Retrofit für Unimat Stopfmaschine

Nach 13 intensiven Einsatzjahren wurde eine Universalstopfmaschine vom Typ Unimat 09-32/4S Dynamic der STRABAG AG überholt und gleichzeitig ein Retrofit durchgeführt.

„Wir haben uns hauptsächlich aus zwei Gründen für das Retrofit bei Plasser & Theurer entschieden. Erstens war uns das Know-how des Herstellers wichtig, der die Maschinen genau kennt. Man weiß, welche Updates möglich und sinnvoll sind und vor allem, wie man diese realisiert. Zweitens war auch entscheidend, dass Original-Ersatzteile eingebaut werden. Da passt alles von Grund auf zusammen und funktioniert danach wieder genauso, wie wir es gewohnt sind.“

Peter Schuckert, Leiter Bahnbaumaschinen bei der STRABAG AG

Das neue Kompetenzzentrum von Plasser & Theurer wurde eingerichtet, um ideale Arbeitsbedingungen für große Projekte wie Retrofits zu schaffen. Das Raumangebot ist auch für größere Maschinen geeignet, die technische Ausstattung auf dem neuesten Stand. Im Dezember 2023 kam der Unimat 09-32/4S Dynamic der STRABAG AG nach Linz, wo bereits alles für das Projekt vorbereitet war.

Der wesentliche Punkt bei Retrofit-Projekten ist, dass man eine standardmäßige Überholung nutzt, um eine Maschine auch technisch aufzuwerten. Beim Unimat 09-32/4S Dynamic ergab sich ein Projektumfang mit folgenden Schwerpunkten: Austausch des Stopfaggregats gegen ein aufgearbeitetes Aggregat mit Drehzahlregelung, Austausch des digitalen Messwert-Aufzeichnungsgeräts (DRP) auf die neueste Version sowie Einbau des Automatischen Leitcomputers SmartALC. Darüber hinaus wurden auch die Rückspiegel gegen Rückfahrkameras ausgetauscht und neue Bedienersitze eingebaut, deren Armlehnen mit neuen Funktionsschaltern ausgestattet sind. Während der Arbeiten waren Mitarbeiter der STRABAG AG vor Ort, die das DGS-Aggregat eigenständig servicierten. Bereits am 9. März 2024, weniger als vier Monate nach dem Projektstart, wurde die Maschine wieder übergeben.

„Eine enorm kurze Zeitspanne für ein derartiges Projekt, womit wir natürlich sehr zufrieden sind. Jeder Einsatztag bedeutet grundsätzlich Umsatz. Das Life Cycle Service Competence Centre in Linz ist natürlich ein großes Plus, da es sich in einer derartigen Infrastruktur einfach und effizient arbeiten lässt. Persönlich bin ich der Meinung, dass unsere kontinuierliche Zusammenarbeitet zusätzlich von Vorteil ist. Man weiß von vornherein, was realistisch ist, und kann sich im Fall der Fälle auf die Flexibilität des Partners verlassen.“

Peter Schuckert

Kurze Zeit nach der Übergabe war der Unimat 09-32/4S Dynamic der STRABAG schon wieder im Einsatz: Am Semmering wurde eine Gleisdurcharbeitung durchgeführt und mehrere Baustellenweichen mussten gestopft werden.

Quelle: Plasser & Theurer

Neuer Förderaufruf des BMDV für Kommunen

Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) unterstützt mit einem weiteren Förderaufruf Kommunen bei der Erstellung oder Fortschreibung von nachhaltigen urbanen Mobilitätsplänen nach den Leitlinien der EU-Kommission für „Sustainable Urban Mobility Plans“ (SUMPs).

