Kampagne #besserweiter für Deutschen PR-Preis nominiert

Die bundesweite Aufklärungs- und Informationskampagne #besserweiter, die unter Federführung des Branchenverbands VDV gemeinsam von Bund, Ländern, kommunalen Spitzenverbänden und den VDV-Mitgliedsunternehmen getragen wird, ist für den Deutschen PR-Preis 2021 nominiert worden. In der Kategorie „Verbände und öffentliche Einrichtungen“ stehen insgesamt drei Kampagnen im Finale, die Preisverleihung findet am 24. Juni 2021 statt.

„Diese Kampagne leistet seit Monaten einen wichtigen Beitrag für unsere Branche und unsere Fahrgäste, um in schwierigen Zeiten mit der nötigen Sachlichkeit und Transparenz über die sichere Nutzung von Bussen und Bahnen während der Corona-Pandemie aufzuklären. Wir freuen uns, dass die Jury des renommierten Deutschen PR-Preises dies genauso einschätzt und die Kampagne deshalb für das Finale nominiert hat. Ich danke allen Partnerinnen und Partnern, die uns bislang bei der Kampagne unterstützt haben. Es ist für die weitere Aufklärungsarbeit und für die Rückgewinnung von Fahrgästen, unabdingbar, dass wir diese erfolgreiche Kampagne gemeinsam weiter fortsetzen. Wir müssen alles tun, damit die Fahrgäste möglichst bald, sobald die Pandemieentwicklung dies zulässt, umfangreich in den Nahverkehr zurückkehren. Wenn die Bürgerinnen und Bürger mehrheitlich geimpft und immunisiert sind und sowohl Kurzarbeit als auch Homeoffice wieder zurückgehen, müssen wir schnellstmöglich an die Fahrgastzahlen vor Corona herankommen, sonst schaffen wir die Mobilitätswende nicht. Dies ist für die wirtschaftliche Existenz der Branche und für das Erreichen der Klimaschutzziele im Verkehrssektor von enormer Bedeutung. Die Branchenkampagne #besserweiter soll dazu auch weiterhin beitragen.“

VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff

Quelle: VDV

Kabinett beschließt Referenten-Entwurf für das Fahrrad- und Nahmobilitätsgesetz

Die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen hat am 2. März 2021 den Referentenentwurf für das Fahrrad- und Nahmobilitätsgesetz (FaNaG NRW) beschlossen und zur Verbändeanhörung freigegeben.

„Das Fahrrad als Allround-Verkehrsmittel wird immer wichtiger. Mit dem Fahrrad- und Nahmobilitätsgesetz schließen wir nahtlos an die ambitionierte Fahrrad-Politik der vergangenen Jahre an. Die Förderung des Radverkehrs wird jetzt im Gesetz verankert. Damit schaffen wir die Grundlage für den weiteren systematischen Ausbau eines landesweiten Radwegenetzes und machen Mobilität in Nordrhein-Westfalen besser, sicherer und sauberer“, sagte Verkehrsminister Hendrik Wüst.

Die Volksinitiative „Aufbruch Fahrrad“ mit über 200.000 Unterstützern hatte sich für die Einführung eines Gesetzes für Radfahrer stark gemacht. Daraufhin hat der Landtag die Landesregierung beauftragt, ein Gesetz zu erarbeiten, das sich an den Forderungen der Volksinitiative orientiert. Die Landesregierung greift darüber hinaus die Nahmobilität ganzheitlich auf: Fahrrad-, Fußverkehr und Elektrokleinstfahrzeuge.

Kernpunkte des neuen Fahrrad- und Nahmobilitätsgesetzes:

Radvorrangnetz: Mit dem Gesetz wird ein Radvorrangnetz von landesweiten Verbindungen definiert. Das Radvorrangnetz wird mit Priorität geplant und gebaut. Städte, Gemeinden und Kreise sollen ihre örtlichen und überörtlichen Radnetze in das Radvorrangnetz integrieren.

Bedarfsplan für Radschnellverbindungen: Zum Bau von Radschnellverbindungen wird ein Bedarfsplan erstellt. Das schafft Planungssicherheit für bestehende und zukünftige Planungen von Radwegen.

