RMV-Aufsichtsrat wählt neuen Vorsitzenden und bestätigt Finanzierung

Der Aufsichtsrat des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV) hat in seiner Sitzung am 22. November 2024 die mit dem Land Hessen verhandelte Finanzierungsvereinbarung einstimmig verabschiedet. Damit stehen die finanziellen Mittel fest, die dem RMV für seinen Wirtschaftsplan in 2025 zur Verfügung stehen.

„Ich freue mich, dass der RMV-Aufsichtsrat der Finanzierungsvereinbarung zugestimmt hat. Das vereinbarte Budget gibt dem RMV und seinen Partnern für den Öffentlichen Nahverkehr Planungssicherheit für die kommenden drei Jahre. Ein attraktiver und bezahlbarer Nahverkehr für alle Menschen liegt den Vertreterinnen und Vertretern des Landes und mir persönlich sehr am Herzen.“

Kaweh Mansoori, Hessischer Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum

Die offizielle Zustimmung des Aufsichtsrats zur Finanzierungsvereinbarung war zugleich die erste offizielle Amtshandlung des in der Sitzung vom 22. November 2024 neu gewählten Vorsitzenden. Mit dem Personenwechsel an der Spitze des RMV-Aufsichtsrats übernimmt der Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt am Main, Mike Josef, den Vorsitz von Ulrich Krebs, Landrat des Hochtaunuskreises, der in Zukunft sein Stellvertreter sein wird.

„Ich bedanke mich bei den Mitgliedern des Aufsichtsrats für ihr Vertrauen. Der öffentliche Nahverkehr steht aktuell vor herausfordernden Zeiten, geprägt von Sanierungsstau bei der Schieneninfrastruktur, knappen finanziellen Mitteln und akutem Personalmangel. Dass dazu wegen der aktuellen bundespolitischen Situation die langfristige Perspektive für das erfolgreiche und beliebte Deutschland-Ticket zu wanken droht, macht die Planungsgrundlage für die Branche bedauerlicherweise noch unsteter. Ich appelliere an Bund und Land, eine entsprechende Finanzierung bereitzustellen, um die Situation stabilisieren zu können.“

Mike Josef, neuer RMV-Aufsichtsratsvorsitzender und Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt am Main

„Bereits in der vergangenen Finanzierungsperiode musste der RMV bei sinnbildlich jedem Euro abwägen, wie er diesen einsetzt. Mit aller Kraft haben Land, Kommunen und RMV trotz engen finanziellen Korsetts den Status Quo aufrechterhalten, Ausweitungen wie nun mit dem S6-Ausbau waren und sind daher nur vereinzelt möglich. Ich danke dem gesamten Aufsichtsrat sowie der RMV-Geschäftsführung für die konstruktive, gute Zusammenarbeit in den beiden Jahren meines Vorsitzes und bleibe dem Aufsichtsrat auch weiterhin engagiert erhalten.“

Ulrich Krebs, stellvertretender RMV-Aufsichtsratsvorsitzender und Landrat des Hochtaunuskreises

Quelle: RMV

Planung für S-Bahn Rheinisches Revier und Ausbaustrecke Aachen – Köln beginnt

Bund und Deutsche Bahn AG (DB) geben gemeinsam grünes Licht für den Ausbau der Strecken „Aachen – Köln“ und die „S-Bahn Rheinisches Revier, Abschnitt Ost“: Durch den Ausbau der S-Bahn Rheinisches Revier (Abschnitt Ost) mit Taktverdichtung und verbessertem Nahverkehrsangebot wird die ÖPNV-Anbindung des Rheinischen Reviers (Rhein-Kreis Neuss, Rhein-Erft-Kreis) an den Ballungsraum Rhein-Ruhr optimiert. 

Konkret ist ein zweigleisiger Streckenausbau zwischen Bedburg und Neuss geplant. Außerdem sind zusätzliche Bahnsteige in Bedburg vorgesehen. Durch den geplanten Ausbau der Strecke Aachen – Köln, zum Teil dreigleisig zum Hauptbahnhof Aachen und zum Bahnhof Aachen Rote Erde, wird der Engpass im Schienenverkehr um Aachen aufgelöst.  Der dreigleisige Ausbau verhindert künftig Konflikte zwischen dem Fern-/Nah- und Güterverkehr.

Im ersten Schritt haben Land und DB mit Beteiligung von go.Rheinland und dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) den Umfang der Maßnahmen abgesteckt. Damit wird in Nordrhein-Westfalen ein wichtiger Baustein der Modernisierung und des Ausbaus des Schienenverkehrs im Rheinischen Revier gelegt. Durch die geplante Taktverdichtung tragen die Vorhaben zu einem qualitativ hochwertigeren und flexibleren S-Bahn-Angebot bei. Außerdem leisten die erhöhten Zugkapazitäten einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der Attraktivität des ÖPNV für die gesamte Region des Rheinischen Reviers.

Finanziert werden die Vorhaben über Bundesmittel nach dem Investitionsgesetz Kohleregionen (InvKG). Ziel des seit 2020 geltenden Gesetzes ist es, die Braunkohleregionen beim Strukturwandel zu unterstützen. Beide Vorhaben sind Zukunftsprojekte des Strukturwandels im Rheinischen Revier. Bund und Land unterstützen die nachhaltige Transformation des Rheinischen Reviers mit mehr als 14,8 Milliarden Euro. Das Land flankiert die Förderung aus Bundesmitteln mit eigenen Haushaltsmitteln. Die Landesregierung Nordrhein-Westfalen hat für die beiden oben genannten Schieneninfrastrukturprojekte aktuell ein Budget von rund 1,65 Milliarden Euro aus Strukturmitteln des Rheinischen Reviers eingeplant. Bislang sind 205 Projekte mit einem Fördervolumen von rund 1,88 Milliarden Euro bewilligt.

„Der Ausbau des Knoten Aachen hat für uns höchste Priorität. Bereits im Jahr 2020 hat go.Rheinland gemeinsam mit vielen Akteuren in der Region das »Bündnis Knoten Aachen« gegründet, deren zahlreiche Initiativen nun beim Bund zum Tragen kommen. Durch die geplanten Angebotsverbesserungen wird sich die Mobilität im Rheinischen Revier, aber auch grenzüberschreitend, deutlich verbessern.“

Dr. Norbert Reinkober, Geschäftsführer des SPNV-Aufgabenträgers go.Rheinland

Quelle: Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen

Deutschlandticket: Hintertür in der Finanzierungszusage muss geschlossen werden

Im aktuellen Entwurfstext zur 10. Änderung des Regionalisierungsgesetzes ist eine Hintertür eingebaut, die die Übernahme der vollständig zugesagten Mittel durch den Bund in Gefahr bringt. So heißt es im derzeitigen Gesetzentwurf, dass zur „Steuerung des Ausgleichsbedarfs bei der Finanzierung des Deutschlandtickets“ für das Jahr 2025 ein Teilbetrag der Regionalisierungsmittel in Höhe von 350 Millionen Euro einbehalten und frühestens in 2026 ausgezahlt wird.

„Übersetzt bedeutet das: Die Aufgabenträger und die Verkehrsunternehmen müssen im Jahr 2025 für insgesamt 350 Millionen Euro zunächst in Vorleistung gehen, ohne zu wissen, ob sie das Geld dann später auch tatsächlich bekommen. Dieser Zustand ist untragbar. Wie soll auf dieser Basis ein verlässliches und auskömmliches Fahrplanangebot realisiert werden, wenn eine vollständige Finanzierungszusage auf tönernen Füßen steht?“

Jan Görnemann, Geschäftsführer beim Bundesverband SchienenNahverkehr (BSN) in Berlin

Der Bundesverband SchnienenNahverkehr ist in Sachen SPNV die gemeinsame Interessenvertretung der Länder und Aufgabenträger beim Bund. Der BSN fordert den Gesetzgeber dazu auf, den entsprechenden Passus in der Novellierung des Regionalisierungsgesetzes umgehend zu streichen. „Alle Aufgabenträger und Verkehrsunternehmen brauchen dringend Klarheit! Nicht nur für 2025, sondern auch für die folgenden Jahre. Andernfalls ist eine solide und effiziente Wirtschafts- und Angebotsplanung nicht möglich. Die Kosten, die hieraus entstehen könnten, sind womöglich höher als eine sofortige Finanzierungszusage ohne die aktuell eingebaute Hintertür“, so Görnemann abschließend.

