Gutachten zum Autonomen Fahren veröffentlicht

Auf dem heutigen „Future Mobility Talk“ des Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e. V. (VDV) und am Vortag der Beratungen des Deutschen Bundestages zum „Gesetzesentwurf zum Autonomen Fahren in festgelegten Betriebsbereichen“ wurde das „Innovationspapier zur automatisierten und fahrerlosen Personenbeförderung“ der Rechtsanwaltskanzlei Rödl & Partner vorgestellt.

„Autonomes Fahren kann nur durch eine tiefe Integration in das ÖPNV-Angebot und als dessen Ergänzung gelingen. So vermeiden wir Bumerang-Effekte wie den Stau autonomer Fahrzeuge, ohne jeden Platzgewinn in unseren Städten. Nur so schaffen wir auch Akzeptanz bei den Fahrgästen und können Deutschland in diesem Markt zur Spitze verhelfen. Das Gutachten bestätigt die Einschätzung des Branchenverbandes, dass es sich um einen innovativen Gesetzesentwurf handelt“, so VDV-Vizepräsident Werner Overkamp.

Das Gutachten betont das Potenzial autonomer Verkehrsangebote für den ÖPNV und evaluiert die Gesetzesentwürfe zum Autonomen Fahren auf ihre Vereinbarkeit mit dem klassischen Linienverkehr. Werner Overkamp: „Wir brauchen das Gesetz in dieser Legislatur, um Rechts- und Planungssicherheit für die zahlreichen Projekte der Verkehrsunternehmen in Deutschland zu erlangen. Sobald es vorliegt, können wir diese als Betreiber autonomer Verkehrsangebote viel stärker in den Markt bringen und das lokale Nahverkehrsangebot ergänzen.“

Regulatorische Voraussetzung für autonome Verkehre müsse eine sinnvolle Integration in das Verkehrsnetz sein. Das Ziel, mehr Mobilität bei weniger Verkehr kann nur mit einem stärkeren ÖPNV erreicht werden. „Linienbusse mit ihren höheren Beförderungskapazitäten dürfen jedoch nicht mit kleinen, autonomen Einheiten im Wettbewerb stehen. Eine Konkurrenz ist der Mobilitätswende abträglich. Der Schlüssel liegt in der sinnvollen Ergänzung. Die neue Technik erfordert umfangreiche Neuinvestitionen, welche ökonomisch nur vertretbar sind, wenn die Mehrkosten für die Fahrzeuge und die Infrastruktur langfristig zu verminderten Personal-, Unfall- und Energiekosten führen“, so Martin Schmitz, VDV-Geschäftsführer Technik und Mitglied des Runden Tisches Automatisiertes Fahren beim BMVI. Gemäß Gutachten sei sonst zu befürchten, dass keine Integration in das Bus- und Bahnangebot vor Ort stattfinden werde.

Die Vorteile autonomer Verkehrsangebote können ausgeschöpft werden, wenn zwischen Betreibern und Herstellern ein transparenter und standardisierter Datenaustausch gewährleistet sei.

Das Innovationspapier von Rödl & Partner und das VDV-Positionspapier zum Autonomen Fahren finden sich auf der VDV-Themenseite. Mehr Informationen zum Future Mobility Talk der VDV-Akademie sind hier hinterlegt.

Quelle: VDV

Trends bei Österreichs Treibhausgasemissionen zeigen in die richtige Richtung

„Im Bundesstaat Österreich teilen sich Bund und Ländern die Kompetenzen im Energie- und Klimabereich. Intensive Kooperation ist nötig, um die Klimaziele zu erreichen. Der Trend bei den Treibhausgasemissionen geht in die richtige Richtung, ist aber noch nicht stark genug: Bis 2019 konnten nur 11 Prozent der Treibhausgasemissionen in Österreich eingespart werden“, sagt Günter Pauritsch von der Österreichischen Energieagentur. Er bezieht sich auf erste Ergebnisse einer Analyse der Klima- und Energiestrategien der heimischen Bundesländer, die die Österreichische Energieagentur im Auftrag der IG Windkraft, von Photovoltaic Austria, Kleinwasserkraft Österreich und des Dachverbandes Erneuerbare Energie Österreich (EEÖ) durchgeführt hat. Demnach hat Österreich nur zwei Drittel der angestrebten Ziele bis 2020 (-16 Prozent) und etwas weniger als ein Drittel der derzeitigen Ziele bis 2030 (-36 Prozent gegenüber 2005) erreicht. Die EU hat diese Ziele bis 2030 auf 55 Prozent angehoben, dementsprechend müssen auch die Ziele und Maßnahmen in Österreich angepasst werden.

