BMDV erleichtert Kraftfahrern Zugang zum Beruf

Der Berufskraftfahrermangel ist eines der drängenden Probleme der Branche. Das Bundeskabinett hat daher dem vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) vorgelegten Gesetzentwurf zur Änderung des Berufskraftfahrerqualifikationsgesetzes zugestimmt. Darüber hinaus wird die Anerkennung von Fahrerqualifizierungsnachweise ukrainischer Berufskraftfahrer sowie die Umschreibung ukrainischer Führerscheine in Deutschland erleichtert.

„Wir wirken dem Fachkräftemangel entgegen und erleichtern Kraftfahrern den Zugang zum Beruf. Denn ohne sie steht die Logistik still, ohne sie ist kein Wachstum möglich. Dabei nutzen wir auch die Chancen der Digitalisierung. Durch die Einführung von digitalem Unterricht in der Berufskraftfahrer-Weiterbildung wird diese moderner und flexibler und das Berufsbild insgesamt attraktiver. Die novellierte Berufskraftfahrerqualifikationsverordnung senkt aber auch die Hürden für die Gewinnung von Fachkräften aus dem Ausland. Künftig kann die Prüfung zur beschleunigten Grundqualifikation auch in mehreren Fremdsprachen abgelegt werden. Ukrainische Berufskraftfahrer können ihre Qualifizierung anerkennen lassen, indem sie eine ergänzende Schulung und Prüfung absolvieren.“

Bundesminister Dr. Volker Wissing

Folgende Maßnahmen sollen umgesetzt werden:

  • Der Verordnungsentwurf im Berufskraftfahrerqualifikationsrecht sieht die Einführung von E-Learning in Form von digitalem Unterricht im Rahmen der Berufskraftfahrer-Weiterbildung vor.
  • Künftig soll zudem das Ablegen der Prüfung zur Erlangung der beschleunigten Grundqualifikation für Berufskraftfahrer neben Deutsch in einer von acht Fremdsprachen ermöglicht werden. Hierzu zählen Englisch, Hocharabisch, Kroatisch, Polnisch, Rumänisch, Russisch, Türkisch und Ukrainisch.

Eine Ukraine-Ausnahme-Verordnung ermöglicht den Berufszugang:

  • Für einen erleichterten Berufszugang in Deutschland hat das Kabinett die nationale Ukraine-Ausnahme-Verordnung beschlossen: Die Verordnung (EU) 2022/1280 ermöglicht den Mitgliedstaaten, ukrainische Fahrerqualifizierungsnachweise (begrenzt auf die Dauer des Schutzstatus) anzuerkennen, wenn sie eine ergänzende Schulung und Prüfung absolvieren.
  • Außerdem ist die Aufnahme der Ukraine in die Staatenliste der Anlage 11 Fahrerlaubnis-Verordnung geplant. Damit ist der prüfungsfreie Umtausch der Fahrerlaubnis möglich.
  • Zu den weiteren Maßnahmen gehört die Erweiterung des Sprachenkatalogs für die Theoretische Fahrerlaubnisprüfung um Ukrainisch und Kurmandschi.

Quelle: BMDV

Interessenvertreter testen Barrierefreiheit

Auf den Linien 1/4 und 5 gehören sie inzwischen zum alltäglichen Bild: die 42 Meter langen und neuen Straßenbahnen des Jenaer Nahverkehrs. Die nach der “Lichtstadt Jena” benannten “Lichtbahnen” setzen neue Maßstäbe – nicht nur was Größe, Komfort und Innovation betrifft, sondern auch in Sachen Barrierefreiheit. Das liegt auch darin begründet, dass von Beginn an Interessenvertreter des Senioren- und Behinderten-Beirats der Stadt Jena sowie des Blinden- und Sehbehindertenverbandes in das Projekt eingebunden wurden. Nun fand eine exklusive Vorstellungsfahrt mit Vertretern dieser Gremien statt.

