NRW-Sicherheitsbericht 2023: Verbesserte Sicherheitslage im Regionalverkehr

Die Anzahl der sicherheitsrelevanten Vorfälle im NRW-Regionalverkehr (Sachbeschädigung, Bedrohung oder Missbrauch der Handbremse) ist mit insgesamt 36.310 gemeldeten Vorfällen im Jahr 2023 erneut rückläufig und bewegt sich auf einem niedrigeren Niveau als im Vorjahr (2022: 36.920). Ebenfalls im Vergleich zum Vorjahr haben die Anzahl von Sachbeschädigungen sowie tätlichen Angriffe insgesamt abgenommen. Treiber dieser positiven Entwicklung ist der Einsatz von NRW-Sicherheitsteams.

„Die Doppelstreifen unterstützen die Kundenbetreuerinnen und -betreuer bei ihrer Arbeit und sorgen so durch ihre deutlich sichtbare Präsenz für mehr Sicherheit im Zug. Hiervon profitieren Fahrgäste und Zugpersonal gleichermaßen“, unterstreicht Oliver Wittke, Vorstandssprecher des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR), die Bedeutung der Teams, die vom Land NRW finanziert werden. Aktuell begleiten die Doppelstreifen bereits EVU-übergreifend und zu allen Tageszeiten, insbesondere in den Nachtstunden, lageorientiert das Zugpersonal im Regionalverkehr. Während der Europameisterschaft kommt ihnen dabei eine besondere Rolle zu. Insgesamt werden 60 Sicherheitskräfte der Sicherheitsteams NRW in 15 Vierer-Teams die etwa 2.300 in NRW tätigen Kundenbetreuer sowie die Bundespolizei landesweit unterstützen.

„Der Einsatz von mehr Personal ist ein wichtiger Schlüssel zur Verbesserung der Sicherheit im Nahverkehr. Daher würden wir uns freuen, wenn wir durch eine langfristige finanzielle Förderung des Landes NRW weiterhin auf die bewährten Teams zurückgreifen und sie gegebenenfalls sogar aufstocken könnten“, fügt Oliver Wittke hinzu. Auch der Ausbau der Videoüberwachung an kleineren Bahnhöfen (aktuell 40, bis Jahresende weitere 58) hat einen wichtigen Beitrag zu mehr Sicherheit geleistet.

Die von den Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) gemeldeten Zahlen zeigen aber auch, dass die Übergriffe auf Zugpersonal und Kundenbetreuer zugenommen haben. Zunehmend sehen sich auch kommunale Verkehrsunternehmen mit Gewalt gegenüber ihren Mitarbeitern konfrontiert. Konflikte gibt es dabei nicht nur in den Abendstunden oder Nächten, sondern mittlerweile zu nahezu jeder Tageszeit und in alarmierender Eskalationsintensität.

Bei den von den Eisenbahnverkehrsunternehmen gemeldeten Straftaten gab es ebenfalls Veränderungen. Die Gesamtzahl stieg von 26.158 auf aktuell 27.403 an. Größte Position nimmt das Erschleichen von Leistungen („Beförderungserschleichung“) mit insgesamt 12.894 Fällen ein und verzeichnet damit eine Zunahme von 3.500 Fällen (Vorjahr 9.394). Dies bedeutet für Verkehrsunternehmen nicht nur den Ausfall von Einnahmen in Millionenhöhe, sondern führt auch zu Mehrkosten, die durch die Kontrollen und nachgelagerten Verwaltungsprozesse entstehen – zum Schaden der ehrlichen Fahrgäste und Steuerzahler. „Das Fahren ohne Ticket muss eine Straftat im Sinne des Strafgesetzbuches bleiben. Eine Herabstufung zur Ordnungswidrigkeit wäre eine Einladung zu noch intensiverem Missbrauch. Für Menschen, die permanent Bus und Bahn ohne ein gültiges Ticket nutzen, muss es empfindlich abschreckende Konsequenzen geben“, so Oliver Wittke.