Wenig positiv sind die Zahlen beim Verkehr: Hier konnten die Emissionen nur in zu geringem Ausmaß von 4 Prozent reduziert werden. Gründe dafür sind unter anderem ein stetig steigendes Verkehrsaufkommen und auch der so genannte Tanktourismus.

„Beim Verkehr besteht der größte Handlungsbedarf. Die Reduktion der Treibhausgasemissionen im Verkehr erfordert unter anderem eine schnelle Elektrifizierung des Pkw-Verkehrs“, betont Pauritsch. Dafür wiederum ist der konsequente weitere Ausbau der Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energieträgern notwendig.

In Summe sind bisher die Stromimporte nach Österreich laufend gestiegen, wenngleich bereits manche Bundesländer mehr erneuerbaren Strom produzieren, als sie verbrauchen.

Eine gute Nachricht ergibt die Analyse der Ausbaupotenziale für erneuerbaren Strom in den heimischen Bundesländern. Die Wasserkraftpotenziale sind in Österreich bereits stark genützt, die noch verbleibenden Potenziale betragen circa 15 TWh, wovon jedoch ein Teil nicht realisierbar ist. In manchen Bundesländern gibt es noch hohe Windkraft-Potenziale, österreichweit handelt es sich um realisierbare Potenziale bis 2030 von 15 TWh.

Zahlreiche Grafiken finden Sie in der Präsentation oder dem Endbericht zum ersten Teil der Studie.

Quelle: Österreichische Energieagentur

Weniger Lieferverkehr durch Güter-Tram

Mit weiteren 136.000 Euro beteiligt sich Hessen an der Erprobung einer Güter-Straßenbahn in Frankfurt. Der Zuschuss fließt an die Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS), wie Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir mitteilte. „Klimafreundliche Logistik ist ein Zukunftsthema“, sagte Al-Wazir. „In Hessen sollen die Konzepte dafür entstehen – sowohl für den Fernverkehr wie auch für die berühmte letzte Meile.“ 

In Frankfurt untersuchte die Hochschule seit 2018 zusammen mit der Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF) und dem Paketdienst Hermes, ob Straßenbahnen dazu beitragen können, Innenstädte vom Lieferverkehr zu entlasten, indem sie Pakete von Umschlagplätzen am Cityrand so weit in den Stadtkern befördern, dass sie dort von Fahrradkurieren übernommen werden können. Dabei konnten praktische Tests die grundsätzliche Machbarkeit nachweisen. Berechnungen ergaben, dass die Cargo-Tram im Vergleich mit Lieferwagen über die Hälfte des Treibhausgases CO2 einspart. Dieses Projekt hatte das Land bereits mit 210.000 Euro unterstützt.  

Allerdings sind technische und organisatorische Schwierigkeiten zu überwinden. So hatte sich in der ersten Phase des Versuchs gezeigt, dass sich eine reguläre Passagier-Tram wegen ihrer Inneneinrichtung nur bedingt für den Gütertransport eignet. Der neue Zuschuss dient deshalb unter anderem zur Erkundung entsprechender Umbaumöglichkeiten. Ferner geht es um Betriebskonzepte, die den sehr unterschiedlichen Anforderungen des Passagier- und des Gütertransports gleichermaßen gerecht werden.

Die Fortsetzung des Projekts soll weitere Fragen eines möglichen Praxisbetriebs klären. Zum einen werden verschiedene Szenarien wie etwa die Nutzung einer speziellen Gütertram und der kombinierte Transport von Waren und Passagieren digital simuliert. Zum anderen werden juristische Aspekte untersucht. Erste Ergebnisse zeigen, dass neben den ökologischen Vorteilen auch eine erhebliche Kostenersparnis gegenüber den heutigen Lieferwegen zu erwarten ist. 

