BUS2BUS 2024: Mehr Busse, mehr Aussteller, mehr Internationalität

Ab dem 24. April 2024 zeigt die BUS2BUS 2024 in Berlin die neuesten Trends der Bus- und Zulieferindustrie. Über 140 Unternehmen aus 20 Ländern präsentieren unter dem Motto „Die Zukunft ist unser Antrieb!” innovative und nachhaltige Mobilitätslösungen. Mobilitätswende, KI und die Zukunft der Bustouristik – das sind die Themen, die die Busbranche aktuell besonders beschäftigen und die am 24. und 25. April 2024 auf der BUS2BUS in Berlin diskutiert werden.

Auf der Fachmesse präsentieren 140 Unternehmen – das ist ein Plus von 40 Prozent – aus 20 Ländern ihre Produkte, Dienstleistungen und technischen Lösungen für den Nahverkehr, die Langstrecke und die Bustouristik. Der Anteil internationaler Aussteller liegt in diesem Jahr bei 38 Prozent und ist damit so hoch wie nie zuvor. Die BUS2BUS 2024 belegt außerdem eine wesentlich größere Fläche und nutzt mit dem hub27 die größte und modernste Halle des Berliner Messegeländes.

Das Fachpublikum kann auf der BUS2BUS 2024 eindrucksvoll erleben, dass die Mobilitätswende in vollem Gange ist. Mehr als 30 Fahrzeuge, ausgestattet mit klimafreundlichen Antrieben – darunter die neuesten Batteriebusse, Hybridbusse und Brennstoffzellenbusse – stehen zum Anschauen, Mitfahren und Selberfahren bereit. Unter den ausgestellten Bussen sind einige Premieren und Weltpremieren.

Eröffnet wird die BUS2BUS am 24. April 2024 mit einem Messerundgang von Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing. Im Anschluss spricht er im Future Forum über die Mobilität in Deutschland und eröffnet die bdo Politik-Talks. Das Future Forum ist eine von zwei Bühnen der BUS2BUS, auf denen mehr als 100 internationale Speaker in 60 Panels und Präsentationen Lösungen für die aktuellen Herausforderungen der Mobilitätsbranche aufzeigen.

Das Bühnenprogramm des Future Forums startet am Mittwoch mit einer Keynote von Prof. Justus Haucap von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Er geht auf die Bedeutung der Mobilität für die Gesellschaft und die Finanzierung der Verkehrs- und Energiewende ein, sowie die Eigenverantwortlichkeit von Unternehmen und die Rolle des Staates im Kontext von Subventionen. Auch der zweite Tag des Future Forums beginnt mit einer spannenden Keynote: KI-Experte Bilal Zafar wirft einen Blick auf die Chancen und Risiken von Künstlicher Intelligenz für die Busbranche. Autonomes Fahren, zielgenaue Kundenansprache oder Fahrzeugüberwachung sind nur einige Aspekte, bei denen KI technologischen Fortschritt verspricht.

Den Dialog zwischen den verschiedensten Akteuren der Mobilitätsbranche fördert die BUS2BUS mit ihrer neuen Networking Area, auf der sich unter anderem das Young Mobility Network und Women in Mobility präsentieren, und der Startup Area, auf der zwölf junge und innovative Unternehmen ihre Angebote vorstellen.

Quelle: Messe Berlin

Neuer Vertrag für die S-Bahn Köln

Die DB Regio AG bleibt für neun weitere Jahre Betreiberin der S-Bahn Köln. Die beiden Aufgabenträger für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV), Zweckverband go.Rheinland und Verkehrsverbund Rhein-Ruhr AöR (VRR), sorgen dafür, dass die Fahrten in der Rheinmetropole und den umliegenden Regionen künftig noch moderner und komfortabler werden. Denn mit dem neuen S-Bahn-Vertrag bringt DB Regio NRW ab Ende April erste vollständig modernisierte Züge aus der Baureihe „ET 424“ auf die Schiene – und damit im Rahmen des weltweit renommierten „German Design Award 2024“ ausgezeichnete Fahrzeuge.