Vernetzung des Fahrrades: Das FaNaG NRW schafft die gesetzliche Grundlage für die Förderung vernetzter Mobilität. Gefördert werden Radstationen, Fahrrad-Garagen auch mit Lademöglichkeiten für E-Bikes, Mobilstationen als Verknüpfungspunkt für verschiedene Verkehrsmittel, etwa Bus und Bahn, E-Scooter, On-Demand-Shuttle oder Leih-Räder.

Gleichrangigkeit im Straßenverkehr: Das Fahrrad- und Nahmobilitätsgesetz macht das Fahrrad erstmals zu einem gleichrangigen Verkehrsmittel neben allen anderen. Zur Nahmobilität gehört nicht nur der Radverkehr. So sieht das Gesetz attraktive und barrierefreie Gehwege vor. Ampelschaltungen sollen Fußgängern künftig gleiche Rechte wie Rad- und Autofahrern einräumen.

25 Prozent Radanteil: In Nordrhein-Westfalen sollen künftig 25 Prozent der Verkehrswege (Modal Split) auf das Rad entfallen. „Das ist kein unrealistischer Wert. Im Münsterland liegen wir schon deutlich darüber. Nicht zuletzt mit E-Bikes, Pedelecs und besserer Infrastruktur geht das überall“, sagte Verkehrsminister Wüst.

Sicherheit: Verkehrssicherheit wird im Fahrrad- und Nahmobilitätsgesetz ein herausragender Stellenwert beigemessen. Die „Vision Zero“ – also das Bestreben, dass niemand im Straßenverkehr zu Schaden kommt – ist fest verankert. Die Förderung der Landesverkehrswacht wird zur gesetzlichen Pflichtaufgabe. In den nächsten fünf Jahren sollen alle landeseigenen Nutzfahrzeuge ab 3,5 Tonnen und größere Busse mit Abbiegeassistenten ausgerüstet werden.

Kommunale Unterstützung: Das Fahrrad- und Nahmobilitätsgesetz stärkt die Beratung der Kommunen. Die Unterstützung der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise (AGFS) und des Zukunftsnetzes Mobilität Nordrhein-Westfalen wird im Gesetz festgeschrieben.

Quelle: Ministerium für Verkehr Nordrhein-Westfalen

VAG_Rad: Kooperation mit Carsharing-Anbieter ausgeweitet

Die VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg hat einen weiteren Schritt in Richtung vernetzte Mobilität unternommen: Die Kooperation mit dem Carsharing-Anbieter scouter wurde ausgeweitet. Seit September 2020 erhalten Nutzer von VAG_Rad beim Carsharing-Anbieter scouter einmalig 50 Freikilometer. Im Gegenzug können scouter-Kunden sechs mal 60 Freiminuten beim Fahrradverleihsystem VAG_Rad einlösen. Diese Aktion kam bisher sehr gut an: Fast 200 Gutscheine wurden in den vergangenen Monaten eingelöst. Aufgrund des Erfolgs wurde die Zusammenarbeit ausgedehnt. Seit Anfang Februar können sich auch scouter-Kunden in der Nachbarstadt Fürth über sechs mal 60 Freiminuten bei VAG_Rad freuen.

Mit VAG_Rad und der Kooperation mit Carsharing-Anbietern bietet die VAG umweltverträgliche Lösungen für unterschiedlichste Mobilitätsbedürfnisse an. In Abhängigkeit von der Wegstrecke und dem Fahrtzweck gibt es viele Alternativen zum eigenen Pkw. Für längere Entfernungen oder regelmäßige Wege sind Busse und Bahnen in dichtem Takt eine gute Wahl. Für kürzere Wege oder spontane Fahrten stehen 1.500 Leihfahrräder zur Verfügung. Und für schwere Transporte oder Ziele abseits des Nahverkehrsnetzes können ÖPNV-Nutzer auf die Flotte der Carsharing-Anbieter zurückgreifen. So haben alle, die auf umweltschonende Mobilität setzen, viele Möglichkeiten, verschiedene Verkehrsmittel ganz unkompliziert miteinander zu kombinieren.

Sichtbar wird die Kombinationsmöglichkeit an vielen Punkten im Stadtgebiet, an denen ÖPNV, VAG_Rad und Carsharing aufeinandertreffen, beispielsweise an den U-Bahnhöfen Schoppershof, Nordostbahnhof, Friedrich-Ebert-Platz, Wöhr-der Wiese, Röthenbach, Gustav-Adolf-Straße, Langwasser Mitte und am Nelson-Mandela-Platz am Südausgang des Hauptbahnhofs.

Die Standorte sind an der 2,70 Meter hohen Stele zu erkennen, die mit bunten Icons und dem Namen „mobilpunkt“ auf die in unmittelbarer Nähe bestehenden Angebote aufmerksam macht. Darüber hinaus gibt es viele weitere Standorte im Stadtgebiet. Dies trägt insbesondere in der dicht bebauten Nürnberger Innenstadt zu einer Reduzierung des Kfz-Verkehrs und damit zu einer lebenswerteren Stadt bei.

Quelle: VAG

Leipzig investiert in 36 neue Fahrzeuge und Gleisnetz

In diesem Jahr kaufen die Leipziger Verkehrsbetriebe 17 neue XL-Bahnen und 19 Elektrobusse. Daneben investieren die Verkehrsbetriebe mit 39 Millionen Euro auf weiterhin hohem Niveau in ihr Gleisnetz. Im Fokus steht die Erhöhung der Leistungsfähigkeit. Ab Mai bauen die LVB am Adler und beginnen somit erste Schritte in der Modernisierung des zentralen westlichen Verkehrsknotens. Daneben stehen zahlreiche Instandhaltungsmaßnahmen im gesamten Stadtgebiet sowie an der Haltstelle Hauptbahnhof auf dem Plan.

Insgesamt investieren die LVB in diesem Jahr 138 Millionen Euro. Mit den neuen Bussen steigen die Verkehrsbetriebe schrittweise in die E-Bus-Technologie ein, um die Lebensqualität weiter zu verbessern und einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Entsprechende Umbauarbeiten zum Laden der Busse im Stadtgebiet sowie auf dem Bushof sind in Planung.

“Nach der Schulung und Qualifikation unserer Fahrer und Werkstattkollegen sowie dem notwendigen Infrastrukturumbau kommen die ersten Fahrzeuge auf der Buslinie 89 zum Einsatz. Hier verbessern wir dann auch unser Angebot und fahren aller 10 Minuten”, so Ronald Juhrs, Geschäftsführer Technik und Betrieb.

Ab April bieten die LVB den Bürgern in Teilen von Probstheida, Meusdorf und Holzhausen das flexible On-demand-Angebot Flexa an. Damit weitet der Mobilitätsdienstleister sein Flexa-Pilotgebiet aus. “Mit Flexa Nord haben wir mit den Bürgern vor Ort das nahezu Tür-zu-Tür-Angebot getestet und weiterentwickelt. Mit über 15.000 neuen Verbindungen und über 85.000 Fahrgästen ist Flexa erfolgreich unterwegs. Mit Flexa Südost wollen wir unsere Erfahrungen ausbauen und für die Bürger weiterentwickeln”, so Sandy Brachmann, Bereichsleiterin Marketing.

In einer Nutzerbefragung bestätigte sich der Erfolg von Flexa: Über 50 Prozent der Nutzer ersetzen mit Flexa eigene Autofahrten und über 70 Prozent nutzen deswegen seltener ihren eigenen Verbrenner.

Für die zukünftigen Entwicklungen brauchen die LVB weitere Mitarbeiter. Allein im letzten Jahr hat das Unternehmen mehr als 200 Stellen besetzt sowie über 50 Auszubildende eingestellt und konnten so ihren Bedarf abdecken. Allein in diesem Jahr suchen die LVB 173 Mitarbeitende sowie Auszubildende. Dabei setzen auch die LVB auf neue Wege. Der Online-Karrieretag findet ausschließlich digital im Internet statt und bietet die Chance mit Kollegen direkt ins Gespräch zu kommen. Der nächste Online-Karrieretag findet am 10. März statt. 

