100 Mio. Euro jährlich für regionale Klimatickets

„Die Bundesregierung stellt mit dem heutigen Beschluss künftig dauerhaft jedes Jahr 100 Millionen Euro zur Verfügung, um die Bundesländer bei der Umsetzung der regionalen Klimatickets zu unterstützen“, freut sich der Verkehrssprecher der Grünen, Hermann Weratschnig.

„Das Geld wird nach dem Bevölkerungsschlüssel aufgeteilt und kann sowohl für die Einführung der Tickets wie auch für die Ausweitung des Angebots verwendet werden, denn in den Bundesländern gibt es sehr unterschiedliche Startbedingungen, auf die im Sinne der Öffi-Nutzer bestmöglich eingegangen werden muss“, erklärt Weratschnig. Zur Auszahlung komme die Finanzierungsunterstützung allerdings nur, wenn im Bundesland auch tatsächlich ein Ticket umgesetzt werde, betont der Abgeordnete.

Der Nationalrat hat im vergangenen Jahr die stufenweise Einführung des 1-2-3-Klimatickets beschlossen. Die dritte Stufe, das österreichweite Klimaticket für alle Öffis um 1095 Euro im Jahr, wird noch heuer umgesetzt. Parallel dazu arbeitet das Klimaschutzministerium gemeinsam mit den Bundesländern und den Verkehrsverbünden an der Umsetzung der regionalen Stufen. „In den kommenden Wochen sollen die nächsten Verträge unterzeichnet werden, um die Ticketumsetzung rasch voranzubringen, damit die Österreicher möglichst bald vom Klimaticket profitieren können“, sagt Weratschnig.

„Das Klimaticket wird eine klare Entlastung für die Haushalte und eine klare Aufwertung der Öffis mit sich bringen. Eine Jahreskarte zwischen Oberpullendorf und Eisenstadt kostet aktuell noch 1.159 Euro, zwischen Tulln und Krems 1.259 Euro. Pendler zwischen Mattersburg und Wien bezahlen derzeit noch über 1.700 Euro, wer zwischen Krems und Wien pendelt bezahlt über 1.800 Euro. Solche Preise gehören jetzt bald der Vergangenheit an“, freut sich Weratschnig.

Quelle: Grüner Klub im Parlament

21. Talent-3-Fahrzeug macht vlexx-Flotte im Saarland komplett

Die Flotte ist komplett: vlexx hat jetzt alle 21 Talent-3-Fahrzeuge im Betrieb. Der letzte der bestellten Triebwagen ist Ende April nach Saarbrücken überführt worden. Das regionale Eisenbahnverkehrsunternehmen bringt damit jetzt noch mehr modernen Fahrkomfort auf die Schienen im Elektro-Netz Saar.

Die modernen Züge sollen durch ihren hohen Komfort mehr Menschen zum Zugfahren einladen: Die schwebende Aufhängung der Sitze bietet den Fahrgästen mehr Beinfreiheit. Darüber hinaus stehen an den Plätzen kostenloses WLAN, Steckdosen und klappbare Tischflächen zur Verfügung. Geräumige Mehrzweckbereiche, Panoramafenster sowie ein modernes Fahrgastinformationssystem runden das Angebot ab. Die Züge sind mit 160 Sitzplätzen ausgestattet und erfüllen die neuesten europäischen Normen in puncto Sicherheit, Barrierefreiheit und Umweltschutz. Die Fahrzeuge sind barrierefrei eingerichtet und bieten an den meisten Bahnhöfen einen ebenerdigen Ein- und Ausstieg.

Alle Züge sind mit einer Videoüberwachung ausgestattet. Damit sorgt vlexx neben der hundertprozentigen Begleitquote durch Fahrgastbetreuer ab 19 Uhr für zusätzliche Sicherheit für Fahrgäste in den Zügen.

Zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember 2019 und damit zum Betriebsstart im Elektro-Netz Saar war geplant, dass vlexx mit 21 neuen Fahrzeugen startet. Aufgrund des Lieferverzugs durch den Fahrzeughersteller Bombardier Transportation (jetzt Teil der Alstom Gruppe) standen zum Betriebsstart zunächst keine Neufahrzeuge zur Verfügung, weshalb vlexx gezwungen war, den Betrieb im Saarland mit Leihfahrzeugen aufzunehmen.

