Verkaufte Bahnhofsgebäude wieder nutzbar machen

Weniger als jedes vierte Bahnhofsgebäude in Deutschland gehört noch der Deutschen Bahn. Die Mehrheit der sogenannten Empfangsgebäude (55 Prozent) befindet sich in Privateigentum, den Kommunen gehört gut jedes fünfte Gebäude. Das zeigt eine Auswertung der Allianz pro Schiene, die erstmals Auskunft darüber gibt, wie viele Empfangsgebäude in den Bundesländern von den Kommunen gekauft worden sind. Das Interessenbündnis fordert eine partnerschaftliche Herangehensweise von Bund, Ländern, Kommunen und Privateigentümern, um die teils ungenutzten und sanierungsbedürftigen Gebäude wieder den Reisenden zugänglich zu machen. 

Ursache für den großangelegten Verkauf von Bahnhofsgebäuden um die Jahrtausendwende war ein finanzieller Fehlanreiz durch den Bund: Die Deutsche Bahn sollte ihre Empfangsgebäude durch Mieteinnahmen finanzieren – doch wo sich keine Mieter fanden, war das nicht möglich. Dirk Flege: „Im Rückblick ist allen Beteiligten klar, dass es ein großer Fehler war, Bahnhofsgebäude wie ganz gewöhnliche Immobilien zu behandeln und dort, wo sie sich nicht selbst finanzieren konnten, zu verkaufen. Das Ergebnis ist, dass fast 80 Prozent der Empfangsgebäude heute nicht mehr der Deutschen Bahn gehören. Das macht die Weiterentwicklung der Gebäude im Sinne der Reisenden nicht eben einfacher“, so Flege.

Weil man die damaligen Käufer der Bahnhofsgebäude nicht nachträglich zu einem stärkeren Engagement für die Gebäude verpflichten könne, gelte es nun mit Blick nach vorn auf Anreize zu setzen, um die Gebäude wieder für die Fahrgäste nutzbar zu machen. Aus Sicht der Allianz pro Schiene braucht es dafür sowohl finanzielle als auch organisatorische Unterstützung, um Nutzungskonzepte zu entwickeln und umzusetzen. Zunächst sei der Bund als ursprünglicher Eigentümer der Bahnhofsgebäude gefragt, gemeinsam mit Ländern und Kommunen Verantwortung für die Wiederherstellung der Empfangsgebäude zu übernehmen. „Alle Ebenen müssen an einem Strang ziehen, um die Empfangsgebäude wieder zu Verkehrsstationen zu entwickeln. So sollte zum Beispiel geprüft werden, wie die Städtebauförderung so erweitert werden kann, dass auch Privateigentümer in ihrem Engagement unterstützt werden, Bahnhofsgebäude wieder nutzbar zu machen“, so Flege.

Außerdem seien viele Eigentümer von Bahnhofsgebäuden damit überfordert, ein Nutzungskonzept zu entwickeln. „Es ist enorm wichtig, dass die Akteurinnen und Akteure vor Ort in ihren Bemühungen unterstützt werden. Die neu geschaffene DB InfraGO AG will Bahnhöfe wieder danach ausrichten, dass die Allgemeinheit davon profitiert; sie kann eine gute Anlaufstelle für planerische und organisatorische Unterstützung sein. Auch Beratungsstellen wie die ,Kompetenzstelle Bahnhof‘ beim Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg sind extrem wichtig, um Menschen dabei zu unterstützen, ihre Bahnhofsgebäude wiederzubeleben.“

Quelle: Allianz pro Schiene

Interaktiver Liniennetzplan Wiesbaden: Neue Version mit mehr Funktionen

Mit einer Vielzahl von Verbesserungen und neuen Funktionen ist der interaktive Liniennetzplan Wiesbaden in einer überarbeiteten Version online gegangen. Die Neuauflage ist zukunftsfähiger als die vorherige Version und berücksichtigt die unterschiedlichen Bedürfnisse der Nutzenden noch gezielter, um sie bei ihren Fahrten optimal zu unterstützen.

Der Interaktive Liniennetzplan von ESWE Verkehr stellt auch in Echtzeit wichtige Daten wie Abfahrtzeiten von Bussen und Zügen, Verspätungen und Störungen zur Verfügung. Die Darstellung als topografische und schematische Karte bietet eine wertvolle Orientierungshilfe im Netz von insgesamt rund 70 Buslinien und Hunderten von Haltestellen. Neben den über 40 ESWE-Linien werden auch Regionalbuslinien sowie die Stadtbuslinien von Mainz im Wiesbadener Stadtgebiet angezeigt.

Mit diesen Informationen können Fahrgäste ihre Verbindungen mit nur wenigen Klicks effizienter gestalten und flexibler auf Änderungen reagieren. Unterstützt durch eine verbesserte kartografische Darstellung, bietet die überarbeitete Plattform neben den Auskünften zu Verkehrsverbindungen auch Informationen etwa zu Standorten der Fahrscheinautomaten und Vorverkaufsstellen oder Carsharing sowie anderen Zielen wie Freizeitstätten.

Der interaktive Liniennetzplan stellt zugleich eine digitale Fahrplanauskunft für Smartphone-Nutzer dar. Auf allen Kurzstreckenaushängen an den Haltestellen ist ein QR-Code angebracht, der es ermöglicht, den Netzplan bequem zu scannen und abzurufen. Zusätzlich wurden 40 Haltestellen mit einem Umgebungsplan ausgestattet. Auf diesem Plan befindet sich ebenfalls ein QR-Code, der den Zugriff auf die Abfahrtszeiten in Echtzeit erleichtert und eine präzise Standortbestimmung ermöglicht. Eine Erweiterung der haltestellenscharfen Echtzeitinformation für Smartphones ist vorgesehen.

Der Liniennetzplan ist auf www.netzplan-wiesbaden.de erreichbar.

Vorteile der neuen Version:

  • Modernisierung des Designs: Neugestaltung (Farbe, Logo) und Neustrukturierung von Fenstern, Schaltflächen, Menüs und Icons erleichtern die Bedienbarkeit.
  • Höhere Systemleistung: kürzere Ladezeiten erhöhen die Schnelligkeit bei der Suche.
  • Login-Bereich: Der Nutzer hat die Möglichkeit, ein individuelles Profil zu erstellen und erhält so einen sicheren sowie benutzerfreundlichen Zugang zu personalisierten Inhalten.
  • Mehr Barrierefreiheit: Sehbeeinträchtigte können die Webseitendarstellung (z.B. Schriftgröße, Farben) verändern und eine Vorlesefunktion auswählen.
  • Zusätzliche Informationen: Suche auch nach Wegen z.B. zu Bildungseinrichtungen, Polizei, Feuerwehr, Krankenhäusern, Verwaltungsstellen, Sehenswürdigkeiten, Sportstätten und Freizeiteinrichtungen möglich.
  • Erweiterte Liniendarstellung: Linien in Mainz-Amöneburg, Mainz-Kostheim und Mainz-Kastel sind nun ebenfalls abrufbar, mit einer Wegeleitung bis nach Mainz.

Mit der Auffrischung ist der Interaktive Liniennetzplan leistungsfähiger, informativer und barrierefreier geworden und fördert insgesamt die städtische Mobilität.

Quelle: ESWE Verkehr

Generalsanierung: Deutsche Bahn vergibt Aufträge für umfassende Ersatzverkehre

Die DB InfraGO AG hat die Aufträge für Schienenersatzverkehre bei weiteren Generalsanierungen im hochbelasteten Schienennetz vergeben. Entsprechend der geltenden nationalen und europäischen Vorschriften erfolgte der Schritt nach einem europaweiten Ausschreibungsverfahren mit vorgeschaltetem Teilnahmewettbewerb. Den Zuschlag erhielten die mittelständischen Busunternehmen deu.mobil GmbH und go.on Gesellschaft für Bus- und Schienenverkehr mbH sowie ein Konsortium bestehend aus Weser-Ems-Busverkehr GmbH, DB Regio-Bus Ost GmbH, Busverkehr Rheinland GmbH und Omnibusverkehr Franken GmbH.

Bei der Vergabe geht es um die Ersatzverkehre während der Generalsanierungen, die für 2026 und 2027 vorgesehen sind. Während der Bauphase fahren Fern- und Güterzüge in der Regel auf Umleitungsstrecken. Für Reisende im Regionalverkehr wird für die Generalsanierungen ein umfangreiches Ersatzangebot mit Bussen geplant, damit Pendler zuverlässig ans Ziel kommen. Die Vergabe umfasst eine Leistung von insgesamt fast 60 Millionen Buskilometern, unterteilt in drei gleich große Lose für die folgenden Generalsanierungen:

  • Hagen–Wuppertal–Köln
  • Nürnberg–Regensburg
  • Troisdorf–Unkel
  • Unkel–Wiesbaden
  • Obertraubling–Passau
  • Frankfurt–Heidelberg
  • Rosenheim–Salzburg
  • Bremerhaven–Bremen
  • Lübeck–Hamburg
  • Fulda–Hanau

Die Ausschreibung der Ersatzverkehrsleistungen für die Generalsanierung der Strecke Lehrte–Berlin erfolgt aufgrund des Umfangs separat und ist zu einem späteren Zeitpunkt vorgesehen.

Für die Ersatzverkehre während der Generalsanierungen hat der DB-Konzern in Abstimmung mit den im Nahverkehr zuständigen Aufgabenträgern einheitliche Qualitätsvorgaben sowie ein konsistentes Erscheinungsbild in der Farbe Verkehrspurpur definiert. Diese Standards kamen bereits 2024 bei der Generalsanierung der Riedbahn zwischen Frankfurt/Main und Mannheim zur Anwendung und greifen auch für die Ersatzverkehre auf der Strecke Hamburg–Berlin. Dazu gehören auch neuwertige und barrierefrei zugängliche Fahrzeuge, die ausreichend Stauraum für Gepäck bieten, über WLAN sowie zum Teil über Toiletten an Bord verfügen.

Die Kosten für die Ersatzverkehre sind Teil der Gesamtkalkulation für die einzelnen Generalsanierungen und nach einem gesetzlich festgelegten Schlüssel zwischen Ländern, Bund sowie DB InfraGO AG aufgeteilt. Die konkreten Verkehrskonzepte für die Bauphasen werden rechtzeitig vor dem Start der jeweiligen Generalsanierung mit den Eisenbahnverkehrsunternehmen, Aufgabenträgern, Verbänden, Kommunen und Landkreisen erarbeitet.

Quelle: DB

BSAG: Claudia Wiest bleibt kaufmännische Vorständin

Claudia Wiest bleibt Kaufmännische Vorständin bei der Bremer Straßenbahn AG (BSAG). Das entschied der Aufsichtsrat auf seiner aktuellen Sitzung und verlängerte den Vertrag um weitere fünf Jahre bis November 2030. Die studierte Wirtschaftswissenschaftlerin ist seit 1. Dezember 2022 Vorständin der BSAG. Sie arbeitet inzwischen seit mehr als 25 Jahren in unterschiedlichen Führungspositionen der Nahverkehrsbranche. Vor ihrem Wechsel nach Bremen war sie kaufmännische Geschäftsführerin der Verkehrsbetriebe Potsdam.

»Die vergangenen zwei Jahre waren eine bewegende Zeit. Unsere Welt wandelt sich rasant. Und mit ihr nicht nur die BSAG, sondern die ganze Mobilitätsbranche. Das im Mai 2023 eingeführte Deutschlandticket zum Preis von damals 49 Euro gleicht in der Verkehrsbranche einer Revolution. Alte Muster wurden auf den Kopf gestellt und Mobilität neu gedacht. In der Folge reichen aber die bislang verlässlichen Finanzierungsströme nicht mehr aus, die durch die massive Preisabsenkung entstehenden Defizite zu decken. Die kommunalen Gesellschafter geraten reihenweise in Finanzierungsnot und der ÖPNV steht inzwischen im knallharten Wettbewerb mit allen anderen Bereichen der Daseinsvorsorge. Zukunftsprojekte wie die Mobilitäts- und Klimawende sind dabei, in der Priorität weiter nach hinten zu rutschen. Alle Beteiligten sind deshalb gemeinsam gefordert, neue Wege zur Finanzierung des ÖPNV zu finden.«

Claudia Wiest

Quelle: Bremer Straßenbahn AG

Neuer Aufsichtsratsvorsitz der Regiobahn

Der Aufsichtsrat der Regiobahn Fahrbetriebsgesellschaft hat eine neue Vorsitzende gewählt. Alexandra Westerkamp übernimmt die Leitung des Gremiums und setzt sich das Ziel, den Betrieb auf der S 28 zu stabilisieren. Zu ihrer neuen Aufgabe erklärt sie:

„Ich freue mich auf die Herausforderung, die Regiobahn erfolgreich in die Zukunft zu führen. Die Stabilisierung der Betriebsleistung der S 28 hat dabei höchste Priorität. Langfristig wollen wir die Regiobahn so aufstellen, dass wir flexibel auf zukünftige Entwicklungen im SPNV reagieren können.“

Ein besonderer Dank gilt Heiner Cöllen, der die Rolle seit September 2018 mit großem Engagement ausgeübt hat. Er hat den Vorsitz Ende 2024 aus persönlichen Gründen niedergelegt, bleibt dem Gremium aber noch bis zum Ende der Legislaturperiode erhalten. Während seiner Amtszeit hat er die Regiobahn mit wichtigen Impulsen geprägt und den Weg für eine erfolgreiche Weiterentwicklung geebnet.

Mit der Wahl von Alexandra Westerkamp schreibt die Regiobahn ein neues Kapitel ihrer Unternehmensgeschichte. Als erste Frau in dieser Position und eine der wenigen in der Branche steht sie für Innovation und Veränderung. Mit ihrer umfassenden Expertise wird sie die strategische Ausrichtung der Regiobahn entscheidend mitgestalten.

Quelle: Regiobahn Fahrbetriebs GmbH

Was die Bahn braucht: Planungssicherheit, Schienen-Fond und Kapazitätssteigerung

Innovative Lösungen für die Schiene: Die internationale Ausstellung für Fahrwegtechnik (iaf) 2025 in Münster verspricht, wegweisende Impulse für die Zukunft der Bahninfrastruktur zu setzen. Im Vorfeld der Messe betont Dr. Thomas Mainka, ehemaliger Präsident des Verbandes Deutscher Eisenbahn-Ingenieure (VDEI), die Dringlichkeit von Investitionen und Innovationen im Schienenverkehr:

„Planungssicherheit ist der Grundstein für eine erfolgreiche Modernisierung und den Ausbau des Schienennetzes.”

Die Herausforderungen im deutschen Bahnsystem sind beträchtlich. Jahrzehntelange Unterinvestition hat zu einem maroden Netz geführt, resultierend in Verspätungen und Zugausfällen. Trotz dieser Schwierigkeiten verzeichnete die Bahn in den letzten zehn Jahren einen Anstieg der Verkehrsleistung um 50% im Personen- und fast 90% im Güterverkehr. Um die ehrgeizigen Ziele der Bundesregierung zu erreichen – eine Verdopplung des Personenverkehrs und ein 25%iger Marktanteil im Güterverkehr bis 2030 – sind massive Investitionen erforderlich. Dr. Mainka schätzt den jährlichen Bedarf auf 20 Milliarden Euro, um Kosten- und Preissteigerungen zu berücksichtigen.

Schlüssel zur Lösung der Infrastrukturprobleme ist eine umfassende Kapazitätssteigerung. Dies umfasst die Instandhaltung bestehender Infrastruktur, den Ausbau von Bahnstrecken und die Modernisierung von Bahnhöfen. Auch die Digitalisierung spielt eine zentrale Rolle, insbesondere bei der Signal- und Sicherungstechnik.

Der Deutschlandtakt, ein Zielfahrplan für abgestimmte und verlässliche Verbindungen, ist ein weiterer wichtiger Aspekt. Dr. Mainka fordert eine schnellere Umsetzung als den bisher geplanten Zeitrahmen bis 2070. Aktuelle Ausbauprojekte wie die Betuwe-Linie von Emmerich bis Oberhausen und der zweigleisige Streckenausbau von Münster nach Lünen zeigen die Bandbreite der notwendigen Maßnahmen.

Als größte Herausforderungen für die Zukunft nennt Dr. Mainka den akuten Fachkräftemangel und die Sicherstellung einer langfristigen Finanzierung. „Planungssicherheit ist in Deutschland nur für maximal eine Legislaturperiode gegeben, während europäische Nachbarländer hier im Vergleich vorausschauender und langfristiger planen“, so Mainka. Er betont die Bedeutung der Fondlösung für den Ausbau und die Instandhaltung des Bahnnetzes.

Die iaf 2025 in Münster bietet nicht nur eine Plattform für technische Innovationen, sondern auch für den Nachwuchs. Der VDEI organisiert spezielle Veranstaltungen für Schüler und Studenten, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Mit der iaf 2025 unterstreicht Münster seine Bedeutung als Messestandort für die Bahnbranche. Die Anlieferung der schweren Gleisbaumaschinen zur iaf über die WLE-Strecke, die bald für den Personennahverkehr reaktiviert wird, setzt ein Zeichen für den dringenden Ausbau des Schienennetztes.

Quelle: VDEI e.V.

RMV: Fahrgast-Höchststand dank Deutschland-Ticket

825 Millionen Fahrgäste sind 2024 mit den Bussen und Bahnen im RMV-Gebiet gefahren und haben für Einnahmen von 880 Millionen Euro gesorgt – das ist die Prognose des RMV für das abgelaufene Jahr. Damit wurde in 2024 ein neuer Höchststand an Fahrgästen im Rhein-Main-Gebiet und Mittelhessen erreicht.

„Auch dank des Deutschland-Tickets konnten wir die Fahrgastzahlen weiter steigern. Über 600.000 aktive Deutschland-Ticket-Abonnements gibt es jetzt im RMV. Wir sehen keine Tendenz zu einem Rückgang der Abo-Zahlen wegen des neuen Preises. Im Gegenteil: Sie bleiben trotz herausfordernder Rahmenbedingungen bei Personal und Infrastruktur stabil. Das zeigt, die Menschen wollen klimafreundlich mobil sein, wenn der Preis stimmt. Potenzial sehen wir im Deutschland-Ticket Job für Unternehmen. Mit 821 Verträgen liegen wir hier auf einem Rekordniveau, das wir in diesem Jahr nochmal um zehn Prozent steigern wollen.“

RMV-Geschäftsführer Prof. Knut Ringat

Die Pünktlichkeit der Züge im Schienenverkehr liegt zwar 2024 auf dem Vorjahresniveau, jedoch hat die Zuverlässigkeit der Schienenverkehre nachgelassen. Einer der Hauptgründe ist eine Vervierfachung der Ausfälle wegen unterbesetzter Stellwerke (25 % in 2024 zu 6 % in 2023).

„Wir erwarten von DB InfraGO schnellstmöglich, spätestens bis Ende 2025, eine Lösung ihres Personalproblems, damit unsere Fahrgäste wieder verlässlicher an ihren Fahrtzielen ankommen und unsere beauftragten Verkehrsunternehmen planungssicher fahren können“, so Prof. Ringat. Weitere Verspätungsursachen sind neben Personalmangel bei den Verkehrsunternehmen Folgeverspätungen vor allem durch unpünktlichen Fernverkehr der Deutschen Bahn sowie das erhöhte Baugeschehen.

Das Forschungsprojekt KIRA, das selbstfahrende Fahrzeuge für den ÖPNV auf der Automatisierungsstufe Level 4 (mit Sicherheitsperson im Fahrzeug) testet, geht 2025 in die nächste Phase. Wenn es soweit ist, können registrierte Testnutzer innerhalb des Bediengebiets mitfahren und Fahrten per App On-Demand buchen.

Im Frühjahr 2025 schließt der RMV das bundesgeförderte Projekt „RMV all-in“ und damit ein umfangreiches Projekt zur Digitalisierung des Kundenerlebnisses ab. Die RMVgo-App ist weiter auf Wachstumskurs, in 2025 soll erstmals die Marke von 100 Mio. Umsatz über die App erreicht werden. Die Zufriedenheit der Kunde ist dabei sehr hoch, im Google Play Store geben die Kunden 4,1 von 5 Sternen.

2025 ist ein Jubiläumsjahr für den RMV. Vor 30 Jahren am 28. Mai wurde der Verkehrsverbund gegründet. Heute nutzen 56 Prozent mehr Fahrgäste als zur RMV-Gründung die Busse und Bahnen im Verbundgebiet. Auch das Volumen der Zugkilometer wurde von 30 Millionen auf heute 49 Millionen gesteigert. Der Verbund wird dieses Jubiläum im Sommer für umfangreiche Kampagnen und Kundenaktionen nutzen.

