Bahnstrecke Münster – Sendenhorst nimmt weitere wichtige Hürde

Die geplante Bahnverbindung zwischen Münster und Sendenhorst bietet einen höheren Nutzen als die Kosten, wie eine neue “Standardisierte Bewertung” zeigt. Das Projekt erhöht nicht nur die Attraktivität und Umweltfreundlichkeit des Nahverkehrs in der Region, sondern bringt auch einen konkreten wirtschaftlichen Mehrwert. Mit einem Nutzen-Kosten-Indikator von 1,36 übersteigt der volkswirtschaftliche Nutzen die Kosten deutlich.

Obwohl die Kosten der Reaktivierung der Strecke für den Personenverkehr aufgrund der Komplexität und gestiegener Baukosten auf 133 Mio. Euro angestiegen sind, überwiegen die positiven Effekte. Die Bewertung berücksichtigt neben betriebswirtschaftlichen auch volkswirtschaftliche und umweltbezogene Aspekte, wobei besonders die Verringerung von CO2-Emissionen und die verkürzten Reisezeiten hervorstechen.

Die geplante Strecke wird über 10.000 Fahrgäste pro Werktag befördern und den ländlichen Raum an das Oberzentrum Münster anbinden. Ein positives Bewertungsergebnis ist entscheidend für die Freigabe von Projektmitteln durch den Bund und das Land Nordrhein-Westfalen.

Das Planfeststellungsverfahren für das Projekt dauert länger als geplant, da verschiedene Aspekte wie Umweltprüfungen und Schallschutzgutachten noch bearbeitet werden müssen. Die Wiederaufnahme des Personenverkehrs auf der Strecke ist Teil der landesweiten Betriebskonzepte “Zielnetz 2032” und “Zielnetz 2040”, um das Schienennetz in NRW zu modernisieren und auszubauen.

Quelle: NWL

Dortmund: Neue Stadtbahnen warten noch auf Zulassung

Die Nahverkehrs-praxis hat bei den Dortmunder Stadtwerken (DSW21) nachgefragt, wie es um die Inbetriebnahme der neuen Stadtbahnwagen steht. Die erste neue Bahn sollte ursprünglich bereits ab Sommer 2023 im Linienbetrieb eingesetzt werden.

Das B-Wagen-Projekt
Im Rahmen des B-Wagen-Projektes hat DSW21 im ersten Schritt 26 neue Stadtbahnwagen bestellt. Weitere acht Fahrzeuge hat das Dortmunder Verkehrsunternehmen mittlerweile nachgeordert, um im Sinne der Verkehrswende das Angebot für die Fahrgäste noch weiter verstärken zu können und insgesamt noch mehr an Flexibilität zu gewinnen. Dies geht mit zusätzlichen Investitionen in Höhe von rund 32 Mio. € einher. Das Gesamtvolumen des B-Wagen-Projekts beläuft sich somit auf etwa 250 Mio. €.

Die 64 Bestandsfahrzeuge der aktuellen Flotte werden von 2024 bis 2031 baugleich modernisiert und nach dem Umbau exakt dem Standard der Neufahrzeuge entsprechen. Am Ende des Projekts – und nach Ausmusterung von zehn älteren, aus Bonn gekauften Fahrzeugen – wird die Hochflur-Stadtbahnflotte von DSW21 dann um 24 Fahrzeuge auf 98 Fahrzeuge angewachsen sein.

Komplexer Zulassungsprozess
Bei den neuen Stadtbahnen handelt es sich um Fahrzeuge, die speziell für DSW21 konstruiert und gebaut werden. Dies hat auch mit der baugleichen Modernisierung von 64 Bestandsfahrzeugen zu tun. Die Fahrzeuge weisen Features auf, die bundesweit einmalig sind und zusätzliche Anforderungen an den Zulassungsprozess stellen. Beispielhaft sind hier die Absenkung der Luftfederung und die Zwischenraumüberwachung genannt. Somit sieht DSW21 keine Probleme, sondern stuft dieses komplexe Projekt auch im Hinblick auf den Zulassungsprozess positiv ein. Ein Großteil der Zulassungsfragen wird bei den Neufahrzeugen auch schon für die zu modernisierenden Fahrzeuge abgearbeitet, da diese annähernd baugleich sind.

