Bayerns Busunternehmen streiken am Freitagmorgen, 13. Mai 2022

Aufgrund der exorbitant hohen Dieselpreise und weiterhin ausbleibender finanzieller Hilfen sehen sich die mittelständischen bayerischen Busunternehmen gezwungen, mit einer Protestaktion auf ihre Lage im Zuge der Energiekrise sowie des geplanten 9-Euro-Tickets aufmerksam zu machen. Am Freitag, 13. Mai 2022 bleiben ab Betriebsbeginn bis 09.00 Uhr morgens in vielen Teilen Bayerns Busse im Linien- und Schülerverkehr stehen.

Viele familiengeführte Verkehrsbetriebe sehen aufgrund der Dieselpreisexplosion und den pandemiebedingten Fahrgeldausfällen keinen anderen Ausweg mehr. Trotz angekündigter staatlicher Hilfen ist bislang kein Geld geflossen. Seit Monaten tragen die Verkehrsunternehmen die Mehrkosten aus der eigenen Tasche. Die Gespräche mit Bund und Land blieben bisher ergebnislos. Das Land verweist auf den Bund, der Bundesverkehrsminister mauert.

Eine zentrale Rolle kommt aber auch den Landkreisen zu. Den LBO erreichen immer mehr Hilfeschreie, sowohl von Genehmigungsinhabern als auch von Subunternehmen. „Einige Aufgabenträger haben die Not der Busunternehmen erkannt und konkrete Hilfe zugesagt oder die Preise bereits angepasst“, so LBO-Geschäftsführer Stephan Rabl. „Doch viele Landkreise haben es noch nicht verstanden. Das Ende der Fahnenstange ist erreicht. Viele Betriebe stehen aufgrund der Dieselpreisexplosion kurz vor der Zahlungsunfähigkeit – wobei die Coronapandemie den Boden bereitet hatte“, warnt der LBO-Geschäftsführer.

Hinzu kommt jetzt noch das 9-Euro-Ticket, dessen staatliche Finanzierung nicht abgesichert ist und nun ebenfalls droht, auf dem Rücken der Verkehrsbetriebe zu landen. „Die Anerkennung des 9-Euro-Tickets durch die Verkehrsunternehmen vor Ort darf und kann erst erfolgen, wenn sichergestellt ist, dass die Betriebe die fehlenden Fahrgeldeinnahmen erhalten – und zwar nicht erst im Nachhinein sondern im Voraus“, fordert Rabl.

„Unsere finanzielle Lage und damit die Sicherstellung der Mobiltität im ÖPNV stehen auf dem Spiel“ beschreibt Sandra Schnarrenberger, LBO-Präsidentin und Busunternehmerin aus Neu-Ulm die Lage. „Es ist ein Hilfeschrei der Unternehmen, um zu zeigen, was ohne finanzielle Unterstützung eintreten wird: Die Schüler kommen morgens nicht in die Schule und Berufstätige nicht zu ihrem Arbeitsplatz. Wir können die Grundversorgung der Bevölkerung im Nah- und Schülerverkehr nur garantieren, wenn wir auch mit den notwendigen Finanzmitteln ausgestattet werden“, so die LBO-Präsidentin.

Einen Vorgeschmack wird es am Freitag geben. In vielen Landkreisen werden am kommenden Freitagfrüh die Verkehre ausfallen. Eine Übersicht, welche Linien/Fahrten am Freitag bis 09.00 Uhr konkret ausfallen, wird in Kürze hier veröffentlicht.

Quelle: LBO

Pfad zum emissionsfreien ÖPNV-Busverkehr in Baden-Württemberg

Bis 2040 soll der ÖPNV in Baden-Württemberg komplett klimaneutral sein. Das kann gelingen, bedarf aber erheblicher, auch finanzieller Anstrengungen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Verbands Baden-Württembergischer Omnibusunternehmen (WBO), die vom badenwürttembergischen Ministerium für Verkehr (VM) gefördert wurde. Die Studie gibt konkret Aufschluss über die Machbarkeit und die möglichen Umsetzungspfade hin zu klimaneutralen Busverkehren im ÖPNV.

