Abokunden haben in den Sommerferien freie Fahrt in ganz NRW

In den kommenden NRW-Sommerferien können alle Kunden, die ein Aboticket des Verkehrsverbunds Rhein-Sieg (VRS), des Aachener Verkehrsverbunds (AVV), des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR), im WestfalenTarif oder im NRW-Tarif abgeschlossen haben, ihr Ticket täglich und in Begleitung für unbegrenzte Fahrten in allen Nahverkehrsmitteln in ganz NRW (Busse, Stadt- und U-Bahnen, Regionalbahnen, Regionalexpresszüge) nutzen. Alle Abotickets gelten vom 03. Juli 2021 bis einschließlich 17. August 2021 ganztägig und NRW-weit. Die Übergangsbereiche über die geografischen Landesgrenzen hinaus nach Niedersachsen, Hessen, Rheinland-Pfalz, Belgien und die Niederlande sind nicht eingeschlossen, mit Ausnahme der SPNV-Strecke über Osnabrück sowie der rheinland-pfälzischen Abschnitte auf der Sieg- und Hellertalstrecke.

Neben der NRW-weiten Gültigkeit werden zur Aktion auch die Mitnahmeregelungen angepasst: Pro Ticket dürfen inklusive Ticketinhaber zwei Personen (Erwachsener oder Kind) und bis zu drei Kinder oder zwei Personen (Erwachsener oder Kind) und bis zu zwei Fahrräder fahren. Zeitliche Beschränkungen, etwa bei 9-Uhr-Abos, werden im Rahmen der Aktion aufgehoben. In die Sommerferien-Aktion eingeschlossen sind auch Kunden, die während des Aktionszeitraums ein neues Abo abschließen.

VRS-Geschäftsführer Michael Vogel: „Die NRW-weite Gültigkeit und gegenseitige Anerkennung von allen Abo-Tickets haben die Aufgabenträger, Verkehrsräume und -unternehmen gemeinsam initiiert, um den treuen Abo-Kunden »Danke« zu sagen, dass sie trotz der Einschränkungen der letzten Monate durch das Corona-Virus das Vertrauen in den Nahverkehr behalten haben.“

„Zu Hause gibt es während der Sommerferien viel Neues zu entdecken. Vor der Haustür warten in der Region viele Ziele, die einen Ausflug wert sind. Das Schöne: Sie kommen mit Ihrem VRS-Abo zu diesen Zielen – jetzt mit noch mehr Vorteilen“, sagt Michael Vogel. Wer sich für seine Ausflüge Anregungen holen will, kann dies auf dem Ausflugsportal des VRS unter www.vrs-ausflugsziele.de machen.

Unter dem Motto „Vor der Tür – Die ganze Welt“ können die Nutzer*innen zudem ab dem 02. Juli über die Startseite des Ausflugsportals aus 17 Postkarten mit sehenswerten Orten in der Region bis zu drei Karten auswählen und beschriften. Die digitalen Postkarten werden dann als echte Postkarten an die jeweiligen Adressaten innerhalb Deutschlands versendet. Kund*innen, die das Ausflugsportal bereits in den Sommerferien 2020 genutzt haben, finden neue Ausflugsziele und fünf neue Postkarten-Motive zur Auswahl.

Quelle: VRS

Schiene sichert 550.000 Jobs

Auf Initiative des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) hat das „Deutsche Zentrum für Schienenverkehrsforschung“ (DZSF) in einer Studie die Beschäftigungswirkung im Bahnsektor umfassend untersuchen lassen. Einen solchen fundierten Überblick über die unmittelbar und mittelbar Beschäftigten in diesem Bereich gab es bislang nicht.

Die Branche steht für gut eine halbe Million zukunftsfeste Arbeitsplätze. Der Großteil der in der Studie befragten Unternehmen blickt positiv auf die kommenden zehn Jahre und erwartet sowohl höhere Transportvolumina (80% erwarten Zuwachs im Güterverkehr, 59% erwarten Zuwachs im Personenverkehr) sowie eine höhere Beschäftigung.

“Die Schiene sichert 550.000 Jobs. Und wir sichern die Schiene. Unsere Studie zeigt, wie enorm bedeutend der Bahnsektor für unsere Volkswirtschaft ist und wie goldrichtig wir damit liegen, die Branche mit unseren Rekordinvestitionen massiv zu unterstützen. Wir betreiben so aktiv und umfassend Beschäftigungs- und Strukturpolitik. Neue Technologien mit hochqualifizierten Jobs machen den umweltfreundlichen Verkehrsträger immer attraktiver. Mehr Jobs, mehr Klimaschutz – die Schiene sichert unseren Wohlstand.”