Am Ende einer Vielzahl von Zulassungsunterlagen und Gutachten steht ein funktionales Sicherheitsgutachten, welches auch das Zusammenspiel aller verbauten Elemente betrachtet und sicherheitstechnisch bewertet. Grundsätzlich ist der umfangreiche Zulassungsprozess mit der TAB im Hinblick auf den genauen Umfang und den genauen Zeithorizont von den Fahrzeugherstellern im Vorhinein nur relativ vage einschätzbar. Dies zeigen auch Beispiele von anderen Verkehrsunternehmen. Alles wird dem Ziel untergeordnet, am Ende maximal sichere Fahrzeuge in den Betrieb nehmen zu können.

Parallel zu dem Zulassungsprozess wird weiterproduziert, und so stehen heute bereits neun Fahrzeuge zulassungsfertig auf dem Stadtbahn-Betriebshof von DSW21 in Dorstfeld. DSW21 hat bereits eine Vielzahl von Tests und technischen Überprüfungen an den Fahrzeugen durchgeführt. Die Ergebnisse all dieser Tests werden gegenwärtig von Gutachtern ausgewertet, dokumentiert und der Technischen Aufsichtsbehörde (TAB) bei der Bezirksregierung Düsseldorf als zuständiger Genehmigungsbehörde zur Prüfung zugestellt. Dies ist ein fließender, modularer Prozess, bei dem der TAB immer wieder inhaltsbezogen umfangreiche Datenpakete zur Verfügung gestellt werden. Die Fahrzeughersteller und DSW21 befinden sich mitten in diesem Prozess. Um die TAB-Checkliste abzuarbeiten, sind insgesamt mehr als 16.000 Dokumente vonnöten.

Erste Bahn soll im Frühjahr in Betrieb gehen
Die Zulassung des 1. Wagens ist besonders zeitintensiv. Die folgenden Neufahrzeuge werden in einer deutlich kürzeren Taktung zugelassen. Dabei ist von Vorteil, dass parallel bereits weitere Neufahrzeuge auf dem Betriebshof stehen und für die Abnahme vorbereitet sind.

Sobald die TAB-Zulassung für die erste Bahn der Serie erteilt worden ist, kann diese in Betrieb genommen werden. DSW21 geht nach aktuellem Stand davon aus, dass die Voraussetzungen zur erfolgreichen Erst-Inbetriebnahme in absehbarer Zeit von den Fahrzeugherstellern erfüllt sein werden, so dass voraussichtlich schon zur EM mehrere der neuen Stadtbahnfahrzeuge auf der Strecke sein können. Dies deckt sich mit der Einschätzung von DSW21 aus dem vergangenen Herbst, wonach die erste neue Bahn im Laufe dieses Frühjahrs in Betrieb gehen kann.

Quelle: DSW21

Tarifvertrag für Omnibusfahrer in Bayern wieder allgemeinverbindlich

Die Busfahrer im privaten Omnibusgewerbe in Bayern erhalten rückwirkend zum 1. Oktober 2023 wieder einen allgemeinverbindlichen Lohntarifvertrag. Am 1. März 2024 hat der Tarifausschuss beim Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales den vom Landesverband Bayerischer Omnibusunternehmen (LBO) e.V. und der Gewerkschaft Verdi im August 2023 abgeschlossenen Lohntarifvertrag Nr. 30 erneut als Anschlusstarifvertrag für die Berufsgruppe Omnibusfahrer für allgemeinverbindlich erklärt.

Die Allgemeinverbindlicherklärung (AVE) eines Tarifvertrags bewirkt nach dem Tarifvertragsgesetz, dass die Rechtsnormen dieses Tarifvertrags auch für alle bisher nicht tarifgebundenen Arbeitgeber und Arbeitnehmer innerhalb des sachlichen und räumlichen Geltungsbereichs des Tarifvertrags verbindlich werden und Gesetzescharakter entfalten. Konkret bedeutet dies, dass alle Omnibusfahrer, die in privaten bayerischen Busbetrieben beschäftigt sind, Anspruch auf den Tariflohn (einschließlich der Schicht- Nacht- und Mehrarbeitszuschläge) des Lohntarifvertrages Nr. 30 haben. Der Tarifvertrag läuft mindestens bis zum 31. März 2025.

Die Einhaltung gesetzlich und tarifvertraglich vorgegebener sozialer Standards und Arbeitsbedingungen liegen im öffentlichen Interesse und sind für den Erhalt der Verkehrssicherheit unerlässlich.