Das Ergebnis: Der Busverkehr im Land wird teurer; die Kosten werden jedoch nicht – wie befürchtet – explodieren. Dabei ist eine möglichst schnelle Umsetzung kontraproduktiv und wird die Beteiligten überfordern. Weder stehen die Stromnetze, noch grüner Wasserstoff und auch keine belastbaren regionalen Umsetzungskonzepte zur Verfügung. Erschwerend kommt hinzu, dass momentan die Reichweiten von batterieelektrischen Bussen im Winter (wenn zusätzlich im Bus auf Dieselheizungen verzichtet werden soll) noch nicht eine 1:1-Umsetzung gewährleisten. Weder die Flächen für neue Betriebshöfe, noch das Fahrpersonal stehen für eine sofortige, hundertprozentige Umsetzung zur Verfügung.

Deshalb plädiert der WBO dafür, den Transformationsprozess behutsam einzuleiten und die vollständige Umsetzung im Zieljahr 2040 zu verwirklichen. Der Transformationsprozess bleibt trotzdem herausfordernd: Anfang des nächsten Jahrzehnts werden (Stand jetzt) endgültig keine Fahrzeuge mit Diesel-Verbrennungsmotoren für den ÖPNV beschafft werden. Bis dahin müssen die infrastrukturellen und systemischen Voraussetzungen für den Wandel geschaffen worden sein. Die CVD-Quoten gilt es mindestens einzuhalten, und dabei keine Schlupflöcher zuzulassen. Denn je früher mit der Umsetzung begonnen und entsprechend geplant wird, desto weniger herausfordernd wird die Situation zum Ende des Jahrzehnts.

Verkehrsminister Winfried Hermann MdL betont: „Die Studie des WBO hat uns ein großes Stück weitergebracht. Als Verkehrsministerium leiten wir aus der Studie das Ziel ab, dass bis 2030 rund 50 Prozent der Busse in Baden-Württemberg klimaneutral fahren können. Bis 2040 dann 100 Prozent. Um dies zu erreichen, müssen Bund und Land aber weiter mit der passenden Förderkulisse unterstützen.“ Der Bund fördert den Transformationsprozess mit 1,255 Milliarden Euro bis 2024, bislang ist wenig davon in Baden-Württemberg angekommen – generell stehen Länder und Kommunen ebenso in der Pflicht.

„Die gute Botschaft ist: Jetzt wissen die Verkehrsunternehmen in Baden-Württemberg, was wie schnell auf sie zukommt“, meint WBO-Geschäftsführer Dr. Witgar Weber. „Nichtsdestotrotz stehen die Omnibusunternehmen vor immensen Herausforderungen, die nur gemeinsam mit viel gutem Willen gemeistert werden können.“ Die CVD-Studie wird am 11. Mai beim ÖPNV-Kongress des WBO in Sindelfingen vorgestellt und auf der Homepage des WBO veröffentlicht.

Quelle: WBO

IT-Trans in vollem Gange

Am 10. Mai 2022 wurde die diesjährige Ausgabe der IT-Trans eröffnet. Im Rahmen der Eröffnungsfeier begrüßte der Karlsruher Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup die Teilnehmenden und machte die Bedeutung und die Aktivitäten des Standorts Karlsruhe deutlich. Er hob das Karlsruhe Mobility Lab als besonderes Highlight der IT-Trans hervor.

Khalid Alhogail, Präsident der UITP und CEO von SAPTCO in Saudi-Arabien begrüßte im Namen der UITP die 700 registrierten Delegierten sowie die Aussteller aus 32 Ländern. “Die Welt ist heute nicht mehr die gleiche wie zu der Zeit, als wir uns das letzte Mal sahen”, sagte er. “Wir leben im Zeitalter der Daten. Smart Mobility ist der Schlüssel für die Zukunft”.

“Die Zukunft ist bereits da – wir haben nicht richtig hingeschaut!”, so lautete der Titel des Keynote-Vortrages von Futurist, Autor, Humanist und Filmemacher Gerd Leonhard. Die Welt verändert sich, und der öffentliche Verkehr muss in einer sich ständig wandelnden Gesellschaft in die Zukunft blicken. Die Digitalisierung verändert die Art und Weise, wie wir leben, interagieren und uns fortbewegen und der öffentliche Verkehr muss immer ein auf den Menschen ausgerichteter Sektor sein. “Die Zukunft ist besser als wir denken”, lautete das Fazit von Gerd Leonhard. Kein Auto zu besitzen wird zur neuen Normalität und Nachhaltigkeit zum neuen Standard des Wirtschaftens. Die drei Tickets für eine gute Zukunft sind Digitalisierung, Dekarbonisierung und Reformation.