Quelle: BSN

Straßenbahn in den Westkreis Offenbach: Machbarkeitsstudie bringt überzeugende Ergebnisse

Die Verlängerung der Frankfurter Straßenbahn nach Neu-Isenburg, Dreieich und Langen hat großes Potenzial – wirtschaftlich, technisch und städtebaulich. Das ist das Ergebnis der vertiefenden Machbarkeitsstudie, die jetzt vorgestellt wurde. Das beauftragte Beratungsunternehmen Ramboll empfiehlt sehr eindeutig, die weiteren Planungen für die Straßenbahn voranzutreiben.

Die Bürgermeister der drei Städte, Martin Burlon (Dreieich), Dirk Gene Hagelstein (Neu-Isenburg), Prof. Dr. Jan Werner (Langen) und der Frankfurter Mobilitätsdezernent Wolfgang Siefert begrüßen die Ergebnisse der Untersuchung. Für die wirtschaftliche Betrachtung, so erklärt Hartwig Meier, Chefplaner der Frankfurter Nahverkehrsgesellschaft traffiQ, ist der Kosten-Nutzen-Faktor entscheidend: Liegt der errechnete Wert über 1,0, ist der Bau der Strecke volkswirtschaftlich sinnvoll. Das ist zugleich Voraussetzung für die finanzielle Förderung durch Bund und Land, die sich auf über 90 Prozent der Kosten belaufen kann. Für die Verlängerung der Straßenbahn bis nach Langen Bahnhof ermittelten die Gutachter einen herausragenden Wert von 2,20. Wenn die Straßenbahn nur bis zum Weibelfeld in Dreieich geführt würde, läge der Kosten-Nutzen-Wert immer noch bei 1,74.

Auch technisch machbar ist die Straßenbahnverlängerung nach Einschätzung der Gutachter. Zudem bietet sie großes Potenzial, die Innenstädte von Neu-Isenburg, Dreieich und Langen stadtgestalterisch aufzuwerten. Die Aufenthaltsqualität lässt sich deutlich erhöhen, der Verkehrsraum kann ansprechend gestaltet und zeitgemäßer aufgeteilt werden – durch eine höhere Aufenthaltsqualität etwa durch Außengastronomie, mehr Raum für Rad- und Fußverkehr oder Logistikdienste, Barrierefreiheit und Begrünung, durch Reduzierung des Durchgangsverkehrs. Nicht zuletzt bietet sich die Chance, die Städte klimaresilienter umzubauen.

Für die vier Partner spielt die nachhaltige Bewältigung des Verkehrs im Ballungsraum Rhein-Main bei ihren Überlegungen eine wichtige Rolle: „Eine Straßenbahnverbindung von Frankfurt über Neu-Isenburg bis nach Dreieich und Langen könnte ein zukunftsweisendes Angebot für die vielen Pendlerinnen und Pendler sein, die heute täglich im Westkreis Offenbach unterwegs sind oder von dort nach Frankfurt fahren. Den beteiligten Städten bietet sie zudem starke stadtgestalterische Möglichkeiten und Frankfurt wird vom Pendlerverkehr entlastet“, erklären die Bürgermeister und der Mobilitätsdezernent gemeinsam. Sie werden sich in ihren Kommunen für eine zügige Fortsetzung der Planungen einsetzen. Denn das gesamte Verfahren ist sehr umfangreich, als nächster Schritt ist in die Vorplanung einzusteigen. Neben der Verkehrsanlagenplanung werden auch Betriebs-, Förder- und Finanzierungskonzepte benötigt, bevor später mit der Genehmigungsplanung und Bauphase begonnen werden kann. Ab etwa 2034 könnte die erste Straßenbahn über die Frankfurter Haltestelle „Neu-Isenburg Straßenbahn“ in Richtung Langen ihre Fahrt aufnehmen.

Die Kosten für die Studie in Höhe von 470.000 Euro wurden zu gleichen Teilen von den Städten Dreieich, Langen und Neu-Isenburg sowie der Frankfurter Nahverkehrsgesellschaft traffiQ getragen.

Quelle: traffiQ

Nahverkehrs-Tage 2025: Call for Papers gestartet

Die Nahverkehrs-Tage 2025 greifen am 18. und 19. September 2025 in Kassel das Zukunftsthema „Bus und Bahn nutzen – Für deine Gesundheit und unsere Zukunft“ auf. Ab sofort können Fachbeiträge eingereicht werden.

