Verkehrswende statt Fahrverbote: Klimaschutz auch kurzfristig möglich

Ambitionierter Klimaschutz im Verkehrssektor ist mit konsequentem politischem Handeln möglich und mit einer positiven wirtschaftlichen Entwicklung verbunden. Wenn Investitionen in den Verkehr und das Steuersystem für den Verkehrssektor klimafreundlich ausgerichtet werden, kann eine Trendwende mit deutlichen Emissionsminderungen von heute über 145 auf 80 bis 85 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente im Jahr 2030 erfolgen. Das ergibt eine neue Studie von Öko-Institut und INFRAS im Auftrag des Umweltbundesamtes, die in zwei Szenarien darstellt, wie die bestehenden Lücken für die Klimaschutzziele im Verkehrssektor möglichst zügig geschlossen werden können. Zentrale Maßnahmen, die schnell wirken, sind die Elektrifizierung und die Verlagerung auf klimafreundliche Verkehrsträger wie der öffentliche Nahverkehr und die Schiene.

“Das neue Klimaschutzgesetz reduziert den Anreiz für die Bundesregierung, die Emissionen im Verkehrssektor zu mindern und ihn strukturell auf den Klimaschutz auszurichten. Ohne ein Handeln der Politik müssen wir uns durch den Zukauf von Emissionsminderungen aus anderen EU-Ländern auf Ausgaben im zweistelligen Milliardenbereich bis zum Jahr 2030 einstellen.”

Peter Kasten, stellvertretender Leiter des Bereichs Ressourcen & Mobilität am Öko-Institut

Geeignete politische Instrumente für einen klimafreundlichen Verkehr sind laut der Studie unter anderem eine Anpassung des Steuersystems, indem beim Neukauf von Autos in Abhängigkeit der CO2-Emissionen der Fahrzeuge eine höhere Kfz-Steuer anfällt, höhere Investitionen in klimafreundliche Verkehrs­träger und eine CO2-Bepreisung, die einen ausreichend hohen Preis für klimaschädliche Emissionen sicherstellt.

Darüber hinaus sollte möglichst zeitnah die Einführung einer fahrleistungsabhängigen Pkw-Maut vorbereitet werden. „Mit ihr können die Folgekosten des Autofahrens für alle Antriebssysteme bepreist und zukünftig zurückgehende Einnahmen der Energiesteuer ausgeglichen werden“, so Kasten. Beide Szenarien der Studie – zum sofortigen sowie zum verzögerten Handeln – zeigen auch, dass ein sofortiges Handeln der Politik zu längeren Einführungsphasen der Politikinstrumente und weniger abrupten Preis­anstiegen im Verkehrssektor führt.

Eine volkswirtschaftliche Analyse der Klimaschutzmaßnahmen, die INFRAS durchgeführt hat, ergibt in beiden untersuchten Szenarien einen positiven Effekt auf Wertschöpfung und Beschäftigung in Deutschland. Bei einem Weiter-So im politischen Handeln stehen dem Bundeshaushalt im Verkehrs­sektor laut der Analyse langfristig höhere Staatsausgaben als ‑einnahmen gegenüber. Die in der Studie hergeleiteten Szenarien sind aus volks­wirtschaftlicher Sicht dagegen tragfähig.

In der Studie wurden die ökonomischen Verteilungswirkungen der beiden Szenarien betrachtet. Es zeigt sich, dass Haushalte mit höheren Einkommen leichter in emissionsfreie Technologien wie Elektroautos investieren können und Haushalte mit niedrigeren Einkommen stärker von Klimaschutz­maßnahmen betroffen sind.

Studie „Verkehrssektor auf Kurs bringen: Szenarien zur Treibhausgas­neutralität 2045“ zum Download

Quelle: Öko-Institut

10 Jahre PlusBus

Der Mitteldeutsche Verkehrsverbund (MDV), die Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH (NASA GmbH) und der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) luden am 23.04.2024 bundesweite Vertreter aus der Politik sowie der Nahverkehrsbranche nach Potsdam ein, um mit ihnen anlässlich des zehnten PlusBus-Jubiläums die Zukunftschancen der Erfolgsmarke zu erörtern. Seit der PlusBus-Einführung Ende 2013 sind aus 26 Linien im MDV-Gebiet inzwischen 160 Linien deutschlandweit geworden. Was als vertaktete Zubringerlinie für das S-Bahnnetz Mitteldeutschland begann, ist inzwischen ein bundesweites Erfolgsmodell zur Erschließung und Vernetzung des ländlichen Raumes mit den Mittel- und Oberzentren durch den ÖPNV.