Zum Abschluss der Eröffnungsfeier schickte Bundesverkehrsminister Volker Wissing eine Grußbotschaft per Video an die Teilnehmenden, in der er seine Vision von “seamless mobility” präsentierte.

Quelle: Messe Karlsruhe, Nahverkehrs-praxis

Netzbeirat warnt vor Unterfinanzierung des Schienennetzes

Der Netzbeirat der DB Netz AG sieht wegen unzureichender Infrastrukturfinanzierung den Deutschlandtakt und wichtige Bauvorhaben im Bundesschienennetz in Gefahr. Der Vorsitzende des Gremiums, Dr. Norbert Reinkober (Geschäftsführer der Nahverkehr Rheinland GmbH in Köln), warnt vor einer „dramatischen Unterfinanzierung“ des Schienennetzes in den kommenden Jahren: „Der vom Kabinett verabschiedete Haushaltsplan 2022 sieht in der Mittelfristplanung zu wenig Geld für baureife Vorhaben vor. Bleibt es bei den unzureichenden Finanzzusagen für die kommenden Jahre, lassen sich bis zum Jahr 2030 weder der Deutschlandtakt noch die von der Bundesregierung angestrebte Verdopplung der Verkehrsleistung im Schienenpersonenverkehr realisieren.“

Dr. Norbert Reinkober fordert den Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages auf, den Regierungsentwurf „deutlich nachzubessern“. Für den Neu- und Ausbau des Schienennetzes müsse der Bund „so schnell wie möglich 3 Milliarden Euro pro Jahr zur Verfügung stellen“. Der Regierungsentwurf sieht bislang für dieses Jahr lediglich 1,9 Milliarden Euro vor. Das Bundesverkehrsministerium hält einen Hochlauf der Mittel auf 3 Milliarden Euro spätestens bis zum Jahr 2027 für nötig. „Dieser Hochlauf ist bislang in der Finanzplanung des Bundes nicht hinterlegt“, kritisiert Reinkober.

Der Netzbeirat wird vom Eisenbahnbundesamt einberufen und besteht aus 17 Persönlichkeiten, die als Repräsentanten der Netznutzer deren Belange vertreten.

Quelle: Nahverkehr Rheinland GmbH

Start der U2-Tunnelbauarbeiten

Die Rohbauarbeiten für das größte Klimaschutzprojekt der Stadt, den Öffi-Ausbau U2xU5, schreiten planmäßig voran: Jetzt starten die ersten Tunnelbauarbeiten bei der zukünftigen Station U2xS Matzleinsdorfer Platz. Beim Schacht in der Triester Straße beginnen Anfang Mai die Grabungen für den ersten neuen U2-Tunnel. Bei der heutigen bautraditionellen Feier erfolgte der Tunnelanstich für diesen Abschnitt durch Öffi-Stadtrat Peter Hanke, Wiener-Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer und der Patin für diesen Tunnelabschnitt, Susanne Drapalik, Präsidentin des Samariterbund Wiens.

Die Rohbauarbeiten zu U2xU5 verlagern sich nun immer mehr in den Untergrund. „Wir liegen mit den Bauarbeiten trotz aller Herausforderungen voll im Zeitplan. Das verdanken wir den Bau-Profis, die hier mit vollem Einsatz Außergewöhnliches leisten. Als nächsten Schritt stellen wir bereits die ersten neuen U-Bahn-Tunnel her“, informiert Günter Steinbauer, Geschäftsführer der Wiener Linien. 

Die ersten Tunnel werden mittels Neuer Österreichischer Tunnelbaumethode (NÖT) errichtet. Dabei graben die Arbeiter mit Baggern Meter für Meter nach vorne und sichern den Tunnel mit Spritzbeton. Vereisungsbohrungen, die im Vorfeld der Arbeiten durchgeführt wurden, sorgen für Stabilität im Erdreich. Im Sommer 2022 beginnen auch beim Bauabschnitt Rathaus die Arbeiten am anderen Ende der neuen U2-Tunnel.