Ziel der Fahrt war, zunächst in einem theoretischen Teil ausführlich alle neuen barrierefreien Funktionen der Straßenbahn zu erläutern. Anschließend unternahmen die Teilnehmer eine gemeinsame Lichtbahn-Fahrt auf der Route von der Endhaltestelle Lobeda-West nach Lobeda-Ost und zurück, um die praktischen barrierefreien Vorteile der Lichtbahn direkt zu erleben. Besonders beeindruckt zeigten sich die Fahrgäste von der hervorragenden Umsetzung der definierten Barrierefreiheitsanforderungen. So ermöglicht die Lichtbahn zum Beispiel ein komfortables Ein- und Aussteigen für Rollstuhlfahrer ohne extra angelegte Rampen. Die großzügige Innenausstattung bietet Platz für vier Rollstühle oder E-Scooter sowie gleichzeitig für Kinderwagen und Fahrräder.

Die größte Anerkennung der Teilnehmer fand die sehr gute Berücksichtigung ihrer Belange von Anfang an. So wurden die Interessenvertreter bereits bei der Formulierung der Anforderungen an die Barrierefreiheit im Vorfeld der Beschaffung der Lichtbahnen frühzeitig durch den Jenaer Nahverkehr einbezogen. Unter anderem wurde im Oktober 2020 ein Grundrissmodell der Wagenteile mit Sondernutzungsflächen für Rollstühle, E-Scooter, Kinderwagen etc. im Originalmaßstab intensiv getestet. Daraus ergaben sich notwendige Anpassungen in der Innenraumausstattung, um ein problemloses Ein- und Ausfahren mit Rollstühlen und E-Scootern sowie eine sichere Abstellung von Rollatoren zu ermöglichen.

„Wir konnten zeigen, dass bei unseren Lichtbahnen die vielfältigen Belange der Barrierefreiheit vollumfänglich berücksichtigt worden sind. Die sehr gute Zusammenarbeit mit allen Interessenvertretern von den ersten Planungen an bis zur Umsetzung hat sich ausgezahlt.“

Markus Würtz, Leiter des Bereiches Vertrieb

Die Stimmung während der gesamten Vorstellungsfahrt war äußerst positiv, und die Teilnehmer zeigten sich voll des Lobes. Die Lichtbahn ist bereits im regulären Linienverkehr integriert und stellt einen bedeutenden Schritt in Richtung eines inklusiveren öffentlichen Nahverkehrs in Jena dar.

Quelle: Stadtwerke Jena GmbH

Neue Wege für klimafreundlichen Transport von Straßenbahnwagen

Der Aufsichtsrat der Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm (SWU) Verkehr GmbH hat am 16.05.24 beschlossen, die Ulmer Straßenbahnwagen des Typs Avenio M von 31 auf 43 Meter zu verlängern. Ab 2026 werden daher alle 18 Züge dieser Baureihe in das Werk von Siemens Mobility nach Wegberg-Wildenrath transportiert und dort mit zwei weiteren Modulen ausgestattet. Anschließend müssen die Straßenbahnfahrzeuge nach Ulm zurückgebracht werden. Die Anlieferung der Straßenbahnwagen ist künftig aufgrund der Länge nicht mehr direkt mit dem Tieflader auf den Betriebshof der SWU möglich.  

Die SWU möchte daher Straßenbahntransporte von und zu den Siemens-Werken elektrisch und klimafreundlich über die Eisenbahn statt mit dem Tieflader durchführen. Durch eine solche Verlagerung können bis zu 80% der Kohlenstoffdioxid-Emissionen pro Fahrt eingespart werden. Durch den Transport auf der Schiene entfallen auch die Fahrten der Schwertransporte durch Wohngebiete sowie andere sensible Bereiche. Bis 2026 möchte die SWU daher das derzeit nicht in Betrieb befindliche Industriegleis in der Ulmer Weststadt an den Betriebshof anbinden und dann sämtliche Straßenbahntransporte darüber abwickeln. Die Umsetzung steht derzeit noch unter dem Vorbehalt einer entsprechenden Förderung.  

Der Straßenbahnzug Wagen 61 „Emmy Wechßler“ befand sich bis zuletzt in Wegberg-Wildenrath zur Instandsetzung nach einem schweren Unfall. In den letzten Monaten hat eine Projektgruppe aus SWU Verkehr, Siemens Mobility und Spedition Kübler den Transport detailliert vorbereitet. Zwei Güterwagen, die bereits in ferner Vergangenheit für den Straßenbahntransport im Einsatz waren, wurden im Auftrag von Kübler Heavy Rail ertüchtigt, so dass nun der erste Test stattfinden konnte.

Am 21.05.2024 hat der Güterzug mit dem Straßenbahnwagen 61 an Bord über die von der SWU betriebene Infrastruktur der Staudenbahn den Bahnhof Fischach erreicht und wurde dort auf einen Tieflader verladen. Die „letzte Meile“ von Fischach nach Ulm wurde bei diesem Test-Transport noch mit dem Tieflader zurückgelegt, da das Anschlussgleis in Ulm noch nicht zur Verfügung steht. Der Transport von Meterspur-Straßenbahnwagen auf der Eisenbahn fand in den letzten Jahrzehnten in Deutschland kaum mehr statt. Für alle drei beteiligten Unternehmen ist dies daher in der jetzigen Form ein Novum, welches geglückt ist. Da die nun gesammelten Erfahrungen ein solches Transportvorgehen stützen, sollte dies mittelfristig dauerhaft umgesetzt werden.

Quelle: Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm (SWU)

Metro Washington fährt künftig mit Übergangssystemen von HÜBNER

Fahrgäste der Metro in der Metropolregion der US-Bundeshauptstadt Washington können künftig während der Fahrt bequem von einem Wagen in den anderen wechseln. Diesen Komfort ermöglichen Übergangssysteme, die HÜBNER für den Zughersteller Hitachi Rail produziert. Diese kommen in der neuen Fahrzeugflotte der Metro zum Einsatz, die den gesamten Großraum mit Washington, D.C. sowie Teile von Maryland und Virginia bedient.

Die neuen Züge der Serie 8000 sollen die seit Anfang der 1980er Jahre eingesetzten Fahrzeuge der Baureihen 2000 und 3000 ersetzen. Erstmals werden Passagiere in der Metropolregion Washington nun offene Übergänge zwischen den Wagen haben, was nicht nur den Komfort, sondern auch Fahrgastfluss und nicht zuletzt die Transportkapazität erhöht.

„Wir freuen uns, dass wir unseren Partner Hitachi Rail mit unseren maßgeschneiderten Übergangssystemen überzeugen konnten. In vielen Metros in den USA sind Übergänge zwischen den Zugwagen noch nicht so verbreitet wie in anderen Teilen der Welt. Wir sind stolz, dass wir mit unseren Systemen künftig dazu beitragen können, den Komfort für Fahrgäste und die Leistungsfähigkeit der Metro in der Metropolregion der US-Bundeshauptstadt zu erhöhen.“

Ignazio Rizzo, zuständiger Key-Account-Manager der HÜBNER-Gruppe

Insgesamt liefert die HÜBNER-Gruppe 128 Übergangsysteme an Hitachi Rail für die Produktion der neuen Fahrzeugflotte der Metro Washington Region. Die Übergänge sind maßgeschneidert konstruiert von der HUBNER Manufacturing Corporation (HMC) mit Sitz in Mount Pleasant nahe Charleston im US-Bundesstaat South Carolina. Hergestellt werden sie von der HUBNER Component Solutions (HCS) in Dunlap im US-Bundesstaat Tennessee. Die Washington Metropolitan Area Transit Authority (Metro WMATA) hatte Hitachi Rail einen Großauftrag für die Entwicklung und den Bau von Zügen der 8000er-Serie mit einer Basis von 256 Zügen und einer Option auf bis zu 800 Züge im Wert von bis zu 2 Milliarden Euro erteilt.

