Wiener Linien gewinnen Digital-Preis für Baustellen-Kommunikation

Die Wiener Linien wurden am 23. Mai 2025 mit dem renommierten Deutschen Preis für Onlinekommunikation (DPOK) in der Kategorie „Mutigste Kampagne“ ausgezeichnet. Mit der selbstbewussten Baustellen-Kommunikation Netz erst recht! überzeugten sie mit Ehrlichkeit und Wiener Schmäh im Quadriga Forum in Berlin. 

Eunike de Wilde und Julia Allerding waren stellvertretend für die Unternehmenskommunikation der Wiener Linien zum Pitch vor Ort. Im starken Wettbewerb konnte sich das Team in der Kategorie „Mutigste Kampagne“ durchsetzen – ganz nach dem Motto: Sorry, not sorry

Baustellen sind notwendig, damit Wien in Bewegung bleibt. Zwar sorgen sie selten für Begeisterung, doch die Wiener Linien zeigen mit Humor und Haltung, dass man trotzdem darüber schmunzeln kann. So lässt sich auch notwendige Infrastrukturmodernisierung kommunikativ auf den Punkt bringen: „Besser leises Gesuder als lauter Gebrechen.“ 

Die Kommunikation setzt auf Transparenz und Haltung – und das auf allen Kanälen, vom Social-Media-Auftritt bis zum Bauzaun. Mit kreativen Sprüchen wie „Schienenbau statt Superstau“Ohne Fleiß kein Gleis oder „Schienen streicheln reicht leider nicht“ zeigen die Wiener Linien, dass sie stolz auf ihre Baustellen sind. Während der organische Content und die Bauzaun-Brandings aus der hauseigenen Kommunikationsabteilung stammen, wurden die Gleismodernisierungskampagne (Print & DOOH) und der Kampagnen-Spot mit Klaus, dem Antihelden, von der Agentur GOOD LIFE CREW konzipiert und umgesetzt. So entstand eine durchgängige 360-Grad-Kommunikation, die sich vom Posting bis hin zu den Baustellen klar und selbstbewusst zeigt. 

Auch die zweite nominierte Kampagne der Wiener Linien, die Social-Media-Initiative Rücksicht nehmen, konnte in der Kategorie „Verkehr, Transport und Logistik“ Aufmerksamkeit erregen. Mit pointierten Clips griff sie typische Reibungspunkte im Öffi-Alltag auf – vom blockierten Türeinstieg bis zum lauten Telefonieren in den Öffis. Statt erhobenen Zeigefinger gab es zugespitzte Ansagen, aber mit einem charmanten Augenzwinkern. 

Größte Rollmaterialbeschaffung der Südostbahn abgeschlossen

Mit einer im Service-Zentrum der SOB in Herisau erfolgten Zugübergabe hat Stadler die größte Fahrzeugbestellung der Schweizerischen Südostbahn AG (SOB) pünktlich abgeschlossen. Über einen Zeitraum von sechs Jahren hat Stadler die 43 in Bussnang TG produzierten Traverso und FLIRT3-Züge an die SOB ausgeliefert. Die kupferfarbenen Traverso-Züge prägen mittlerweile das Bild der SOB.

Die Fahrzeugerneuerung stellt die größte Beschaffung in der Geschichte der Schweizerischen Südostbahn (SOB) dar. Seit 2016 hat das Bahnunternehmen in mehreren Schritten 30 kupferfarbene Traverso-Züge und 13 silberne FLIRT3-Züge bestellt, was 5.508,3 Meter Rollmaterial entspricht. Mit der heutigen Auslieferung des dreiundvierzigsten Fahrzeuges wurde das Projekt pünktlich abgeschlossen.

Kupfer und Silber im Fernverkehr

Die neuen Fahrzeuge stehen auch für den Wandel der SOB vom Regionalbahnunternehmen hin zu einer national tätigen Anbieterin im Fern- und Regionalverkehr. Seit Juni 2019 sind die ersten Fahrzeuge schrittweise in Betrieb gegangen. Mittlerweile prägen insbesondere die kupferfarbenen Züge das Bild und das Reiseerlebnis der Linie «Voralpen-Express», der Fernverkehrslinien «Aare Linth», «Treno Gottardo» und seit Fahrplanwechsel 2024/25 auch jenes des neuen Alpenrhein-Expresses. Die Züge kommen zudem auf verschiedenen Regionalverbindungen in der Ost- und Zentralschweiz zum Einsatz.

Aus der Schweiz, für die Schweiz

Stadler hat die Züge in Bussnang TG gebaut. Davon profitierten auch mehrere Dutzend lokale Zulieferbetriebe. Die Fahrzeuge sind speziell für die topografischen Anforderungen des Schweizer Bahnnetzes mit seinen zum Teil starken Steigungen konzipiert. Sie verbinden moderne Technik mit hochwertiger und trotzdem funktionaler Ausstattung. Die Züge stellen damit betrieblich und bezüglich Komfort einen Qualitätssprung dar.

Zu den wesentlichen Merkmalen der Züge gehören:

  • Großzügige Niederflur-Einstiege für barrierefreies Reisen
  • Klimatisierte Fahrgasträume mit modernem Interieur
  • Ruhige Fahrwerke für mehr Komfort
  • Steckdosen an allen Plätzen
  • Gepäck- und Veloabteile
  • Snackautomat im Bistrobereich (nur Traverso)
  • Leistungsstarke Antriebstechnik für den Einsatz auf Haupt- und Nebenstrecken
  • Einsatz auf Fern- und Regionalverkehrslinien

 «Mit der Auslieferung des 43. Fahrzeuges schließen wir ein sehr gelungenes Projekt ab. Gemeinsam mit der SOB haben wir Fahrzeuge auf die Schiene gebracht, die sowohl technisch wie auch im Erscheinungsbild neue Maßstäbe setzen. Wir danken der SOB für das entgegengebrachte Vertrauen und freuen uns auf zukünftige gemeinsame Projekte», so Dennis Laubbacher, CEO Stadler Bussnang AG.

Auch die SOB zeigt sich zufrieden mit dem Projektverlauf: «Wir erhalten viele positive Kundenrückmeldungen zu den Traverso-Zügen und sind sehr zufrieden mit den Fahrzeugen von Stadler», betont Thomas Schäfer, Gesamtprojektleiter Fahrzeugbeschaffung bei der SOB. «Zudem stellte sich Stadler als sehr verlässlicher Partner heraus».

Regionalbahnen modernisieren statt einstellen

Die Almtal-, Hausruck- und Mühlkreisbahn in Oberösterreich müssen zur Gänze erhalten bleiben, stellt die Mobilitätsorganisation VCÖ zur aktuellen Diskussion fest. Regionalbahnen sind wichtige, leistungsfähige Verkehrsmittel für die Region, die direkt und auch indirekt Wertschöpfung und Arbeitsplätze sichern. Wesentlich ist aber, dass verstärkte Maßnahmen gesetzt werden, damit mehr Menschen in der Region und mehr Ausflugsgäste die Bahnen nutzen, betont der VCÖ.

Österreichs Regionalbahnnetz hatte ursprünglich eine Länge von 4.026 Kilometer. Während aber das Straßennetz Jahr für Jahr wuchs, schrumpfte das Netz an Regionalbahnen auf zuerst 2.946 Kilometer im Jahr 1995 und mittlerweile auf 2.281 Kilometer, macht der VCÖ aufmerksam. Zum Vergleich: Die Gesamtlänge der Gemeinde- und Landesstraßen in Österreich beträgt 126.000 Kilometer, das entspricht dreimal dem Erdumfang.

Nun sind drei weitere Regionalbahnen von der Einstellung bedroht: Die Almtalbahn zwischen Wels und Grünau im Almtal, die Hausruckbahn zwischen Attnang-Puchheim und Schärding sowie der nördliche Teil der Mühlkreisbahn zwischen Aigen-Schlägl nach Rottenegg. Regionalbahnen sind nicht nur für die Mobilität der Bevölkerung wichtig, sondern stärken auch die Region insgesamt. „Wir teilen die Analyse, dass zu wenige Fahrgäste mit den Bahnen fahren. Doch anstatt die Bahnen aufzugeben, sind jetzt Maßnahmen zu setzen, damit mehr Menschen mit der Bahn fahren. Denn einmal eingestellt, heißt in Österreich, die Regionalbahn ist für immer verloren“, stellt VCÖ-Experte Michael Schwendinger fest. „Der wirksamste Protest gegen die drohende Einstellung ist, mit den betroffenen Regionalbahnen zu fahren.“

Alle Akteure sind gefordert, einen Beitrag zur verbesserten Wirtschaftlichkeit der Regionalbahnen zu leisten. Gemeinden haben den direkten Draht zur Bevölkerung und zu den Vereinen vor Ort und können zur Nutzung der Bahn motivieren. Ausflugsziele, Freizeiteinrichtungen und die Tourismusregionen können ihren Gästen Anreize zur Anreise mit der Bahn bieten. Eine zentrale Rolle spielen auch die Betriebe und die Unternehmen in der Region, die jene Beschäftigten, die die Möglichkeit haben mit der Bahn zu fahren, mit einem Öffi-Jobticket zum Umstieg motivieren können. Die ÖBB können bei der Bewerbung und beim Mobilitätsmanagement unterstützen, Land und Bund können bei der Verdichtung des Taktes und der Modernisierung der Bahnen unterstützen. Zentral für erfolgreiche Regionalbahnen sind auch häufigere Verbindungen, um für mehr Pendler attraktiv zu sein.

„Durch die Modernisierung von Regionalbahnen und begleitende Maßnahmen der Gemeinden, Unternehmen, Bildungseinrichtungen, Tourismusbetriebe und von der Region insgesamt kann die Zahl der Fahrgäste stark erhöht werden. Ein Vorbild ist dabei die Südtiroler Vinschgerbahn“, stellt VCÖ-Experte Michael Schwendinger fest. Die Bahn wurde im Jahr 1990 wegen zu geringen Fahrgastzahlen eingestellt, aber im Jahr 2005 stark modernisiert und mit häufigeren Verbindungen wieder eröffnet. Bereits zwei Jahre danach waren auf der Strecke zwischen Meran und Mals zwei Millionen Fahrgäste unterwegs.

Im Vorjahr verzeichneten übrigens in Oberösterreich vier Regionalbahnen einen teilweise sehr deutlichen Fahrgastzuwachs, macht der VCÖ aufmerksam. Die Zahl der Fahrgäste der Linzer Lokalbahn nahm um 100.000 auf 2,2 Millionen zu, mit der Traunseetram fuhren im Vorjahr erstmals mehr als eine Million Fahrgäste, das waren um 100.000 mehr als im Jahr 2023 und sogar um 290.000 mehr als im Jahr 2019, was einer Zunahme um rund 40 Prozent entspricht. Die Atterseebahn zählte 316.000 Fahrgäste, ein Plus von 31.000 Fahrgästen und die Vorchdorferbahn 208.000 Fahrgäste ein Plus von 7.000.

AGVDE beruft erneut Dr. Marcel Frank zum Vorstandsvorsitzenden

Dr. Marcel Frank, Geschäftsführer der Regionalverkehr Köln GmbH, bleibt weiterhin Vorstandsvorsitzender des Arbeitgeberverbands Deutscher Eisenbahnen e.V. (AGVDE). Bei der Wahl innerhalb des Vorstands, in dem Dr. Marcel Frank bereits seit 2021 mitwirkt, wurde sein Amt am 20. Mai 2025 bestätigt.

„Ich bedanke mich bei den Vorstandkolleginnen und Vorstandskollegen für das Vertrauen, das sie mit dieser Wahl in mich setzen und freue mich sehr darüber, gemeinsam mit diesem starken Vorstand innerhalb eines starken Verbandes Themen vorantreiben zu können. Weiterhin möchte ich mit meinen Kolleginnen und Kollegen im Vorstand die Interessen und Standpunkte unserer Mitgliedsunternehmen vertreten und gemeinsam mit unseren Tarifpartnern für faire Arbeitsbedingungen einstehen“, sagt Dr. Marcel Frank.

Der AGVDE-Vorstand bestellte außerdem Ulrich Kopshoff als neuen Geschäftsführer des AGVDE. Er tritt im kommenden Jahr die Nachfolge von Heinz-Gerhard Jaeger-Beschorner an, der nach 6 ½ Jahren als AGVDE-Geschäftsführer und nach 31 Jahren beim AGVDE in den Ruhestand eintreten wird.

„Ich gratuliere Dr. Marcel Frank, stellvertretend für alle Mitglieder des AGVDE, zu dieser erneuten Berufung“, sagt Heinz-Gerhard Jaeger-Beschorner. „Ich wünsche ihm, dem neu gewählten Vorstand und meinem Nachfolger, Ulrich Kopshoff, den ich in den vergangenen 2 ½ Jahren sehr schätzen gelernt habe, viel Erfolg und eine glückliche Hand bei der Führung der Geschäfte des Verbandes“.

„Ich gratuliere Dr. Marcel Frank zu seiner Wahl und darf mich für das Vertrauen des gesamten Vorstands des AGVDE in meine Person als zukünftigem Geschäftsführer bedanken“, erklärt Ulrich Kopshoff. „Zusammen mit dem amtierenden Geschäftsführer, Heinz-Gerd Jaeger-Beschorner, werden wir die kommenden Monate nutzen, um die nahtlose Übergabe der Geschäftsführung vorzubereiten und die Entwicklung des Verbandes erfolgreich fortzuführen“.

Der AGVDE vertritt die Interessen seiner bundesweit rund 90 Mitgliedsunternehmen (nichtbundeseigene Eisenbahnunternehmen, Busunternehmen, Seilbahnunternehmen, u.a.) in ihrer Eigenschaft als Arbeitgeber in allen tariflichen, arbeits- und sozialversicherungsrechtlichen Belangen. Tarifpartnern sind ver.di, die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) und die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL). Der AGVDE hat unter anderem mit ver.di einen firmenbezogenen Tarifvertrag für die Regionalverkehr Köln GmbH abgeschlossen.

Branchenleitfaden für On-Demand-Verkehre veröffentlicht

„Es ist Zeit. Wir brauchen eine verlässliche Finanzierung, bundesweite Qualitätsmaßstäbe und eine zeitgemäße Planung des Nahverkehrs – für eine funktionierende öffentliche Mobilität in Stadt und Land. Bus und Bahn in der Fläche brauchen ein Update, vom Flickenteppich zum integrierten Gesamtsystem“, so ÖPNV-Geschäftsführer Alexander Möller zur Veröffentlichung des VDV-Leitfadens „Linien- und Bedarfsverkehre in der Region“ anlässlich des 10. VDV-Symposiums zur Multimodalität.

Die PBefG-Novellierung 2021 bedeutete einen Meilenstein – über 120 On-Demand-Projekte mit mehr als 1000 (E‑)Fahrzeugen wurden umgesetzt. On-Demand-Mobilität – als digitalbasierter, ÖPNV-integrierter Linienbedarfsverkehr – wächst weiter, vor allem außerhalb großer Städte. Die Angebote sind per App buchbar, jedes zweite Fahrzeug fährt elektrisch – und die allermeisten Projekte übertreffen die Erwartungen. Doch die Entwicklung stagniert: Die Zahl neuer Projekte flacht ab, viele bestehende Angebote stehen ohne gesicherte Finanzierung auf der Streichliste – obwohl Handlungsdruck durch die verschärften Treibhausgaspreise entstehen wird. Trotz knapper Kassen zeigen die Kommunen Verantwortung: Sie verstetigen ihre Angebote, entwickeln differenzierte Finanzierungsmodelle und setzen so auf Teilhabe, Inklusion und moderne Mobilität für alle.

„Wir wissen: Zwischen 15 und 20 Prozent der On-Demand-Angebote mussten mangels Anschlussfinanzierung eingestellt werden. Zwei Drittel laufen bis 2026 aus – und bei drei Viertel ist die Finanzierung nicht über drei Jahre gesichert“, so Möller.

On-Demand: sinnvoller Baustein der Mobilität, keine Lösung für alle

Ohne klare politische Unterstützung droht der Rückbau statt Verstetigung. Neben der Finanzierung braucht es eine bundesweite Standardisierung: Der VDV fordert einen verbindlichen ÖPNV-Angebotsstandard etwa auf Basis des Forschungsprogramms Stadtverkehr (FoPS) des Bundesverkehrsministeriums. „Deutschland braucht ein Deutschland-Angebot mit Anwendungsvorgaben und Mitfinanzierung durch den Bund, Anreizmodellen der Länder und Verlässlichkeit für die Aufgabenträger“, so Möller. „On-Demand kann kein Einzelprodukt mehr als Zusatzangebot sein – es muss als Baustein eines integriert geplanten Gesamtsystems verstanden werden. Nur so erreichen wir eine moderne, flächendeckende Mobilität mit Bus und Bahn“, so Möller. Auch die Finanzierung müsse laut VDV strukturell neu gedacht werden. Die Mehrzahl der On-Demand-Angebote weist aufgrund der Bedienung zu Zeiten und in Räumen geringer Nachfrage eine geringe Kostendeckung auf. Ohne eine gesicherte langfristige Förderung bleibt ihr Bestand gefährdet. „On-Demand ist die Brückentechnologie zum Autonomen Fahren, ein Baustein für den Modernisierungspakt“, so Alexander Möller.

On-Demand muss ergänzen, ohne Parallelstruktur zu sein

Bedarfsverkehre dürfen keine Parallelstruktur zum Linienverkehr bilden, sondern müssen als strategisch integrierter Baustein im Gesamtangebot wirken – und nicht als befristetes Zusatzangebot. Vor allem ergänzen oder ersetzen sie bestehende Verkehre. Immer orientiert an den Mobilitätsbedürfnissen der Fahrgäste vor Ort. Der Leitfaden empfiehlt ein vertaktetes Grundangebot auf den Hauptachsen und eine gezielte Ergänzung durch Bedarfsverkehre – als Zubringer, in Randzeiten oder in räumlich dispersen Strukturen. On-Demand-Systeme sind dem klassischen Taxiverkehr funktional überlegen: Sie reduzieren Leerkilometer, bündeln Fahrten und können planungsseitig in Echtzeit optimiert werden. Die Zeit der Pilotprojekte ist vorbei – jetzt braucht es Struktur. Integriert planen heißt: Mobilität strategisch, datenbasiert und regional angepasst denken – nicht zusätzlich, sondern planvoll.

On-Demand-Novelle Erfolg, Finanzierung unzureichend

Der Branchenverband VDV sieht in der PBefG-Novellierung 2021 einen entscheidenden Impuls für die Integration von On-Demand-Verkehren in den ÖPNV. Die Branche nutzt den neuen Rechtsrahmen aktiv – und steht vor wirtschaftlichen Herausforderungen: Ohne langfristige Finanzierung durch Bund und Länder können viele Angebote nicht in den Regelbetrieb übergehen. Die Integration in bestehende Tarife mit flexiblen Zuschlägen ist ein Fortschritt, bedarf aber nachhaltiger finanzieller Absicherung. Die Projekte finden überwiegend außerhalb urbaner Zentren statt. Fast alle Angebote nutzen Kleinbusse mit maximal neun Sitzplätzen. Nahezu alle Systeme setzen auf App-basierte Buchung. Tariflich sind viele Angebote bereits vollständig im ÖPNV integriert: 47 Prozent verlangen zusätzliche Entgelte oder nutzen Sondertarife.

Der Leitfaden „Linien- und Bedarfsverkehre in der Region: Integriert, datenbasiert, effizient. Ein Leitfaden zur Planung, Konzeption und Umsetzung von On-Demand-Angeboten“ steht hier bereit.

Staatssekretärsteam von Bundesminister Schnieder steht

Das Bundeskabinett hat heute der Ernennung von Dr. Claudia Stutz als beamtete Staatssekretärin zugestimmt. Sie folgt auf Susanne Henckel und wird die Amtsleitung, die Grundsatzangelegenheiten sowie die Themenbereiche Wasserstraßen und Straßenbau übernehmen.

Staatssekretär Stefan Schnorr bleibt beamteter Staatssekretär und übernimmt neben der Zuständigkeit für den Haushalt auch den Bahn- , Luft- und Straßenverkehr.

Unterstützt wird Bundesminister Patrick Schnieder zudem von den Parlamentarischen Staatssekretären Christian Hirte und Ulrich Lange.

“Mit Dr. Claudia Stutz und Stefan Schnorr als beamtete Staatssekretäre sowie Ulrich Lange und Christian Hirte als Parlamentarische Staatssekretäre haben wir ein erfahrenes Team aufgestellt. Gemeinsam können wir nun die drängenden Aufgaben im Bereich moderne Infrastruktur und klimafreundliche Mobilität schnell angehen.”

Bundesminister Schnieder

Amtsübergabe im Bundesministerium für Digitales und Verkehr

Dr. Volker Wissing hat am 7. Mai 2025 das Bundesministerium für Digitales und Verkehr an seine Nachfolger übergeben. Mit Wirkung zum 6. Mai 2025 übernimmt Patrick Schnieder das Amt des Bundesministers für Verkehr, während Dr. Karsten Wildberger künftig als Bundesminister für Digitales und Staatsmodernisierung Verantwortung tragen wird.

Dr. Volker Wissing, der seit Dezember 2021 an der Spitze des Hauses stand, dankte den Mitarbeitern des Ministeriums für die engagierte Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren: „Ich bin dankbar für die intensive Zeit und die vielen Fortschritte, die wir in der Digitalisierung und bei der Modernisierung der Infrastruktur erreicht haben. Der digitale Wandel und die Transformation des Verkehrssektors sind zentrale Aufgaben der Zukunft. Ich wünsche Patrick Schnieder und Karsten Wildberger viel Erfolg und eine glückliche Hand – sie übernehmen große Verantwortung in einer Schlüsselphase.“

„Ich danke Dr. Volker Wissing für seine Arbeit und die reibungslose Amtsübergabe. Die Herausforderungen im Verkehrsbereich sind zweifelsfrei groß. Darin liegt aber auch die Chance, die Dinge zum Besseren zu wenden. Wir müssen den Sanierungsstau beseitigen und brauchen dafür zusätzliche Investitionen, aber auch deutlich mehr Tempo bei Planung und Genehmigung. Dies wird zentrales Anliegen meiner Arbeit sein. Ich freue mich darauf, die Herausforderungen gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen in Berlin und Bonn anzugehen.“

Patrick Schnieder, Bundesminister für Verkehr

Im Bundesministerium für Verkehr werden Christian Hirte und Ulrich Lange den Minister als Parlamentarische Staatssekretäre unterstützen.

„Mit der Gründung des ersten deutschen Digitalministeriums sendet Deutschland ein deutliches Signal: Digitalisierung und Staatsmodernisierung genießen für diese Bundesregierung herausgehobene Priorität. Es ist mein Anspruch, dies zügig mit konkreten Maßnahmen zu belegen. Ich möchte so schnell wie möglich ins Handeln kommen und setze daher auf den Mut zu pragmatischen Lösungen und kontinuierliche Verbesserungen im Sinne der Bürgerinnen, Bürger und Unternehmen.“

Dr. Karsten Wildberger, Bundesminister für Digitales und Staatsmodernisierung

Im neuen Digitalministerium übernehmen Philipp Amthor und Thomas Jarzombek als Parlamentarische Staatssekretäre zentrale Aufgaben.

Peter Giesen: Mehr als zehn Jahre im Einsatz für die Mobilität am Niederrhein

Nach über einem Jahrzehnt als Vorstandsmitglied der Niederrheinischen Verkehrsbetriebe AG (NIAG) tritt Peter Giesen am 30. April 2025 in den wohlverdienten Ruhestand. Seine Arbeit bei der NIAG ist geprägt von unermüdlichem Einsatz, pragmatischem und visionärem Denken und einer tiefen Verbundenheit mit der Region.

Seit seinem Amtsantritt im Juli 2014 hat Peter Giesen die NIAG maßgeblich mitgeprägt. Unter seiner tatkräftigen Mithilfe im Vorstand entwickelte sich das Unternehmen immer weiter zu einem modernen, multimodalen Verkehrs- und Mobilitätsdienstleister, der jährlich 36,5 Millionen Fahrgäste sicher ans Ziel bringt und führender Anbieter im öffentlichen Nahverkehr am unteren Niederrhein ist.

In Giesens Amtszeit hat die NIAG einige Veränderungen durchlaufen und Innovationen erfolgreich umgesetzt, so zum Beispiel

  • der breit angelegte Einstieg in die Modernisierung der Busflotte mit besonderem Fokus auf Umweltfreundlichkeit durch Elektrobusse, 
  • die Einführung innovativer On-Demand-Verkehre
  • Digitalisierung von Abläufen, zum Beispiel die Einführung digitaler Bezahlmöglichkeiten in den Bussen,
  • der Ausbau des On-Demand-Verkehrs in stärker ländlich geprägten Regionen.

„Peter Giesen bewies außergewöhnliche Führungs- und Managementqualitäten auch in schwierigen Zeiten, etwa während der Corona-Krise. Mit strategischem Geschick führte er zusammen mit seinen Kollegen das Unternehmen durch diese für alle schwierige Phase.“

Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Ansgar Müller

Nicht zuletzt Dank seiner früheren verantwortungsvollen Tätigkeiten in der öffentlichen Verwaltung, zum Beispiel als Kämmerer des Kreises Wesel und in der Stadt Rheinberg, habe Giesen für das Unternehmen die Verbindung zur Region und ihren Institutionen erheblich vertieft und verstetigt.

Zudem sorgte Peter Giesen unter anderem durch die Weiterentwicklung der Managamentsysteme für fließende Abläufe in der Verwaltung der NIAG-Unternehmensgruppe und trieb die Innen- und Außendarstellung der NIAG entscheidend mit voran.

Der Aufsichtsrat würdigte Giesens Verdienste entsprechend:

„Peter Giesens Einsatz für konstruktive Lösungen und seine enge Verbundenheit mit der Region sind beispielhaft. Er hat einen außergewöhnlichen Beitrag zur nachhaltigen Mobilität in unserer schönen Region geleistet. Die gesamte NIAG-Familie, vom Aufsichtsrat über die Belegschaft bis hin zu den Fahrgästen, dankt Peter Giesen für seinen außergewöhnlichen Einsatz und wünscht ihm für seinen neuen Lebensabschnitt alles erdenklich Gute.“

Für die enge, konstruktive Zusammenarbeit im Vorstand dankte auch Christian Kleinenhammann seinem langjährigen Kollegen Peter Giesen von Herzen:

„Peter Giesen hat mit seiner Weitsicht und seinem Engagement die NIAG mit vorangebracht. Sein Einsatz für pragmatische und innovative Lösungen und seine tiefe Verbundenheit mit unserer Region, dem Niederrhein, sind wirklich beispielhaft. Wir danken ihm herzlich, freuen uns auf viele Begegnung auch in den nächsten Monaten und Jahren und wünschen ihm das Beste für die Zukunft.“

Nach seinem Selbstverständnis, das von Kooperationsbereitschaft und vernetztem Denken geprägt ist, hat Peter Giesen seit Beginn des Jahres das neue Vorstandsmitglied Patricia Pardulla eingearbeitet. Sie wird sich vor allem um die vielfältigen ÖPNV-Angebote des Unternehmens kümmern.

Neu in den Vorstand kommt der bisherige Geschäftsbereichsleiter für die Logistik, Stefan Pelz. Er wird ab dem 1. Mai 2025 Verantwortung übernehmen und auch auf den soliden Grundlagen aufbauen, die Giesen geschaffen hat.

Fahrlehrer tauschen Auto gegen Bim

„Wir alle können durch gegenseitige Rücksicht den Straßenverkehr jeden Tag ein Stück weit sicherer machen“, sagt Karl Schlosser, Obmann der Wiener Fahrschulen. „Und um andere besser zu verstehen, hilft ein Perspektivenwechsel.“

37 angehende Fahrlehrer aus mehreren Wiener Fahrschulen durften daher am Steuer einer Straßenbahn Platz nehmen und um den Ring fahren – unter Aufsicht erfahrener Ausbildner der Wiener Linien. So lernen sie, wie ein Straßenbahnfahrer seine Umgebung und damit Autos wahrnimmt, oder wie sich der Bremsweg einer bis zu 65 Tonnen schweren Bim verhält.

Eine spannende Erkenntnis ist auch, wie sich ein 34 Meter langes Fahrzeug, das an den Verlauf von Schienen gebunden ist, durch den wuseligen Verkehr steuern lässt. Denn was für Autofahrer normal ist, ist für eine Straßenbahn unmöglich: einem Hindernis rasch und leicht auszuweichen.

„Dieses Wissen aus erster Hand können unsere Fahrlehrer dann noch besser ihren Fahrschülern vermitteln“, erklärt Schlosser. „Das erhöht die Sicherheit auf Wiens Straßen. Denn wenn ich schon als Fahrschüler lerne, wie viel Platz eine Straßenbahn zum Abbremsen braucht, dann spure ich nicht zu knapp vor einer Bim um. Ich danke den Wiener Linien, dass sie unseren Fahrlehrern diese Weiterbildung ermöglichen.“

Straßenbahnen funktionieren ganz anders als Autos: Sie haben viel längere Bremswege und sind etwa am Ring auch gegen die Einbahn unterwegs. Die Wiener Linien ermöglichen diesen Perspektivenwechsel für Fahrlehrer, um mehr Verständnis für die Besonderheiten der tonnenschweren Fahrzeuge zu schaffen und damit für mehr Verkehrssicherheit zu sorgen.

Aktuell gibt es 72 Fahrschulen in Wien, bei denen rund 180 Fahrlehrer beschäftigt sind. Fahrschulen bieten aber nicht nur die klassische Führerschein-Ausbildung an, sondern auch zahlreiche weitere Kurse, Auffrischungen und Weiterbildungen rund um das Thema Mobilität.

Wien hat das sechstgrößte Straßenbahnnetz der Welt. Rund 500 Straßenbahngarnituren der Wiener Linien sind auf 28 Linien im Betrieb, die jeden Tag 66.000 Kilometer zurücklegen und 800.000 Fahrgäste befördern.

IHK fordert fairen Wettbewerb auf Münchens Straßen

In der Diskussion um eine mögliche Preisregulierung für Fahrten mit Taxi-ähnlichen Fahrangeboten in München, vermittelt etwa über die Plattformen Uber oder Bolt, plädiert die IHK für München und Oberbayern für faire Wettbewerbsbedingungen für alle Marktteilnehmer.

IHK-Hauptgeschäftsführer Manfred Gößl sagt dazu:

„Fairer Wettbewerb erfordert gleiche Regeln für alle. Das gilt selbstverständlich auch für die Fahrdienste auf Münchens Straßen. Deshalb halten wir die Einführung eines sogenannten Mindestbeförderungsentgeltes für angemessen. Wir hoffen, dass der Kreisverwaltungsausschuss und der Stadtrat sich ebenfalls zu fairen Regeln bekennen.

Wir begrüßen, dass es in München eine Vielfalt an Mobilitätsangeboten gibt, um in die Stadt zu kommen und sich in der Stadt fortzubewegen. Das macht unseren Wirtschaftsstandort attraktiv und für jedermann auch individuell gut erreichbar. Klar ist aber auch: Für fairen Wettbewerb braucht es faire Regeln für alle.“ Die Verzerrung des Marktes zeige sich besonders deutlich am Flughafen. Dort stehe das öffentlich regulierte Taxi mit Beförderungspflicht und Preisvorgaben mit den unregulierten Taxi-ähnlichen Fahrangeboten in direkter Konkurrenz. „Solange die Politik in Deutschland an einem regulierten öffentlichen Verkehr festhält, müssen die Regeln für alle Wettbewerber gleich sein und Rechte und Pflichten in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen.“