„Nachhaltige Mobilitätspläne helfen bei der Transformation zu einer klimafreundlichen, digitalen und bezahlbaren Mobilität im urbanen Raum. Sie machen Städte lebenswert und leistungsstark. Beim nachhaltigen mobilen Planen wollen wir die Kommunen tatkräftig unterstützen. Dafür braucht es vor allem eine enge Kooperation der zuständigen Stellen und eine breite Öffentlichkeitsbeteiligung, um mehr Transparenz und Akzeptanz für konkrete Maßnahmen vor Ort zu schaffen.“

Daniela Kluckert, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Digitales und Verkehr

Mit der Förderung werden auch begleitende Maßnahmen wie der Aufbau von Kapazitäten und Expertise in den Kommunalverwaltungen oder die Evaluation durch Mobilitätsindikatoren gefördert. Die Förderquote liegt bei 65 Prozent bzw. 80 Prozent für finanzschwache Kommunen. In diesem Jahr stehen 4,5 Millionen Euro zur Verfügung. Der Aufruf erfolgt auf Basis der Förderrichtlinie „Digitalisierung kommunaler Verkehrssysteme“ (DkV). Antragsberechtigt sind deutsche Städte, Gemeinden, Landkreise und Regionen als auch Zweckverbände, an denen eine Stadt, eine Gemeinde oder ein Landkreis beteiligt sind. Interessierte Kommunen können bis zum 19. Juli 2024 das bereitgestellte Skizzenformular zur Einreichung verwenden. Das verbindliche Formular und die zu beachtenden fachlichen und formalen Anforderungen sowie weitere Informationen sind unter folgendem Link abrufbar: www.bmdv.bund.de/SUMP

Die Förderung ist Teil eines nationalen Unterstützungsprogramms des BMDV. Weitere Angebote sind ein digitales Informationsportal sowie Informationsangebote und Veranstaltungen. Das Programm steht auch im Mittelpunkt der diesjährigen 6. Jahreskonferenz des Nationalen Kompetenznetzwerks für nachhaltige Mobilität (NaKoMo) am 19. und 20. Juni im BMDV.

Quelle: BMDV

Klare Zuständigkeiten bei der digitalen Fahrzeugumrüstung gefragt

Der Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) e.V. begrüßt eine sich abzeichnende Einigung zwischen Bund und Ländern zum Bundesschienenwegeausbaugesetz (BSWAG). Insbesondere, dass sich der Bund bei der Digitalisierung des Eisenbahnsystems an Kosten sowohl für die infrastruktur- als auch die fahrzeugseitige Ausrüstung auf dem übergeordneten Netz beteiligen können soll, wertet der Verband als positives Signal. Doch die aktuellen Einigungsvorschläge des Vermittlungsausschusses lassen so noch zu viel Spielraum für potenzielle Folgeverhandlungen:

„Mit dem Bundesschienenwegeausbaugesetz besteht jetzt die Chance eine klare Regelung der Zuständigkeiten für die Förderung der Fahrzeugausrüstung mit digitaler Leit- und Sicherungstechnik zu vereinbaren. Der Vermittlungsausschuss muss in dieser Förderung eine ‚Soll‘ statt einer ‚Kann‘-Bestimmung festschreiben. Anderenfalls werden die bereits langwierigen Verhandlungen zwischen Bund, Ländern und Schienenbranche auf unbestimmte Zeit fortgesetzt.“

VDB-Hauptgeschäftsführerin Sarah Stark

Die Digitalisierung des Bestandsnetzes stabilisiert die Fahrpläne und ermöglicht eine Erweiterung des Angebots. Deutschland ist verpflichtet, die europäischen Korridore mit europäischer Leit- und Sicherungstechnik, dem European Train Control System (ETCS), auszurüsten und hat sich national selbst noch höhere Ziele gesteckt: das gesamte deutsche Schienennetz soll digitalisiert werden. „Wenn die Vorteile der Digitalisierung des Netzes von Anfang an genutzt werden sollen, müssen die Fahrzeuge parallel zum Schienennetz mit entsprechenden Bordcomputern, sogenannten On-Board-Units, ausgerüstet werden. Erfolgt die Digitalisierung des Schienensystems jetzt nicht koordiniert, synchron und flächendeckend, muss der Bund die Infrastruktur weiterhin auch mit Bestandstechnologie ausstatten, um den Betrieb aufrecht erhalten zu können. Diese Doppelausrüstung wird teuer und reduziert die Kapazitäten des Netzes.“, so Stark.