„Mit der Allgemeinverbindlicherklärung des Lohntarifvertrags für bayerische Omnibusfahrer haben das Arbeitsministerium und die Sozialpartner des privaten Omnibusgewerbes ein wichtiges Signal gegen Lohn- und Sozialdumping gesetzt. Aufgrund der besonderen Verantwortung des Fahrpersonals muss sichergestellt sein, dass dieses mit den tarifvertraglich vereinbarten Löhnen ein Auskommen hat und nicht durch Lohndumping in Zweit- oder Drittarbeitsverhältnisse getrieben wird.“

Nico Schoenecker, Vorsitzender der LBO-Tarifkommission

Angemessene Lohn- und Arbeitsbedingungen sind auch für die Bewältigung des Fachkräftemangels in der Omnibusbranche unverzichtbar. Die AVE ist für die Mitarbeiter ein sichtbares Signal, dass deren Arbeit mit einem angemessenen Lohn gewürdigt wird.

Quelle: LBO

SWEG fährt künftig auch Buslinienverkehr im Landkreis Tübingen

Die Südwestdeutsche Landesverkehrs-GmbH (SWEG) wird künftig auch Buslinienverkehr im Landkreis Tübingen fahren. Das Verkehrsunternehmen hat sich bei einer europaweiten Ausschreibung durchgesetzt und ist vom Landratsamt Tübingen beauftragt worden, vom 29. Juli 2024 an die Verkehrsleistungen im Linienbündel Tübingen Südost (Los 1) zu erbringen. Der Leistungsumfang beläuft sich jährlich auf rund 1,3 Millionen Fahrplankilometer, die sich auf insgesamt elf Linien im Raum Tübingen – Dußlingen – Gomaringen – Ofterdingen – Mössingen – Bodelshausen verteilen. Die Verkehre werden von der Tochtergesellschaft SWEG Bus Tübingen GmbH erbracht – laut Vertrag mindestens bis 28. August 2033.

„Wir freuen uns sehr, dass wir die europaweite Ausschreibung gewonnen haben und nun unsere Verkehrsleistungen auf den Landkreis Tübingen ausweiten können. Wir werden das in uns gesetzte Vertrauen rechtfertigen, indem wir als verlässlicher Partner die Leistungen zuverlässig erbringen.“

SWEG-Geschäftsführer Dr. Thilo Grabo

Die SWEG plant, im Raum Tübingen Neufahrzeuge einzusetzen. Diese werden dann im neuen weiß-roten Design des Landkreises Tübingen unterwegs sein. Veränderungen bei den Linienverläufen wird es nicht geben, dafür aber eine Ausweitung der Fahrten. So wird beispielsweise auf der Linie 7625 von Tübingen nach Gomaringen über weite Teile des Tages der Viertelstundentakt und in den Nebenverkehrszeiten der Halbstundentakt eingerichtet.

Für den Betriebsstart Mitte des Jahres sucht die SWEG noch personelle Unterstützung. „Wir stellen vor allem Fahrpersonal ein, aber auch noch Mitarbeiter für die Standortverwaltung“, erläutert Thomas Vehrenkamp, SWEG-Regionalleiter Bus Mitte/Ost und Geschäftsführer der SWEG Bus Tübingen GmbH. Interessenten winkt ein sicherer Arbeitsplatz mit besten Zukunftsaussichten bei einem der größten Verkehrsunternehmen im südwestdeutschen Raum. Geboten wird tarifliche Bezahlung nach WBO-Tarifvertrag und weitere Benefits wie zum Beispiel Jobbike oder Gesundheitsförderung. Interessenten können sich über das Onlineportal auf www.sweg.de/deine-zukunft bewerben oder per E-Mail an personal@sweg.de.

Quelle: SWEG

Letzte Regionalexpress-Linie in Brandenburg soll Oberleitung erhalten

Die Länder Berlin und Brandenburg haben sich zusammen mit dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg GmbH (VBB) das Ziel gesetzt, den Schienenpersonennahverkehr bis 2037 dieselfrei zu gestalten. Im i2030-Korridor Prignitz-Express/Velten soll daher neben dem bereits in Planung befindlichen Streckenausbau der Abschnitt zwischen Hennigsdorf und Wittenberge elektrifiziert werden. Dafür wurde jetzt die Finanzierungsvereinbarung zwischen dem Land Brandenburg und der Deutschen Bahn geschlossen. Diese umfasst die Vor-, Entwurfs- und Genehmigungsplanung (Leistungsphasen 2-4 nach HOAI) mit einem Volumen von rund 24 Millionen Euro. Dadurch kann das Projekt beschleunigt bis zur Erteilung des Planrechts geführt werden. Der Planfeststellungsbeschluss (Baugenehmigung) wird für das Jahr 2030 angestrebt.

