Ranking: Deutschlands Bahnhöfe rutschen im internationalen Vergleich ab

Das Consumer Choice Center (CCC) hat seinen fünften jährlichen Europäischen Bahnhofsindex veröffentlicht. Die neueste Ausgabe beleuchtet die zahlreichen Herausforderungen, mit denen die Bahnhöfe in diesem Jahr konfrontiert waren, von der UEFA-Europameisterschaft bis hin zu Sabotageversuchen bei der Eröffnung der Olympischen Spiele in Paris. Darüber hinaus werden auch grundlegendere Probleme hervorgehoben, die die langfristige Leistungsfähigkeit gefährden, wie etwa die unzureichende Instandhaltung der Infrastruktur und Investitionsentscheidungen, um zu vergleichen, warum das Angebot im Eisenbahnsektor mit der wachsenden Nachfrage nach Zugfahrten in Deutschland nicht Schritt gehalten hat.

Ähnlich wie in der letzten Ausgabe sind einundzwanzig deutsche Bahnhöfe unter den fünfzig verkehrsreichsten Knotenpunkten in Europa zu finden. Spitzenreiter ist der Leipziger Hauptbahnhof, der dank besserer Informationen im Bahnhof und einer nur geringfügigen Zunahme der Verspätungen im Vergleich zum Vorjahr auf Platz zehn der Rangliste aufsteigt. Der Berliner Hauptbahnhof fiel vom dritten Platz im Jahr 2023 auf den dreizehnten Platz zurück. Die Verspätungen stiegen auf 55 % und die Kunden mussten im Durchschnitt vierzehn Minuten auf ihren nächsten Zug warten. Die am stärksten von Verspätungen und Wartezeiten betroffenen Bahnhöfe sind Berlin Zoologischer Garten (Platz 48), Bremen Hbf (Platz 49) und Berlin Ostkreuz (auf dem letzten Platz, Platz 50).

Was die drei besten Bahnhöfe betrifft, so bleibt der Zürcher Hauptbahnhof die Nummer Eins in Europa, da er den Reisenden ein hervorragendes Angebot an verschiedenen Annehmlichkeiten bietet. Bern kehrt auf den zweiten Platz zurück, gefolgt von Utrecht Centraal auf dem dritten Platz.

“Der Zustand der deutschen Bahnhöfe hat sich seit unserem letzten Bericht leider verschlechtert. Der Kapazitätsanstieg infolge des Ticket-Subventionsprogramms im Jahr 2023 und die Europameisterschaft 2024 schlagen sich in Fahrplanchaos, Überfüllung und schlechten Leistungen nieder. Immer mehr Menschen wollen das Deutschlandticket nutzen, während das Schienennetz in den letzten siebzig Jahren um 15.000 Kilometer geschrumpft ist. Das bedeutet, dass die Bahnhöfe mehr denn je unter Druck stehen. Die politischen Entscheidungsträger und Interessengruppen erkennen allmählich, dass die Situation unhaltbar ist.”

Emil Panzaru, Forschungsdirektor beim Consumer Choice Center

Der Europäische Bahnhofsindex listet die fünfzig verkehrsreichsten Bahnhöfe gemessen am Fahrgastaufkommen auf. Die Bewertung basiert auf mehreren Faktoren, darunter Öffnungszeiten der Fahrkartenschalter, Fahrkartenoptionen, Anzahl der Dienstleistungen im Bahnhof, Zugänglichkeitsoptionen, kostenloses Wi-Fi, nationale und lokale Bahnabdeckung und Mitfahrgelegenheiten.

Quelle: Consumer Choice Center

Pkw-Dichte 2024 leicht gestiegen

In Deutschland gibt es gemessen an der Bevölkerung wieder mehr Autos. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis von Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) sowie Berechnungen der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder mitteilt, kamen zum Jahresanfang 2024 auf 1.000 Einwohner 580 Personenkraftwagen. Im Vorjahr war die Pkw-Dichte mit 578 Autos pro 1.000 Einwohner etwas niedriger, im Jahr 2022 hatte sie mit 583 einen Rekordwert erreicht. Grund für den leichten Rückgang der Pkw-Dichte in den Jahren 2023 und 2024 gegenüber 2022 ist, dass die Zahl von in Deutschland zugelassenen Autos im genannten Zeitraum weniger stark zugenommen hat als die Bevölkerung. Der Zehn-Jahres-Vergleich zeigt einen deutlichen Anstieg der Pkw-Dichte in Deutschland: Im Jahr 2014 hatte es noch 543 Autos je 1.000 Einwohner gegeben.

Die regionalen Unterschiede bei der Pkw-Dichte sind groß: Am höchsten war sie 2024 in den westlichen Flächenländern Saarland (655 Pkw pro 1.000 Einwohner), Rheinland-Pfalz (630) und Bayern (623). Die niedrigste Pkw-Dichte wiesen die Stadtstaaten Berlin (329), Hamburg (426) und Bremen (435) auf – unter anderem aufgrund eines besonders dichten ÖPNV-Netzes. Den niedrigsten Wert in einem Flächenland gab es in Sachsen mit 534. In allen ostdeutschen Flächenländern lag die Pkw-Dichte 2024 unter dem Bundesdurchschnitt, in allen westdeutschen darüber. Gegenüber dem Jahr 2014 ist die Pkw-Dichte in nahezu allen Bundesländern gestiegen. Die einzige Ausnahme bildet Berlin, wo sie von 337 auf 329 im Jahr 2024 zurückging.

Die Zahl der zugelassenen Autos in Deutschland ist gewachsen: Zum Stichtag 1.1.2024 waren laut KBA hierzulande 49,1 Millionen Pkw zugelassen – so viele wie nie zuvor (1.1.2023: 48,8 Millionen Pkw). Der Wandel hin zur Elektromobilität schlägt sich hier noch kaum nieder: Zum Jahresanfang 2024 waren 2,9 % der hierzulande zugelassenen Pkw reine Elektroautos. Ein Jahr zuvor hatte der Anteil noch 2,1 % betragen.
Zuletzt ging die Zahl der Neuzulassungen allerdings zurück, vor allem die von reinen Elektroautos. Von Januar bis August 2024 wurden insgesamt knapp 1,91 Millionen Neuwagen zugelassen, 0,3 % weniger als im Vorjahreszeitraum. Grund war der stärkere Rückgang bei neu zugelassenen reinen Elektroautos: Deren Zahl sank im selben Zeitraum um 32,0 % auf 242.000. Bei den von Januar bis August 2024 neu zugelassenen Autos betrug der Anteil derer mit ausschließlich Elektro-Antrieb 12,7 %. Im Vorjahreszeitraum hatte er noch bei 18,6 % gelegen. Grund für den Rückgang des Anteils dürfte auch der Stopp von staatlichen Förderungen beim Kauf von Elektroautos gewesen sein.

Quelle: Destatis

EVG startet in die nächste Tarifrunde bei den NE-Bahnen

Am Dienstag, den 8. Oktober 2024, beginnen die Tarifverhandlungen für die Eisenbahnunternehmen außerhalb der DB AG. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) verhandelt mit insgesamt 21 Unternehmen. Die Tarifverhandlungen beginnen noch in der Friedenspflicht, zwei Monate vor dem offiziellen Auslaufen der Tarifverträge. Ein tarifpolitisches Ziel ist das „Vollmachen der Inflationsausgleichsprämie“. Die wurde bei den NE-Bahnen bislang nicht in voller Höhe gezahlt. Damit der noch ausstehende Differenzbetrag ebenfalls steuerfrei bei den Beschäftigten ankommt, muss hierüber spätestens im Dezember eine Einigung erzielt werden.

Darüber hinaus fordert die EVG für ihre Mitglieder bei den NE-Bahnen eine Lohnerhöhung von 7,6 Prozent, einschließlich eines so genannten Zusatzgeldes (EVG-Zug). Dieses soll mit einer Wahloption versehen sein. Schichtarbeitenden sowie Beschäftigten, die Kinder betreuen oder Angehörige pflegen sollen die Möglichkeit haben, einen Teil der Lohnerhöhung in Freizeit umzuwandeln. „Damit schaffen wir Freiräume für Beschäftigte mit besonderen Belastungen“, machte EVG-Co-Verhandlungsführerin Cosima Ingenschay deutlich.

