VOR, Wiener Linien und Wiener Lokalbahnen testen automatisierten Ticketkauf mit FAIRTIQ-App

Der Verkehrsverbund Ost-Region (VOR), Wiener Linien und Wiener Lokalbahnen testen in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland eine neue Art des Öffi-Ticketkaufs mit der FAIRTIQ-App. Nach einer ersten, internen Testphase über mehrere Wochen startet nun der nächste Test mit Öffi-NutzerInnen. Mit der FAIRTIQ-App wird die Öffi-Fahrt nach einem sogenannten „Check-in/Check-out“-Prinzip mittels GPS-Tracking verrechnet. Der Test mit rund 5.000 KundInnen läuft bis Ende März 2021.

Die FAIRTIQ-App ermittelt automatisch via GPS-Tracking das beste Ticket – je nachdem ob für die NutzerInnen Einzeltickets oder eine Tageskarte günstiger kommen. Damit entfällt gerade für Selten- und GelegenheitsfahrerInnen der Blick auf das große Ticketangebot. Die Fahrt wird in der App mit einem einfachen Wisch auf die Seite gestartet und nach dem Aussteigen auch wieder beendet. Den Rest übernimmt die App. Sie gleicht die GPS-Daten mit den Fahrplänen ab und ermittelt damit für den Fahrgast das Ticket zum bestmöglichen Preis. Die Abrechnung erfolgt am Ende des Tages automatisch über das hinterlegte Zahlungsmittel.

Quelle: Wiener Linien

Mehr zum automatischen Ticketing mit FAIRTIQ lesen Sie im exklusiven Online-Interview mit dem FAIRTIQ-Gründer und Geschäftsführer Gian-Mattia Schucan.

Dr. Christian Bieniek ist neuer Geschäftsführer bei Alstom in Salzgitter

Dr. Christian Bieniek ist zum Site Managing Director von Alstom in Salzgitter ernannt worden. Er wird für den Betrieb des weltweit größten Standortes von Alstom mit rund 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verantwortlich sein. In seiner Funktion berichtet er an Dr. Jörg Nikutta, Managing Director Deutschland & Österreich, und tritt die Nachfolge von Burkhard Reuter an, der als Vice President Industrial Europe neue Aufgaben übernommen hat.

In den vergangenen sechs Jahren war Dr. Bieniek Chief Operating Officer und Mitglied des Vorstands bei LPKF, einem führenden Anbieter von laserbasierten Lösungen für die Technologiebranche. Davor war er zehn Jahre für MAN in verschiedenen Managementpositionen tätig, unter anderem als Produktionsleiter bei MAN Diesel & Turbo. Er verfügt über umfassendes Know-how produktionsrelevanter Themen und in der Planung, Optimierung und Umsetzung von Projekten. Darüber hinaus kann er auf langjährige Managementerfahrung zurückgreifen. Christian Bieniek hat an der Technischen Universität Braunschweig im Fach Maschinenbau promoviert.

Quelle: Alstom

Siemens Mireo für Erweiterung der S-Bahn Rhein-Neckar vorgestellt

Am 13. Dezember 2020 startet DB Regio als heutiger und künftiger Betreiber den Verkehr im Los 2 der S-Bahn Rhein-Neckar im Rahmen des neuen Verkehrsvertrages. Dazu gehören die heutigen S-Bahn-Linien S5/S51, S6 sowie die neue S9. Zum Einsatz kommen hier sukzessive Neufahrzeuge vom Typ Mireo (Baureihe 463) des Herstellers Siemens Mobility.

Erste Fahrzeuge gehen ab Montag, dem 14. September 2020, in den Probebetrieb auf planmäßigen Zügen mit Fahrgästen. Die dreiteiligen, 70 Meter langen Züge verfügen über 200 Sitzplätze. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 160 km/h. Das Innendesign bietet große Displays für Fahrgastinformationen in Echtzeit, WLAN, Sicherheitsüberwachungssysteme sowie fünf Mehrzweckbereiche mit Platz für Kinderwagen, Rollstühle und bis zu 26 Fahrräder.