„Durch das Redesign hauchen wir den Fahrzeugen neues Leben ein und halten sie noch etliche Jahre mit einer guten Ausstattung im Betrieb. Und damit fängt das neue Zeitalter für die S-Bahn Köln erst an. Noch in diesem Jahr wollen wir gemeinsam mit dem VRR den Herstellerauftrag für die Neufahrzeuge vergeben. Diese werden ab Ende der 2020er Jahre sukzessive in den Betrieb gehen.“

go.Rheinland-Geschäftsführer Michael Vogel

„Die modernisierten Fahrzeuge versprechen mehr Komfort für die Fahrgäste und eine größere Betriebsqualität. Wenn alle 123 für das Redesign vorgesehenen Fahrzeuge bis Ende 2026 modernisiert sind, werden all jene Menschen, die auf den S-Bahn-Strecken im Rheinland unterwegs sind, noch besser reisen. Ebenso werden sie auch auf der S 11 bis ins Ruhrgebiet verkehren.“

VRR-Vorstandssprecher Oliver Wittke

Die grunderneuerten Fahrzeuge haben die Jury des „German Design Award“ dabei nicht nur aufgrund ihrer ansprechenden Außengestaltung überzeugt, sondern vor allem dank des vollständig modernisierten Innenraums, der die Züge fast zu Neufahrzeugen werden lässt. Das Zuginnere ist völlig neu gestaltet. So gibt es etwa für Fahrräder, Rollstühle, Kinderwagen und Gepäck mehr Platz. Große und moderne Displays informieren die Fahrgäste detaillierter über ihre Fahrt. Zudem profitieren die Fahrgäste künftig auch von W-LAN und USB-Steckdosen. So setzen die Projektpartner mit den 24 Zügen, die bis 2025 nach und nach zum Einsatz kommen sollen, neue Maßstäbe auf den Kölner S-Bahn-Linien.

Die Züge für den Einsatz auf den Linien der S-Bahn Köln zu modernisieren, ist auch besonders nachhaltig. Die äußerst zuverlässigen Fahrzeuge aus den Baujahren 1999/2000 waren noch bis Juni 2022 bei der S-Bahn Hannover unterwegs und sind noch längst nicht am Ende ihres Lebenszyklus. Die modernisierten Fahrzeuge der Baureihe „ET 424“ sind damit ein wichtiger Baustein auf dem Weg zur umfassenden Modernisierung der S-Bahn Köln. Sie lösen alte Züge der Baureihe „ET 420“ nach und nach ab. Fahrgäste erkennen die neuen Züge an der rot-silbernen Außengestaltung, durch die sich die Fahrzeuge von anderen Bestandsfahrzeugen abheben. Durch die auffällige Außenlackierung der Baureihe „ET 424“ soll der Fahrgast außerdem auf den teilweise im S-Bahn-Netz vorhandenen Höhenunterschied der Züge dieser Baureihe zur vorhandenen Bahnsteigkante beim Ein- und Ausstieg optisch besonders hingewiesen werden. Die Umsetzung des neuen Verkehrsvertrags wird für die Kölner auf den Strecken des S-Bahn-Netzes somit direkt sichtbar.

Und es bleibt nicht bei den Fahrzeugen der Reihe „ET 424“: Auch die Fahrzeugreihen „ET 422“ und „ET 423“, die bereits im S-Bahn-Netz Köln mit insgesamt 99 Fahrzeugen unterwegs sind, sollen in den kommenden Jahren nach dem Vorbild der „ET 424“ modernisiert werden. Insgesamt investieren die Aufgabenträger go.Rheinland und VRR rund 350 Millionen Euro in die Modernisierung der drei Fahrzeugreihen.