Die von RE6 und abschnittsweise auch RB55 bediente Strecke zwischen Hennigsdorf und Wittenberge gehört mit rund 140 Kilometern und 22 Verkehrsstationen zu den längsten Strecken in Brandenburg ohne Oberleitung. Ein vom VBB beauftragtes Gutachten zum Einsatz alternativer Antriebe aus dem Jahr 2022 kam zum Ergebnis, dass Batterie-Triebzüge auf dieser Strecke effizienter sind als Wasserstoff-Triebzüge. Darauf aufbauend wurden Varianten zur Teilelektrifizierung erarbeitet und auch die Maximalvariante einer Vollelektrifizierung betrachtet. Um die Fördermöglichkeiten für Bundesmittel zu eruieren, wurde in Abstimmung mit der DB InfraGO AG eine erste Nutzen-Kosten-Abschätzung durchgeführt. Im Ergebnis erscheint eine GVFG-Förderung der Vollelektrifizierung mit einer Förderquote bis zu 90% durch den Bund möglich, weswegen nun die Planungen für eine durchgehende Oberleitung als zukunftsfeste Lösung durch die i2030-Partner fokussiert, vorangetrieben werden. Damit können zukünftig mit dem Einsatz von Ökostrom bis zu 7000 Tonnen CO2 im Jahr eingespart werden.

Im Auftrag des VBB wird begleitend zur Vorplanung eine erste Nutzen-Kosten-Grobbewertung durchgeführt, um die Wirtschaftlichkeit der Maßnahme zu prüfen. Ein hinreichendes Nutzen-Kosten-Verhältnis ist die Voraussetzung für eine finanzielle Beteiligung durch den Bund, die für die Realisierung der Großprojekte unentbehrlich ist. Es finden regelmäßige Gespräche mit dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) statt, denn eine bauliche Umsetzung der i2030-Großprojekte kann nur mit dem Bund als Fördermittelgeber gelingen.

Weitere Informationen zum Korridor Prignitz-Express finden Sie hier.

Quelle: VBB

Markus Hoffmann wird Standortleiter im neuen start Netz Mitteldeutschland

Ende des Jahres übernimmt die Regionalverkehre start Deutschland GmbH (kurz start) einen Großteil des weitläufigen Schienenpersonennahverkehrsnetzes (SPNV) in Sachsen-Anhalt. start hatte die Neu-Ausschreibung des als „Dieselnetz Sachsen-Anhalt (DISA II)“ bekannten Netzes Mitte 2023 für sich entschieden. Aktuell laufen die Vorbereitungen zur Betriebsaufnahme von Start Mitteldeutschland im Dezember 2024 und start begrüßt Markus Hoffmann ab dem 1. März als Standortleiter.

„Wir freuen uns sehr, Markus Hoffmann als langjährigen Bahnexperten und erfahrene Führungspersönlichkeit in unserem Team willkommen zu heißen. Mit ihm konnten wir einen ausgewiesenen Fachmann für den Aufbau und die Leitung unseres mitteldeutschen Netzes für uns gewinnen.“

Dirk Bartels, Vorsitzender der Geschäftsführung bei start

Markus Hoffmann bringt umfassende Berufserfahrung im System Eisenbahn in seine neue Aufgabe als Standortleiter von Start Mitteldeutschland ein. Bereits seit 32 Jahren ist er – mit verschiedenen Verantwortlichkeiten – bei der Deutschen Bahn tätig. In der Vergangenheit leitete er unter anderem den Verkehrsbetrieb und Personalbereich der Westfrankenbahn sowie den Verkehrsbetrieb der Kurhessenbahn. Zuletzt verantwortete er die Produktionsleitung in der Zentrale der DB RegioNetz Verkehrs GmbH.