Die Landesanstalt Schienenfahrzeuge Baden-Württemberg (SFBW) ist Eigentümer der Fahrzeuge und verpachtet diese für die Dauer des Verkehrs-vertrages an DB Regio. Bis Dezember 2020 werden 38 Neufahrzeuge ausgeliefert, die übrigen 19 Fahrzeuge folgen in 2021. Insgesamt investieren die Aufgabenträger rund 270 Millionen Euro in die neue Fahrzeugflotte. Die Laufzeit des Verkehrsvertrages beträgt 14 Jahre.

Quelle: Verkehrsverbund Rhein-Neckar

Bombardier liefert erste neue FLEXITY-Straßenbahn nach Duisburg

Das erste Vorserienfahrzeug der neuen Bombartier FLEXITY-Niederflurstraßenbahnen für die Duisburger Verkehrsgesellschaft AG (DVG) wurde der Öffentlichkeit vorgestellt. Es folgen umfangreiche Testfahrten im gesamten Netz der DVG. Die Straßenbahn ist mit der Botschaft „Ich bin die Neue. Deine neue Komfortzone.“ versehen. Sie ist breiter und geräumiger als die Bestandsfahrzeuge und bietet Platz für bis zu 200 Fahrgäste. Mit zwei Türen in den Endwagen und einer im Mittelwagen wird den Fahrgästen das Ein- und Aussteigen erleichtert. Zudem ist die Bahn mit Klimaanlage und einem hochmodernen Informationssystem ausgestattet, das über die kommenden Haltestellen und Anschlussverbindungen informiert.

Die modernen FLEXITY-Straßenbahnen sind mit dem weltweit ersten zugelassenen bildbasierten Fahrerassistenzsystem zur Hinderniserkennung (ODAS), ausgestattet. Das System hilft, Kollisionen zu verhindern, denn es erkennt mögliche Kollisionen mit Fußgängern, Radfahrern oder Fahrzeugen, sendet einen Alarm an den Fahrer und kann eine Bremsung einleiten. Zwei verdeckte Prallelemente sowie flexible, weiche Verkleidungsteile im unteren Bereich sorgen für noch mehr Schutz der Verkehrsteilnehmer.

Quelle: Bombardier Transportation

Verkehrspolitik in der Sackgasse

„Als amtlichen Beleg für eine völlig fehlgesteuerte deutsche Verkehrspolitik“ wertet Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, die vom Statistischen Bundesamt vorgelegten Daten zur Verkehrsinfrastruktur.  „Das Auto dominiert als Verkehrsmittel die deutsche Verkehrsinfrastruktur“, folgert das Statistische Bundesamt aus seiner Analyse der Infrastrukturdaten aus den vergangenen Jahrzehnten. Das Straßennetz für den überörtlichen Verkehr war 2019 laut den amtlichen Daten fast sechsmal so dicht wie das Schienenstreckennetz. Die Autobahnlänge stieg zwischen 1995 und 2019 um 18 Prozent. Das Bundesschienennetz schrumpfte im selben Zeitraum um gut 20 Prozent.

Ein weiterer Beleg für die Fehlausrichtung und Fehlentwicklungen im deutschen Verkehrssektor ist die Pkw-Dichte. Sie ist laut Statistischem Bundesamt zwischen 2009 und 2019 noch einmal um zwölf Prozent auf 569 Pkw pro 1.000 Einwohner gestiegen. Zum Vergleich: Die Zahl der Bahnhöfe ging in demselben Zeitraum um gut ein Prozent zurück.

Die einseitige Priorität für die Straße schadet nicht nur der Umwelt. Sie ist auch ungerecht. Darauf weist das Umweltbundesamt in einer Pressemitteilung hin. Demnach leisten sich vor allem Haushalte mit hohem Einkommen mehrere Autos. Unter den Haushalten mit dem höchsten ökonomischen Status besitzt jeder Zehnte mehr als drei Autos. Über die Hälfte der Haushalte am unteren Ende der Wohlstandsskala verfügt über gar kein Auto. Doch die Preise für den Öffentlichen Personennahverkehr sind laut Umweltbundesamt zwischen 2000 und 2018 um 79 Prozent gestiegen. Bahntickets wurden um 57 Prozent teurer. Die Kosten für den Kauf und Unterhalt eines Pkw nahmen dagegen um nur 36 Prozent zu.