Der Start der Tunnelvortriebe ist ein wichtiger Schritt, der traditionell von einer Feier und einer Tunnelpatin begleitet wird. „Ich bin begeisterte Öffi-Nutzerin und freue mich schon heute auf die neue U2. Es ist mir eine Ehre bei diesem wichtigen Klimaschutzprojekt die Tunnelpatenschaft zu übernehmen. Ich wünsche allen Beteiligten ein herzliches ,Glück Auf!‘“, so Susanne Drapalik, Präsidentin des Samariterbund Wiens und frischgebackene U2-Tunnelpatin. 

Sind die Tunnel im Umfeld der neuen U2-Stationen fertig, startet der nächste Meilenstein: Die Arbeiten mit der Schildvortriebsmaschine, dem sogenannten „Maulwurf“. Ab voraussichtlich 2024 gräbt die Tunnelbohrmaschine vom Matzleinsdorfer Platz den ersten Streckentunnel bis zum Augustinplatz im 7. Bezirk. Mit dieser minimal-invasiven Baumethode werden in diesem Abschnitt die Tunnel zwischen den Stationen unterirdisch gebaut. Die geplante Fertigstellung des neuen U2-Südastes bis zum Matzleinsdorfer Platz soll 2028 erfolgen.

Quelle: Wiener Linien

„Welterschöpfungstag“ – Deutschlands Ressourcen-Limit ist aufgebraucht

Am Welterschöpfungstag am Mittwoch, dem 4.5., hat Deutschland bereits sämtliche Ressourcen verbraucht, die unserem Land bei einer nachhaltigen Nutzung rechnerisch für das gesamte Jahr zur Verfügung stehen. Anlässlich dieses „German Overshoot Days“ fordert der WWF Deutschland die Bundesregierung auf, die im Koalitionsvertrag gegebene Zusage, ökologisches Handeln ins Zentrum ihrer Politik zu stellen, zügig voranzutreiben.

„Der Welterschöpfungstag verdeutlicht einmal mehr, wie sehr wir über dem Limit leben, unsere knappen Ressourcen vergeuden und wie schlecht wir unsere Ökosysteme weiter behandeln“, sagte Christoph Heinrich, Vorstand Naturschutz beim WWF Deutschland. „Rechnerisch ist der deutsche Anteil an den natürlichen Ressourcen der Erde schon nach den ersten vier Monaten des Jahres aufgebraucht. Wenn alle Länder auf der Welt so `haushalten würden wie Deutschland, bräuchte es mehr als drei Erden. Die Ampel-Koalition hat in ihrem Koalitionsvertrag viele Umweltversprechen gemacht und mit ihren angekündigten Vorhaben große Erwartungen geweckt. Diese muss sie erfüllen und ihre Projekte mit Nachdruck voranbringen.

Wir liegen weltweit auf Platz 11 beim Pro-Kopf-Ausstoß energiebedingter CO2-Emissionen, exportierten vergangenes Jahr über 700.000 Tonnen Plastikmüll ins Ausland und verschwenden im Jahr rund 18 Millionen Tonnen Lebensmittel. Das alles ist nicht ressourcenschonend, nicht nachhaltig und zeigt: Derzeit sägen wir unvermindert an dem Ast, auf dem wir sitzen. Hier gibt es noch sehr, sehr viel zu tun.“

Der Earth Overshoot Day markiert das Datum, an dem die Nachfrage der Menschheit nach ökologischen Ressourcen und Dienstleistungen in einem bestimmten Jahr das übersteigt, was die Erde in diesem Jahr regenerieren kann. Die länderbezogenen Overshoot Days wie der deutsche „Welterschöpfungstag“ treffen diese Aussage in Bezug auf den Ressourcenverbrauch des jeweiligen Landes.

Die Berechnungen zum Welt- sowie zu den nationalen Overshoot Days gehen auf das Konzept des Ökologischen Fußabdrucks zurück, der ausweist, wie viel Fläche benötigt wird, um alle Ressourcenbedürfnisse inklusive der Energieversorgung zu gewährleisten. Deutschlands hat sein „Limit“ später aufgebraucht als die USA (13. März), Schweden (3. April) und Saudi Arabien (27. April), aber früher als beispielsweise Frankreich (5. Mai), Japan (6. Mai) und China (2. Juni).