Weitere Forderungen sind mehr Freiräume bei der Arbeitszeitgestaltung, damit die Beschäftigten wie bei der Deutschen Bahn selbstbestimmt darüber entscheiden können, ob sie unter Anpassung des Entgelts 40 bis 35 Stunden in der Woche arbeiten. Zudem fordert die EVG eine exklusive Einmalzahlung nur für Mitglieder.

Mit 14 der insgesamt 21 Unternehmen wird die EVG in einer gemeinsamen Runde verhandeln. Der Transdev-Konzern hatte arbeitgeberseitig erklärt , sich hieran nicht beteiligen zu wollen. „Wir werden gleichwohl einen tarifpolitischen Flickenteppich verhindern“, stellte EVG-Co-Verhandlungsführerin Cosima Ingenschay klar. „Unsere EVG-Tarifpolitik trägt eine einheitliche Handschrift. Dort wo die EVG verhandelt, ist auch EVG drin“, stellte sie fest. Das Ziel sei am Ende in allen Unternehmen gleichlautende Tarifverträge abzuschließen.

Die Tarifverhandlungen in der gemeinsamen Runde werden von Kristian Loroch und Cosima Ingenschay geführt. Verhandelt wird mit Abellio Mitteldeutschland GmbH, AKN Eisenbahn GmbH, Die Länderbahn GmbH DLB, Erfurter Bahn GmbH, erixx GmbH, eurobahn GmbH & Co. KG, Osthannoversche Eisenbahnen AG, SinON Schieneninfrastruktur Ost-Niedersachsen GmbH, Süd-Thüringen-Bahn GmbH, VIAS GmbH, VIAS Logistik GmbH, VIAS Rail GmbH, WestfalenBahn GmbH sowie der vlexx GmbH.

Einzeln verhandelt wird mit den sieben Unternehmen des Transdev-Konzerns: Bayerische Oberlandbahn GmbH, Bayerische Regiobahn GmbH, NordWestBahn GmbH, Transdev Hannover GmbH (TDH), Transdev Instandhaltung GmbH (TDI), Transdev Service GmbH, Württembergische Eisenbahn-Gesellschaft mbH (WEG).

Quelle: EVG

Großauftrag von Arriva für den Citea der neuen Generation

Arriva hat bei VDL Bus & Coach 157 neue Elektrobusse in Auftrag gegeben. Diese Busse sind für die neue Konzession Westbrabant bestimmt, die am 6. Juli 2025 starten wird. VDL Bus & Coach wird Arriva ab der ersten Hälfte des Jahres 2025 58 Citeas der neuen Generation vom Typ LE-122 und 99 Busse vom Typ LE-135 liefern. Die Fahrzeuge werden für den öffentlichen Verkehr in Westbrabant eingesetzt. Zuvor hatte Arriva, gemeinsam mit der Provinz Nordbrabant, bereits 64 Citeas der neuen Generation in verschiedenen Ausführungen für Ostbrabant bestellt. Diese Fahrzeuge werden demnächst für den öffentlichen Verkehr in der Stadt Tilburg und für den Einsatz auf HOV-Linien zwischen Uden-Veghel-Eindhoven und Uden-Veghel-Den Bosch in Betrieb genommen.

Die 58 Citeas LE-122 der neuen Generation für Arriva werden mit 429-kWh-Traktionsbatterien ausgestattet, die 99 LE-135 erhalten 368-kWh-Traktionsbatterien. Alle 157 neuen Fahrzeuge verfügen jeweils über einen CCS Combo 2 Ladeanschluss auf der rechten und linken Seite, um die optimale Ladeflexibilität an den Betriebshöfen zu gewährleisten. Darüber hinaus verfügen die Fahrzeuge über Kameraüberwachungssysteme anstelle herkömmlicher Spiegel, sind völlig emissionsfrei und mit dem innovativen Klimatisierungssystem ausgestattet. Das ergonomische Fahrerumfeld ist in jedem Bus so gestaltet, dass der Fahrer optimal unterstützt wird. Die Fahrerkabine ist mit einem elektrisch verstellbaren, klimatisierten Fahrersitz mit Memory-Funktion ausgestattet. Alle Fahrzeuge haben eine zusätzliche Innenraumbeleuchtung und zeichnen sich darüber hinaus durch die große Anzahl von Komfortsitzen mit extradicken Sitz- und Rückenpolstern aus, die für optimalen Fahrgastkomfort überwiegend in Fahrrichtung angeordnet sind.

