Mehr S-Bahnen und besseres Angebot für die Fahrgäste

Mit der Unterzeichnung des Nachtrags zur Vereinbarung über die Ausstattung der Region Stuttgart mit Regionalisierungsmitteln haben das Verkehrsministerium Baden-Württemberg und der Verband Region Stuttgart den Weg frei gemacht für zusätzliche lange S-Bahnzüge und den Viertelstundentakt.

Statt 9,1 Prozent erhält der Verband Region Stuttgart künftig 9,9 Prozent der vom Bund auf Baden-Württemberg entfallenden Regionalisierungsmittel. Nachdem der Verkehrssauschuss des Verbands diesem Vorschlag des Ministerrats bereits im Februar zugestimmt hat, wurde die Vereinbarung durch die Unterschrift vom Minister für Verkehr des Landes Baden-Württemberg Winfried Hermann und der Regionaldirektorin Dr. Nicola Schelling heute offiziell besiegelt.

„Die S-Bahn ist das Rückgrat des öffentlichen Verkehrs in der Region Stuttgart. Und wir wollen sie gemeinsam weiter stärken. Zahlen zeigen, die Bürgerinnen und Bürger wollen die S-Bahn verstärkt nutzen und wir brauchen sie für eine erfolgreiche Verkehrswende“, sagte Verkehrsminister Winfried Hermann bei der Unterzeichnung vor einem neuen Zug der S-Bahn. „Dazu haben wir mit dem Verband Region Stuttgart ein Paket geschnürt: 58 neue S-Bahn-Züge fördert das Land mit 106 Millionen Euro. In der Hauptverkehrszeit werden nur noch lange Züge fahren. Zwischen Schwabstraße und Vaihingen und teilweise weiter bis Böblingen wird der Takt verdichtet. Und zwischen Feuerbach und Weil der Stadt wird eine Expresslinie eingeführt“, so Hermann weiter.    

„Diese Erhöhung ist ein wichtiges Signal in den aktuell schwierigen Zeiten“, äußerte sich Regionaldirektorin Dr. Nicola Schelling bei der Unterzeichnung. „Wir haben über Jahrzehnte Jahr für Jahr unsere Fahrgastzahlen verbessert und wollen dies auch in den nächsten Jahren fortführen.“ Dafür brauche es Innovationen, wie die Digitalisierung der Schiene mit ETCS und zugleich eine S-Bahn mit Strahlkraft durch ein wachsendes Angebot mit Komfort, so Schelling weiter.

Aufgrund der wachsenden Nachfrage im ÖPNV in den vergangenen Jahren hatte die Regionalversammlung des Verbands Region Stuttgart bereits im Winter 2018/2019 die dringend erforderliche Kapazitätserweiterung durch die Einführung von ETCS für die S-Bahnen, die Beschaffung von 58 neuen Zügen sowie die Ausweitung des Verkehrsangebots bei der S-Bahn beschlossen.  Vor diesem Hintergrund hat der Ministerrat Maßnahmen zur Förderung der Region, unter anderem durch die Finanzierung von zusätzlichen Fahrleistungen in pauschalierter Form, zugestimmt. 

Quelle: Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg

Erste Bestellung von Wasserstoffzügen in Frankreich

Die Regionen Auvergne-Rhône-Alpes, Bourgogne-Franche-Comté, Grand Est und Occitanie vergeben den ersten Auftrag für Dual-Mode Elektro-Wasserstoff-Züge in Frankreich. Dies ist ein historischer Schritt für die Reduzierung von CO2-Emmissionen im Schienenverkehr zum Vorteil der Fahrgäste und Regionen sowie für die Entwicklung eines Wasserstoff-Ökosystems und eines vielversprechenden Sektors für die Zukunft.

Im Namen der vier Regionen hat SNCF Voyageurs einen Auftrag an Alstom vergeben – für die ersten zwölf von Alstom entwickelten Dual-Mode Elektro-Wasserstoffzüge (sowie zwei optionale Zuggarnituren) der Coradia Polyvalent-Reihe für Régiolis. Der Auftragswert beträgt insgesamt fast 190 Millionen Euro1.