„Mein Motto ist: Geht nicht, gibt’s nicht. Ich freue mich, meine breite Expertise bei der Übernahme des umfangreichen SPNV-Netzes in Mitteldeutschland einzubringen. Die Perspektive unserer Kund:innen ist mir dabei besonders wichtig – für sie möchte ich Mobilität als Ganzes und über die vermeintlichen Systemgrenzen hinweg realisieren. Außerdem freue ich mich schon sehr auf mein Team, bestehend aus neuen und (vom Vorbetreiber) übergehenden Kolleg:innen. Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst und arbeiten bereits heute mit großer Begeisterung und einem Team aus Expert:innen verschiedener Disziplinen intensiv daran, dass der Start im Dezember möglichst reibungslos und störungsfrei erfolgt.“

Markus Hoffmann

Quelle: Regionalverkehre Start Deutschland GmbH

VAG bekommt auch 2024 und 2025 neue eBusse

Die VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg bekommt für die Jahre 2024 und 2025 insgesamt 52 neue eBusse. Im Jahr 2024 liefert die Daimler Buses GmbH 31 Elektro-Gelenkbusse. Für 2025 sind 21 Elektro-Gelenkbusse bei der MAN Truck & Bus Deutschland GmbH bestellt.

Das Auftragsvolumen für die beiden Bestellungen beträgt rund 42 Millionen Euro. Noch immer ist ein eBus – ob nun Solo- oder Gelenkbus – mehr als doppelt so teuer wie ein moderner Dieselbus. Dank Zuschüssen des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr in Höhe von 18,4 Millionen Euro und insgesamt etwas über sechs Millionen Euro vom Freistaat Bayern aus dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz sinkt der Eigenanteil der VAG auf etwa 19 Millionen Euro. Bezuschusst werden zum einen die Fahrzeuge, die Mehrkosten für den Elektroantrieb, aber auch die Beschaffung der Ladeinfrastruktur.

„Die pauschalen Kürzungen im Bundeshaushalt und insbesondere bei der zukünftigen eBus-Förderung lassen leider keine Priorisierung des Klimaschutzes und der Verkehrswende erkennen. Der am Gemeinwohl orientierte öffentliche Personenverkehr braucht dringend eine breite finanzielle Unterstützung von Bund und Ländern.“

Tim Dahlmann-Resing, Vorstandssprecher der VAG

Die 31 eBusse von Mercedes entsprechen der Modellreihe, die die VAG auch vergangenes Jahr schon bekommen hat. MAN wird ein neues Modell liefern, das nochmals eine Steigerung der Reichweite durch ein effizienteres Wärmepumpensystem, einen optimierten Antrieb sowie weiterentwickelte Batterietechnologie ermöglicht.

Die 52 neuen eBusse kommen als Ersatz für 52 Diesel- und Erdgasbusse, die in den nächsten Jahren nach rund zwölf Betriebsjahren ausgemustert werden. Die Innenausstattung der neuen Niederflurgelenkbusse wird gemäß dem Corporate Design der VAG ausgeführt. Wie mit dem Behindertenbeauftragten der Stadt Nürnberg vereinbart, werden die Fahrzeuge jeweils zwei Rollstuhlplätze haben. Die Gelenkbusse werden weiterhin in viertüriger Ausführung beschafft. Die Busse sind zudem mit Vollklimatisierung und mit einer Videoüberwachung zugunsten der Sicherheit von Fahrgästen und Fahrpersonal ausgerüstet.

Die große Abstellhalle der VAG im Betriebshof Schweinau wird seit vergangenem Jahr modernisiert. Künftig können darin rund 170 eBusse abgestellt und geladen werden. In der Halle werden sukzessive an allen Stellplätzen Ladepunkte montiert; die von der Decke abhängenden Kabel werden von den Fahrern am Ende des Einsatzes gesteckt, so dass die eBusse geladen werden. Für den Um- und Ausbau der bestehenden Abstellhalle investiert die VAG über fünf Millionen Euro. Auch für diese Maßnahme erwartet die VAG Zuschüsse der Bezirksregierung in Höhe von rund 800.000 Euro. Voraussichtlich Ende 2024 wird die Modernisierung der Abstellhalle abgeschlossen.

Quelle: VAG

Eisenbahner/in mit Herz: Wer wird Publikumsliebling?

Zugpersonal gut, alles gut. Ob verlorener Koffer, verpasster Zug, gesperrte Toilette oder kaputter Fahrstuhl – es gibt viele Gründe, die einem die Stimmung auf einer Zugfahrt verhageln können. Doch in vielen Fällen nimmt die Reise dank engagierter Mitarbeiter auf der Schiene doch noch eine erfreuliche Wendung. Die schönsten Erlebnisse von Bahnreisenden aus dem vergangenen Jahr hat die Allianz pro Schiene für ihren Wettbewerb „Eisenbahner/in mit Herz“ auf ihrer Website veröffentlicht. Hier können Bahnreisende bis zum 31. März die Geschichten nachlesen und für ihre Lieblingseisenbahner abstimmen.