Quelle: Leipziger Verkehrsbetriebe

200 Millionen Euro Finanzierungsrunde in Volocopter unterzeichnet

Volocopter, Pionier der Urban Air Mobility, gab heute die Unterzeichnung seiner Series D Finanzierungsrunde über EUR 200 Millionen bekannt. Die Gelder fließen in den Zulassungsprozess des VoloCity, dem elektrischen Flugtaxi für Städte, beschleunigen die Eröffnung der ersten kommerziellen Routen, und untermauern die Führungsposition Volocopters im Urban Air Mobility (UAM) Markt. 

Volocopter arbeitet daran, neue und nachhaltige Mobilitätsangebote für Städte weltweit anzubieten. Das Unternehmen entwickelt elektrisch angetriebene Multikopter, die als VoloCity-Flugtaxi Menschen sicher an ihr Ziel fliegen oder als VoloDrone Güter in der Stadt transportieren werden.

Über zehn Jahre Entwicklungserfahrung machen Volocopter zu einem führenden Unternehmen des UAM-Markts. Als weltweit erstes und einziges Flugtaxi-Start-up mit Design Organisation Approval (DOA) der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA) rechnet Volocopter mit der Eröffnung der ersten kommerziellen Flugtaxistrecken innerhalb der nächsten zwei Jahre. 

„Volocopter ist weltweit führend bei der Entwicklung von UAM-Diensten“, sagt Florian Reuter, CEO von Volocopter. „Kein anderes elektrisches Flugtaxi-Unternehmen hat so viele Flüge in Städten auf der ganzen Welt mit behördlicher Zulassung durchgeführt wie Volocopter.“

Volocopter verfolgt einen holistischen Ansatz und entwickelt mit und durch Partnerschaften das komplette UAM-Ökosystem, das alle notwendigen Teilnehmer der Industrie verbindet. Dies umfasst verschiedene Fluggeräte (VoloCity und VoloDrone), physische und digitale Infrastrukturen (VoloPort und VoloIQ) sowie Partnerschaften mit Weltmarktführern in ihren jeweiligen Branchen.

Neue Investoren sind Fonds, die vom Vermögensverwalter BlackRock verwaltet werden, das globale Infrastruktur-Unternehmen Atlantia S.p.A., Avala Capital, Mobilitätstechnologiekonzern Continental AG, Jericho Capital, der Wagniskapitelzweig des Technologie- und Business-Solutions-Anbieters NTT, Tokyo Century, eine führende japanische Leasinggesellschaft, leitende Family Offices u.a. Alle bestehenden Gesellschafter – unter anderem Geely, Daimler, DB Schenker, Intel Capital, btov Partners, Team Europe und Klocke Holding – nehmen ebenfalls an der Runde teil.

In den letzten Jahren hat Volocopter seine Technologie und Fortschritte immer wieder durch öffentliche Flüge in Helsinki, Stuttgart und über Singapurs Marina Bay unter Beweis gestellt. Obwohl Volocopter noch nicht bekannt gegeben hat, wo die ersten Routen eröffnet werden, hat das Unternehmen schon angekündigt, Flugtaxidienste in Singapur und Paris anzubieten. Des Weiteren plant Volocopter auch Routen in den USA, Asien und Europa.

Quelle: Volocopter

NIAG testete weiteren Wasserstoffbus

Nach dem Testeinsatz zweier Elektrobusse im November und eines Wasserstoffbusses in der vergangenen Woche stand bei der Niederrheinischen Verkehrsbetriebe Aktiengesellschaft (NIAG) jetzt ein weiterer Test mit einem Wasserstoffbus  im Liniennetz an, einem zwölf Meter langen Van Hool New A330 FC mit einer Kapazität von 74 Passagieren. In der Vorwoche kam ein zwölf Meter langer Solaris Urbino Hydrogen mit einer Kapazität von 89 Passagieren zum Einsatz. Mit dem Testprogramm sammelt die NIAG weitere Erfahrungen beim Einsatz von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben.