Die Fahrzeugbeschaffung steht vollständig im Einklang mit dem PLANETER-Programm zur Reduzierung der Umweltbelastung von SCNF Voyageurs‘ regionalen Mobilitätslösungen, das auf der Überzeugung fußt, durch die Einführung von mehr TERs (Regionalexpress-Zügen) CO2-Emissionen signifikant reduzieren zu können. Andere französische Regionen haben bereits ihr Interesse bekundet, sich an einer zweiten Phase des Projekts zu beteiligen.

Dieser französische Auftrag für wasserstoffbetriebene Züge ist das Ergebnis von zwei Jahren gemeinsamer Anstrengungen der verschiedenen Akteure des Projekts. Der Dual-Mode Elektro-Wasserstoff Coradia Polyvalent erfüllt die Anforderungen des vielfältigen französischen Schienennetzes und hat eine Autonomie von bis zu 600 km auf nicht elektrifizierten Bahnstrecken. Dieser vierteilige Zug mit einer Länge von 72 m verfügt über eine Kapazität von 218 Sitzen und besitzt die gleiche dynamische Leistung und das Komfortniveau der Dual-Mode Elektro-Diesel-Version.

Seit 2011 wurden bereits rund 400 Dual-Mode elektro-thermische und vollelektrische Züge vom Typ Coradia Polyvalent von den französischen Regionen bestellt. Die Entwicklung und Fertigung von Coradia Polyvalent-Zügen sichert mehr als 2.000 Jobs in Frankreich für Alstom und seine Zulieferer. Sechs der 15 Standorte von Alstom in Frankreich sind an dem Projekt beteiligt: Reichshoffen (Bas-Rhin) für Design und Fertigung, Ornans (Doubs) für Motoren, Le Creusot (Saône-et-Loire) für Drehgestelle, Tarbes (Hautes-Pyrénées) für Antriebsketten, Villeurbanne (Rhône) für Bordelektronik und Saint-Ouen (Seine-Saint-Denis) für Design.

Quelle: Alstom

Kreuzberg und Friedrichshain wieder vereint

Es ist vollbracht – rund ein Jahr hat die BVG an der ältesten U-Bahnstrecke Deutschlands in Kreuzberg intensiv gearbeitet. Die Gleis-, Strom- und Brückenanlagen am Hochbahnviadukt der U1 und U3 wurden einer umfangreichen Sanierung unterzogen. Eine neue sogenannte feste Fahrbahn auf ca. 1.000 Meter Gleislänge mit zwei Weichen wurde eingebaut, das Stahltragwerk des U-Bahnviaduktes umfangreich saniert und zusätzliche Fundamente an Viaduktstützen im Bereich Skalitzer Straße hergestellt. Zwischen Schlesischem Tor und Oberbaumbrücke erhielten die neuen Gleisanlagen auch einen neuen Schotteroberbau mit elastischen Dämmmatten und neuartigen Kunststoffschwellen.

Der Fahrbahnbereich erhielt zudem einen neuen Korrosionsschutz. Neben Geländern, Kabelkanälen sowie Kabelanlagen für Bahnstrom wurden auch die Zugsicherung und Kommunikation sowie Entwässerungsanlagen des Viaduktes erneuert.

Ab dem 12. April 2021 stehen die U-Bahnlinien U1 und U3 für Fahrgäste wieder wie geplant zur Verfügung. Wie bereits angekündigt, wird der U-Bahnhof Schlesisches Tor in Fahrtrichtung Warschauer Straße vom 12. April bis 22. April 2021 jedoch noch nicht angefahren. Grund sind ausstehende Asphaltarbeiten auf dem Bahnsteig, die in Folge der winterlichen Witterungsverhältnisse noch nicht abgeschlossen sind.

„Mit der Wiederinbetriebnahme der Hochbahn ist die Strecke zwischen Gleisdreieck und Oberbaumbrücke weitgehend fit für die nächsten Jahrzehnte“, sagt U-Bahnbauchef Uwe Kutscher. „Wir freuen uns besonders, dass der gesetzte Zeitrahmen sowie der Kostenrahmen von rund 36 Millionen Euro für die Streckenerneuerung seit 2018, trotz der schwierigen Randbedingungen, eingehalten werden konnte. Natürlich gehen der barrierefreie Ausbau an den U-Bahnhöfen Schlesisches Tor und Görlitzer Bahnhof sowie Instandsetzungsmaßnahmen an den U-Bahnhöfen in den kommenden Jahren wie geplant weiter.“

2.220 Meter Fahrschienen wurden aus- und eingebaut und 1.400 Meter Stromschienen erneuert. Rund 2.130 Schwellen wurden ausgebaut, 2.300 Tonnen Schotter entsorgt und 800 Tonnen gereinigt wiederverwendet. Tausende Meter Kabel wurden neu verlegt; ca. 410 Tonnen neue Stahlkonstruktionen wurden montiert. Ein neuer Korrosionsschutz wurde an über 11.300 Quadratmetern Fläche hergestellt.

