Fußverkehrs-Checks NRW lohnen sich

Zu Fuß gehen ist die einfachste und umweltfreundlichste aller Fortbewegungsarten und ein wichtiger Baustein für die kommunale Mobilitätswende. In NRW sind immer mehr Kommunen entschlossen, das Gehen attraktiver zu machen. Eine Untersuchung zeigt jetzt, dass der Fußverkehrs-Check NRW, initiiert vom nordrhein-westfälischen Verkehrsministerium und dem Zukunftsnetz Mobilität NRW, dabei eine entscheidende Rolle spielt.

Der Fußverkehrs-Check NRW ist eine äußerst lohnende Maßnahme für Städte und Gemeinden. Das ist der Tenor einer aktuellen Evaluation, die die Wirksamkeit des Angebots untersucht hat. Angefragt wurden alle 46 Kommunen, die das Angebot zwischen 2019 und 2022 wahrgenommen haben, 43 Kommunen (93 Prozent der Kontaktierten) haben geantwortet. 81 Prozent dieser befragten Kommunen geben an, dass der Fußverkehrs-Check NRW ein wesentlicher Baustein für eine zukunftsweisende Verkehrsplanung ist. 80 Prozent der Antwortenden geben zudem an, dass in ihrer Kommune im Nachgang konkrete Maßnahmen eingeleitet oder umgesetzt wurden.

Mit den Fußverkehrs-Checks NRW unterstützt das Zukunftsnetz Mobilität NRW die kommunale Fußverkehrsförderung. Das Angebot wird seit 2019 vom zuständigen Ministerium der Landesregierung gefördert. In nahezu allen Fällen (Angabe von 92 Prozent der Befragungsteilnehmenden) konnte eine Sensibilisierung für die Belange des Fußverkehrs erreicht und somit ein Einstieg in die Fußverkehrsförderung erzielt werden. Knapp drei Viertel (74 Prozent) der befragten Kommunen konnten im Bereich Infrastruktur und fast zwei Drittel (63 Prozent) im Bereich Öffentlichkeitsarbeit wichtige Impulse und Erkenntnisse für die Fußverkehrsförderung erzielen.

Bei 80 Prozent der befragten Kommunen wurden bereits konkrete Fußverkehrsprojekte umgesetzt – insbesondere in den Bereichen Barrierefreiheit, sichere Querungen und Schulwegsicherung. Das Besondere am Fußverkehrs-Check ist das partizipative Format. Gemeinsame Begehungen mit Verwaltung, Politik und Bürgern geben allen Teilnehmenden vor Ort die Gelegenheit, Probleme und Sichtweisen zur aktuellen Fußverkehrs-Situation auszutauschen und neue Lösungsansätze und Ideen gemeinsam zu diskutieren.

„Wenn es gewollt ist, dass immer mehr Wege zu Fuß zurückgelegt werden, dann muss die Infrastruktur auch einladend gestaltet sein. Mehr Verkehrssicherheit insbesondere für Kinder und ältere Menschen sowie mehr Aufenthaltsqualität in öffentlichen Räumen sind ausreichende Gründe für die Förderung des Fußverkehrs. Auch die Nutzer*innen von Bus und Bahn profitieren von barrierefreien und ausreichend dimensionierten Fußwegen. Daher freuen wir uns sehr, mit den Fußverkehrs-Checks einen wesentlichen Impuls für eine zukunftsfähige Verkehrsplanung zu geben.“

Theo Jansen, Leiter der Geschäftsstelle des Zukunftsnetz Mobilität NRW

Quelle: Verkehrsverbund Rhein-Sieg GmbH (VRS)

Keine weiteren Streiks im Nahverkehr

Am 6. April haben sich die Gewerkschaft ver.di und der Kommunale Arbeitgeberverband Sachsen-Anhalt für die Beschäftigten der Vahverkehrsunternehmen Sachsen-Anhalts in der vierten Verhandlungsrunde auf eine Tarifeinigung verständigt. Für die Fahrgäste bedeutet die Einigung, dass es vorerst keine weiteren Streiks im Nahverkehr geben wird.

Die Tarifeinigung steht unter dem Vorbehalt der Erklärungsfrist. Bis zum 31. Mai können sowohl ver.di, als auch die kommunalen Verkehrsunternehmen der Tarifeinigung zustimmen oder widersprechen. Die gute Nachricht für die Fahrgäste: Bis dahin wird es definitiv keine weiteren Streiks geben. Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Tarifeinigung beziffert die MVB (Magdeburger Verkehrsbetriebe) auf ca. 10 Millionen Euro für 2024 und 2025.

„Wir möchten unseren Fahrgästen für ihre Geduld während der Arbeitskampfmaßnahmen danken und sind erleichtert, dass nun eine Einigung erzielt wurde, die weitere Streiks abwendet. Die Zuverlässigkeit des ÖPNV in Magdeburg ist somit wiederhergestellt. Dennoch müssen wir auch betonen, dass das Tarifergebnis schmerzlich ist und die Grenze des wirtschaftlich Vertretbaren darstellt. Wir sehen es aber als ein gutes Investment in unsere bestehenden wie zukünftigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an. Die MVB bleibt damit ein attraktiver Arbeitgeber.“

MVB-Geschäftsführerin Birgit Münster-Rendel

Quelle: MVB

Neue Ära des Ticketkaufs in Dänemark: FAIRTIQ führt Rejsekort als App ein

FAIRTIQ, führender Anbieter von mobilen Ticketing-Lösungen im öffentlichen Verkehr, freut sich, die erste Version der Rejsekort als App bekannt zu geben. Dies stellt einen Meilenstein im Ticketing für den öffentlichen Verkehr in Dänemark dar. Im Jahr 2023 wurde die kartenbasierte Check-in/Check-out Rejsekort als Zahlungsmittel für mehr als 176 Millionen Fahrten mit Bus, Bahn, U-Bahn und Straßenbahn im ganzen Land genutzt.

Entwickelt innerhalb eines engen Zeitplans nach der Auftragsvergabe wird die mobile PAYG (Pay-as-you-go)-App schrittweise eingeführt, um das Nutzererlebnis zu optimieren und gleichzeitig verbesserte Bequemlichkeit und Effizienz zu bieten. Mit Hilfe bewährter Technologie und Branchenexpertise hat das Team von FAIRTIQ hart daran gearbeitet, eine Lösung zu liefern, die den Bedürfnissen von Rejsekort & Rejseplan A/S und den dänischen ÖPNV-Benutzern entspricht.

Trotz der Herausforderung des straffen Zeitplans hat FAIRTIQ einen rechtzeitigen Start von Rejsekort als App mit Kernfunktionalitäten sichergestellt. Vorangehende interne Tests haben gezeigt, dass die Genauigkeit der Reiseerfassung sehr hoch ist und ein Usability Test ein “exzellentes” Ergebnis erzielte. Um wertvolles Benutzerfeedback zu sammeln und die Marktakzeptanz der Kernfunktionen der App zu testen, ist die Nutzung der App zunächst zahlenmäßig eingeschränkt. Die verfügbaren Plätze sowie die Funktionalitäten der App werden schrittweise erweitert.

“Wir freuen uns, Rejsekort als App auf dem dänischen Markt einzuführen. Dieser Meilenstein spiegelt unser Engagement für innovative Lösungen wider, welche die Nutzung des öffentlichen Verkehrs erleichtern. Wir sind überzeugt, dass Rejsekort als App den Fahrgästen in ganz Dänemark greifbare Vorteile bietet.”

Gian-Mattia Schucan, FAIRTIQ-Gründer und Co-CEO

Ein wesentliches Merkmal von Rejsekort als App ist, dass es für die Nutzer nicht mehr nötig ist, sich beim Umstieg erneut einzuchecken. Die App erkennt Umstiege automatisch und sorgt damit für ein problemloses Reiseerlebnis. Darüber hinaus erkennt die intelligente Check-Out-Funktion automatisch das Ende der Fahrt und stellt sicher, dass Benutzer nicht zu viel bezahlen, wenn sie das Auschecken vergessen. Diese Funktionen bieten im Vergleich zu Check-in/Check-out Systemen zusätzliche Bequemlichkeit und Sicherheit.

Quelle: FAIRTIQ

Maßnahmenpaket für Buslenker geschnürt

Salzburgs Landeshauptmann-Stellvertreter Stefan Schnöll arbeitete mit dem Geschäftsführer des Salzburger Verkehrsverbunds, Johannes Gfrerer, und dem Landesvorsitzenden der Gewerkschaft vida, Friedrich Schinagl, an Verbesserungen für Buslenker. Dabei konnte unter anderem eine Einigung auf eine Fünf-Tage-Woche und das Ende geteilter Dienste erreicht werden.

„Sowohl ich als Verkehrsreferent des Landes als auch der Verkehrsverbund und die gewerkschaftliche Vertretung zielen darauf ab, die Arbeitsbedingungen von Buslenkerinnen und –lenkern zu verbessern und damit die Attraktivität des Berufs zu steigern. Eine Reihe von konkreten Maßnahme konnte heute fixiert werden, gemeinsam werden wir uns um die rasche Umsetzung bemühen. Oberstes Ziel ist es für uns, dass Streiks verhindert werden.“

Landeshauptmann-Stellvertreter Stefan Schnöll

Für zukünftige Ausschreibungen des Salzburger Verkehrsverbunds wurden folgende Punkte vereinbart:

  • Fünf-Tage-Woche für Buslenker
  • Ende von geteilten Diensten
  • Verbesserung bei Sozial- und Sanitärräumen
  • Attraktivierung des Berufs durch Begleitmaßnahmen
  • Kostenübernahme für Führerschein bei Neuausbildungen

Es konnte in den Gesprächen insbesondere erreicht werden, dass der Salzburger Verkehrsverbund von der im Kollektivvertrag geplanten Sechs-Tage-Woche abweicht und maximal fünf Tage zulässt. In Ausschreibungen des Verkehrsverbunds wird somit die Sechs-Tage-Woche explizit keine Anwendung mehr finden. Zukünftig wird es auch keine geteilten Dienstzeiten mehr geben.

Weiters konnte vereinbart werden, dass die Gewerkschaft mit dem Verkehrsverbund eine konkrete Prioritätenliste erarbeitet, wo genau der Bedarf an Sozialräumen und Toiletten für Busfahrer besonders hoch ist. Auf diese Weise können lokale Lösungen – zum Beispiel durch Anmietung von Räumlichkeiten oder das Aufstellen von Miet-WCs – rascher umgesetzt werden.  

Weitere konkrete Maßnahmen werden vom Salzburger Verkehrsverbund gerade mit den Verkehrsunternehmen geplant: „Es gab bereits die Entscheidung, um rund 500.000 Euro die Fahrscheinausgabegeräte in den Bussen zu erneuern. Diese werden moderner und damit für Lenker einfacher bedienbar. Zudem sind wir laufend mit den Verkehrsunternehmen in Kontakt, um an weiteren Verbesserungen zu arbeiten“, so Gfrerer.

Zukünftig soll außerdem auch die Finanzierung der Führerscheine durch den Verkehrsverbund erfolgen. „Wir befinden uns dazu bereits in intensiven Gesprächen. Wir haben heute festgelegt, dass wir diese Maßnahme zeitnah umsetzen werden. Das ist ein bedeutender Schritt für diejenigen, die sich für den Beruf interessieren“, so Landeshauptmann-Stellvertreter Stefan Schnöll.

Quelle: Land Salzburg

Zillertalbahn: Dekarbonisierung mittels Akku-Technologie

Am 29. März 2024 präsentierten Experten der Technischen Universität (TU) Wien die Kernergebnisse der Bewertung zur Dekarbonisierung der Zillertalbahn. In der Akku-Technologie sehen die Fachexperten das größte Potenzial. Um eine möglichst schnelle Dekarbonisierung umzusetzen, bleiben somit eine reine Akku-Variante und eine Hybrid-Variante (Akku und teilweise Oberleitung) übrig. Das seit 2018 verfolgte Wasserstoffkonzept war nach Ansicht der TU Wien zum damaligen Zeitpunkt richtig, wurde nunmehr aber von der Akku-Technologie überholt.

Der bestehende Grundsatzbeschluss der Tiroler Landesregierung zur Zillertalbahn wurde demnach aktualisiert. In weiterer Folge werden nun die nächsten Planungsarbeiten beauftragt und die notwendige Ladeinfrastruktur technisch geprüft. Die Region – insbesondere die Gemeinden und die Tourismusverbände – werden auch in die nächsten Schritte intensiv mit einbezogen. Realisiert werden soll die Dekarbonisierung der Zillertalbahn jedenfalls in der Programmperiode 2025 bis 2030 des Mittelfristigen Investitionsprogramms für Privatbahnen.

„Im Zillertal soll der öffentliche Nahverkehr künftig vollkommen dekarbonisiert fahren. Neben einer innovativen und akkubasierten Lösung für die Zillertalbahn soll auch der gesamte öffentliche Busverkehr ausgebaut und sukzessive emissionsfrei betrieben werden.“

Mobilitätslandesrat René Zumtobel

Die Akku-Technologie bei der Zillertalbahn lässt sich mit zwei Varianten umsetzen, nämlich mit reinem Akku oder mit Hybrid-Lösungen, welche unterschiedlich lange Lade- und Versorgungsabschnitte haben. Die Varianten liegen nach Einschätzung der TU Wien Kopf an Kopf, die kalkulierten Kosten pro Kilometer liegen im Toleranzbereich. Die reine Akku-Variante bringt Vorteile bei der Beschaffung, hat aber Nachteile im laufenden Betrieb, insbesondere bei der Nutzungsdauer. Die Hybrid-Varianten wiederum bringen Vorteile im laufenden Betrieb, erfordern aber gerade zu Beginn höhere Investitionskosten. Zudem machen Hybrid-Varianten laut Expertise vor allem dann Sinn, wenn in weiterer Folge ein Vollausbau zu einer durchgängigen Oberleitung forciert wird. Die vollständige Errichtung einer Oberleitung über die gesamte Bahnstrecke schließen die Region und die Tiroler Landesregierung unter anderem aufgrund der Grundeigentumsverhältnisse und der hohen Investitionskosten aus.

Durch die Dekarbonisierung werden jährlich 900.000 Liter Diesel eingespart. Vor rund zehn Jahren war die Idee geboren worden, grünen Wasserstoff für die Mobilität im Zillertal zu nutzen. Laut Einschätzung der TU Wien war die Entscheidung für ein innovatives Wasserstoffkonzept im Jahr 2018 – eingebettet in eine Modellregion – zum damaligen Zeitpunkt richtig. Seitdem habe sich der Stand der Wissenschaft und der Technik stark weiterentwickelt.

Quelle: Amt der Tiroler Landesregierung

Eisenbahner/in mit Herz: Anja Szeglat ist Publikumsliebling

Die Bahnreisenden waren sich schnell einig: Anja Szeglat lag von Anfang an vorn bei der Abstimmung zum Publikumspreis beim Wettbewerb Eisenbahner/in mit Herz. Nun darf sie sich Publikumsliebling nennen. Die Zugbegleiterin der DB Fernverkehr aus Hamburg begeisterte mit ihrem außergewöhnlichen Einsatz, um einen Zugausfall zu verhindern.

Der Tag hatte für Anja Szeglat denkbar schlecht begonnen. Ihr geliebter Kater war am Morgen gestorben. Auf dem Weg zur Arbeit setzte sie sich mit der Dienstuniform noch versehentlich in eine Bierlache und musste alles schnell auswaschen und trockenföhnen. Da ahnte sie noch nicht, dass ihr Tag erst mal unglücklich weitergehen würde: Mitten auf dem Weg von München nach Hamburg stellte sich heraus, dass es nach einem Schichtwechsel wegen Krankheit nicht genügend Personal gab und Anja Szeglat für die weitere Fahrt plötzlich als einzige Zugbegleiterin für 13 Waggons dastand.

Doch Anja Szeglat beschloss, nicht die Nerven zu verlieren: „In so einem Fall muss ich den Zug eigentlich stoppen, denn eine Zugbegleiterin darf laut Vorschrift maximal sechs Waggons betreuen. Aber schlechter Tag hin oder her, ich war nicht bereit aufzugeben und den Fahrgästen zu erklären, dass ihr Zug nun leider außerplanmäßig in Kassel-Wilhelmshöhe endet“, sagt Anja Szeglat.

Die Zugbegleiterin hat eine Idee: Sie macht eine Durchsage, dass die Fahrgäste enger zusammenrücken und sich in den mittleren sechs Waggons treffen sollen. „Niemand hat gemurrt. Alle wollten ja, dass der Zug weiterfährt.“ Anja Szeglat ging dann durch die inzwischen leeren sieben Waggons und verschloss die Türen. Als es danach weitergehen kann mit der Fahrt, applaudieren ihr die Fahrgäste. „Ich war so gerührt und gleichzeitig so fertig nach diesem Tag, dass ich geweint habe.“

Das persönliche Engagement Szeglats beeindruckt auch den Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege. „Wir gratulieren Anja Szeglat ganz herzlich dazu, dass sie die Herzen des Publikums gewonnen hat. Wer nach so einem Start in den Tag noch die Nerven aufbringt, das Wohl der Fahrgäste in den Mittelpunkt zu stellen und mit vollem Einsatz dazu beiträgt, dass ein Zug eben nicht ausfällt, dem gebührt Respekt und in jedem Fall eine Auszeichnung.“