Die Nahverkehrs-Tage bieten ein Forum, auf dem neue wissenschaftliche Erkenntnisse, interessante Ideen und Konzepte sowie erfolgreiche Beispiele in den Themenfeldern Verkehrsplanung, Gesundheitswissenschaften und Mobilitätsmanagement vorgestellt und diskutiert werden. Dabei sollen die Chancen und Möglichkeiten, aber auch die Grenzen neuer Ansätze für eine Stärkung des öffentlichen Verkehrs herausgestellt werden.

Folgende thematische Schwerpunkte sollen behandelt werden:

  • Wirkungen der ÖPNV-Nutzung auf die Gesundheit
  • Quantifizierung und Monetarisierung des Gesundheitsnutzens durch ÖPNV-Nutzung
  • Mobilitätsmanagement mit dem Fokus auf ÖPNV und Gesundheit
  • Kommunikationsstrategien und -kampagnen im Themenfeld ÖPNV und Gesundheit
  • Strategien und Maßnahmen einer integrierte Stadt-, Verkehrs- und Gesundheitsplanung
  • Beispiele für Kooperationen des ÖPNV mit dem Gesundheitssektor (z. B. mit Krankenkassen)
  • Good-Practice-Beispiele aus Forschung und Praxis.

Der Call ist offen für alle relevanten Disziplinen und richtet sich gleichermaßen an Personen aus Wissenschaft und Praxis. Interessierte sind herzlich eingeladen, forschungs- und anwendungsorientierte Beiträge einzureichen und ihr Thema aus dem skizzierten Themenfeld einem Fachpublikum zu präsentieren. Beiträge des wissenschaftlichen Nachwuchses sind besonders erwünscht. Der beste Beitrag aus dem Kreis des wissenschaftlichen Nachwuchses wird mit dem „Best-Paper-Award“ ausgezeichnet.

Beiträge können bis zum 13. Januar 2025 eingereicht werden. Details finden Sie hier.

Quelle:

Erfolgreicher Feldtest: Das zukünftige öV-Preissystem geht in die nächste Phase

Der öffentliche Verkehr (öV) der Schweiz verfügt heute über ein Preissystem, das dank seiner Durchgängigkeit («eine Reise, ein Ticket») den Bedürfnissen der Kunden entspricht. Über die Jahre ist das System ständig gewachsen und stößt jetzt wegen seiner Komplexität und bezüglich der Zukunftsfähigkeit an seine Grenzen. Die öV-Branche hat den Handlungsbedarf erkannt: Die Nutzung des Schweizer öV muss in Zukunft einfacher werden. Nur so lässt sich die Wettbewerbsfähigkeit des gesamten öV-Systems steigern und damit die nachhaltige Bewältigung des zukünftigen Mobilitätswachstums gewährleisten.

Seit Mitte Mai 2024 testen und bewerten über 3000 Kunden im Rahmen des Projekts myRIDE ein neues Preissystem. Dabei werden nicht (wie heute) festgelegte Tarife und Zonen berechnet, sondern jeweils die tatsächlich zurückgelegten Distanzen. Im Feldtest wird zusätzlich der Ansatz erprobt, wonach jemand, der regelmäßig reist, zunehmend günstiger fährt. Im Test müssen sich Nutzer nicht im Vorfeld auf einen bestimmten Abonnement-Typ festlegen, sondern können vom ersten Moment an einfach losfahren und haben automatisch den richtigen Fahrausweis. Zusätzlich haben die Reisenden immer die vollständige Kostentransparenz – das neue System informiert vor und nach der Reise über die Kosten für die gewählte bzw. gefahrene Strecke.

Während der gesamten Feldtest-Phase sind Nutzer zu ihrem Nutzungsverhalten und ihrer Zufriedenheit befragt worden. Die Ergebnisse sind positiv: Die Tester schätzen, dass sie frühzeitig und direkt an der Systementwicklung beteiligt sind. Die Umfragen ergaben insgesamt ein positives Stimmungsbild und die Empfehlungsraten für das neue System sind erfreulich hoch.