Quelle: BVG

agilis erlangt mit Unterstützung des TÜV Rheinland neue Sicherheitsbescheinigung

Am 16. März 2021 hat das Eisenbahnbundesamt (EBA) die neue einheitliche Sicherheitsbescheinigung für die agilis Verkehrsgesellschaft mit Sitz in Regensburg erteilt. agilis ist damit deutschlandweit erst das zweite Verkehrsunternehmen, das die neuen Anforderungen nach Prüfung durch das EBA erfüllt. Nur wer eine solche Bescheinigung besitzt, darf Eisenbahnverkehr durchführen. Dafür passte agilis gemeinsam mit den Fachleuten der TÜV Rheinland InterTraffic zahlreiche bestehende Prozesse an die neuen Richtlinien an. Andere Bereiche wie der „Human Factor“ mussten zusätzlich ausgearbeitet werden.

Die Fachleute von TÜV Rheinland haben im Rahmen des Projekts gemeinsam mit agilis die Entwicklung und Umsetzung eines Konzeptes zum Umbau des Sicherheitsmanagementsystems (SMS) sowie der Identifikation von Handlungsfeldern in Bezug auf die neuen Anforderungen an ein SMS nach DVO (EU) 2018/762 vorgenommen.

Durch die Einführung der Verordnung waren sowohl zusätzliche Anforderungen als auch komplexe Änderungen in der jeweiligen Anforderungserfüllung notwendig. Dazu zählen beispielsweise:

  • neue Anforderungen „Human Factor“: Förderung von Sicherheit, Wohlbefinden und Zufriedenheit; Berücksichtigung menschlicher Schwächen;
  • Pflege der „Sicherheitskultur“ im Unternehmen;
  • High Level: Einheitliche Anforderungen aus verschiedenen Managementsystemen und prozessorientierter Ansatz bei der Verbesserung des SMS;
  • Führung und Verpflichtung: Gesamtverantwortung der obersten Ebene für die Sicherheit;
  • Risikoorientierte Entscheidungen: Bewertung von betrieblichen, organisatorischen und technischen Risiken.

Seit dem 17. Juni 2020 ist die neue Sicherheitsrichtlinie (EU) 2016/798 in Deutschland vollumfänglich gültig, so dass im bestehenden Sicherheitsmanagementsystem (SMS) der agilis Anpassungsarbeiten notwendig waren, um die neue Sicherheitsbescheinigung zu erlangen. Auch wenn die bisherige nationale Sicherheitsbescheinigung von agilis zum Projektstart noch bis zum 7. Juni 2021 gültig war, hat sich das Unternehmen für einen frühzeitigen Umbau entschieden und TÜV Rheinland InterTraffic beauftragt, bei der Neuentwicklung des SMS und der Neuerlangung der Bescheinigung zu unterstützen. Primäres Projektziel war die Erstellung eines auf die Bedürfnisse von agilis abgestimmten und praxisnahen SMS, das die Anforderungen der neuen Delegierten Verordnung (EU) 2018/762 (Gemeinsame Sicherheitsmethoden bezüglich der Anforderungen an Sicherheitsmanagementsysteme) erfüllt.

agilis betreibt rund 10 Prozent des bayerischen Schienenpersonennahverkehrs und ist in Deutschland erst das zweite Eisenbahnverkehrsunternehmen, das nach dem neuen Verfahren durch Beantragung beim OneStopShop der European Union Agency for Railways (ERA) die Sicherheitsbescheinigung nach Prüfung durch das EBA erfolgreich erlangt hat.

Quelle: agilis

»Nordlichter« werden individueller: Erste Bahnen mit Außenwerbung unterwegs

Die Ausbildungsbahn der Bremer Straßenbahn AG hat den Anfang gemacht. Seit Kurzem ist die Straßenbahn mit der Nummer 3204 nicht mehr im weiß-grauen Design unterwegs. Damit hat dieses Fahrzeug als erstes »Nordlicht« ein »individuelles Kleid« bekommen. Es wirbt für die vielen verschiedenen Ausbildungsberufe bei der BSAG.