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer

Direkt im Schienensektor beschäftigt sind knapp 397.600 Menschen, in den Bereichen:

  • Bahnbetrieb (123.000)
  • Bahninfrastruktur (109.100)
  • Herstellung, Instandhaltung und Vermietung von Rollmaterial (65.000)
  • Kombinierter Verkehr (6.500)
  • Forschung, Aufsicht, Aufgabenträger und Verkehrsverbünde (3.200)
  • Sonstige Dienstleistungen im Bahnsektor (90.800)

Hinzu kommen indirekte Beschäftigte bei Vorlieferanten (90.400) sowie Effekte in vorgelagerten Wertschöpfungsketten (62.000).

Die Studie ist eine Maßnahme aus dem “Masterplan Schienenverkehr” des BMVI. Sie wurde zwischen August 2020 und Juni 2021 durchgeführt. Kern war eine direkte Befragung von Unternehmen. Zusätzlich wurde eine Vielzahl von Datenquellen ausgewertet.

Weiteres Ergebnis der Studie: In der Corona-Pandemie haben die meisten Unternehmen (56%) mit Kurzarbeit oder reduzierter Zeitarbeit reagiert. Nur eine kleine Minderheit hat betriebsbedingte Kündigungen (5%) ausgesprochen oder auf Frühverrentungen (2%) zurückgegriffen. Grund war, die Arbeitskräfte in den Unternehmen zu halten.

Vor allem Fachkräfte werden aktuell und künftig dringend gebraucht. Wichtig sind daher ausreichende Kapazitäten in Hochschulen sowie Aus-, Fort- und Weiterbildungseinrichtungen. Auch in diesem Bereich forscht das DZSF aktuell, um Handlungsempfehlungen zu erarbeiten.

Die Studie stützt die politischen Ziele des BMVI für den Schienensektor: Bis zum Jahr 2030 soll sich die Anzahl der Fahrgäste verdoppeln und der Anteil des Schienengüterverkehrs auf mindestens 25 Prozent steigen.

Die Studie als PDF finden Sie hier.

Quelle: BMVI

Resolution für Frankfurter Fernbahntunnel

In einem so wohl noch nie dagewesenen Schulterschluss haben sich insgesamt 19 Partner aus der Region FrankfurtRhein-Main mit einer Resolution zum Fernbahntunnel Frankfurt bekannt. Unter den Unterzeichnenden finden sich Verbände, Umwelt- und Fahrgastorganisationen, Unternehmen, die Städte Frankfurt, Hanau und Offenbach, der Kreis Offenbach sowie das Land Hessen. Mitzeichner und Initiator der Resolution ist der Rhein-Main-Verkehrsverbund. Anlässlich der unmittelbar bevorstehenden Vorstellung der Machbarkeitsstudie zum Fernbahntunnel durch die Deutsche Bahn setzen die Verbände und Gebietskörperschaften mit der Resolution ein starkes Signal, dass die Region im Fernbahntunnel enorme Chancen sieht.

In der Erklärung erinnern die Unterzeichnenden daran, dass die Schieneninfrastruktur in der Metropolregion FrankfurtRheinMain bereits heute überlastet und ein Ausbau des Frankfurter Schienenknotens für ein Wachstum des Nahverkehrs unerlässlich ist. Mit dem Ausbau der ICE-Zulaufstrecken könnte ohne Bau des Tunnels sogar noch weniger Platz an den Bahnsteigen für Nahverkehrszüge sein.

Anders als im bestehenden Frankfurter Hauptbahnhof könnten Züge durch den Fernbahntunnel fahren, ohne die Fahrtrichtung zu wechseln. Das bedeutet Vorteile für den ICE-Verkehr. Im Umkehrschluss bedeutet die Verlagerung des Fernverkehrs unter die Erde, dass oberirdisch Platz für den Ausbau des Regionalverkehrs frei würde.

Ein solcher Weg wurde bereits in Zürich beschritten. Dort fahren seit 2014 täglich hunderte Züge durch einen Tunnel unmittelbar unter dem oberirdischen Hauptbahnhof aus der Gründerzeit. Der Hauptbahnhof wird also keineswegs durch unterirdische Gleise ersetzt, sondern ergänzt und die Kapazität gesteigert.