Die Bahnindustrie will die Umrüstung anpacken und steht bereit. Voraussetzung für eine schnelle digitale Umrüstung von Bestandsfahrzeugen ist die kurzfristige Veröffentlichung einer entsprechenden Förderrichtlinie. Aus dieser muss hervorgehen, welche Fahrzeugtypen bevorzugt umzurüsten sind und welche Stelle Anträge annimmt, bewertet und die Förderung ausreicht. Ebenso ist die Höhe der Förderung bekannt zu geben. Für eine abgestimmte Strecken- und Fahrzeugausrüstung ist eine Förderrichtlinie aus einem Guss für die Typen- und Serienausrüstung zu erstellen und durch den Bund zu steuern. Nur so kann sich die Industrie auf die Anforderungen einstellen, Personal vorhalten und Werkstätten bereitstellen.

Quelle: Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) e.V.

Historischer Auftrag für KIEPE in Chicago

KIEPE, weltweit tätiger Anbieter elektrischer Systeme für Bahnen und Busse, wird neue Antriebsausrüstungen für zunächst 266 Fahrzeuge (Serie 3200) der Chicago Transit Authority (CTA) liefern. Das Verkehrsunternehmen der US-amerikanischen Millionenmetropole hat im Juni 2024 entsprechende Modernisierungs-Kits bei KIEPE geordert und kann eine Option für 210 weitere Fahrzeuge abrufen. CTA wird mit der Investition den Lebenszyklus seiner bewährten Züge verlängern und die nachhaltige Mobilität in Chicago stärken. 2027 sollen die ersten modernisierten Fahrzeuge den Linienbetrieb aufnehmen.

“Ich habe in den USA begeistert wahrgenommen, wie der nachhaltige ÖPNV und Regionalverkehr verstärkt in den Fokus rücken. KIEPE kann mit ihrer Expertise zuverlässig zur Umsetzung dieser Verkehrsprojekte beitragen und wir freuen uns ungemein auf das gemeinsame Bahnprojekt mit CTA. Die neuen Traktionssysteme für CTA werden an unserem Standort Alpharetta gefertigt und diese Kundennähe wollen wir auch leben. Denn unser motiviertes Team will CTA mit zuverlässiger Technologie und einem flexiblen Service überzeugen.”

Alexander Ketterl, Geschäftsführer von KIEPE

“Wir freuen uns sehr über den Zuschlag für dieses bedeutende Projekt, das unsere Kompetenz in der Modernisierung von Schienenfahrzeugen unterstreicht. Unser hochspezialisiertes Modernisierungsteam arbeitet engagiert daran, die Zuverlässigkeit und Effizienz der Flotten unserer Kunden zu erhöhen und sicherzustellen, dass diese Fahrzeuge noch viele Jahre im Einsatz bleiben. Durch die Entscheidung hat die CTA eine nachhaltige und wirtschaftlich sinnvolle Wahl getroffen. Wir sind stolz darauf, die CTA auf diesem Weg zu unterstützen und die transformative Wirkung unserer fortschrittlichen Modernisierungslösungen für Traktionssysteme zu demonstrieren.”

Daria Baryshnikova, Head of Modernization bei KIEPE

Kiepe Electric LLC, Alpharetta, GA, wird die CTA Chicago Modernisierungs-Kits („Propulsion Modernization Kit“) für die Antriebe von zunächst 266 Wagen der Fahrzeugserie 3200 (Erstauslieferung 1992-1994) liefern. Es handelt sich hierbei um reine Gleichstromantriebe. Das Bestellvolumen dieser Basisorder beträgt rund 36 Mio. USD. Eine Option auf weitere 210 Kits von Kiepe Electric für die Wagen der Serie 2600 (Erstauslieferung 1981-1987) hat sich CTA bereits gesichert. Ein Ziel der anstehenden Modernisierung mit moderner Antriebstechnologie ist es, die künftigen Instandhaltungs- und damit Lebenszykluskosten der Fahrzeuge zu senken. Denn effiziente Antriebstechnik kann den Energieverbrauch und Wartungsaufwand der Fahrzeuge deutlich reduzieren. Mit diesem Auftrag der CTA baut KIEPE seine Position im öffentlichen Personennahverkehr im Großraum Chicago weiter aus, da die METRA, eine Schwesterbehörde der CTA, bereits auf KIEPE-Technologie setzt (Batterieladegeräte für ihre doppelstöckigen Pendlerfahrzeuge).

Quelle: KIEPE

Freistaat und bayerische Bahnen schließen Aktionsbündnis gegen Personalnotstand

Der Freistaat und acht in Bayern fahrende Eisenbahnverkehrsunternehmen haben gemeinsam das „Aktionsbündnis Bahnberufe Bayern“ ins Leben gerufen und reagieren damit auf die zunehmend angespannte Personalsituation im Schienenpersonennahverkehr (SPNV). Das Aktionsbündnis will mit einer Vielzahl von Maßnahmen die Kräfte bündeln und die Zukunftschancen der Branche noch besser in der Öffentlichkeit platzieren. Als erste Aktion startet eine gemeinsame Kampagne für Bahnarbeitsplätze unter dem Motto „Superjobs“. Der Personalmangel führt verstärkt dazu, dass Leistungen im bayerischen SPNV nur eingeschränkt angeboten werden können oder teilweise sogar komplett ausfallen.

Die Initiative wird koordiniert von der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG), die den Regional- und S-Bahn-Verkehr im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr plant, finanziert und kontrolliert. Dem Bündnis haben sich folgende Unternehmen angeschlossen: Agilis, Bayerische Regiobahn, DB Regio Bayern, DB RegioNetz (Südostbayernbahn und Westfrankenbahn), S-Bahn München, Erfurter Bahn, Go-Ahead Bayern und die Länderbahn. Die Aktivitäten der Partner finden unter dem Dach der vor zwölf Jahren gegründeten Fachkräfteoffensive Bahn Bayern statt.

„In den kommenden Jahren gehen fast doppelt so viele Menschen aus dem Arbeitsmarkt heraus wie hineinkommen. Wir Eisenbahnverkehrsunternehmen müssen uns für den zunehmenden demografischen Wandel aufstellen und bündeln nun unsere Kräfte, um gemeinsam mehr Personal für die gesamte Branche zu gewinnen.“

Heiko Büttner, DB-Konzernbevollmächtigter für den Freistaat Bayern

Die im bayerischen SPNV tätigen Bahnen haben eine stärkere Kooperation und Abstimmung untereinander zugesagt. So wollen sie künftig bei der Ausbildung von Triebfahrzeugführern sowie anderen Berufsgruppen enger zusammenzuarbeiten. Zudem hat sich das Bündnis darauf verständigt, Personal nicht mit unlauteren Mitteln abzuwerben. Darüber hinaus wollen die Verkehrsunternehmen arbeitnehmer- und familienfreundlichere Arbeitszeit- und Schichtdienstmodelle einführen, in größerem Umfang Teilzeitkräfte ausbilden, den Frauenanteil in der Eisenbahnbranche erhöhen, die Akquise und Ausbildung von Fachkräften aus dem Ausland verstärken und sich im Interesse ihrer Mitarbeiter für die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum einsetzen.

Die BEG wird verstärkt ihren Gestaltungsspielraum bei öffentlichen Ausschreibungen von Verkehrsleistungen nutzen, um dem Personalmangel wirkungsvoll zu begegnen. In Vergabeverfahren gibt die BEG eine Mindestausbildungsquote und eine Personalreserve bei Triebfahrzeugführern vor. Pro erfolgreicher Ausbildung eines Triebfahrzeugführers erhält das Eisenbahnverkehrsunternehmen eine gesonderte Vergütung. Damit die Betreiber zusätzlich in Personalgewinnung und -bindung investieren, setzt die BEG weitere Anreize.

Die erste öffentliche gemeinsame Aktion des Bündnisses ist eine bayernweite Werbekampagne, um Bahnberufe bekannter zu machen und neue Fachkräfte – auch Quereinsteiger – für die Branche zu gewinnen. Details unter www.bahnberufe.bayern/superjobs.

Quelle: BEG

Mobilitätskonzept zur EM 2024

Zur Fußball-Europameisterschaft der Herren vom 14. Juni bis 14. Juli 2024 werden allein in den Fußballstadien 2,7 Millionen Fans erwartet – und viele Millionen mehr in den Fanmeilen deutscher Städte. Für eine möglichst reibungslose An- und Abreise hat das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) unter breiter Beteiligung aller Stakeholder ein Nationales Mobilitätskonzept erarbeitet.

Oliver Luksic, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr: „Alle Verkehrsträger bereiten sich akribisch und im guten Zusammenspiel für den starken Zustrom auf die gastgebenden Städte und ihre Stadien vor. Während der gesamten EM werden die Kapazitäten auf Schiene, Straße und in der Luft deutlich erweitert – durch mehr Züge, Sonderflüge und weniger Baustellen auf den Bundesstraßen. Mit dem Nationalen Mobilitätskonzept wollen wir unsere Verkehrsinfrastruktur für dieses Großereignis rüsten und sicherstellen, dass alle Fans sicher und zuverlässig an ihr Ziel kommen.“

Die Deutsche Bahn soll in ihrer Rolle als Nationale Partnerin der UEFA EURO 2024 Verkehrsträger Nummer 1 sein und für den überwiegenden Teil der Wegstrecken genutzt werden. Dafür setzt die Bahn eine Reihe an Maßnahmen um:

  • Ermäßigte DB-Fernverkehrskarten für die Hin- und Rückreise innerhalb Deutschlands für Besitzer von EM-Tickets. Tickets seit 17. Januar 2024 für 29 € (2. Klasse), bzw. 39 € (1. Klasse) buchbar. Bislang wurden über 100.000 Fan-Tickets, mehr als 25.000 Fan BahnCards und über 4.000 Interrail-Pässe verkauft.
  • Ermäßigter Interrail-Pass zur Hin- und Rückreise aus 32 Ländern nach Deutschland sowie für individuell wählbare Dauer zu beliebig vielen nationalen Fahrten für Besitzer von EM-Tickets aus dem europäischen Ausland. Tickets seit 17. Januar 2024 buchbar (25 % Rabatt).
  • Mehr Züge, mehr Sitzplätze: Durch täglich 14 EM-Sonderzüge und Ausweitung des Fahrplans werden pro Tag knapp 10.000 zusätzliche Sitzplätze in den ICE und Intercity-Zügen angeboten.

Die für das Krisenmanagement im BMDV zuständige Organisationseinheit (Stabsstelle Krisen und Sicherheit) stellt eine 24/7-Rufbereitschaft sicher und steht während des Turniers in permanentem Austausch mit dem BMI und dem eigens eingerichteten International Police Cooperation Center (IPCC). Dort fließen Informationen und Ereignisse aus dem Verkehrsbereich ein, um einen ordnungsgemäßen Ablauf der Spiele zu garantieren.

Alle die EM begleitenden Mobilitätsmaßnahmen werden im Nationalen Mobilitätskonzept des BMDV beschrieben. Das Konzept dient als Arbeitsgrundlage für die Veranstalter, Verkehrsträger und weiteren Akteure. Es soll sicherstellen, dass die bestehende Infrastruktur während des Turniers verlässlich und leistungsfähig ist. Dies gilt vor allem für Flughäfen, Bahnhöfe, Hauptreisestrecken und Knotenpunkte auf der Schiene sowie für Autobahnen.

Quelle: BMDV

BVG startet Sauberkeitskampagne

Jedes Jahr nutzen über eine Milliarde Fahrgäste die öffentlichen Verkehrsmittel der BVG, um von A nach B zu gelangen. Die BVG legt großen Wert darauf, dass sich die Menschen in ihren Anlagen wohl fühlen. Daher sind tagtäglich viele Reinigungsteams im Einsatz, um für Sauberkeit zu sorgen. Um dieses Ziel zu erreichen, benötigt die BVG jedoch Unterstützung und setzt ein klares Zeichen für mehr Sauberkeit. Unter dem Motto “Macht ordentlich mit: für weniger Müll in der BVG.” startet die BVG ab 10. Juni 2024 ihre Sauberkeitskampagne und ruft alle Berliner dazu auf, ebenfalls ihren Beitrag zu leisten. Doch statt auf traditionelle Warnhinweise und erhobene Zeigefinger setzt die BVG in bekannter Manier auf eine kreative und unterhaltsame Herangehensweise. 