Obwohl Bremens neue Straßenbahnen knapp 37 Meter lang sind, passten nicht alle der insgesamt 15 Ausbildungsberufe auf die Straßenbahn. Im Fokus steht deshalb ein Mix aus gewerblichen und kaufmännischen Ausbildungen, die bei der BSAG durchlaufen werden können. Die Gesichter, die für die verschiedenen Berufe Modell gestanden haben, sind natürlich echte BSAG-Azubis. Sie lernen dort ihre Berufe zum Beispiel als Industriekaufleute, im Fahrdienst, in der Konstruktionsmechanik, im Tiefbau oder in der Fahrzeuglackierung.

»Unsere vorherige Ausbildungsbahn stammte aus dem Jahr 2012 «, sagt Nina Lepper, die bei der BSAG das Center Personal leitet. »Die damaligen Auszubildenden stehen längst mit beiden Beinen fest im Beruf.«

Deshalb war es Zeit für eine neue Azubi-Bahn. »Nordlicht 3204« wirbt in der ganzen Stadt für eine Ausbildung bei der BSAG und gleichzeitig auch für das Werbemedium Straßenbahn. »Obwohl das Nordlicht so große Fenster hat, fallen unsere Azubis und unsere Botschaft sofort ins Auge«, freut sich auch BSAG-Vorstandssprecher Hajo Müller. Das haben inzwischen auch andere Unternehmen entdeckt. Ein zweites »Nordlicht« mit Werbung ist kurz nach der Azubibahn in den Liniendienst gegangen, weitere werden folgen.

Quelle: BSAG

Vernetzte Mobilitätslösungen für Baden-Württemberg

Die Mobilität der Zukunft ist digital vernetzt und wird durch die Anforderungen der Bürger an ein modernes und nachhaltiges Mobilitätssystem bestimmt. Dabei birgt die Digitalisierung vielfältige Entwicklungspotenziale. Diese hat das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO im Rahmen des Innovationsnetzwerks »MaaS@bw« gemeinsam mit 20 kommunalen Vertretern und der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg mbH (NVBW) untersucht und in einem Leitfaden veröffentlicht, der Kommunen und Mobilitätsakteuren kostenlos zur Verfügung steht.

»Die Mischung macht’s« stellt Nora Fanderl fest, die am Fraunhofer IAO das Team »Mobility Ecosystems« leitet. So könnten beispielsweise durch die Integration von verschiedenen privaten und öffentlichen Mobilitätsangeboten über digitale Plattformen alternative Angebote zum motorisierten Individualverkehr und ergänzende Angebote zum ÖPNV gefördert und vernetzt werden. Im Sinne von Mobility-as-a-Service (MaaS) wären im Idealfall unterschiedliche Mobilitätsangebote über einzelne Nutzerschnittstellen plan-, buch- und bezahlbar. Gleichzeitig könnte man unterschiedliche mobilitätsrelevante Daten aus Verkehrsmanagement und -planung integrieren, um Parkverkehre durch intelligentes Parkraummanagement zu verringern oder durch umweltorientiertes Verkehrsmanagement und -routing verkehrsbedingte Emissionen zu reduzieren.

»Kommunen und Landkreise in Baden-Württemberg setzen bereits spannende Projekte im Bereich digitaler und vernetzter Mobilität um. Um Mobilität nachhaltig zu verändern und gleichzeitig die Potenziale der Digitalisierung zu nutzen, soll der Handlungsleitfaden Kommunen und Landkreise dabei unterstützen, aus Erfahrungen zu lernen und stadtspezifische Herausforderungen mit entsprechenden digitalen Mobilitätslösungen zu adressieren«, betont Nora Fanderl. Die Lösungen reichen dabei von integrierten, multimodalen Apps wie die von Herrenberg umgesetzte Lösung »stadtnavi« oder die vom KVV in Karlsruhe pilotierte Mobilitätsplattform »regiomove« bis hin zu dem Ulmer Projekt »OpenBike«, in dem derzeit eine Open-Source-Software für Verleihsysteme mit Fahrrädern erprobt wird.