Quelle: Allianz pro Schiene

Stadt Zürich lanciert multimodale App

Mit der neuen ZüriMobil-App lanciert die Stadt Zürich eine multimodale App. Die App gibt Auskünfte über den öffentlichen Verkehr und vereint Carsharing (Mobility), Bikesharing (PubliBike), E-Scooter (TIER) wie auch Fuß- und Radwege. In die mit ZüriMobil entwickelte digitale Infrastruktur können fortlaufend weitere Angebote integriert werden, die die Mobilität in der Urbanregion Zürich sinnvoll unterstützen. Das Angebot soll vielfältig sein, so der Wunsch der Verkehrsbetriebe Zürich, der Dienstabteilung Verkehr und des Tiefbauamtes der Stadt Zürich, die die App gemeinsam mit dem IT-Dienstleister HaCon aufbauen.

Die ZüriMobil-App startet in einer Basisversion und wird am Markt mit den Kundinnen und Kunden weiterentwickelt. Ein direkter, digitaler Kanal zu den Kunden ist zentral, weil dieser eine schnelle Distribution von kritischen Informationen (zum Beispiel Störungsmeldungen) und eine einfache Kommunikation sowie ein schnelles Anbieten von neuen Services ermöglicht. Neue Anbieter können jederzeit integriert werden. Künftig sollen ebenfalls Ladestationen angezeigt werden, um die E-Mobilität zu fördern.

An besonderen Stationen werden im Rahmen eines Pilotversuchs Verkehrsmittel der Partner angeboten. Die Auswertung der Kundennutzung wird zeigen, ob diese Stationen künftig als fester Bestandteil ins Mobilitätsnetz der Stadt integriert werden. Die erste ZüriMobil-Station befindet sich an der Haltestelle Flurstrasse in Zürich Altstetten. Weitere Stationen sind in Prüfung.

Quelle: Stadt Zürich

Kärnten startet Projekt zur zweifachen Nutzung von grünem Wasserstoff

Das Projekt „H2Carinthia“ wurde in der Kärntner Landesregierung von Landesrat Sebastian Schuschnig gemeinsam mit Staatssekretär Magnus Brunner und Vertreterinnen und Vertretern von Infineon, OMV, Postbus und Verbund präsentiert. „Mit H2Carinthia setzt Kärnten gemeinsam mit österreichischen Unternehmen den Startschuss, zu einer Modellregion für nachhaltigen, grünen Wasserstoff zu werden. Kärnten kann damit die erste Region werden, in der die zweifache Nutzung von grünem Wasserstoff Realität wird“, gibt der Kärntner Wirtschafts- und Mobilitätslandesrat Schuschnig bekannt. Die präsentierte Projektvision „H2Carinthia“ sei ein Ergebnis aus der vom Land Kärnten bei der Grazer Wasserstoff-Forschungsgesellschaft HyCentA Research GmbH 2019 beauftragten landesweiten Wasserstoffstrategie.

Mit H2Carinthia – einem Projektverbund der Projekte H2Pioneer und ReHyB – soll künftig aus nachhaltiger Energie durch Elektrolyse erzeugter, grüner Wasserstoff gleich doppelt genutzt werden – sowohl in der industriellen Mikrochip-Produktion bei Infineon in Villach, als auch anschließend für die Betankung von Fahrzeugen. Dadurch soll künftig der Busverkehr in der Region Villach klimaneutral mit Wasserstoff betrieben werden können. Bei der Wasserstofftankstelle wird die OMV die langjährigen Erfahrungen und das technische Wissen einbringen.

Zusätzlich wurde bekannt gegeben, dass auch VERBUND die Produktion von grünem Wasserstoff in Kärnten in Verbindung mit den bestehenden Wasserkraftwerken prüfen werde.

Quelle: Amt der Kärntner Landesregierung

HyTrain: Forschungsprojekt zu Wasserstoffzug– Testbetrieb auf der Zillertalbahn

Das Leuchtturmprojekt „HyTrain“ soll mit österreichischem Knowhow den weltweit ersten wasserstoffbetriebenen Schmalspurzug bis zur Marktreife entwickeln. Dazu gehört die Entwicklung des Wasserstoff-Antriebsstrangs und die Anlage zur Betankung des Zuges mit grünem Wasserstoff. Für das Pilotprojekt steht ab sofort ein Förderbudget in Höhe von 3,1 Millionen Euro zur Verfügung.