„Angesichts des rasant wachsenden Online-Handels sind immer mehr Paketzustellerinnen und -zusteller im Stadtbild zu sehen – genau darum ist eine neue Transportlösung notwendig“, erläutert Prof. Dr. Kai-Oliver Schocke, Direktor des Research Lab for Urban Transport (ReLut) der Frankfurt UAS. „Von besonderem Interesse ist es daher, wie die Pakete effizient zum Endkunden kommen. Mit der Tram und mit einem Lastenfahrrad unter Verwendung eines standardisierten Containers trägt das Projekt deutlich zur Reduzierung der Diesel-Lieferverkehre bei; gleichzeitig werden Kosten für die Unternehmen eingespart.“

Quelle: Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen

Elisabeth Waltjen ist erste Bahnhofsleiterin Wiens

Elisabeth Waltjen (30) übernimmt ab sofort die Leitung der Straßenbahnremisen Hernals und Gürtel. In ihrer Funktion verantwortet sie den optimalen Betrieb von zehn Straßenbahnlinien (1,2,9,37,38,40,41,42,43,D) sowie die Führung von rund 360 Mitarbeitern. Sie ist die erste Bahnhofsleiterin bei den Wiener Linien.

“Ich habe direkt nach meinem Studium an der Technischen Universität Wien bei den Wiener Linien im Traineeprogramm begonnen. In meiner ersten Woche war ich auf einem Straßenbahn-Bahnhof. Da waren so viele Leute, so viele Züge, das Zusammenspiel der vielen Abteilungen, die Logistik, wie eines ins andere greift – das hat mich sehr beeindruckt. Da wusste ich: ich will Leiterin eines Straßenbahnsektors werden”, schwärmt die 30-Jährige.

Im Zuge der Remisen-Erneuerungen steht Waltjen auch gleich ein großes Projekt vor der Tür: “Meine größte Herausforderung ist es, mit meinem Team den Betrieb auf den bevorstehenden Bahnhofsumbau Hernals vorzubereiten. Trotz der großen Bauarbeiten wollen wir unseren Fahrgästen weiterhin perfekten Service bieten und den reibungslosen Betrieb aufrecht erhalten. Ich freue mich sehr mit meinem Team neue Ideen umzusetzen!”

“Elisabeth Waltjen ist wahrlich ein Vorbild. Sie hat es in wenigen Jahren vom Trainee zur Führungskraft geschafft. Ich freue mich immer wieder, dass wir so kompetente, technikbegeisterte Frauen bei uns im Unternehmen haben”, freut sich Alexandra Reinagl, Geschäftsführerin der Wiener Linien. Bei den Wiener Linien wird besonders auf gleiche Förderung der Karrierechancen und Elternkarenz geachtet. Gleiche Bezahlung für den gleichen Job ist bei den Wiener Linien selbstverständlich.

Quelle: Wiener Linien

Stadler produziert die neuen Züge der vesuvianischen Linien

Ente Autonomo Volturno (EAV) hat Stadler den Zuschlag für einen Rahmenvertrag, der die Produktion, Lieferung und Instandhaltung von bis zu 40 elektrischen Zügen über acht Jahre umfasst, erteilt. Die neuen Züge werden im Stadt- und Vorortverkehr auf der von Neapel ausgehenden Vesuv-Schmalspurstrecke (950 mm) eingesetzt. Im ersten Abruf ist die Lieferung von 23 Fahrzeugen vorgesehen.

Mit der Anschaffung der neuen Flotte werden die ältesten Fahrzeuge schrittweise ersetzt und die Qualität und das Angebot an Transportdienstleistungen erhöht. Der Fahrgastkomfort soll durch den Einsatz moderner Fahrzeuge verbessert werden. Diese enstprechen zudem den neuesten Standards in Bezug auf Zuverlässigkeit und Sicherheit.

Umberto De Gregorio, Präsident von EAV, drückte seine Zufriedenheit aus: «Der Beginn der Zusammenarbeit mit Stadler, die schließlich den Bau von vierzig neuen Zügen ermöglichen wird, bereichert die Flotte der vesuvianischen Linien. Wir starten einen Erneuerungsprozess, der es uns in den kommenden Jahren ermöglichen wird, angemessen auf den Wunsch nach Mobilität in einem für die Region Kampanien besonders wichtigen Gebiet zu reagieren.»

Iñigo Parra, CEO von Stadler Valencia, sagte: «Wir sind stolz darauf, mit der Lieferung der modernen Züge für den Betrieb von Stadt- und Vorortdiensten in einem der charakteristischsten und bekanntesten Netze der italienischen Eisenbahn beauftragt worden zu sein. Wir freuen uns, unsere Technologie und unser Know-how in dieses wichtige Mobilitätsprojekt einzubringen und das Reiseerlebnis für Anwohner und Touristen zu verbessern.»

Die neuen elektrischen Züge bestehen aus drei Aluminium-Wagen, die das Gesamtgewicht des Fahrzeugs reduzieren und damit den Energiebedarf deutlich senken. Auf einer Gesamtlänge von rund 40 Metern sind die neuen Züge mit fünf Türen auf jeder Seite ausgestattet, um einen schnellen Fahrgastwechsel in den Bahnhöfen und einen optimalen Passagierfluss an Bord zu ermöglichen. Auch Personen mit eingeschränkter Mobilität können sich aufgrund des breiten Ganges problemlos über die gesamte Länge des Zuges bewegen.

Quelle: Stadler

Aufsichtsrat verlängert Verträge der DB-Vorstände Lutz, Huber und Pofalla

Der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn AG hat am Mittwoch wichtige personelle Entscheidungen getroffen. Während einer turnusmäßigen Sitzung verlängerte das Kontrollgremium die Verträge von DB-Vorstandsvorsitzenden Dr. Richard Lutz, Personenverkehrsvorstand Berthold Huber und Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla. AR-Vorsitzender Michael Odenwald erklärte in Berlin: „Wir setzen auf personelle Kontinuität, um die eingeleitete Modernisierung der Bahn mit aller Konsequenz fortzusetzen. Mit seiner Entscheidung honoriert der Aufsichtsrat die bisher erfolgreiche Arbeit.“

Der neue Vertrag des 56-jährigen Richard Lutz läuft bis März 2027. Sein alter Kontrakt endet im März 2022 und wird somit um fünf Jahre verlängert. AR-Vorsitzender Odenwald: „Herr Dr. Lutz ist leidenschaftlicher Eisenbahner. Sein Name ist untrennbar mit der zukunftsweisenden Strategie Starke Schiene verbunden. Diese gilt es nun zum Wohle unserer Kunden Stück für Stück umzusetzen.“

Ebenfalls um fünf Jahre, bis März 2027, wird der Vertrag von Berthold Huber (57) verlängert. AR-Vorsitzender Odenwald: „Herr Huber treibt seit Jahren mit Nachdruck die Wachstumsoffensive des Fernverkehrs voran. Gleichzeitig hat der DB-Regionalverkehr seine Marktführerschaft trotz eines immer stärker werdenden Wettbewerbs verteidigt.“

Ronald Pofalla (61), dessen alter Vertrag auch im März 2022 ausläuft, wird bis Juli 2025 verlängert. Zu diesem Zeitpunkt erreicht er sein gesetzliches Renteneintrittsalter. AR-Vorsitzender Odenwald: „Herr Pofalla betreibt mit großem Engagement eine historisch einzigartige Modernisierung und Digitalisierung des Schienennetzes. Damit werden die notwendigen Kapazitäten geschaffen, um die ehrgeizigen Wachstumsziele der DB zu erreichen.“

Bereits Mitte Februar hatte die DB mitgeteilt, dass Prof. Dr. Sabina Jeschke, Vorständin für Digitalisierung und Technik, das Unternehmen im Mai auf eigenen Wunsch und im besten freundschaftlichen Einvernehmen verlassen wird. Die gebürtige Schwedin begründete ihre Entscheidung damit, sich künftig stärker in die Start-up-Szene – vor allem auf internationaler Ebene – und in Hightech-Entwicklungen einbringen zu wollen. AR-Vorsitzender Odenwald und DB-Vorstandsvorsitzender Dr. Richard Lutz bedauerten am Mittwoch ausdrücklich ihr Ausscheiden und wünschten ihr für die Zukunft alles erdenklich Gute.

Zu den heutigen Vertragsverlängerungen erklärte Dr. Richard Lutz: „Ich freue mich sehr, gemeinsam mit dem Vorstandsteam die kommenden Aufgaben anzupacken. Unser Ziel ist klar: Wir werden die Bahn besser und die Schiene stark machen – und damit unseren Beitrag für Klima und Umwelt leisten.“

Quelle: Deutsche Bahn AG

Elektromobilität boomt trotz Pandemie

Während die Automobilmärkte im vergangenen Jahr weltweit die negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie spürten, gingen die Verkaufszahlen von Elektrofahrzeugen – insbesondere in Deutschland – steil nach oben. Laut den Autoren der Studie „E-Mobility Index 2021“ sollte die deutsche Autoindustrie die von der Politik vorgegebenen CO2-Ziele daher größtenteils erfüllen können.