Das Herzstück der Kampagne ist der Film „Naturgewalten“, der eindrucksvoll visualisiert, wie Berlin von einer Welle aus Müll überrollt wird. Dies wirft die Frage auf, woher der ganze Müll kommt und ob es sich dabei um eine Naturgewalt handelt. Schon in der Eröffnungsszene regnet es Curryketchup vom Himmel, was nur den Anfang einer Reihe von ungewöhnlichen Szenarien darstellt. Es folgen Lawinen aus PET-Flaschen, ein Sturm aus Dönerfleisch, eine Plage von Papierschnipseln und gigantische Kaugummiblasen. Im gewohnt humorvollen und etwas überzeichneten BVG-Stil wird das Problem der Müllverschmutzung mitsamt seinen Ursachen so nahezu spürbar. Das soll die Menschen in der Hauptstadt zum Nachdenken und zu mehr Achtsamkeit anregen. 

„Sauberkeit in der Stadt und in den öffentlichen Verkehrsmitteln schaffen wir nur gemeinsam. Zuletzt hat unser Projekt ‚Reinigungsstreife‘ gezeigt, dass wir richtig was bewegen können. Aber nur durch eine starke Allianz mit unseren Fahrgästen werden wir nachhaltigen Erfolg erzielen.

BVG-Vorstandsvorsitzender Henrik Falk

Das Berliner Verkehrsunternehmen hat die Kampagne ins Leben gerufen, da in Bussen und Bahnen sowie an Bahnhöfen immer wieder Müll zurückgelassen wird. Dies führt nicht nur zu einem ästhetischen Problem, sondern belastet auch die Umwelt und erhöht den Reinigungsaufwand erheblich. Besonders Zigarettenkippen, Plastikflaschen und Essensreste werden tagtäglich von den Reinigungsteams der BVG aufgesammelt und entsorgt.  

Neben dem Film „Naturgewalten“, der auf YouTube, Instagram und Facebook zu sehen sein wird, gibt es auch eine aufmerksamkeitsstarke und flächendeckende Plakat- und Social-Media-Kampagne. Diese hat die BVG gemeinsam mit ihrer Leadagentur Jung von Matt Hamburg konzipiert und produziert.   

Hier geht es zum Film „Naturgewalten

Quelle: BVG

Erlangen stimmt für Stadt-Umland-Bahn – Regensburg gegen Stadtbahn

Die Erlanger Bürger sind dafür, dass die Verlängerung der Nürnberger Straßenbahn (Stadt-Umland-Bahn – StUB) durch die Erlanger Innenstadt bis zum Bahnhof und weiter nach Herzogenaurach auf Basis der vorliegenden Planungen gebaut wird. Beim Bürgerentscheid am 09.06.2024 stimmten laut Schnellmeldungen 52,4 Prozent (28.693 Stimmen) mit Ja.

Insgesamt 55.108 Abstimmungsberechtigte nahmen an der Abstimmung teil. Die Beteiligung lag somit bei 67,25 Prozent. Zur Abstimmung aufgerufen waren Personen ab 18 Jahren, die mindestens zwei Monate in Erlangen ihren ersten Wohnsitz haben. Das amtliche Endergebnis soll am 12.06.2024 vorliegen.

Oberbürgermeister Florian Janik zeigte sich hoch erfreut über den Ausgang des Entscheids:

„Ich freue mich über den klaren Ausgang des Entscheids. Das ist ein gutes Signal für unseren Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort und für die Verkehrswende. Zum zweiten Mal nach 2016 sprechen sich die Erlanger Bürgerinnen und Bürger für dieses Projekt aus – und wie wir wissen, ist das bei solchen Großprojekten keine Selbstverständlichkeit. Jetzt gibt es Klarheit und wir können uns mit voller Kraft dem letzten Schritt im Genehmigungsverfahren, dem Planfeststellungsverfahren bei der Regierung von Mittelfranken, und der konkreten Vorbereitung der Bauphase widmen. In den letzten Jahren hat der Zweckverband Stadt-Umland-Bahn Bürgerinnen und Bürger in einem aufwändigen Beteiligungsverfahren bei den Planungen mitgenommen. Und auch bei den nächsten Schritten bleiben Dialog, konstruktives Miteinander und Transparenz unsere Richtschnur.“

Bereits 2016 waren die Erlanger aufgerufen, sich in einem Bürgerentscheid für oder gegen die Planungen für eine Stadt-Umland-Bahn zu entscheiden. Damals hatten sich 60,4 Prozent der Abstimmenden dafür ausgesprochen, dass die Stadt die Planungen zur StUB weiterverfolgen soll.