Quelle: RMV

E-Bus-Markt in Deutschland mit stabilem Wachstum

Anlässlich der heutigen digitalen Diskussionsveranstaltung „In Zukunft E-Bus!“ des Bundesumweltministeriums erklärt Werner Overkamp, VDV-Vizepräsident: „Die ohnehin klimafreundlichen Busflotten in Deutschland werden in naher Zukunft mit fossilfreien Antriebstechniken ausgestattet sein. Die Verkehrsunternehmen in Deutschland arbeiten mit Hochdruck am Umbau ihrer Flotten, der nicht nur die Fahrzeuge, sondern auch die Infrastruktur und die Qualifizierung des Personals betrifft. Angesichts der ehrgeizigen EU-Vorgaben der Clean Vehicles Directive, die ab August gelten, fordert der Branchenverband VDV daher eine rasche Notifizierung der dringend notwendigen E-Bus-Förderung des Bundesverkehrsministeriums.“

Die Verkehrsunternehmen würden nach Ansicht des Branchenverbandes VDV auf die EU-Freigabe warten, um ihre Investitionsentscheidungen treffen zu können – um letztlich die von der Bundesregierung gesetzten Klimaschutzziele im Sektor schnellstmöglich zu erreichen. „Auch mit Blick auf die ausstehenden Länderquoten zur sachgerechten Umsetzung der Clean Vehicles Directive geht es noch nicht in dem erwünschten Tempo voran. Das ist ein wesentlicher Baustein, der bei den Regelungen noch fehlt. Wenn wir noch mehr Dynamik bei den E-Bus-Zahlen sehen wollen, brauchen wir hier schnellstmöglich Planungssicherheit“, so Overkamp.

Auf dem Eingangspodium diskutierten Bundesumweltministerin Svenja Schulze und Martin Schmitz, VDV-Geschäftsführer Technik, die Herausforderungen und Chancen der Transformation im ÖPNV sowie die aktuellen Rahmenbedingungen für den Markthochlauf. Schmitz zeigte sich zuversichtlich, verwies aber auch auf ungeklärte Punkte: „Wir haben einen soliden Aufwuchs im E-Bus-Markt, mit rund 1.000 neuen Fahrzeugen pro Jahr: Wir sehen auf deutschen Straßen derzeit rund 500 batterieelektrische Busse, rund 1.500 Hybride und etwa 50 Brennstoffzellen-Busse, die auf Wasserstoff zurückgreifen. Für weitere 1.400 E-Busse haben die Verkehrsunternehmen bereits Förderanträge gestellt, die teilweise schon bewilligt sind. Andererseits sind viele, gerade kleinere Unternehmen, gezwungen, ihre Investitionsentscheidungen aufzuschieben, solange die EU bei der Notifizierung und die Länder in Bezug auf die CVD-Branchenlösungen noch keine Klarheit bringen.“

Wie es vor Ort in der Praxis läuft, berichteten unter anderem Elke Maria van Zadel, Vorstandsvorsitzende der ÜSTRA Hannoversche Verkehrsbetriebe. „Wir haben uns als ÜSTRA das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis 2023 mit insgesamt 48 Elektrobussen auf allen innerstädtischen Linien innerhalb der Umweltzone Hannovers komplett elektrisch zu fahren. Mit unserer Elektrobusoffensive wollen wir einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zur Verkehrswende leisten und deutschlandweit Vorreiter für elektrifizierten Busverkehr sein“, so Elke Maria Van Zadel zu der Situation in Hannover und ergänzt: „Dieses ambitionierte Vorhaben ist nur umsetzbar dank der umfangreichen Förderung des Bundesumweltministeriums.“

Quelle: VDV

Busunternehmen begrüßen Fortschreibung des ÖPNV-Rettungsschirm

Der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) hat mit großer Zustimmung auf die Fortsetzung des sogenannten ÖPNV-Rettungsschirms reagiert. Mit einer Mehrheit im Deutschen Bundestag wurde in der Nacht von Donnerstag auf Freitag der „Entwurf eines Sechsten Gesetzes zur Änderung des Regionalisierungsgesetzes“ angenommen. Damit engagiert sich der Bund mit noch einmal einer Milliarde Euro für die Unterstützung der ÖPNV-Unternehmen, die aufgrund der Corona-Pandemie massive Einnahmerückgänge verzeichneten, dabei aber weiter die Angebote für Fahrgäste aufrechterhielten. Bereits im Vorjahr stellte der Bund 2,5 Milliarden Euro dafür zu Verfügung. Die Mittel des Bundes sollen jeweils in gleicher Höhe von den Bundesländern ergänzt werden, um die Mobilität mit Bus und Bahn zu sichern.

