Volvo Buses erhält Auftrag aus Belgien über 64 Hybridbusse

Volvo Buses hat einen weiteren Großauftrag für elektrifizierte Busse vom belgischen Verkehrsbetrieb OTW erhalten. Der Auftrag über 64 Busse ist der größte Auftrag für den neuesten selbstaufladenden Hybrid-Elektrobus von Volvo, den Volvo 7900 S-Charge. Die Busse werden in der zweiten Hälfte des Jahres 2021 für den Einsatz in den Regionen Lüttich, Charleroi, Brabant Wallon und Namur-Luxemburg ausgeliefert.

Der Auftrag für die 64 Volvo 7900 S-Charge ist Teil einer größeren Rahmenvereinbarung mit der OTW, an der Volvo Buses und andere Partner beteiligt sind. Die OTW plant, ihre Fahrzeugflotte in den kommenden vier Jahren um insgesamt 430 12m-Hybridbusse zu erweitern. Volvo Buses hat erst 2018 rund 100 elektrische Hybridbusse an die OTW geliefert.

“Der Volvo 7900 S-Charge erfüllt unsere technischen und wirtschaftlichen Anforderungen perfekt. Die Gesamtbetriebskosten (TCO) und die Lieferzeit haben für uns den Unterschied zu Wettbewerbern ausgemacht”, sagt Vincent Peremans, Geschäftsführer der OTW.

Der Volvo 7900 S-Charge, der 2020 auf den Markt kam, benötigt keine Ladeinfrastruktur, da das Energierückgewinnungssystem des Busses genutzt wird, um die Batterien während des Betriebs zu laden. Der Bus kann über Entfernungen von bis zu einem Kilometer und bei Geschwindigkeiten von bis zu 50 km/h allein mit elektrischer Energie fahren. Dies führt zu erheblichen Kraftstoffeinsparungen und ermöglicht die Beseitigung von Emissionen und Lärm, beispielsweise an Haltestellen und in städtischen Umweltzonen.

“Der Volvo 7900 S-Charge ist einer unserer saubersten Busse und erzeugt bis zu 40 % weniger CO2-Emissionen als ein vergleichbarer Dieselbus. Mit Unterstützung von Volvos Geofencing-System, dem Volvo Zone Management, kann das Fahrzeug so programmiert werden, dass es in bestimmten vordefinierten Bereichen, wie z.B. Umweltzonen, im Elektromodus fährt”, sagt Eric De Roy von Volvo Buses Belgium.

Die Volvo 7900 S-Charge Busse für diesen Auftrag werden in der Produktionsstätte von Volvo Buses in Wroclaw, Polen, hergestellt und Ende 2021 zur Auslieferung bereit sein.

Quelle: Volvo Buses (übersetzt)

Anchersen A/S ordert 25 vollelektrische MAN Lion‘s City 12 E für Kopenhagen

Die Kleine Meerjungfrau, Dänemarks beliebteste Märchenfigur, begrüßt Besucher Kopenhagens. Und chauffiert werden sie ebenso wie die Bewohner der dänischen Hauptstadt schon bald in 25 MAN Lion’s City 12 E – und damit so umweltschonend wie möglich. Geordert hat die vollelektrischen Stadtbusse Anchersen A/S. Das Nahverkehrsunternehmen aus Kopenhagen hat MAN Truck & Bus damit den ersten eBus-Auftrag aus Dänemark beschert.

Die Auslieferung der 25 modernen Stadtbusse ist für Ende des Jahres geplant. Zum Einsatz kommen sie auf der zentralen Kopenhagener Buslinie 7A, auf der jedes Jahr mehr als 4,3 Millionen Fahrgäste befördert werden.

Die neuen Stadtbusse für Kopenhagen bieten bis zu 76 Fahrgästen Platz. Zusätzlicher Sitzabstand und gepolsterte Komfortsitze sorgen dafür, dass die Passagiere besonders komfortabel ihr Ziel erreichen. Zurückzuführen ist dies beim Lion’s City E vor allem auch auf den optimierten Sitzbereich im Heck, der durch den Wegfall des Motorturms entsteht.

