Bodenseegürtelbahn: Finanzierung bleibt große Herausforderung

Die Bodenseegürtelbahn zwischen Friedrichshafen und Radolfzell soll in den kommenden Jahren ausgebaut und elektrifiziert werden. Schwieriger Punkt bei dem mittlerweile fast 650 Mio. Euro teuren Großvorhaben ist nach wie vor die Finanzierung.

Bei dem für eine Verkehrswende am Bodensee wichtigen Schienenprojekt Ausbau und Elektrifizierung der Bodenseegürtelbahn haben alle Beteiligten ihr Engagement für das Vorhaben bekräftigt. Land, Bahn, Landkreise und Region waren sich einig, dass es nur gemeinsam gelingen wird, das Vorhaben umzusetzen, zumal die Kosten in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen sind. Der Amtschef des Verkehrsministeriums, Berthold Frieß, sagte am Mittwoch: „Wir sind uns einig, dass es schwierig ist. Wir gehen aber gemeinsam die nächsten notwendigen Zwischenschritte an. Auch bei der angestrebten Variante besteht Einigkeit zwischen Land, Region, Landkreisen und Bahn.“ Die Kostenprognose dafür liegt einer neuen eisenbahnbetriebswissenschaftlichen Untersuchung (EBWU) zufolge bei 648 Millionen Euro.

Die Landräte des Bodenseekreises, Luca Wilhelm Prayon, und des Landkreises Konstanz, Zeno Danner, erklären übereinstimmend:

„Wir freuen uns, dass das Land die schwierige finanzielle Situation ernst nimmt und umfangreiche Überlegungen anstellt, um die Finanzierung des Gesamtprojekts zu gewährleisten. Denn solange die Finanzierung nicht abschließend geklärt ist, können auch die Landkreise nicht in die nächsten Planungsphasen eintreten.“

Deutsche Bahn, Land und Landkreise wollen prüfen, ob man einzelne Themen vorgezogen angeht, um keine größeren Zeitverluste zu erleiden.

Ministerialdirektor Frieß erklärte weiter: „Angesichts der hohen Gesamtkosten für den Ausbau und die Elektrifizierung der Bodenseegürtelbahn sollte über die Finanzierung auch in der gemeinsamen Finanzkommission von Land und Kommunen gesprochen werden.“ Dies sei wichtig, weil das Thema für alle großen Projekte im Schienenpersonennahverkehr des Landes von grundsätzlicher Bedeutung ist.

An dem Lenkungskreis nahmen die Landräte des Bodenseekreises, Luca Wilhelm Prayon, und des Kreises Konstanz, Zeno Danner, die Bevollmächtigte der Deutschen Bahn für Baden-Württemberg, Dr. Clarissa Freundorfer, sowie der Verbandsdirektor des Regionalverbandes Bodensee-Oberschwaben, Dr. Wolfgang Heine, teil.

Quelle: Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg (VM)

Verkehr an der Wiener Stadtgrenze wächst geringer als Bevölkerung

Um ein umfassendes Gesamtbild über das gesamte Personen-Verkehrsaufkommen an der Wiener Stadtgrenze zu erhalten, führen die Länder Wien, Niederösterreich und Burgenland im Rahmen einer langjährigen Serie „Kordonerhebungen“ durch. Diese Erhebungen liefern Erkenntnisse über den Verkehr in der Stadtregion und stellen so wichtige Grundlagen für die Verkehrsplanung der Länder, aber auch des Bundes, dar.

Seit der letzten Vollerhebung aus 2010 zeigen sich dabei erfreuliche Veränderungen: Eine starke Entwicklung konnte bei den Öffis an der Stadtgrenze festgestellt werden. 2022 waren, mit einem Plus von 28,5 %, deutlich mehr Personen mit Bahn und Bus unterwegs als noch im Jahr 2010. Im Vergleich dazu nahm der Autoverkehr trotz starkem Bevölkerungswachstum in diesem Zeitraum hingegen nur um rund 5 % zu. Auch wächst die Verkehrsmenge insgesamt weniger stark als die Bevölkerung. Die Gesamtverkehrsmenge an der Stadtgrenze, gemessen in Personen, ist von 2010-2022 um 9,8 % angestiegen. Angesichts eines Bevölkerungswachstums in Wien um 14,3 % sowie der Stadtregion Wien um 11,1 % lässt sich somit eine Entkoppelung des Bevölkerungswachstums von der Verkehrszunahme feststellen.

Die Untersuchung bezieht sich auf einen durchschnittlichen Werktag im Oktober 2022 und erfolgt seit 2021 auch anhand der Auswertung anonymer Mobilfunkdaten, die durch vorhandene Verkehrsdaten und projektbegleitend durchgeführte Verkehrserhebungen ergänzt werden. An einem durchschnittlichen Werktag (0-24 Uhr) überqueren 617.000 Personen die Wiener Stadtgrenze stadteinwärts, davon 77 % im PKW-Verkehr und 23% in Öffis.