Trotz der Vielfalt an möglichen Nutzungspotenzialen stehen viele Kommunen noch am Anfang, insbesondere die Erhebung und strategische Nutzung von mobilitätsrelevanten Daten stellen Kommunen aufgrund fehlender Datenplattformen vor Herausforderungen. Entsprechend wurde mit 11 Kommunen gemeinsam das Thema vorausgedacht und ein Leitfaden zur Implementierung digital vernetzter Mobilitätslösungen entwickelt.

Quelle: Fraunhofer IAO

Mögliche Auswirkung von Ausgangssperren auf die Mobilität

Das “Covid-19 Mobility Project” am Robert Koch Institut der Humboldt Universität Berlin analysiert Bewegungsströme in Deutschland, die auf Basis von Mobilfunkdaten erhoben wurden. Die Daten enthalten Bewegungen, die zwischen Gebieten stattfinden.

Für den Zeitraum vom 1. bis 21. März 2021 wurde die Auswirkung von Ausgangssperren auf die Mobilität untersucht. Die folgende Grafik zeigt die durchschnittliche Mobilität in Deutschland im Tagesverlauf. An ihr lässt sich abschätzen, welcher Teil der Mobilität durch eine mögliche Ausgangssperre betroffen sein könnte.

Erfasst sind alle Bewegungen innerhalb von Kreisen in Deutschland (lokale Mobilität). Für jede Stunde ist die durchschnittliche Anzahl an Bewegungen angegeben, die in dieser Stunde begannen. Die Anzahl ist gemittelt über die ersten drei Märzwochen 2021 (1.3-21.3.2021).

Grafik: Covid-19 Mobility Project

Man sieht dass ein relativ geringer Anteil der Mobilität (7,4%) in den Zeitraum von 22:00 Uhr bis 5:00 Uhr fällt, welcher oft für die Anwendung einer Ausgangssperre diskutiert wird. Wenn der Zeitraum ausgeweitet wird auf beispielsweise 20:00 Uhr bis 5:00 Uhr steigt der betroffene Anteil der Mobilität geringfügig auf 12,3%.

Zu beachten ist, dass bei einer Ausgangssperre nicht 100% der Bewegungen im Zeitraum der Sperre wegfallen. Zudem gibt es vermutlich Ausweicheffekte, zum Beispiel dadurch, dass einzelne Trips auf den Zeitraum außerhalb der Ausgangssperre verlagert werden.

Im Vergleich zum Vorjahr liegt die tagesweise Mobilität im 7-Tage-Mittel aktuell etwa -11% unter dem Wert von 2019 (Stand 26.03.2021). Dies ist eine deutlich geringere Abnahme als im ersten Lockdown, als die Mobilität auf bis zu -40% unter das Vorjahresniveau gefallen ist.

Quelle: Covid-19 Mobility Project

Berit Schmitz wird neue MVG-Geschäftsführerin

Berit Schmitz wird am 1. Oktober 2021 neue kaufmännische Geschäftsführerin der Mainzer Verkehrsgesellschaft (MVG) und damit Nachfolgerin von Eva Kreienkamp, die im vergangenen Jahr von Mainz an die Spitze der Berliner Verkehrsbetriebe gewechselt war.

Berit Schmitz ist seit 15 Jahren in unterschiedlichen Führungspositionen am Flughafen Hannover tätig. Zuletzt verantwortete sie als Mitglied der Geschäftsleitung den Bereich Strategy & Finance und war damit für alle kaufmännischen Themenstellungen sowie als Gesellschaftervertreterin für die Beteiligungsunternehmen zuständig. Vor ihrer Zeit am Flughafen arbeitete sie sechs Jahre in einer internationalen Managementberatung als Unternehmensberaterin. Die 48-Jährige hat Betriebswirtschaftslehre in Deutschland und Großbritannien studiert und hat ein MBA Studium in Mailand absolviert.