HÜBNER wird die Übergangssysteme von Mitte 2024 bis Anfang 2027 ausliefern. Ziel ist es, dass 2025 der erste Prototyp der neuen Züge für die WMATA Metro durch Hitachi Rail zur Verfügung gestellt wird. Ende 2026 sollen die neuen Fahrzeuge in den Regelbetrieb gehen.

Ein wichtiger Faktor für die Beauftragung der HÜBNER-Gruppe sind die lokalen Produktionsstätten in Mount Pleasant, South Carolina und Dunlap, Tenessee. Als Teil der HÜBNER-Gruppe beliefern die Unternehmen den nordamerikanischen Markt mit einem Vollsortiment an Transportsystemen für Hersteller von Bussen und Schienenfahrzeugen sowie Flughafentechnik.

Quelle: HÜBNER

HanseCom Forum diskutiert Erfolgsfaktoren für geteilte Mobilität

Am 21. und 22. November 2024 veranstaltet HanseCom das 10. HanseCom Forum. Unter dem Motto “JUMP! Into Next-Gen Mobility” geben hochkarätige Experten aus der Mobilitätsbranche Einblicke in ihre Vertriebsstrategien, aktuelle Projekte und neue Technologien. Auf der Jubiläumsveranstaltung erwartet die Teilnehmer wieder ein abwechslungsreiches Programm mit spannenden Praxisberichten von Verkehrsunternehmen und Vorträgen von Branchenexperten. Eine Premiere stellt der internationale Rahmen des 10. HanseCom Forums dar. Die Veranstaltung begrüßt erstmalig Referierende und Teilnehmende aus aller Welt und wird mit Simultanübersetzung in Deutsch und Englisch durchgeführt.

Die Referenten kommen in diesem Jahr von Unternehmen und Organisationen wie den Bahnen der Stadt Monheim, dem Hamburger Verkehrsverbund, der Ruhrbahn, den Verkehrsbetrieben Karlsruhe, dem Verkehrsverbund Nürnberg, den Wiener Linien sowie dem US-amerikanischen Verkehrsunternehmen LATS (Lawton Area Transit System).

Auf der Agenda der Veranstaltung stehen unter anderem folgende Themen:

  • Tschüss Firmenwagen: Mobilitätsbudgets und betriebliches Mobilitätsmanagement
  • Account Based Ticketing: international im Einsatz – nur in DACH (noch) nicht?
  • Mobilität weltweit: Was wir von anderen Ländern lernen können
  • MaaS: Erfolgskonzepte für die Einführung von Mobilitätsplattformen
  • Kundenbindung: vom Verkehrsunternehmen zum präferierten Mobilitätsanbieter in der eigenen Region
  • Digitalisierung im Vertrieb: Win-Win für Kunden und Verkehrsunternehmen

Am ersten Tag veranstaltet HanseCom die Podiumsdiskussion unter dem Motto „JUMP! Into Next-Gen Mobility“. Namhafte Branchenvertreter diskutierten das zentrale Thema der Veranstaltung: Wie kann geteilte Mobilität noch attraktiver für die Menschen werden, damit sie freiwillig aufs eigene Auto verzichten?

Zielgruppe des HanseCom Forum sind Entscheider sowie Verantwortliche in der Mobilitätsbranche mit Fokus auf Digitalisierung, Marketing, Mobilitätsplanung, Strategie und Vertrieb. Wie gewohnt stehen der Erfahrungsaustausch und Dialog im Mittelpunkt der Veranstaltung. Die Teilnehmenden haben ausreichend Gelegenheit für Gespräche und Networking in der Branche.

„Die Erwartungen an geteilte Mobilität sind ebenso hoch wie ihr Potenzial. Sie ist der Schlüssel zur Verkehrswende, zur Verschiebung des Modal Splits, zu grüneren und lebenswerteren Städten, zur Erreichung unserer Klimaziele“, erklärt HanseCom-Geschäftsführer Sebastian Neil Hölken. „Wie können wir dieses Potenzial abrufen? Was müssen Verkehrsunternehmen und -verbünde, private Mobilitätsanbieter, Städte und Kommunen, die Bundesregierung und wir als Gesellschaft dafür tun? Das 10. HanseCom Forum liefert Antworten auf diese Fragen.“

Das HanseCom Forum findet am 21. und 22. November 2024 im Hyperion Hotel Hamburg statt. Weiterführende Informationen und das Online-Formular zur Anmeldung stehen hier bereit.

Quelle: HanseCom

ZOB Harburg Neubau startet

Anfang Juni geht es los: Die aus den 1980er Jahren stammende Busumsteigeanlage der Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN) am ZOB Harburg wird abgebrochen, um einem modernen, deutlich leistungsfähigeren Neubau zu weichen. Dieser soll im Frühsommer 2026 in Betrieb gehen. Bis dahin werden alle Buslinien über die S-Bahn-Haltestelle Harburg Rathaus umgeleitet, die für zwei Jahre den neuen Umsteigepunkt zwischen S-Bahn und Bus sowie zwischen den einzelnen Buslinien bildet. Ein sehr umfangreiches Wegeleitungssystem erwartet die umsteigenden Fahrgäste vor Ort. Die S-Bahn wird die Fahrgäste in ihren Zügen über die Umleitungen und den neuen Umsteigepunkt informieren, ebenso Metronom, KVG und vhh.

Der ZOB Harburg wird täglich von 40 000 Fahrgästen genutzt. In der Spitzenzeit kommen hier in der Stunde 150 Busse an oder fahren ab. 25 Buslinien im  Tages- und Nachtverkehr schaffen gemeinsam mit der S3 und S5 sowie dem Regional- und Fernverkehr ein enges Mobilitätsnetz. Damit ist die heutige Anlage aber an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit gestoßen, eine Ausweitung des Angebots im Rahmen des Hamburg-Taktes praktisch ausgeschlossen. Die neue Anlage wird die Länge der Abfahrtsbereiche von 163 Metern auf 283 Meter verlängern. Diese Ausweitung um 73 Prozent schafft Raum für zahlreiche zusätzliche An- und Abfahrten.

Der Neubau wird zwei Bereiche aufweisen: die Busanlage auf der heutigen Bestandsfläche und einen Bussteig in der Hannoverschen Straße. An dem Bussteig halten die Busse der durchfahrenden Linien, die heute noch zeitaufwändig und platzraubend über die Busanlage fahren. Busanlage und Bussteig werden von einem großen Dach überspannt, das begrünt und mit Photovoltaik-Elementen bestückt ist. Hierüber wird der Energiebedarf der Gesamtanlage abgedeckt. Der Entwurf der Konstruktion hat sich in einem europaweiten Architektenwettbewerb durchgesetzt.

Quelle: Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN)

Vossloh erweitert Portfolio durch Erwerb der Scandinavian Track Group (STG)

Vossloh hat mit den Eigentümern des langjährigen Geschäftspartners Scandinavian Track Group (STG) eine Vereinbarung über den Erwerb der Unternehmensgruppe unterzeichnet. STG ist ein renommierter Anbieter eines breiten Dienstleistungsportfolios mit Umsatzschwerpunkt im wachstumsstarken und strategisch bedeutsamen schwedischen Bahninfrastrukturmarkt.