Zu diesen und weiteren Ergebnissen kommt die aktuelle Ausgabe des “E-Mobility Index 2021”. Die von der Unternehmensberatung Roland Berger und der fka GmbH gemeinsam entwickelten Studie zur Elektromobilität basiert auf den drei zentralen Bewertungsbereichen Technologie, Industrie und Markt.

Allein in Deutschland wurden 2020 knapp 400.000 Autos mit elektrischem Antrieb von Kunden neu zugelassen, im Vorjahr lag die Zahl noch bei 112.000. Damit hat sich der Elektroauto-Absatz mehr als verdreifacht, der Anteil der Elektrofahrzeuge in Deutschland am Gesamtmarkt stieg auf 12,6 Prozent (2019: 2,9 Prozent). Deutschland ist nun hinter China der zweitgrößte Markt für E-Autos weltweit.

Für die positive Entwicklung der Elektromobilität in Europa ist vor allem die staatliche Förderung von E-Autos in Form von Kaufprämien verantwortlich. So wird beispielsweise in Deutschland der Kauf von reinen Elektrofahrzeugen von öffentlichen Stellen und Herstellern mit bis zu 9.000 Euro bezuschusst, bei Plug-in-Hybriden sind es bis zu 6.750 Euro.

Wie bereits im Vorjahr haben die Automobilhersteller auch 2020 die Produktionskapazitäten für elektrisch angetriebene Fahrzeuge erhöht. Trotz dieser Steigerung in der Fahrzeug-Produktion konnte die öffentliche Nachfrage nach Elektroautos nicht immer bedient werden. Wartezeiten von bis zu einem Jahr und Lieferstopps für bestimmte Fahrzeuge blieben daher nicht aus und hinderten die Elektromobilität an einem noch größeren Wachstum.

Aufgrund der insgesamt positiven Marktentwicklung gehen die Autoren der Studie davon aus, dass die europäischen Automobilhersteller die vorgeschriebene Grenze für den Flottenschnitt erfüllen werden. Diese liegt für alle neu zugelassenen Fahrzeuge ab 2021 bei 95 g CO2/km und muss EU-weit eingehalten werden.

Drei Entwicklungen in Bezug auf die Elektromobilität stellen die Automobilindustrie allerdings vor Herausforderungen:

  1. Die EU-Kommission will die Klimaziele für Fahrzeuge weiter anpassen. Demnach sollen neu zugelassene Fahrzeuge 2030 im Schnitt 50 Prozent weniger CO2 ausstoßen. Bisher waren 37,5 Prozent weniger CO2 Ausstoß für Neufahrzeuge vorgesehen.
  2. In Studien zu Plug-in-Hybriden konnten zwei- bis vierfach erhöhte CO2-Realemissionen festgestellt werden. Infolgedessen fordern immer mehr Politiker und Umweltorganisationen, die steuerliche Förderung von einem Plug-in-Hybrid im Vergleich zu einem Elektrofahrzeug zu senken.
  3. Regulierungsbehörden achten künftig verstärkt auf die Lebenszyklusbewertung eines Autos. Nicht nur die Emissionen während der Nutzung des Fahrzeugs, sondern auch die Rohstoffgewinnung und die entstehenden Emissionen bei der Produktion von Fahrzeugen spielen dann eine Rolle. Da die Automobilhersteller nur etwa 10 bis 20 Prozent der CO2-Emissionen bei der Produktion eines Elektroautos verursachen, sind alle Lieferanten in der Wertschöpfungskette in der Pflicht, ihren CO2-Fußabdruck bei der Fahrzeug-Herstellung zu verbessern.

Quelle: Roland Berger

Pikmi ist erfolgreich gestartet

Am 10. November 2020 startete mit Pikmi Zürichs erstes «On-Demand-Ridepooling»-Angebot im ÖV. Der Pilotbetrieb in den Quartieren Altstetten und Albisrieden ist erfolgreich angelaufen. Die Nachfrage erfüllte in den ersten Monaten in einem schwierigen Umfeld die Erwartungen, insbesondere an Feiertagen und am Wochenende. Die Fahrgäste bewerten vor allem die kurzen Zugangswege und Wartezeiten sowie das freundliche Fahrpersonal positiv.