Detaillierte Ergebnisse sind im Internet unter https://erlangen.de/wahlen/be2024/ abrufbar.

In Regensburg wurde ebenfalls am 09.06.2024 über die geplante Stadtbahn abgestimmt mit der Fragestellung “Sind Sie dafür, dass die Stadt Regensburg die Planungen für eine Stadtbahn fortsetzt?”. Mit 53,6% der Stimmen gab es hier ein “Nein” zur Stadtbahn.

Quellen: Stadt Erlangen, Stadt Regensburg

Franken-Thüringen-Express auf der Schnellfahrstrecke Nürnberg-Erfurt

Der schnellste länderverbindende Regionalzug Deutschlands nimmt zwischen Bayern und Thüringen Fahrt auf. Der Franken-Thüringen- Express (FTX) der Deutschen Bahn (DB) startete zum kleinen Fahrplanwechsel am 9. Juni auf Bestellung der beiden Freistaaten Bayern und Thüringen mit modernen Siemens-Neufahrzeugen und Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 190 Kilometern pro Stunde auf der Schnellfahrstrecke Nürnberg-Erfurt.

Bisher fuhren auf dem Nordabschnitt der VDE 8.1, so die Bezeichnung dieser Neu- und Ausbaustrecke, ausschließlich Fernverkehrszüge. Die neue Linie RE 29 (Nürnberg – Bamberg – Coburg – Erfurt) ist die erste umsteigefreie Nahverkehrsverbindung zwischen der fränkischen Metropole Nürnberg und der thüringischen Landeshauptstadt Erfurt. Die Reisenden gelangen mit der neuen Linie RE 29 in 1 Stunde 53 Minuten von Nürnberg nach Erfurt. Damit sparen Nahverkehrsfahrgäste zwischen den beiden Zentren rund die Hälfte der Zeit gegenüber bisher ein. Noch eindrucksvoller ist der Zeitgewinn für die Fahrgäste zwischen Coburg und Erfurt. Dort beträgt die Fahrzeit nun 36 umsteigefreie Minuten im Regionalverkehr, im Vergleich zu etwas mehr als drei Stunden und zwei Umstiegen zuvor.

Siemens Mobility hat eigens für den Einsatz auf der VDE 8.1 acht sechsteilige Desiro-HC-Doppelstockzüge neu konstruiert. Die Neufahrzeuge sind druckdicht für Zugbegegnungen im Tunnel und verfügen über das moderne European Train Control System (ETCS). Wie die 18 vierteiligen Desiro-HC Fahrzeuge, die für den FTX bereits im Dezember an den Start gegangen sind, verfügen die neuen Sechsteiler über WLAN, Infodisplays, große Mehrzweckräume und mobilfunkdurchlässige Fensterscheiben. 634 Fahrgäste und bis zu 60 Fahrräder finden in den neuen Zügen Platz.

Mit dem kleinen Fahrplanwechsel profitieren die Menschen in Nordbayern von weiteren Verbesserungen – vor allem im Raum Coburg. So fahren nun doppelt so viele schnelle Züge ohne Umstieg von Coburg und Sonneberg nach Nürnberg (RE 19), zwischen Coburg und Nürnberg sind somit täglich 16 Züge je Richtung unterwegs. Dadurch ergeben sich schnellere Reisewege, zum Beispiel von Coburg in die Landeshauptstadt München. Die fünf Zugpaare der Linie RE 29 ergänzen die ICE-Anbindung Coburgs zu einem Zweistundentakt nordwärts. Reisende kommen so öfter und schneller zum Beispiel nach Berlin oder Frankfurt. Zum letzten Fahrplanwechsel im Dezember 2023 hatte die DB bereits 18 vierteilige Desiro-HC-Züge beim Franken-Thüringen-Express in Betrieb genommen und damit täglich einen durchgehenden Halbstundentakt zwischen Nürnberg und Bamberg ermöglicht.

Quelle: Deutsche Bahn AG

Deutschlandweite Einstellungsoffensiven auf Hochtouren

Das Thema Fach- und Arbeitskräftemangel ist ein Diskussionsschwerpunkt einer Branche, die im Wandel begriffen ist. Für VDV-Präsident Ingo Wortmann zeigen die Ergebnisse der VDV-Branchenumfrage Personal, dass es zwar besorgniserregende Entwicklungen gibt, aber zugleich auch Hoffnung angesagt ist.

„Wir sehen ein gesteigertes Interesse der Bewerberinnen und Bewerbern, für Bus und Bahn zu arbeiten und insgesamt mehr Bewerbungen. Gleichzeitig geben 74 Prozent der befragten Unternehmen an, dass sie 2023 mehr Kolleginnen und Kollegen eingestellt haben als noch im Vorjahr, bei dem wir bereits sehr hohe Werte hatten. Wir können sagen: Die deutschlandweiten Einstellungsoffensiven laufen auf Hochtouren – und das müssen sie auch, denn es ist noch ein weiter Weg, die demografisch verursachten Effekte wettzumachen und uns personell aufzustellen für Angebotsausbau und Mobilitätswende“, sagte Wortmann auf der diesjährigen VDV-Jahrestagung am 10. Juni 2024 in Berlin.

Bei der vierten VDV-Branchenumfrage Personal nahmen 135 VDV-Mitgliedsunternehmen des öffentlichen Personen- und des Schienengüterverkehrs teil. 75 Prozent der befragten Unternehmen geben an, dass der Personalbedarf zugenommen habe – 23 Prozent davon geben sogar „stark zugenommen“ an. Und die Verkehrsunternehmen vor Ort haben ihre Hausaufgaben gemacht: drei Viertel haben insgesamt mehr eingestellt als noch im letzten Jahr. Mehr als ein Viertel der Unternehmen hat über 15 Prozent Personal neu eingestellt. Am dringlichsten wird laut VDV-Branchenumfrage „Personal im Fahrdienst“ gesucht, gefolgt von „gewerblich-technischem Personal“.

Die Unternehmen prognostizieren in der VDV-Branchenumfrage Personal, dass sie die Zahl ihrer Mitarbeitenden bis 2030 um rund 21 Prozent erhöhen müssen, um den politisch geforderten Wachstumszielen der Verkehrswende genügen zu können – ein Aufwuchs, der zusätzlich zu den Folgen des demografischen Wandels kommt: Die Branche geht davon aus, dass bis 2030 jährlich ca. 4.000 bis 6.000 Fachkräfte in den Ruhestand wechseln werden. Schon jetzt gehen Branchenfachleute davon aus, dass bereits rund 20.000 Busfahrer im ÖPNV bei den öffentlichen und privaten Busunternehmen in Deutschland fehlen.

Mit rund 20 Prozent Frauen in der Belegschaft ist deren Anteil in der Branche in den vergangenen Jahren zwar deutlich gestiegen. Ingo Wortmann: „Allerdings reicht das bei Weitem nicht aus, hier müssen wir uns stärker engagieren, um den Bedürfnissen einzelner Zielgruppen besser gerecht zu werden. Viel hängt da bereits von der Ansprache und den passenden Arbeitszeitmodellen ab. Doch angesichts von aktuell nur 12 Prozent Teilzeitbeschäftigung und 75 Prozent geteilten Diensten müssen wir künftig dafür sorgen, bessere Rahmenbedingungen für unsere Kolleginnen und Kollegen zu schaffen – nicht nur, um neue Leute einzustellen, sondern auch, um das vorhandene Personal nachhaltig zu binden.“ Nur 13 Prozent der Unternehmen rekrutieren bereits aktiv im Ausland – der am häufigsten angegebener Grund, dies noch nicht zu tun: Die Personalabteilungen schätzen ein, ihren Bedarf am heimischen Arbeitsmarkt decken zu können. „Wir müssen uns die Arbeitsmarktdaten kritisch anschauen, ob das künftig reicht. Auch bei der Rekrutierung im Ausland gibt es noch viel Potenzial, das wir als Branche gemeinsam heben können“, so Wortmann. Allein über die branchenweite Arbeitgeberinitiative in-dir-steckt-zukunft.de und den dortigen Stellenmarkt sind derzeit über 9.000 offene Arbeitsplätze in allen Bereichen zu finden.

Quelle: VDV