BeNEX übernimmt Abellio in Deutschland

Der auf regionalen Bahnverkehr spezialisierte Mobilitätsdienstleister BeNEX übernimmt von der niederländischen Staatsbahn die Gesellschafteranteile an Abellio in Deutschland (ATH Rail Transport Beteiligungsgesellschaft Deutschland GmbH). Die Transaktion umfasst die Eisenbahnverkehrsunternehmen Abellio Rail Mitteldeutschland GmbH, Halle (Saale) und WestfalenBahn GmbH, Bielefeld sowie die Servicegesellschaft PTS GmbH, Neuss.

Als eines der führenden Beteiligungsunternehmen für den Bahnverkehr der Zukunft unterstreicht BeNEX damit das Engagement für die Stärkung seiner Position im deutschen Eisenbahnverkehr. Mit zukünftig mehr als 3.500 Mitarbeitenden und einer Verkehrsleistung von jährlich rund 65 Mio. Zugkilometern gehört BeNEX damit zu den größten Anbietern im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) in Deutschland.

“Wir sehen die Übernahme von Abellio als große Chance und Verantwortung zugleich für eine nachhaltige Entwicklung des regionalen Bahnverkehrs in Deutschland.”

Johann von Georg, Geschäftsführer der BeNEX

Der Kauf von Abellio markiert einen bedeutenden Schritt auf dem Weg zum langfristigen Ziel von BeNEX, das Angebot für umweltfreundliche Mobilität weiter auszubauen, Fahrgastzahlen zu steigern und somit eine nachhaltige Verkehrspolitik zu unterstützen.

„Mit Abellio Rail Mitteldeutschland und WestfalenBahn wächst unser Beteiligungsportfolio auf sieben regionale Bahnunternehmen. Mit der erweiterten Unternehmensgruppe können wir den diversen Herausforderungen im aktuellen Marktumfeld noch besser begegnen und Synergien für weiteres profitables Wachstum schaffen.“

Michael von Mallinckrodt, Geschäftsführer der BeNEX

„Wir freuen uns darauf, mit BeNEX künftig einen Gesellschafter an der Seite zu wissen, der die Verkehrswende in Deutschland entscheidend mitgestalten möchte und dies durch sein Engagement entsprechend untermauert. Für unsere Mitarbeitenden, unsere Fahrgäste und unsere Aufgabenträger bedeutet der Einstieg von BeNEX langfristige Planungssicherheit und eine neue Wachstumsperspektive.“

Rolf Schafferath, Vorsitzender der Geschäftsführung von Abellio in Deutschland

Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Der Abschluss der Transaktion wird vorbehaltlich wettbewerbsrechtlicher Genehmigungen für die zweite Hälfte des Jahres 2024 erwartet.

Quelle: BeNEX GmbH

Strategische Partnerschaft zwischen Daimler Buses und Batterie-Experte BMZ Polen

Daimler Buses und der Batterie-System-Experte BMZ Polen, ein Unternehmen der BMZ Holding, haben eine strategische Partnerschaft für die Entwicklung und Lieferung der nächsten Generation von E-Bus-Batterien vereinbart. BMZ wird die bisherige Batterietechnologie gemeinsam mit Daimler Buses speziell für die Anforderungen von elektrisch angetriebenen Bussen weiterentwickeln. Die neue Batteriegeneration NMC4 – Nachfolger der aktuellen NMC3-Technologie – wird eine hohe Energiedichte, die größere Reichweiten von E-Bussen ermöglicht, und eine sehr lange Lebensdauer kombinieren. Kunden von Daimler Buses werden ab Mitte des Jahrzehnts von den neuen NMC4-Batterien profitieren.

„Mit der Zusammenarbeit unserer Unternehmen verbinden wir zwei wichtige Aspekte: Die Expertise von Daimler Buses in der Entwicklung und Herstellung von Bussen und das Know-how von BMZ bei Lithium-Ionen-Batterien für Nutzfahrzeuge. Ich freue mich auf eine hervorragende neue Generation von Batterien für unsere elektrisch angetriebenen Busse. Diese Zusammenarbeit ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einem emissionsfreien öffentlichen Nahverkehr in ganz Europa.”