Bis Ende März konnten Reisende aus mehr als 30 Geschichten ihre Favoriten auswählen. Mehr als 5.000 Menschen stimmten bei der Online-Wahl auf der Website der Allianz pro Schiene ab. Beim Publikumspreis im Wettbewerb „Eisenbahner/in mit Herz“ kann jede und jeder mitstimmen. Darüber hinaus kürt eine siebenköpfige Fachjury aus der Bahnbranche die Kandidaten für die Gold-, Silber- und Bronze-Auszeichnung. Die Gewinnerin des Publikumspreises wird gemeinsam mit den Favoriten der Jury bei einer feierlichen Gala in Potsdam ausgezeichnet.

Bahnfahrerinnen und Bahnfahrer können das ganze Jahr über hier ihre Reisegeschichten bei der Allianz pro Schiene einreichen.

Quelle: Allianz pro Schiene

Kostensteigerungen in der Busbranche werden durch fallende Dieselkosten gedämpft

Das Verkehrsministerium Baden-Württemberg hat den Baden-Württemberg-Index für den ÖPNV auf der Straße für das Jahr 2023 (BW-Index) veröffentlicht. Der BW-Index spiegelt die Veränderung der Kosten für die Busverkehre des ÖPNV im Vergleich zum Vorjahr wieder. Damit erfüllt das Verkehrsministerium seine Zusage im Pakt für den Mittelstand, für Kostentransparenz zu sorgen.

Der Index verdeutlicht, dass die Kosten im ÖPNV weiter angestiegen sind. Während die Kosten für Dieselkraftstoffe um 8,7 Prozent zurückgegangen sind, kann bei den Kosten für Strom ein starker Anstieg von 16 Prozent verzeichnet werden. Weiter konnte auch ein Anstieg bei den anderen vier Vergleichsparametern beobachtet werden, so stiegen beispielsweise die Kosten für die Instandhaltung um 5,2 Prozent. Insgesamt sind im Vergleich zum Vorjahr die Kosten um 2,7 Prozent im Ballungsraumverkehr und um 3,0 Prozent im Überlandverkehr gestiegen. Als Hauptgrund hierfür ist sind die Tarifabschlüsse im privaten Omnibusbereich und der allgemeine Preisanstieg im Energiesektor zu benennen.

Minister Hermann sieht die Busunternehmen von den Auswirkungen der wirtschaftlichen Entwicklung betroffen:

„Die massiven Preissteigerungen in vielen Bereichen unseres gesellschaftlichen Lebens machen auch vor dem ÖPNV nicht halt. Der BW-Index verdeutlicht dies. Die Busunternehmen leiden unter diesem Preisdruck sehr. Immerhin gibt es bei Treibstoffkosten Entspannung. Deswegen ist der BW-Index ein wichtiges Instrument und mit dessen Anwendung können die Busunternehmen finanziell gestärkt und dieser Druck vermindert werden.“

Bereits im November 2020 wurde eine Vereinbarung zum “Bündnis für den Mittelstand” zwischen dem Verkehrsministerium, den kommunalen Landesverbänden und dem Verband der privaten Busunternehmen in Baden-Württemberg (WBO) geschlossen. Das Hauptziel dieses Bündnisses ist es, die Marktbedingungen für mittelständische Unternehmen zu verbessern, wofür verschiedene Maßnahmen ergriffen wurden. Eine dieser Maßnahmen ist die Einführung des BW-Index ÖPNV Straße, der jährlich veröffentlicht wird und eine einheitliche Kostenfortschreibung von Verkehrsleistungen im Land ermöglicht. Dies trägt dazu bei, einen qualitativen öffentlichen Personennahverkehr flächendeckend zu fördern.

Quelle: Verkehrsministerium Baden-Württemberg

125 Jahre Harzquer- und Brockenbahn

Auf den Tag genau vor 125 Jahren wurde der Zugverkehr zum Brocken und damit auch der durchgehende Betrieb auf der Harzquer- und Brockenbahn offiziell eröffnet. Diesen besonderen Anlass würdigte die Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB) am 27.03.2024 mit einer offiziellen Jubiläumsveranstaltung auf dem Brocken.

Sie führt auf insgesamt 61 Kilometern von Nordhausen nach Wernigerode und durchquert dabei in ganzer Länge das nördlichste Mittelgebirge Deutschlands, die Harzquerbahn. In Drei Annen Hohne zweigt von ihr die 19 Kilometer lange Brockenbahn zum höchsten Berg des Harzes ab. Beide Bahnstrecken sind nun seit genau 125 Jahren offiziell in Betrieb. Ein ganz besonderes Jubiläum in der Geschichte der Harzer Schmalspurbahnen. Mit zahlreichen Ehrengästen aus Wirtschaft, Tourismus und Politik brachen dabei am Vormittag in Wernigerode und Nordhausen gleich zwei geschmückte Dampfsonderzüge auf, um ab Drei Annen Hohne dann vereint zum Brocken zu fahren.

In ihren Grußworten betonten die Ehrengäste die besondere Bedeutung der beliebten Dampfeisenbahn für beide Bundesländer sowie die Harzregion. Die Verträge mit Sachsen-Anhalt und dem Freistaat Thüringen, die seit 2021 die Finanzierung des Betriebs und der Infrastruktur regeln und auf deren Grundlage die Länder Aufgabenträger für die Verkehrsangebote auf den HSB-Strecken sind, sowie die Finanzierung der neun kommunalen Gesellschafter bilden die heutige Grundlage für das tägliche Verkehrsangebot auf dem Streckennetz der HSB und die damit zusammenhängenden vielfältigen Aktivitäten des Unternehmens im touristischen Bereich.

Am 19. November 1991 erfolgte die Gründung der heutigen HSB. Das damals noch junge Unternehmen übernahm dann ab dem 1. Februar 1993 die Betriebsführung von der DR und betreibt seitdem das zusammenhängende und heute insgesamt 140,4 km umfassende Streckennetz aus Harzquer-, Brocken- und Selketalbahn.

Zukünftig könnte die Harzquerbahn sogar noch wachsen. Mit finanzieller Unterstützung der Bundesländer Niedersachsen und Sachsen-Anhalt wird die HSB in Kürze die Erstellung einer Machbarkeitsstudie zur Anbindung von Braunlage beauftragen. Bis 1945 war die niedersächsische Stadt bereits über die damalige Südharz-Eisenbahn im Bahnhof Sorge an die Harzquerbahn angeschlossen. Politischen Auftrieb hatte das Anbindungsprojekt im Jahre 2022 durch den einstimmigen Beschluss des Braunlager Stadtrates und der anschließenden Befürwortung der HSB-Gesellschafter erhalten, zu denen Braunlage als Gründungsgesellschafter bereits seit 1991 zählt.

Quelle: HSB

Bundesnetzagentur genehmigt Trassenpreise für 2025

Die Bundesnetzagentur hat die Trassenpreise der DB für das Fahrplanjahr 2025 genehmigt.

„Es war ebenso absehbar wie unvermeidlich: Die auch bei der DB InfraGo spürbaren Folgen der Inflation treffen die Eisenbahnverkehrsunternehmen ohne Alternative für eigene Abhilfe. Dabei belasten die deutlich erhöhten Trassenpreise vor allem die eigenwirtschaftlichen Schienenverkehre bei den Güterbahnen und den Personenfernbahnen in einem wirtschaftlich riskanten Maße – und das mehr noch, als bereits im Herbst 2023 zu befürchten war.“

VDV-Vizepräsident Joachim Berends

Laut Branchenverband VDV ergibt sich in Verbindung mit der erheblich abgesenkten Trassenpreisförderung eine beispiellose Mehrbelastung, durch die nicht nur die Klimaschutz- und Verkehrsverlagerungsziele der Bundesregierung auf dem Spiel stehen. Berends:

„Eine Reihe von Eisenbahnverkehrsunternehmen wird an den Rand ihrer wirtschaftlichen Existenz gebracht werden, zumal das wirtschaftliche Umfeld für Schienenverkehre ohnehin bereits ausgesprochen schwierig ist.“

Ende letzter Woche hat die BNetzA ihren Beschluss zum Trassenpreissystem 2025 der DB InfraGO gefasst. Die Steigerung der Entgelte liegt durchschnittlich bei insgesamt etwa sechs Prozent. Gegenüber dem Vorjahr beträgt sie effektiv im Schienenpersonenfernverkehr 17,7 Prozent, im Schienenpersonennahverkehr 0,6 Prozent und im Schienengüterverkehr 16,2 Prozent.

„Die Genehmigung steht unter dem Vorbehalt des Widerrufs für den Fall, dass der Bund während der Laufzeit der Genehmigung Gelder zur Kompensation bereitstellt – der Eigentümer hat es also in der Hand, die Belastungen der Zugangsberechtigten zu mindern“, so Joachim Berends. Die deutliche Erhöhung der Trassenpreise ist dabei formal zwingend. Einzig der Bund hat es in der Hand, durch einen finanziellen Ausgleich wirksam Abhilfe zu schaffen – auch die Bundesnetzagentur hat in ihrem Beschluss darauf hingewiesen.

„Der VDV fordert den Bund erneut auf, die notwendigen Maßnahmen einzuleiten und der Branche zu signalisieren, dass ihre Bedeutung für Verkehrspolitik und Klimaschutz ernstgenommen wird. Eine rasch umsetzbare und bereits erprobte Maßnahme ist die Trassenpreisförderung für eigenwirtschaftliche Verkehre. Darüber hinaus erwartet die Branche einen konstruktiven und wirksamen Dialog über die zukünftige Gestaltung der Infrastrukturfinanzierung – belastbar, langfristig planbar und Vertrauen schaffend“, so Joachim Berends abschließend.

Quelle: VDV

Fahrgäste absolvieren eine Million Fahrten mit der VRS eezy.nrw-App

Einfach per App einchecken, losfahren und sich keine Gedanken um den richtigen Tarif oder die Bezahlung machen: Diese komfortable Nutzung des ÖPNV bietet eezy.nrw. Der innovative elektronische Tarif auf Luftlinienbasis feierte im Dezember 2023 sein zweijähriges Bestehen – und erfreut sich bei den Fahrgästen im Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) großer Beliebtheit. Nun wurde die millionste Fahrt mit der VRS eezy.nrw-App absolviert.

„Der Trend zu den digitalen Angeboten ist ungebrochen, wie das Erreichen dieser Fahrtenzahl eindrucksvoll beweist. Wir als Verbundgesellschaft waren im Rahmen der Entwicklungspartnerschaft mit der KVB und dem Schweizer Anbieter FAIRTIQ Vorreiter, als es darum ging, einen eTarif auf Luftlinienbasis einzuführen. NRW war lange das einzige Flächenbundesland, das einen landesweiten eTarif anbietet. eezy ist rundum eine Erfolgsgeschichte.“

VRS-Geschäftsführer Michael Vogel

Die App wird von den Kölner Verkehrs-Betrieben (KVB) verantwortet. Daher freut sich auch Stefanie Haaks, Vorstandsvorsitzende der KVB, über die hohe Akzeptanz von eezy:

„Ein einfacher, unkomplizierter Zugang zum ÖPNV ist eine der wesentlichen Voraussetzungen, um den Umstieg auf Bus oder Bahn attraktiv zu machen. Die VRS eezy.nrw-App leistet dazu einen ganz entscheidenden Beitrag. Wir sind stolz, unseren Fahrgästen dieses Angebot machen zu können.“

eezy ist nicht nur besonders einfach zu handhaben, sondern auch besonders fair. Die Fahrgäste benötigen keinerlei Tarifkenntnisse mehr, die Abrechnung erfolgt auf Basis der kürzesten Verbindung zwischen Start- und Zielpunkt: der Luftlinie. Stephan Schleiner weiß die Vorteile von eezy ebenfalls zu schätzen:

„Für mich persönlich liegt der Vorteil auf der Hand: Die Nutzung von eezy ist nicht nur einfach, sondern für mich auch preislich attraktiv. Darüber hinaus bietet eezy durch den Monatspreisdeckel Planungssicherheit: Man ist nie teurer unterwegs als mit dem Deutschlandticket, genießt aber größere Flexibilität, da eezy kein Aboangebot ist.“

VRS und KVB haben dem Kölner anlässlich der millionsten Fahrt mit der VRS eezy.nrw-App ein Geschenk überreicht: Er darf sich über drei Monate Freifahrt mit eezy freuen.

Noch bis zum 07. April können sich im Übrigen alle eezy-Nutzer über ein besonderes Angebot freuen: Wer mit dem landesweiten eTarif unterwegs ist, kann bei jeder Fahrt im NRW-Nahverkehr (2. Klasse) eine weitere Person kostenfrei mitnehmen.

Quelle: VRS