Quelle: go.Rheinland GmbH

Siemens Mobility rüstet S-Bahn-Netz in Kopenhagen für automatisierten Betrieb hoch

Siemens Mobility wird das gesamte 170 Kilometer lange S-Bahn-Netzwerk in Kopenhagen auf die höchste Automatisierungsstufe (GoA4) hochrüsten, um bereits mit der ersten Projektphase im Jahr 2030 einen fahrerlosen Zugbetrieb zu ermöglichen. Entsprechende Verträge für die erforderliche Signaltechnik für Züge und Streckenausrüstung wurden kürzlich mit Banedanmark (BDK) und DSB unterzeichnet. Der Einsatz von GoA4 ermöglicht es dem Betreiber, die Anzahl der Züge im gesamten System zu erhöhen, das Passagiererlebnis weiter zu verbessern, eine hohe Pünktlichkeitsrate zu gewährleisten und das Netzwerk zukunftssicher zu machen. Die neuen Verträge haben ein Gesamtvolumen von etwa 270 Millionen Euro und bauen auf dem ursprünglichen Vertrag von 2011 auf, der das Kopenhagener S-Bahn-Netzwerk bereits mit dem Communications-Based Train Control System (CBTC) erfolgreich modernisierte.

“Wir freuen uns, diesen Vertrag für das CBTC-GoA4-Upgrade abzuschließen, das ein sehr wichtiger Bestandteil unseres Programms “Future S-Bahn” ist. Die Kopenhagener S-Bahn ist bereits heute ein gut funktionierendes Bahnsystem, das den Großraum Kopenhagen bedient. Mit der Umsetzung des Programms “Future S-Bahn” wird es sich zu einem der weltweit größten und komplexesten vollautomatisierten Massentransportsysteme entwickeln, das einen noch besseren Service für unsere Fahrgäste bietet. Dies geschieht nicht nur durch eine höhere Frequenz für eine erhöhte Kapazität und verbesserte Zugverbindungen während der Nebenverkehrszeiten, sondern auch durch eine schnellere Wiederherstellung bei Störungen und bessere Möglichkeiten, den Verkehr kurzfristig an die Nachfrage anzupassen. “

Jürgen Müller, Leiter Strategie & Zugtechnik bei DSB

Das CBTC GoA4-Technologie-Upgrade wird in fünf Phasen durchgeführt, um sicherzustellen, dass der Zugverkehr in Kopenhagen möglichst wenig beeinträchtigt wird. Darüber hinaus beinhalten die neuen Vereinbarungen die Ausstattung der beiden Depots in Hundige und Høje Taastrup mit funkbasierten Kommunikationssystemen, die die technische Erreichbarkeit aller Züge erweitern. Außerdem wird die Zugleittechnik um neue flexible Dispositions¬funktionen erweitert, um zukünftig einen noch reibungsloseren Betrieb zu gewährleisten.

Im Kernnetzwerk der S-Bahn fahren pro Stunde bis zu 84 Züge auf sieben Linien und transportieren jährlich über 100 Millionen Fahrgäste an insgesamt 88 Stationen. Das S-Bahn-System in Kopenhagen spielt eine entscheidende Rolle im öffentlichen Verkehrsnetz der Stadt und befördert täglich rund 350.000 Fahrgäste. Diese Zahl wächst stetig, da sich der Großraum um die dänische Hauptstadt ausdehnt und mittlerweile mehr als ein Fünftel der Bevölkerung Dänemarks umfasst. Die Modernisierung des Netzwerks, um zukünftig den fahrerlosen Zugbetrieb zu ermöglichen, wird der Stadtentwicklung mit wachsender Bevölkerung gerecht.

Quelle: Siemens Mobility

VDV NRW bestätigt Vorsitzenden Ulrich Jaeger im Amt

Im Rahmen ihrer Frühjahrstagung am 18. April 2024 in Dortmund hat die VDV-Landesgruppe NRW ihren Vorsitzenden Ulrich Jaeger, Vorstand der DSW21 Dortmunder Stadtwerke AG, einstimmig wiedergewählt und damit für weitere drei Jahre im Amt bestätigt.