Neu ist, dass diese Busse nicht nur außen, sondern auch innen komplett im Unternehmensstil von Bravo ausgestattet sind. Die Unternehmensfarben Rot, Violett und Blau zeigen sich in den Sitzbezügen, Stangen und Böden des Busses. Das charakteristische Bravo-Herz findet sich auch im Innendesign des Busses wieder. Neben diesen aufwendigen Spezifikationen, die sich auf Komfort und Unternehmensstil richten, ist die Sicherheit ein zentrales Thema bei der weiteren Umsetzung. Zum Beispiel bekommen alle Busse eine elektrische Rollstuhlrampe, Isofix und einen AED. Die Fahrzeuge sind mit den verschiedenen Sicherheitssystemen und Fahrerassistenzsystemen gemäß der neuesten GSR-Richtlinie ausgestattet.

“Arriva wird den von ihr betriebenen öffentlichen Verkehr bald zu 90 % durch Elektrobusse gestalten. Eine Zahl, auf die wir stolz sind und die zu unserem Ziel passt, in Brabant bereits im Jahr 2027 völlig CO2-neutral unterwegs zu sein.”

Jan Pieter Been, Regionaldirektor von Arriva Süd

Quelle: VDL Bus & Coach

NIGGBUS stellt Weichen für E-Mobilität

Das Rankweiler Busunternehmen NIGGBUS hat die vergangenen Monate genutzt, damit seine jährlich 9 Millionen Fahrgäste im Großraum Feldkirch künftig noch nachhaltiger unterwegs sind: Das Betriebsareal wurde um knapp 3.000 Quadratmeter erweitert und mit 10 High-Power-Ladepunkten sowie einem eigenen Transformator ausgestattet. Der erste von 10 Elektrobussen ist bereits im Einsatz. Allein er spart jährlich 68 Tonnen CO2.

Insgesamt 7,5 Millionen Euro werden investiert, um bei NIGGBUS die Weichen Richtung E-Mobilität zu stellen. Heuer und nächstes Jahr werden 10 vollelektrische Mercedes-Benz-Busse angeschafft, die auf den Linien im Großraum Feldkirch emissionsfrei und leise unterwegs sein werden. Der Stückpreis beläuft sich auf 600.000 Euro und bei einer durchschnittlichen Jahreslaufleistung von 70.000 Kilometern pro Bus spart die neue E-Flotte insgesamt jährlich über 680 Tonnen CO2.

„Den ersten Bus haben wir schon in Betrieb und mit einer Reichweite von 300 Kilometern ist er für seine Aufgabe bestens gerüstet. Die Haltbarkeit der Batterien ist für 800.000 Kilometer garantiert, wenn diese dann in gut zehn Jahren nicht mehr den hohen Anforderungen im Linienverkehr entsprechen, erhalten sie als Batteriespeicher ein zweites Leben“

NIGGBUS-Geschäftsführer Gerhard Pertoll

Um für die E-Flotte, den wachsenden Fuhrpark und die steigende Anzahl der Mitarbeitenden optimale Rahmenbedingungen zu schaffen, erweiterte NIGGBUS das Betriebsgelände in der Churer Straße in Rankweil. Fast 3.000 Quadratmeter kamen dazu, um zusätzliche Stellplätze und die nötige Ladeinfrastruktur – zehn 160-kW-Ladepunkte sowie einen eigenen Trafo mit einem Megawatt – zu schaffen. Auch Ladesäulen für die Privatautos der Mitarbeitenden wurden nicht vergessen. „Wir haben uns bei der Umsetzung bewusst für regionale Unternehmen, Handwerker, Energielieferanten und Servicepartner entschieden“, betont Gerhard Pertoll. Wie gewohnt erfolgte die Erweiterung umweltschonend: „Die Förderung der heimischen Artenvielfalt stand im Vordergrund. Es wurden Feldahornbäume gepflanzt und es entstanden Lebensräume für Wildbienen und Schmetterlinge mit heimischen Sträuchern, blühenden Wildstauden, Sandhaufen, Stein- und Totholzstrukturen. Die Gestaltung dieser Bereiche wurde in zwei Praxiskursen unter der Leitung von Landschaftsplanerin DI Simone König mit interessierten Profis und Privatpersonen umgesetzt.“