Die meistgenutzten Haltepunkte der Fahrten mit Pikmi bieten Um­steige­möglich­keiten auf die regulären ÖV-Linien. Dies deutet darauf hin, dass Pikmi oft als Teil einer Reise mit verschiedenen öffent­lichen Verkehrs­mitteln genutzt wird. Häufiger Start- und Zielpunkt von Pikmi ist ausserdem das Gebiet um das Stadtspital Triemli, wo in Absprache mit dem Spital attraktiv gelegene Einstiegs­punkte für die Angestellten definiert werden konnten.

Zu einem Haltepunkt legen Nutzer im Schnitt etwa 80 Meter zurück. Der Zugang zum ÖV wird somit klar verbessert, die Distanz zu einer ÖV-Haltestelle in der Stadt Zürich beträgt üblicherweise bis zu 300 Meter. Eine Fahrt mit Pikmi ist durchschnittlich ungefähr zwei Kilometer weit und dauert in der Regel fünf bis sechs Minuten. Erste Kundenbefragungen zeigen, dass vor allem Fahrten mit Tram oder Bus durch Pikmi ersetzt werden. So besitzen über 90 % der Befrag­ten ein ÖV-Abonnement. Da Fahrten mit Pikmi eher kurz sind, werden allerdings auch Velofahrten oder Fusswege durch Fahrten mit Pikmi ersetzt. Nur sehr wenige der befragten Fahrgäste geben an, Pikmi anstelle eines Taxis benutzt oder auf eine Fahrt mit dem eigenen Auto verzichtet zu haben.

Mitte März 2021 haben sich 2918 Kunden bei Pikmi angemeldet. Etwa 280 davon sind häufige Nutzer mit mehr als fünf ab­sol­vier­ten Fahrten.

Die befragten Kunden wären durchschnittlich bereit, 7,5 Minuten auf Pikmi zu warten. Dieser Wert konnte im Betrieb fast immer erreicht werden, so auch an Tagen mit grosser Nachfrage. Die Idee von Pikmi ist gut aufgenom­men worden, das flexible Konzept findet viel Zuspruch. Die App von Technologiepartner ViaVan wird gut bewertet, ebenso die eingesetzten Fahrzeuge des Partners Mobility.  

Im Februar hat die Online-Mitwirkung zu Pikmi stattgefunden. Bei der Auswertung der Rückmeldungen hat sich gezeigt, dass die Funktionsweise von Pikmi, insbesondere das Zusammenfassen von Fahrten («Ridepooling») sowie die damit einhergehende Änderung des Fahrtweges oder der Ankunftszeit, aus­führ­licher erklärt werden müssen. Der Pilotbetrieb von Pikmi dauert bis April 2022. Das Angebot und die App werden in dieser Zeit laufend optimiert.

Quelle: VBZ

National Express verbessert Qualität auf vielen Linien

Das Eisenbahnverkehrsunternehmen National Express hat mehr denn je zu einem qualitativ hochwertigen SPNV in Nordrhein-Westfalen beigetragen. Der in der letzten Woche veröffentlichte Qualitätsbericht SPNV 2020 des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR) bestätigt, dass das Unternehmen sowohl auf seinen Bestandslinien RE 7 und RB 48 als auch auf den jüngst übernommenen Linien RE 5 (RRX) und RE 6 (RRX) in vielen Bereichen seine Verkehrs- und Serviceleistung verbessern konnte. 

National Express konnte auf allen Linien die Pünktlichkeit erhöhen. Aufgrund von Fahrdienstvorschriften haben Fernverkehrszüge grundsätzlich und mitunter sogar Güterzüge Vorrang vor Regionalzügen, weshalb sich Verspätungen im Fernverkehr immer wieder auf die Linien von National Express übertragen. Dennoch konnte National Express insbesondere auf den neu übernommenen Linien RE 5 (RRX) und RE 6 (RRX) die Pünktlichkeit signifikant steigern. So ist der RE 5 (RRX) seit der Übernahme um 37 % pünktlicher und der RE 6 (RRX) um 29 %.