Aus Sicht des bdo zeigt die Bundesregierung mit der beschlossenen Fortsetzung des ÖPNV-Rettungsschirms für das Jahr 2021 ein vorbildliches Engagement für den öffentlichen Personennahverkehr in Deutschland. Es wird die wichtigste Säule des umweltfreundlichen Verkehrs der Zukunft in der Corona-Krise gezielt gestützt. Zugleich sichert die Bundesregierung damit die Mobilität von Millionen Menschen, die Tag für Tag auf Bus und Bahn vertrauen.

„Wir sind sehr froh, dass die Bundesregierung die besondere Bedeutung des ÖPNV für die Mobilität der Menschen in Deutschland erkannt hat und dessen Strukturen mit der Verlängerung des Rettungsschirm weiter schützt“, sagt Karl Hülsmann, Präsident des Bundesverbands Deutscher Omnibusunternehmer (bdo), zur aktuellen Entscheidung. „Mein großer Dank gilt zunächst Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, der sich in den zurückliegenden Monaten mit ganzer Kraft für die Verkehrsunternehmen und den ÖPNV-Rettungsschirm eingesetzt hat. Auch die zuständigen Verkehrspolitikerinnen und Verkehrspolitiker der Regierungskoalition haben entscheidend dazu beigetragen, dass dieser wichtige Schritt für den Erhalt der leistungsfähigen ÖPNV-Strukturen in Deutschland gemacht werden konnte. Auf diese Basis aufbauend können und wollen wir nun gemeinsam nach vorne schauen und dafür kämpfen, dass die Bedeutung des ÖPNV in den kommenden Jahren erst auf das Vor-Krisen-Niveau steigt und hoffentlich bald sogar darüber hinauswächst. Mit Blick auf die Eindämmung des Klimawandels ist die Stärkung des öffentlichen Personenverkehrs eine zentrale Zukunftsfrage für unser Land.“  

Quelle: bdo

Christian Höglmeier hat neue Position bei Weltverband UITP inne

Christian Höglmeier, der als langjähriges Mitglied der Geschäftsleitung bei den Verkehrsbetrieben Karlsruhe (VBK) und der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) den Unternehmensbereich Infrastruktur verantwortet, hat seit Kurzem zusätzlich eine neue bedeutende Position beim Weltverband UITP inne. Bei der UITP handelt es sich um den Weltverband für öffentliches Verkehrswesen, in dem auch VBK und AVG bereits seit vielen Jahren als Mitglieder vertreten sind und sich bei unterschiedlichen Themen aktiv mit einbringen.

Christian Höglmeiers Wahl zum neuen Vorsitzenden des UITP-Ausschusses für Regional- und Vorortbahnen wurde vor wenigen Tagen von der Vollversammlung der UITP bestätigt. Er war bereits seit 2014 als Mitglied in diesem Ausschuss tätig. Somit ist neben Dr. Alexander Pischon, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung von VBK und AVG, nun ein weiterer erfahrener Nahverkehrsexperte aus Karlsruhe auch im UITP-Lenkungsrat vertreten.

Die Vollversammlung der UITP hatte im Rahmen ihrer jüngsten Sitzung unter anderem auch den VDV‐Präsidenten Ingo Wortmann im UITP‐Lenkungsrat sowie VDV‐Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff im UITP‐Exekutivrat bestätigt.