Quelle: WWF Deutschland

Linz unterstützt neues Tool im Kampf gegen tägliche Pendlerstaus

Die täglichen rund 300.000 Stadtgrenzen überschreitenden Fahrten von und nach Linz bringen die Straßeninfrastruktur besonders zu Stoßzeiten an ihre Leistungsgrenze. Für weitere Ausbaumaßnahmen stehen keine Platzressourcen zur Verfügung. Bis 2030 werden täglich weitere 74.000 Fahrten prognostiziert. Um dieser Entwicklung entgegen zu wirken, sollen die Megatrends Konnektivität und digitale Vernetzung gewinnbringend eingesetzt werden.

Die App DOMINO OÖ bietet eine Plattform, um gemeinschaftlich und mobil ans Ziel zu kommen. Kernfunktion der neuen Domino Mobilitäts-App ist eine kollektive Mitfahrplattform für gemeinsame Fahrten zum Arbeitsplatz und wieder retour in die Heimatgemeinde. Alle, die ihr Auto für den Arbeitsweg benötigen, können Fahrten in DOMINO OÖ anbieten. Mittels App wird das ideale Matching zwischen Fahrtenanbieter und Mitfahrer unterstützt. Darüber hinaus können auch weitere intermodale Mobilitätsangebote vernetzt werden. Jeder User kann somit Routen anhand verschiedener Verkehrsmittel wie dem ÖV-Angebot, Sharing-Services, Park-and-Ride- und Bike-and-Ride-Angeboten miteinander verknüpfen.

„Mit der neuen App DOMINO OÖ kann der Besetzungsgrad pro Auto erhöht und somit die Auslastung auf den stark frequentierten Pendelkorridoren reduziert werden. So wird der gemeinsame Pendelweg nicht nur schneller und umweltschonender, sondern auch kostengünstiger“, unterstreicht Landesrat für Infrastruktur Mag. Günther Steinkellner.

Bereits 600 Nutzer haben die DOMINO OÖ App auf dem Smartphone installiert. Auch für die Landeshauptstadt Linz bietet die Mobilitäts-App ein wichtiges Werkzeug im Kampf gegen die täglichen Verkehrsstaus. „Diese App erweist sich als optimale und effiziente Lösung für Pendlerinnen und Pendler, sie leistet gleichzeitig einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz. Pendeln wird weiterhin zum Alltag vieler Arbeitskräfte gehören. Je differenziertere Angebote es besonders in Zeiten der hohen Benzin- und Dieselkosten gibt, desto besser für die Pendlerinnen und Pendler. Zudem wird hiermit auch Digitalisierung zu einem konkreten Nutzen umgesetzt“, freut sich Bürgermeister MMag. Luger über die Mobilitäts-App.

Quelle: Land Oberösterreich

Bündnis appelliert an Verkehrsminister, entschlossen voranzugehen

Bund und Länder haben beschlossen, im Rahmen eines Ausbau- und Modernisierungspaktes bis Herbst 2022 konkrete Vorschläge zur Finanzierung des ÖPNV-Ausbaus vorzulegen. Ein breites Bündnis aus Umweltverbänden, sozialen Bewegungen und Gewerkschaften ist sich einig, dass die angestrebte Verdopplung des ÖPNV-Angebots bis 2030 einschließlich des entsprechenden Personals zehn bis zwölf Milliarden Euro jährlich erfordere und somit insgesamt etwa 100 Milliarden Euro. Die Organisationen erwarten, dass diese Mittel zeitnah für den ÖPNV-Ausbau bereitgestellt werden. Auf dieser Grundlage hat das Bündnis auf einem ersten ÖPNV-Gipfel im vergangenen Juni den Dialog mit den Landesverkehrsministern begonnen. Um ihn fortzusetzen, wird eine Delegation am Mittwoch im Rahmen der Verkehrsministerkonferenz der Vorsitzenden der VMK, der Bremer Verkehrssenatorin Dr. Maike Schäfer einen offenen Brief mit den gemeinsamen Forderungen überreichen.