Das Vorstandsmitglied Christian Betchen, Geschäftsführer der KSW Kreisbahn Siegen-Wittgenstein GmbH, wurde ebenfalls einstimmig zum stellvertretenden Vorsitzenden für den Bereich Eisenbahngüterverkehr gewählt und folgt damit auf Wolfgang Birlin, der aus dem Vorstand der Landesgruppe ausgeschieden war. Darüber hinaus hat die Mitgliederversammlung sechs weitere Personen einstimmig neu in den Landesvorstand gewählt:

Neu im Vorstand ist Detlef Berndt, Geschäftsführer der Westfälischen Verkehrsgesellschaft mbH, Münster, der Westfälischen Landes-Eisenbahn GmbH, Lippstadt, und weiterer Bahngesellschaften der WVG-Gruppe. Detlef Berndt verstärkt den Bereich Schienengüterverkehr im Vorstand der Landesgruppe.

Auch Michael Feller, Vorstand der Ruhrbahn GmbH, Essen, wurde neu in den Landesvorstand gewählt. Michael Feller ist seit 2013 Vorstand bei der Ruhrbahn und seit 2021 zusätzlich Arbeitsdirektor und verstärkt die Sparten Tram und Bus im Landesgruppenvorstand.

Ebenfalls neu gewählt wurde Dr. Marcel Frank. Der Geschäftsführer der RVK Regionalverkehr Köln GmbH ist seit 2009 in unterschiedlichen Unternehmen der Verkehrsbranche aktiv und seit Ende 2020 Geschäftsführer der RVK. Im Landesgruppenvorstand vertritt er die Bus-Sparte und insbesondere die im Regionalverkehr tätigen Busunternehmen.

Annette Grabbe, Sprecherin des Vorstands, Finanzvorständin und Arbeitsdirektorin bei der Rheinbahn AG, Düsseldorf, wurde ebenfalls neu in den Landesgruppenvorstand gewählt. Aus der Energiewirtschaft kommend ist sie seit April 2023 bei der Rheinbahn und vertritt im Landesgruppenvorstand die Sparten Tram und Bus.

Neu in den Vorstand gewählt wurde außerdem Karin Schnake, kaufmännische Leiterin der moBiel GmbH, Bielefeld. Sie ist seit über 20 Jahren für die moBiel GmbH tätig. Im Landesgruppenvorstand verstärkt sie die Sparten Tram und Bus.

Als Vertreter in den Verwaltungsrat Tram des VDV und damit zugleich als Mitglied des Landesgruppenvorstands hat die Mitgliederversammlung Jörg Filter, Vorstand Personal, Betrieb und Infrastruktur der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen Aktiengesellschaft, gewählt. Er ist seit knapp 30 Jahren für die BOGESTRA tätig und bekleidet dort seit 2001 verschiedene Führungspositionen.

Neben Ulrich Jaeger wurden auch Joachim Künzel, Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL), Unna, Frederik Ley, DB Regio, Region NRW, Düsseldorf, Michael Vogel, Verkehrsverbund Rhein-Sieg GmbH, Köln, und Anja Wenmakers, Stadtwerke Bonn Verkehrs-GmbH, einstimmig als Vorstandsmitglieder für weitere drei Jahre in ihren Ämtern bestätigt.

Quelle: VDV Landesgruppe Nordrhein-Westfalen

Hessens Busunternehmer warnen vor einem weiteren Ausdünnen der Fahrpläne

Vor weiteren Einschränkungen im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) warnt der Landesverband Hessischer Omnibusunternehmen (LHO).

„Wenn sich eine wachsende Zahl von Städten aus Finanznot gezwungen sieht, ihre Bus-Fahrpläne auszudünnen, kann die erhoffte Verkehrswende nicht gelingen.“

LHO-Vorsitzender Karl Reinhard Wissmüller

Wissmüller verwies auf Hessens Landeshauptstadt Wiesbaden, wo die Verkehrsgesellschaft („Eswe“) das Angebot an Busfahrten unter Hinweis auf steigende Kosten und die aktuelle wirtschaftliche Lage bereits massiv gekürzt hat.