Beim Antrieb setzt MAN in seinem eBus auf einen Zentralmotor an der Hinterachse. Das hat gleich mehrere Vorteile: Fahrstabilität und Sicherheit erhöhen sich ebenso wie die maximale Energierückgewinnung beim Bremsen. Die Energie für den vollelektrischen Antriebsstrang stammt aus den Batterien auf dem Fahrzeugdach, die eine installierte Kapazität von 480 kWh haben. Dabei setzt MAN auf die ausgereifte Batteriezellentechnologie aus dem Konzernbaukasten. So bieten die Elektrobusse eine zuverlässige Reichweite von 200 km und bis zu 270 km unter günstigen Bedingungen über die gesamte Lebensdauer der Batterien.

Die Batterien werden im Depot über einen Combined Charging System-Stecker (CCS) geladen. Bei einer durchschnittlichen Ladeleistung von 100 kW ist der MAN Lion’s City 12 E in weniger als drei Stunden komplett geladen, bei maximaler Ladeleistung von 150 kW verkürzt sich die Ladezeit entsprechend. Aufgeladen durch Depot-Charging garantieren die langlebigen Batterien eine einfache Eingliederung in bestehende Betriebsabläufe.

Um ausreichend Ladekapazitäten für die elektrischen Stadtbusse zu haben, plant Anchersen A/S den Bau eines eBus-Ports mit 25 Ladestationen auf dem etwas außerhalb von Kopenhagen liegenden Betriebshof in Jernholmen. Inklusive der neu bestellten Fahrzeuge besteht die Flotte von Anchersen A/S aus rund 200 Bussen, darunter Diesel- und Elektrobusse.

Quelle: MAN

Ab 8. April: Nachtfahrten im HVV zunächst eingestellt

Im Zuge der vom Hamburger Senat beschlossenen nächtlichen Ausgangsbeschränkungen wird der Nachtverkehr der Busse und Schnellbahnen ab der Nacht vom 08.04. auf den 09.04.2021 bis zunächst 18.04.2021 eingestellt. Dies gilt sowohl für das Hamburger Gebiet als auch für die Buslinien, die ins Umland fahren.

Ab der Nacht von Donnerstag, 08.04.2021 auf Freitag, 09.04.2021, entfallen konkret folgende Angebote:

  • Das Angebot der Nachtlinienbusse, das heißt alle 600er-Busse, entfällt an allen Wochentagen. In der Zeit von etwa 00.30 Uhr bis etwa 04.30 Uhr werden zudem auch keine Busse der Ganztagslinien verkehren.
  • Der Nachtbetrieb der S- und U-Bahnen in den Nächten von Freitag auf Sonnabend und Sonnabend auf Sonntag entfällt zunächst für die beiden kommenden Wochenenden, von 0.30 Uhr bis 4.30 Uhr fahren also keine Bahnen.
  • Eine Ausnahme ist die S-Bahn von Stade nach Neugraben, die mit dem regulären Fahrplan weiter befahren wird.
  • Für die Wochentage gilt für U- und S-Bahnen das Regelangebot.
  • Die Regionalzüge verkehren ebenfalls weiter nach bisherigem Fahrplan

Menschen, die aus beruflichen oder anderen zwingenden Gründen auf den ÖPNV angewiesen sind, können in der Zeit von 0 Uhr bis 6 Uhr die Fahrzeuge der On-Demand-Verkehre MOIA und ioki Hamburg sowie des Taxigewerbes zu Sonderkonditionen buchen. MOIA bedient das ganze Hamburger Stadtgebiet. In den Bedienungsgebieten Lurup/Osdorf und Billbrook können außerdem die ioki-Hamburg- Shuttles zu den gewohnten Konditionen gebucht werden.

Alle Personen, die ein gültiges HVV-Ticket für die Fahrtstrecke haben, fahren ohne zusätzliche Kosten mit MOIA oder ioki Hamburg. Für Fahrgäste ohne HVV-Ticket stehen MOIA und ioki Hamburg nicht zur Verfügung.