Dass die Ampelkoalition mit ihrem zweiten Entlastungspaket sowohl Nutzer von Bus und Bahn als auch die Gewinnung neuer Fahrgäste im Blick hat, begrüßen die Bündnispartner. Um eine echte Mobilitätswende einzuleiten und zu verankern, braucht es allerdings Konzepte, die allen Menschen langfristig den Zugang zu öffentlicher Mobilität sichern. Nicht nur in Städten, sondern insbesondere im ländlichen Raum, ist eine deutliche Angebotsverbesserung notwendig. Außerhalb der Großstädte fehlen heute vielerorts regelmäßige und gut vertaktete ÖPNV-Angebote. Wer bisher keine Möglichkeit hat, auf Bus und Bahn umzusteigen, dem hilft auch das 9-Euro-Ticket nicht weiter.

„Mit den Corona-Rettungsschirmen haben Bund und Länder gezeigt, dass sie bereit und in der Lage sind, mehr Geld für den ÖPNV in die Hand zu nehmen. Das 9-Euro-Ticket ist ein erster Schritt in diese Richtung. Die Mobilitätswende braucht aber mehr als kurzfristige Maßnahmen. Mit dem 9-Euro-Ticket ist den Verkehrsministern ein Vierteljahr Zeit geschenkt worden. Wir erwarten, dass sie die Zeit nutzen und ein Konzept erarbeiten, das den ÖPNV in Deutschland fit für die Mobilitätswende macht und die Finanzierung auf breite Schultern stellt“, unterstreicht Kerstin Haarmann, die Bundesvorsitzende des ökologischen Verkehrsclub VCD.

Das gemeinsame Forderungspapier finden Sie hier.

Quelle: VCD

Neuer On-Demand-Service für BUS Ostschweiz AG

Mit SALÜ ist im März ein On-Demand-Angebot des schweizerischen Betreibers BUS Ostschweiz AG für die Stadt Wil an den Start gegangen. Nutzern stehen für Auskunft und Buchung des Service eine Webapp sowie IOS- und Android-Apps zur Verfügung. Deren technische Umsetzung erfolgte durch Padam Mobility und Hacon. Die beiden Siemens-Töchter haben mit SALÜ binnen weniger Monate bereits das fünfte Bedarfsverkehrsprojekt im DACH-Raum umgesetzt.

Das neue Angebot dient am Abend ab 20 Uhr den Bewohnern in Wil, Wilen, Bronschhofen und Rossrüti zum einen als flexibler Zu- und Abbringer zum Bahnhof, der sich am Zugfahrplan orientiert. Zum anderen stehen über 100 virtuelle Haltestellen im Stadtgebiet zur Auswahl, von oder zu denen Fahrten gebucht werden können. Nutzer können in der SALÜ-App ihre gewünschte Fahrt suchen, buchen und direkt bezahlen. Wie beim zuvor eingesetzten Wiler Abendtaxi ist ein ÖV-Ticket nötig, auf das ein Zuschlag für das Angebot berechnet wird.

Andreas Deterling, Leiter Angebot und Entwicklung BUS Ostschweiz AG: „Mit SALÜ wird die Attraktivität des öffentlichen Verkehrs in der Stadt Will signifikant gesteigert. Wir verknüpfen mit dem Angebot Komfort und Nachhaltigkeit – die App berechnet, welche Fahrgäste wann und wo zusteigen können und ermittelt die schnellsten Verbindungen.“

Neben dem neuen On-Demand-Service „SALÜ“ in der Schweiz bauen Padam Mobility und Hacon ihre Marktposition weiter aus. In den vergangenen Monaten haben die Unternehmen in drei deutschen Regionen On-Demand-Angebote eingeführt: In Höxter fährt der On-Demand-Service „Holibri“ auf vier Routen, in Hürth bei Köln bedient der Service „Hüpper“ Randbezirke, die bisher nur unzureichend an den öffentlichen Nahverkehr angebunden waren und mit dem Expressbus Pfaffenhofen können sich die Nutzer individuell im Stadtgebiet fortbewegen. Deutschlandweit setzt auch die DB Regio AG mit ihrem in die hauseigene Reiseauskunft integrierten On-Demand-Service auf die Expertise von Padam Mobility und Hacon. Jährlich ergeben sich daraus insgesamt über 2 Millionen Fahrten, die mithilfe der Software von Padam Mobility gebucht werden.