Einige Zeit lang haben die knapp über 80 Mitarbeiter von NIGGBUS während der Arbeiten Einschränkungen hinnehmen müssen. Als kleine Entschädigung wurde am vergangenen Wochenende ein Fest gefeiert. Auch eine gute Gelegenheit, um Unternehmensinhaber Alfred „Fredi“ Herburger in den wohlverdienten Ruhestand zu verabschieden. Er hatte seit 1990 als Geschäftsführer die Geschicke des Unternehmens gelenkt und wird sich per Ende des Monats zurückziehen. Gerhard Pertoll – seit 2019 Co-Geschäftsführer – übernimmt dann die alleinige Verantwortung für das Unternehmen.

Quelle: NIGGBUS GmbH

Wechsel im INIT Vorstand: Martin Timmann folgt auf Dr. Jürgen Greschner

Martin Timmann ist seit 1. Oktober Chief Revenue Officer im Vorstand der init SE. Er tritt die Nachfolge des langjährigen Vertriebsvorstands und stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden Dr. Jürgen Greschner an, der auf eigenen Wunsch aus dem Vorstand ausgeschieden ist. Martin Timmann bleibt zudem Geschäftsführer der HanseCom GmbH, Hamburg, einer 100-prozentigen Tochtergesellschaft der init SE. Dr. Jürgen Greschner steht INIT weiterhin in der Funktion eines Direktors zur Verfügung.

Die Nahverkehrs-praxis gratuliert Herrn Timmann recht herzlich zur neuen Aufgabe und freut sich, dass Herr Dr. Greschner weiterhin in unserem Fachbeirat unterstützt!

Quelle: INIT

BEG rollt Vergabeverfahren für die Linien München – Hof und München – Prag neu auf

Der Aufsichtsrat der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) hat beschlossen, die Vergabeverfahren „Expressverkehr Ostbayern“ (München – Hof) und „RE/Ex36“ (München – Prag) aus wirtschaftlichen Gründen aufzuheben. Die BEG plant, finanziert und kontrolliert den bayerischen Regional- und S-Bahn-Verkehr im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr. Beide Verfahren haben leider kein für den Freistaat akzeptables Angebot ergeben und lagen in der Summe mehr als eine Milliarde Euro über dem finanziell hinterlegten Erwartungswert.

Beide Linien wurden bis Anfang dieses Jahrhunderts auch in Deutschland noch von DB Fernverkehr bedient. Aufgrund des Fernverkehrscharakters sind die Anforderungen an die Fahrzeuge deutlich höher als im Regionalverkehr normalerweise üblich, unter anderem durch den – im Falle von München – Prag sogar mehrfachen – Wechsel zwischen elektrifizierten und nicht elektrifizierten Strecken.

„Das ist höchst bedauerlich, aber alternativlos. Bis zu den neuen Verträgen, die Ende der 2020er Jahre starten und bis Anfang der 2040er Jahre laufen, sind Übergangslösungen vorbereitet.“

BEG-Geschäftsführer Thomas Prechtl

Mit Hilfe von separaten Vergabeverfahren bestimmt die BEG die Betreiber der beiden Expresslinien München – Hof und München – Prag, im Falle der grenzüberschreitenden Verbindung gemeinsam mit dem tschechischen Verkehrsministerium. Die BEG wird baldmöglichst einen Vorschlag zum weiteren Vorgehen abgeben. Ziel ist, für diese beiden für Bayern wichtige Strecken bald Klarheit zu haben.