Michael Klein, Leiter Produktentwicklung und Operations bei Daimler Buses

„Seit einem Jahrzehnt verfolgen wir die Strategie, führende E-Bus-Systeme zu entwickeln und zu produzieren. Wir freuen uns nun auf die Zusammenarbeit mit Daimler Buses. In Bezug auf den Elektrobusmarkt haben wir konsequent eine Wachstums- und Investitionsstrategie verfolgt. Für mich persönlich stellt der Zuschlag von Seiten Daimler Buses die Bestätigung des von uns eingeschlagenen Weges dar. Gemeinsam werden wir diese Strategie nun in einem deutlich größeren Maßstab umsetzen können.“

Tomasz Jankowski, Geschäftsführer von BMZ Polen

„Dafür werden wir unsere Produktion am Standort Gliwice ausbauen und das Werk zum ersten seiner Art in der EU machen: Es wird speziell für die Produktion von Busbatterien ausgelegt und über eine vollautomatische Montagelinie verfügen.”

Paweł Kępski, Head of Business Unit EV, BMZ Polen

Daimler Buses verfolgt konsequent eine klare E-Roadmap über alle Segmente hinweg: Elektrisch angetriebene Stadtbusse sind bereits seit 2018 in Serie, ab Mitte des Jahrzehnts sollen Überland-E-Busse folgen und bis 2030 elektrifizierte Reisebusse. Damit will Daimler Buses bis 2030 in allen Segmenten lokal CO2-neutrale Modelle auf Basis von Batterien oder Wasserstoff anbieten. Der Fokus liegt dabei zunächst auf den Kernmärkten Europa und Lateinamerika. Im Kernmarkt Europa sollen bis 2039 nur noch lokal CO2-neutrale Neufahrzeuge verkauft werden. Im Segment der Stadtbusse soll dies in Europa bereits im Jahr 2030 der Fall sein.

Quelle: Daimler Truck AG

Berlin-Abo kommt ab 1. Juli 2024

Die Einführung des neuen Berlin-Abos zum 1. Juli 2024 steht in den Startlöchern. Der Vorverkauf für das neue zusätzliche Angebot, das ausschließlich im Berliner Stadtgebiet gilt, wird ab sofort sukzessive bei den Verkehrsunternehmen starten. Berliner Abo-Bestandskunden werden von BVG und S-Bahn angeschrieben und über das neue Abo informiert. Dazu gehören auch Hinweise, wie das Ticket erworben werden kann und Verlinkungen zu Verkaufsportalen. Informationen zum Berlin-Abo geben auch alle anderen Verkehrsunternehmen im VBB. Vertragsabschlüsse für das Berlin-Abo zum Startdatum 1. Juli sind bis 10. Juni möglich. Um Wartezeiten zu vermeiden und die Kundenzentren zu entlasten, wird empfohlen, das Berlin-Abo online bei den Verkehrsunternehmen abzuschließen. Kunden können wählen, ob sie das Berlin-Abo als VBB-fahrCard oder auf dem Handy nutzen wollen.

Das Berlin-Abo ist ein persönliches, nicht übertragbares Abonnement mit monatlicher Abbuchung von 29 Euro und ist nur im Tarifbereich Berlin AB gültig. Mit dem Berlin-Abo können beliebig viele Kinder unter 6 Jahren, ein Kinderwagen und Gepäck sowie ein Hund kostenfrei mitgenommen werden. Für die Mitnahme eines Fahrrades ist ein Fahrausweis des Fahrradtarifs zu erwerben. Verträge für das Berlin-Abo werden nur mit einer Mindestvertragslaufzeit von 12 Monaten angeboten und verlängern sich anschließend auf unbestimmte Zeit, wenn sie nicht gekündigt werden. Eine Kündigung vor Ablauf der Mindestvertragslaufzeit ist ausgeschlossen. Der Wechsel oder der Neueinstieg in das Berlin-Abo ist immer bis zum 10. eines Vormonats möglich – egal ob als Handyticket oder per Chipkarte, online oder im Kundenzentrum. Das Berlin-Abo wird nicht als VBB-Firmenticket angeboten. Gerade in der Startphase empfiehlt sich eine frühzeitige An- oder Ummeldung.