Die Betriebsmannschaft des Unternehmens hat in den vergangenen Monaten bereits mehrere Tests mit Elektrobussen verschiedener Hersteller unternommen. Mit dem jetzt zu Testzwecken bereitgestellten Wasserstofffahrzeug soll der Einsatz am Niederrhein mit manchmal sehr langen Fahrstrecken im Überlandverkehr erprobt werden. Die künftigen Einsatzmöglichkeiten verschiedener Antriebstechnologien müssen mit den räumlichen Bedingungen am flächenmäßig sehr großen unteren Niederrhein abgeglichen werden. Relevant sei auch der Ausbau der notwendigen Infrastruktur mit Tank- und Ladestellen.

Ziel ist für die NIAG seit jeher ein klimafreundlicher ÖPNV am Niederrhein. Damit will das Unternehmen helfen, den Herausforderungen des Klimaschutzes auch in der Region zu begegnen und zugleich die ökologisch vorteilhafte Wirkung des öffentlichen Personennahverkehrs weiter zu stärken.

Kreise und Kommunen legen im jeweiligen Nahverkehrsplan bzw. in den Beauftragungen der Verkehrsunternehmen die Anforderungen an die einzusetzende Fahrzeugflotte und deren Finanzierung fest. Die aktuell gültigen, langjährigen Beauftragungen und deren festgelegte Finanzierungen basieren auf dem Einsatz von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren. Schon für diese Antriebstechnik werden regelmäßig Busse mit der neuesten verfügbaren Antriebs- und Filtertechnik beschafft und so ältere Fahrzeuge ersetzt.

Quelle: NIAG

Berliner Senat beschließt Stadtentwicklungsplan Mobilität und Verkehr 2030

Der Senat hat auf Vorlage von Verkehrssenatorin Regine Günther den neuen Stadtentwicklungsplan Mobilität und Verkehr 2030 (StEP MoVe) verabschiedet. Der StEP MoVe definiert, beschreibt und konkretisiert als verkehrsträger- und themenübergreifendes Planwerk für Berlin die strategische Leitlinie und den künftigen Handlungsbedarf der Verkehrspolitik des Senats. Der StEP MoVe dient als Rahmen für weitere Planwerke (etwa zu Nahverkehr, Radverkehr, Fußverkehr, Wirtschaftsverkehr), die damit auf den gleichen Annahmen und Zielstellungen aufbauen.

Der neue StEP MoVe weist gesamtstädtische Ziele, Handlungserfordernisse und notwendige Maßnahmen für einen Planungshorizont bis 2030 aus. Bereits in den vergangenen Jahren ist es gelungen, den Anteil aller Wege der Berlinerinnen und Berliner, die mit dem Umweltverbund aus ÖPNV, Rad- und Fußverkehr zurückgelegt werden, deutlich zu steigern. Zwischen 2008 und 2018 etwa stieg dieser Anteil von 67 Prozent auf 74 Prozent, während der Anteil des motorisierten Individualverkehrs (hauptsächlich Kraftfahrzeuge) von 33 auf 26 Prozent abnahm. Insbesondere der Radverkehr stieg deutlich an: von 13 Prozent Anteil an allen Wegen im Jahr 2013 auf 18 Prozent im Jahr 2018.

Mit den zahlreichen Maßnahmen zur Stärkung von ÖPNV, Rad- und Fußverkehr lässt sich so für das Jahr 2030 bereits ein Mindestanteil von 82 Prozent des Umweltverbunds modellieren. Darunter soll der Fußverkehr 30 Prozent, der ÖPNV 29 Prozent und der Radverkehr 23 Prozent aufweisen. Zugleich wird ein noch höherer Anteil dieser drei stadtverträglichen, umwelt- und klimaschonenden Verkehrsarten im Modal Split angestrebt.