Quelle: VRR

Start Mitteldeutschland eröffnet ersten Bürostandort in Halle (Saale)

Mitte Juni 2024 eröffnet Start Mitteldeutschland seine Hauptniederlassung in Halle (Saale) – ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Inbetriebnahme des start Netzes Mitteldeutschland und Zeichen für das regionale Engagement. Der Hauptsitz von Start Mitteldeutschland liegt zentral und in unmittelbarer Umgebung des Hallenser Hauptbahnhofs. Die Büros im Charlottencenter bilden nicht nur das administrative Herzstück des Unternehmens, sondern beherbergen auch die zentrale Leitstelle. Diese wird als Knotenpunkt für die Koordination und Überwachung des Schienennetzes in Mitteldeutschland dienen und soll einen reibungslosen und effizienten Betrieb gewährleisten.

„Wir sind stolz darauf, unsere Hauptniederlassung in Halle (Saale) zu eröffnen und die Verantwortung für das Schienennetz in Mitteldeutschland zu übernehmen. Unser Ziel ist es, eine sichere und zuverlässige Mobilität in der Region und einen erstklassigen Service zu bieten. Halle (Saale) bietet uns die ideale Infrastruktur und ein hervorragendes Umfeld, um unsere operativen Ziele zu erreichen.“

Markus Hoffmann, Standortleiter von Start Mitteldeutschland.

Mit der Standortwahl Halle (Saale) nutzt Start Mitteldeutschland die guten Voraussetzungen für seine langfristige und zukunftsorientierte Ausrichtung. Die Universitätsstadt sowie die gesamte Metropolregion Halle/Leipzig sind bei Arbeitnehmern beliebt und wirtschaftlich stark. Geographisch liegt die Händelstadt im Zentrum des neuen start Netzes und ist aus dem gesamten Streckennetz sowohl mit öffentlichen als auch individuellen Verkehrsmitteln schnell und unkompliziert zu erreichen. Ein weiteres Büro ist in Magdeburg geplant. Dieses soll im Verlauf des Jahres eröffnet werden und die Präsenz in der Region stärken.

„Mit der Etablierung der Büros in Halle (Saale) und Magdeburg setzen wir ein klares Zeichen für unsere langfristige Verpflichtung zur Region und unsere Vision eines modernen, zuverlässigen und nachhaltigen Schienenverkehrs“, fügt Markus Hoffmann hinzu.

Ergänzt werden die zwei Bürostandorte von elf Meldestellen, die für die fahrenden Personale eine jederzeit gute Erreichbarkeit und kurze Arbeitswege gewährleisten. Lokführer und Fahrgastbetreuer finden bei Start Mitteldeutschland somit regionale und zukunftsorientierte Arbeitsplätze – ein wichtiges Zeichen und positive Perspektive für die gesamte Region.

Quelle: Regionalverkehre Start Deutschland GmbH 

Tag der Schiene 2024: Jetzt Veranstaltungen eintragen

In gut drei Monaten ist es wieder so weit: Am Wochenende vom 20. bis zum 22. September 2024 findet bereits zum dritten Mal der Tag der Schiene statt. An drei aufeinanderfolgenden Tagen zeigt die Bahnbranche im ganzen Land mit Sonderfahrten, Bahnhofskonzerten, Baustellen-Besichtigungen, Job-Messen und Festen für die ganze Familie, was in ihr steckt. Die Allianz pro Schiene, die den Tag der Schiene im Auftrag des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr koordiniert, ruft alle Veranstalter dazu auf, für noch mehr Vorfreude ihre Events schon jetzt in den digitalen Kalender einzutragen.

Wie kommt eigentlich der Strom in die Oberleitungen? Warum war der Bahnhof Bebra im Kaiserreich so gefragt? Und was braucht man, um einen ICE in Schuss zu halten? Der Tag der Schiene lädt zum Blick hinter die Kulissen ein. Branche und Schienenfans im ganzen Land haben bereits im vergangenen Jahr zusammen gefeiert. Auch in diesem Herbst soll es nach den Erwartungen der Allianz pro Schiene wieder ein rauschendes Fest werden.

„Wir wollen zeigen, wie vielfältig unsere Branche ist: Züge bringen uns jeden Tag von A nach B, sie liefern Waren für uns über den ganzen Kontinent. Bahnen prägen Musik und Literatur. Sie sind ein Jobmotor in unserem Land. Recruiting-Veranstaltungen für interessierte Fachkräfte stehen genauso auf dem Programm wie Konzerte, Stellwerksbesichtigungen oder Dampflok-Fahrten für Fans der historischen Eisenbahnen.“

Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene

Für einen besseren Überblick über die zahlreichen Veranstaltungen wurde die Website zum Tag der Schiene aufgefrischt. Besucher können dank interaktiver Karte auf den ersten Blick erkennen, was in ihrer Region los ist. Für alle, die ein Event auf die Beine stellen wollen, bietet der Veranstaltungskalender die Möglichkeit, mit detaillierten Infos und Bildmaterial um Besucher zu werben.

Wer eine Veranstaltung anbieten möchte, kann sich auf der Website des Tags der Schiene als Veranstalter registrieren. Nach Anmeldung erhält man die Möglichkeit, das eigene Event zu veröffentlichen. Darüber hinaus gibt es für registrierte Veranstalterinnen und Veranstalter vielfältige Unterstützungsangebote: neben Logo und Plakatvorlagen beispielsweise auch ein eigens erstelltes Handbuch mit Tipps und Veranstaltungsideen.

Weitere Informationen

Quelle: Allianz pro Schiene

SBB schreibt 116 neue Doppelstockzüge aus

Die SBB hat den Beschaffungsauftrag für 116 neue Doppelstockzüge öffentlich ausgeschrieben. Die Züge sollen in den 2030-er Jahren auf der Zürcher S-Bahn und in der Westschweiz eingesetzt werden. Interessierte Rollmaterialhersteller können bis Anfang 2025 ein Angebot einreichen. Es handelt sich um einen Auftrag in Milliardenhöhe.

Die Züge der ersten Generation der Zürcher S-Bahn müssen nach 40 Jahren ersetzt werden. Dazu gehören die Doppelstockpendelzüge (DPZ) und die doppelstöckigen Zusatzzüge (HVZ-D). Die SBB will 116 neue Doppelstockzüge beschaffen. 95 Fahrzeuge werden auf zahlreichen Linien der Zürcher S-Bahn verkehren. 21 Fahrzeuge sind für den Einsatz in der Westschweiz eingeplant, konkret in der RER Vaud und auf der Linie RE33 Martigny–Annemasse. Die für die Zürcher S-Bahn und die Westschweiz beschafften Züge werden sich innen und außen in der Farbgebung unterscheiden. Die Beschaffung umfasst zudem die Option auf 84 weitere Fahrzeuge. Diese zusätzlichen Züge sind für Angebotsausbauten im Rahmen des Ausbauschritts 2035 des Bundes nötig.

Die neuen Fahrzeuge werden mit 150 Metern länger sein als die 100 Meter langen DPZ und mehr als 500 Sitzplätze bieten. Mit der maximal möglichen Länge in der Zürcher S-Bahn von 300 Metern stehen somit zu Hauptverkehrszeiten mehr als 1000 Sitzplätze zur Verfügung, wenn zwei Fahrzeuge in Doppeltraktion verkehren. Die neuen Züge müssen den Anforderungen der Zürcher S-Bahn gerecht werden: Zusätzliche Multifunktionszonen bieten im Berufsverkehr viel Platz für Pendler, welche nur kurze Strecken fahren und im Eingangsbereich stehen bleiben möchten. Im Freizeitverkehr finden in den Multifunktionszonen mehr Velos als heute, viel Gepäck und Kinderwagen Platz. Geplant ist zudem ein Niederflureinstieg bei allen Türen. In jedem Fahrzeug gibt es zwei Toiletten, eine davon rollstuhlgängig. Neu sind Steckdosen in der 1. und der 2. Klasse vorgesehen. In der 1. Klasse bieten verstellbare Sitze und klappbare Tische mehr Komfort. Die Züge werden mit einer Höchstgeschwindigkeit von 160 Kilometer pro Stunde verkehren.

Der Entscheid, welcher Lieferant den Zuschlag erhält, erfolgt voraussichtlich Ende 2025. Das Beschaffungsprojekt ist abgestimmt mit den betroffenen Kantonen und dem Bundesamt für Verkehr, die im Regionalverkehr als Besteller agieren.

Quelle: SBB

Petra Nelken ist die neue Pressesprecherin

Petra Nelken ist die neue Leiterin der Pressestelle der Berliner Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt. Nicht zuletzt durch ihr jahrelanges erfolgreiches Wirken für die BVG ist sie mit den Themen und Herausforderungen im Bereich Verkehr und Umwelt bestens vertraut.

„Mit Petra Nelken gewinnen wir eine erfahrene und versierte Sprecherin. Ich freue mich, dass sie sich entschieden hat, das Team der SenMVKU mit ihrer Expertise zu bereichern.“

Senatorin Ute Bonde

Quelle: Berliner Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt

Donauinselfest 2024: Wiener Linien mit dichteren Intervallen unterwegs

Rund um das Donauinselfest 2024 verstärken die Wiener Linien ihre Intervalle und bringen mehr als 3 Millionen Besucher zur größten Inselparty des Jahres. Das Donauinselfest findet vom 21. bis zum 23. Juni 2024 statt.

Die Öffis haben sich als der sicherste und schnellste Weg auf die Wiener Donauinsel bewährt. Mit dichteren Intervallen machen die Wiener Linien die An- und Abreise noch leichter. Das Donauinselfest ist für den Öffi-Betreiber ein logistischer Kraftakt. Mehr als 600 Mitarbeiter sind das ganze Wochenende über im Schichtdienst im Einsatz.

„Unsere Kolleg*innen sind für Wien 365 Tage im Jahr tatkräftig im Einsatz. Doch vor allem an diesem Wochenende sind sie besonders stark gefordert und sorgen dafür, dass alle sicher unterwegs sind. Das ist eine unglaubliche Leistung, auf die wir sehr stolz sind.“

Alexandra Reinagl, Geschäftsführerin der Wiener Linien

Von den Stationen Handelskai (U6), Neue Donau (U6) und Donauinsel (U1) geht es in nur wenigen Minuten direkt aufs Festgelände. Die Wiener Linien verkürzen jeweils am Abend die Intervalle der U-Bahnen auf drei Minuten um die Abreise für Besucher zu erleichtern. Die Anreise mit Bus oder Straßenbahn gelingt am besten mit den Linien 25, 26, 31 und 29A – auch hier werden die Intervalle Freitag- und Samstagnacht verkürzt.

Auch mit WienMobil Rad gelangt man zum Festivalgelände. Dafür werden drei temporäre Stationen errichtet, wo Räder rund um die Uhr ausgeliehen und zurückgebracht werden können. Die Stationen befinden sich an der Floridsdorfer Brücke, beim Haupteingang Handelskai und an der Reichsbrücke. Die genauen Standorte sind in der nextbike-App ersichtlich.

Die Wiener Linien sind nicht nur als Verkehrspartner am Donauinselfest vertreten, sondern auch mit ihrem Recruiting-Stand. Hier können sich die Talente von Morgen über zahlreiche Job- und Ausbildungsmöglichkeiten informieren.

Quelle: Stadt Wien

Retrofit für Unimat Stopfmaschine

Nach 13 intensiven Einsatzjahren wurde eine Universalstopfmaschine vom Typ Unimat 09-32/4S Dynamic der STRABAG AG überholt und gleichzeitig ein Retrofit durchgeführt.