Trotz der positiven Erfahrungen im Feldtest sind noch nicht alle offenen Fragen geklärt und mögliche Risiken noch nicht abschließend bewertet. Vor diesem Hintergrund hat der Strategierat als Entscheidungsgremium der Alliance SwissPass beschlossen, das Projekt weiterzuführen und den aktuellen System-Prototyp mit Blick auf eine mögliche Lancierung weiterzuentwickeln. Die Branche des öffentlichen Verkehrs nimmt sich für den nächsten Entwicklungsschritt bewusst genügend Zeit. Ziel ist es, Kundenbedürfnisse, allfällige technische Risiken und mögliche finanzielle Auswirkungen sorgfältig zu klären. Während der Reifephase stehen die Projektverantwortlichen der Alliance SwissPass in engem Kontakt mit sämtlichen Anspruchsgruppen und Interessenverbänden und informieren laufend über den Projektfortschritt. Mit dieser Initiative arbeitet der öV Schweiz an einem Gemeinschaftsprojekt, das die zukünftige «öV-Selbstverständlichkeit» zum Ziel hat. Voraussichtlich Ende 2025 entscheidet die öV-Branche, ob und wann das neue Preissystem eingeführt wird.

Quelle: Alliance SwissPass

Linie 358 in London jetzt neu mit Irizar ie trams

Zwischen Crystal Palace und Orpington verläuft eine der längsten Buslinien Londons, wo jetzt erstmals der Irizar ie tram verkehrt.  Auf der Linie wurden von Irizar e-mobility ultraschnelle Zwischenladestationen installiert.

„Wir sind stolz darauf, London mit diesem Projekt umweltfreundlicher zu machen. Die Umsetzung in London ist ein gutes Beispiel und ein wichtiger Schritt für unsere Firma, um uns stärker auf dem britischen Markt zu positionieren. Wir hoffen, dass die Londoner Bevölkerung die Fahrt in unseren nachhaltigen, bequemen und eleganten Irizar ie trams genießen wird.“

Iñigo Etxeberria

20 vollelektrische Stadtbusse von 12 Meter Länge bilden die Flotte von „Go Ahead“. Die Fahrzeuge sind erstmals für den Rechtsverkehr ausgelegt und Erstlinge im Vereinigten Königreich. Das Modell ist emissionsfrei, sicher, leicht zugänglich, geräusch- und vibrationsarm, was es besonders geeignet für den Einsatz in einer Großstadt wie London macht. Ebenfalls von Irizar e-mobility geliefert wurden die Ladestationen der Tochterfirma Jema Energy, darunter zwei ultraschnelle Modelle von 450 kW an den Endpunkten der Linie und zwei fürs Depot von je 100 kW, womit simultan zwei Fahrzeuge mit je 50 kW geladen werden können.

Die Stadtbusse werden von Batterien der neuesten Generation der Irizar Group gespeist. Aufgeladen werden sie über zwei invertierte Abnehmer für ultraschnelle Ladung in unter 6 Minuten, wonach sie ihren Einsatz wie geplant fortsetzen können. Am Streckenende werden die Stadtbusse kurz an den Depotstationen aufgeladen.

Vorne ist der Irizar ie tram nach den neuen TfL-Sicherheitsnormen 2024 zum Schutz von Fußgängern konstruiert (TfL = Transport for London). Die Stadtbusse sind mit neuster Sicherheitstechnik ausgestattet, wie etwa automatischer Geschwindigkeitsbegrenzung und akustischem Warnsystem für Fußgänger. 

Quelle: Irizar

Saarbahn setzt auf Barrierefreiheit in Echtzeit

Mit dem Informations- und Orientierungssystem „Intros“ hat die Saarbahn in einem mehrstufigen Projekt eine innovative Lösung mit Betroffenen für Betroffene umgesetzt. Das größte Verkehrsunternehmen des Saarlandes hat 182 Busse mit dem Mobilitätsassistenzsystem ausgestattet. Die innovative Kombination von App- und Fahrzeug-Lösung unterstützt seheingeschränkte und blinde Fahrgäste in ihrer selbstbestimmten Mobilität. Deutschlandweit kommt dieses System erstmalig flächendeckend in Saarbrücken zum Einsatz. Das saarländische Mobilitätsministerium fördert das Leuchtturmprojekt mit 355.000 Euro.