Quelle: BEG

Mehr Sitzplätze und besserer Service zwischen Memmingen und Lindau

Auf der Bahnstrecke zwischen Memmingen und Lindau profitieren Fahrgäste ab sofort von deutlichen Verbesserungen. Dank der sehr guten Zusammenarbeit des Verkehrsministeriums Baden-Württemberg, der DB InfraGO AG und dem Eisenbahnunternehmen Arverio konnte eine nachhaltige Kapazitätssteigerung erzielt werden.

Bereits seit Dezember 2021 gibt es auf der sogenannten württembergischen Allgäubahn ein neues Angebot mit modernen, elektrischen Fahrzeugen. Möglich machte dies die Elektrifizierung der Strecke 2020. Die Nachfrage auf der Strecke hat sich aufgrund des attraktiven, schnellen und stündlichen Angebots, aber auch aufgrund des Deutschlandtickets sehr gut entwickelt. Die Kapazität nur eines Zugteils reicht auf dem Streckenabschnitt daher mittlerweile nicht mehr aus.

Die für eine höhere Kapazität benötigten längeren Bahnsteige an den Stationen Tannheim, Marstetten-Aitrach, Aichstetten und Kißlegg wurden deshalb nun provisorisch hergestellt, so dass mit den Zügen und zwei gekoppelten Einheiten an den Bahnhöfen regulär gehalten werden kann. Diese Maßnahme verbessert nicht nur die Kapazität, sondern auch die Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit des Angebots. Das Projekt sehen die Beteiligten als positives Beispiel dafür, wie durch pragmatische und schnelle Lösungen die Verkehrswende beschleunigt werden könne. Der ursprüngliche Terminplan hatte eine Umsetzung der Bahnsteigverlängerung bis Ende 2024 vorgesehen. Aufgrund der sehr intensiven und guten Zusammenarbeit aller am Projekt Beteiligten konnte die Bauzeit auf ein Minimum reduziert werden. Als Ergebnis konnten die Arbeiten bereits mit dem Ende der Sommerferien abgeschlossen werden.

„Das ist ein Erfolg, der dank der intensiven Zusammenarbeit zwischen dem Land, der DB InfraGO und Arverio möglich wurde. Die durch das Land getragenen Investitionskosten von knapp zwei Millionen Euro unterstreichen das starke Engagement für den Ausbau des Bahnverkehrs im Land.“

Winfried Hermann, Minister für Verkehr Baden-Württemberg

„Für mich ist das ein Vorzeigeprojekt für gelungenes Teamwork. Durch das Engagement aller Beteiligten der DB InfraGO AG wurden Planungs- und Vorbereitungsleistungen von regulär drei Jahren auf 15 Monate verkürzt.“

Michael Groh, Leiter Regionalbereich Südwest der DB InfraGO AG

Diese kurzfristigen Verbesserungen sehen die Beteiligten als erfolgreichen Anfang. Langfristig ist der vollständige Ausbau der Bahnsteige geplant, um den Ansprüchen des gestiegenen Fahrgastaufkommens gerecht zu werden.

Quelle: Arverio

NRW fördert ÖPNV in Lüdenscheid als Ausgleich für Brückensperrung

Der nordrhein-westfälische Verkehrsminister Oliver Krischer hat dem Landrat des Märkischen Kreises Marco Voge einen Förderbescheid über 2,96 Millionen Euro für das ÖPNV-Angebot der Stadt Lüdenscheid überreicht. Damit beteiligt sich das Land zu 80 Prozent an den Mehrkosten, die dem Märkischen Kreis als Aufgabenträger des ÖPNV aufgrund der Sperrung der Rahmedetalbrücke entstehen.

“Die Sperrung der Rahmedetalbrücke ist für die Menschen in der Stadt Lüdenscheid und der gesamten Region eine große Herausforderung. Deshalb ist es wichtig, dass trotz dieser Belastungen ein gutes und verlässliches ÖPNV-Angebot für die Menschen in der Stadt gemacht werden kann. Es verursacht für den Märkischen Kreis als Aufgabenträger Mehrkosten, weil zusätzliche Busse und Fahrpersonal notwendig sind. Das Land Nordrhein-Westfalen beteiligt sich an den Mehrkosten, damit für die Menschen in Lüdenscheid und Umgebung der ÖPNV auch während dieser herausfordernden Zeit gesichert ist.”