STG bietet diverse Instandhaltungsservices für den Fahrweg Schiene an. Bei Dienstleistungen rund um die Weiche, wie etwa deren Einbau oder Instandhaltung, sowie bei anspruchsvollen Schweißdienstleistungen am Fahrweg Schiene ist STG Marktführer in Schweden. STG bietet auf Basis seines umfassenden technischen Know-hows darüber hinaus eine Bandbreite von Inspektions-Beratungsleistungen an.

Der Ankauf und die Aufarbeitung gebrauchter Weichen und anderer Fahrwegkomponenten für eine ressourcenschonende Wiederverwendung rundet das Angebot von STG ab. Somit fügt sich der Erwerb nahtlos in die Nachhaltigkeitsstrategie von Vossloh ein und erweitert das Dienstleistungsportfolio im Bereich der Kreislaufwirtschaft. Zukünftig ist Vossloh somit in dieser Region bestens aufgestellt, um die vollständige Wertschöpfungskette der Weiche, von der Entwicklung und Produktion, über die Instandhaltung bis hin zur Wiederaufbereitung gebrauchter Weichen anzubieten.

„STG passt perfekt zu unserem Portfolio, bietet viele Synergien und stärkt unsere Position im innovativen schwedischen und perspektivisch auch skandinavischen Markt. Die Übernahme folgt unserem One-Stop-Shop-Ansatz, gemäß dem wir unseren Kunden geschäftsbereichsübergreifend maßgeschneiderte Lösungen anbieten“, sagt Oliver Schuster, Vorstandsvorsitzender der Vossloh AG.

Der Vollzug des Erwerbs wird Mitte des Jahres 2024 erwartet und steht unter dem Vorbehalt der Freigabe der Transaktion durch die schwedische Wettbewerbsbehörde sowie das schwedische Wirtschaftsministerium. STG beschäftigt etwa 120 Mitarbeitende, erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2023 Umsatzerlöse in Höhe von umgerechnet 22,3 Mio.€ und wird künftig den Geschäftsbereich Lifecycle Solutions verstärken.

In Nordeuropa ist Vossloh bereits mit verschiedenen Tochtergesellschaften vertreten. Die größte davon ist Vossloh Nordic Switch Systems, die zum Geschäftsbereich Customized Modules gehört und ihren Sitz in Schweden hat. Hier produzieren über 185 Mitarbeitende Weichensysteme für den skandinavischen Markt und den Export. Ferner erbringt die im schwedischen Örebro ansässige Tochtergesellschaft Vossloh Rail Services Scandinavia, die zum Geschäftsbereich Lifecycle Solutions gehört umfassende Dienstleistungen rund um die Instandhaltung von Schienen und Weichen. Im Geschäftsjahr 2023 erzielte Vossloh in Nordeuropa einen Umsatz von knapp 140 Mio.€. Vossloh erwartet für die Zukunft eine weiter steigende Nachfrage in diesem Markt.

Quelle: Vossloh

SBB-Fahrplan ab Dezember 2024: mehr Verbindungen am Tag und in der Nacht

Mit dem Fahrplanentwurf präsentiert die SBB die Änderungen im Angebot, die für den kommenden Fahrplanwechsel vorgesehen sind. Am 23. Mai 2024 eröffnet das Bundesamt für Verkehr (BAV) die Vernehmlassung dazu. Der Entwurf für den Fahrplan 2025, der am 15. Dezember 2024 in Kraft tritt, bringt in der Westschweiz den größten Fahrplanwechsel seit der Einführung der Bahn 2000 mit sich. Im internationalen und nationalen Fernverkehr soll es punktuelle Verbesserungen geben, darunter zusätzliche Nachtverbindungen, die testweise eingeführt werden. Auch im Regionalverkehr wird das Nachtnetz ausgebaut, dazu kommen weitere Verbesserungen auf verschiedenen Strecken. Neben der Pflege des bestehenden Netzes plant die SBB auch dessen Ausbau für neue Angebote. Bauarbeiten, auch in Nachbarländern, können zu längeren Reisezeiten und häufigeren Umstiegen führen.

In der Westschweiz steht der größte Fahrplanwechsel seit der Einführung von Bahn 2000 im Dezember 2004 an. Er hat das Ziel, die Pünktlichkeit zu erhöhen und ermöglicht es gleichzeitig, die zahlreichen Bauarbeiten für den Unterhalt und den Ausbau des Bahnnetzes auszuführen. Der neue Fahrplan in der Westschweiz führt teilweise zu längeren Fahrzeiten. Durch diese Reserve können die Züge künftig pünktlicher verkehren. In Renens halten neu verschiedene Fernverkehrsverbindungen. Für Reisende vom Jurasüdfuß nach Genf wird Renens zum Umsteigebahnhof, da neu alle IC5-Züge in Lausanne enden bzw. starten. Mit dem Umstieg in Renens ergibt sich vom Jurasüdfuß aus neu jede halbe Stunde eine Verbindung nach Genf. Zudem verkehren mehrere Direktzüge pro Tag zwischen Genf Flughafen und Neuenburg. Der neue Fahrplan in der Westschweiz bringt auch im Regionalverkehr zahlreiche Änderungen. So verkehren insgesamt mehr Züge und es gibt neue regionale Direktverbindungen.

Am 23. Mai 2024 startet das Bundesamt für Verkehr (BAV) die Vernehmlassung des Fahrplanentwurfs 2025 auf der Webseite «öv-info.ch». Allfällige Fahrplanbegehren und Unstimmigkeiten in den Fahrplanentwürfen können bis 9. Juni 2024 gemeldet werden. Der neue Fahrplan ist gültig ab dem 15. Dezember 2024.

Quelle: SBB

Regierung wegen Gesetzesverstoß zu mehr Klimaschutz verpflichtet

Erneut hat die Bundesregierung in puncto Klimaschutz eine Schlappe vor Gericht einstecken müssen. Das Oberverwaltungsbericht Berlin-Brandenburg hat ihr am 16.05.2024 attestiert, dass die bestehenden Klimaschutzprogramme rechtswidrig sind. Mit dem Urteil wurde sie dazu verpflichtet, die Programme mit wirksamen und nachprüfbaren Maßnahmen nachzubessern. Die Bundesvorsitzende des ökologischen Verkehrsclubs VCD, Kerstin Haarmann, begrüßt das Urteil und sieht nun vor allem Verkehrsminister Wissing in der Pflicht.

„Was nicht passt wird passend gemacht” – nach diesem Motto wollte sich die Bundesregierung beim Klimaschutz durchmogeln. Allen voran die FDP, die das Klimaschutzgesetz entkernen ließ, um den Rückstand beim Verkehr unter den Tisch zu kehren. Aber die Gerichte spielen nicht mit und holen die Regierung auf den Boden des Rechts zurück. Konkrete, wirksame und überprüfbare Maßnahmen statt vager Versprechen und Schönrechnereien: Dazu hat das OVG Berlin-Brandenburg die Verantwortlichen verdonnert.

Jetzt ist vor allem Verkehrsminister Wissing gefordert. Sofort wirksam wären Tempolimits von 120 km/h auf Autobahnen und 80 km/h auf Landstraßen. Damit ließen sich laut Umweltbundesamt bis zu sieben Millionen Tonnen CO2 jährlich einsparen, ohne große Mehrkosten. Zudem retten Tempolimits Leben, der Verkehr fließt besser, Autofahrer sind entspannter unterwegs und sparen Sprit bzw. Strom. Eine klare Win-Win-Situation.

Dasselbe gilt auch für den Abbau der klimaschädlichen Subventionen wie dem Dienstwagen- und dem Dieselsteuerprivileg. Das würde klimaschonende Verkehrsmittel im Vergleich günstiger machen – und gleichzeitig Spielräume schaffen, um den Ausbau von Bus, Bahn und Rad zu bezahlen. Auch das 49-Euro-Deutschlandticket ließe sich damit langfristig absichern.

Es gibt keine Ausreden mehr, die Zeit drängt. Wenn die Bundesregierung jetzt keinen wirksamen Klimaschutz auf den Weg bringt, handelt sie nicht nur rechtswidrig, sondern nimmt sehenden Auges hohe Folgekosten für uns alle in Kauf. Noch haben SPD, Grüne und FDP ein Jahr Zeit, um zu zeigen, dass sie eine Fortschrittskoalition sind. Sie muss den Fuß von der Bremse des Klimaschutzes nehmen.

Quelle: VCD

Erstes modernisiertes Fahrzeug zwischen Frankfurt und Neuwied unterwegs

Die VIAS Rail GmbH (VIAS) modernisiert derzeit die auf der Linie RB10 (Frankfurt – Wiesbaden – Koblenz – Neuwied) eingesetzten Züge des Typs Stadler Flirt. Das erste runderneuerte Fahrzeug ist nun auf der rechten Rheinstrecke unterwegs. Die 19 Fahrzeuge werden im Zuge der erneuten Beauftragung von VIAS durch den Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) und den Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Nord (SPNV-Nord) auf den neusten Stand gebracht. Bis Ende 2026 ist das Redesign der gesamten Flotte abgeschlossen. Die VIAS betreibt die Linie RB10 seit 2010. Der Verkehrsvertrag wurde von RMV und SPNV-Nord nach Ausschreibung erneut von 2024 bis Ende 2038 an die VIAS vergeben. VIAS übernimmt außerdem ab Dezember 2025 die neue Linie RE19 (Frankfurt – Eltville – Koblenz) als Nachfolgerin der derzeit verkehrenden RE9.

„Nach über zehn Jahren haben sich die Züge am rechten Rhein eine Auffrischung verdient. Nach und nach wird die komplette Flotte modernisiert und erhält eine neue Optik – innen wie außen. Damit setzen wir unsere Strategie im RMV fort, moderne und barrierefrei gestaltete Fahrzeuge einzusetzen und so hohen Fahrtkomfort zu bieten. Das erste modernisierte Fahrzeug der VIAS ist nun auf einer der malerischsten Strecken im RMV unterwegs.“

RMV-Geschäftsführer Prof. Knut Ringat

„Höherer Komfort ist ein entscheidender Faktor, um mehr Fahrgäste zu gewinnen. Deshalb haben wir gemeinsam mit dem RMV das Redesign zur Bedingung für die Verlängerung des Verkehrsvertrags gemacht. Wir danken VIAS für die gute Zusammenarbeit und freuen uns auf die nächsten gemeinsamen 14 Jahre.“

Thorsten Müller, Verbandsdirektor SPNV-Nord

Eingesetzt werden modernisierte Fahrzeuge vom Typ Flirt des Herstellers Stadler, die über eine umfassende Ausstattung verfügen. Hierzu zählen Steckdosen am Platz, ein Hublift sowie Einstiegshilfen und großzügige und optimierte Mehrzweckbereiche für Fahrgäste mit Rollstuhl, Kinderwagen oder Fahrrad. Durch das Redesign erhalten die Fahrzeuge des Weiteren ein moderneres Innen- und Außendesign in den Farben des RMV kombiniert mit den typischen Designmerkmalen der SPNV-Nord Fahrzeugflotte. Eine neue Bestuhlung in beiden Klassen, neue Tische, eine verbesserte Klimaanlage sowie die Aufarbeitung der sanitären Anlagen in einen neuwertigen Zustand, tragen zur deutlichen Verbesserung des Fahrgastkomforts bei.

Mit der Umsetzung der Maßnahme wird die Ausstattung um akustische und optische Fahrgastinformationssysteme sowie kostenfreies WLAN – dies absehbar mit Abschluss des Redesigns der gesamten Flotte – erweitert.

Quelle: Rhein-Main-Verkehrsverbund GmbH