Von Anfang an mit dabei war Heinz-Peter Engels, Mitglied des Blinden- und Sehbehindertenvereins für das Saarland und Vertreter des Behindertenbeirates der Landeshauptstadt Saarbrücken:

„Ich habe mich bereits während der Testphase über das neue Angebot gefreut. Selbst an stärker frequentierten Haltestellen kann ich so eigenständig den Bus nutzen, ohne auf fremde Hilfe angewiesen zu sein. Diese Mobilität bedeutet für mich ein Stück Lebensqualität.“

„Um leichter Busfahren zu können, bedient der blinde oder seheingeschränkte Fahrgast die App Intros auf seinem Smartphone, über die er mit dem Fahrzeug digital interagieren kann. Diese Interaktion wird durch ein Fahrzeug- und Audiomodul möglich“, erklärt Torsten Burgardt, Leiter Infrastruktur bei der Saarbahn. Via App könne der Fahrgast beispielsweise bequem seinen Einsteigewunsch an den Fahrerplatz übermitteln. Ein akustisches Signal lotse dann zur geöffneten Tür. Während der Fahrt könne sich der Fahrgast Echtzeitinformationen einholen und so beispielsweise den Fahrtverlauf ansagen lassen. „Wer kein Smartphone hat, kann in Kürze alternativ auch einen Handsender nutzen“, so Burgardt weiter.

„Von dem Angebot könnten weitere Nutzergruppen profitieren, beispielsweise Senioren, aber auch Analphabeten oder Personen, die aufgrund geistiger Behinderung die herkömmliche Fahrgastinformation nicht nutzen können.“

Katharina Meßner-Schalk, Leiterin Stabsstelle Strategische Projekte bei der Saarbahn

Saarbahn-Geschäftsführer Karsten Nagel ist überzeugt: „Mit der Einführung des Systems kann insbesondere unseren blinden und seheingeschränkten Fahrgästen die Nutzung des ÖPNV erleichtert und ihre selbstbestimmte Mobilität gefördert werden. Unserem Ziel, eine möglichst weitreichende Barrierefreiheit unserer Mobilitätsangebote zu erreichen, kommen wir damit noch ein Stück näher.“ Die jüngste Meldung, dass die Berliner Verkehrsbetriebe nachziehen und nach einer europaweiten Ausschreibung in den kommenden Monaten ebenfalls das System aufbauen, zeige, ebenso wie die lange Liste der zwischenzeitlich gestarteten Testbetriebe, dass mit dem Projekt ein wichtiges Branchenthema angegangen worden sei, so Nagel weiter.

Kooperationspartner des Projektes ist die Trapeze Switzerland GmbH in Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Blinden- und Sehbehindertenverband. Weitere Infos hier.

Quelle: Saarbahn GmbH

Alstom, go.Rheinland und VRR unterzeichnen Herstellervertrag für S-Bahn Rheinland

Mit neuen und komfortableren Fahrzeugen wird die S-Bahn im Rheinland in den nächsten Jahren fit für die Zukunft gemacht. Nun haben die Projektpartner mit der Unterzeichnung des Herstellervertrags und mit der Präsentation einer frischen Marke das neue S-Bahn-Zeitalter offiziell eingeläutet.

go.Rheinland und VRR hatten im Sommer nach einem europaweiten Vergabeverfahren entschieden, dass Alstom insgesamt bis zu 90 Neufahrzeuge für die S-Bahn Rheinland bauen wird. Alstom hat in einem mehrstufigen Verfahren das wirtschaftlichste Angebot abgegeben und ist während der über 30-jährigen Laufzeit auch für die Wartung und die Sicherstellung der täglichen Verfügbarkeit verantwortlich.

Der Auftrag im einstelligen Milliardenbereich wird das Gesicht des SPNV in der Region maßgeblich verändern. Ein Novum der neuen S-Bahn-Züge ist ein WC in jedem Endwagen: Keine andere S-Bahn mit hochflurigen Fahrzeugen in Deutschland verfügt bisher über WCs. Darüber hinaus sollen neben WLAN-Routern und Steckdosen zahlreiche Innovationen im Zug den Reisekomfort der Fahrgäste deutlich verbessern. Das neue Zeitalter für die S-Bahn wird bereits vor dem Einsatz der neuen Alstom-Züge nach und nach erkennbar. go.Rheinland und VRR haben hierfür die Marke „S-Bahn Rheinland“ gestartet, die die Marke „S-Bahn Köln“ ablöst.

