Wiener Linien vereinheitlichen Ticketangebot bei Zeitkarten

Seit 2012 gibt es mit der 365-Euro-Jahreskarte den besten Preis für ein umfassendes, zuverlässiges und wachsendes Öffi-Netz. Zeitkarten, Einzelfahrten sowie Tickets für Wien-Besucher komplettieren das Angebot und bieten für jedes Bedürfnis die passende Fahrkarte.

Mit 1. Juli vereinheitlichen die Wiener Linien das Angebot an Zeitkarten. Seit 2022 sind digitale 7- und 31-Tage-Tickets im Sortiment. Diese sind künftig auch als übertragbare Tickets aus Papier erhältlich und ersetzen die bestehenden Wochen- und Monatskarten. Fahrgäste können nun den Gültigkeitszeitraum frei wählen, da die neuen Tickets ab der Entwertung 7 bzw. 31 Tage und nicht nach Kalenderwochen oder Monaten gültig sind. Nach der Einführung des 24-Stunden-Tickets wurde eine klare Präferenz zu diesem Ticket gemessen, weshalb ab 1. Juli das Ticket 1 Tag Wien und die 8-Tage-Klimakarte nicht mehr angeboten werden. 

Die Wiener Linien stehen für nachhaltige Mobilität zu einem unschlagbaren Preis. Seit 2012 können Fahrgäste mit einer Jahreskarte das komplette Öffi-Netz um nur einen Euro pro Tag nutzen. Die Preise der Zeitkarten wurden, trotz der stark gestiegenen Inflation in den vergangenen Jahren, zuletzt 2018 erhöht.

Im Zuge der Vereinheitlichung werden nun die Preise der 7- bzw. 31-Tage-Tickets leicht angepasst. So kostet das neue, übertragbare 7-Tage-Ticket ab 1. Juli €22,60 bzw. €19,70 für die digitale, personalisierte Variante. Das übertragbare 31-Tage-Ticket wird zukünftig €58,70 kosten. Der Preis für das personalisierte 31-Tage-Ticket bleibt gleich und kostet €51,-. Die preisliche Differenz zwischen übertragbaren und personalisierten Tickets ergibt sich aus der zusätzlichen Möglichkeit, das Ticket an andere Fahrgäste zu übertragen.

Die Jahreskarte ist weiterhin um €365,- erhältlich. Auch die Preise für alle weiteren Tickets (z.B. Einzelfahrscheine und Zeitkarten für 24h, 48h und 72h) bleiben unverändert.

Quelle: Stadt Wien

Johannes Wieczorek soll neuer Staatssekretär für Mobilität und Verkehr in Berlin werden

Senatorin Ute Bonde wird dem Senat die Ernennung von Johannes Wieczorek vorschlagen.

„Mit Johannes Wieczorek wird ein versierter Verkehrsexperte aus dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) diese wichtige Funktion in unserer Senatsverwaltung übernehmen. Da er in seiner bisherigen Position unter anderem die Stabsstelle für den Flughafen BER leitete, sind die Verkehrsthemen der Länder Berlin und Brandenburg auch kein Neuland für ihn. Darüber hinaus bringt Herr Wieczorek internationale Erfahrungen aus seiner vierjährigen Amtszeit als Leiter des Verkehrsreferates an der Deutschen Botschaft in Washington mit. Wir gewinnen mit Johannes Wieczorek einen hervorragenden Verkehrsexperten, der uns mit seinem weit gefächerten Fachwissen bei der weiteren Ausgestaltung unserer Stadt zu einer für alle Bürgerinnen und Bürger lebenswerten und umweltfreundlichen Metropole tatkräftig unterstützen wird.“

Verkehrssenatorin Ute Bonde

Johannes Wieczorek ist zurzeit stellvertretender Leiter der Grundsatzabteilung im BMDV und leitet die Unterabteilung „Klimaschutz in der Mobilität, Umweltschutz“. Bis April 2019 leitete er die Unterabteilung „Grundsatzangelegenheiten und Strategien für Personen- und Güterverkehr“. Davor war er in mehreren Fachbereichen des Bundesministeriums tätig, u.a. als Referatsleiter für Güterverkehr und Logistik und Referent für europäische Zusammenarbeit. Von 2010 bis 2015 erstreckten sich seine Aufgabenschwerpunkte über verschiedene Bereiche des Deutschen Bundestages. Johannes Wieczorek ist Diplom-Geograph, er hat seinen Abschluss an der Universität Bonn erworben.