„Auch in diesem Jahr hatten wir fast 150 Einsendungen von Reisenden, die richtig begeistert waren von ihren Erlebnissen mit motiviertem und engagiertem Zugpersonal. Bei allem, worüber wir uns auf Reisen auch ärgern – wir wollen unbedingt das herausragende persönliche Engagement der Beschäftigten würdigen. Viele machen weit mehr als nur ihren Job. Und das ist so wichtig dafür, dass viele Reisende nach wie vor gerne Bahn fahren.“

Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene

Der Wettbewerb „Eisenbahner/in mit Herz“ besteht aus zwei Teilen: In einem ersten Schritt dürfen Fahrgäste bis Ende März aus allen Nominierten für einen Publikumsliebling abstimmen. Das Abstimmungsergebnis wird voraussichtlich Anfang April veröffentlicht. In einem zweiten Schritt kürt eine Fachjury aus der Bahnbranche die Gold-, Silber- und Bronze-Gewinner. Sie werden am 29. Mai 2024 bekannt gegeben und zusammen mit dem Publikumsliebling bei einer feierlichen Gala im Kaiserbahnhof in Potsdam ausgezeichnet.

Bahnfahrer können das ganze Jahr über ihre positiven Reiseerlebnisse bei der Allianz pro Schiene einreichen. Einsendungen, die nach dem 31. Januar eingehen, werden für die Preisverleihung im darauf folgenden Jahr berücksichtigt.

Quelle: Allianz pro Schiene

Volocopter erhält grünes Licht für Pilotenausbildung und Serienproduktion

Volocopter, Pionier der Urban Air Mobility (UAM), ist über seine Tochtergesellschaft Volocopter Air Services vom Luftfahrtbundesamt (LBA) als Ausbildungsorganisation (ATO) zugelassen worden. Damit kann Volocopter selbst auf seinen Fluggeräten Piloten ausbilden. Das Unternehmen ist damit der erste Entwickler von elektrisch startenden und landenden Flugzeugen (eVTOL) mit einer Zulassung als ATO.

Die Zertifizierung als Approved Training Organisation (ATO) erlaubt es Volocopter, Piloten auszubilden. Die Zulassung wurde nach Abschluss des Zulassungsaudits ohne Beanstandungen erteilt. Über das gesamte vergangene Jahr hatte das Luftfahrtbundesamt überprüft, ob das Unternehmen in der Lage ist die erforderlichen Regulierungen umzusetzen und einzuhalten, die für die Erstellung und Ausführung von Schulungsprogrammen für die entsprechenden Fluggeräte erforderlich sind.

Auf Basis dieser Zulassung kann das Unternehmen nun in enger Zusammenarbeit mit dem Luftfahrtbundesamt das spezifische Trainingsprogramm für den VoloCity fertigstellen. Ziel ist, noch in diesem Jahr die kommerzielle Einführung von elektrischen Flugtaxis mit der Ausbildung von Piloten vorzubereiten, und dabei die gerade erst von der EASA veröffentlichten neuen Vorschriften für Betrieb von und Pilotenlizenzierung für eVTOL Flugzeuge umzusetzen.

Außerdem hat das Unternehmen vom Luftfahrtbundesamt (LBA) die Erweiterung der Genehmigung als Herstellungsbetrieb (Production Organisation Approval, POA) erhalten, die die Serienproduktion des VoloCity ermöglicht. Diese POA-Erweiterung gilt für beiden Volocopter Produktionsstandort sowie den Hangar in Bruchsal, der im April 2023 offiziell eröffnet wurde.

Volocopter ist damit das erste und einzige eVTOL-Unternehmen weltweit, das sowohl die Zulassung als Entwicklungsbetrieb (DOA), als auch die Zulassung als Herstellungsbetrieb (POA), besitzt. Volocopter erhielt die Genehmigung als DOA durch die EASA im Jahr 2019, gefolgt von der ersten Anerkennung als POA im Jahr 2021, letzteres mit der Übernahme der DG Flugzeugbau.