„Ich freue mich sehr über das Vertrauen meiner weltweiten Kollegen und werde gerne meine Erfahrungen weiter auch auf internationaler Bühne einbringen, um den weltweiten Ausbau des Nahverkehrs voranzutreiben“, betont Höglmeier. „Als effizienteste und umweltfreundlichste Art ist die Regional- und Stadtbahn ein Schlüsselelement des öffentlichen Verkehrssystems. Selbstverständlich werde ich aber auch weiterhin mit ganzer Kraft die Aufgaben und Herausforderungen in Karlsruhe und der umliegenden Region intensiv vorantreiben.“

Quelle: VBK

VDV begrüßt Arbeitsbericht der Nationalen Plattform Zukunft der Mobilität

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen(VDV), Branchenverband für über 600 Unternehmen des öffentlichen Personen- und des Schienengüterverkehrs, begrüßt den Arbeitsgruppenbericht der Nationalen Plattform Zukunft der Mobilität: „Der Verkehrssektor ist seit Jahren das Sorgenkind im Klimaschutz. Darum ist es richtig, im Personen- wie im Güterverkehr die Mobilitäts- und Verkehrswende zu forcieren. Der Bericht zeigt, dass die die öffentlichen Verkehrsträger ein unverzichtbarer Baustein für den Klimaschutz und für eine bessere Lebensqualität in unseren Städten und Kommunen sind. Er setzt mit seinen Empfehlungen zu Schiene und zum ÖPNV die richtigen Prioritäten“, so VDV-Präsident Ingo Wortmann.

Der Bericht der Klimaschutz-Arbeitsgruppe enthält Vorschläge, wie die schädlichen Emissionen im Verkehrsbereich vermindert werden können. Die Arbeitsgruppe hat im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums analysiert, wie die bereits verankerten Maßnahmen des „Klimaschutzprogramm 2030“ wirken und sich verstärken lassen. „Die stärkere Nutzung der bereits klimafreundlichen Schiene und des Umweltverbundes mit dem öffentlichen Verkehr als dessen Kern haben laut Bericht zusammengenommen ein Minderungspotenzial von mehr als zehn Millionen Tonnen CO2, allein auf Basis der analysierten Instrumente.

Da der Bericht noch vor dem Hintergrund der bisherigen EU‑ Klimaschutzziele für 2030 erstellt wurde, ist mit den inzwischen verschärften Zielwerten die Umsetzung der Maßnahmen noch dringlicher.

„Es ist ein bedeutendes Zeichen, dass alle Teilnehmer die Verkehrsverlagerung von der Straße auf Bus und Bahn unterstützen und ganz konkrete Vorschläge zum Ausbau des öffentlichen Verkehrsangebotes vorgelegt haben“, so der VDV-Präsident. Es sei deutlich geworden, dass der anspruchsvolle Wechsel der klimaschädlichen Antriebe wesentlich ist – doch die Probleme nicht allein beheben könne: Ein Ende der Klimagasemissionen, ressourcenschonende und raumeffiziente Mobilität gehen nur mit Bus und Bahn.Die CO2-Lücke im Verkehr erhöht sich mit den neuen Zielen der Bundesregierung für 2030 auf 48 Prozent, wenn wir so weitermachen, wie bisher. Die Gutachter kommen zu dem Ergebnis, dass die Lücke zu einem signifikanten Teil mit mehr Bus und Bahn geschlossen werden kann.“

Die Arbeitsgruppe besteht unter anderem aus Vertreterinnen und Vertretern aus Verkehrs- und Energieunternehmen, Umwelt- und Verbraucherorganisationen sowie Wissenschaft und Verbänden –  auch dem VDV als Branchenverband. „Ihr Appell ist eindrücklich und zeigt, dass es ohne einen erheblichen Ausbau des Bus- und Bahn-Angebotes nicht mehr geht. Daraus folgt auch eine Verantwortung von Bund und Ländern für die finanziellen Folgen hinsichtlich Infrastruktur, Fahrzeuge und laufende Kosten“, so Wortmann abschließend.

Quelle: VDV

VHH ordern 20 weitere MAN Lion’s City E

Die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) bescherten MAN Truck & Bus Ende 2019 den ersten Verkaufserfolg für Elektrobusse. Mittlerweile sind alle 17 georderten MAN Lion’s City 12 E im Einsatz. „Und zwar so erfolgreich, dass die VHH weitere 20 Elektrobusse bei uns bestellt haben”, sagt Rudi Kuchta, Head Business Unit Bus bei MAN Truck & Bus.

