Verkehrsminister Hermann gibt Startschuss für Reallabore

Verkehrsminister Winfried Hermann hat am 18. November 2020 in einer Videokonferenz den Startschuss für die erste Phase eines Forschungsprojektes auf dem Weg zum autonomen ÖPNV in Baden-Württemberg gegeben. Im Rahmen des Projektes „Reallabor für den Automatisierten Busbetrieb im ÖPNV in der Stadt und auf dem Land“, kurz RABus, wird der Einsatz großer, vollautomatisierter Busse wissenschaftlich erforscht und auch real erprobt. Es entstand aus dem Strategiedialog Automobilwirtschaft BW.

Die Entwicklung, Umsetzung und Erprobung eines wirtschaftlichen und zuverlässigen Fahrbetriebs mit vollautomatisierten Fahrzeugen ist von großer Relevanz für die Zukunft des ÖPNV. Mit dieser Technologie kann die Einführung eines attraktiven, bezahlbaren und umweltfreundlichen 24-Stunden-, von Haus zu Haus Busshuttleangebotes im Land, angeboten werden.

Das Projekt soll im Ergebnis eine Beurteilung einer landesweiten Übertragbarkeit und Ausarbeitung von Handlungsempfehlungen für die technische Umsetzung und die betriebliche Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit umfassen.  Außerdem sollen rechtliche Belange und verkehrliche Wirkungen des landesweiten Einsatzes eines weitgehend fahrerlosen Busshuttlebetriebes mit „Normal“-Geschwindigkeiten berücksichtigt werden.

Der Konsortialführer des Projektes am Forschungsinstitut für Kraftfahrwesen und Fahrzeugmotoren (FKFS) an der Universität Stuttgart, Prof. Dr.-Ing. Reuss sagte: „Ich freue mich mit dem Konsortium sehr über die bislang einmaligen Projektinhalte, die wir nun angehen, und natürlich über die Förderung des Landes“.

Verkehrsminister Hermann: „Wir wollen einen großen Innovationsschritt im Busverkehr hin zu einem bedarfsgerechten und flächenhaften Busangebot. Die Entwicklung hin zum vollautomatisierten und dann fahrerlosen Busshuttleverkehr ist hierzu einer der vielversprechendsten Wege. Ich sehe unsere Förderung als gute Investition für die Zukunft und freue mich sehr über die Zusammensetzung einer kompetenten Projektgruppe.“ 

Derzeit sind in Deutschland automatisierte Busse vereinzelt und nur mit vielen Einschränkungen unterwegs, wie z.B. extrem niedriger Geschwindigkeit, mit Sicherheitsfahrer, kleinste Busse, kurzer Demonstrationsbetrieb. Dies führt zu unattraktiven Fahrzeiten und damit zu einer geringen Akzeptanz und wenig Nutzung. Ein weitgehend flächenhaftes und ganztägiges Angebot gibt es heute nicht mal in Ansätzen. 

Im Rahmen einer virtuellen Veranstaltung hat Verkehrsminister Hermann den Förderbescheid an das Konsortium, bestehend aus dem Forschungsinstitut für Kraftwesen und Fahrzeugmotoren Stuttgart, dem Karlsruher Institut für Technologie, der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH, dem Stadtverkehr Friedrichshafen GmbH mit DB ZugBus Regionalverkehr Alb-Bodensee GmbH und ZF Friedrichshafen übergeben. Das „Reallabor für den Automatisierten Busbetrieb im ÖPNV in der Stadt und auf dem Land (RABus)“ ist eine der präferierten Maßnahmen der strategischen Landesziele zur automatisierten und vernetzten Mobilität in Baden-Württemberg.

Quelle: Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg

Wiener Linien: Brake Energy gewinnt TÜV-Wissenschaftspreis 2020

Die Wiener Linien arbeiten laufend daran, das Unternehmen noch klimafreundlicher und innovativer zu machen. Dafür wurde das Unternehmen einmal mehr mit einem Preis ausgezeichnet. Beim TÜV-Wissenschaftspreis machte das “Brake Energy”-Projekt das Rennen in der Kategorie “Unternehmen”. Dabei wird Energie, die üblicherweise im Bremswiderstand des Fahrzeugs in Wärme umgewandelt wird, in das Öffi-Stromnetz rückgespeist und anschließend beispielsweise für die Energieversorgung in Stationen genützt. Zwei Anlagen wurden bereits auf dieses System umgerüstet. Sie „erbremsen“ jährlich rund drei Gigawattstunden Strom und sparen damit rund 400 Tonnen CO2 ein.

“Egal ob Bim oder U-Bahn, fast alle unsere Schienenfahrzeuge sind bereits kleine Kraftwerke. Mit dem innovativen System kann Strom recycelt werden, ein weiterer wichtiger Schritt für eine klimafreundliche Zukunft. Ich bin sehr stolz auf mein ExpertInnen-Team aus der Infrastrukturabteilung für die tolle Umsetzung dieses Projektes und gratuliere von ganzem Herzen zu diesem Preis. Das Projekt ist so erfolgreich, dass wir bereits für kommendes Jahr die nächste Anlage planen”, freut sich Günter Steinbauer, Geschäftsführer der Wiener Linien.

Insgesamt 80 Einreichungen verzeichnete der TÜV AUSTRIA Wissenschaftspreis im Jahr 2020 – trotz coronabedingt schwierigen Voraussetzungen. Die Verleihung erfolgte virtuell.

Mehr Infos zu Brake Energy finden Sie auf dem Blog der Wiener Linien: https://blog.wienerlinien.at/brake-energy/

Quelle: Wiener Linien

29 Elektroautos verstärken die swa Carsharing-Flotte

Mehr als 230 Autos zum Ausleihen an rund 100 Standorten in und um Augsburg – das ist swa Carsharing. Die Carsharing-Flotte der Stadtwerke Augsburg (swa) vergrößert sich nun: 29 stadttaugliche VW eUps stehen zum Ausleihen parat – entweder flexibel als sogenannte „Free Floater“ oder an festen Carsharing-Standorten in der Augsburger Innenstadt.

Ein Großteil der insgesamt 38 eFahrzeuge aus der swa Carsharing-Flotte steht ab sofort an festen Abholstationen im swa Parkhaus in der Johannes-Haag-Straße, vor der Stadtsparkasse am Königsplatz, an der Hochschule, am Gaswerk und an der swa Zentrale am Hohen Weg sowie im Augsburger Umland. Dort können sie ausgeliehen und wieder abgestellt werden. Von den neuen VW eUps sind 13 aber auch nach dem „Free Floating“-Prinzip nutzbar. Das heißt, sie werden nicht an einer festen Station abgeholt, sondern stehen frei verteilt im Stadtgebiet zum Einsteigen bereit.

Bisher waren die Elektroautos im swa Carsharing in der Innenstadt nur nach dem „Free Floating“-Prinzip nutzbar. Die standortbasierten eAutos können Carsharing-Nutzende nun vorab per App reservieren und buchen. Am festgelegten Standort kann das Auto dann abgeholt und zurückgebracht werden.

Die Autos der swa Carsharing-Flotte können entweder nach dem sogenannten „Fest“ oder „Flex“-Prinzip ausgeliehen werden. Beim „swa Carsharing Fest“ erfolgt das Ausleihen der swa Carsharing-Autos an einem der mehr als 100 festen Standorte. Dort werden die Autos sowohl abgeholt als auch nach der Fahrt wieder geparkt.

Beim „Carsharing Flex“ stehen die Autos nicht an einem fest vorgegebenen Standort, sondern frei in der ganzen Stadt verteilt. Wo genau, das sehen swa Carsharing-Nutzende in der swa Carsharing-App, die kostenlos für Android und iOS zum Download steht. 13 Elektroautos fahren nach dem Flex-Prinzip durch die Stadt. Sie sind an den grünen Fahrzeugbeklebungen auf der Autotür erkennbar. Die Fahrzeuge müssen und können nicht reserviert werden und es gibt kein festes Buchungsende. Sind sie frei, können Carsharing-Kunden einfach einsteigen und losfahren. Nach Fahrtende können die Carsharing Flex-Fahrzeuge im Stadtgebiet wieder geparkt oder an einer der rund 50 swa Ladesäulen mit 100 Prozent Ökostrom zum Aufladen abgestellt werden. Mit den Elektroautos wollen die swa die Elektromobilität auch insgesamt fördern und helfen, Vorbehalte dagegen abzubauen.

Quelle: swa

Neue Mobilitätsangebote stoßen auf breites Interesse

Neue Mobilitätsangebote, die durch digitale Technologien wie Smartphone-Apps ermöglicht werden, stoßen bei den Bundesbürgern auf breites Interesse, werden bislang aber nur selten genutzt. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung von 1.005 Personen ab 16 Jahren in Deutschland im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. Demnach würde mehr als jeder Dritte (35 Prozent) gerne Ride-Pooling nutzen, also einen Fahrdienst, der mehrere Fahrgäste mit einem ähnlichen Ziel zusammenbringt und so günstiger und umweltverträglicher transportiert. Nur 9 Prozent geben aber an, bereits Ride-Pooling-Dienste wie zum Beispiel CleverShuttle, Moia oder Berlkönig in Anspruch genommen zu haben. Jeder Fünfte (21 Prozent) hätte Interesse, per App einen Ride-Hailing-Dienst wie Uber zu ordern, der als Alternative zum klassischen Taxi verkehrt. Nur 4 Prozent sind bislang in einem Ride-Hailing-Fahrzeug gefahren. 20 Prozent sind an Car-Sharing interessiert, auf das bislang nur 8 Prozent zurückgegriffen haben. „Digitale Technologien ermöglichen heute Mobilitätsangebote, die noch vor wenigen Jahren nicht umsetzbar gewesen wären. Das Interesse an diesen Mobilitätsdiensten ist groß, obwohl viele Menschen sie aktuell noch gar nicht nutzen können, weil sie häufig erst in Ballungszentren oder einzelnen Städten angeboten werden“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg.

Großes Interesse gibt es auch am E-Scooter-Sharing (20 Prozent) und Bike-Sharing (19 Prozent), die bisher von 17 bzw. 21 Prozent der Befragten zumindest hin und wieder genutzt wurden. Nur geringes Interesse gibt es dagegen am Ride-Sharing (8 Prozent), also die Mitnahme von Fahrgästen mit dem gleichen Ziel wie bei der klassischen Mitfahrzentrale, was auch ohne App-Unterstützung funktioniert. Erfahrungen mit Ride-Sharing haben bereits 5 Prozent gemacht. Allerdings gibt es noch großen Informationsbedarf rund um neue Mobilitätsangebote: So geben 41 Prozent an, noch nie etwas von Ride-Hailing gehört zu haben. 23 Prozent ist Ride-Pooling unbekannt, 18 Prozent Bike-Sharing. Für 12 Prozent ist Ride-Sharing ein Fremdwort, bei Car-Sharing sind es 9 Prozent und 7 Prozent bei E-Scooter-Sharing.

Drei Viertel der Bundesbürger (73 Prozent) beklagen, dass Mobilitätsangebote in Deutschland zu teuer sind. Und ebenso viele (75 Prozent) fordern, dass die Politik digitale Angebote für eine komfortablere und umweltfreundliche Mobilität in Deutschland stärker fördern sollte. Rund jeder Zweite (47 Prozent) ist überzeugt, dass neue Angebote, die digitale Technologien wie Apps nutzen, künftig unsere Mobilität dominieren werden. Berg: „Die Zukunft unserer Mobilität ist digital und vernetzt. Um sie zu gestalten, müssen wir alle Beteiligten – vom Verkehrsunternehmen über die Technologie-Führer bis zu Startups – zusammenbringen.“

Quelle: Bitkom e.V.

Scania, EVBox und Engie bündeln Kräfte für Entwicklung von Elektro-LKWs und -Bussen

Scania kündigte kürzlich an, dass man in den kommenden Jahren neue elektrische Produkte auf den Markt bringen werde, um die Umstellung auf E-Mobilität zu beschleunigen. Die Elektrifizierung ist ein sehr wichtiger Teil des Bestrebens von Scania, den Verkehrssektor zu dekarbonisieren, weshalb das Unternehmen eine globale Partnerschaft mit ENGIE und EVBox für die nächsten Jahre aufbaut.

Diese beispiellose Kooperation, die sich sowohl auf Lkw- als auch auf Busanwendungen erstreckt, wird den Kunden von Scania eine komplette E-Mobilitätslösung bieten – einschließlich Lösungen, die auf die tatsächlichen Anforderungen des Flotten- und Depotmanagements zugeschnitten sind, elektrifizierte Schwerfahrzeuge, intelligente Ladeinfrastruktur, Service und Wartung, Versorgung mit umweltfreundlicher Energie sowie Finanzierung.

Um die Kunden während des gesamten Elektrifizierungsprozesses zu unterstützen, wird Scania nicht nur Elektrofahrzeuge, sondern auch elektrische Ladelösungen anbieten. EVBox Group bietet Scania intelligente, skalierbare und leistungsstarke Ladelösungen an, die auf die Bedürfnisse ihrer Kunden zugeschnitten sind – einschließlich Hardware und Software. Darüber hinaus wird Scania im Rahmen des normalen Portfolios auch Außendienste und Schulungen für ihre Fahrer anbieten.

ENGIE wird die elektrische Ladelösung und die damit verbundenen Dienstleistungen für Scania-Kunden in verschiedenen Schlüsselregionen entwickeln, anbieten, installieren und warten. Scania, EVBox Group und ENGIE verfolgen das gleiche Ziel, den Übergang zu einer kohlenstoffneutralen Wirtschaft durch reduzierten Energieverbrauch und umweltfreundlichere Lösungen zu beschleunigen.

Die Partnerschaft zwischen den drei Unternehmen wird mit Aktivitäten in dreizehn europäischen Ländern beginnen, die ab Ende 2021 auf andere Regionen ausgeweitet werden sollen. ENGIE und EVBox Group werden mit vertrauenswürdigen regionalen Partnern wie Caverion und Alpiq zusammenarbeiten. 

Die Elektrifizierung des Verkehrs ist eine der Schlüsselinitiativen zur Verringerung der Emissionen – insbesondere da der Verkehr fast ein Viertel der europäischen Treibhausgasemissionen verursacht. Diese Partnerschaft bietet neue Möglichkeiten für die EVBox Group, und mit mehr als 10 Jahren Erfahrung sind wir zuversichtlich, dass unser Fachwissen und unser wettbewerbsfähiges Angebot Scania bei der Erreichung seiner Geschäfts- und Nachhaltigkeitsziele unterstützen wird.“, sagt Kristof Vereenooghe, CEO der EVBox Group.

Quelle: EVBox

Mailand bestellt 100 weitere Urbino 12 electric

Der Mailänder Betreiber ATM beauftragte den Omnibushersteller Solaris, einen weiteren Teil des Rahmenvertrags umzusetzen, d. h. 100 emissionsfreie Solobusse mit Elektroantrieb zu fertigen. Zusammen mit 40 Einheiten, die durch ATM Milano 2019 bestellt wurden, sind es insgesamt 140 Busse, die Solaris in die italienische Modehauptstadt bis Ende 2021 ausliefern wird. Nach der Umsetzung des gesamten Rahmenvertrags werden in Mailand bis zu 275 emissionsfreie Solaris-Busse im Stadtverkehr eingesetzt. Die ersten Elektrobusse – 25 Solaris Urbino 12 – trafen in Mailand 2018 und 2019 ein.

ATM Milano entschied sich für die Nachrüstung der Busse mit zwei innovativen Lösungen, die Solaris 2019 zum ersten Mal vorgestellt hat:

  • Mobileye Shield+, ein Warnsystem, das den Fahrer durch akustische und optische Signale auf Objekte hinweist, die sich im toten Winkel des Fahrzeugs befinden. Es warnt auch beim Spurwechsel ohne zu blinken oder beim Fahren ohne sicheren Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug.
  • MirrorEye, das zu Testzwecken in einem der Mailänder Elektrobusse montiert wird. Die Seitenspiegel werden dabei durch Kameras ersetzt, die für bessere Sicht, insbesondere nachts und bei schlechten Wetterverhältnissen, sorgen.

Eine schrittweise Umsetzung der Ausschreibung für die Lieferung von 250 elektrisch betriebenen Bussen für ATM Milano bestätigt die früheren Ankündigungen dieses italienischen Betreibers, bis Ende 2030 ganz auf Dieselbusse verzichten zu wollen. Die Kooperation zwischen Solaris und ATM Milano begann 2014. Seitdem lieferte der Omnibushersteller 200 Fahrzeuge, darunter 25 Einheiten mit Elektroantrieb, nach Mailand aus.

Unter den 100 von Mailand bestellten Urbino 12 electric befindet sich der 1000. Elektrobus, der vom Band im Solaris-Werk läuft. Der erste Batteriebus Urbino electric wurde 2011 vorgestellt. Seitdem wurden die elektrisch betriebenen Busse von Solaris von beinahe 100 Kunden aus 18 Ländern bestellt. 2017 wurde der Solaris Urbino electric zum besten Stadtbus Europas gekürt.

Quelle: Solaris

Erster Elektro-BürgerBus in NRW im Betrieb

Beim BürgerBus-Verein Emsdetten Saerbeck startete der erste rein elektrisch betriebene BürgerBus in NRW. Auf Basis des Nissan e-NV 200, einem Elektro-Kleintransporter, hat die Firma K-Bus den Elektro-BürgerBus entwickelt. Eine besondere Herausforderung bestand darin, das Gesamtgewicht unter 3,5 Tonnen zu halten, so dass der E-BürgerBus auch mit der Führerscheinklasse B gefahren werden darf.

Für die notwendige Leistung sorgt der 109 PS starke Elektromotor, der über eine Lithium-Ionen-Batterie angetrieben wird. Die Batterie ist platzsparend auf dem Fahrzeugdach montiert. Mit einer Batteriekapazität von 40 kW hat der E-BürgerBus eine Reichweite von bis zu 140 Kilometer. Neben einer normalen Ladefunktion verfügt das Fahrzeug auch über eine Schnellladefunktion, mit der in einer Stunde rund 100 Kilometer geladen werden können. Für die Bedürfnisse des BürgerBus-Vereins in Emsdetten ist dies ideal, so wird die Pause zwischen zwei Fahrten zum Nachladen genutzt.

Der Elektro-BürgerBus bietet Platz für 8 Fahrgäste, zudem ist ein behindertengerechter Rollstuhlplatz eingebaut worden. Um Fahrgästen einen bequemen und barrierefreien Ein- und Ausstieg zu ermöglichen, verfügt das Fahrzeug über Niederflurtechnik. Die Einstiegshöhe beträgt ca. 30 Zentimeter.

Der BürgerBus-Verein hat am 18.12.2007 seinen Betrieb aufgenommen. Er befördert jährlich rund 8.000 Fahrgäste, sodass mittlerweile über 175.000 Personen den BürgerBus genutzt haben. Auf zwei Linien (BB1 Emsdetten – Hembergen – Saerbeck und BB2 (Emsdetten, Bahnhof – Hollingen – Sozialkaufhaus – Emsdetten, Bahnhof) erfüllt der BügerBus Emsdetten seinen Zweck: Bürger fahren für Bürger. Der neue Elektro-BürgerBus wird Montag bis Samstag auf der Linie BB2 eingesetzt. Das neue BürgerBus-Fahrzeug wird durch die Stadt Emsdetten, die Gemeinde Saerbeck und den NWL gefördert.

Quelle: Regionalverkehr Münsterland GmbH

Über 15.000 E-Bike-Fahrten in 2020

Über 15.000 Fahrten (genau: 15.734) wurden im laufenden Jahr 2020 bereits mit den E-Bikes der RVK in der Rhein-Voreifel-Region und im Bergischen Land registriert. Das Bergische e-Bike legte dabei mit rund 6.000 Ausleihen zwischen Juli und Oktober 2020 einen sehr guten Start hin. 2.250 Menschen haben sich seit Beginn als Nutzer registriert. Linksrheinisch – beim RVK e-Bike – haben sich in 2020 die guten Ausleihzahlen aus dem Startjahr 2019 verstetigt. Bisher 1.350 Neukunden wurden im laufenden Jahr zusätzlich verzeichnet.

„Diese Zahlen sprechen für eine gute Resonanz dieser Angebote und  zeigen, dass neue Mobilitätsformen wie E-Bike-Sharing mittlerweile auch außerhalb von Großstädten gut funktionieren können“, so Christian Seul, Abteilungsleiter Intermodalität bei der RVK.

Die rund-um-die-Uhr verfügbaren Leih-E-Bikes sind primär an festen Verleihstationen mit Ladefunktion verfügbar, die wiederum unmittelbar an wichtigen ÖPNV-Verknüpfungspunkten in der Region liegen. Damit dienen sie vor allem Pendlern als Zu- bzw. Abbringer zum ÖPNV – VRS-Abokunden, bspw. JobTicket-Inhaber, erhalten Rabatte. Darüber hinaus sorgen zahlreiche virtuelle Stationen in beiden Systemen dafür, dass die Räder an vielen weiteren Orten abgegeben und auch wieder entliehen werden können. An Wochenenden und Feiertagen nutzen Menschen das Angebot vor allem im Freizeitverkehr auf den beliebten Fahrradtrassen der Regionen – bspw. der Rheinischen Apfelroute im Rhein-Sieg-Kreis oder der Balkantrasse im Rheinisch-Bergischen Kreis. 

Beide Systeme zusammen verfügen aktuell über 151 Smart-E-Bikes, die u. a. per Smartphone-App und VRS e-Ticket buchbar sind. Ein Ausbau für 2021 ist aufgrund der guten Resonanz bereits fest eingeplant, im Rheinisch-Bergischen Kreis bspw. konkret  an den Standorten Burscheid-Zentrum, Leichlingen-Witzhelden und Rösrath-Hoffnungsthal mit voraussichtlichem Start ab April kommenden Jahres.

Das RVK e-Bike wurde gefördert vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative – das Bergische e-Bike vom Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes NRW im Rahmen des Programms Kommunaler.Klimaschutz.NRW. Beide Systeme werden betrieben in Kooperation mit der nextbike GmbH aus Leipzig.

Quelle: Regionalverkehr Köln GmbH

ÖPNV-Branche rechnet auch 2021 mit deutlichen Verlusten

Nach aktueller Berechnung des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) muss der Öffentliche Personennahverkehr in Deutschland auch im kommenden Jahr deutliche Einnahmeverluste verkraften. In einem Szenario für die Entwicklung der Fahrgeldeinnahmen in 2021 prognostizieren der VDV und weitere Branchenvertreter, die daran mitgewirkt haben, einen Verlust von rund 3,5 Milliarden Euro im nächsten Jahr. Auch die mögliche Verfügbarkeit eines Impfstoffs im Frühjahr führt nach Einschätzung der Experten erst dann wieder zu stärker steigenden Fahrgastzahlen, wenn ausreichend Bürger geimpft wurden. Bis dahin werden die Entwicklungen der Fahrgastzahlen und der Einnahmen weiterhin durch die pandemiebedingten Einschränkungen sowie die Fortsetzung von Kurzarbeit und Homeoffice dominiert.

VDV-Präsident Ingo Wortmann zu den aktuellen Zahlen des ÖPNV-Szenarios 2021: „Was wir aufgrund der vergangenen Wochen und Monate schon befürchtet haben, zeigt sich nun schwarz auf weiß. Zwar rechnen wir mit einer schrittweisen Markterholung, trotzdem wird auch das kommende Jahr noch erhebliche coronabedingte Schäden durch fehlende Fahrgäste und Einnahmen bringen. Erst gegen Jahresende 2021 rechnen wir mit einer spürbaren Erholung. Gleichzeitig werden wir als Branche selbstverständlich alles versuchen, damit die Verluste minimiert werden. Vieles davon liegt allerdings nicht in unserer Hand, wie zum Beispiel die Verfügbarkeit des Impfstoffs und die Kapazitäten, um möglichst schnell viele Menschen zu impfen. Was wir tun können, sind ausreichende Bus- und Bahnangebote für einen stabilen ÖPNV-Betrieb zur Verfügung stellen und mit flexibleren Ticketangeboten auf die geänderten Mobilitätsanforderungen unserer Fahrgäste zu reagieren. Darüber hinaus werden wir auch weiterhin zusätzlich in Hygienemaßnahmen investieren und die Kunden über die geringen Infektionsrisiken im ÖPNV umfangreich informieren.“

Auch für die letzten Monate dieses Jahres rechnen die Verkehrsunternehmen wieder mit zunehmenden Verlusten wegen des erneuten Lockdowns, weiterhin umfangreicher Kurzarbeit, dem Ausbleiben von Touristen und abgesagten Veranstaltungen, Messen und Weihnachtsmärkten. „Wir waren im September schon wieder bei rund 80 Prozent der Fahrgastzahlen, die wir vor Ausbruch der Pandemie hatten. Seit Juni stieg die Nachfrage sukzessive. Aber durch die insgesamt stark steigenden Infektionszahlen und den damit verbundenen zweiten Lockdown sind die Zahlen seit Mitte Oktober wieder gesunken. Zwar deutlich geringer als beim ersten Lockdown, aber wir gehen aktuell davon aus, dass im November und Dezember nur etwa 50 bis 60 Prozent der sonst üblichen Fahrgäste mit Bus und Bahn unterwegs sind. Das heißt, dass wir in der eigentlich sehr nachfrage- und einnahmestarken Vorweihnachtszeit erhebliche Einbußen bei den Ticketeinnahmen verzeichnen werden“, so Wortmann.

Der zentrale Baustein für einen auch in Coronazeiten leistungsfähigen ÖPNV in Deutschland ist nach wie vor der Rettungsschirm von bis zu fünf Milliarden Euro, den Bund und Länder bereits im Frühjahr verabschiedet hatten. „Wir fahren seit Ausbruch der Pandemie trotz deutlich weniger Fahrgästen und erheblichen Einnahmeverlusten nahezu 100 Prozent unseres Angebots. Das geht nur, weil uns Bund und Länder mit dem ÖPNV-Rettungsschirm unterstützen. Von den bis zu fünf Milliarden Euro werden wir in den neun Monaten seit Pandemieausbruch  bis Jahresende etwa 3,5 Milliarden als Ausgleich benötigen. Die übrigen rund 1,5 Milliarden werden voraussichtlich bis April nächsten Jahres reichen. Für das restliche Jahr 2021 blieben dann noch etwa zwei Milliarden an Verlusten, die ausgeglichen werden müssten. Wir werden deshalb jetzt zeitnah mit Bund und Ländern über eine Fortsetzung des Rettungsschirms sprechen“, so Wortmann abschließend.

Quelle: VDV

Rückblick auf den Einstieg in die Berufsausbildung innerhalb der Pandemie

Am 1. August dieses Jahres starteten acht junge Mädchen und Jungen ihre Berufsausbildung bei Keolis Deutschland. Innerhalb einer dreijährigen Berufsausbildung mit abschließender Prüfung vor der Industrie- und Handelskammer werden die Nachwuchsfachkräfte in den Berufen zum Eisenbahner im Betriebsdienst, Mechatroniker sowie erstmalig zum Fachinformatiker Systemintegration ausgebildet.

Dass Keolis Deutschland auch unter erschwerten Bedingungen an seinem Ausbildungsprogramm festhält, stand für das Unternehmen – bekannt unter dem Markennamen eurobahn – seit März dieses Jahres fest. „Der Fachkräftemangel und das steigende Durchschnittsalter unserer Branche macht vor Corona-Lockdowns keinen Halt“, sagt Astrid Wessels-Tschöke, Leiterin für Ausbildung und Training bei Keolis Deutschland. Allein der Bedarf von Lokführern liegt in Nordrhein-Westfalen bis zum Jahr 2025 bei rund 1.700 neuen Besetzungen.

Ein guter Ausbildungsbetrieb lebt laut der Erfahrung der Ausbilder bei Keolis Deutschland von engmaschiger Begleitung, festen Strukturen und flachen Hierarchien. Die Pandemie stellte das Team hierbei vor Herausforderungen, doch mit neuen, flexiblen Strukturen und Modellen konnte der Ausbildungsplan neu abgebildet werden. Der große Begrüßungstag, an dem die Auszubildenden von der Geschäftsführung und Verwaltungskollegen persönlich in Empfang genommen werden, musste aufgrund der Pandemie umgeplant werden. Im kleinen Rahmen wurden sie von ihren Ausbildungs- und Abteilungsleitern persönlich begrüßt und per Onlineschalte von Anne Mathieu, Vorsitzende der Geschäftsführung, willkommen geheißen. Teaminteraktionen finden zudem in Online- und WhatsApp-Chats statt. Die Berufsschule wird im Online- sowie Fernformat angeboten. Aufgrund der Einführung von Hygienekonzepten ist es den jungen eurobahn-Kollegen ermöglicht worden, Werkstattbesichtigungen sowie Simulatorfahrten hautnah erleben zu können. Auch das „erste Hand anlegen“ im Rahmen von Instandsetzungen wurde erfolgreich umgesetzt.

Ohne Zeitverzug werden die Auszubildenden ihre reguläre dreijährige Berufsausbildung absolvieren können. Nach erfolgreichem Abschluss mit Prüfung vor der Industrie- und Handelskammer wird die Übernahme bei guten Leistungen garantiert. Darüber hinaus können sich die jungen Absolventen im Anschluss intern weiterentwickeln.

Junge Schulabsolventen sind bereits eingeladen, ihre Bewerbungsunterlagen für das Berufsausbildungsjahr 2021 bei Keolis Deutschland einzureichen. Auch für Quereinsteiger gibt es Einstiegsmöglichkeiten. Der nächste Ausbildungskurs startet Februar 2021.

Quelle: Keolis Deutschland