Quelle: RMV

Neue Infrastruktur-Chefin verlässt BVG wieder

Mit 1. Januar 2025 bekamen die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) eine neue Infrastruktur-Chefin (wir haben im Dezember 2024 darüber berichtet). Doch Amina Karam hat das Unternehmen bereits wieder verlassen, berichtet die Berliner Zeitung.

Wie am 22. Januar 2025 bekannt wurde, hat sich die BVG von Amina Karam wieder getrennt. Die Bauingenieurin war erst Anfang Januar 2025 von der Deutschen Bahn (DB) zur BVG gekommen und noch in der Probezeit.

„Wir möchten Euch informieren, dass Amina Karam die BVG leider wieder verlässt“, teilte die BVG auf ihrem internen Informationskanal mit. „Nach den ersten Wochen der Zusammenarbeit haben wir gemeinsam festgestellt, dass die gegenseitigen Erwartungen an die zukünftige Ausrichtung des Bereiches Infrastruktur nicht in vollem Umfang übereinstimmen.“ Der Bereich wird von einer Doppelspitze, der Steffen Fiedler und Mike Wohlbold angehören, kommissarisch geleitet, erfuhren die BVG-Beschäftigten.

Quelle: Berliner Zeitung

HEAG mobilo übergibt Berge- und Eingleisecontainer an Berufsfeuerwehr Darmstadt

Es kommt glücklicherweise nicht häufig vor, aber wenn, dann ist jede Minute entscheidend: Wird eine Straßenbahn in einen Unfall verwickelt oder entgleist gar, arbeitet die HEAG mobilo seit Jahrzehnten mit allen Rettungskräften zusammen. Der Darmstädter Berufsfeuerwehr kommt dabei eine besondere Rolle zu, denn sie kann unter Fahrzeugen eingeklemmte Menschen und Tiere retten. Zusätzlich unterstützt sie die HEAG mobilo dabei, eine Bahn, wenn nötig, wieder ins Gleis zu heben. 

Am 21. Januar 2025 hat die HEAG mobilo auf ihrem Betriebshof Böllenfalltor einen sogenannten „Berge- und Eingleisecontainer“ an die Berufsfeuerwehr Darmstadt übergeben. Dieser enthält technische Einrichtungen, um die über 40 Tonnen schweren Fahrzeuge zu bergen und gegebenenfalls wieder einzugleisen. Der Container steht zukünftig auf dem Gelände der Berufsfeuerwehr Darmstadt und kann so bei einem Unfall schnell eingesetzt werden. „Das spart wertvolle Zeit bei der Bergung von Menschen und Fahrzeugen“, unterstreicht HEAG mobilo-Geschäftsführer Johannes Gregor und betont: „Die Zusammenarbeit mit der Feuerwehr ist eng und vertrauensvoll, ihr Einsatz rettet Leben und sorgt dafür, dass der Straßenbahnbetrieb so bald wie möglich fortgesetzt werden kann.“ 

Die technischen Vorrichtungen sind genau auf die unterschiedlichen Straßenbahngenerationen abgestimmt. So kann mit hydraulischen Zylindern oder Hebekissen eine Straßenbahn angehoben werden, um darunter eingeklemmte Menschen zu befreien. Mittels einer Verschiebeinheit können Fahrzeuge wieder eingegleist werden. Sogenannte „Bergehunte“ ermöglichen es, ein Fahrzeug mit gebrochenen Achsen ins Depot zu ziehen. 

„Die Rettung von Menschen und Tieren bei Unfällen ist Teil unserer Aufgabe als Feuerwehr. Unsere Feuerwehrleute sind durch regelmäßige Übungen mit der HEAG mobilo speziell für solche Einsätze ausgebildet und haben dank des neuen Containers auch hervorragende technische Einrichtungen dafür“, unterstreicht Johann-Georg Braxenthaler, Leiter der Berufsfeuerwehr Darmstadt, die Wichtigkeit des Containers. „Damit können wir in Zukunft auch die Wehren in Landkreiskommunen mit Straßenbahnanschluss unterstützen.“