Zehn der bereits ausgelieferten MAN Lion’s City 12 E sind für die VHH in Norderstedt unterwegs. Hierfür hat das Unternehmen den ersten elektrifizierten VHH-Betriebshof Schleswig-Holsteins eingerichtet. Dieser verfügt über insgesamt zwölf Ladepunkte, an denen die eBusse über Nacht mit Ökostrom geladen werden. Die langlebigen Batterien garantieren aufgeladen durch Overnight-Charging eine einfache Eingliederung in bestehende Betriebsabläufe – neben Zuverlässigkeit, Sicherheit, Reichweite und Komfort ein wichtiges Kriterium für die VHH. Bei der Erweiterung des Betriebshofes hat die VHH zudem bereits die Voraussetzungen für eine mögliche, zukünftige weitere Elektrifizierung geschaffen.

Die restlichen sieben eBusse bringen vor allem Fahrgäste auf den VHH-Linien im Hamburger Osten sicher, komfortabel und umweltfreundlich ans Ziel. Betrieben werden die Fahrzeuge vom Betriebshof in Hamburg Bergedorf.

Für besondere Aufmerksamkeit sorgt derzeit der MAN-Elektrobus im „Schwarz-Rot-Gold-Look”, der während der Fußball-Europameisterschaft für die VHH in der Hamburger City seine Runden dreht.

Und schon bald werden 20 weitere eBusse von MAN Truck & Bus in Hamburg Fahrgäste, aber auch Fahrer und Betreiber von sich überzeugen: Denn der neue Auftrag umfasst die Lieferung von zehn MAN Lion’s City 12 E sowie zehn MAN Lion’s City 18 E. Die Solo- und Gelenkbusse sollen noch 2021 an die VHH ausgeliefert werden.

Seit 2020 beschafft der Verkehrsbetrieb nach der Vorgabe des Hamburger Senats für die Hansestadt ausschließlich lokal emissionsfreie, batteriebetriebene Busse.

Quelle: MAN Truck & Bus

Batterie-elektrische Fahrzeuge für das Niederrhein-Münsterland Netz

Die politischen Gremien der beiden SPNV-Aufgabenträger Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) und Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) haben in ihren Sitzungen die Vergabeentscheidung für den Bau und die langfristige Instandhaltung von mehr als 60 batterie-elektrischen Fahrzeugen an die Firma CAF (Construcciones y Auxiliar de Ferrocarriles, S.A.) beschlossen. Nach einer 10-tägigen Einspruchsfrist soll das spanische Unternehmen den Zuschlag für die Lieferung der Fahrzeuge und einen gut 30 Jahre laufenden Instandhaltungs- und Verfügbarkeitsvertrag erhalten. CAF gab im europaweiten Ausschreibungsverfahren das wirtschaftlichste Angebot in Bezug auf die Lieferung, die Instandhaltung und den Energieverbrauch über den Lebenszyklus ab.

Die Lieferung der Fahrzeuge von Typ „Civity BEMU“ erfolgt in zwei Größen mit einem Sitzplatzangebot von je 120 beziehungsweise 160 Sitzplätzen, was deutliche Kapazitätssteigerungen auf vielen Linien des Niederrhein-Münsterland-Netzes ermöglicht. Es handelt sich bei den Fahrzeugen um batterie-elektrische Fahrzeuge. Dies sind klassische elektrische Fahrzeuge, die zusätzlich mit Batterien ausgestattet sind, um die nicht elektrifizierten Streckenabschnitte zu überbrücken und unter der Oberleitung die Batterien wieder aufzuladen zu können.

Bei der Beschaffung der Züge wurde viel Wert auf qualitative Aspekte für einen erhöhten Reisekomfort gelegt. So sind die Fahrzeuge mit großzügigen Einstiegsbereichen ausgestattet, um einen zügigen Fahrgastwechsel zu gewährleisten. Die komfortablen Sitze, in Reihe und in Vis-à-vis-Sitzgruppen angeordnet, weisen gegenüber den heute auf den Linien eingesetzten Fahrzeugen einen deutlich höheren Sitzabstand auf. Selbstverständlich sind die Fahrzeuge mit großzügigen und räumlich getrennten Mehrzweckbereichen für Rollstuhlfahrer und Fahrräder, Kinderwagen etc. ausgestattet, die sich von 76 cm hohen Bahnsteigen ebenerdig erreichen lassen. Zum Arbeiten unterwegs stehen Klapptische, Steckdosen und kostenloses WLAN zur Verfügung.