In den kommenden Monaten werden weitere Projekte, etwa im Raum Ingolstadt, hinzukommen. Die gewonnenen Erfahrungen und das Feedback der Fahrgäste machen deutlich, dass On-Demand-Mobilität eine sehr wichtige Komponente in der regionalen Mobilitätsversorgung darstellt. Besonders für ländliche- und Randgebiete bieten die Lösungen echten Mehrwert und ermöglichen den Bewohnern einen nahtlosen Transport, ohne auf ein eigenes Auto angewiesen zu sein. Dazu wird es Städten oder Kommunen ermöglicht, ihre ÖPNV-Angebote effizienter und ressourcensparender bereitstellen zu können.

Quelle: Hacon

Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing eröffnet bdo-Kongress in Berlin

Mit dem Auftakt-Panel „Mobilität & Umwelt“ startete der bdo-Kongress auf der BUS2BUS, die vom 27. bis 28. April auf dem Messegelände Berlin stattfindet.

Erstmals nahm Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing an der BUS2BUS und dem bdo-Kongress teil. In seiner Eröffnungsrede hob Wissing sowohl die überragende umweltpolitische Bedeutung und den besonderen Stellenwert des Busses für den multimodalen Verkehr in Deutschland hervor. Wissing erklärte darüber hinaus, dass für eine erfolgreiche Mobilitätswende verlässliche Rahmenbedingungen notwendig seien, damit die gesetzten Klimaziele erfüllt werden könnten. Der Verkehrsminister erklärte, dass er sich hierfür verstärkt einsetzen werde.

Der Bus ist nach wie vor als Treiber der nachhaltigen und innovativen Mobilität in Deutschland unterschätzt. Über die Möglichkeiten eines notwendigen Imagewandels des Busses in der öffentlichen Wahrnehmung, diskutierte anschließend bdo-Präsident Karl Hülsmann mit einem hochkarätig besetzten Panel: Oliver Luksic, Parlamentarischer Staatssekretär im BMDV, Jürgen Berghahn, Experte für Fernbus und Bustouristik der SPD-Bundestagsfraktion, Nyke Slawik (Bündnis 90/Die Grünen), Stellvertretende Vorsitzende des Verkehrsausschusses im Deutschen Bundestag, Till Oberwörder, Leiter Daimler Buses und Vorsitzender der Geschäftsführung der EvoBus GmbH und Christian Hochfeld, Direktor des Thinktanks Agora Verkehrswende.

Alle Panelisten waren sich einig, dass sich der Klimavorsprung des Umweltverbunds gegenüber dem Individualverkehr durch die angelaufene Umstellung auf E-Bus-Flotten weiter vergrößern wird. Gemäß EU-Richtlinie wird bis 2030 der Großteil der Busse in Deutschland lokal emissionsfrei fahren. Spätestens zu diesem Zeitpunkt sollte der Bus in der öffentlichen Wahrnehmung als wichtiger Teil der Verkehrswende angekommen sein.

bdo-Präsident Karl Hülsmann unterstrich die Notwendigkeit der von Dr. Wissing angekündigten verlässlichen Rahmenbedingungen: „Die privaten Busunternehmen erwarten von der Bundesregierung zukünftig eine mittelstandsfreundliche Busförderung. Nur wenn durch entsprechende Vergabekriterien auch klein- und mittelständische Busunternehmen berücksichtigt werden, wird die Verkehrswende gelingen. Zudem müssen die Busunternehmen unter den derzeitigen schwierigen Umständen durch schnelles und konkretes Handeln in alle Richtungen entlasten werden.“

Politik und Öffentlichkeit nehmen den Bus zunehmend als nachhaltigen und innovativen Garanten der Verkehrswende wahr. Denn für das Erreichen der Klimaziele und eine erfolgreiche Mobilitätswende ist der Bus nicht das Problem, sondern die Lösung: Der Bus setzt bereits heute wichtige ökologische Maßstäbe, denn unter allen motorisierten Verkehrsmitteln – inklusive der Bahn – hat der Bus den geringsten Ausstoß von Treibhausgasen und die niedrigsten Umweltkosten laut Bundesumweltamt. Der alleinige Fokus auf die Schiene wäre eine klimapolitische Sackgasse.

Quelle: bdo