Verkehrsminister Oliver Krischer

Die Märkische Verkehrsgesellschaft ist das kommunale Verkehrsunternehmen des Märkischen Kreises. Aufgrund der durch die Umleitungen entstehenden Verkehrsbelastungen in der Stadt Lüdenscheid seit der Sperrung der Rahmedetalbrücke Ende des Jahres 2021 sind die Umlaufpläne des Verkehrsunternehmens nicht mehr darstellbar. Auch die gesetzlich vorgeschriebenen Arbeitszeiten des Fahrpersonals können nicht mehr eingehalten werden. Hierauf hat das Unternehmen kurzfristig durch die Anmietung zusätzlicher Busse und Einstellung von Fahrpersonal reagiert und mit Fortdauer der Sperrung den Fahrplan an die neuen Gegebenheiten angepasst. Hierdurch entstehen dem Unternehmen und damit dem Märkischen Kreis als Eigentümer erhebliche unvorhersehbare Mehrkosten. An diesen Mehrkosten beteiligt sich das Land Nordrhein-Westfalen, rückwirkend ab Dezember 2021 und bis zum voraussichtlichen Ende der Sperrung im Jahr 2026 mit knapp 600.000 Euro jährlich. Die Maßnahme ist Teil der Förderung nach § 14 des Gesetzes über den öffentlichen Personennahverkehr in Nordrhein-Westfalen.

Quelle: Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen

Siemens Mobility startet Produktion von Zügen in Großbritannien

Nach der Investition von bis zu 230 Millionen Euro eröffnet Siemens Mobility seine Zugfabrik als wichtigen Teil seines neuen Goole Rail Village in Großbritannien. Das Werk erstreckt sich über eine Fläche von 67 Hektar, was der Größe von 35 Fußballfeldern entspricht. Insgesamt wird die Investition von Siemens Mobility in der Region bis 2030 bis zu 700 neue Arbeitsplätze und weitere 1.700 Stellen in der Zulieferindustrie schaffen. Mit dieser Investition wird die lokale Produktion gestärkt, um die globalen Märkte zu bedienen.

Parallel zur Eröffnung kündigte Siemens Mobility eine zusätzliche Investition von bis zu 47 Millionen Euro in eine hochmoderne neue Anlage für Drehgestelle für Züge in Goole an. Das neue Drehgestell-Montage- und Servicezentrum erweitert die bestehenden Fähigkeiten von Siemens Mobility zur Überholung von Drehgestellen von britischen Zügen, einschließlich der 3.224 Fahrzeuge (572 Züge), die das Unternehmen in Großbritannien wartet. Es wird auch Produktionslinien zur Montage von Drehgestellen für neue Züge enthalten, eine Premiere für Siemens im Vereinigten Königreich. Diese Investition wird etwa 100 bestehende Arbeitsplätze sichern und bis zu 200 weitere schaffen. Die Inbetriebnahme ist für Ende 2026 geplant.

„Wir feiern die Eröffnung unseres Rail Village in Goole, East Yorkshire, wo wir bis zu 277 Millionen Euro in den Bau einer hochmodernen Produktionsstätte für die Piccadilly Line sowie für zukünftige Zugflotten im Vereinigten Königreich und eine Reihe weiterer Einrichtungen investieren. Dieser Meilenstein baut auf unsere bedeutenden Investitionen in eine moderne Signalherstellungseinrichtung in Chippenham auf und festigt unser Bekenntnis zur Weiterentwicklung der britischen Eisenbahnindustrie.”

Karl Blaim, Managing Director und Chief Financial Officer von Siemens Mobility

Das Goole Rail Village besteht aus der Zugfabrik, in der Züge montiert und in Betrieb genommen werden, einem Komponentenwerk, in der Siemens Getriebe, Traktionsmotoren und andere Teile für Zug- und Straßenbahnenflotten wartet, dem Logistikzentrum und dem Rail Accelerator und Innovation Solutions Hub für das RaisE Business Center, die nun durch das Bogie Assembly and Service Center ergänzt werden.

Quelle: Siemens Mobility