„Mit einer drastischen Reduktion von Busfahrten an Sonn- und Feiertagen sowie im Abendverkehr wird es nicht gelingen, mehr Menschen zum Umstieg auf den umweltfreundlichen Nahverkehr zu bewegen. Wenn der Umstieg hin zu klimafreundlicher Mobilität in Hessen funktionieren soll, brauchen wir nicht weniger, sondern deutlich mehr gut vernetzten Busverkehr“, so der LHO.

Wenn Städte und Landkreise im ÖPNV moderne Fahrzeuge und emissionsfreie Flotten erwarten, müsse mit Bund und Ländern auch eine langfristig sichere Finanzierung auf den Weg gebracht werden. Die bei der Verkehrsministerkonferenz diskutierte dauerhafte Finanzierungszusage für das Deutschlandticket müsse die – mit steigenden Kosten und Investitionen für modernere Fahrzeuge und Infrastruktur verbundenen – Herausforderungen langfristig absichern.

In Deutschland fehlt es Busunternehmen nach den Worten Wissmüllers an verlässlichen Rahmenbedingungen: „Einmal getroffene Entscheidungen werden kurzfristig revidiert – Planungen von Unternehmen stehen auf der Kippe. Busunternehmen benötigen aber eine langfristige und planbare Finanzierungsgrundlage.“

Im Koalitionsvertrag der neuen Landesregierung Hessens sei die Absicht formuliert, die Verkehrsverbünde mit einer besseren Finanzierung aus Landesmitteln auszustatten. Dies könne der LHO nur unterstützen: „Die Mittel müssen erhöht werden, um den ÖPNV auf Dauer verlässlich zu halten und Leistungskürzungen zu vermeiden, die vor allem für Fahrgäste – aber auch für Busunternehmen – nachteilig sind.“

Ein Problem bleibe der Mangel an Busfahrern. Laut einer aktuellen Studie müssten deutschlandweit bis 2030 bis zu 65.000 Fahrer gewonnen werden, um die altersbedingt Ausscheidenden zu ersetzen. Bei einem Ausweiten des ÖPNV-Angebots mit dem Ziel einer “Verdoppelung der Fahrgastzahlen” würden sogar bis zu 90.000 zusätzliche Fahrer benötigt. Für ein gutes Angebot im ÖPNV und im Reiseverkehr sei die Branche auf ausreichend Personal angewiesen: Deshalb begrüßt der Verband Aktivitäten des Hessischen Verkehrsministeriums, den Runden Tisch „Fachkräftesicherung im Busverkehr“ wieder zu reaktivieren. Wichtig werde zudem sein, die im europäischen Vergleich hohen Führerscheinkosten zu senken. Auch beim Anerkennen von Führerscheinen aus Drittstaaten und der Zulassung weiterer Fremdsprachen bei der Führerscheinausbildung und der Qualifikationsprüfung gebe es Möglichkeiten, dem Mangel beim Fahrpersonal gegenzusteuern.

Quelle: LHO

LVB wächst deutlich – Bundesweit Spitze bei Fahrgastentwicklung

Wie das statistische Bundesamt berichtete, wuchs bundesweit im Jahr 2023 das Fahrgastaufkommen im öffentlichen Personennahverkehr auf fast 10,9 Milliarden Fahrgäste. Damit lag das Durchschnittniveau jedoch weiterhin 8 Prozent unter dem Vor-Corona-Niveau von 2019. Die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) verzeichneten im Gegensatz zu anderen Regionen massive Zuwächse, auch durch Angebotsverbesserungen, und konnten so 2023 das Vor-Corona-Niveau sogar übertreffen.

Im 4. Quartal 2023 setzte sich die positive Fahrgastentwicklung fort: Es wurden mit 41,9 Millionen so viele Personen befördert wie noch nie in einem vierten Quartal seit Beginn der automatischen Fahrgastzählung in den 1990er Jahren. Bereits das dritte Quartal 2023 war ein Rekordquartal im Vergleich aller 3. Quartale. Daher liegt das Jahresergebnis mit 153,3 Mio. Fahrgästen deutlich über dem Planwert. Somit haben die LVB bei den Fahrgastzahlen wieder das Vor-Corona-Niveau erreicht, nur in den Jahren 2017 und 2018 wurden mehr Fahrgäste gezählt. Im Jahr 2024 setzt sich der Wachstumstrend fort, der Januar 2024 lag bereits über den Erwartungen.

Insgesamt konnten die LVB beim Deutschland-Ticket bereits 156.800 Abschlüsse verzeichnen. Davon sind 35 Prozent Stammkunden, die aus einem anderen Produkt wechselten und rund 101.000 sind Neuabschlüsse. Der Deutschlandticket-Kundenbestand bei den LVB für April liegt aktuell bei 134.500 und nimmt kontinuierlich weiter zu.

Mit dem Beschluss zum Liniennetz der Zukunft im Dezember 2023, auf Basis der vom Stadtrat verabschiedeten Mobilitätsstrategie und des Nahverkehrsplans, beschloss der Leipziger Stadtrat 17 Prozent mehr Leistung anzubieten. Bereits mit dem neuen Jahr 2024 konnten die LVB deswegen das Angebot im Nordraum für den Wirtschaftsverkehr neu ordnen. Hier ist unter anderem die neue Buslinie 84 unterwegs.

Mit der Buslinie 71 ist seit Februar 2024 eine weitere neue Buslinie in Leipzig unterwegs. Gleichzeitig erweiterten die LVB den 10-Minuten-Takt für die Leipziger. Weitere Angebotsverbesserungen sind bis 2026 geplant. Eine Übersicht finden Sie hier. Damit wollen die LVB auch u.a. das On-Demand-Angebot Flexa weiter ausbauen.

Quelle: LVB

Denkwerkstatt appelliert an Verkehrspolitik und fordert mehr Beteiligung junger Menschen

Am 17. und 18. April tagt die Verkehrsministerkonferenz. Aus diesem Anlass appellieren die Mitwirkenden der Denkwerkstatt „Jugendgerechte Mobilitätspolitik“ an die politisch Verantwortlichen auf allen Ebenen, die Interessen junger Menschen in der Verkehrspolitik künftig stärker zu berücksichtigen. Sie müssen auch an Planung und Umsetzung beteiligt werden.

„Junge Menschen sind darauf angewiesen, dass ihr Mobilitätsbedarf politisch mitgedacht und berücksichtigt wird. Die Verkehrspolitik muss sie beteiligen, um nachhaltige, sichere und bezahlbare Mobilität zu ermöglichen!“

Anika Meenken, Sprecherin des ökologischen Verkehrsclubs VCD für Radverkehr und Mobilitätsbildung

Die Mitwirkenden der Denkwerkstatt haben Herausforderungen und Lösungsansätze für jugendrelevante Mobilitätsthemen festgehalten. Junge Menschen erwarten, dass die Mobilitätspolitik im Einklang mit den planetaren Grenzen gestaltet wird und die deutschen Klimaziele auch im Verkehrssektor eingehalten werden. Zudem wollen sie sicher, selbstständig und zuverlässig ihre Wohn- und Freizeitorte erreichen – unabhängig von ihren Eltern.

Dafür braucht es einen günstigen und zweckdienlichen ÖPNV ebenso wie eine gut ausgebaute Rad- und Fußwegeinfrastruktur und klug verschränkte Mobilitätssysteme. Die Interessen aller jungen Menschen müssen berücksichtigt werden, auch auf dem Land. Unerlässlich hierfür ist ihre Beteiligung an den Planungs- und Umsetzungsprozessen in Kommunen, Land und Bund, wenn die Weichen für die kommenden Jahrzehnte gestellt werden.

Der vollständige Appell „Jugendinteressen in der Verkehrspolitik berücksichtigen: Mobil sein und ankommen – jetzt und in Zukunft!“ ist online verfügbar unter www.jugendgerecht-mobil.de. Der VCD hat zum Start der Kampagne das Forderungspapier „Jung und Mobil“ veröffentlicht, um auf den besonderen Mobilitätsbedarf junger Menschen hinzuweisen und ihre Forderungen zu unterstreichen. Einen Blogartikel und das Papier finden Sie auf der Internetseite des VCD. Der Verband sammelt dort auch bis Ende Mai verkehrspolitische Forderungen junger Menschen, um ihnen eine Stimme zu geben.