„Der PlusBus fährt verlässlich im Stundentakt und bringt Fahrgäste garantiert zum Zug, zur S-Bahn oder zum nächsten Busumstieg. Ein massives Fahrgastplus im MDV-Gebiet auf den PlusBus-Achsen zeigt das eindrucksvoll. Erst recht seit dem Deutschlandticket fordern wir daher noch vehementer, die erforderlichen Finanzierungsgrundlagen durch Bundes- und Landespolitik zum Erhalt und Ausbau der Nahverkehrsangebote in den Ballungszentren und Landkreisen zu schaffen. Denn nur so können die Verkehrs- und Klimawende gelingen.“

MDV-Geschäftsführer Steffen Lehmann

„Der PlusBus ist ein Erfolgsprodukt, das zeigt schon die Ausbreitung auf zehn Verkehrsverbünde seit 2013 und die mittlerweile 43 Linien hier in Brandenburg. Mit ihnen erschließen wir den ländlichen Raum ideal, verschränken den Schienen- und den Busverkehr und leisten einen wichtigen Beitrag zur Verkehrswende. Die Fahrgäste wissen es zu schätzen: Die Fahrgastzahlen nehmen mit neuen Linien regelmäßig zu und übertreffen teilweise sogar unsere Erwartungen.“

Ute Bonde, Geschäftsführerin des Verkehrsverbundes Berlin-Bradenburg (VBB)

Um unter der Marke PlusBus fahren zu dürfen, muss eine Buslinie hohe Qualitätsstandards erfüllen. Die wichtigste Grundlage ist dabei die Taktung. Werktags stündlich, auch in den Ferien, und an Samstagen mindestens sechs, sonntags mindestens vier Fahrten – das sind die Voraussetzungen, die für einen deutschlandweit einmaligen und einheitlichen Standard sorgen. Damit liefert der Bus eine adäquate Leistung zum Schienenpersonennahverkehr; Bus und Bahn sind optimal miteinander vernetzt. Insbesondere für den ländlichen Raum ist der PlusBus ein wichtiger Baustein im Hinblick auf die Verkehrswende. Deutschlandweit fahren alle PlusBusse mit dem gleichen Symbol, das den Fahrgästen einen hohen Fahrplanstandard garantiert. Im Jahr 2022 prämierte das gemeinnützige Verkehrsbündnis Allianz pro Schiene e.V. den PlusBus mit dem 1. Deutschen Verkehrswendepreis 2022.

Quelle: MDV

BeNEX übernimmt Abellio in Deutschland

Der auf regionalen Bahnverkehr spezialisierte Mobilitätsdienstleister BeNEX übernimmt von der niederländischen Staatsbahn die Gesellschafteranteile an Abellio in Deutschland (ATH Rail Transport Beteiligungsgesellschaft Deutschland GmbH). Die Transaktion umfasst die Eisenbahnverkehrsunternehmen Abellio Rail Mitteldeutschland GmbH, Halle (Saale) und WestfalenBahn GmbH, Bielefeld sowie die Servicegesellschaft PTS GmbH, Neuss.

Als eines der führenden Beteiligungsunternehmen für den Bahnverkehr der Zukunft unterstreicht BeNEX damit das Engagement für die Stärkung seiner Position im deutschen Eisenbahnverkehr. Mit zukünftig mehr als 3.500 Mitarbeitenden und einer Verkehrsleistung von jährlich rund 65 Mio. Zugkilometern gehört BeNEX damit zu den größten Anbietern im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) in Deutschland.

“Wir sehen die Übernahme von Abellio als große Chance und Verantwortung zugleich für eine nachhaltige Entwicklung des regionalen Bahnverkehrs in Deutschland.”

Johann von Georg, Geschäftsführer der BeNEX

Der Kauf von Abellio markiert einen bedeutenden Schritt auf dem Weg zum langfristigen Ziel von BeNEX, das Angebot für umweltfreundliche Mobilität weiter auszubauen, Fahrgastzahlen zu steigern und somit eine nachhaltige Verkehrspolitik zu unterstützen.