Im Taxi gelten für alle, die ein HVV-Ticket für die Fahrstrecke haben, pauschale Preise von 4 Euro (bis 8 Kilometer) beziehungsweise 8 Euro (über 8 Kilometer). Für Fahrgäste ohne HVV-Ticket bleibt es beim geltenden Taxentarif. Alle Fahrzeuge werden in der von den Kunden gewohnten Weise über Apps oder Telefon bei den Taxenvermittlern gebucht.

Voraussetzung für die Nutzung der Dienste ist während der Geltungszeiten der Ausgangsbeschränkungen zudem, dass es sich um Fahrten für Zwecke handelt, die in der aktuellen Eindämmungsverordnung als gewichtig und mit unabweisbaren Zwecken definiert wurden.

Quelle: HVV

Erste umgebaute Triebwagen für das Netz Elbe-Spree im Einsatz

Ab sofort fahren die ersten umgebauten Triebwagen (Talent 2/ET 442) auf der RB20 zwischen Potsdam und Oranienburg sowie auf der RB24 zwischen Senftenberg und Eberswalde. Fahrgäste profitieren von der umfangreichen Renovierung und Neuausstattung: Zum Beispiel von komfortableren Sitzen, WLAN, zusätzlichen besser erreichbaren Steckdosen sowie dem neuen WC-Design. Deutlichere Markierungen für Fahrräder, Rollstühle und Kinderwagen sowie größere Monitore für die Fahrgastinformation in Echtzeit sorgen für bessere Orientierung und zusätzliche Videoüberwachung für mehr Sicherheit. In vielen Zügen gibt es nun mehr Platz für Gepäck und Fahrräder.

Für den zukünftigen Verkehrsvertrag Netz Elbe-Spree investiert DB Regio im Auftrag der Länder Berlin und Brandenburg sowie der Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt (NASA) gemeinsam rund 105 Millionen Euro. In den DB-Werken Wittenberge und Dessau werden bis November 2022 insgesamt 145 Doppelstockwagen und 31 Elektroloks umgebaut; bei Alstom (ehemals Bombardier Transportation) in Hennigsdorf 41 Triebwagen umfassend erneuert. Bis Dezember 2022 werden dann im gesamten Netz Elbe-Spree diese Züge vollständig im Einsatz sein.

Ganz im Sinne der Nachhaltigkeit erlaubt der Umbau einen deutlich verbesserten Fahrkomfort und die Aufrüstung auf den modernsten Stand der Technik ohne ressourcenintensive Neuanschaffungen. Die Ansprüche an die Techniker in den Werken sind hoch: „Unter rollendem Rad“, also im laufenden Betrieb, werden einzelne Doppelstock- und Triebwagen aus dem Verkehr genommen und sofort nach der Runderneuerung wieder eingesetzt.

In der begleitenden Kommunikation erklären Kabarettist Horst Evers und Moderatorin Nadine Heidenreich den herausfordernden Umbau der Züge. Wer mehr über den komplexen Umbauprozess erfahren möchte, schaut auf bahn.de/elbe-spree vorbei und folgt den beiden auf ihrer Erkundungstour.

Quelle: VBB

Jens-Günter Lang verlängert um fünf Jahre

Der Aufsichtsrat der Hamburger HOCHBAHN AG (HOCHBAHN) hat auf seiner gestrigen Sitzung den noch bis Dezember 2021 laufenden Vertrag mit Jens-Günter Lang, Technikvorstand der HOCHBAHN, vorzeitig um fünf Jahre verlängert. Der neue Vertrag läuft bis Ende 2026.

Jens-Günter Lang ist seit 1995 bei der HOCHBAHN. Seit 1999 leitete er den Bereich Infrastruktur. Im Vorstand ist er seit Januar 2014. In sein Vorstandsressort fallen die Bereiche Schienenfahrzeuge, Infrastruktur, Projektbau, die Verlängerung der U4 auf die Horner Geest und den Hamburger Süden sowie der Bau der U5, aber auch die Elektrifizierung der Busflotte. Darüber hinaus ist er auch für die Beteiligungs- und Tochterunternehmen  Fahrzeugwerkstätten Falkenried (FFG) und  TEREG  verantwortlich.

Jens-Günter Lang anlässlich seiner Vertragsverlängerung: „Die kommenden Jahre werden ganz besonders davon geprägt sein, die Folgen der Corona-Pandemie zu überwinden und die Weichen Richtung Mobilitätswende zu stellen. Gerade der Umbau der Busflotte auf emissionsferie Antriebe und die Planung und der Bau der neuen U-Bahn-Linien wird herausfordernd und spannend zu gleich. Darauf freue ich mich besonders.“

Quelle: HOCHBAHN

Nationalrat beschließt gesetzliche Grundlagen für 1-2-3-Klimaticket

Die Grundlage zur Umsetzung der dritten Stufe des 1-2-3-Klimatickets wurde am 25. März 2021 mit breiter Mehrheit im österreichischen Nationalrat beschlossen. Nur die FPÖ sprach sich gegen die Einführung des Klimatickets aus. Zum einen wurde die gesetzliche Basis für eine nationale Netzkarte für öffentliche Verkehrsmittel geschaffen. Zum anderen soll das Verkehrsministerium ermächtigt werden, die sogenannte One Mobility GmbH als nationale Vertriebsplattform des Klimatickets einzurichten. Die VertreterInnen der zustimmenden Fraktionen bezeichneten den heutigen Beschluss als wichtigen Beitrag zur klimaschonenden Mobilitätswende und als eine große Entlastung für PendlerInnen. Neben der Schaffung eines kostengünstigen Tickets gelte es nun, den Fokus auf den Infrastruktur- und Taktausbau im ländlichen Raum zu legen.

Für Verkehrsministerin Leonore Gewessler ist das 1-2-3-Ticket ein “absolutes Herzensprojekt” und “eine Revolution im öffentlichen Verkehr. Es gebe aber noch viel zu tun, da das Projekt erst nach der Umsetzung der beiden anderen Ticketstufen abgeschlossen sei.

Das Bundesgesetz enthält unter dem Titel “Klimaticket” die gesetzliche Grundlage zur Einführung einer nationalen Netzkarte für öffentliche Verkehrsmittel durch das Verkehrsministerium. Vorgesehen ist, dass die Kosten zur Umsetzung des Klimatickets aus den eingehobenen Fahrgelderlösen sowie durch Zuwendungen aus dem Bundesbudget finanziert werden.

Eine flankierende Maßnahme dazu stellt ein weiteres Bundesgesetz dar, mit dem das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie ermächtigt wird, eine One Mobility GmbH als gemeinsame Vertriebsplattform mehrerer Verkehrsunternehmen und Verkehrsverbundorganisationsgesellschaften zu schaffen. Diese Gesellschaft soll einen diskriminierungsfreien Vertrieb des Klimatickets gewährleisten. Als nationale Vertriebsplattform soll sie transparente Tarife und eine Vereinheitlichung des Ticketings im öffentlichen Verkehr sicherstellen.

Die VertreterInnen von ÖVP, SPÖ, Grünen und NEOS zeigten sich erfreut, dass nun die Grundlagen für das österreichweite Klimaticket geschaffen wurden und bedankten sich unisono für die gute Zusammenarbeit auf parlamentarischer Ebene. Der heutige Beschluss sei ein “klarer Beitrag zum Klimaschutz und eine deutliche Entlastung für PendlerInnen”, unterstrich Hermann Weratschnig (Grüne). Der Grünen-Mandatar merkte jedoch an, dass es noch viel Überzeugungskraft in den Bundeländern für die Umsetzung der beiden anderen regionalen Ticketstufen brauche.

Quelle: Parlamentskorrespondenz 

ÖPNV-Branche begrüßt PBefG-Bundesratsbeschluss

Der Bundesrat beschloss in seiner heutigen Sitzung abschließend die Novellierung des Personenbeförderungsgesetzes.

„Als Branchenverband begrüßen wir die fachlich ausgewogenen und zukunftsgewandten Neuerungen in diesem für die Verkehrsunternehmen so wichtigen Gesetz. Es ist für die Branche von hohem Wert, dass der Koalitionsvertrag hier umgesetzt und dieses Vorhaben noch in dieser Legislaturperiode abgeschlossen wird. Es ermöglicht uns, die vielen innovativen Projekte der Verkehrsunternehmen im Bereich von Bedarfsverkehren jetzt mit Rechts- und Planungssicherheit fortzuführen oder zu beginnen. Die starke Rolle der Kommunen als Aufgabenträger und Genehmigungsbehörden und die Regulierung des Mietwagens führt dazu, dass einer Rosinenpickerei zulasten des ÖPNV ein Riegel vorgeschoben werden kann. Denn dies würde den Zielen der Verkehrswende zuwiderlaufen. Stattdessen bietet eine sachgerechte Regulierung einen guten Rahmen für innovative Angebote der öffentlichen und privaten Verkehrsunternehmen sowie der Dienstleister und Mobilitätsplattformen im Interesse der Fahrgäste – die Möglichkeiten des Gesetzes müssen jetzt allerdings vor Ort auch klug eingesetzt werden.“

VDV-Präsident Ingo Wortmann

Hessens Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir sagte dazu heute am Rande der Bundesratssitzung in Berlin:

„Unser Ziel ist eine zukunftsfähige und klimafreundliche Mobilität. Dazu gehört auch, Alternativen zum privaten Auto zu stärken. Denn das macht den Umstieg attraktiver. Mit der Novelle des Personenbeförderungsgesetzes haben wir einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung getan: Moderne Mobilitätsdienste, die mehrere Fahrtwünsche als Sammelfahrt bündeln, das sogenannte ‘Ridepooling’, werden nun als reguläre Verkehrsformen zugelassen. Bisher waren sie im Rahmen von Experimentierklauseln auf drei Jahre befristet. Außerdem gibt es nun eine verlässliche rechtliche Grundlage, auch für Anbieter wie Uber, und gleichzeitig ist im Gesetz sichergestellt, dass es keine amerikanischen Verhältnisse geben kann.“

Das Personenbeförderungsgesetz ist die maßgebliche Regelung für die Marktordnung des Öffentlichen Personennahverkehrs. Die Novelle schreibt die bestehende Rückkehrpflicht für Mietwagen fort und ermöglicht erstmalig auch Festpreise für bestimmte Taxifahrten. Um den Taxiverkehr zu schützen, erhalten Städte und Gemeinden die Möglichkeit, Mindestpreise für den Mietwagenverkehr festzulegen. In Großstädten mit mehr als 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern können die Genehmigungsbehörden dem Mietwagenverkehr Vorgaben zu Sozialstandards, Barrierefreiheit und Umweltverträglichkeit machen, wenn dieser mehr als ein Viertel des Bedarfsverkehrs ausmacht. Darüber hinaus gibt es künftig die Verpflichtung für Fahrerinnen und Fahrer von Taxen, app-basierten Sammelfahrten oder Mietwagen gleichermaßen, einen Fachkundenachweis vorzulegen. Der Ortskundenachweis wird im Gegenzug abgeschafft.

Quelle: VDV / Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen

Autonome Autos: Vorteile für Klima und Verkehrsfluss

Wenn autonome Autos auf unseren Straßen einmal Alltag sind, dann würde das auch dem Klimaschutz helfen. Davon gehen zumindest viele Menschen in Deutschland aus. Mehr als die Hälfte (54 Prozent) sehen in selbstfahrenden Autos den Vorteil, dass die Umweltbelastung durch einen geringeren Kraftstoffverbrauch sinkt, weil die optimale Strecke mit angepasster Geschwindigkeit genutzt wird. Nur etwas weniger (49 Prozent) erwarten ganz allgemein einen besseren Verkehrsfluss für alle Fahrzeuge – wovon ebenfalls die Umwelt profitieren würde. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung unter 1.003 Personen in Deutschland ab 16 Jahren im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.

„Vernetzte Mobilität mit autonomen Fahrzeugen bedeutet weniger Stop-and-Go in den Innenstädten und angepasste Fahrweise Außerorts. Auf diese Weise lässt sich der Ressourcenverbrauch des motorisierten Individualverkehrs reduzieren“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder.

Jeweils 43 Prozent der Bevölkerung sehen als Vorteile autonomer Autos darüber hinaus eine geringere Lärmbelästigung durch die angepasste Fahrweise sowie mehr Zeit für den Fahrer für andere Dinge wie etwa Büroarbeiten oder Unterhaltung. Rund ein Drittel (35 Prozent) erwartet mehr Fahrkomfort. Nur 3 von 10 sehen ein Plus an Sicherheit als Vorteile beim autonomen Autoverkehr.

Dr. Christopher Meinecke, Leiter Digitale Transformation bei Bitkom: „Tatsächlich kann autonomes Fahren die Hauptursachen von Verkehrsunfällen weitgehend vermeiden: überhöhte Geschwindigkeit und Unaufmerksamkeit der Fahrerin oder des Fahrers.“ Ein Fünftel (20 Prozent) meint, dass autonome Autos schneller ans Ziel kommen. Fast ebenso viele (22 Prozent) können allerdings gar keine Vorteile von autonomen Autos erkennen.

Die Hauptargumente gegen autonome Autos sind unklare rechtliche Rahmenbedingungen (68 Prozent), also etwa wer im Falle eines Unfalls haftet, sowie die Sorge davor, dass die Fahrzeuge gehackt werden könnten (64 Prozent). 57 Prozent haben Angst vor technischen Problemen, 54 Prozent bemängeln hohe Investitionskosten für die Digitalisierung der Verkehrsinfrastruktur. Rund die Hälfte (48 Prozent) hat Bedenken, dass persönliche Daten etwa zum Fahrverhalten ohne Einwilligung genutzt werden. Weiterhin meinen 41 Prozent, dass autonome Autos ohnehin zu teuer sein werden, 39 Prozent sagen: Ich will auf den Spaß am Selbstfahren nicht verzichten. Ein Drittel (36 Prozent) traut der Technik im Auto weniger als einem Mensch am Steuer zu, Gefahrensituationen zu meistern. Und ein gutes Fünftel (22 Prozent) gibt an, grundsätzlich wenig Vertrauen in Technik zu haben.

Quelle: Bitkom

Chancen der Digitalisierung für bessere, sichere und saubere Mobilität nutzen

Eine bessere Nutzbarmachung von Mobilitätsdaten für intermodale Wegeketten, bei denen Menschen verschiedene Verkehrsmittel komfortabel miteinander kombinieren können: Zu diesem zentralen Zukunftsthema tauschen sich Bund und Länder beim fünften Spitzengespräch der Konzertierten Aktion Mobilität am 23. März 2021 aus. Am Gespräch nahmen Bundeskanzlerin Angela Merkel, Ministerpräsident Armin Laschet und die Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg, Bayern und Niedersachsen sowie Vertreterinnen und Vertretern der Automobilindustrie und von Verbänden teil. Beim so genannten Datenraum Mobilität, der im Spitzengespräch erörtert wurde, handelt es sich um eine Initiative des Bundeskanzleramtes unter Federführung des Bundesverkehrsministeriums und unter Beteiligung des Bundeswirtschaftsministeriums.

Nordrhein-Westfalens Verkehrsminister Hendrik Wüst sagte im Nachgang des Spitzengesprächs: „Wir nutzen die Chancen der Digitalisierung für bessere, sichere und saubere Mobilität. Deshalb werden wir aktiv in den noch zu gründenden Gremien des Datenraums Mobilität mitwirken. Über die Verknüpfung von Echtzeitdaten unterschiedlicher Verkehrsträger wie beispielsweise der Bahn, des Öffentlichen Personennahverkehrs und der Automobilindustrie entstehen neue Möglichkeiten für innovative Mobilitätslösungen.“

Mit der neu gegründeten Fachabteilung für Digitalisierung und Vernetzung der Mobilität im Verkehrsministerium hat sich Nordrhein-Westfalen beispielhaft für die Arbeit im Datenraum Mobilität aufgestellt.

Unter Federführung des Ministeriums für Verkehr will die Landesregierung im Sinne des Open-Data-Prinzips unter anderem Mobilitätsdaten von und für Anbietern von Mobilitätsdienstleistungen diskriminierungsfrei zur Verfügung stellen, damit sie Menschen bessere, intermodale Mobilitätsangebote machen können. Dabei sollen alle Akteure in Nordrhein-Westfalen effektiv in den Datenaustausch eingebunden werden. Der Datenraum Mobilität kann von den sehr konkreten Erfahrungen und Anwendungsbeispielen, etwa mit dem aktuell in der Umsetzung bis Ende 2021 befindlichen eTarif NRW, profitieren. Bereits seit November 2020 ist Nordrhein-Westfalen durch das Ministerium für Verkehr stellvertretend für die Länderebene Mitglied im Steuerkreis des Datenraums Mobilität. Das Ministerium für Verkehr verfügt darüber hinaus eine eigene Fachabteilung für Digitalisierung und Vernetzung der Mobilität, mit der sie entsprechend gut für die Arbeit im Datenraum Mobilität aufgestellt ist.

Quelle: Ministerium für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen

Spandauer Ortsteil Haselhorst umfangreich mit Sharing-Angeboten ausgestattet

Der Spandauer Ortsteil Haselhorst ist ab sofort so gut mit Sharing-Angeboten ausgestattet, wie kein anderer Kiez in einem Außenbezirk. Am 25. März 2021 eröffneten die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) am U-Bahnhof Haselhorst ihre elfte Jelbi-Station – und komplettierten damit ein bisher einmaliges Netzwerk mit der großen Station und den fünf kleinen Jelbi-Punkten an der Waterkant in Spandau. Auf dem Ferdinand-Friedensburg-Platz, direkt am U-Bahnhof, steht nun ein umfangreiches und umweltfreundliches Sharing-Angebot aus E-Tretrollern und Carsharing-Fahrzeugen zur Verfügung.

Vor allem Bewohner rund um die Spandauer Wasserstadt profitieren vom neuen Angebot. Diese haben dem Mitte Dezember eröffneten Jelbi-Standort an der Waterkant mit rund 2.500 Vermietungen in den ersten drei Monaten zum erfolgreichsten Start aller Stationen verholfen – trotz Winter und Lockdown. Nun können zum Beispiel auch Carsharing-Fahrzeuge am U-Bahnhof Haselhorst abgestellt oder ausgeliehen werden, wo es mit der U-Bahn oder einer der fünf Buslinien Anbindungen in alle Richtungen gibt. Um wildem Parken vorzubeugen, wurden spezielle Scooter-Parkstationen aufgestellt.

Eva Kreienkamp, Vorstandsvorsitzende der BVG: „Mit diesem außergewöhnlichen Jelbi-Netzwerk ermöglichen wir über 20.000 Bewohnern der Waterkant, der Wasserstadt und Haselhorsts erstmals den Zugang zu Sharing-Angeboten vor der eigenen Haustür. Wir sind froh, dass unsere Jelbi-Partner mit uns den Weg nach Spandau gegangen sind, um den dort lebenden Menschen den Umstieg vom eigenen Auto auf umweltfreundliche, geteilte Mobilität so leicht zu machen.“

Frank Bewig, Spandaus Bezirkstadtrat für Bauen, Planen und Gesundheit: „Spandau wächst rasant. Gerade Haselhorst und Siemensstadt sind aktuell sehr bedeutende Wohnungsbaustandorte in Berlin-Spandau. Ich freue mich sehr, dass die BVG durch die Mobilitätsplattform Jelbi und der damit verbundenen Vernetzung der verschiedenen Mobilitätsangebote eine Verbesserung durch den öffentlichen Personennahverkehr bietet.“

Vor Ort stehen die Fahrzeuge von Voi, Miles und Mobileeee zur Verfügung, die gemeinsam mit der Gewobag und der BVG das Jelbi-Bündnis Waterkant/Haselhorst bilden. Jelbi-Nutzer haben mittlerweile Zugriff auf inzwischen über 30.000 Fahrzeuge – mehr als auf jeder anderen deutschen Mobilitätsplattform.

Quelle: BVG