Berit Schmitz: „Ich war rund 15 Jahre in Hannover tätig und habe in dieser Zeit das Unternehmen, mein Arbeitsumfeld und die Mitarbeiter schätzen gelernt. Persönlich war es für mich jetzt aber an der Zeit, eine neue Herausforderung anzugehen. Ich freue ich mich sehr auf die spannende Aufgabe an der Spitze eines kommunalen Verkehrsunternehmens, auf die neuen Kollegen am Rhein und auf die Stadt Mainz.“

„Wir haben nach intensiver Suche mit Berit Schmitz eine Frau gefunden, die in den vergangenen Jahren zusätzlich zu ihren ausgezeichneten kaufmännischen Kenntnissen bereits erfolgreich Führungspositionen bei einem Unternehmen der Verkehrsbranche bekleidet und zuvor auch Projekte im ÖPNV-Bereich umgesetzt hat“, verdeutlicht der Stadtwerke-Vorstandsvorsitzende Daniel Gahr. „Wir sind sicher, dass die MVG mit ihr und ihrem Geschäftsführer-Kollegen Jochen Erlhof sowie den motivierten Mitarbeitern sehr gut für die anstehenden Zukunftsaufgaben im öffentlichen Personennahverkehr in Mainz und Umgebung aufgestellt ist.“

Auch die Mainzer Verkehrs- und Umweltdezernentin Katrin Eder begrüßt die Entscheidung für Berit Schmitz: „Der Öffentliche Personennahverkehr spielt eine zentrale Rolle in der Verkehrspolitik, wenn wir unsere Klimaziele auch im Verkehrssektor erreichen wollen. Mit dem beschlossenen Straßenbahnausbau hat sich die Stadt Mainz zum Ausbau des emissionsfreien Verkehrs bekannt. Frau Schmitz konnte mit ihrer Führungserfahrung und ihren Vorstellungen zur Notwendigkeit einer klimagerechten Mobilität überzeugen. Ich freue mich, dass mit Frau Schmitz eine Frau gefunden wurde, die in ihrer bisherigen beruflichen Arbeit gezeigt hat, dass sie die MVG gemeinsam mit Herrn Erlhof so führen wird, dass Mainz weiterhin einen zuverlässigen und modernen ÖPNV hat und neue Projekte umgesetzt werden.“

Quelle: Mainzer Stadtwerke

Erste Serie der neuen Citea-Generation für Eindhoven

Mit der Bestellung der ersten Serie der neuen Citea-Generation von VDL Bus & Coach investiert Personenbeförderer Hermes wieder kräftig in die Qualität des ÖPNV und den ökologischen Umbau der Region Eindhoven. Die insgesamt 32 VDL Citea-Stadtbusse, die auf einer kompletten Elektroplattform mit trendsetzenden Merkmalen basieren, werden ab Januar 2022 im Eindhovener Stadtbild zu sehen sein.

Dieser Auftrag ist ein wichtiger weiterer Schritt im Rahmen der Ausschreibung der niederländischen Provinz Nordbrabant, die sich vorgenommen hat, im Zeitraum 2016-2025 den ÖPNV ganz auf emissionsfreien Betrieb umzustellen. Das Unternehmen Hermes hatte 2016 die Konzession für das Gebiet Nordbrabant erhalten.

Die bestellten Citea-Busse der neuen Generation sind vom Typ LF-122 und 12,2 Meter lang. Sie werden speziell für Hermes mit dem sogenannten Brainportpaket ausgestattet. Dazu gehören zum Beispiel Sicherheitssysteme wie Foreward Collision Warning und Blind Spot Detection. Selbstverständlich verfügen die Citea-Elektrobusse von VDL auch über Vorkehrungen, die die Verbreitung von Viren wie COVID-19 verringern sollen. Dazu gehören Filtersysteme, antibakterielle Beschichtungen und schützende Maßnahmen für den Fahrer.

In den Fahrzeugen der neuen Citea-Generation sind die Batteriepakete serienmäßig im Boden integriert. Dadurch entsteht mehr Fahrgastraum für maximal 110 Personen in der 12,2-Meter-Variante.

Für die neue Generation elektrischer Stadtbusse hat VDL Bus & Coach eine Verbundseitenwand aus einem Stück entwickelt. Das Ergebnis sind weniger Schwingungen, weniger Lärmbelästigung und damit mehr Fahrgastkomfort. Die Verbundseitenwand verbessert auch die Isolation des Busses und verringert so den Heiz- und Kühlungsbedarf im Fahrzeug. Außerdem ist sie 15% leichter als eine herkömmliche Seitenwand.

Der Entwurf einer optimalen Fahrerkabine hatte bei der Entwicklung der neuen Citea-Generation hohe Priorität. Die verbesserte Fahrerkabine in den Bussen der neuen Citea-Generation wurde mehrfach von Wissenszentren und Branchenverbänden getestet.