In „HyTrain“ wird an Hochleistungszuganwendungen für die ganze Welt geforscht. Dazu gehören zum Beispiel S-Bahnen mit hohem Beschleunigungsvermögen. Am Prüfstand des Hydrogen Center Austria (HyCentA) wird dafür der Wasserstoff-Antriebsstrang getestet und danach erfolgt der Einsatz im Echtbetrieb mit einem Elektrotriebwagen der Zillertalbahn.

Mit dem F&E Leuchtturmprojekt „HyTrain“ soll aufbauend auf dem Stand der Forschung (Alstom Coradia iLint der derzeit in der BRD und in Holland getestet wird) der weltweit erste wasserstoffbetriebene Schmalspurzug mit entsprechender Wasserstoffinfrastruktur (Gewinnung, Speicherung und Betankung von grünem Wasserstoff) für Schwerlastzuganwendungen entwickelt werden.

Quelle: Klima- und Energiefonds

Österreich Kampagne “Alles sicher, alles rein. Wir steigen wieder ein!”

Das Klimaschutzministerium und die sieben österreichischen Verkehrsverbünde werben in den kommenden Wochen mit einer gemeinsamen Kampagne bei Fahrgästen für Vertrauen in die Öffis – auch und gerade in Zeiten von Corona. Unter dem Titel „Alles sicher, alles rein. Wir steigen wieder ein!“ wird in den kommenden Wochen verstärkt auf den Gesundheitsschutz in Bus, Straßenbahn, Zug und U-Bahn aufmerksam gemacht. Die gemeinsame Kampagne wird in den Stationen und Haltestellen der Verkehrsverbünde in den Bundesländern plakatiert, die Spots auf den Info-Screens und Social-Media-Kanälen gezeigt.

Neben dem verplichtenden Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes und dem Abstandhalten nach Möglichkeit werden die Öffis täglich gereinigt und desinfiziert, auch die Fahrerinnen und Fahrer werden besonders geschützt.

Die insgesamt fünf Kampagnen-Spots zu „Alles sicher, alles rein. Wir steigen wieder ein!“ können Sie hier ansehen.

Quelle: ARGE ÖVV

Berlins ÖPNV steht vor einer neuen Ära der Investitionen

Der Senat hat dem neuen Verkehrsvertrag mit den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) für die Jahre 2020 bis 2035 zugestimmt. Mit diesem Vertrag wird das landeseigene Verkehrsunternehmen im Rahmen einer Direktvergabe ab dem 1. September 2020 beauftragt, die ausgehandelten, umfangreichen ÖPNV-Leistungen zu erbringen. Der Verkehrsvertrag, dem der BVG-Aufsichtsrat bereits zugestimmt hat, ist damit die vertragliche Umsetzung des 2019 vom Senat beschlossenen Nahverkehrsplans samt den geplanten Investitionen in neue Fahrzeuge, Erweiterung der Netze und Verdichtung der Takte.

Die Inanspruchnahme von Haushaltsmitteln bis 2035 beträgt rund 19 Mrd. € in den kommenden 15 Jahren. Darin sind u.a. enthalten:

  • gut 2 Mrd. € für neue Straßenbahnstrecken
  • rund 1,7 Mrd. € für Instandsetzungs- und Sanierungsmaßnahmen
  • rund 600 Mio. € für laufende Projekte wie U5
  • 450 Mio. € für den Betrieb von insgesamt 227 E-Bussen
  • bis 2030 sollen die U-Bahn (für rund 2,4 Mrd. €) und die Straßenbahn (für rund 740 Mio. €) jeweils einen runderneuerten, vergrößerten Fahrzeugpark erhalten

Zum Vergleich: In der vergangenen Dekade betrugen die Investitionen in Fahrzeuge und Infrastruktur bei der BVG im Durchschnitt knapp 300 Mio. € pro Jahr. Im kommenden Jahrzehnt mit dem neuen Verkehrsvertrag werden diese Summen um mehr als das Zweieinhalbfache auf durchschnittlich rund 800 Mio. € pro Jahr erhöht. Für das Jahr 2024 ist eine erste große Revision des Vertrags verabredet, um gegebenenfalls Anpassungen der Pläne ab 2031 vornehmen zu können.

Quelle: Senatskanzlei Berlin