Bereits mit dem Beschluss der ersten Teile des Mobilitätsgesetzes Berlin (MobG) wurden im Juli 2018 die rechtlichen Rahmenbedingungen für eine in allen Teilen Berlins gleichwertige, an den Bedürfnissen von Stadt und Umland ausgerichtete Mobilitätsversorgung mit Vorrang des Umweltverbunds bei allen Planungen verankert. Der 2019 verabschiedete Nahverkehrsplan inklusive ÖPNV-Bedarfsplan setzte bereits klare Schwerpunktsetzungen für Verkehrsprojekte im Nahverkehr bis 2035. Auch die neuen klimapolitischen Ziele des Landes stellen einen wichtigen Handlungsrahmen für die Verkehrspolitik dar, darunter etwa das Ziel der Dekarbonisierung aller öffentlichen Fahrzeugflotten bis 2030. Ebenso stehen die Pendlerverbindungen mit dem Schienen-Infrastrukturprojekt i2030 – gemeinsam mit Brandenburg, der Deutschen Bahn und dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) – vor einer entscheidenden Qualitätssteigerung.

Gerade aus Gründen des Klimaschutzes und der Luftreinhaltung strebt der Senat mittelfristig die Einrichtung einer sogenannten „Zero Emission Zone“ an, in der Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren auf fossiler Basis nicht zugelassen sind.

Die Erarbeitung des StEP MoVe wurde von einem „Runden Tisch Mobilität und Verkehr“ in einem partizipativen Prozess begleitet und unterstützt. Die Ergebnisse sind in den neuen Stadtentwicklungsplan eingeflossen.

Quelle: Senatskanzlei Berlin

Weitere drei Buslinien in Frankfurt fahren mit Strom

Der Frankfurter Stadtbusverkehr wird noch umweltfreundlicher. Drei weitere Linien sind in diesen Wochen mit batterieelektrischen Bussen komplett auf lokal emissionsfreien Betrieb umgestellt worden. Das Bundesumweltministerium fördert die Elektrifizierung mit mehreren Millionen Euro.

Ein großer Schritt war die Umstellung der Metrobuslinie M60 auf batterieelektrische Busse. Seit Fahrplanwechsel am 13. Dezember 2020 sind die E-Busse zuverlässig, abgasfrei und leise zwischen Eschersheim und Rödelheim unterwegs. Aufgeladen werden sie im Müllheizkraftwerk (MHKW) Frankfurt am Main, das den benötigten Strom bei der Verbrennung von Hausmüll selbst produziert. Im Frühjahr 2021 werden auch die Linien 33 und 37 mit neuen Bussen „elektrifiziert“. Die Linie 52 folgt zum Ende dieses Jahres.

Neben der Anschaffung von 34 der neuen Busse fördert das BMU teilweise auch die notwendige Ladeinfrastruktur. Dabei werden bei den Fahrzeugen die gegenüber einem Dieselbus entstehenden Mehrkosten mit bis zu 80 Prozent finanziert. Die Ladeinfrastruktur für die Linie M60 von Transdev wird mit bis zu 40 Prozent gefördert. Insgesamt werden für die Umstellung der Buslinien 37, M60 und 52 rund 7,81 Millionen Euro Fördergelder nach Frankfurt fließen. Die Umstellung der Linie 33 und die Ladeinfrastruktur der ICB wird aus Mitteln des Landes Hessen gefördert.

Die Buslinien 33 und 37 betreibt das städtische Unternehmen In-der-City Bus GmbH (ICB). Es kann auf die Erfahrung mit der Elektrifizierung der Linie 75 im Dezember 2018 zurückgreifen. Seither werden auf dieser innerstädtischen Linie jährlich etwa 200 Tonnen Kohlendioxid (CO2) und 640 kg Stickoxid (NOx) weniger an die Umwelt abgegeben.

Den für den Betrieb der Busse auf der Metrobuslinie M60 nötigen Strom stellt die FES Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH auf ihrer Betriebsstätte in Heddernheim bereit. Fünf Ladesäulen mit je zwei Ladeanschlüssen wurden installiert, um die 13 E-Busse zu laden. Da die Busse über den Tag verteilt eingesetzt werden, stehen immer genug Stationen zur Verfügung. Ein Ladevorgang dauert maximal dreieinhalb Stunden.

Im Laufe des Jahres 2021 wird die Ladeinfrastruktur um vier weitere Ladesäulen ergänzt.

Quelle: traffiQ

VDV-Jahrestagung 2021 abgesagt

Die für 14./15. Juni 2021 geplante Jahrestagung des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) wurde abgesagt.