VDL Bus & Coach hat sich auf dem Gebiet der Elektromobilität zu einem der wichtigsten Akteure in Europa entwickelt. Mit mehr als 800 Bussen in 10 Ländern und täglich gut 135.000 in vielen europäischen Städten und Regionen zurückgelegten Kilometern wurde inzwischen die magische Grenze von 100 Millionen elektrischen Kilometern erreicht.

Quelle: VDL Bus & Coach

Zukunftsnetz Mobilität NRW wird erweitert

Firmentickets, das Angebot hochwertiger Fahrradabstellanlagen und Sharing-Angebote, die Alternativen zur Fahrt zum Job mit dem eigenen Auto bieten: Die Möglichkeiten für Unternehmen, ihren Mitarbeitern ein attraktives Angebot für eine bessere, sichere und saubere Mobilität zum Arbeitsplatz zu machen, sind vielfältig. Fachberatung, Erfahrungsaustausch und eine Vernetzung untereinander sind für Unternehmen hilfreiche Werkzeuge, ein funktionierendes betriebliches Mobilitätsmanagement auf- und auszubauen.

Deshalb fördert das Land das Netzwerkbüro „Betriebliches Mobilitätsmanagement“ – angesiedelt bei der Industrie- und Handelskammer in Dortmund – mit 985.000 Euro.

„Wir machen Mobilität besser, sicherer und sauberer und unterstützen dazu die Wirtschaft bei der betrieblichen Mobilität. Das neue IHK-Netzwerkbüro bringt Unternehmen zusammen, um gemeinsam Mobilitätsangebote zu nutzen und zu verknüpfen. Die gute Erreichbarkeit eines Betriebes bedeutet Standortfaktor fürs Unternehmen und Lebensqualität für die Beschäftigten“, sagte Verkehrsminister Hendrik Wüst.

Damit wird das Zukunftsnetz Mobilität NRW, das bereits seit sechs Jahren erfolgreich Kommunen zum Thema Mobilitätsmanagement berät und den Aufbau des kommunalen Mobilitätsmanagements unterstützt, um eine wesentliche Säule erweitert: Die Kommunalberatung der drei Koordinierungsstellen bei den Zweckverbänden wird ergänzt durch das neue IHK-Netzwerkbüro zur Beratung von Betrieben zum Thema Mobilitätsmanagement.

Für das IHK-Netzwerkbüro „Betriebliche Mobilität“ in Dortmund werden zwei neue Stellen geschaffen. Neben Öffentlichkeitsarbeit bietet das Netzwerkbüro vor allem einen regelmäßigen Erfahrungsaustausch und Fortbildungen, um ein dauerhaftes Engagement der Betriebe zu fördern.

Stefan Schreiber, Hauptgeschäftsführer der IHK zu Dortmund, freut sich sehr über den Förderbescheid: „Die IHKs wollen mit dem Netzwerkbüro in Dortmund zukünftig ihre Kompetenzen Nordrhein-Westfalen-weit bündeln und die Angebote für Unternehmen ausbauen. Die einzelnen IHKs bleiben der örtliche Ansprechpartner für ihre Betriebe und können auf ein Portfolio zusätzlicher Angebote zurückgreifen. Im Vordergrund stehen die Vernetzung von Betrieben, digitale Werkzeuge und vor allem Schulungsangebote.“

Die Erreichbarkeit von Unternehmen ist ein zentraler Standortfaktor. Deshalb stellt das betriebliche Mobilitätsmanagement ein wichtiges Handlungsfeld für privatwirtschaftliche Unternehmen und für die kommunale Wirtschaftsförderung dar. Hier können beide Partner, das Zukunftsnetz Mobilität NRW und die IHKs in Nordrhein-Westfalen, auf langjährige Projekterfahrungen zurückgreifen und voneinander profitieren.

Mit dem Vorhaben „Betriebliche Mobilität“ engagiert sich die IHK zu Dortmund als Partner der Ruhr-Konferenz. Die Ruhr-Konferenz ist eine umfassende Initiative der Landesregierung, um die Metropole Ruhr als wirtschaftlich starke und lebenswerte Zukunftsregion für alle Menschen zu gestalten.

Quelle: Ministerium für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen