Land fördert neue Stadtbahnzüge mit 101 Millionen Euro

Der Umstieg auf den klimaschonenden ÖPNV erfordert auch mehr Bahnen und Busse. Das Land fördert deshalb auch die Anschaffung neuer Stadtbahnen und Straßenbahnen in den Städten im Südwesten. So erhalten allein die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) gut 101 Millionen Euro, um neue voll elektrische Schienenfahrzeuge anzuschaffen. Am 14.05.2024 überreichte Verkehrsminister Winfried Hermann in Karlsruhe den Förderbescheid.

Insgesamt 73 neue Stadtbahnzüge werden die Verkehrsbetriebe Karlsruhe in den kommenden Jahren anschaffen. Dafür bekommen sie gut 101 Millionen Euro und damit zwischen 30 und 40 Prozent der Beschaffungskosten vom Land.

„Die Verkehrswende hin zu einer klimaschonenden Mobilität braucht ein attraktives ÖPNV-Angebot in den Kommunen des Landes mit modernen Stadt- und Straßenbahnen. Damit entsteht ein wichtiger Anreiz, um vom Auto auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen. Insofern sind die Landesmittel in dreistelliger Millionenhöhe für die Förderung von Schienenfahrzeugen eine gute Investition in Klimaschutz und nachhaltige Mobilität.“

Verkehrsminister Winfried Hermann

„Unsere zahlreichen Tram-Bahnen sind das sichtbare Aushängeschild der VBK im gesamten Stadtgebiet. Um unseren ÖPNV hier in Karlsruhe fit für die Zukunft zu machen, dürfen wir nicht beim Status quo verharren. Wir sind dem Land sehr dankbar dafür, dass durch die heutige Förderzusage in Zukunft eine große Zahl an Fahrzeugen ersetzt werden kann. Von dieser Modernisierung werden jedes Jahr Millionen von Fahrgästen profitieren.“

Dr. Alexander Pischon, Vorsitzender der Geschäftsführung der Verkehrsbetriebe Karlsruhe

Der technische VBK-Geschäftsführer Christian Höglmeier erklärte:

„Es braucht deutlich mehr ÖPNV sowohl hier bei uns in der Stadt mit mehr als 300 000 Einwohnern als auch in der umliegenden Region, um den drängenden Herausforderungen des Klimawandels effektiv begegnen zu können. Wir machen mit unseren neuen Fahrzeugen wieder mal einen Schritt vorneweg und erhöhen zudem bei 48 der 73 Fahrzeuge unsere Kapazität um noch mehr Fahrgästen eine komfortable Alternative zu bieten. Hierfür leistet die umfangreiche Fahrzeugförderung von Seiten des Landes einen entscheidenden Beitrag.“

Der Karlsruher Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup teilte anlässlich der Übergabe des Förderbescheids mit:

„Die Mobilitätswende zur Erreichung der Klimaziele erfordert ein attraktives ÖPNV-Angebot. Die Modernisierung unserer Tram-Flotte in Karlsruhe ist daher mit Blick auf die Zufriedenheit unserer Fahrgäste deshalb sehr wichtig. Dank der umfangreichen Förderung von Seiten des Landes können wir unseren Fahrgästen weiterhin hohe Standards bei Komfort und Qualität anbieten – ein echtes Plus für das Gelingen der Verkehrswende.“

Quelle: Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg

Freiburg feiert fünf Jahre Frelo

Das Freiburger Fahrradvermietsystem Frelo feiert am 17. Mai seinen fünften Geburtstag. An den Start ging man damals mit knapp 400 Rädern an 35 Stationen – und begleitet von der ein oder anderen skeptischen Stimme nach dem Motto: „In Freiburg hat doch sowieso jede und jeder mindestens ein Fahrrad.“ Doch das Vermietsystem brummte von Anfang an und wuchs schnell. Heute zählt man rund 760 Räder und 100 Stationen; dazu noch, seit April 2021, 20 E-LastenFrelos. Mittlerweile wurden die rotweißen Räder bereits rund 2,3 Millionen Mal gebucht.

Die Ausweitung ins Umland ist im Gange und beginnt Fahrt aufzunehmen. Schon heute gibt es Frelo-Stationen in Denzlingen, Reute, Vörstetten, Gewerbepark Breisgau. Ab dem Jahr 2026 werden sich zahlreiche Gemeinden aus den Landkreisen Emmendingen und Breisgau-Hochschwarzwald dem Fahrradvermietsystem anschließen.

Zur Feier des Geburtstages können am 17. Mai alle Frelos kostenlos ausgeliehen werden. Wer nicht ohnehin schon eine oder einer der bisher rund 70.000 dafür registrierten Personen ist, muss sich für die Leihe kostenlos in der App von nextbike anmelden.

Im Oktober 2017 hatte der Gemeinderat die Einführung und den Aufbau eines öffentlichen Fahrradvermietsystems beschlossen und die VAG sowie die Verwaltung beauftragt, die für eine Inbetriebnahme im Jahr 2019 notwendigen Schritte umzusetzen. Nach einer Ausschreibung wurde die Leipziger Firma nextbike mit der Installation und dem Betrieb eines Vermietsystems beauftragt. Als Vertragspartnerin fungiert dabei die VAG. Die Stadt Freiburg stellt gemäß einem Gemeinderatsbeschluss für die Finanzierung des Systems einen Zuschuss von bis zu 300.000 Euro pro Jahr zur Verfügung.

„Vor allem für Menschen, die mit Bus und Bahn in Freiburg unterwegs sind oder mit dem öffentlichen Verkehr nach Freiburg kommen, erweitert das Fahrradvermietsystem den Aktionsradius abseits der Haltestellen und stellt eine gute Ergänzung zum ÖPNV dar. Das rotweiße Rad wird sehr oft genau für diesen ‚letzten Kilometer‘ der Reisekette genutzt.“

Oliver Benz und Stephan Bartosch, VAG Vorstände

Ein paar Zahlen:

  • Ausleihen seit Mai 2019: ca. 2,3 Mio.
  • Ausleihstärkster Monat: Juli 2023 mit 74.345 Ausleihen
  • Standorte mit häufigsten Leihen: Hauptbahnhof (meiste Ausleihen) bzw. Rempartstraße (meiste Rückgaben)
  • 95 Prozent der Fahrten dauern weniger als 30 Minuten
  • Über die Hälfte aller Ausleihen dauerten weniger als 15 Minuten
  • Uhrzeit mit höchsten Ausleihzahlen: 18-19 Uhr
  • Die meisten Fahrten bleiben unter 2 km

Quelle: Freiburger Verkehrs AG

Dr. Volker Wissing tritt Schirmherrschaft für polisMOBILITY bei

Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr, hat die Schirmherrschaft der polisMOBILITY expo & conference übernommen. Er ergänzt die Schirmherrschaften des Deutschen Städtetages und Deutschen Städte- und Gemeindebundes. Die Fachkonferenz mit Ausstellung findet am 22. und 23. Mai im Congress-Centrum Ost der Koelnmesse statt.

Als zentrale Plattform für sektorübergreifenden Dialog bringt die polisMOBILITY an zwei Tagen die führenden Köpfe aus Politik, kommunalen Institutionen, Privatwirtschaft und Wissenschaft zusammen, um nachhaltige Mobilitätslösungen aktiv zu gestalten und voranzutreiben.

„Innovative Mobilitätskonzepte sind entscheidend für die Zukunft unserer Städte. Gerade die Digitalisierung eröffnet uns hier noch viele Möglichkeiten. Der Schlüssel sind mehr und bessere Mobilitätsdaten. Sie sind die Grundvoraussetzung für attraktive, multimodale Verkehrsangebote und Echtzeit-Verkehrsinformationsdienste. Der Bund arbeitet hier bereits an einem Mobilitätsdatengesetz. Auch das digitale Deutschlandticket wird der Digitalisierung des ÖPNV einen weiteren Schub verleihen. Wenn die Menschen bequem und ohne großen Aufwand vom PKW oder dem Rad auf den ÖPNV oder die Bahn umsteigen können, erleichtert das nicht nur das Reisen, sondern spart auch CO2. Ein Raum für einen offenen Dialog zwischen politischen Entscheidungsträgern, kommunalen Akteuren und Lösungsanbietern ist dabei unerlässlich. Deshalb unterstütze ich als Schirmherr die polisMOBILITY, eine Plattform, die über den Austausch von Ideen hinausgeht und innovative Mobilitätslösungen greifbar macht.“

Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr

Wissing verstärkt damit die bereits von den kommunalen Spitzenverbänden Deutscher Städtetag und Deutscher Städte- und Gemeindebund getragene Initiative.

Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) präsentiert sich auf der polisMOBILITY zudem mit einem eigenen Stand. Hier werden aktuelle Projekte zum Radverkehr, Projekte der Innovationsinitiative mFUND und der selbstständigen Bundesoberbehörden Bundesamt für Logistik und Mobilität (BALM) und Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) vorgestellt. Besucherinnen und Besucher erhalten so Einblicke in die Zukunft der digitalen und physischen Mobilität in Deutschland. Vertreterinnen und Vertreter des Ministeriums stehen für Gespräche und Austausch bereit.

Am 24. und 25. Mai verwandelt das polisMOBILITY camp den Rudolfplatz in der Kölner Innenstadt in einen Erlebnisraum für die städtische Mobilität von Morgen. Alles dreht sich um eine Frage: Wie kommen wir „Besser durch Köln“? Das polisMOBILITYcamp bietet einen lebendigen Raum für Bürgerdialog, Informationen, Austausch und Kreativität rund um eine klimaschonende, sozial gerechte und zukunftsfähige Mobilität.

Quelle: Koelnmesse GmbH

Michiel Peters soll Co-CEO von Ebusco werden

Ebusco, ein Unternehmen in der Entwicklung von Elektrobussen, Ladesystemen und Energiespeichern, gab bekannt, dass sein Aufsichtsrat beabsichtigt, Michiel Peters als Co-Chief Executive Officer (Co-CEO) zu nominieren. Michiel wird am 1. August als Co-CEO zu Ebusco stoßen, mit dem Ziel, diese Position im vierten Quartal 2024 formell zu besetzen. Michiel Peters wird das Executive Team leiten und dem Aufsichtsrat Bericht erstatten.

In Übereinstimmung mit der Ankündigung vom 29. Januar 2024 über die Einführung der Co-CEO-Funktion freut sich der Aufsichtsrat, mitzuteilen, dass Michiel Peters (*1966) am 1. August 2024 als Co-CEO und Vorsitzender des Executive Teams von Ebusco beginnen wird.

Michiel verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung als CEO und COO im breiteren industriellen Bereich, einschließlich vier Jahren als CEO von Vanderlande und sechs Jahren als CEO der Moba Group. Er begann seine Karriere bei McKinsey & Company. Peters hat einen Master-Abschluss in Angewandter Physik der Technischen Universität Delft und promovierte an der Technischen Universität Eindhoven.

Frank Meurs, der diese Rolle seit Januar interimistisch ausgefüllt hat, wird das Unternehmen zum 31. Juli 2024 verlassen. In den kommenden Wochen werden Frank Meurs und Michiel Peters engen Kontakt halten, um einen gründlichen Übergang sicherzustellen. Der Aufsichtsrat spricht Frank Meurs für sein Engagement während dieser Übergangsphase und seine Beiträge zum Unternehmen seinen Dank aus.

„Ich freue mich sehr, dass Michiel zu uns kommt und Ebusco gemeinsam mit mir leiten wird. Michiel hat mehr als 20 Jahre Erfahrung in der Führung von Industrieunternehmen, und ich bin zuversichtlich, dass wir mit dem neuen Executive Team in der Pole Position sind, um die Wachstumsstrategie umzusetzen.“

Peter Bijvelds, Gründer und Co-CEO von Ebusco

Quelle: Ebusco (Übersetzung: ChatGPT)

Bahn-Bündnis fordert europaweiten Aufbruch auf der Schiene

14 Unternehmen, Branchenverbände und Umweltorganisationen fordern in der heißen Phase des EU-Wahlkampfes einen europäischen Aufbruch für die klimafreundliche Schiene. In einer gemeinsamen Erklärung heißt es: „Wir erwarten vom Europäischen Parlament, der EU-Kommission und den EU-Mitgliedstaaten einen Aufbruch bei der EU-Rahmensetzung für eine Verlagerung von Investitionen und Verkehr auf die Schiene.“

Die EU müsse die Schiene sofort nach der Europawahl in den Mittelpunkt ihrer Gesetzgebung und Investitionsentscheidungen stellen. Es gehe darum, Attraktivität und Kapazität des Schienenverkehrs EU-weit massiv zu steigern. Die EU brauche bereits bis 2030 eine konsequente Verkehrsverlagerung auf die klimafreundliche Schiene, vorangetrieben durch konkrete Ziele, steigende Investitionen und optimierte Rahmenbedingungen für eine schnelle Umsetzung. Anders seien die Klimaziele in Deutschland und der EU nicht zu erreichen.

„Jahrzehntelang wurde die Schiene EU-weit kaputtgespart. Jetzt brauchen wir für das Erreichen der Klimaziele von der Politik einen Turbo bei der Reform der europäischen Rahmensetzung für den Umstieg in die Bahn.“

Lutz Weischer, Leiter des Berliner Büros von Germanwatch

Neben EU-Kommission und Europaparlament solle gerade Deutschland die Entwicklung zur Klimaneutralität im Verkehrssektor auf EU-Ebene vorantreiben, heißt es in der Erklärung. Darin schlagen die unterzeichnenden Organisationen ein Maßnahmenpaket aus konkreten Umsetzungsschritten vor, mit denen der Schienenverkehr zum Rückgrat einer klimafreundlichen europäischen Mobilität werden kann. Dazu gehören unter anderem:

  • Ausbau, Modernisierung und Digitalisierung des Schienenverkehrs müssen über einen Investitionsschub europaweit beschleunigt werden, für den mehr EU-Mittel leichter abrufbar sein müssen
  • Ein Masterplan für ein grenzüberschreitendes Zugnetz 2030 sowie einen Europatakt
  • Die Transformation muss nachhaltig finanziert werden, auch über den Abbau umweltpolitisch kontraproduktiver Subventionen im Verkehr
  • Zudem geht es um die Verlagerung von Güterverkehr auf die Schiene, die Gewinnung von Fachkräften und optimierte Regelwerke im Schienenbereich, die eine beschleunigte Modernisierung der Schiene vereinfachen und an den klima- und verkehrspolitischen Zielen ausgerichtet werden

„Der Bahnsektor sichert zukunftsfähige Arbeitsplätze und industrielle Wertschöpfung mit derzeit rund 550.000 Arbeitsplätzen und 50 Milliarden Euro Wertschöpfung jährlich alleine in Deutschland. Die EU muss jetzt den richtigen Rahmen für die schnelle Modernisierung, Digitalisierung und den Ausbau sowie die europäische Harmonisierung der Schiene setzen, damit diese ihre Rolle als Rückgrat einer nachhaltigen europäischen Mobilität und eines innovativen Wirtschaftsstandorts einnehmen kann.“

Sarah Stark, Hauptgeschäftsführerin, Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) e.V.

Die gemeinsame Erklärung von Bahnsektor und Zivilgesellschaft finden Sie hier zum Download.

Quelle: Allianz pro Schiene

Starkes Wachstum freut und fordert die RhB

Das Jahr 2023 war für die Rhätische Bahn (RhB) in vielerlei Hinsicht ein Rekordjahr. Noch nie durfte die Alpenbahn so viele Fahrgäste in ihren Zügen begrüßen. Die Spitzenwerte aus dem Jahr 2019 wurden teilweise deutlich übertroffen. Und auch das Investitionsvolumen stieg nochmals an. Für das Geschäftsjahr 2023 weist die RhB-Gruppe einen Gewinn von insgesamt 13 Millionen Franken aus.

Das Jahr 2023 brachte mit fast 16 Millionen Fahrgästen einen Rekord im Personenverkehr. Entsprechend positiv fiel die Ertragsentwicklung aus: Der Verkehrsertrag lag 19% über dem Vorjahr und erreichte CHF 118,2 Mio. Insbesondere der Bernina Express (neuer Rekord mit über 350 000 Fahrgästen) sowie die freizeit- und touristisch orientierten Linien trugen überdurchschnittlich zu dieser Entwicklung bei. Die Personenkilometer als Hauptindikator der Frequenzen nahmen stark zu. Insgesamt resultierte beim Personenverkehr ein hoher Gewinn von CHF 9,4 Mio. Der Kostendeckungsgrad stieg auf 55,9%.

Im Jahr 2023 wurden am Autoverlad Vereina mit 535 000 so viele Fahrzeuge transportiert wie noch nie. Im Segment Güterverkehr wurde ein Verlust von CHF 1,4 Mio. notiert. Gegenüber den Vorjahren konnte eine leichte Erhöhung der Verkehrserlöse inklusive interner Transporte verzeichnet werden. Die RhB Immobilien AG (inkl. Tochterfirma RhB Immobilien Obersee AG) schloss dank eines soliden Geschäftsverlaufs mit einem Gewinn von CHF 1,0 Mio. ab. Auch die Beteiligungen Glacier Express AG und Panoramic Gourmet AG (beide mit 50%-Anteil der RhB) konnten sehr erfreuliche Zahlen präsentieren.

Das Investitionsvolumen überstieg mit CHF 360 Mio. den Wert aus dem Jahr 2022 (CHF 327 Mio.) um rund CHF 33 Mio. In Substanzerhalt und Ausbau der Infrastruktur wurden CHF 227 Mio. investiert (Vorjahr: CHF 195 Mio.). Im Verkehr und in den übrigen Segmenten lagen die Investitionen wie im Vorjahr bei CHF 132 Mio., mit Ausgaben vor allem für die laufende Beschaffung der Capricorn-Triebzüge. Zur Finanzierung des laufenden Betriebs erhielt die RhB, auf Basis von Leistungs- und Abgeltungsvereinbarungen, von der öffentlichen Hand CHF 254 Mio. Zur vollständigen Finanzierung der Infrastruktur-Investitionen gewährte der Bund im Rahmen der Leistungsvereinbarung Infrastruktur eine weitere Aufstockung der bedingt rückzahlbaren Darlehen um fast CHF 142 Mio.

Der Start ins Jahr 2024 verlief ebenfalls gut, mit einer weiteren Zunahme der Nachfrage. Die mit den großen Investitionen einhergehende Erhöhung des zukünftigen Abgeltungsbedarfs wird laufend mit Bund und Kanton thematisiert. Gleichzeitig bleibt es eine große Aufgabe, die stark wachsende Nachfrage und die damit einhergehende steigende Belastung auf das Personal abzufedern.

Quelle: Rhätische Bahn AG

Bis zu 354 Solaris-Busse für Rom

Vor einigen Monaten erhielt Solaris den Zuschlag für die Lieferung von 110 Mild-Hybrid-Bussen an den Betreiber ATAC in Rom. In den letzten Tagen hat Solaris einen zweiten sehr bedeutenden Auftrag über die Lieferung von 244 CNG-Bussen erhalten. Bei maximaler Ausschöpfung der Optionen durch den Auftraggeber werden die Verträge einschließlich der Wartungsleistungen einen Wert von mehr als 200 Mio. € erreichen.

In den letzten Monaten hat Solaris bei einer Ausschreibung für die Lieferung von 110 Mild-Hybrid-Gelenkfahrzeugen das günstigste Angebot abgegeben. Das Ausschreibungsverfahren wurde von der Einkaufsgemeinschaft Gubielo Spa für das Transportunternehmen ATAC Roma durchgeführt. Das Angebot der Solaris Urbino 18, die mit der neuesten Generation von Mildhybridsystemen ausgestattet sind, erhielt die höchste Bewertung. Als Ergebnis der erfolgreichen Ausschreibung wird der Hersteller im Jahr 2024 110 neue Hybridfahrzeuge auf die Straßen von Rom liefern.

Vor wenigen Tagen haben Gubielo Spa und ATAC Roma einen Auftrag über Busse mit komprimiertem Erdgas, in der Branche CNG (Compressed Natural Gas) genannt, erteilt. Und hier erwies sich das Angebot von Solaris mit einer 12-Meter-Version des Urbino CNG als das günstigste. So werden in den Jahren 2024 und 2025 in der italienischen Hauptstadt auch 244 Solaris Urbino 12 CNG-Erdgasbusse zum Einsatz kommen. Die Bestellung sieht zudem eine Option vor, d.h. die Möglichkeit, die Anzahl der Fahrzeuge um weitere 78 Einheiten zu erhöhen. Hierüber kann der Auftraggeber in den nächsten Monaten entscheiden.

Neben der Lieferung der genannten Busse wird Solaris für die nächsten 10 Jahre auch Wartungsleistungen erbringen. Der Gesamtwert der Fahrzeuge und aller zusätzlichen Dienstleistungen beläuft sich auf über 200 Millionen Euro, sofern der Auftraggeber alle Optionen nutzt. Dies ist einer der größten Aufträge in der Geschichte des Unternehmens.

Die bestellten Busse werden nicht die ersten Solaris-Fahrzeuge in Rom sein. Zwischen 2003 und 2004 lieferte Solaris bereits 30 Oberleitungsbusse an den Betreiber ATAC. Darüber hinaus setzt Cotral mehr als 700 Solaris InterUrbino für den Regionalverkehr in den Vororten Roms ein.

Insgesamt hat Solaris bis heute mehr als 1.800 Fahrzeuge nach Italien, einem der wichtigsten Märkte des Unternehmens, geliefert.

Quelle: Solaris / Übersetzung: DeepL

Stadler KISS erobert den bulgarischen Markt

Das Ministerium für Transport und Kommunikation der Republik Bulgarien und Stadler haben einen Vertrag zur Lieferung von sieben Doppelstockfahrzeugen vom Typ KISS unterschrieben. Der Vertrag umfasst zusätzlich eine Option auf drei weitere Fahrzeuge, die 15-jährige Instandhaltung der Flotte sowie die Schulung des Betriebspersonals des Betreibers. Dies ist Stadlers erster Auftrag in Bulgarien und ein weiterer, bedeutender Verkaufserfolg am Balkan. Mit diesem Vertrag werden Stadler Fahrzeuge in 48 Ländern im Einsatz sein. Insgesamt konnten weltweit bisher rund 630 KISS-Doppelstockfahrzeuge verkauft werden.

Die vierteiligen Züge erreichen eine Geschwindigkeit von 160 km/h und verfügen über eine Kapazität von mindestens 300 Sitzplätzen. Das erste Fahrzeug soll innerhalb von 26 Monaten nach der Vertragsunterzeichnung an den Betreiber geliefert werden.

Der Minister für Transport und Kommunikation der Republik Bulgarien, Georgi Gvozdeykov, erklärte, dass die Beschaffung neuer Züge die Antwort auf die Notwendigkeit ist, das vorhandene Rollmaterial zu ersetzen, und im Zusammenhang mit der Verwirklichung der nachhaltigen Mobilitätsziele des Landes steht:

«Der Vertrag ist seit 20 Jahren die erste Bestellung neuer Züge in Bulgarien. Mit der Beschaffung modernster emissionsfreier Doppelstockfahrzeuge von Stadler werden wir nicht nur den Komfort des Bahnverkehrs für unsere Fahrgäste deutlich verbessern, sondern vor allem auch einen wesentlichen Beitrag zur Verwirklichung aktueller nachhaltiger Mobilitätsziele leisten.»

Die modernen Doppelstockzüge sind für den Betrieb mit einer Spurweite von 1435 mm ausgelegt und mit einem 25 kV/50 Hz-Stromversorgungssystem ausgestattet. Mindestens 10 % der Sitzplätze werden vorrangig zur Nutzung von Personen mit eingeschränkter Mobilität ausgelegt sein. Die elektrischen Fahrzeuge werden den TSI-Anforderungen für konventionelle Züge, den europäischen Normen sowie den Bestimmungen und Standards für die Bewegung und den Betrieb von Schienenfahrzeugen auf dem Territorium der Republik Bulgarien und den Bestimmungen des Internationalen Eisenbahnverbandes (UIC) entsprechen.

Die KISS-Fahrzeuge für Bulgarien werden im Stadler Polska Werk in Siedlce produziert, das zur Division Central Europe innerhalb der Gruppe Stadler gehört. Das Werk in Siedlce ist seit 2006 in Betrieb und beschäftigt über 1.000 Mitarbeiter. Rund 950 Fahrzeuge wurden bisher für Bahngesellschaften aus 17 europäischen Ländern produziert. Dazu zählen insbesondere auch die Balkanländer wie Slowenien, Serbien und Bosnien und Herzegowina. Stadler Polska hat KISS-Züge bereits erfolgreich in Slowenien und in der Slowakei eingeführt.

Quelle: Stadler

Jahresbilanz 2023: BVG bleibt auf Wachstumskurs und schließt 2023 positiv

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) blicken auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2023 zurück und bleiben auf Wachstumskurs. Das konnten die Aufsichtsratsvorsitzende, Senatorin Franziska Giffey, und der Vorstandsvorsitzende Henrik Falk am Freitag, 26. April 2024, gemeinsam bilanzieren. Nach der Sitzung des Kontrollgremiums stellten beide den BVG-Jahresabschluss 2023 vor. Unter dem Strich bleibt ein Jahresergebnis von 3,9 Millionen Euro. Damit ist die BVG wirtschaftlich gefestigt und geht solide in finanzpolitisch anspruchsvolle Jahre.

Die Zahlen des Jahresabschlusses zeigen, dass die Herausforderungen der Corona-Pandemie überwunden sind. Mit rund 1,1 Milliarden Fahrgastfahrten hat die BVG im vergangenen Jahr das Spitzenniveau des Jahres 2019 wieder erreicht. Deutlich draufgelegt hat Deutschlands größtes Nahverkehrsunternehmen bei den für die Fahrgäste gefahrenen Kilometern: Leisteten U-Bahn, Bus und Straßenbahn 2019, also vor Corona, bereits beeindruckende 132,4 Millionen sogenannte Nutzkilometer, waren es 2023 sogar 136,4 Millionen.

Auch dank des Booms durch das Deutschlandticket wuchs zugleich die Zahl der Stammkunden auf ein neues Allzeithoch. Zum Jahreswechsel verzeichnete die BVG insgesamt rund 1,2 Millionen Abonnenten, was in etwa der Einwohnerzahl Kölns entspricht. Über eine Milliarde Fahrgastfahrten zu realisieren, war nur mit einem Zuwachs bei den Mitarbeitenden möglich. Mit allein 2.400 internen und externen Einstellungen im Jahr 2023 ist die Konzernbelegschaft aktuell auf 16.100 Beschäftigte gewachsen.

Von 394 Millionen Euro im Vorjahr stiegen die Investitionen der BVG 2023 auf 475 Millionen Euro. Das Geld floss vor allem in Infrastrukturprojekte und neue Fahrzeuge – kommt also ganz unmittelbar den Fahrgästen zugute. Das soll auch für ein weiteres Zukunftsvorhaben gelten, das der Aufsichtsrat heute auf den Weg gebracht hat: Das Kontrollgremium genehmigte die Vergabe zum Umbau der Signaltechnik für den künftig teilautomatisierten Betrieb der Linien U5 und U8. Das „Zauberwort“ bei der U-Bahn heißt CBTC, Communication-Based Train Control. Mit dieser Technik kann die Leistungsfähigkeit der U-Bahn um bis zu 30 Prozent gesteigert werden. Laut aktuellem Plan wird der CBTC-Betrieb auf der U5 im Jahr 2029 und auf der U8 im Jahr 2032 starten.

Viele betrieblichen Kennzahlen gibt es auch im neuen Zahlenspiegel der BVG. Der komplette Geschäftsbericht für das Jahr 2023 ist hier verfügbar.