Auch in Punkto Zugausfälle war das Unternehmen in der Lage, das Vorjahresergebnis zu verbessern. Insgesamt gesehen fallen 2020 bei National Express 2,44 % aller bestellten Zugkilometer unvorhersehbar aus, im Vorjahr waren es noch 2,82 %. 

Die positive Entwicklung kam auch bei den Fahrgästen gut an: Bei der Fahrgastzufriedenheit hat das Unternehmen stark aufholen können und schaffte es vom 6. Platz im Jahr 2019 auf den 2. Platz – und liegt mit einer Benotung von 2,14 nahezu gleichauf mit dem Erstplatzierten. Bei den Kategorien Fahrgastinformation im Störungsfall, Sauberkeit und beim Sicherheitsempfinden belegt National Express sogar den ersten Platz. Alle vier Linien des Unternehmens schneiden aus Sicht der Reisenden besser ab als im Jahr 2019. 

Der 15. SPNV-Qualitätsbericht des VRR untersucht Bereiche wie Pünktlichkeit, Zugausfälle oder Zustand der Fahrzeuge und zeigt die Leistungen der Eisenbahnverkehrsunternehmen und des Vertriebsdienstleisters des letzten Jahres auf. Er dokumentiert die Qualität des Schienenpersonennahverkehrs im Verbundraum auf Basis von Daten, die durch Liefernachweise der Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) durch Messungen und Erhebungen der VRR Profitester sowie durch Fahrgastbefragungen externer Unternehmen erhoben werden.

Quelle: National Express

Erste E-Busse von Solaris auf dem tschechischen Markt gehen nach Ostrava

Nächstes Jahr treffen in der tschechischen Stadt Ostrava 24 neue Solaris-Busse Urbino 12 electric ein, die im Rahmen einer vom lokalen Betreiber Dopravní Podnik Ostrava a.s. durchgeführten Ausschreibung bestellt wurden. Gemäß dem Vertrag sollen zusammen mit den Fahrzeugen 24 mobile, 4 Pantograf- und 4 Ladestationen für Wartungszwecke geliefert werden.

 „Wir freuen uns sehr, dass die Stadt Ostrava auf ihrem Weg der elektrischen Revolution sich entschieden hat, auf das Unternehmen Solaris zu vertrauen, das den ÖPNV in europäischen Städten allmählich erobert. Dopravní Podnik in Ostrava war unser erster Kunde in Tschechien, sowie vor über 20 Jahren auch der erste ausländische Abnehmer eines Solaris-Busses überhaupt. Die Beschaffungsentscheidungen von DPO spiegeln einen äußerst restriktiven Ansatz des Nahverkehrsunternehmens zur Umstellung seiner Flotte wider und stehen im Einklang mit seinem Motto: ‘ÖPNV ohne Diesel!’.”, sagte Petros Spinaris, Vorstandsmitglied von Solaris.

Die bestellten Fahrzeuge werden mit Solaris High Power-Batterien mit 90 kWh Gesamtkapazität ausgestattet. Diese Kapazität wurde an häufige und kurze Ladezeiten, die für die Route, auf der die Busse eingesetzt werden, typisch sind, optimal angepasst. Außer der konventionellen Ladung per Stecker werden die Urbino electric auch über einen Top-Down-Pantografen im OppCharge-Standard geladen.

Die mit einer Klimaanlage, einem WLAN-Netz wie auch mit leicht zugänglichen USB-Ladebuchsen ausgestatteten Busse mit einer Türanordnung 2-2-2 bieten für mindestens 80 Fahrgäste Platz. Alle Modelle werden zudem eine externe und interne LED-Beleuchtung besitzen, wie auch ein aus 7 Kameras bestehendes Videoüberwachungssystem. Für die Sicherheit der Busfahrer sorgt ein vom Fahrgastraum vollständig abgetrennter und komfortabel eingerichteter Fahrerarbeitsplatz mit einem separaten Einstieg.

Solaris-Fahrzeuge sind den Einwohnern von Ostrava sehr gut bekannt. In diese tschechische Stadt wurden bisher insgesamt über 400 Solaris-Einheiten ausgeliefert. Die meisten davon sind umweltfreundliche CNG-Busse und emissionsfreie O-Busse. In Kürze folgen ihnen auch die 12 Meter langen Urbino electric.

Quelle: Solaris