Quelle: Berliner Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt

Förderbescheid über rund 8 Millionen ausgestellt

VRR-Vorstandssprecher Oliver Wittke hat eine Förderung von Baukosten für die Verkehrsstation Hagen Hauptbahnhof in Höhe von 7.840.000 Euro bewilligt. Für diese Maßnahme wird der Bewilligungsbescheid an die DB InfraGO AG übergeben. Die Förderung im besonderen Landesinteresse gemäß § 13 ÖPNV-Gesetz NRW erfolgte durch den Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR).

Die Modernisierung des Hagener Hauptbahnhofs ist ein Großprojekt der DB InfraGO. Diese plant dort eine Modernisierung der Bausubstanz und der technischen Anlagen. Mit den Maßnahmen erreicht der Baulastträger dann neben der Verlängerung der Nutzungsdauer auch eine bedarfsorientierte Anpassung der Infrastruktur, die Steigerung der Aufenthaltsqualität in der Verkehrsstation für den Kunden und den Hochwasser-Schutz.  

“Eines der grundlegenden Ziele dieser Maßnahme ist die Akzeptanz des öffentlichen Personennahverkehrs zu erhöhen. Dies geht einher mit der Verbesserung der Aufenthaltsqualität, einer steigenden Anzahl an Kunden sowie einem erhöhten Sicherheitsgefühl der Reisenden. Mit der geförderten Maßnahme wird der Hagener Hauptbahnhof im Zuge der Modernisierung attraktiver und für die Kunden weitgehend barrierefrei gestaltet.”

VRR-Vorstand Oliver Wittke

Unter anderem sind folgende Baumaßnahmen im Rahmen der Modernisierung geplant: 

  • Neubau der Bahnsteige 1,2,3,4 und 5 mit einer Bahnsteighöhe von 760 mm  
  • Neubau/Ersatz der Bahnsteigdächer auf den Bahnsteigen 1, 4 und 5 
  • Absenkung des Bahnsteigs 4 von 960 mm auf 760 mm Bahnsteighöhe 
  • Verlängerung des Bahnsteigs 4 auf eine Nutzlänge von 215 m 
  • Neubau/Ersatz der Bahnsteigbeleuchtung und Beschallung 
  • Modernisierung und Sanierung der Personenunterführung 
  • Neubau der Treppenzugänge aus der Personenunterführung auf die Bahnsteige  
  • Denkmalgerechte Modernisierung des Bahnsteighallendaches 
  • Errichtung von Taubenschutzmaßnahmen unter dem Bahnsteighallendach und auf den Bahnsteigen 

Der Baubeginn ist seitens DB InfraGO für das 4.Quartal 2024 anvisiert. Ab 2025 starten dann die Hauptarbeiten an den Bahnsteigen. Hierbei wird stufen- bzw. bahnsteigweise in fünf Bauphasen gebaut, in denen dann auch mit den für den Bau erforderlichen Sperrpausen zu rechnen ist. Nach heutigem Stand ist die Fertigstellung für das Jahr 2028 geplant. 

Quelle: VRR

SBB und Stadler stärken Verbindungen nach Frankreich

Die neuen FLIRT Evo für Frankreich werden wie auch die Fahrzeuge des ersten Abrufs am Fertigungsstandort in Bussnang (TG) produziert. Die SBB haben eine Vertragsoption für 33 weitere Triebzüge des Typs FLIRT unterzeichnet. Die Bestellung gehört zum 2022 unterzeichneten Rahmenvertrag zwischen SBB, Thurbo und RegionAlps über die Entwicklung und Lieferung von maximal 510 einstöckigen FLIRT-Zügen.

Mit der Unterzeichnung des Rahmenvertrags wurde Stadler bereits im Jahr 2022 mit der Herstellung eines ersten Abrufs von 286 FLIRT-Zügen beauftragt. Knapp eineinhalb Jahre später präsentierte Stadler erstmals den neuen FLIRT Evo der Öffentlichkeit. Nachdem bereits 1997 durchgehende Verbindungen zwischen der Schweiz und Frankreich eingeführt worden sind, freut sich Stadler, nun gemeinsam mit der SBB den grenzüberschreitenden Regionalverkehr den Erfordernissen eines internationalen Wirtschaftsraumes anzupassen. Die neuen Fahrzeuge werden grenzüberschreitend zum Einsatz kommen und zwischen der Nordwestschweiz und dem Elsass schnellere Direktverbindungen ermöglichen. Die neuen Triebzüge werden in der Schweiz und Frankreich zugelassen und bringen ab Ende 2030 Fahrgäste im 30-Minuten-Takt direkter und schneller ans Ziel.

«Wir sind stolz darauf, mit unserem bewährten Bestseller FLIRT das Bahnangebot nach Frankreich ausbauen zu können. Die Unterzeichnung dieser Vertragsoption bringt den grenzüberschreitenden Verkehr einen bedeutenden Schritt voran. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit der SBB, um den Fahrgästen mit unseren modernen, bedarfsoptimierten FLIRT-Zügen mehr Komfort und Flexibilität zu bieten und so ein besseres Reiseerlebnis zu ermöglichen.»

Peter Spuhler, Verwaltungsratspräsident von Stadler

Die Fahrzeuge verfügen über zwei integrierte Bahnstrom- und Zugsicherungssysteme, um den Einsatz sowohl in der Schweiz als auch in Frankreich zu ermöglichen. Außerdem können in Frankreich bis zu drei FLIRT Evo gekoppelt verkehren. In der Schweiz ist auch eine Mischtraktion mit anderen FLIRT Evo bis Vierfachtraktion möglich. Dies trägt wiederum zu einem flexiblen Einsatz und damit zum wirtschaftlichen Betrieb der Flotte bei. Die FLIRT-Züge wurden hinsichtlich Gesamtkapazität weiter optimiert und verbessert. Sie bieten mehr Plätze für Fahrräder sowie Stauraum für Kinderwagen und große Gepäckstücke. Gleichzeitig berücksichtigen die Fahrzeuge die Bedürfnisse von Fahrgästen mit eingeschränkter Mobilität und verfügen pro Zug über zwei Plätze für Reisende im Rollstuhl sowie ein rollstuhlgängiges WC. Die Fahrgastkapazität beträgt je Fahrzeug total 146 Sitzplätze bzw. 292 Sitzplätze in Doppeltraktion.

Quelle: Stadler Rail

Einigung im Tarifkonflikt in NRW

Der Tarifkonflikt im kommunalen Nahverkehr Nordrhein-Westfalens zwischen der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di NRW) und dem Kommunalen Arbeitgeberverband (KAV NW) ist endgültig beigelegt. In einer Urabstimmung sprach sich die Mehrheit der ver.di Mitglieder für die Annahme des Tarifergebnisses aus, dem eine Schlichtungsempfehlung vorangegangen war. Im Vorfeld der Schlichtung hatte ver.di zu landesweiten Streikmaßnahmen aufgerufen, nachdem sich 97 Prozent der Mitglieder in einer ersten Urabstimmung für Erzwingungsstreiks in der stockenden Tarifauseinandersetzung ausgesprochen hatten.

„Mit diesem Tarifergebnis haben wir ein weiteres Stück des Weges zur Entlastung der Beschäftigten im kommunalen Nahverkehr geebnet. Die Intensität der Tarifrunde belegt, wie akut die Belastung der Beschäftigten ist. Es war dringend notwendig, Entlastung über zusätzliche freie Tage herbeizuführen, ohne dabei einzelne Beschäftigtengruppen auszuschließen. Nur so kann der kommunale Nahverkehr als Arbeitgeber dauerhaft attraktiver werden, um die anstehenden Herausforderungen mit zusätzlichem Personal zu meistern.“

Heinz Rech, ver.di Verhandlungsführer

Das Tarifergebnis sieht insgesamt vier Entlastungstage gestaffelt bis Ende 2026 vor:

  • zwei zusätzliche freie Tage ab 2024 für alle
  • 2025 und 2026 je ein weiterer freier Tag für einen Großteil der Beschäftigten
  • Zeitzuschläge in der individuellen Stufe, mindestens Stufe 4
  • stufenweise Anhebung der Jahressonderzahlung auf 100 Prozent
  • gültig ab dem 1. Juni 2024

Quelle: ver.di NRW

Ausweitung Bediengebiet BVG Muva Aufzugersatz

Der BVG Muva Aufzugersatz wird bis Ende dieses Jahres schrittweise auf alle Berliner U- und S-Bahnstationen ausgeweitet. Ab Montag, den 3. Juni 2024 kommen nun weitere 64 S- und U-Bahnstationen zum Bediengebiet hinzu. Damit ist der BVG Muva Aufzugersatz an insgesamt 159 Stationen buch- und nutzbar, wenn ein Aufzug mal nicht in Betrieb oder noch nicht vorhanden ist.

Des Weiteren modernisiert die BVG ihre Fahrzeugflotte für den Aufzugersatz, um den Fahrgästen einen noch besseren Service zu bieten. Bisher waren in der Flotte Fahrzeuge mit Schwenk- und Linearlift im Einsatz. Diese werden durch neue Niederflurfahrzeuge mit seitlicher Rampe ersetzt. Der Ein- und Ausstieg wird dadurch deutlich komfortabler und schneller.

Die Nutzung des BVG Muva Aufzugersatz steht allen Fahrgästen mit Mobilitätseinschränkungen offen – z.B. Menschen mit Schwerbehinderungen, Senioren, Personen mit Kinderwagen oder Kleinkindern sowie Personen mit Gepäck. Zur Mitfahrt reicht beim BVG Muva Aufzugersatz ein gültiges VBB-Ticket. Der Service wurde vom Land Berlin bestellt, um der Mobilitätsgarantie gerecht zu werden. Selbstverständlich bietet der BVG Muva weiterhin auch die zweite Nutzungsmöglichkeit, Flexible Fahrt, im bekannten, rund 62 Quadratkilometer großen Bediengebiet im Osten der Stadt.

Quelle: BVG

BMDV erleichtert Kraftfahrern Zugang zum Beruf

Der Berufskraftfahrermangel ist eines der drängenden Probleme der Branche. Das Bundeskabinett hat daher dem vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) vorgelegten Gesetzentwurf zur Änderung des Berufskraftfahrerqualifikationsgesetzes zugestimmt. Darüber hinaus wird die Anerkennung von Fahrerqualifizierungsnachweise ukrainischer Berufskraftfahrer sowie die Umschreibung ukrainischer Führerscheine in Deutschland erleichtert.

„Wir wirken dem Fachkräftemangel entgegen und erleichtern Kraftfahrern den Zugang zum Beruf. Denn ohne sie steht die Logistik still, ohne sie ist kein Wachstum möglich. Dabei nutzen wir auch die Chancen der Digitalisierung. Durch die Einführung von digitalem Unterricht in der Berufskraftfahrer-Weiterbildung wird diese moderner und flexibler und das Berufsbild insgesamt attraktiver. Die novellierte Berufskraftfahrerqualifikationsverordnung senkt aber auch die Hürden für die Gewinnung von Fachkräften aus dem Ausland. Künftig kann die Prüfung zur beschleunigten Grundqualifikation auch in mehreren Fremdsprachen abgelegt werden. Ukrainische Berufskraftfahrer können ihre Qualifizierung anerkennen lassen, indem sie eine ergänzende Schulung und Prüfung absolvieren.“

Bundesminister Dr. Volker Wissing

Folgende Maßnahmen sollen umgesetzt werden:

  • Der Verordnungsentwurf im Berufskraftfahrerqualifikationsrecht sieht die Einführung von E-Learning in Form von digitalem Unterricht im Rahmen der Berufskraftfahrer-Weiterbildung vor.
  • Künftig soll zudem das Ablegen der Prüfung zur Erlangung der beschleunigten Grundqualifikation für Berufskraftfahrer neben Deutsch in einer von acht Fremdsprachen ermöglicht werden. Hierzu zählen Englisch, Hocharabisch, Kroatisch, Polnisch, Rumänisch, Russisch, Türkisch und Ukrainisch.

Eine Ukraine-Ausnahme-Verordnung ermöglicht den Berufszugang:

  • Für einen erleichterten Berufszugang in Deutschland hat das Kabinett die nationale Ukraine-Ausnahme-Verordnung beschlossen: Die Verordnung (EU) 2022/1280 ermöglicht den Mitgliedstaaten, ukrainische Fahrerqualifizierungsnachweise (begrenzt auf die Dauer des Schutzstatus) anzuerkennen, wenn sie eine ergänzende Schulung und Prüfung absolvieren.
  • Außerdem ist die Aufnahme der Ukraine in die Staatenliste der Anlage 11 Fahrerlaubnis-Verordnung geplant. Damit ist der prüfungsfreie Umtausch der Fahrerlaubnis möglich.
  • Zu den weiteren Maßnahmen gehört die Erweiterung des Sprachenkatalogs für die Theoretische Fahrerlaubnisprüfung um Ukrainisch und Kurmandschi.

Quelle: BMDV

Interessenvertreter testen Barrierefreiheit

Auf den Linien 1/4 und 5 gehören sie inzwischen zum alltäglichen Bild: die 42 Meter langen und neuen Straßenbahnen des Jenaer Nahverkehrs. Die nach der “Lichtstadt Jena” benannten “Lichtbahnen” setzen neue Maßstäbe – nicht nur was Größe, Komfort und Innovation betrifft, sondern auch in Sachen Barrierefreiheit. Das liegt auch darin begründet, dass von Beginn an Interessenvertreter des Senioren- und Behinderten-Beirats der Stadt Jena sowie des Blinden- und Sehbehindertenverbandes in das Projekt eingebunden wurden. Nun fand eine exklusive Vorstellungsfahrt mit Vertretern dieser Gremien statt.

Ziel der Fahrt war, zunächst in einem theoretischen Teil ausführlich alle neuen barrierefreien Funktionen der Straßenbahn zu erläutern. Anschließend unternahmen die Teilnehmer eine gemeinsame Lichtbahn-Fahrt auf der Route von der Endhaltestelle Lobeda-West nach Lobeda-Ost und zurück, um die praktischen barrierefreien Vorteile der Lichtbahn direkt zu erleben. Besonders beeindruckt zeigten sich die Fahrgäste von der hervorragenden Umsetzung der definierten Barrierefreiheitsanforderungen. So ermöglicht die Lichtbahn zum Beispiel ein komfortables Ein- und Aussteigen für Rollstuhlfahrer ohne extra angelegte Rampen. Die großzügige Innenausstattung bietet Platz für vier Rollstühle oder E-Scooter sowie gleichzeitig für Kinderwagen und Fahrräder.

Die größte Anerkennung der Teilnehmer fand die sehr gute Berücksichtigung ihrer Belange von Anfang an. So wurden die Interessenvertreter bereits bei der Formulierung der Anforderungen an die Barrierefreiheit im Vorfeld der Beschaffung der Lichtbahnen frühzeitig durch den Jenaer Nahverkehr einbezogen. Unter anderem wurde im Oktober 2020 ein Grundrissmodell der Wagenteile mit Sondernutzungsflächen für Rollstühle, E-Scooter, Kinderwagen etc. im Originalmaßstab intensiv getestet. Daraus ergaben sich notwendige Anpassungen in der Innenraumausstattung, um ein problemloses Ein- und Ausfahren mit Rollstühlen und E-Scootern sowie eine sichere Abstellung von Rollatoren zu ermöglichen.

„Wir konnten zeigen, dass bei unseren Lichtbahnen die vielfältigen Belange der Barrierefreiheit vollumfänglich berücksichtigt worden sind. Die sehr gute Zusammenarbeit mit allen Interessenvertretern von den ersten Planungen an bis zur Umsetzung hat sich ausgezahlt.“

Markus Würtz, Leiter des Bereiches Vertrieb

Die Stimmung während der gesamten Vorstellungsfahrt war äußerst positiv, und die Teilnehmer zeigten sich voll des Lobes. Die Lichtbahn ist bereits im regulären Linienverkehr integriert und stellt einen bedeutenden Schritt in Richtung eines inklusiveren öffentlichen Nahverkehrs in Jena dar.

Quelle: Stadtwerke Jena GmbH

Neue Wege für klimafreundlichen Transport von Straßenbahnwagen

Der Aufsichtsrat der Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm (SWU) Verkehr GmbH hat am 16.05.24 beschlossen, die Ulmer Straßenbahnwagen des Typs Avenio M von 31 auf 43 Meter zu verlängern. Ab 2026 werden daher alle 18 Züge dieser Baureihe in das Werk von Siemens Mobility nach Wegberg-Wildenrath transportiert und dort mit zwei weiteren Modulen ausgestattet. Anschließend müssen die Straßenbahnfahrzeuge nach Ulm zurückgebracht werden. Die Anlieferung der Straßenbahnwagen ist künftig aufgrund der Länge nicht mehr direkt mit dem Tieflader auf den Betriebshof der SWU möglich.  

Die SWU möchte daher Straßenbahntransporte von und zu den Siemens-Werken elektrisch und klimafreundlich über die Eisenbahn statt mit dem Tieflader durchführen. Durch eine solche Verlagerung können bis zu 80% der Kohlenstoffdioxid-Emissionen pro Fahrt eingespart werden. Durch den Transport auf der Schiene entfallen auch die Fahrten der Schwertransporte durch Wohngebiete sowie andere sensible Bereiche. Bis 2026 möchte die SWU daher das derzeit nicht in Betrieb befindliche Industriegleis in der Ulmer Weststadt an den Betriebshof anbinden und dann sämtliche Straßenbahntransporte darüber abwickeln. Die Umsetzung steht derzeit noch unter dem Vorbehalt einer entsprechenden Förderung.  

Der Straßenbahnzug Wagen 61 „Emmy Wechßler“ befand sich bis zuletzt in Wegberg-Wildenrath zur Instandsetzung nach einem schweren Unfall. In den letzten Monaten hat eine Projektgruppe aus SWU Verkehr, Siemens Mobility und Spedition Kübler den Transport detailliert vorbereitet. Zwei Güterwagen, die bereits in ferner Vergangenheit für den Straßenbahntransport im Einsatz waren, wurden im Auftrag von Kübler Heavy Rail ertüchtigt, so dass nun der erste Test stattfinden konnte.