Quelle: VCD Verkehrsclub Deutschland e.V.

Zwei Jahre WienMobil Rad: Über zwei Millionen Kilometer geradelt

Zwei Jahre sind die WienMobil Räder auf den Straßen unterwegs und nicht mehr aus dem Stadtbild wegzudenken. 3.000 Räder an 240 Standorten können in ganz Wien ausgeliehen werden. Das Bikesharing-Angebot ist flächendeckend in allen 23 Bezirken vorhanden und wird zusätzlich temporär bei Events eingesetzt. Ein Teil der Radflotte verfügt über einen Kindersitz, damit auch Kleinkinder mitfahren können.

Bei den Nutzern kommt das Bikesharing-Angebot der Wiener Linien gut an: 215.000 Kunden haben sich seit dem Start im April 2022 registriert, nach dem ersten Jahr waren es 93.000. Insgesamt wurden über 2,7 Millionen Kilometer mit den Leihfahrrädern zurückgelegt. Im ersten Jahr zählte man 300.000 Ausleihen, im zweiten Jahr bereits 794.000. Insgesamt wurden die Räder 1.094.000 Mal seit dem Start ausgeliehen. Die beliebtesten Stationen liegen zentral und sind an wichtigen Verkehrsknotenpunkten zu finden. Die Top-Station ist jene beim Hauptbahnhof mit ca. 29.000 Ausleihen seit Beginn.

Laut Modal Split erledigen die Wiener ihre täglichen Wege zu 32% mit den Öffis, 32% zu Fuß und 10% mit dem Rad. Somit setzen 74% der Wiener auf umweltfreundliche Fortbewegungsmittel. Zwar startet die Radsaison im Frühling, der beliebteste Monat mit den meisten Ausleihen ist aber der Juli. Der beliebteste Wochentag: Sonntag. WienMobil Räder tragen nicht nur zur Gesundheit bei, sondern tun auch der Umwelt etwas Gutes. Wäre man dieselben Kilometer mit dem Auto gefahren, hätte man 590.490 Kilogramm CO2-Äquivalente ausgestoßen. Mit dem Leipziger Anbieter nextbike setzen die Wiener Linien auf einen erfahrenen Partner für den Betrieb des Bike-Sharing Systems.

“WienMobil Rad hat sich in den vergangenen zwei Jahren sehr gut entwickelt und ist zu einem unverzichtbaren Bestandteil der Wiener Infrastruktur und des öffentlichen Nahverkehrs geworden. An dem System zeigt sich deutlich, wie wichtig eine attraktive Einbindung in das öffentliche Nahverkehrsnetz ist, um die Verkehrswende zu unterstützen.”

Marco Weigert, Director Business Strategy und verantwortlich für nextbike in Österreich

Wiens Radinfrastruktur wächst weiter, alleine dieses Jahr investiert die Stadt Wien in 46 Projekte und baut fast 20 Kilometer neue Radwege. Und auch die WienMobil Rad-Flotte hat Zuwachs bekommen. Neun E-Lastenräder ergänzen das Angebot, sie können in den Stadtentwicklungsgebieten The Marks (1030), Nordbahnhof (1020) und Am langen Felde (1220) ausgeliehen werden. Bis Jahresende kommen zwei weitere Lastenräder dazu.

Quelle: Stadt Wien

Umfrage: Hälfte aller Bayern nutzt wieder den Regional- und S-Bahn-Verkehr

Der Bahnverkehr in Bayern hat sich 2023 von den Auswirkungen der Corona-Pandemie weitgehend erholt: Erstmals seit 2019 war wieder die Hälfte der Einwohner Bayerns mehrmals pro Jahr mit dem Regionalzug oder mit der S-Bahn unterwegs. Bis auf Unterfranken hat die Nutzung im vergangenen Jahr in allen bayerischen Regierungsbezirken zugelegt. Besonders ausgeprägt war dabei der Anstieg in den ostbayerischen Regierungsbezirken Niederbayern und Oberpfalz. Eine wichtige Rolle scheint dabei das Deutschlandticket gespielt zu haben. 95 Prozent aller Fahrgäste in Bayern, die es bereits genutzt haben, bewerten das Deutschlandticket positiv. Das hat eine repräsentative Umfrage der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) ergeben, die den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr plant, finanziert und kontrolliert.

Regional betrachtet wuchs in Niederbayern und der Oberpfalz insbesondere der Anteil der Menschen deutlich, die eher sporadisch mit dem Regionalzug oder der S-Bahn unterwegs sind, das heißt ein paar Mal im Jahr. Oberfranken verzeichnete den deutlichsten Anstieg bei jenen Fahrgästen, die mindestens wöchentlich mit dem Schienenpersonennahverkehr unterwegs sind. Der Anteil der Vielnutzer stieg dort von fünf Prozent im Jahr 2022 auf neun Prozent im Jahr 2023. In Oberbayern und Mittelfranken mit den Ballungsräumen München und Nürnberg fiel der Anstieg dagegen geringer aus. Beide Regierungsbezirke liegen bei der Nutzung des SPNV aber weiterhin mit deutlichem Abstand vor den anderen Regionen Bayerns.

Beigetragen zum wachsenden Anteil der SPNV-Nutzer in Bayern hat das im Mai 2023 eingeführte Deutschlandticket samt dem vom Freistaat vier Monate später zusätzlich etablierten Ermäßigungsticket. In Bayern kennt das Deutschlandticket praktisch jeder (95 Prozent). Insgesamt 20 Prozent aller Befragten hatten es zum Umfragezeitpunkt im Herbst bereits genutzt, zwölf Prozent dauerhaft, acht Prozent kauften es immerhin gelegentlich. Vier Prozent haben ihre bisherige Zeitkarte für den ÖPNV in ein Deutschlandticket umgewandelt. Das Potenzial an Abonnenten scheint aber noch nicht ausgeschöpft zu sein: Weitere sieben Prozent gaben an, das Deutschlandticket noch kaufen zu wollen.

Die Umfrage wurde Ende 2023 vom Berliner Marktforschungsinstitut Info im Auftrag der BEG durchgeführt und umfasste 2.800 telefonische Interviews mit Einwohnern in Bayern ab 14 Jahren. Um zusätzliche bayernspezifische Markterkenntnisse zu erhalten, lässt die BEG eine solche Umfrage seit 2005 durchführen – zunächst im Zwei-Jahres-Rhythmus, seit 2017 jährlich.

Quelle: BEG

Plasser & Theurer setzt weiter auf Innovation

Seit der Firmengründung vor über 70 Jahren entwickelt Plasser & Theurer Bahnbau-Technologien für die Zukunft. Über 10.000 Patente wurden seit 1953 angemeldet, mehr als 2.500 davon sind noch aufrecht. Die jüngst im Jahresbericht des Österreichischen Patentamtes veröffentlichten Zahlen beweisen eindrucksvoll, dass das Unternehmen weiterhin seinem Leitgedanken folgt und auf Innovation setzt: 2023 belegte der Technologieführer Platz drei im österreichweiten Ranking.

2023 wurden beim österreichischen Patentamt insgesamt 2.242 Erfindungen angemeldet, ein leichter Anstieg gegenüber dem Vorjahr. Mit 31 Patent- und Gebrauchsmusteranmeldungen belegt Plasser & Theurer, seit Jahrzehnten Impulsgeber für den technologischen Fortschritt im Gleisbau, Platz drei in Österreich. Somit gehört das österreichische Familienunternehmen, wie in den Jahren davor, zu den größten heimischen Patentanmeldern und unterstreicht seinen Anspruch, das System Bahn auch in herausfordernden Zeiten durch Innovationen entscheidend zu unterstützen und zukunftssicher zu machen.

Quelle: Plasser & Theurer