“Nach sorgfältiger Abwägung und schweren Herzens haben wir – zusammen mit dem Gastgeber, der Hamburger Hochbahn – entschieden, die für den 14. – 15. Juni 2021 geplante VDV-Jahrestagung in Hamburg aufgrund der derzeit unklaren Pandemie-Entwicklung sowie mit Blick auf den gegenwärtig noch nicht abzuschätzenden Fortschritt bei den Impfungen frühzeitig abzusagen. Wir bedauern diesen Entschluss sehr.

Im Jahr 2022 freuen wir uns auf die VDV-Jahrestagung in Frankfurt am Main (Gastgeber Rhein-Main-Verkehrsverbund GmbH) vom 20. – 22.06.2022.”

Quelle: VDV

VDV-Termine

Quelle: VDV

Deutschlands erster reiner E-Bus-Betriebshof

Im Nordosten Hamburgs entsteht Deutschlands erster Busbetriebshof, auf dem nur noch emissionsfreie Busse starten werden. Der Baubeginn ist für Mitte 2022 geplant. Ende 2024 sollen dann rund 130 Solo- und Gelenkbusse von dort aus vornehmlich den Hamburger Nordosten bedienen.

Mit Blick auf die wachsende Busflotte erweitert die HOCHBAHN kontinuierlich die notwendige Infrastruktur. Emissionsfreie Busse fahren derzeit von den Betriebshöfen Alsterdorf und Hummelsbüttel. Die weiteren Busbetriebshöfe werden nacheinander auf emissionsfreien Antrieb umgerüstet. Bis 2030 soll die komplette Busflotte der HOCHBAHN mit mehr als 1 000 Fahrzeugen emissionsfrei fahren.

Der neue Busbetriebshof wird rund 28 000 Quadratmetern groß und künftiger Einsatzort für rund 450 Busfahrer sein. Zu dem Busbetriebshof gehören neben Verwaltungs- und Sozialbereichen auch Werkstätten und Waschanlagen, in denen die Busse vorbereitet, gewartet, repariert und gewaschen werden. Abgestellt und geladen werden die Busse unter Carports.

Nachhaltigkeit spielt bei der Planung des neuen Betriebshofs eine entscheidende Rolle. Alle Carportdächer werden begrünt und mit Photovoltaikanlagen bestückt. Für die Waschanlage wird Regenwasser gesammelt und wieder aufbereitet. Eine Schallschutzwand zum Wohngebiet Meiendorfer Rund hält nicht nur Lärm, sondern auch das Licht der an- und abfahrenden Busse zurück. Auch die Schallschutzwände werden begrünt. Wie schon beim Neubau des Betriebshofes Alsterdorf soll die Schallschutzmauer frühzeitig gebaut werden, um bereits während der Bauphase Einschränkungen für die Anwohner zu minimieren.

Mit den Anwohnern tritt die HOCHBAHN in einen engen Austausch. In der vergangenen Woche wurden interessierte Anlieger in einer digitalen Veranstaltung über den aktuellen Planungsstand informiert. Dabei konnten auch zahlreiche Fragen beantwortet und Anregungen aufgenommen werden. Dieser Austausch wird während des Planungs- und Bauprozesses fortgesetzt.

Die Fläche, auf dem der neue E-Busbetriebshof entstehen soll, ist im aktuellen B-Plan von 2007 als Gewerbefläche ausgewiesen. In einer Bauvoranfrage wurde die Genehmigungsfähigkeit eines E-Bus-Betriebshofes geprüft und auch bestätigt. Damit konnten die Planungen für den neuen Betriebshof starten. Die Zu- und Abfahrt für die Busse wird über die Stichstraße Meiendorfer Straße erfolgen.

Der Betriebshof wird künftig für eine bessere Erschließung des Hamburger Nordostens (vor allem Bergstedt, Volksdorf, Rahlstedt, Sasel sowie Farmsen-Berne) sorgen. Die Busse werden dann näher an ihren eigentlichen Einsatzpunkten stationiert, unnötige Leerfahrten damit vermieden. Kurze Einsatzwege sind gerade für Batteriebusse mit begrenzter Reichweite wichtig.

Quelle: Hochbahn