Am 21.05.2024 hat der Güterzug mit dem Straßenbahnwagen 61 an Bord über die von der SWU betriebene Infrastruktur der Staudenbahn den Bahnhof Fischach erreicht und wurde dort auf einen Tieflader verladen. Die „letzte Meile“ von Fischach nach Ulm wurde bei diesem Test-Transport noch mit dem Tieflader zurückgelegt, da das Anschlussgleis in Ulm noch nicht zur Verfügung steht. Der Transport von Meterspur-Straßenbahnwagen auf der Eisenbahn fand in den letzten Jahrzehnten in Deutschland kaum mehr statt. Für alle drei beteiligten Unternehmen ist dies daher in der jetzigen Form ein Novum, welches geglückt ist. Da die nun gesammelten Erfahrungen ein solches Transportvorgehen stützen, sollte dies mittelfristig dauerhaft umgesetzt werden.

Quelle: Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm (SWU)

Metro Washington fährt künftig mit Übergangssystemen von HÜBNER

Fahrgäste der Metro in der Metropolregion der US-Bundeshauptstadt Washington können künftig während der Fahrt bequem von einem Wagen in den anderen wechseln. Diesen Komfort ermöglichen Übergangssysteme, die HÜBNER für den Zughersteller Hitachi Rail produziert. Diese kommen in der neuen Fahrzeugflotte der Metro zum Einsatz, die den gesamten Großraum mit Washington, D.C. sowie Teile von Maryland und Virginia bedient.

Die neuen Züge der Serie 8000 sollen die seit Anfang der 1980er Jahre eingesetzten Fahrzeuge der Baureihen 2000 und 3000 ersetzen. Erstmals werden Passagiere in der Metropolregion Washington nun offene Übergänge zwischen den Wagen haben, was nicht nur den Komfort, sondern auch Fahrgastfluss und nicht zuletzt die Transportkapazität erhöht.

„Wir freuen uns, dass wir unseren Partner Hitachi Rail mit unseren maßgeschneiderten Übergangssystemen überzeugen konnten. In vielen Metros in den USA sind Übergänge zwischen den Zugwagen noch nicht so verbreitet wie in anderen Teilen der Welt. Wir sind stolz, dass wir mit unseren Systemen künftig dazu beitragen können, den Komfort für Fahrgäste und die Leistungsfähigkeit der Metro in der Metropolregion der US-Bundeshauptstadt zu erhöhen.“

Ignazio Rizzo, zuständiger Key-Account-Manager der HÜBNER-Gruppe

Insgesamt liefert die HÜBNER-Gruppe 128 Übergangsysteme an Hitachi Rail für die Produktion der neuen Fahrzeugflotte der Metro Washington Region. Die Übergänge sind maßgeschneidert konstruiert von der HUBNER Manufacturing Corporation (HMC) mit Sitz in Mount Pleasant nahe Charleston im US-Bundesstaat South Carolina. Hergestellt werden sie von der HUBNER Component Solutions (HCS) in Dunlap im US-Bundesstaat Tennessee. Die Washington Metropolitan Area Transit Authority (Metro WMATA) hatte Hitachi Rail einen Großauftrag für die Entwicklung und den Bau von Zügen der 8000er-Serie mit einer Basis von 256 Zügen und einer Option auf bis zu 800 Züge im Wert von bis zu 2 Milliarden Euro erteilt.

HÜBNER wird die Übergangssysteme von Mitte 2024 bis Anfang 2027 ausliefern. Ziel ist es, dass 2025 der erste Prototyp der neuen Züge für die WMATA Metro durch Hitachi Rail zur Verfügung gestellt wird. Ende 2026 sollen die neuen Fahrzeuge in den Regelbetrieb gehen.

Ein wichtiger Faktor für die Beauftragung der HÜBNER-Gruppe sind die lokalen Produktionsstätten in Mount Pleasant, South Carolina und Dunlap, Tenessee. Als Teil der HÜBNER-Gruppe beliefern die Unternehmen den nordamerikanischen Markt mit einem Vollsortiment an Transportsystemen für Hersteller von Bussen und Schienenfahrzeugen sowie Flughafentechnik.

Quelle: HÜBNER