„Wir haben uns hauptsächlich aus zwei Gründen für das Retrofit bei Plasser & Theurer entschieden. Erstens war uns das Know-how des Herstellers wichtig, der die Maschinen genau kennt. Man weiß, welche Updates möglich und sinnvoll sind und vor allem, wie man diese realisiert. Zweitens war auch entscheidend, dass Original-Ersatzteile eingebaut werden. Da passt alles von Grund auf zusammen und funktioniert danach wieder genauso, wie wir es gewohnt sind.“

Peter Schuckert, Leiter Bahnbaumaschinen bei der STRABAG AG

Das neue Kompetenzzentrum von Plasser & Theurer wurde eingerichtet, um ideale Arbeitsbedingungen für große Projekte wie Retrofits zu schaffen. Das Raumangebot ist auch für größere Maschinen geeignet, die technische Ausstattung auf dem neuesten Stand. Im Dezember 2023 kam der Unimat 09-32/4S Dynamic der STRABAG AG nach Linz, wo bereits alles für das Projekt vorbereitet war.

Der wesentliche Punkt bei Retrofit-Projekten ist, dass man eine standardmäßige Überholung nutzt, um eine Maschine auch technisch aufzuwerten. Beim Unimat 09-32/4S Dynamic ergab sich ein Projektumfang mit folgenden Schwerpunkten: Austausch des Stopfaggregats gegen ein aufgearbeitetes Aggregat mit Drehzahlregelung, Austausch des digitalen Messwert-Aufzeichnungsgeräts (DRP) auf die neueste Version sowie Einbau des Automatischen Leitcomputers SmartALC. Darüber hinaus wurden auch die Rückspiegel gegen Rückfahrkameras ausgetauscht und neue Bedienersitze eingebaut, deren Armlehnen mit neuen Funktionsschaltern ausgestattet sind. Während der Arbeiten waren Mitarbeiter der STRABAG AG vor Ort, die das DGS-Aggregat eigenständig servicierten. Bereits am 9. März 2024, weniger als vier Monate nach dem Projektstart, wurde die Maschine wieder übergeben.

„Eine enorm kurze Zeitspanne für ein derartiges Projekt, womit wir natürlich sehr zufrieden sind. Jeder Einsatztag bedeutet grundsätzlich Umsatz. Das Life Cycle Service Competence Centre in Linz ist natürlich ein großes Plus, da es sich in einer derartigen Infrastruktur einfach und effizient arbeiten lässt. Persönlich bin ich der Meinung, dass unsere kontinuierliche Zusammenarbeitet zusätzlich von Vorteil ist. Man weiß von vornherein, was realistisch ist, und kann sich im Fall der Fälle auf die Flexibilität des Partners verlassen.“

Peter Schuckert

Kurze Zeit nach der Übergabe war der Unimat 09-32/4S Dynamic der STRABAG schon wieder im Einsatz: Am Semmering wurde eine Gleisdurcharbeitung durchgeführt und mehrere Baustellenweichen mussten gestopft werden.

Quelle: Plasser & Theurer

Neuer Förderaufruf des BMDV für Kommunen

Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) unterstützt mit einem weiteren Förderaufruf Kommunen bei der Erstellung oder Fortschreibung von nachhaltigen urbanen Mobilitätsplänen nach den Leitlinien der EU-Kommission für „Sustainable Urban Mobility Plans“ (SUMPs).

„Nachhaltige Mobilitätspläne helfen bei der Transformation zu einer klimafreundlichen, digitalen und bezahlbaren Mobilität im urbanen Raum. Sie machen Städte lebenswert und leistungsstark. Beim nachhaltigen mobilen Planen wollen wir die Kommunen tatkräftig unterstützen. Dafür braucht es vor allem eine enge Kooperation der zuständigen Stellen und eine breite Öffentlichkeitsbeteiligung, um mehr Transparenz und Akzeptanz für konkrete Maßnahmen vor Ort zu schaffen.“

Daniela Kluckert, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Digitales und Verkehr

Mit der Förderung werden auch begleitende Maßnahmen wie der Aufbau von Kapazitäten und Expertise in den Kommunalverwaltungen oder die Evaluation durch Mobilitätsindikatoren gefördert. Die Förderquote liegt bei 65 Prozent bzw. 80 Prozent für finanzschwache Kommunen. In diesem Jahr stehen 4,5 Millionen Euro zur Verfügung. Der Aufruf erfolgt auf Basis der Förderrichtlinie „Digitalisierung kommunaler Verkehrssysteme“ (DkV). Antragsberechtigt sind deutsche Städte, Gemeinden, Landkreise und Regionen als auch Zweckverbände, an denen eine Stadt, eine Gemeinde oder ein Landkreis beteiligt sind. Interessierte Kommunen können bis zum 19. Juli 2024 das bereitgestellte Skizzenformular zur Einreichung verwenden. Das verbindliche Formular und die zu beachtenden fachlichen und formalen Anforderungen sowie weitere Informationen sind unter folgendem Link abrufbar: www.bmdv.bund.de/SUMP

Die Förderung ist Teil eines nationalen Unterstützungsprogramms des BMDV. Weitere Angebote sind ein digitales Informationsportal sowie Informationsangebote und Veranstaltungen. Das Programm steht auch im Mittelpunkt der diesjährigen 6. Jahreskonferenz des Nationalen Kompetenznetzwerks für nachhaltige Mobilität (NaKoMo) am 19. und 20. Juni im BMDV.

Quelle: BMDV

Klare Zuständigkeiten bei der digitalen Fahrzeugumrüstung gefragt

Der Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) e.V. begrüßt eine sich abzeichnende Einigung zwischen Bund und Ländern zum Bundesschienenwegeausbaugesetz (BSWAG). Insbesondere, dass sich der Bund bei der Digitalisierung des Eisenbahnsystems an Kosten sowohl für die infrastruktur- als auch die fahrzeugseitige Ausrüstung auf dem übergeordneten Netz beteiligen können soll, wertet der Verband als positives Signal. Doch die aktuellen Einigungsvorschläge des Vermittlungsausschusses lassen so noch zu viel Spielraum für potenzielle Folgeverhandlungen:

„Mit dem Bundesschienenwegeausbaugesetz besteht jetzt die Chance eine klare Regelung der Zuständigkeiten für die Förderung der Fahrzeugausrüstung mit digitaler Leit- und Sicherungstechnik zu vereinbaren. Der Vermittlungsausschuss muss in dieser Förderung eine ‚Soll‘ statt einer ‚Kann‘-Bestimmung festschreiben. Anderenfalls werden die bereits langwierigen Verhandlungen zwischen Bund, Ländern und Schienenbranche auf unbestimmte Zeit fortgesetzt.“

VDB-Hauptgeschäftsführerin Sarah Stark

Die Digitalisierung des Bestandsnetzes stabilisiert die Fahrpläne und ermöglicht eine Erweiterung des Angebots. Deutschland ist verpflichtet, die europäischen Korridore mit europäischer Leit- und Sicherungstechnik, dem European Train Control System (ETCS), auszurüsten und hat sich national selbst noch höhere Ziele gesteckt: das gesamte deutsche Schienennetz soll digitalisiert werden. „Wenn die Vorteile der Digitalisierung des Netzes von Anfang an genutzt werden sollen, müssen die Fahrzeuge parallel zum Schienennetz mit entsprechenden Bordcomputern, sogenannten On-Board-Units, ausgerüstet werden. Erfolgt die Digitalisierung des Schienensystems jetzt nicht koordiniert, synchron und flächendeckend, muss der Bund die Infrastruktur weiterhin auch mit Bestandstechnologie ausstatten, um den Betrieb aufrecht erhalten zu können. Diese Doppelausrüstung wird teuer und reduziert die Kapazitäten des Netzes.“, so Stark.

Die Bahnindustrie will die Umrüstung anpacken und steht bereit. Voraussetzung für eine schnelle digitale Umrüstung von Bestandsfahrzeugen ist die kurzfristige Veröffentlichung einer entsprechenden Förderrichtlinie. Aus dieser muss hervorgehen, welche Fahrzeugtypen bevorzugt umzurüsten sind und welche Stelle Anträge annimmt, bewertet und die Förderung ausreicht. Ebenso ist die Höhe der Förderung bekannt zu geben. Für eine abgestimmte Strecken- und Fahrzeugausrüstung ist eine Förderrichtlinie aus einem Guss für die Typen- und Serienausrüstung zu erstellen und durch den Bund zu steuern. Nur so kann sich die Industrie auf die Anforderungen einstellen, Personal vorhalten und Werkstätten bereitstellen.

Quelle: Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) e.V.

Historischer Auftrag für KIEPE in Chicago

KIEPE, weltweit tätiger Anbieter elektrischer Systeme für Bahnen und Busse, wird neue Antriebsausrüstungen für zunächst 266 Fahrzeuge (Serie 3200) der Chicago Transit Authority (CTA) liefern. Das Verkehrsunternehmen der US-amerikanischen Millionenmetropole hat im Juni 2024 entsprechende Modernisierungs-Kits bei KIEPE geordert und kann eine Option für 210 weitere Fahrzeuge abrufen. CTA wird mit der Investition den Lebenszyklus seiner bewährten Züge verlängern und die nachhaltige Mobilität in Chicago stärken. 2027 sollen die ersten modernisierten Fahrzeuge den Linienbetrieb aufnehmen.

“Ich habe in den USA begeistert wahrgenommen, wie der nachhaltige ÖPNV und Regionalverkehr verstärkt in den Fokus rücken. KIEPE kann mit ihrer Expertise zuverlässig zur Umsetzung dieser Verkehrsprojekte beitragen und wir freuen uns ungemein auf das gemeinsame Bahnprojekt mit CTA. Die neuen Traktionssysteme für CTA werden an unserem Standort Alpharetta gefertigt und diese Kundennähe wollen wir auch leben. Denn unser motiviertes Team will CTA mit zuverlässiger Technologie und einem flexiblen Service überzeugen.”

Alexander Ketterl, Geschäftsführer von KIEPE

“Wir freuen uns sehr über den Zuschlag für dieses bedeutende Projekt, das unsere Kompetenz in der Modernisierung von Schienenfahrzeugen unterstreicht. Unser hochspezialisiertes Modernisierungsteam arbeitet engagiert daran, die Zuverlässigkeit und Effizienz der Flotten unserer Kunden zu erhöhen und sicherzustellen, dass diese Fahrzeuge noch viele Jahre im Einsatz bleiben. Durch die Entscheidung hat die CTA eine nachhaltige und wirtschaftlich sinnvolle Wahl getroffen. Wir sind stolz darauf, die CTA auf diesem Weg zu unterstützen und die transformative Wirkung unserer fortschrittlichen Modernisierungslösungen für Traktionssysteme zu demonstrieren.”

Daria Baryshnikova, Head of Modernization bei KIEPE

Kiepe Electric LLC, Alpharetta, GA, wird die CTA Chicago Modernisierungs-Kits („Propulsion Modernization Kit“) für die Antriebe von zunächst 266 Wagen der Fahrzeugserie 3200 (Erstauslieferung 1992-1994) liefern. Es handelt sich hierbei um reine Gleichstromantriebe. Das Bestellvolumen dieser Basisorder beträgt rund 36 Mio. USD. Eine Option auf weitere 210 Kits von Kiepe Electric für die Wagen der Serie 2600 (Erstauslieferung 1981-1987) hat sich CTA bereits gesichert. Ein Ziel der anstehenden Modernisierung mit moderner Antriebstechnologie ist es, die künftigen Instandhaltungs- und damit Lebenszykluskosten der Fahrzeuge zu senken. Denn effiziente Antriebstechnik kann den Energieverbrauch und Wartungsaufwand der Fahrzeuge deutlich reduzieren. Mit diesem Auftrag der CTA baut KIEPE seine Position im öffentlichen Personennahverkehr im Großraum Chicago weiter aus, da die METRA, eine Schwesterbehörde der CTA, bereits auf KIEPE-Technologie setzt (Batterieladegeräte für ihre doppelstöckigen Pendlerfahrzeuge).

Quelle: KIEPE