Die Ausschreibung für die Fahrzeuge im Niederrhein-Münsterland-Netz wurde von VRR und NWL 2018 gestartet. In mehreren Verhandlungsrunden haben alle am Verfahren beteiligten Fahrzeughersteller zahlreiche Optimierungsvorschläge eingereicht und so zur erfolgreichen Durchführung des Verfahrens beigetragen. Das so genannte NRW-RRX-Modell ist ein von allen Aufgabenträgern NRWs entwickeltes Fahrzeugfinanzierungsmodell. In einem europaweiten Verhandlungsverfahren wird dabei ein Vertragspartner gesucht, der die Fahrzeuge nicht nur liefert, sondern auch über 30 Jahre instand hält. Die künftigen Betreiber der Linien werden in gesonderten Vergabeverfahren gesucht und stehen zum heutigen Zeitpunkt noch nicht fest. Den Eisenbahnverkehrsunternehmen werden zur Erbringung der Verkehrsleistungen die Fahrzeuge beigestellt. Dieses Modell wurde erstmalig für die Fahrzeuge des Rhein Ruhr Express (RRX) angewendet.

Mit dem Einsatz der elektrischen Fahrzeuge sinkt der Anteil an Dieselkilometern im Schienenpersonennahverkehr im VRR-Gebiet auf unter 10 Prozent.

Quelle: VRR

Deutsch-österreichische Innovationskooperation erstellt Digitalen Zwilling

Am 13. und 15. April 2021 führte der österreichische Digitalisierungsexperte für Bahninfrastruktur, Track Machines Connected (tmc), im Auftrag des Generalplaners, der OBERMEYER Infrastruktur GmbH & Co. KG, auf der Bahnstrecke Karlsruhe–Basel insgesamt acht Befahrungen des Planfeststellungsabschnitts 7.1 („Tunnel Offenburg“) durch. Dabei kam das hochinnovative Messfahrzeug EM 100VT von Plasser & Theurer, welches bei der Innotrans 2018 als Weltneuheit vorgestellt worden war, zum Einsatz.

Die „Rheintalbahn“ von Mannheim nach Basel ist mit ihren rund 270 Kilometern Länge eine der ältesten und am stärksten befahrenen Eisenbahnstrecken Europas. Aufgrund bestehender Engpässe wird die Strecke zwischen Karlsruhe und Basel im Auftrag der DB Netz AG viergleisig aus- und teilweise auch neu gebaut.

Herzstück des ca. 15,5 Kilometer umfassenden Teilabschnitts zwischen Appenweier und Hohberg (Planfeststellungsabschnitt 7.1) ist der 11 km lange Tunnel Offenburg.

Im Zuge der Digitalisierung der Planung führte tmc im Auftrag von OBERMEYER im April in diesem Abschnitt (zwischen Appenweier und Lahr) insgesamt acht Befahrungen mit dem Messfahrzeug EM 100VT durch. Dabei wurden alle durchgehenden Hauptgleise der Strecken 4000 („Rheintalbahn“) und 4280 („NBS Karlsruhe – Basel“) zwischen dem Bahnhof Appenweier und dem Überholbahnhof Niederschopfheim redundant erfasst. Das Ergebnis ist die digitale Abbildung der kompletten Strecke, ein „Digitaler Zwilling“, auf dessen Basis letztendlich das mehrdimensionale, georeferenzierte und zentrale Bestandsmodell der Schieneninfrastruktur erstellt werden kann.

Die Befahrungen erfolgten mit einer Geschwindigkeit von 60 km/h in Taktlücken des laufenden Verkehrs. So kam es beim Betrieb dieser vielbefahrenen Bahnstrecke kaum zu Beeinträchtigungen.

Die durch insgesamt drei Laserscanner und zwei hochfrequente Kameras geschaffene Datengrundlage soll nun nach dem derzeitigen Post-Processing in einem künftigen Bestandsmodell weiterverwendet werden, welches OBERMEYER als Basis für die BIM-Planung im Projekt erzeugen wird. So kann direkt in einer dreidimensionalen Umgebung geplant werden. Die zukunftsweisende Weiterentwicklung der Schieneninfrastruktur erfolgt mit dieser Datengrundlage ohne weitere Eingriffe in den laufenden Betrieb.

Der aus der Bestandsaufnahme zu erzeugende Digitale Zwilling ermöglicht beim PfA 7.1 die vollständige Umstellung der im Jahr 2017 noch konventionell in 2D gestarteten Planungen auf die BIM-Methodik (Building Information Modeling).

Quelle: Unternehmensgruppe OBERMEYER