmann: „Das unabhängige Leistungskostengutachten zeigt, dass mit einer bundesweiten Angebotsoffensive und einem Ausbau des ÖPNV die Klimaschutzziele im Verkehr bis 2030 erreicht werden können. Dafür muss das Bus- und Bahn-Angebot massiv wachsen. Für die Finanzierung braucht es daher eine Finanzierungskulisse, in der Bund, Länder und Kommunen verantwortlich sind. Die Branche gibt Ihrerseits das Leistungsversprechen, auf Basis des vorliegenden Gutachtens die notwendigen Erweiterungen beim Angebot bis 2030 umzusetzen.“

Quelle: Die Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau Bremen

Verkehrsministerium fördert neue E-Busse und Ladeinfrastruktur

Verkehrsminister Hendrik Wüst hat zwei Förderbescheide über insgesamt mehr als 2,4 Millionen Euro an die Stadtwerke Münster GmbH und die Straßenbahn Herne-Castrop-Rauxel GmbH (HCR) überreicht. Die Stadtwerke Münster erweitern ihre Ladeinfrastruktur für Elektrobusse und die HCR schafft vier neue Elektrobusse sowie Ladeinfrastruktur an.

Die Stadtwerke Münster erhalten für die vom Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) bewilligte Maßnahme 1.386.400 Euro Landesförderung für die Errichtung von zwölf Ladeplätzen sowie einen Schnellladepunkt zur Elektrifizierung weiterer ÖPNV-Linien in Münster.

Frank Gäfgen, Geschäftsführer für Mobilität der Stadtwerke Münster: „Ladeinfrastruktur ist nicht so fotogen wie ein neuer Elektrobus – aber sie ist Voraussetzung dafür, dass inzwischen über 20 E-Busse leise und klimaschonend durch Münster fahren. Daher ist die Förderung dafür so wichtig. Mit der neuen Schnellladestation können wir noch in diesem Jahr die dritte Linie in Münster elektrifizieren, die Ladeplätze auf dem Betriebshof versorgen die Busse vor allem nachts mit Ökostrom.“

Die Straßenbahn Herne-Castrop-Rauxel GmbH (HCR) erhält für die vom Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) bewilligte Maßnahme 1.080.200 Euro Landesförderung. Mit dem Geld werden vier neue Elektro-Solobusse und Ladeinfrastruktur für zwei bereits vorhandene E-Busse angeschafft. Die Busse sollen auf dem Betriebshof geladen werden und nach einer Einführungsphase ältere Busse mit Verbrennungsmotor ersetzen.

Bereits seit Anfang 2017 fördert das Verkehrsministerium die Anschaffung von batterie-elektrisch- und wasserstoffbetriebenen Linienbussen des ÖPNV, die dafür notwendige Ladeinfrastruktur sowie die Werkstatteinrichtungen. Die Anschaffung von E-Bussen wird mit 60 Prozent der Kosten, die den Preis eines regulären Dieselbusses übersteigen, gefördert. Die Infrastrukturkosten werden sogar mit 90 Prozent gefördert. Mit dieser Förderung soll der Markthochlauf dieser Fahrzeuge unterstützt werden.

Das Land hat 2019 zusätzliche Fördermöglichkeiten für den Einsatz emissionsarmer Busse im Öffentlichen Personennahverkehr geschaffen.

  • Kofinanzierung von Dieselnachrüstungen bei Bussen des ÖPNV
    Der Bund fördert bereits die Nachrüstung von Dieselbussen mit moderner Filtertechnologie zur Reduzierung von Stickoxid-Emissionen mit 80 Prozent der Kosten. Diese Förderung kann durch das Land um 15 Prozent auf 95 Prozent aufgestockt werden.
  • Anschaffung neuer gasbetriebener Busse des ÖPNV
    Das Land unterstützt die Verkehrsunternehmen beim Kauf von Gasbussen. Förderfähig sind die Mehrkosten von neuen gasbetriebenen Bussen gegenüber vergleichbaren Dieselbussen. Das Land übernimmt hiervon 40 Prozent – bis zu 12.000 Euro pro Bus.

Quelle: Ministerium für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen