Bereits über 900.000 autofreie Haushalte in Österreich

In Österreich gibt es bereits rund 918.000 autofreie Haushalte. Damit hat jeder vierte Haushalt in Österreich kein Auto, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis der Daten der Statistik Austria zeigt. Fast die Hälfte der autofreien Haushalte befindet sich in Wien. Der VCÖ betont, dass noch deutlich mehr Haushalten die Kosten des Autobesitzes erspart werden kann. Nötig dafür ist ein verstärktes Carsharing-Angebot, insbesondere außerhalb der großen Städte. Zudem ist das Öffi-Angebot in den Regionen zu verbessern und die Rad-Infrastruktur stark auszubauen.

In Wien sind bereits 47 Prozent der Haushalte autofrei, das ist mit Abstand der höchste Anteil im Bundesländer-Vergleich. Am zweithöchsten ist der Anteil autofreier Haushalte in Tirol mit 21 Prozent, am dritthöchsten in Vorarlberg und der Steiermark mit jeweils 19 Prozent. Am niedrigsten ist der Anteil autofreier Haushalte in Niederösterreich und Oberösterreich mit jeweils 13 Prozent. Die Zahl der autofreien Haushalte in Österreich ist seit dem Jahr 2010 um fast 100.000 auf rund 918.000 gestiegen.

Tirol zeigt, wie auch in den Bundesländern ein attraktives Carsharing-Angebot umgesetzt werden kann. Mit einem Aufpreis von nur 100 Euro auf die Öffi-Jahreskarte steht ein Carsharing-Angebot mit Standorten in bereits 24 Orten in Tirol zur Verfügung. 20 Stunden sind gratis, eine weitere Stunde kostet vier Euro. Auch das Rail & Drive Angebot, das es mittlerweile mit 360 Fahrzeugen an Bahnhöfen von 31 Städten gibt, unterstützt Haushalte dabei, sich die Kosten eines eigenen Autos ersparen zu können.

Gerade in Großstädten spielt das Auto für die Mobilität in der Stadt eine geringe Rolle. So hat die Wiener Bevölkerung im Vorjahr 73 Prozent ihrer Alltagswege in Wien im Umweltverbund von Öffis, Gehen und Radfahren zurückgelegt. Dort, wo jetzt noch Autos abgestellt sind, könnten zukünftig vermehrt schattenspendende Bäume gepflanzt werden und kühlende Grünflächen entstehen, um Straßen abzukühlen und damit die in der Klimakrise steigende Hitze erträglicher zu machen.

Wesentlich ist darüber hinaus die Verbesserung des öffentlichen Verkehrsangebots in den Regionen, um die Mobilitätskosten auch für die Bevölkerung zu reduzieren. Dass es auch in dünner besiedelten Regionen ein sehr gutes Busangebot geben kann, ist im Bregenzerwald zu sehen, wo Busse im Stunden- oder sogar Halbstunden-Takt verkehren und auch am späteren Abend und am Wochenende regelmäßige Bus-Verbindungen angeboten werden.

Quelle: VCÖ

Auf dem Weg zu nach­hal­ti­ger Mo­bi­li­tät in Nie­der­sach­sen

Wo steht das Land Niedersachsen hinsichtlich der Energie- und Mobilitätswende? Wieweit ist das Land, wenn es darum geht, Mobilität klimaneutral zu gestalten? Was kann getan werden, um die klimapolitischen Ziele des Landes zu erreichen? Mit der Beantwortung dieser Fragen haben sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) und des Ecologic Institutes im Rahmen eines Projekts beschäftigt, welches vom niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz initiiert wurde. Das Ergebnis des Projekts ist das Gutachten “NeueWege – Wege zur nachhaltigen Mobilität in Niedersachsen“.

Von 2002 bis 2017 stieg die Verkehrsleistung in Niedersachsen um 18 Prozent, was auch in etwa der Entwicklung im Bundesdurchschnitt entspricht. Die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln und Fahrrädern (Umweltverbund) hat zwar im Vergleich zum Pkw überproportional zugenommen, dennoch ist der Anteil des motorisierten Individualverkehrs und der damit zurückgelegten Kilometer wesentlich höher. Im Gegensatz zu anderen Bundesländern besitzen die Niedersachsen zudem viel häufiger einen Pkw. Mehr noch: Der Anteil an Haushalten, die im Besitz von mehreren Fahrzeugen sind, ist deutlich angestiegen.

Eine Kehrtwende kann unter anderem durch einen konsequenten Umstieg auf Elektrofahrzeuge gelingen. Neben dem Ausbau der Elektromobilität gilt die Förderung des öffentlichen Verkehrs als Rückgrat der Mobilitätswende: Die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel muss gefördert und attraktiver gestaltet werden.

Um zukünftig auch im ländlichen Raum eine Alternative zur Pkw-Nutzung zu schaffen, sind ganztätige ÖPNV-Angebote mit einer ausreichenden Taktfrequenz der Schlüssel. “Angebote wie Carsharing, Ridesharing und Ridepooling sind derzeit überwiegend in Städten zu finden, könnten aber im ländlichen Raum als ÖPNV-Zubringer entscheidend helfen, Lücken zu schließen”, sagt Verkehrsforscher Anderson.

Die zunehmende Fahrradnutzung ist derzeit ist ein positiver Trend in Städten, der auf dem Weg in eine nachhaltige Mobilität weiter unterstützt werden kann. Maßnahmen wie neue Radwege, fahrradfreundliche Ampelschaltungen, Radschnellwege oder der Bau von Abstellmöglichkeiten für das Fahrrad sind hierbei vergleichsweise kostengünstig und schnell umsetzbar.

Darüber hinaus könnte die positive Entwicklung bei der Fahrradnutzung auch im ländlichen Raum zukünftig die Mobilität bestimmen. Neben einer besseren Fahrradinfrastruktur spielt hier vor allem eine Verbesserung der Versorgungsinfrastruktur eine Rolle, damit Wege im Nahbereich zu Fuß oder mit dem Fahrrad erledigt werden können.

Das vollständige Gutachten “NeueWege – Wege zur nachhaltigen Mobilität in Niedersachsen” finden Sie hier.

Quelle: DLR

100 Mio. Euro jährlich für regionale Klimatickets

„Die Bundesregierung stellt mit dem heutigen Beschluss künftig dauerhaft jedes Jahr 100 Millionen Euro zur Verfügung, um die Bundesländer bei der Umsetzung der regionalen Klimatickets zu unterstützen“, freut sich der Verkehrssprecher der Grünen, Hermann Weratschnig.

„Das Geld wird nach dem Bevölkerungsschlüssel aufgeteilt und kann sowohl für die Einführung der Tickets wie auch für die Ausweitung des Angebots verwendet werden, denn in den Bundesländern gibt es sehr unterschiedliche Startbedingungen, auf die im Sinne der Öffi-Nutzer bestmöglich eingegangen werden muss“, erklärt Weratschnig. Zur Auszahlung komme die Finanzierungsunterstützung allerdings nur, wenn im Bundesland auch tatsächlich ein Ticket umgesetzt werde, betont der Abgeordnete.

Der Nationalrat hat im vergangenen Jahr die stufenweise Einführung des 1-2-3-Klimatickets beschlossen. Die dritte Stufe, das österreichweite Klimaticket für alle Öffis um 1095 Euro im Jahr, wird noch heuer umgesetzt. Parallel dazu arbeitet das Klimaschutzministerium gemeinsam mit den Bundesländern und den Verkehrsverbünden an der Umsetzung der regionalen Stufen. „In den kommenden Wochen sollen die nächsten Verträge unterzeichnet werden, um die Ticketumsetzung rasch voranzubringen, damit die Österreicher möglichst bald vom Klimaticket profitieren können“, sagt Weratschnig.

„Das Klimaticket wird eine klare Entlastung für die Haushalte und eine klare Aufwertung der Öffis mit sich bringen. Eine Jahreskarte zwischen Oberpullendorf und Eisenstadt kostet aktuell noch 1.159 Euro, zwischen Tulln und Krems 1.259 Euro. Pendler zwischen Mattersburg und Wien bezahlen derzeit noch über 1.700 Euro, wer zwischen Krems und Wien pendelt bezahlt über 1.800 Euro. Solche Preise gehören jetzt bald der Vergangenheit an“, freut sich Weratschnig.

Quelle: Grüner Klub im Parlament

21. Talent-3-Fahrzeug macht vlexx-Flotte im Saarland komplett

Die Flotte ist komplett: vlexx hat jetzt alle 21 Talent-3-Fahrzeuge im Betrieb. Der letzte der bestellten Triebwagen ist Ende April nach Saarbrücken überführt worden. Das regionale Eisenbahnverkehrsunternehmen bringt damit jetzt noch mehr modernen Fahrkomfort auf die Schienen im Elektro-Netz Saar.

Die modernen Züge sollen durch ihren hohen Komfort mehr Menschen zum Zugfahren einladen: Die schwebende Aufhängung der Sitze bietet den Fahrgästen mehr Beinfreiheit. Darüber hinaus stehen an den Plätzen kostenloses WLAN, Steckdosen und klappbare Tischflächen zur Verfügung. Geräumige Mehrzweckbereiche, Panoramafenster sowie ein modernes Fahrgastinformationssystem runden das Angebot ab. Die Züge sind mit 160 Sitzplätzen ausgestattet und erfüllen die neuesten europäischen Normen in puncto Sicherheit, Barrierefreiheit und Umweltschutz. Die Fahrzeuge sind barrierefrei eingerichtet und bieten an den meisten Bahnhöfen einen ebenerdigen Ein- und Ausstieg.

Alle Züge sind mit einer Videoüberwachung ausgestattet. Damit sorgt vlexx neben der hundertprozentigen Begleitquote durch Fahrgastbetreuer ab 19 Uhr für zusätzliche Sicherheit für Fahrgäste in den Zügen.

Zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember 2019 und damit zum Betriebsstart im Elektro-Netz Saar war geplant, dass vlexx mit 21 neuen Fahrzeugen startet. Aufgrund des Lieferverzugs durch den Fahrzeughersteller Bombardier Transportation (jetzt Teil der Alstom Gruppe) standen zum Betriebsstart zunächst keine Neufahrzeuge zur Verfügung, weshalb vlexx gezwungen war, den Betrieb im Saarland mit Leihfahrzeugen aufzunehmen.

„Wir möchten uns noch einmal für die Verzögerung in der Auslieferung entschuldigen und freuen uns, dass nun alle Züge zur Verfügung stehen. vlexx und ihren Fahrgästen wünschen wir allzeit gute Fahrt“, sagt François Muller, Leiter des Geschäftsbereichs Service für die Region Deutschland, Österreich und Schweiz bei Alstom. Ursache für den Lieferverzug sei neben Lieferschwierigkeiten von einzelnen Bauteilen die umfangreiche Fahrzeugsoftware gewesen.

vlexx setzt die Elektrotriebwagen auf den Linien RB 73 (Saarbrücken – Neunkirchen – Neubrücke), RB 74 (Homburg – Neunkirchen – Illingen) und RB 76 (Saarbrücken – Neunkirchen – Homburg) ein. Auf der Linie RB 72 (Saarbrücken – Illingen – Lebach-Jabach) fahren wie geplant weiterhin Fahrzeuge des Typs Desiro.

Der mit vlexx geschlossene Verkehrsvertrag hat am 13. Dezember 2019 begonnen und läuft über 15 Jahre bis zum Jahr 2034. Das Leistungsvolumen im Elektro-Netz Saar umfasst rund 2,3 Millionen Zugkilometer pro Jahr.

Quelle: vlexx

Bündnisse für die Umsetzung der Radschnellwege

Das Radschnellnetz der Metropolregion Hamburg geht in die Umsetzung. Der Regionsrat initiiert jetzt Trassenbündnisse entlang der geplanten Strecken, in denen konkret über kommunale, Kreis- und Ländergrenzen hin gemeinsam geplant, finanziert und gebaut werden kann.

Mit neun Machbarkeitsstudien für Radschnellwege verfolgt die Metropolregion Hamburg konsequent das Ziel, die Attraktivität des Radverkehrs weiter zu steigern. Damit legt sie den Grundstein für die Verlagerung von Teilen des Pendlerverkehrs vom PKW auf das Fahrrad. Erstmals in Deutschland wird ein regionales Radschnellnetz entwickelt, das sich an Pendlerbeziehungen in einer Region orientiert und vier Länder berührt. Die Machbarkeitsstudien werden im Sommer abgeschlossen sein und dann vorgestellt.

Die Metropolregion macht sich nun auf den Weg, auf Grundlage der Machbarkeitsstudien in die Umsetzung zu gehen. Dafür muss gemeinsam über kommunale, Kreis- und Ländergrenzen hin geplant, finanziert und gebaut werden.

Mit den Machbarkeitsstudien haben die Partner die Grundlage in der Hand, um Anträge einreichen und Fördermittel einwerben zu können. Die Länder werden beim Bund gemeinsam darauf dringen, sich an der Finanzierung von Radschnellwegen zu beteiligen und Förderprogramme zu verstetigen. Die Bundesregierung stellt den Ländern allein im Fördertopf für Radschnellwege bis 2030 pro Jahr 25 Millionen Euro zur Verfügung. Bis 2023 sind die Mittel im Rahmen des Klimapakets auf 50 Millionen Euro verdoppelt. Für Wege und Abschnitte, die aus diesem Programm nicht gefördert werden können, müssen andere Fördermöglichkeiten gefunden werden. 

An vielen Stellen stehen Gemeinden, Kreise und Länder kurz davor, in die Detailplanung einzusteigen, um erste Abschnitte umzusetzen. An anderen Stellen müssen vor der Detailplanung noch weitere Aufgaben gelöst werden. Dabei handelt es sich zum Beispiel um Gutachten zum Natur- und Landschaftsschutz, um Grundstückskäufe oder um die Planung von Unter- oder Überführungen. Auch steht die Festlegung der Projekt- und Bauträgerschaft noch an. Die Trassenbündnisse sollen einen Rahmen schaffen, der eine koordinierte Detailplanung und Umsetzung vor Ort über Landes- Kreis- und Gemeindegrenzen hinweg ermöglicht und befördert, um die Radschnellwege gemeinsam planen und bauen zu können.

Quelle: Metropolregion Hamburg

Jahresbilanz 2020 von VBN und ZVBN

Aufgrund der Pandemie zählte der Verkehrsverbund Bremen/Niedersachsen (VBN) im vergangenen Jahr insgesamt nur noch 116,6 Mio. Fahrgäste in den Bussen, Straßenbahnen und Zügen. Gegenüber 175,4 Mio. Personen des Vorjahres (2019) ist das ein Rückgang von 33,5 Prozent. Dieses machte sich auch bei den Fahrgeldeinnahmen bemerkbar, die im gleichen Zeitraum um 22,2 Prozent auf 179,6 Mio. Euro (2019: 230,7 Mio. Euro) gesunken sind.

Angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen haben sich der VBN, Verkehrsunternehmen und ZVBN im Herbst des letzten Jahres darauf verständigt, zum Jahreswechsel 2020/2021 auf eine Fahrpreisanhebung zu verzichten.

Doch nicht alles wurde in den vergangenen zwölf Monaten durch Corona beherrscht: Der Verbund bietet seit dem Jahreswechsel fast im gesamten Verbundgebiet (Ausnahme Bremerhaven und Delmenhorst) ein neues KurzstreckenTicket an. Es gilt ab Einstieg für drei weitere Stationen und kostet nur 1,50 Euro.

Gemeinsam mit einigen Verbundverkehrsunternehmen wurde die neue BOB-App entwickelt, die seit Anfang dieses Jahres auch den chipkartenbasierten BOB-Ansatz ergänzt und die einfache Anwendung nun über das Smartphone ermöglichst. BOB gibt es ohne Grundgebühr und ohne einen Mindestumsatz. Außerdem werden alle Fahrten immer zum Tagesbestpreis abgerechnet.

Auch die FahrPlaner-App wurde weiterentwickelt. Es werden inzwischen nicht mehr nur reine ÖPNV-Verbindungen angezeigt, sondern dort, wo es sinnvoll und möglich ist, auch durch weitere Mobilitätsanbieter im Car- und Bikesharing-Bereich (cambio, WK-Bike / nextbike) sowie Taxi (Taxi-Ruf Bremen / Taxi Deutschland) und Weser-Fähren ergänzt. Beide App-Vorhaben wurden mit finanzieller Unterstützung des Bundes und dem ZVBN realisiert.

Wichtig wird sein, dass nach der Pandemie das Fahren mit Bus und Bahn wieder als attraktive Möglichkeit der Fortbewegung wahrgenommen wird. Ein Baustein wird dabei die neue VBN- Mobilitätsgarantie einnehmen: Ab einer Ankunftsverspätung von mehr als 20 Minuten erhalten die Fahrgäste ab sofort eine finanzielle Entschädigung.

Darüber hinaus wird an Maßnahmen gearbeitet, um die Menschen für Bus & Bahn wieder zurückzugewinnen, die Nutzung noch einfacher zu machen und den Service weiter auszubauen. Im Juni eröffnet der VBN an seinem Standort sein Servicecenter für Kund:innen. Neben Beratung rund um den VBN können auch Tickets vor Ort erworben werden.

Insgesamt förderte der Zweckverband Verkehrsverbund Bremen/Niedersachsen (ZVBN) 2020 die Verbesserungen im Verkehrsangebot mit rd. 7,69 Mio. Euro. Für 2021 sollen über 11,4 Mio. Euro aus dem Förderfonds des ZVBN bereitgestellt werden, kündigt ZVBN-Geschäftsführer Christof Herr an.

Quelle: VBN

Saarbahn stellt Weichen zur Umrüstung auf Wasserstoffinfrastruktur

Die Saarbahn als traditionsreiches Verkehrsunternehmen in Saarbrücken setzt auf emissionsfreie Antriebe und plant, ihre Fahrzeugflotte mit Brennstoffzügen und -bussen auszubauen. Neben den Anschaffungs- und Betriebskosten ist das Sicherstellen einer zuverlässigen und wirtschaftlich tragbaren Wasserstoffinfrastruktur eine besondere Herausforderung. Mit einer durch das Saarländische Verkehrsministerium geförderten Machbarkeitsstudie sollen nun die Anforderungen zum Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur aufgezeigt und Umsetzungswege beleuchtet werden.

„Mit den aus der Studie gewonnen Erkenntnissen können die Weichen zur Umrüstung auf eine Wasserstoffinfrastruktur gestellt werden. Das gilt für andere saarländische Verkehrsunternehmen und damit für den gesamten saarländischen ÖPNV. Die Saarbahn GmbH leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Thema Weiterentwicklung alternativer Antriebe im Saarland“, erklärt Verkehrsministerin Anke Rehlinger das Leuchtturmprojekt.

„Wenn unsere Fahrzeuge grünen Wasserstoff aus erneuerbaren Energien nutzen, leisten wir einen sehr wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele und der Verkehrswende. Wir freuen uns, dass sich der Windpark Saar an der Studie beteiligt“, so Peter Edlinger, Geschäftsführer der Saarbahn. Den Gesamtauftrag für die Machbarkeitsstudie erhielt das Fraunhofer Institut IZFP in Saarbrücken.

Rund neun Millionen Kilometer legt die Saarbahn mit ihren 28 Bahnen und 138 eigenen Bussen im Jahr zurück. Die Saarbahn ist mit ihren rund 600 Mitarbeitern das größte Verkehrsunternehmen im Saarland und betreibt eine moderne Betriebssteuerzentrale, Bahn- und Buswerkstatt, Fahrschule und ein Kundenzentrum. Jährlich befördert das traditionsreiche Verkehrsunternehmen 42 Millionen Menschen. Die Saarbahn war 1997 die erste grenzüberschreitende elektrische Stadtbahn Europas.

Quelle: Saarbahn

Firmen können sich „eigene“ Frelo-Stationen sichern

Neue Möglichkeiten bietet das Fahrradverleihsystem Frelo für Unternehmen und Institutionen. Diese können Ihren Kunden, aber auch den Mitarbeitenden, eine Frelo-Station bei ihrem Standort anbieten. Erste Firma, die von diesem Angebot der Freiburger Verkehrs AG (VAG) und nextbike Gebrauch macht, ist das Einrichtungshaus IKEA. Das schwedische Unternehmen finanziert zunächst probeweise für zwei Monate eine provisorische Station im nördlichen Außenbereich des Hauptgebäudes. Dies bietet umweltbewussten Kunden beispielsweise die Möglichkeit mit der Stadtbahnlinie 4 bis zur Endhaltestelle „Messe“ zu fahren und von dort „die letzte Meile“ nicht nur mit dem Bus, sondern nun auch per Frelo zurückzulegen.

Gegen Ende des Probezeitraums bekommt IKEA dann eine Auswertung der Nutzung der Station und kann daraufhin entscheiden, ob sie die Station als dauerhaftes Angebot weiterführen möchten.

VAG Vorstand Oliver Benz begrüßt die erneute Zusammenarbeit zwischen IKEA und der VAG: „Nach der Kooperation „schlauer Kombi“ oder dem Abfahrtsmonitor für die Haltestelle „IKEA“ der Buslinie 22, können wir erneut zusammen ein nachhaltiges Mobilitätsprojekt anstoßen. Nach den bisherigen sehr positiven Erfahrungen mit Frelo bin ich mir sicher, dass die neue Station gut angenommen werden wird.“

VAG Vorstand Stephan Bartosch berichtet, dass es schon weitere Interessenten für eine „eigene“ Station gibt: „Für Mitarbeitende und Kunden ergibt sich somit eine direkte Anbindung an das gesamte Mobilitäts-Netz direkt vor der Eingangstür des Unternehmens. Wir freuen uns, dass wir bereits weitere Anfragen von interessierten Firmen erhalten haben, die sich über die Möglichkeiten und Konditionen für die eigene Frelo-Station informieren möchten.“

„Wir freuen uns neben dem „Schlauen Kombi“ und dem „flotten 3 Rad“ in Kooperation mit der VAG Freiburg ein weiteres klimaneutrales Mobilitäts-Angebot für unsere Besuchenden bereit zu stellen. Sofern dieses gut angenommen wird, werden wir im Zuge unserer Parkplatzneugestaltung einen finalen Standort auf unserem IKEA Gelände schaffen.“, so Anne Lehmeier, Market-Managerin von IKEA Freiburg.

Quelle: VAG

Stadtwerke Weilheim i.OB erwerben fünf Elektro-Midibusse Atak Electric

Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) soll in Weilheim moderner, umweltfreundlicher und nutzerfreundlicher werden. Die Stadtwerke Weilheim hatten ihr Konzept „Stadtbus 2022“ vorgestellt, der Stadtrat hatte dann am 19.11.2020 den Grundsatzbeschluss gefasst: ab 1. Januar 2022 betreiben die Stadtwerke Weilheim den Stadtbus federführend.

„Unsere Vorbereitungen dafür laufen auf Hochtouren“, sagt Stadtwerke Chef Peter Müller: „Ein wichtiger Punkt unseres Konzepts ‚Stadtbus 2022‘ ist, dass wir den ÖPNV in Weilheim umweltfreundlicher betreiben wollen. Nicht nur ein theoretisches, sondern mal ein ganz praktisches Beispiel für mehr Klimaschutz“.

Gemäß dem Konzept werden die jetzigen Dieselbusse durch batterieelektrische Midi-Busse ersetzt. Für die Beschaffung der fünf neuen Busse wurde Ende Februar 2021 eine europaweite Ausschreibung gestartet: „Nach Angebotsende und Klärung etlicher Detailfragen erhielt der Bestbieter, die Firma Quantron AG in Augsburg/Gersthofen, Ende April den Zuschlag zur Lieferung von fünf Bussen Atak Electric“, informiert Stadtwerke Chef Peter Müller. Den zugehörigen Vertrag hat er gemeinsam mit Andreas Haller, Vorstand der Quantron AG, am 11.05.2021 am neuen Geschäftssitz des Anbieters für moderne elektrische Nutzfahrzeuge in Augsburg/Gersthofen unterzeichnet.

„Weilheim nimmt hinsichtlich praktizierten Umweltschutzes eine Führungsrolle ein. Es freut uns daher, dass die Busse der Quantron AG dank ihrer hohen Umweltfreundlichkeit, hervorragenden Reichweite und beeindruckenden Benutzerfreundlichkeit den Zuschlag der Stadtwerke Weilheim erhalten haben“, so Haller.

In der Ausschreibung waren u. a. vorgegeben: der batterieelektrische Antrieb, die Speicher- und Ladelogistik, die eine tägliche Reichweite von mindestens 250 km je Bus gewährleisten muss, mindestens je 38 Steh- und Sitzplätze je Bus, moderne Fahrzeugtechnik, bequem und pflegeleicht, Platz in der Mitte für Kinderwagen oder Rollstuhl, bequemes Ein- und Aussteigen für Personen auch mit Rollator über Kneeling und Rampe.

„Die Batterien der Midi-Busse werden standardmäßig über Nacht bei uns in der Stadtwerkestraße 1 aufgeladen, die entsprechenden Ladevorrichtungen sind mit ausgeschrieben“, informiert der Stadtwerke Chef. Die neuen Midi-Busse fahren nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch nahezu geräuschlos.

Quelle: Quantron AG

Bundestag beschließt Gesetz zum Autonomen Fahren

Der VDV, Branchenverband für über 600 Unternehmen des öffentlichen Personen- und des Schienengüterverkehrs, begrüßt das gestern im Deutschen Bundestag beschlossene Gesetz zum autonomen Fahren:

„Der neue Rechtsrahmen ist ein Meilenstein für die Branche, die das Thema in den letzten Jahren intensiv vorangetrieben hat. Im autonomen Fahren liegen große Chancen in Ergänzung zum klassischen Linienverkehr, gerade in Stadtrand- oder ländlichen Lagen und wird uns bei der Mobilitätswende helfen. Damit herrscht nun Rechtssicherheit für Hersteller und Verkehrsunternehmen, um einen innovativen Zukunftsmarkt in Deutschland mit Exportperspektive zu schaffen“

VDV-Präsident Ingo Wortmann

Der VDV hatte das Gesetzgebungsverfahren mit zahlreichen Stellungnahmen, Positionspapieren und Rechtsgutachten eng begleitet.
Der VDV sieht mit dem neuen Rechtsrahmen rechtzeitig zum Ende der laufenden Legislatur die ersten Voraussetzungen erfüllt: „Das Gesetz ist nun da, jetzt brauchen wir von den Herstellern die Fahrzeuge, um diese zügig in den Regelbetrieb zu bringen.“ Begrüßenswert sei insbesondere die Aufnahme von Übergangsregelungen für die bestehenden Pilotversuche und Genehmigungsverfahren, die der Branchenverband bereits im Rahmen der Sachverständigenanhörungen im Verkehrsausschuss adressiert hatte.
Für die konkrete Umsetzung des Gesetzes sei es jedoch notwendig, die Durchführungsverordnung noch in dieser Legislatur zu finalisieren und zu verabschieden. „Das Gesetz allein wird noch zu keinem flächendeckenden Regelbetrieb führen. Erst mit der Verordnung und den darin genannten Verfahrensvorschriften und Anforderungen können Hersteller und Verkehrsunternehmen gemeinsam mit dem Kraftfahrtbundesamt und den beteiligten Stellen auf Landesebene in Genehmigungsverfahren einsteigen und Musterlösungen entwickeln“, so Wortmann.

Auch auf dem 5. VDV-Kongress Autonomes Fahren im öffentlichen Verkehr am 18./19. Mai ist deutlich geworden, dass Politik und die Verkehrsunternehmen nun die Hersteller von Fahrzeugen und von Selbstfahrsystemen in der Pflicht sehen, die Chancen des Gesetzes zu nutzen um sichere Shuttle-Lösungen für den öffentlichen Verkehr zu entwickeln. Mehrere Hersteller haben angekündigt, in den nächsten Jahren fahrerlose Anwendungen im städtischen Verkehr zu ermöglichen. Die Kongressteilnehmer stellten heraus, dass man nun rasch in den Regelbetrieb kommen müsse: „Autonomes Fahren im öffentlichen Verkehr ist ein wichtiger Baustein für die Mobilitätswende – und es ist klar, dass es für den Betrieb der Flotten einen hohen finanziellen Mehrbedarf geben wird, dem aber auch ein hoher volkswirtschaftlicher und klimapolitischer Nutzen gegenübersteht – hier sind bei der finanziellen Unterstützung von weiteren Projekten zum autonomen Fahren im ÖPNV neben den Ländern auch der Bund gefordert.“ Dies sei die Voraussetzung für die Kundenakzeptanz und die wirtschaftliche betriebliche und verkehrliche Einbindung“, so Wortmann abschließend.

Quelle: VDV