Finanziert wird das Zukunftsprojekt mit Mitteln der Europäischen Investitionsbank (EIB), der NRW.BANK, der KfW IPEX-Bank sowie der BayernLB. Eigentümer der neuen S-Bahn-Fahrzeuge werden go.Rheinland und VRR bzw. deren Eigenbetriebe sein, welche die Fahrzeuge – wie beim NRW-RRX-Modell – den Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) zur Verfügung stellen.

Die ersten neuen S-Bahnen sollen ab Mitte 2029 in einem Probebetrieb auf die Strecken im Rheinland und im Ruhrgebiet gehen. Bis Dezember 2032 wird die DB Regio AG die Züge des S-Bahn-Netzes betreiben. Für die Zeit danach wird ein neues Vergabeverfahren zur Erbringung der Betriebsleistungen mit den neuen modernen Zügen vorbereitet. Ziel ist, alle Neufahrzeuge sukzessive bis zum Fahrplanjahr 2033 auf die Schienen zu bringen. Für das Fahrplanjahr 2032 sind rund 14,2 Millionen Zugkilometer im Netz der S-Bahn-Linien vorgesehen. Perspektivisch wird mit 20,1 Millionen Zugkilometern pro Jahr geplant. Dafür muss aber an diversen Stellen im Bahnknoten Köln noch die Infrastruktur fertiggestellt werden.

Quelle: VRR

Hamburger U4 hält ab 2031 am Moldauhafen

2031 fährt – wenn alles optimal läuft – die U4 von den Elbbrücken in Richtung Süden auf den Grasbrook. Nächster Halt: Moldauhafen. Mehr als 16 000 Menschen haben in der Onlineabstimmung der Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN) in der vergangenen Woche für diesen Namen gestimmt. Drei Namen standen zur Auswahl: Grasbrook, Prager Ufer und eben Moldauhafen. Und das Ergebnis ist eindeutig: 10 803 Stimmen entfielen auf Moldauhafen, 4 016 auf Grasbrook und 1 351 auf Prager Ufer.

„Der Sprung über die Elbe mit der U4 nimmt mit der nun benannten Haltestelle Moldauhafen immer konkretere Formen an. Neben dem neu entstehenden Stadtteil Grasbrook mit 6 000 Anwohnenden und rund 16 000 Arbeitnehmenden profitieren auch die nahegelegenen Stadtteile HafenCity, Veddel und Rotenburgsort von der neuen Haltestelle, die imposant über dem Moldauhafen schweben wird. Die Brücke bietet gleichzeitig eine direkte Verbindung zur U- und S-Bahn Station Elbbrücken mit ihrem hvv switch-Punkt und ihrer StadtRAD-Station. Von dort aus ist dann der Sprung über die Elbe künftig möglich. Damit stärken wir auch den intermodalen Ansatz, in dem wir die Verkehrsträger des Umweltverbundes noch stärker miteinander vernetzen.“

Anjes Tjarks, Hamburgs Senator für Verkehr und Mobilitätswende

„In der Entwicklung des Grasbrooks setzen wir auf klimaschonende Mobilität als wesentliches Element einer lebenswerten Stadt. Die künftigen Anwohnenden, Beschäftigten und Besuchenden erwartet eine nachhaltige Struktur aus Fuß-, Rad- und öffentlichem Personenverkehr. Bis zu 90 Prozent der Wege können mit dem „Umweltverbund“ zurückgelegt werden. Auch die Veddel soll einen direkten Zugang über die Veddeler Brücke zur Haltestelle der U4 erhalten. Das Moldauhafenquartier wird mit seiner gleichnamigen Station so zum Impulsgeber für die gesamte Nachbarschaft.“

Andreas Kleinau, Vorsitzender der Geschäftsführung der HafenCity Hamburg GmbH

Moldauhafen bezeichnet ein 1887 erbautes Hafenbecken im Hamburger Hafen. Mittlerweile ist der Hafenbetrieb eingestellt und das umliegende Gebiet wird zum neuen Stadtteil Grasbrook entwickelt. Für die optimale Anbindung an das Hamburger ÖPNV-Netz sorgt die U4. Diese wird von der jetzigen Endhaltestelle Elbbrücken, die auch die S-Bahn anbindet, über eine elegante Brücke mit Karbonelementen über die Elbe geführt, fährt weiter über ein Stahlviadukt und dann in die über dem Moldauhafen schwebende U-Bahn-Haltestelle Moldauhafen ein.

Quelle: Hamburger Hochbahn AG