„Mit Abellio Rail Mitteldeutschland und WestfalenBahn wächst unser Beteiligungsportfolio auf sieben regionale Bahnunternehmen. Mit der erweiterten Unternehmensgruppe können wir den diversen Herausforderungen im aktuellen Marktumfeld noch besser begegnen und Synergien für weiteres profitables Wachstum schaffen.“

Michael von Mallinckrodt, Geschäftsführer der BeNEX

„Wir freuen uns darauf, mit BeNEX künftig einen Gesellschafter an der Seite zu wissen, der die Verkehrswende in Deutschland entscheidend mitgestalten möchte und dies durch sein Engagement entsprechend untermauert. Für unsere Mitarbeitenden, unsere Fahrgäste und unsere Aufgabenträger bedeutet der Einstieg von BeNEX langfristige Planungssicherheit und eine neue Wachstumsperspektive.“

Rolf Schafferath, Vorsitzender der Geschäftsführung von Abellio in Deutschland

Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Der Abschluss der Transaktion wird vorbehaltlich wettbewerbsrechtlicher Genehmigungen für die zweite Hälfte des Jahres 2024 erwartet.

Quelle: BeNEX GmbH

Strategische Partnerschaft zwischen Daimler Buses und Batterie-Experte BMZ Polen

Daimler Buses und der Batterie-System-Experte BMZ Polen, ein Unternehmen der BMZ Holding, haben eine strategische Partnerschaft für die Entwicklung und Lieferung der nächsten Generation von E-Bus-Batterien vereinbart. BMZ wird die bisherige Batterietechnologie gemeinsam mit Daimler Buses speziell für die Anforderungen von elektrisch angetriebenen Bussen weiterentwickeln. Die neue Batteriegeneration NMC4 – Nachfolger der aktuellen NMC3-Technologie – wird eine hohe Energiedichte, die größere Reichweiten von E-Bussen ermöglicht, und eine sehr lange Lebensdauer kombinieren. Kunden von Daimler Buses werden ab Mitte des Jahrzehnts von den neuen NMC4-Batterien profitieren.

„Mit der Zusammenarbeit unserer Unternehmen verbinden wir zwei wichtige Aspekte: Die Expertise von Daimler Buses in der Entwicklung und Herstellung von Bussen und das Know-how von BMZ bei Lithium-Ionen-Batterien für Nutzfahrzeuge. Ich freue mich auf eine hervorragende neue Generation von Batterien für unsere elektrisch angetriebenen Busse. Diese Zusammenarbeit ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einem emissionsfreien öffentlichen Nahverkehr in ganz Europa.”

Michael Klein, Leiter Produktentwicklung und Operations bei Daimler Buses

„Seit einem Jahrzehnt verfolgen wir die Strategie, führende E-Bus-Systeme zu entwickeln und zu produzieren. Wir freuen uns nun auf die Zusammenarbeit mit Daimler Buses. In Bezug auf den Elektrobusmarkt haben wir konsequent eine Wachstums- und Investitionsstrategie verfolgt. Für mich persönlich stellt der Zuschlag von Seiten Daimler Buses die Bestätigung des von uns eingeschlagenen Weges dar. Gemeinsam werden wir diese Strategie nun in einem deutlich größeren Maßstab umsetzen können.“

Tomasz Jankowski, Geschäftsführer von BMZ Polen

„Dafür werden wir unsere Produktion am Standort Gliwice ausbauen und das Werk zum ersten seiner Art in der EU machen: Es wird speziell für die Produktion von Busbatterien ausgelegt und über eine vollautomatische Montagelinie verfügen.”

Paweł Kępski, Head of Business Unit EV, BMZ Polen

Daimler Buses verfolgt konsequent eine klare E-Roadmap über alle Segmente hinweg: Elektrisch angetriebene Stadtbusse sind bereits seit 2018 in Serie, ab Mitte des Jahrzehnts sollen Überland-E-Busse folgen und bis 2030 elektrifizierte Reisebusse. Damit will Daimler Buses bis 2030 in allen Segmenten lokal CO2-neutrale Modelle auf Basis von Batterien oder Wasserstoff anbieten. Der Fokus liegt dabei zunächst auf den Kernmärkten Europa und Lateinamerika. Im Kernmarkt Europa sollen bis 2039 nur noch lokal CO2-neutrale Neufahrzeuge verkauft werden. Im Segment der Stadtbusse soll dies in Europa bereits im Jahr 2030 der Fall sein.

Quelle: Daimler Truck AG

Berlin-Abo kommt ab 1. Juli 2024

Die Einführung des neuen Berlin-Abos zum 1. Juli 2024 steht in den Startlöchern. Der Vorverkauf für das neue zusätzliche Angebot, das ausschließlich im Berliner Stadtgebiet gilt, wird ab sofort sukzessive bei den Verkehrsunternehmen starten. Berliner Abo-Bestandskunden werden von BVG und S-Bahn angeschrieben und über das neue Abo informiert. Dazu gehören auch Hinweise, wie das Ticket erworben werden kann und Verlinkungen zu Verkaufsportalen. Informationen zum Berlin-Abo geben auch alle anderen Verkehrsunternehmen im VBB. Vertragsabschlüsse für das Berlin-Abo zum Startdatum 1. Juli sind bis 10. Juni möglich. Um Wartezeiten zu vermeiden und die Kundenzentren zu entlasten, wird empfohlen, das Berlin-Abo online bei den Verkehrsunternehmen abzuschließen. Kunden können wählen, ob sie das Berlin-Abo als VBB-fahrCard oder auf dem Handy nutzen wollen.

Das Berlin-Abo ist ein persönliches, nicht übertragbares Abonnement mit monatlicher Abbuchung von 29 Euro und ist nur im Tarifbereich Berlin AB gültig. Mit dem Berlin-Abo können beliebig viele Kinder unter 6 Jahren, ein Kinderwagen und Gepäck sowie ein Hund kostenfrei mitgenommen werden. Für die Mitnahme eines Fahrrades ist ein Fahrausweis des Fahrradtarifs zu erwerben. Verträge für das Berlin-Abo werden nur mit einer Mindestvertragslaufzeit von 12 Monaten angeboten und verlängern sich anschließend auf unbestimmte Zeit, wenn sie nicht gekündigt werden. Eine Kündigung vor Ablauf der Mindestvertragslaufzeit ist ausgeschlossen. Der Wechsel oder der Neueinstieg in das Berlin-Abo ist immer bis zum 10. eines Vormonats möglich – egal ob als Handyticket oder per Chipkarte, online oder im Kundenzentrum. Das Berlin-Abo wird nicht als VBB-Firmenticket angeboten. Gerade in der Startphase empfiehlt sich eine frühzeitige An- oder Ummeldung.

Quelle: VBB

Neue Dortmunder Stadtbahnen im Liniennetz unterwegs

Nach einem langen Zulassungsverfahren (die Nahverkehrs-praxis berichtete) ist es nun soweit: Sechs hochmoderne Bahnen werden ab dem 23. April Tag für Tag im Einsatz sein, weitere Fahrzeuge kommen in kurzen Abständen hinzu. Und diese werden auch benötigt, unterstreicht die Vorstandsvorsitzende der Dortmunder Stadtwerke AG (DSW21), Heike Heim:

„Allein 120.000 DSW21-Fahrgäste haben aktuell das DeutschlandTicket in der Tasche oder auf dem Handy – Tendenz steigend. Diese Menschen erwarten von uns zuverlässige Stadtbahnen in ausreichender Zahl, die sie sicher und komfortabel von A nach B bringen. Das Geld für die neuen und zu modernisierenden Stadtbahnen ist also sehr gut angelegt. Es kommt den Dortmunder Fahrgästen unmittelbar zugute.“

Auch DSW21-Verkehrsvorstand Ulrich Jaeger stellt die Relevanz des B-Wagen-Projekts heraus:

„So reduziert sich etwa der Stromverbrauch der gesamten Hochflurflotte um den Jahresverbrauch von mehr als 1.000 Vier-Personen-Haushalten. Das ist nur ein Beispiel für die im wahrsten Sinne des Wortes bahnbrechenden Neuerungen, für die wir viel Geld in die Hand nehmen: Das gesamte B-Wagen-Projekt hat ein Investitionsvolumen von rund 250 Mio. €.“

Insgesamt hat DSW21 34 neue Hochflurbahnen bestellt, die 64 Bahnen der Bestandsflotte werden baugleich modernisiert. Zehn alte Bahnen („Bonner Wagen“) werden ausgemustert. Der Fuhrpark, der aktuell aus 121 Wagen besteht, wächst durch die Neuzugänge zukünftig auf 145 Fahrzeuge an.

„Wir sind sehr froh, dass wir das extrem aufwändige Zulassungsverfahren der ersten neuen Stadtbahn heute erfolgreich abschließen konnten (können). Es war im Hinblick auf den genauen Umfang und Zeithorizont im Vorhinein von den Fahrzeugherstellern HeiterBlick und Kiepe Electric und damit auch für uns nur schwer einschätzbar“ erklärt DSW21-Betriebsleiter und Technik-Prokurist Ralf Habbes. 16.000 Seiten Dokumente mussten für die sogenannte Typprüfung der ersten Bahn laut der Checkliste der Technischen Aufsichtsbehörde (TAB) erstellt und gecheckt werden. Unzählige Stunden in der Werkstatt und auf dem Testgleis sowie Ortstermine mit den Prüfern kamen hinzu. Zwölf neue Bahnen des Typs B80D sind mittlerweile auf dem DSW21-Betriebshof in Dorstfeld eingetroffen. „Damit wir während der Typprüfung des ersten Wagens keine Zeit verlieren, haben wir die Serienprüfung der weiteren Bahnen parallel vorgenommen“, so Thomas Steinröder, Leiter des Bereichs Schienenfahrzeuge bei DSW21.

Die 34 neuen und 64 bereits vorhandenen Hochflurstadtbahnen (B-Wagen), die bis 2031 baugleich modernisiert werden, trumpfen mit einer Vielzahl sichtbarer und unsichtbarer Features auf, die den Fahrgästen direkt zugutekommen werden. Nicht nur bei Themen wie Energieeffizienz, Barrierefreiheit und Sicherheit, auch bei Innenraumgestaltung, Komfort und Fahrgastinformation sind die 28 m langen und 38 t schweren Bahnen echte Vorreiter. Fahrzeugdämmung und -absenkung sind sogar bundesweit einzigartig und damit Vorbilder für die gesamte Nahverkehrsbranche.

Quelle: DSW21

BUS2BUS 2024: Mehr Busse, mehr Aussteller, mehr Internationalität

Ab dem 24. April 2024 zeigt die BUS2BUS 2024 in Berlin die neuesten Trends der Bus- und Zulieferindustrie. Über 140 Unternehmen aus 20 Ländern präsentieren unter dem Motto „Die Zukunft ist unser Antrieb!” innovative und nachhaltige Mobilitätslösungen. Mobilitätswende, KI und die Zukunft der Bustouristik – das sind die Themen, die die Busbranche aktuell besonders beschäftigen und die am 24. und 25. April 2024 auf der BUS2BUS in Berlin diskutiert werden.

Auf der Fachmesse präsentieren 140 Unternehmen – das ist ein Plus von 40 Prozent – aus 20 Ländern ihre Produkte, Dienstleistungen und technischen Lösungen für den Nahverkehr, die Langstrecke und die Bustouristik. Der Anteil internationaler Aussteller liegt in diesem Jahr bei 38 Prozent und ist damit so hoch wie nie zuvor. Die BUS2BUS 2024 belegt außerdem eine wesentlich größere Fläche und nutzt mit dem hub27 die größte und modernste Halle des Berliner Messegeländes.

Das Fachpublikum kann auf der BUS2BUS 2024 eindrucksvoll erleben, dass die Mobilitätswende in vollem Gange ist. Mehr als 30 Fahrzeuge, ausgestattet mit klimafreundlichen Antrieben – darunter die neuesten Batteriebusse, Hybridbusse und Brennstoffzellenbusse – stehen zum Anschauen, Mitfahren und Selberfahren bereit. Unter den ausgestellten Bussen sind einige Premieren und Weltpremieren.

Eröffnet wird die BUS2BUS am 24. April 2024 mit einem Messerundgang von Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing. Im Anschluss spricht er im Future Forum über die Mobilität in Deutschland und eröffnet die bdo Politik-Talks. Das Future Forum ist eine von zwei Bühnen der BUS2BUS, auf denen mehr als 100 internationale Speaker in 60 Panels und Präsentationen Lösungen für die aktuellen Herausforderungen der Mobilitätsbranche aufzeigen.

Das Bühnenprogramm des Future Forums startet am Mittwoch mit einer Keynote von Prof. Justus Haucap von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Er geht auf die Bedeutung der Mobilität für die Gesellschaft und die Finanzierung der Verkehrs- und Energiewende ein, sowie die Eigenverantwortlichkeit von Unternehmen und die Rolle des Staates im Kontext von Subventionen. Auch der zweite Tag des Future Forums beginnt mit einer spannenden Keynote: KI-Experte Bilal Zafar wirft einen Blick auf die Chancen und Risiken von Künstlicher Intelligenz für die Busbranche. Autonomes Fahren, zielgenaue Kundenansprache oder Fahrzeugüberwachung sind nur einige Aspekte, bei denen KI technologischen Fortschritt verspricht.

Den Dialog zwischen den verschiedensten Akteuren der Mobilitätsbranche fördert die BUS2BUS mit ihrer neuen Networking Area, auf der sich unter anderem das Young Mobility Network und Women in Mobility präsentieren, und der Startup Area, auf der zwölf junge und innovative Unternehmen ihre Angebote vorstellen.

Quelle: Messe Berlin

Neuer Vertrag für die S-Bahn Köln

Die DB Regio AG bleibt für neun weitere Jahre Betreiberin der S-Bahn Köln. Die beiden Aufgabenträger für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV), Zweckverband go.Rheinland und Verkehrsverbund Rhein-Ruhr AöR (VRR), sorgen dafür, dass die Fahrten in der Rheinmetropole und den umliegenden Regionen künftig noch moderner und komfortabler werden. Denn mit dem neuen S-Bahn-Vertrag bringt DB Regio NRW ab Ende April erste vollständig modernisierte Züge aus der Baureihe „ET 424“ auf die Schiene – und damit im Rahmen des weltweit renommierten „German Design Award 2024“ ausgezeichnete Fahrzeuge.

„Durch das Redesign hauchen wir den Fahrzeugen neues Leben ein und halten sie noch etliche Jahre mit einer guten Ausstattung im Betrieb. Und damit fängt das neue Zeitalter für die S-Bahn Köln erst an. Noch in diesem Jahr wollen wir gemeinsam mit dem VRR den Herstellerauftrag für die Neufahrzeuge vergeben. Diese werden ab Ende der 2020er Jahre sukzessive in den Betrieb gehen.“

go.Rheinland-Geschäftsführer Michael Vogel

„Die modernisierten Fahrzeuge versprechen mehr Komfort für die Fahrgäste und eine größere Betriebsqualität. Wenn alle 123 für das Redesign vorgesehenen Fahrzeuge bis Ende 2026 modernisiert sind, werden all jene Menschen, die auf den S-Bahn-Strecken im Rheinland unterwegs sind, noch besser reisen. Ebenso werden sie auch auf der S 11 bis ins Ruhrgebiet verkehren.“

VRR-Vorstandssprecher Oliver Wittke

Die grunderneuerten Fahrzeuge haben die Jury des „German Design Award“ dabei nicht nur aufgrund ihrer ansprechenden Außengestaltung überzeugt, sondern vor allem dank des vollständig modernisierten Innenraums, der die Züge fast zu Neufahrzeugen werden lässt. Das Zuginnere ist völlig neu gestaltet. So gibt es etwa für Fahrräder, Rollstühle, Kinderwagen und Gepäck mehr Platz. Große und moderne Displays informieren die Fahrgäste detaillierter über ihre Fahrt. Zudem profitieren die Fahrgäste künftig auch von W-LAN und USB-Steckdosen. So setzen die Projektpartner mit den 24 Zügen, die bis 2025 nach und nach zum Einsatz kommen sollen, neue Maßstäbe auf den Kölner S-Bahn-Linien.

Die Züge für den Einsatz auf den Linien der S-Bahn Köln zu modernisieren, ist auch besonders nachhaltig. Die äußerst zuverlässigen Fahrzeuge aus den Baujahren 1999/2000 waren noch bis Juni 2022 bei der S-Bahn Hannover unterwegs und sind noch längst nicht am Ende ihres Lebenszyklus. Die modernisierten Fahrzeuge der Baureihe „ET 424“ sind damit ein wichtiger Baustein auf dem Weg zur umfassenden Modernisierung der S-Bahn Köln. Sie lösen alte Züge der Baureihe „ET 420“ nach und nach ab. Fahrgäste erkennen die neuen Züge an der rot-silbernen Außengestaltung, durch die sich die Fahrzeuge von anderen Bestandsfahrzeugen abheben. Durch die auffällige Außenlackierung der Baureihe „ET 424“ soll der Fahrgast außerdem auf den teilweise im S-Bahn-Netz vorhandenen Höhenunterschied der Züge dieser Baureihe zur vorhandenen Bahnsteigkante beim Ein- und Ausstieg optisch besonders hingewiesen werden. Die Umsetzung des neuen Verkehrsvertrags wird für die Kölner auf den Strecken des S-Bahn-Netzes somit direkt sichtbar.

Und es bleibt nicht bei den Fahrzeugen der Reihe „ET 424“: Auch die Fahrzeugreihen „ET 422“ und „ET 423“, die bereits im S-Bahn-Netz Köln mit insgesamt 99 Fahrzeugen unterwegs sind, sollen in den kommenden Jahren nach dem Vorbild der „ET 424“ modernisiert werden. Insgesamt investieren die Aufgabenträger go.Rheinland und VRR rund 350 Millionen Euro in die Modernisierung der drei Fahrzeugreihen.

Quelle: go.Rheinland GmbH

Siemens Mobility rüstet S-Bahn-Netz in Kopenhagen für automatisierten Betrieb hoch

Siemens Mobility wird das gesamte 170 Kilometer lange S-Bahn-Netzwerk in Kopenhagen auf die höchste Automatisierungsstufe (GoA4) hochrüsten, um bereits mit der ersten Projektphase im Jahr 2030 einen fahrerlosen Zugbetrieb zu ermöglichen. Entsprechende Verträge für die erforderliche Signaltechnik für Züge und Streckenausrüstung wurden kürzlich mit Banedanmark (BDK) und DSB unterzeichnet. Der Einsatz von GoA4 ermöglicht es dem Betreiber, die Anzahl der Züge im gesamten System zu erhöhen, das Passagiererlebnis weiter zu verbessern, eine hohe Pünktlichkeitsrate zu gewährleisten und das Netzwerk zukunftssicher zu machen. Die neuen Verträge haben ein Gesamtvolumen von etwa 270 Millionen Euro und bauen auf dem ursprünglichen Vertrag von 2011 auf, der das Kopenhagener S-Bahn-Netzwerk bereits mit dem Communications-Based Train Control System (CBTC) erfolgreich modernisierte.

“Wir freuen uns, diesen Vertrag für das CBTC-GoA4-Upgrade abzuschließen, das ein sehr wichtiger Bestandteil unseres Programms “Future S-Bahn” ist. Die Kopenhagener S-Bahn ist bereits heute ein gut funktionierendes Bahnsystem, das den Großraum Kopenhagen bedient. Mit der Umsetzung des Programms “Future S-Bahn” wird es sich zu einem der weltweit größten und komplexesten vollautomatisierten Massentransportsysteme entwickeln, das einen noch besseren Service für unsere Fahrgäste bietet. Dies geschieht nicht nur durch eine höhere Frequenz für eine erhöhte Kapazität und verbesserte Zugverbindungen während der Nebenverkehrszeiten, sondern auch durch eine schnellere Wiederherstellung bei Störungen und bessere Möglichkeiten, den Verkehr kurzfristig an die Nachfrage anzupassen. “

Jürgen Müller, Leiter Strategie & Zugtechnik bei DSB

Das CBTC GoA4-Technologie-Upgrade wird in fünf Phasen durchgeführt, um sicherzustellen, dass der Zugverkehr in Kopenhagen möglichst wenig beeinträchtigt wird. Darüber hinaus beinhalten die neuen Vereinbarungen die Ausstattung der beiden Depots in Hundige und Høje Taastrup mit funkbasierten Kommunikationssystemen, die die technische Erreichbarkeit aller Züge erweitern. Außerdem wird die Zugleittechnik um neue flexible Dispositions¬funktionen erweitert, um zukünftig einen noch reibungsloseren Betrieb zu gewährleisten.

Im Kernnetzwerk der S-Bahn fahren pro Stunde bis zu 84 Züge auf sieben Linien und transportieren jährlich über 100 Millionen Fahrgäste an insgesamt 88 Stationen. Das S-Bahn-System in Kopenhagen spielt eine entscheidende Rolle im öffentlichen Verkehrsnetz der Stadt und befördert täglich rund 350.000 Fahrgäste. Diese Zahl wächst stetig, da sich der Großraum um die dänische Hauptstadt ausdehnt und mittlerweile mehr als ein Fünftel der Bevölkerung Dänemarks umfasst. Die Modernisierung des Netzwerks, um zukünftig den fahrerlosen Zugbetrieb zu ermöglichen, wird der Stadtentwicklung mit wachsender Bevölkerung gerecht.

Quelle: Siemens Mobility

VDV NRW bestätigt Vorsitzenden Ulrich Jaeger im Amt

Im Rahmen ihrer Frühjahrstagung am 18. April 2024 in Dortmund hat die VDV-Landesgruppe NRW ihren Vorsitzenden Ulrich Jaeger, Vorstand der DSW21 Dortmunder Stadtwerke AG, einstimmig wiedergewählt und damit für weitere drei Jahre im Amt bestätigt.

Das Vorstandsmitglied Christian Betchen, Geschäftsführer der KSW Kreisbahn Siegen-Wittgenstein GmbH, wurde ebenfalls einstimmig zum stellvertretenden Vorsitzenden für den Bereich Eisenbahngüterverkehr gewählt und folgt damit auf Wolfgang Birlin, der aus dem Vorstand der Landesgruppe ausgeschieden war. Darüber hinaus hat die Mitgliederversammlung sechs weitere Personen einstimmig neu in den Landesvorstand gewählt:

Neu im Vorstand ist Detlef Berndt, Geschäftsführer der Westfälischen Verkehrsgesellschaft mbH, Münster, der Westfälischen Landes-Eisenbahn GmbH, Lippstadt, und weiterer Bahngesellschaften der WVG-Gruppe. Detlef Berndt verstärkt den Bereich Schienengüterverkehr im Vorstand der Landesgruppe.

Auch Michael Feller, Vorstand der Ruhrbahn GmbH, Essen, wurde neu in den Landesvorstand gewählt. Michael Feller ist seit 2013 Vorstand bei der Ruhrbahn und seit 2021 zusätzlich Arbeitsdirektor und verstärkt die Sparten Tram und Bus im Landesgruppenvorstand.

Ebenfalls neu gewählt wurde Dr. Marcel Frank. Der Geschäftsführer der RVK Regionalverkehr Köln GmbH ist seit 2009 in unterschiedlichen Unternehmen der Verkehrsbranche aktiv und seit Ende 2020 Geschäftsführer der RVK. Im Landesgruppenvorstand vertritt er die Bus-Sparte und insbesondere die im Regionalverkehr tätigen Busunternehmen.

Annette Grabbe, Sprecherin des Vorstands, Finanzvorständin und Arbeitsdirektorin bei der Rheinbahn AG, Düsseldorf, wurde ebenfalls neu in den Landesgruppenvorstand gewählt. Aus der Energiewirtschaft kommend ist sie seit April 2023 bei der Rheinbahn und vertritt im Landesgruppenvorstand die Sparten Tram und Bus.

Neu in den Vorstand gewählt wurde außerdem Karin Schnake, kaufmännische Leiterin der moBiel GmbH, Bielefeld. Sie ist seit über 20 Jahren für die moBiel GmbH tätig. Im Landesgruppenvorstand verstärkt sie die Sparten Tram und Bus.

Als Vertreter in den Verwaltungsrat Tram des VDV und damit zugleich als Mitglied des Landesgruppenvorstands hat die Mitgliederversammlung Jörg Filter, Vorstand Personal, Betrieb und Infrastruktur der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen Aktiengesellschaft, gewählt. Er ist seit knapp 30 Jahren für die BOGESTRA tätig und bekleidet dort seit 2001 verschiedene Führungspositionen.

Neben Ulrich Jaeger wurden auch Joachim Künzel, Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL), Unna, Frederik Ley, DB Regio, Region NRW, Düsseldorf, Michael Vogel, Verkehrsverbund Rhein-Sieg GmbH, Köln, und Anja Wenmakers, Stadtwerke Bonn Verkehrs-GmbH, einstimmig als Vorstandsmitglieder für weitere drei Jahre in ihren Ämtern bestätigt.

Quelle: VDV Landesgruppe Nordrhein-Westfalen