Beschafft wurde der Container von HEAG mobilo in enger Abstimmung mit der Berufsfeuerwehr. „Entsprechende Gerätschaften zur Bergung von Straßenbahnen müssen eigentlich sowohl von der Feuerwehr als auch vom Verkehrsunternehmen bereitgehalten und regelmäßig gewartet werden. Mit der gemeinsamen Beschaffung und Nutzung werden Synergieeffekte erschlossen“, unterstreicht Feuerwehr- und Mobilitätsdezernent Paul Georg Wandrey. „Ich freue mich, dass die HEAG mobilo und die Darmstädter Berufsfeuerwehr an dieser Stelle so eng zusammenarbeiten. Zugleich danke ich der Feuerwehr für Ihren Einsatz in Notsituationen. Wie wir zum Jahreswechsel erleben mussten, setzen sie sich dabei auch immer wieder persönlichen Angriffen aus. Dabei zeigt beispielsweise neben dem Feuerlöschen die Bergung von Straßenbahnen, welche wichtige Aufgabe die Einsatzkräfte von Feuerwehr und anderen Institutionen haben“, so Wandrey.

Quelle: HEAG mobilo

Baden-Württemberg sucht die BWeger 2025

Wer macht den Regionalverkehr in Baden-Württemberg besonders freundlich und kompetent? Erstmals vergeben das Ministerium für Verkehr und bwegt, die Landesinitiative für nachhaltige Mobilität, eine Landesehrung für außergewöhnlichen Einsatz im öffentlichen Nah- und Regionalverkehr. Ab sofort können Fahrgäste und Verkehrsunternehmen ihre Favoriten vorschlagen. Gesucht sind Beschäftigte, die mit Herzblut für die Menschen in Bus und Bahn arbeiten und dafür sorgen, dass Fahrgäste unkompliziert und gut informiert ans Ziel kommen.

„Die Mitarbeitenden der Verkehrsunternehmen bringen die Fahrgäste klimafreundlich und sicher ans Ziel. Ohne sie würden die Züge und Busse stillstehen, keine Tickets verkauft, die Fahrgäste würden nicht ausreichend informiert. Sie unterstützen auch Menschen mit besonderen Bedürfnissen oder Behinderungen. Kurz: Sie machen den ÖPNV tagtäglich möglich und einfacher. Gute Mitarbeitende im ÖPNV sind unverzichtbar für die Qualität. Unsere Wertschätzung für dieses Engagement möchten wir mit der neu geschaffenen Landesehrung BWeger und BWegerinnen zum Ausdruck bringen.“

Landesverkehrsminister Winfried Hermann

Die Auszeichnung richtet sich an alle, die im baden-württembergischen Nah- und Regionalverkehr im Kontakt mit den Fahrgästen stehen: Zugbegleiter, Busfahrer, Beschäftigte in der Kundenberatung oder am Steuer eines Zuges. Bis zum 16. Februar 2025 können Fahrgäste Mitarbeitende im ÖPNV, bewegende Geschichten und besondere Erlebnisse auf bwegt.de/bweger einreichen und nominieren. Auch die Verkehrsunternehmen sind aufgerufen, Beschäftigte vorzuschlagen; Eigenbewerbungen sind ebenfalls möglich.

Eine Fachjury unter Vorsitz von Verkehrsminister Winfried Hermann wird aus den Bewerbungen die drei Preisträger auswählen. Gefragt sind zum Beispiel Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft, Fachkompetenz und Flexibilität. Neben dem Verkehrsministerium sind der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), der Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmen (WBO), der Verkehrsclub Deutschland (VCD), der landesweite Fahrgastbeirat sowie die Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW) in der Jury vertreten.

Die zehn beeindruckendsten Mitarbeitenden stellt bwegt auf der Aktionswebseite vor, wo das Publikum dann online über einen Sonderpreis abstimmen kann. Mögliche Geschichten und Fälle sind: besondere Hilfsaktionen, großes Engagement auch in alltäglichen Situationen oder der tägliche freundlich-kompetente Service. Die Auszeichnungen wird die baden-württembergische Verkehrsstaatssekretärin Elke Zimmer beim ÖPNV-Zukunftskongresses am 6. Mai in Freiburg übergeben. Die Auszeichnung soll künftig alle zwei Jahre vergeben werden.

Quelle: AM Kommunikation / Ansel & Möllers GmbH