„Wir möchten uns noch einmal für die Verzögerung in der Auslieferung entschuldigen und freuen uns, dass nun alle Züge zur Verfügung stehen. vlexx und ihren Fahrgästen wünschen wir allzeit gute Fahrt“, sagt François Muller, Leiter des Geschäftsbereichs Service für die Region Deutschland, Österreich und Schweiz bei Alstom. Ursache für den Lieferverzug sei neben Lieferschwierigkeiten von einzelnen Bauteilen die umfangreiche Fahrzeugsoftware gewesen.

vlexx setzt die Elektrotriebwagen auf den Linien RB 73 (Saarbrücken – Neunkirchen – Neubrücke), RB 74 (Homburg – Neunkirchen – Illingen) und RB 76 (Saarbrücken – Neunkirchen – Homburg) ein. Auf der Linie RB 72 (Saarbrücken – Illingen – Lebach-Jabach) fahren wie geplant weiterhin Fahrzeuge des Typs Desiro.

Der mit vlexx geschlossene Verkehrsvertrag hat am 13. Dezember 2019 begonnen und läuft über 15 Jahre bis zum Jahr 2034. Das Leistungsvolumen im Elektro-Netz Saar umfasst rund 2,3 Millionen Zugkilometer pro Jahr.

Quelle: vlexx

Bündnisse für die Umsetzung der Radschnellwege

Das Radschnellnetz der Metropolregion Hamburg geht in die Umsetzung. Der Regionsrat initiiert jetzt Trassenbündnisse entlang der geplanten Strecken, in denen konkret über kommunale, Kreis- und Ländergrenzen hin gemeinsam geplant, finanziert und gebaut werden kann.

Mit neun Machbarkeitsstudien für Radschnellwege verfolgt die Metropolregion Hamburg konsequent das Ziel, die Attraktivität des Radverkehrs weiter zu steigern. Damit legt sie den Grundstein für die Verlagerung von Teilen des Pendlerverkehrs vom PKW auf das Fahrrad. Erstmals in Deutschland wird ein regionales Radschnellnetz entwickelt, das sich an Pendlerbeziehungen in einer Region orientiert und vier Länder berührt. Die Machbarkeitsstudien werden im Sommer abgeschlossen sein und dann vorgestellt.

Die Metropolregion macht sich nun auf den Weg, auf Grundlage der Machbarkeitsstudien in die Umsetzung zu gehen. Dafür muss gemeinsam über kommunale, Kreis- und Ländergrenzen hin geplant, finanziert und gebaut werden.

Mit den Machbarkeitsstudien haben die Partner die Grundlage in der Hand, um Anträge einreichen und Fördermittel einwerben zu können. Die Länder werden beim Bund gemeinsam darauf dringen, sich an der Finanzierung von Radschnellwegen zu beteiligen und Förderprogramme zu verstetigen. Die Bundesregierung stellt den Ländern allein im Fördertopf für Radschnellwege bis 2030 pro Jahr 25 Millionen Euro zur Verfügung. Bis 2023 sind die Mittel im Rahmen des Klimapakets auf 50 Millionen Euro verdoppelt. Für Wege und Abschnitte, die aus diesem Programm nicht gefördert werden können, müssen andere Fördermöglichkeiten gefunden werden. 

An vielen Stellen stehen Gemeinden, Kreise und Länder kurz davor, in die Detailplanung einzusteigen, um erste Abschnitte umzusetzen. An anderen Stellen müssen vor der Detailplanung noch weitere Aufgaben gelöst werden. Dabei handelt es sich zum Beispiel um Gutachten zum Natur- und Landschaftsschutz, um Grundstückskäufe oder um die Planung von Unter- oder Überführungen. Auch steht die Festlegung der Projekt- und Bauträgerschaft noch an. Die Trassenbündnisse sollen einen Rahmen schaffen, der eine koordinierte Detailplanung und Umsetzung vor Ort über Landes- Kreis- und Gemeindegrenzen hinweg ermöglicht und befördert, um die Radschnellwege gemeinsam planen und bauen zu können.

Quelle: Metropolregion Hamburg

Jahresbilanz 2020 von VBN und ZVBN

Aufgrund der Pandemie zählte der Verkehrsverbund Bremen/Niedersachsen (VBN) im vergangenen Jahr insgesamt nur noch 116,6 Mio. Fahrgäste in den Bussen, Straßenbahnen und Zügen. Gegenüber 175,4 Mio. Personen des Vorjahres (2019) ist das ein Rückgang von 33,5 Prozent. Dieses machte sich auch bei den Fahrgeldeinnahmen bemerkbar, die im gleichen Zeitraum um 22,2 Prozent auf 179,6 Mio. Euro (2019: 230,7 Mio. Euro) gesunken sind.

Angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen haben sich der VBN, Verkehrsunternehmen und ZVBN im Herbst des letzten Jahres darauf verständigt, zum Jahreswechsel 2020/2021 auf eine Fahrpreisanhebung zu verzichten.

Doch nicht alles wurde in den vergangenen zwölf Monaten durch Corona beherrscht: Der Verbund bietet seit dem Jahreswechsel fast im gesamten Verbundgebiet (Ausnahme Bremerhaven und Delmenhorst) ein neues KurzstreckenTicket an. Es gilt ab Einstieg für drei weitere Stationen und kostet nur 1,50 Euro.

Gemeinsam mit einigen Verbundverkehrsunternehmen wurde die neue BOB-App entwickelt, die seit Anfang dieses Jahres auch den chipkartenbasierten BOB-Ansatz ergänzt und die einfache Anwendung nun über das Smartphone ermöglichst. BOB gibt es ohne Grundgebühr und ohne einen Mindestumsatz. Außerdem werden alle Fahrten immer zum Tagesbestpreis abgerechnet.

Auch die FahrPlaner-App wurde weiterentwickelt. Es werden inzwischen nicht mehr nur reine ÖPNV-Verbindungen angezeigt, sondern dort, wo es sinnvoll und möglich ist, auch durch weitere Mobilitätsanbieter im Car- und Bikesharing-Bereich (cambio, WK-Bike / nextbike) sowie Taxi (Taxi-Ruf Bremen / Taxi Deutschland) und Weser-Fähren ergänzt. Beide App-Vorhaben wurden mit finanzieller Unterstützung des Bundes und dem ZVBN realisiert.

Wichtig wird sein, dass nach der Pandemie das Fahren mit Bus und Bahn wieder als attraktive Möglichkeit der Fortbewegung wahrgenommen wird. Ein Baustein wird dabei die neue VBN- Mobilitätsgarantie einnehmen: Ab einer Ankunftsverspätung von mehr als 20 Minuten erhalten die Fahrgäste ab sofort eine finanzielle Entschädigung.

Darüber hinaus wird an Maßnahmen gearbeitet, um die Menschen für Bus & Bahn wieder zurückzugewinnen, die Nutzung noch einfacher zu machen und den Service weiter auszubauen. Im Juni eröffnet der VBN an seinem Standort sein Servicecenter für Kund:innen. Neben Beratung rund um den VBN können auch Tickets vor Ort erworben werden.

Insgesamt förderte der Zweckverband Verkehrsverbund Bremen/Niedersachsen (ZVBN) 2020 die Verbesserungen im Verkehrsangebot mit rd. 7,69 Mio. Euro. Für 2021 sollen über 11,4 Mio. Euro aus dem Förderfonds des ZVBN bereitgestellt werden, kündigt ZVBN-Geschäftsführer Christof Herr an.

Quelle: VBN

Saarbahn stellt Weichen zur Umrüstung auf Wasserstoffinfrastruktur

Die Saarbahn als traditionsreiches Verkehrsunternehmen in Saarbrücken setzt auf emissionsfreie Antriebe und plant, ihre Fahrzeugflotte mit Brennstoffzügen und -bussen auszubauen. Neben den Anschaffungs- und Betriebskosten ist das Sicherstellen einer zuverlässigen und wirtschaftlich tragbaren Wasserstoffinfrastruktur eine besondere Herausforderung. Mit einer durch das Saarländische Verkehrsministerium geförderten Machbarkeitsstudie sollen nun die Anforderungen zum Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur aufgezeigt und Umsetzungswege beleuchtet werden.

„Mit den aus der Studie gewonnen Erkenntnissen können die Weichen zur Umrüstung auf eine Wasserstoffinfrastruktur gestellt werden. Das gilt für andere saarländische Verkehrsunternehmen und damit für den gesamten saarländischen ÖPNV. Die Saarbahn GmbH leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Thema Weiterentwicklung alternativer Antriebe im Saarland“, erklärt Verkehrsministerin Anke Rehlinger das Leuchtturmprojekt.

„Wenn unsere Fahrzeuge grünen Wasserstoff aus erneuerbaren Energien nutzen, leisten wir einen sehr wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele und der Verkehrswende. Wir freuen uns, dass sich der Windpark Saar an der Studie beteiligt“, so Peter Edlinger, Geschäftsführer der Saarbahn. Den Gesamtauftrag für die Machbarkeitsstudie erhielt das Fraunhofer Institut IZFP in Saarbrücken.

Rund neun Millionen Kilometer legt die Saarbahn mit ihren 28 Bahnen und 138 eigenen Bussen im Jahr zurück. Die Saarbahn ist mit ihren rund 600 Mitarbeitern das größte Verkehrsunternehmen im Saarland und betreibt eine moderne Betriebssteuerzentrale, Bahn- und Buswerkstatt, Fahrschule und ein Kundenzentrum. Jährlich befördert das traditionsreiche Verkehrsunternehmen 42 Millionen Menschen. Die Saarbahn war 1997 die erste grenzüberschreitende elektrische Stadtbahn Europas.

Quelle: Saarbahn

Firmen können sich „eigene“ Frelo-Stationen sichern

Neue Möglichkeiten bietet das Fahrradverleihsystem Frelo für Unternehmen und Institutionen. Diese können Ihren Kunden, aber auch den Mitarbeitenden, eine Frelo-Station bei ihrem Standort anbieten. Erste Firma, die von diesem Angebot der Freiburger Verkehrs AG (VAG) und nextbike Gebrauch macht, ist das Einrichtungshaus IKEA. Das schwedische Unternehmen finanziert zunächst probeweise für zwei Monate eine provisorische Station im nördlichen Außenbereich des Hauptgebäudes. Dies bietet umweltbewussten Kunden beispielsweise die Möglichkeit mit der Stadtbahnlinie 4 bis zur Endhaltestelle „Messe“ zu fahren und von dort „die letzte Meile“ nicht nur mit dem Bus, sondern nun auch per Frelo zurückzulegen.

Gegen Ende des Probezeitraums bekommt IKEA dann eine Auswertung der Nutzung der Station und kann daraufhin entscheiden, ob sie die Station als dauerhaftes Angebot weiterführen möchten.

VAG Vorstand Oliver Benz begrüßt die erneute Zusammenarbeit zwischen IKEA und der VAG: „Nach der Kooperation „schlauer Kombi“ oder dem Abfahrtsmonitor für die Haltestelle „IKEA“ der Buslinie 22, können wir erneut zusammen ein nachhaltiges Mobilitätsprojekt anstoßen. Nach den bisherigen sehr positiven Erfahrungen mit Frelo bin ich mir sicher, dass die neue Station gut angenommen werden wird.“

VAG Vorstand Stephan Bartosch berichtet, dass es schon weitere Interessenten für eine „eigene“ Station gibt: „Für Mitarbeitende und Kunden ergibt sich somit eine direkte Anbindung an das gesamte Mobilitäts-Netz direkt vor der Eingangstür des Unternehmens. Wir freuen uns, dass wir bereits weitere Anfragen von interessierten Firmen erhalten haben, die sich über die Möglichkeiten und Konditionen für die eigene Frelo-Station informieren möchten.“

„Wir freuen uns neben dem „Schlauen Kombi“ und dem „flotten 3 Rad“ in Kooperation mit der VAG Freiburg ein weiteres klimaneutrales Mobilitäts-Angebot für unsere Besuchenden bereit zu stellen. Sofern dieses gut angenommen wird, werden wir im Zuge unserer Parkplatzneugestaltung einen finalen Standort auf unserem IKEA Gelände schaffen.“, so Anne Lehmeier, Market-Managerin von IKEA Freiburg.

Quelle: VAG

Stadtwerke Weilheim i.OB erwerben fünf Elektro-Midibusse Atak Electric

Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) soll in Weilheim moderner, umweltfreundlicher und nutzerfreundlicher werden. Die Stadtwerke Weilheim hatten ihr Konzept „Stadtbus 2022“ vorgestellt, der Stadtrat hatte dann am 19.11.2020 den Grundsatzbeschluss gefasst: ab 1. Januar 2022 betreiben die Stadtwerke Weilheim den Stadtbus federführend.

„Unsere Vorbereitungen dafür laufen auf Hochtouren“, sagt Stadtwerke Chef Peter Müller: „Ein wichtiger Punkt unseres Konzepts ‚Stadtbus 2022‘ ist, dass wir den ÖPNV in Weilheim umweltfreundlicher betreiben wollen. Nicht nur ein theoretisches, sondern mal ein ganz praktisches Beispiel für mehr Klimaschutz“.

Gemäß dem Konzept werden die jetzigen Dieselbusse durch batterieelektrische Midi-Busse ersetzt. Für die Beschaffung der fünf neuen Busse wurde Ende Februar 2021 eine europaweite Ausschreibung gestartet: „Nach Angebotsende und Klärung etlicher Detailfragen erhielt der Bestbieter, die Firma Quantron AG in Augsburg/Gersthofen, Ende April den Zuschlag zur Lieferung von fünf Bussen Atak Electric“, informiert Stadtwerke Chef Peter Müller. Den zugehörigen Vertrag hat er gemeinsam mit Andreas Haller, Vorstand der Quantron AG, am 11.05.2021 am neuen Geschäftssitz des Anbieters für moderne elektrische Nutzfahrzeuge in Augsburg/Gersthofen unterzeichnet.

„Weilheim nimmt hinsichtlich praktizierten Umweltschutzes eine Führungsrolle ein. Es freut uns daher, dass die Busse der Quantron AG dank ihrer hohen Umweltfreundlichkeit, hervorragenden Reichweite und beeindruckenden Benutzerfreundlichkeit den Zuschlag der Stadtwerke Weilheim erhalten haben“, so Haller.

In der Ausschreibung waren u. a. vorgegeben: der batterieelektrische Antrieb, die Speicher- und Ladelogistik, die eine tägliche Reichweite von mindestens 250 km je Bus gewährleisten muss, mindestens je 38 Steh- und Sitzplätze je Bus, moderne Fahrzeugtechnik, bequem und pflegeleicht, Platz in der Mitte für Kinderwagen oder Rollstuhl, bequemes Ein- und Aussteigen für Personen auch mit Rollator über Kneeling und Rampe.

„Die Batterien der Midi-Busse werden standardmäßig über Nacht bei uns in der Stadtwerkestraße 1 aufgeladen, die entsprechenden Ladevorrichtungen sind mit ausgeschrieben“, informiert der Stadtwerke Chef. Die neuen Midi-Busse fahren nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch nahezu geräuschlos.

Quelle: Quantron AG

Bundestag beschließt Gesetz zum Autonomen Fahren

Der VDV, Branchenverband für über 600 Unternehmen des öffentlichen Personen- und des Schienengüterverkehrs, begrüßt das gestern im Deutschen Bundestag beschlossene Gesetz zum autonomen Fahren:

„Der neue Rechtsrahmen ist ein Meilenstein für die Branche, die das Thema in den letzten Jahren intensiv vorangetrieben hat. Im autonomen Fahren liegen große Chancen in Ergänzung zum klassischen Linienverkehr, gerade in Stadtrand- oder ländlichen Lagen und wird uns bei der Mobilitätswende helfen. Damit herrscht nun Rechtssicherheit für Hersteller und Verkehrsunternehmen, um einen innovativen Zukunftsmarkt in Deutschland mit Exportperspektive zu schaffen“

VDV-Präsident Ingo Wortmann

Der VDV hatte das Gesetzgebungsverfahren mit zahlreichen Stellungnahmen, Positionspapieren und Rechtsgutachten eng begleitet.
Der VDV sieht mit dem neuen Rechtsrahmen rechtzeitig zum Ende der laufenden Legislatur die ersten Voraussetzungen erfüllt: „Das Gesetz ist nun da, jetzt brauchen wir von den Herstellern die Fahrzeuge, um diese zügig in den Regelbetrieb zu bringen.“ Begrüßenswert sei insbesondere die Aufnahme von Übergangsregelungen für die bestehenden Pilotversuche und Genehmigungsverfahren, die der Branchenverband bereits im Rahmen der Sachverständigenanhörungen im Verkehrsausschuss adressiert hatte.
Für die konkrete Umsetzung des Gesetzes sei es jedoch notwendig, die Durchführungsverordnung noch in dieser Legislatur zu finalisieren und zu verabschieden. „Das Gesetz allein wird noch zu keinem flächendeckenden Regelbetrieb führen. Erst mit der Verordnung und den darin genannten Verfahrensvorschriften und Anforderungen können Hersteller und Verkehrsunternehmen gemeinsam mit dem Kraftfahrtbundesamt und den beteiligten Stellen auf Landesebene in Genehmigungsverfahren einsteigen und Musterlösungen entwickeln“, so Wortmann.

Auch auf dem 5. VDV-Kongress Autonomes Fahren im öffentlichen Verkehr am 18./19. Mai ist deutlich geworden, dass Politik und die Verkehrsunternehmen nun die Hersteller von Fahrzeugen und von Selbstfahrsystemen in der Pflicht sehen, die Chancen des Gesetzes zu nutzen um sichere Shuttle-Lösungen für den öffentlichen Verkehr zu entwickeln. Mehrere Hersteller haben angekündigt, in den nächsten Jahren fahrerlose Anwendungen im städtischen Verkehr zu ermöglichen. Die Kongressteilnehmer stellten heraus, dass man nun rasch in den Regelbetrieb kommen müsse: „Autonomes Fahren im öffentlichen Verkehr ist ein wichtiger Baustein für die Mobilitätswende – und es ist klar, dass es für den Betrieb der Flotten einen hohen finanziellen Mehrbedarf geben wird, dem aber auch ein hoher volkswirtschaftlicher und klimapolitischer Nutzen gegenübersteht – hier sind bei der finanziellen Unterstützung von weiteren Projekten zum autonomen Fahren im ÖPNV neben den Ländern auch der Bund gefordert.“ Dies sei die Voraussetzung für die Kundenakzeptanz und die wirtschaftliche betriebliche und verkehrliche Einbindung“, so Wortmann abschließend.

Quelle: VDV

Tramlink nimmt Fahrt in Erfurt auf

Nach vier Wochen intensiver Tests und Probefahrten im Liniennetz der EVAG ist es so weit: Die erste neue Straßenbahn von Stadler und Kiepe Electric nimmt ihren Betrieb auf. Am 20. Mai 2021 drehte der Wagen 801 die erste Runde mit geladenen Fahrgästen durch die Stadt. Es ist die erste von insgesamt 14 Bahnen, die künftig in der Landeshauptstadt Erfurt fahren. Ab Anfang Juni ist sie auf der BUGA-Linie unterwegs und verbindet die beiden BUGA-Standorte egapark und Petersberg miteinander.

Ohne die Unterstützung durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Freistaat Thüringen hätte die EVAG als Tochterunternehmen der SWE Stadtwerke Erfurt GmbH dieses große Vorhaben nicht stemmen können. Die Förderung beträgt knapp 47 Prozent. Weitere 10 Bahnen von Stadler sind zur Erneuerung der Fahrzeugflotte der EVAG als Option vereinbart, deren Finanzierung ist aber noch nicht gesichert.

Der Tramlink wird die Erfurter noch komfortabler von A nach B bringen und mit 42 Metern Länge auch deutlich mehr Platz bieten. Bis zu 248 Fahrgäste finden im großzügig gestalteten Innenraum der Fahrzeuge Platz, 102 davon auf Sitzplätzen. Neu ist zudem die Türtechnik. Über grün oder rot blinkende LED-Leuchtleisten zeigt sie dem Fahrgast, ob ein gefahrloses Ein- oder Aussteigen möglich ist.

Die Leistungen von Kiepe Electric beinhalten unter anderem Antriebssystem, Bordnetzversorgung, Fahrzeugsteuerung und Klimatechnik. Die EVAG hat den Anspruch eines sehr energieeffizienten Betriebs, hierzu tragen die hochmodernen Klimaanlagen für Fahrerstand und Fahrgastraum bei. So lässt sich der Fahrgastraum über einen Rückkühler mit der Abwärme der wassergekühlten Motoren heizen. Zudem arbeitet das Klimasystem mit einem bedarfsgerechten Umluftbetrieb. Dazu misst ein CO2-Sensor beständig die Luftqualität und das Klimasystem heizt oder kühlt genau das Frischluft-Volumen, wie es die Passagieranzahl erfordert.

Die technische, wirtschaftliche und betriebliche Unterstützung des europaweiten Vergabeverfahrens für die neuen Bahnen übernahm der TÜV Rheinland. Dessen Experten begleiten auch die Fertigung der Fahrzeuge in Valencia sowie den Prozess zur Zulassung der Fahrzeuge für den Einsatz in Erfurt intensiv.

Ab Juni werden jeden Monat zwei Bahnen geliefert, sodass im November mit der Bahn 814 der letzte der bestellten 14 Tramlinks in Erfurt eintrifft.

Quelle: Stadtwerke Erfurt

HESS erhält Zuschlag für Elektrobusse aus Basel

Nach den erfolgreichen Auftragszuschlägen aus Brisbane, Winterthur und Zürich gewinnt der Schweizer Busbauer HESS auch einen Teil der internationalen Ausschreibung für Elektrobusse der Basler Verkehrs-Betriebe (BVB).

Die Buslinie 50 in Basel (Bahnhof SBB nach EuroAirport) weist ein stetig steigendes Fahrgastaufkommen auf und ist in den letzten Jahren deutlich an ihre Kapazitätsgrenzen gestoßen. Auf die gestiegene Nachfrage wurde mit Taktverdichtungen reagiert. Mittlerweile sind weitere Taktverdichtungen aber nicht mehr möglich, weil sonst die Gefahr besteht, dass sich die Busse wechselseitig behindern. Die gefundene Lösung stammt aus der Elektrobusfamilie von HESS: lighTram®. Dieser Elektrobustyp ist mit seinen 25 Metern circa sechs Meter länger als die bisher eingesetzten Dieselbusse und bieten dementsprechend Platz für mehr Fahrgäste, mehr Platz für Gepäck sowie großzügige Aufenthaltsflächen für Kinderwagen oder mobilitätseingeschränkte Fahrgäste. Die Flotte von acht bestellten Fahrzeugen für die Flughafenlinie, kann später für den Einsatz auf anderen nachfragestarken BVB-Linien noch wachsen.

Mit attraktivem Design, geräumigen Stehflächen bei allen Türen und ergonomischen Fahrerarbeitsplätzen bringt die Elektrobusfamilie lighTram® von HESS neue Dimensionen im Bereich des reifenbasierten Personentransports. Entsprechend können mehr Passagiere befördert werden als mit herkömmlichen Elektrobussen. Bei Bedarf können die Fahrzeuge an der Endhaltestelle nach dem Prinzip OPP (Opportunity charging) nachgeladen werden.

Was bei HESS 1940 mit dem Bau der ersten elektrisch angetriebenen Busse begann, entwickelte sich zu einem weltweit führenden Unternehmen bei Elektrobussen von 10,7m bis 24.7m. Heute werden täglich hunderttausende von Fahrgästen in HESS-Elektrobussen transportiert.

Technische Daten:

  • Typ: lighTram® 25 OPP
  • Maximales Gesamtgewicht: 39’282 kg
  • Anzahl Fahrgäste 44 Sitzplätze, 162 Stehplätze, 2 Rollstuhlplätze
  • Anzahl Batterien: 2 Module mit einer Kapazität von 132 kWh (Aktuell wird eine Erweiterung der Batteriekapazität auf 466 kWh geprüft)
  • Ladesystem: Die Ladung erfolgt über einen Pantographen auf dem Dach an einer Ladestation mit einer Ladeleistung von 450 kW.
  • Batteriereichweite: 25 – 45 km mit der Batteriekapazität 132 kWh (erweiterbar auf 85 – 160 km mit der Batteriekapazität 466 kWh), abhängig von klimatischen Bedingungen, Topografie und Anzahl Fahrgäste
  • Kosten pro Bus: ca. 1.630.000 CHF (Grundpreis ohne Ausstattungsoptionen)

Quelle: HESS/BVB