Die Erweiterung der Genehmigung des Herstellungsbetriebs ist ein Novum in der Branche, da sie namentlich die Produktion eines eVTOL in den Arbeitsumfang der POA aufnimmt; vom Prototyping bis zur Serienfertigung. Volocopter ist damit in die Vorserienphase der Fertigung eingetreten.

Im Rahmen der EASA-Zulassungskategorie SC-VTOL (Special Condition VTOL) Enhanced wird der VoloCity das erste kommerzielle eVTOL mit den weltweit höchsten Sicherheitsstandards in der Luftfahrt sein. Das Erreichen dieses Sicherheitsstandards ermöglicht es dem VoloCity, leise und emissionsfrei über dichtbesiedeltes Gebiet zu fliegen und damit den heutigen urbanen Verkehrsmix mit einer attraktiven Variante in der 3. Dimension zu erweitern.

Quelle: Volocopter

13 HESS-Doppelgelenktrolleybusse für BERNMOBIL

BERNMOBIL hat der Carrosserie HESS AG den Zuschlag für die Lieferung von 13 Doppelgelenktrolleybussen (DGTB) erteilt. Die Fahrzeuge werden voraussichtlich ab Sommer 2026 auf der Linie 10 Bern – Köniz/Schliern eingesetzt. Sie sind rund 6 Meter länger als ein normaler Gelenktrolleybus und weisen rund 30 Prozent mehr Kapazität auf.

BERNMOBIL hat im Herbst 2023 die Lieferung von 13 Doppelgelenktrolleybussen für den Einsatz auf der Linie 10 zwischen Bern und Köniz/Schliern ausgeschrieben. Die Vergabe fiel auf die Carrosserie HESS AG. Das Unternehmen mit Hauptsitz im schweizerischen Bellach gehört zu den wenigen möglichen Lieferanten in diesem Segment und hat mit dem lighTram® 25 DC das wirtschaftlich beste Angebot eingereicht. Der Zuschlag für die Beschaffung der 13 Doppelgelenktrolleybusse ist noch nicht rechtskräftig.

Analog der bereits auf der Linie 20 im Einsatz stehenden Doppelgelenktrolleybusse ist auch das lighTram® 25 DC der neusten Generation mit der so genannten Dynamic-Charging-Technologie ausgestattet. Sie ermöglicht die Aufladung der Batterien an der Oberleitung. Dank eines leistungsfähigen Ladesystems (350 kW) kann dieses Fahrzeug in kürzerer Zeit mehr Energie speichern – was auf Fahrstrecken mit teilweiser Oberleitung mehr Flexibilität mit sich bringt. Die im Vergleich zum bestehenden Fahrzeug deutlich größere Batterie bedeutet außerdem eine größere Autonomie ohne Fahrleitung. Damit erfüllen diese Fahrzeuge die speziellen Anforderungen der Linie Bern-Köniz/Schliern, die nur mit gut 40% Fahrleitung ausgerüstet werden wird. Im Störungsfall kann die Linie zeitweise auch mit einem Fahrleitungsanteil von unter 30% betrieben werden.

Der Doppelgelenktrolleybus des Typs lighTram® 25 DC verfügt über 48 Sitzplätze. Die Klimaanlage weist eine Wärmepumpe und CO2 als Kältemittel auf und ist damit besonders umweltfreundlich. Der Preis pro Fahrzeug liegt bei rund CHF 1’700’000.

Speziell zu den Hauptverkehrszeiten ist die Transportkapazität der Buslinie 10 nach Köniz/Schliern ausgeschöpft. BERNMOBIL, der Kanton und die Stadt Bern sowie die Gemeinde Köniz planen daher, den Ast der Linie 10 von Bern Bahnhof nach Köniz/Schliern Mitte 2026 auf Doppelgelenktrolleybusse (DGTB) umzustellen. Damit kann die Kapazität auf dieser Strecke erhöht und der Fahrplan durch ein weniger enges Taktintervall stabilisiert werden. Die Busse werden zwischen den Haltestellen Monbijou und Brühlplatz via Oberleitung mit Strom versorgt. Die übrige Strecke werden sie im Batteriemodus zurücklegen. Zurzeit laufen die verschiedenen Bewilligungsverfahren für den Bau der Infrastruktur sowie die Anpassung der Haltestellen. Die ersten Bauarbeiten sind gegen Ende dieses Jahres geplant.

Quelle: BERNMOBIL