Quelle: VBB

Neue Dortmunder Stadtbahnen im Liniennetz unterwegs

Nach einem langen Zulassungsverfahren (die Nahverkehrs-praxis berichtete) ist es nun soweit: Sechs hochmoderne Bahnen werden ab dem 23. April Tag für Tag im Einsatz sein, weitere Fahrzeuge kommen in kurzen Abständen hinzu. Und diese werden auch benötigt, unterstreicht die Vorstandsvorsitzende der Dortmunder Stadtwerke AG (DSW21), Heike Heim:

„Allein 120.000 DSW21-Fahrgäste haben aktuell das DeutschlandTicket in der Tasche oder auf dem Handy – Tendenz steigend. Diese Menschen erwarten von uns zuverlässige Stadtbahnen in ausreichender Zahl, die sie sicher und komfortabel von A nach B bringen. Das Geld für die neuen und zu modernisierenden Stadtbahnen ist also sehr gut angelegt. Es kommt den Dortmunder Fahrgästen unmittelbar zugute.“

Auch DSW21-Verkehrsvorstand Ulrich Jaeger stellt die Relevanz des B-Wagen-Projekts heraus:

„So reduziert sich etwa der Stromverbrauch der gesamten Hochflurflotte um den Jahresverbrauch von mehr als 1.000 Vier-Personen-Haushalten. Das ist nur ein Beispiel für die im wahrsten Sinne des Wortes bahnbrechenden Neuerungen, für die wir viel Geld in die Hand nehmen: Das gesamte B-Wagen-Projekt hat ein Investitionsvolumen von rund 250 Mio. €.“

Insgesamt hat DSW21 34 neue Hochflurbahnen bestellt, die 64 Bahnen der Bestandsflotte werden baugleich modernisiert. Zehn alte Bahnen („Bonner Wagen“) werden ausgemustert. Der Fuhrpark, der aktuell aus 121 Wagen besteht, wächst durch die Neuzugänge zukünftig auf 145 Fahrzeuge an.

„Wir sind sehr froh, dass wir das extrem aufwändige Zulassungsverfahren der ersten neuen Stadtbahn heute erfolgreich abschließen konnten (können). Es war im Hinblick auf den genauen Umfang und Zeithorizont im Vorhinein von den Fahrzeugherstellern HeiterBlick und Kiepe Electric und damit auch für uns nur schwer einschätzbar“ erklärt DSW21-Betriebsleiter und Technik-Prokurist Ralf Habbes. 16.000 Seiten Dokumente mussten für die sogenannte Typprüfung der ersten Bahn laut der Checkliste der Technischen Aufsichtsbehörde (TAB) erstellt und gecheckt werden. Unzählige Stunden in der Werkstatt und auf dem Testgleis sowie Ortstermine mit den Prüfern kamen hinzu. Zwölf neue Bahnen des Typs B80D sind mittlerweile auf dem DSW21-Betriebshof in Dorstfeld eingetroffen. „Damit wir während der Typprüfung des ersten Wagens keine Zeit verlieren, haben wir die Serienprüfung der weiteren Bahnen parallel vorgenommen“, so Thomas Steinröder, Leiter des Bereichs Schienenfahrzeuge bei DSW21.

Die 34 neuen und 64 bereits vorhandenen Hochflurstadtbahnen (B-Wagen), die bis 2031 baugleich modernisiert werden, trumpfen mit einer Vielzahl sichtbarer und unsichtbarer Features auf, die den Fahrgästen direkt zugutekommen werden. Nicht nur bei Themen wie Energieeffizienz, Barrierefreiheit und Sicherheit, auch bei Innenraumgestaltung, Komfort und Fahrgastinformation sind die 28 m langen und 38 t schweren Bahnen echte Vorreiter. Fahrzeugdämmung und -absenkung sind sogar bundesweit einzigartig und damit Vorbilder für die gesamte Nahverkehrsbranche.

Quelle: DSW21

BUS2BUS 2024: Mehr Busse, mehr Aussteller, mehr Internationalität

Ab dem 24. April 2024 zeigt die BUS2BUS 2024 in Berlin die neuesten Trends der Bus- und Zulieferindustrie. Über 140 Unternehmen aus 20 Ländern präsentieren unter dem Motto „Die Zukunft ist unser Antrieb!” innovative und nachhaltige Mobilitätslösungen. Mobilitätswende, KI und die Zukunft der Bustouristik – das sind die Themen, die die Busbranche aktuell besonders beschäftigen und die am 24. und 25. April 2024 auf der BUS2BUS in Berlin diskutiert werden.

Auf der Fachmesse präsentieren 140 Unternehmen – das ist ein Plus von 40 Prozent – aus 20 Ländern ihre Produkte, Dienstleistungen und technischen Lösungen für den Nahverkehr, die Langstrecke und die Bustouristik. Der Anteil internationaler Aussteller liegt in diesem Jahr bei 38 Prozent und ist damit so hoch wie nie zuvor. Die BUS2BUS 2024 belegt außerdem eine wesentlich größere Fläche und nutzt mit dem hub27 die größte und modernste Halle des Berliner Messegeländes.

Das Fachpublikum kann auf der BUS2BUS 2024 eindrucksvoll erleben, dass die Mobilitätswende in vollem Gange ist. Mehr als 30 Fahrzeuge, ausgestattet mit klimafreundlichen Antrieben – darunter die neuesten Batteriebusse, Hybridbusse und Brennstoffzellenbusse – stehen zum Anschauen, Mitfahren und Selberfahren bereit. Unter den ausgestellten Bussen sind einige Premieren und Weltpremieren.

Eröffnet wird die BUS2BUS am 24. April 2024 mit einem Messerundgang von Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing. Im Anschluss spricht er im Future Forum über die Mobilität in Deutschland und eröffnet die bdo Politik-Talks. Das Future Forum ist eine von zwei Bühnen der BUS2BUS, auf denen mehr als 100 internationale Speaker in 60 Panels und Präsentationen Lösungen für die aktuellen Herausforderungen der Mobilitätsbranche aufzeigen.

Das Bühnenprogramm des Future Forums startet am Mittwoch mit einer Keynote von Prof. Justus Haucap von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Er geht auf die Bedeutung der Mobilität für die Gesellschaft und die Finanzierung der Verkehrs- und Energiewende ein, sowie die Eigenverantwortlichkeit von Unternehmen und die Rolle des Staates im Kontext von Subventionen. Auch der zweite Tag des Future Forums beginnt mit einer spannenden Keynote: KI-Experte Bilal Zafar wirft einen Blick auf die Chancen und Risiken von Künstlicher Intelligenz für die Busbranche. Autonomes Fahren, zielgenaue Kundenansprache oder Fahrzeugüberwachung sind nur einige Aspekte, bei denen KI technologischen Fortschritt verspricht.

Den Dialog zwischen den verschiedensten Akteuren der Mobilitätsbranche fördert die BUS2BUS mit ihrer neuen Networking Area, auf der sich unter anderem das Young Mobility Network und Women in Mobility präsentieren, und der Startup Area, auf der zwölf junge und innovative Unternehmen ihre Angebote vorstellen.

Quelle: Messe Berlin

Neuer Vertrag für die S-Bahn Köln

Die DB Regio AG bleibt für neun weitere Jahre Betreiberin der S-Bahn Köln. Die beiden Aufgabenträger für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV), Zweckverband go.Rheinland und Verkehrsverbund Rhein-Ruhr AöR (VRR), sorgen dafür, dass die Fahrten in der Rheinmetropole und den umliegenden Regionen künftig noch moderner und komfortabler werden. Denn mit dem neuen S-Bahn-Vertrag bringt DB Regio NRW ab Ende April erste vollständig modernisierte Züge aus der Baureihe „ET 424“ auf die Schiene – und damit im Rahmen des weltweit renommierten „German Design Award 2024“ ausgezeichnete Fahrzeuge.

„Durch das Redesign hauchen wir den Fahrzeugen neues Leben ein und halten sie noch etliche Jahre mit einer guten Ausstattung im Betrieb. Und damit fängt das neue Zeitalter für die S-Bahn Köln erst an. Noch in diesem Jahr wollen wir gemeinsam mit dem VRR den Herstellerauftrag für die Neufahrzeuge vergeben. Diese werden ab Ende der 2020er Jahre sukzessive in den Betrieb gehen.“

go.Rheinland-Geschäftsführer Michael Vogel

„Die modernisierten Fahrzeuge versprechen mehr Komfort für die Fahrgäste und eine größere Betriebsqualität. Wenn alle 123 für das Redesign vorgesehenen Fahrzeuge bis Ende 2026 modernisiert sind, werden all jene Menschen, die auf den S-Bahn-Strecken im Rheinland unterwegs sind, noch besser reisen. Ebenso werden sie auch auf der S 11 bis ins Ruhrgebiet verkehren.“

VRR-Vorstandssprecher Oliver Wittke

Die grunderneuerten Fahrzeuge haben die Jury des „German Design Award“ dabei nicht nur aufgrund ihrer ansprechenden Außengestaltung überzeugt, sondern vor allem dank des vollständig modernisierten Innenraums, der die Züge fast zu Neufahrzeugen werden lässt. Das Zuginnere ist völlig neu gestaltet. So gibt es etwa für Fahrräder, Rollstühle, Kinderwagen und Gepäck mehr Platz. Große und moderne Displays informieren die Fahrgäste detaillierter über ihre Fahrt. Zudem profitieren die Fahrgäste künftig auch von W-LAN und USB-Steckdosen. So setzen die Projektpartner mit den 24 Zügen, die bis 2025 nach und nach zum Einsatz kommen sollen, neue Maßstäbe auf den Kölner S-Bahn-Linien.

Die Züge für den Einsatz auf den Linien der S-Bahn Köln zu modernisieren, ist auch besonders nachhaltig. Die äußerst zuverlässigen Fahrzeuge aus den Baujahren 1999/2000 waren noch bis Juni 2022 bei der S-Bahn Hannover unterwegs und sind noch längst nicht am Ende ihres Lebenszyklus. Die modernisierten Fahrzeuge der Baureihe „ET 424“ sind damit ein wichtiger Baustein auf dem Weg zur umfassenden Modernisierung der S-Bahn Köln. Sie lösen alte Züge der Baureihe „ET 420“ nach und nach ab. Fahrgäste erkennen die neuen Züge an der rot-silbernen Außengestaltung, durch die sich die Fahrzeuge von anderen Bestandsfahrzeugen abheben. Durch die auffällige Außenlackierung der Baureihe „ET 424“ soll der Fahrgast außerdem auf den teilweise im S-Bahn-Netz vorhandenen Höhenunterschied der Züge dieser Baureihe zur vorhandenen Bahnsteigkante beim Ein- und Ausstieg optisch besonders hingewiesen werden. Die Umsetzung des neuen Verkehrsvertrags wird für die Kölner auf den Strecken des S-Bahn-Netzes somit direkt sichtbar.

Und es bleibt nicht bei den Fahrzeugen der Reihe „ET 424“: Auch die Fahrzeugreihen „ET 422“ und „ET 423“, die bereits im S-Bahn-Netz Köln mit insgesamt 99 Fahrzeugen unterwegs sind, sollen in den kommenden Jahren nach dem Vorbild der „ET 424“ modernisiert werden. Insgesamt investieren die Aufgabenträger go.Rheinland und VRR rund 350 Millionen Euro in die Modernisierung der drei Fahrzeugreihen.

Quelle: go.Rheinland GmbH

Siemens Mobility rüstet S-Bahn-Netz in Kopenhagen für automatisierten Betrieb hoch

Siemens Mobility wird das gesamte 170 Kilometer lange S-Bahn-Netzwerk in Kopenhagen auf die höchste Automatisierungsstufe (GoA4) hochrüsten, um bereits mit der ersten Projektphase im Jahr 2030 einen fahrerlosen Zugbetrieb zu ermöglichen. Entsprechende Verträge für die erforderliche Signaltechnik für Züge und Streckenausrüstung wurden kürzlich mit Banedanmark (BDK) und DSB unterzeichnet. Der Einsatz von GoA4 ermöglicht es dem Betreiber, die Anzahl der Züge im gesamten System zu erhöhen, das Passagiererlebnis weiter zu verbessern, eine hohe Pünktlichkeitsrate zu gewährleisten und das Netzwerk zukunftssicher zu machen. Die neuen Verträge haben ein Gesamtvolumen von etwa 270 Millionen Euro und bauen auf dem ursprünglichen Vertrag von 2011 auf, der das Kopenhagener S-Bahn-Netzwerk bereits mit dem Communications-Based Train Control System (CBTC) erfolgreich modernisierte.

“Wir freuen uns, diesen Vertrag für das CBTC-GoA4-Upgrade abzuschließen, das ein sehr wichtiger Bestandteil unseres Programms “Future S-Bahn” ist. Die Kopenhagener S-Bahn ist bereits heute ein gut funktionierendes Bahnsystem, das den Großraum Kopenhagen bedient. Mit der Umsetzung des Programms “Future S-Bahn” wird es sich zu einem der weltweit größten und komplexesten vollautomatisierten Massentransportsysteme entwickeln, das einen noch besseren Service für unsere Fahrgäste bietet. Dies geschieht nicht nur durch eine höhere Frequenz für eine erhöhte Kapazität und verbesserte Zugverbindungen während der Nebenverkehrszeiten, sondern auch durch eine schnellere Wiederherstellung bei Störungen und bessere Möglichkeiten, den Verkehr kurzfristig an die Nachfrage anzupassen. “

Jürgen Müller, Leiter Strategie & Zugtechnik bei DSB

Das CBTC GoA4-Technologie-Upgrade wird in fünf Phasen durchgeführt, um sicherzustellen, dass der Zugverkehr in Kopenhagen möglichst wenig beeinträchtigt wird. Darüber hinaus beinhalten die neuen Vereinbarungen die Ausstattung der beiden Depots in Hundige und Høje Taastrup mit funkbasierten Kommunikationssystemen, die die technische Erreichbarkeit aller Züge erweitern. Außerdem wird die Zugleittechnik um neue flexible Dispositions¬funktionen erweitert, um zukünftig einen noch reibungsloseren Betrieb zu gewährleisten.

Im Kernnetzwerk der S-Bahn fahren pro Stunde bis zu 84 Züge auf sieben Linien und transportieren jährlich über 100 Millionen Fahrgäste an insgesamt 88 Stationen. Das S-Bahn-System in Kopenhagen spielt eine entscheidende Rolle im öffentlichen Verkehrsnetz der Stadt und befördert täglich rund 350.000 Fahrgäste. Diese Zahl wächst stetig, da sich der Großraum um die dänische Hauptstadt ausdehnt und mittlerweile mehr als ein Fünftel der Bevölkerung Dänemarks umfasst. Die Modernisierung des Netzwerks, um zukünftig den fahrerlosen Zugbetrieb zu ermöglichen, wird der Stadtentwicklung mit wachsender Bevölkerung gerecht.

Quelle: Siemens Mobility

VDV NRW bestätigt Vorsitzenden Ulrich Jaeger im Amt

Im Rahmen ihrer Frühjahrstagung am 18. April 2024 in Dortmund hat die VDV-Landesgruppe NRW ihren Vorsitzenden Ulrich Jaeger, Vorstand der DSW21 Dortmunder Stadtwerke AG, einstimmig wiedergewählt und damit für weitere drei Jahre im Amt bestätigt.

Das Vorstandsmitglied Christian Betchen, Geschäftsführer der KSW Kreisbahn Siegen-Wittgenstein GmbH, wurde ebenfalls einstimmig zum stellvertretenden Vorsitzenden für den Bereich Eisenbahngüterverkehr gewählt und folgt damit auf Wolfgang Birlin, der aus dem Vorstand der Landesgruppe ausgeschieden war. Darüber hinaus hat die Mitgliederversammlung sechs weitere Personen einstimmig neu in den Landesvorstand gewählt:

Neu im Vorstand ist Detlef Berndt, Geschäftsführer der Westfälischen Verkehrsgesellschaft mbH, Münster, der Westfälischen Landes-Eisenbahn GmbH, Lippstadt, und weiterer Bahngesellschaften der WVG-Gruppe. Detlef Berndt verstärkt den Bereich Schienengüterverkehr im Vorstand der Landesgruppe.

Auch Michael Feller, Vorstand der Ruhrbahn GmbH, Essen, wurde neu in den Landesvorstand gewählt. Michael Feller ist seit 2013 Vorstand bei der Ruhrbahn und seit 2021 zusätzlich Arbeitsdirektor und verstärkt die Sparten Tram und Bus im Landesgruppenvorstand.

Ebenfalls neu gewählt wurde Dr. Marcel Frank. Der Geschäftsführer der RVK Regionalverkehr Köln GmbH ist seit 2009 in unterschiedlichen Unternehmen der Verkehrsbranche aktiv und seit Ende 2020 Geschäftsführer der RVK. Im Landesgruppenvorstand vertritt er die Bus-Sparte und insbesondere die im Regionalverkehr tätigen Busunternehmen.

Annette Grabbe, Sprecherin des Vorstands, Finanzvorständin und Arbeitsdirektorin bei der Rheinbahn AG, Düsseldorf, wurde ebenfalls neu in den Landesgruppenvorstand gewählt. Aus der Energiewirtschaft kommend ist sie seit April 2023 bei der Rheinbahn und vertritt im Landesgruppenvorstand die Sparten Tram und Bus.

Neu in den Vorstand gewählt wurde außerdem Karin Schnake, kaufmännische Leiterin der moBiel GmbH, Bielefeld. Sie ist seit über 20 Jahren für die moBiel GmbH tätig. Im Landesgruppenvorstand verstärkt sie die Sparten Tram und Bus.

Als Vertreter in den Verwaltungsrat Tram des VDV und damit zugleich als Mitglied des Landesgruppenvorstands hat die Mitgliederversammlung Jörg Filter, Vorstand Personal, Betrieb und Infrastruktur der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen Aktiengesellschaft, gewählt. Er ist seit knapp 30 Jahren für die BOGESTRA tätig und bekleidet dort seit 2001 verschiedene Führungspositionen.

Neben Ulrich Jaeger wurden auch Joachim Künzel, Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL), Unna, Frederik Ley, DB Regio, Region NRW, Düsseldorf, Michael Vogel, Verkehrsverbund Rhein-Sieg GmbH, Köln, und Anja Wenmakers, Stadtwerke Bonn Verkehrs-GmbH, einstimmig als Vorstandsmitglieder für weitere drei Jahre in ihren Ämtern bestätigt.

Quelle: VDV Landesgruppe Nordrhein-Westfalen

Hessens Busunternehmer warnen vor einem weiteren Ausdünnen der Fahrpläne

Vor weiteren Einschränkungen im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) warnt der Landesverband Hessischer Omnibusunternehmen (LHO).

„Wenn sich eine wachsende Zahl von Städten aus Finanznot gezwungen sieht, ihre Bus-Fahrpläne auszudünnen, kann die erhoffte Verkehrswende nicht gelingen.“

LHO-Vorsitzender Karl Reinhard Wissmüller

Wissmüller verwies auf Hessens Landeshauptstadt Wiesbaden, wo die Verkehrsgesellschaft („Eswe“) das Angebot an Busfahrten unter Hinweis auf steigende Kosten und die aktuelle wirtschaftliche Lage bereits massiv gekürzt hat.

„Mit einer drastischen Reduktion von Busfahrten an Sonn- und Feiertagen sowie im Abendverkehr wird es nicht gelingen, mehr Menschen zum Umstieg auf den umweltfreundlichen Nahverkehr zu bewegen. Wenn der Umstieg hin zu klimafreundlicher Mobilität in Hessen funktionieren soll, brauchen wir nicht weniger, sondern deutlich mehr gut vernetzten Busverkehr“, so der LHO.

Wenn Städte und Landkreise im ÖPNV moderne Fahrzeuge und emissionsfreie Flotten erwarten, müsse mit Bund und Ländern auch eine langfristig sichere Finanzierung auf den Weg gebracht werden. Die bei der Verkehrsministerkonferenz diskutierte dauerhafte Finanzierungszusage für das Deutschlandticket müsse die – mit steigenden Kosten und Investitionen für modernere Fahrzeuge und Infrastruktur verbundenen – Herausforderungen langfristig absichern.

In Deutschland fehlt es Busunternehmen nach den Worten Wissmüllers an verlässlichen Rahmenbedingungen: „Einmal getroffene Entscheidungen werden kurzfristig revidiert – Planungen von Unternehmen stehen auf der Kippe. Busunternehmen benötigen aber eine langfristige und planbare Finanzierungsgrundlage.“

Im Koalitionsvertrag der neuen Landesregierung Hessens sei die Absicht formuliert, die Verkehrsverbünde mit einer besseren Finanzierung aus Landesmitteln auszustatten. Dies könne der LHO nur unterstützen: „Die Mittel müssen erhöht werden, um den ÖPNV auf Dauer verlässlich zu halten und Leistungskürzungen zu vermeiden, die vor allem für Fahrgäste – aber auch für Busunternehmen – nachteilig sind.“

Ein Problem bleibe der Mangel an Busfahrern. Laut einer aktuellen Studie müssten deutschlandweit bis 2030 bis zu 65.000 Fahrer gewonnen werden, um die altersbedingt Ausscheidenden zu ersetzen. Bei einem Ausweiten des ÖPNV-Angebots mit dem Ziel einer “Verdoppelung der Fahrgastzahlen” würden sogar bis zu 90.000 zusätzliche Fahrer benötigt. Für ein gutes Angebot im ÖPNV und im Reiseverkehr sei die Branche auf ausreichend Personal angewiesen: Deshalb begrüßt der Verband Aktivitäten des Hessischen Verkehrsministeriums, den Runden Tisch „Fachkräftesicherung im Busverkehr“ wieder zu reaktivieren. Wichtig werde zudem sein, die im europäischen Vergleich hohen Führerscheinkosten zu senken. Auch beim Anerkennen von Führerscheinen aus Drittstaaten und der Zulassung weiterer Fremdsprachen bei der Führerscheinausbildung und der Qualifikationsprüfung gebe es Möglichkeiten, dem Mangel beim Fahrpersonal gegenzusteuern.

Quelle: LHO

LVB wächst deutlich – Bundesweit Spitze bei Fahrgastentwicklung

Wie das statistische Bundesamt berichtete, wuchs bundesweit im Jahr 2023 das Fahrgastaufkommen im öffentlichen Personennahverkehr auf fast 10,9 Milliarden Fahrgäste. Damit lag das Durchschnittniveau jedoch weiterhin 8 Prozent unter dem Vor-Corona-Niveau von 2019. Die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) verzeichneten im Gegensatz zu anderen Regionen massive Zuwächse, auch durch Angebotsverbesserungen, und konnten so 2023 das Vor-Corona-Niveau sogar übertreffen.

Im 4. Quartal 2023 setzte sich die positive Fahrgastentwicklung fort: Es wurden mit 41,9 Millionen so viele Personen befördert wie noch nie in einem vierten Quartal seit Beginn der automatischen Fahrgastzählung in den 1990er Jahren. Bereits das dritte Quartal 2023 war ein Rekordquartal im Vergleich aller 3. Quartale. Daher liegt das Jahresergebnis mit 153,3 Mio. Fahrgästen deutlich über dem Planwert. Somit haben die LVB bei den Fahrgastzahlen wieder das Vor-Corona-Niveau erreicht, nur in den Jahren 2017 und 2018 wurden mehr Fahrgäste gezählt. Im Jahr 2024 setzt sich der Wachstumstrend fort, der Januar 2024 lag bereits über den Erwartungen.

Insgesamt konnten die LVB beim Deutschland-Ticket bereits 156.800 Abschlüsse verzeichnen. Davon sind 35 Prozent Stammkunden, die aus einem anderen Produkt wechselten und rund 101.000 sind Neuabschlüsse. Der Deutschlandticket-Kundenbestand bei den LVB für April liegt aktuell bei 134.500 und nimmt kontinuierlich weiter zu.

Mit dem Beschluss zum Liniennetz der Zukunft im Dezember 2023, auf Basis der vom Stadtrat verabschiedeten Mobilitätsstrategie und des Nahverkehrsplans, beschloss der Leipziger Stadtrat 17 Prozent mehr Leistung anzubieten. Bereits mit dem neuen Jahr 2024 konnten die LVB deswegen das Angebot im Nordraum für den Wirtschaftsverkehr neu ordnen. Hier ist unter anderem die neue Buslinie 84 unterwegs.

Mit der Buslinie 71 ist seit Februar 2024 eine weitere neue Buslinie in Leipzig unterwegs. Gleichzeitig erweiterten die LVB den 10-Minuten-Takt für die Leipziger. Weitere Angebotsverbesserungen sind bis 2026 geplant. Eine Übersicht finden Sie hier. Damit wollen die LVB auch u.a. das On-Demand-Angebot Flexa weiter ausbauen.

Quelle: LVB