Quelle: BVG

ÖBB-Bilanz 2023: Solides Plus trotz Abschwung und hoher Inflation

Die ÖBB haben sich trotz Energiekrise, hoher Inflation und Wirtschaftsabschwung im Geschäftsjahr 2023 wirtschaftlich gut behaupten können. Hauptverantwortlich dafür ist die positive Fahrgastentwicklung. Insgesamt konnte der ÖBB Konzern im Jahr 2023 ein solides Plus erwirtschaften – das Ergebnis vor Steuern (EBT) beträgt 111,6 Mio. Euro. Es liegt um 42,2 % unter 2022 (193,2 Mio. Euro), wobei das Ergebnis aufgrund eines Sondereffekts im Jahr 2022 schwer vergleichbar ist.

„Es ist uns gelungen, trotz der wirtschaftlich herausfordernden Situation ein stabiles Plus zu erarbeiten. Das verdanken wir nicht zuletzt unseren Fahrgästen. In Österreich sind noch nie so viele Menschen mit der Bahn und dem Bus gefahren. Ich freue mich sehr über diesen Zustrom und Zuspruch.“

ÖBB CEO Andreas Matthä

Nach der Coronapandemie hat sich die Nachfrage nach Mobilitätsdienstleistungen schneller und deutlicher erholt, als das prognostiziert war. Im Jahr 2023 wurden in Summe 493,6 Mio. Fahrgäste von den ÖBB transportiert, eine Steigerung von 10,5 % im Vergleich zum Vorjahr (2022: 446,9 Mio.) und mehr als je zuvor in der 100jährigen Geschichte der ÖBB. Im Nahverkehr haben die ÖBB 231,7 Mio. Fahrgäste auf der Schiene transportiert, ein Plus von 10 % (2022: 210,7 Mio.), im Fernverkehr waren es 46,5 Mio. Menschen, ein Zuwachs von 11,2 % im Vergleich zum Jahr 2022 (2022: 41,8 Mio.) und ein Plus von 21,7 % im Vergleich zum Jahr 2019. Auch der ÖBB-Postbusverkehr ist um 10,8 % auf 215,4 Mio. Fahrgäste (2022: 194,4 Mio.) gewachsen.

So erfreulich die Fahrgastentwicklung ist, hat die Pünktlichkeit naturgemäß unter den steigenden Passagierzahlen gelitten: Sie lag 2023 bei 95,0 % im Gesamtsystem (2022: 95,5 %). Im Nahverkehr lag die Pünktlichkeit bei 95,7 % (2022: 96,1 %) und im Fernverkehr bei 80,3 % (2022: 81,4 %). Mit diesen Werten zählen die ÖBB trotzdem zu den pünktlichsten Bahnen in Europa.

Eine Rekordsumme von 4,5 Mrd. Euro investierte der Konzern 2023 (2022: 3,9 Mrd. Euro) in die Bahninfrastruktur und in die Modernisierung und den Ausbau ihrer Flotte. Im Bereich Schieneninfrastruktur sind besonders der Ausbau der Süd- und Weststrecke, die weitere Elektrifizierung von Regionalbahnen und die Modernisierung und Errichtung von Bahnhöfen und Park&Ride-Anlagen zu erwähnen.

Der ÖBB-Konzern zählt zu den größten Arbeitgebern Österreichs. Per 31.12.2023 waren konzernweit im In- und Ausland 45.041 (2022: 44.369) aktive Mitarbeiter (Köpfe, inkl. Lehrlinge) beschäftigt. Das ist ein Anstieg von 672 Mitarbeitern. Für 2024 sucht der Konzern weitere 3.500 Mitarbeiter, um den laufenden Generationswandel zu stemmen.

„Wir rechnen damit, dass der “Bahnboom” auch 2024 weiter anhält. Wir wollen die ÖBB der steigenden Nachfrage entsprechend ausbauen und wachsen. Wachstumfelder bieten der Mikro-Verkehr oder Software-Lösungen, aber auch der Güter- und Nahverkehr im Ausland.“

CEO Andreas Matthä

Der Geschäftsbericht inkl. Nachhaltigkeitsbericht 2023 kann hier heruntergeladen werden: https://presse.oebb.at/de/oebb-bilanz-2023

Quelle: ÖBB