Die Kordonerhebung liefere laut dem Planungsdirektor der Stadt Wien, Thomas Madreiter, wichtige Datengrundlagen, um gemeinsam mit den Partnern der Region Rahmenbedingungen für eine zukunftsträchtige Mobilität im Wiener Umland zu schaffen.

Eine spezielle Herausforderung stellt der Transitverkehr durch Wien dar, der im Kfz-Verkehr mit fast einem Viertel einen hohen Anteil ausweist: Knapp 23 % der von außerhalb Wiens losfahrenden Personen, die mit dem Auto die Stadtgrenze queren, haben ihr Ziel nicht in Wien, sondern fahren nur durch. Dies entspricht rd. 94.000 Personen.

Quelle: Stadt Wien

Hitachi Rail verkauft Bereich Signalanlagen an MerMec

Hitachi Rail und Mer Mec S.p.A. haben eine Verkaufsvereinbarung für den Verkauf des Geschäftsbereichs für Signalanlagen auf Hauptverkehrsstrecken in Frankreich sowie der Geschäftsbereiche für Signalanlagen in Deutschland und im Vereinigten Königreich von Hitachi Rail unterzeichnet.

Im Oktober 2023 genehmigten die Europäische Kommission und die Wettbewerbsbehörde des Vereinigten Königreichs (CMA) die Übernahme von Thales GTS durch Hitachi Rail unter der Voraussetzung, dass Hitachi Rail seine Geschäftsbereiche für Signalanlagen auf Hauptverkehrsstrecken in Frankreich, Deutschland und im Vereinigten Königreich abstößt. Die mit Mer Mec unterzeichnete Verkaufsvereinbarung ist ein Schritt nach vorn, um die von den Kartellbehörden festgelegten Bedingungen für den Abschluss der Übernahme von Thales GTS durch Hitachi Rail zu erfüllen.

„Heute haben wir einen wichtigen Meilenstein in Richtung der endgültigen Übernahme von Thales GTS erreicht, einem wichtigen Bestandteil unserer Wachstumsstrategie. Die Vereinbarung erfüllt eine wichtige Verpflichtung gegenüber den europäischen und britischen Regulierungsbehörden und ist ein Schritt in Richtung Übernahme von Thales GTS. Diese Lösung wird auch dem veräußerten Geschäftsbereich eine langfristige Zukunft sichern.“

Giuseppe Marino, Group CEO von Hitachi Rail

„Wir freuen uns, diese Vereinbarung unterzeichnet zu haben, die einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur Übernahme dieses historischen Unternehmens im Bereich Signalanlagen darstellt. Wir sind zuversichtlich, dass die Synergien, die mit der Mer Mec Group unter der Leitung unseres CEO Luca Necchi Ghiri erzielt werden, unsere Wettbewerbsvorteile weiter erhöhen und unsere weltweite Präsenz stärken werden.“

Vito Pertosa, Präsident der Mer Mec-Unternehmensgruppe und ihrer Muttergesellschaft ANGEL Holding

Die Veräußerung des Hitachi Rail-Geschäftsbereichs Signaltechnik für Hauptverkehrsstrecken und der Support-Funktionen umfasst über 550 Mitarbeiter in Frankreich, Deutschland und dem Vereinigten Königreich. Hitachi Rail wird seine anderen Geschäftsbereiche in den betreffenden Ländern beibehalten, einschließlich des Zentrums für CBTC-Technologie in Frankreich und sein Schienenfahrzeug- und Wartungsgeschäft im Vereinigten Königreich. Der Geschäftsbereich für Signalanlagen auf Hauptverkehrsstrecken in Frankreich von Hitachi Rail hieß früher Compagnie des Signaux und kann auf eine lange und stolze Geschichte in der Bereitstellung von Signalanlagen auf Hauptverkehrsstrecken in Frankreich zurückblicken.

Quelle: Hitachi Rail

SBB: Gute Pünktlichkeit 2023 bei mehr Reisenden und vielen Baustellen

Im Personenverkehr der SBB waren im vergangenen Jahr 92,5 Prozent der Züge pünktlich unterwegs. Damit waren die Züge gleich pünktlich unterwegs wie im Vorjahr. Nur im Pandemiejahr 2020 waren die Züge noch um 0,2 Prozentpunkte pünktlicher. Allerdings waren die Herausforderungen 2023 grösser als in den Vorjahren. Die SBB bewältigte allein für den Unterhalt insgesamt 20.000 Baustellen. Dazu kamen 700 Ausbau- und Erneuerungsprojekte in Ausführung. Zudem führte der Unfall im Gotthard-Basistunnel zu großen betrieblichen Herausforderungen. Wie im Vorjahr erreichten 98,7 Prozent der Kunden ihre Anschlüsse.

Damit ist die Pünktlichkeit in der Schweiz im internationalen Vergleich sehr hoch. Ein Zug gilt als pünktlich, wenn er mit weniger als drei Minuten Verspätung am Bahnhof eintrifft. Zum Vergleich: In Deutschland gelten Züge als pünktlich, wenn sie weniger als sechs Minuten verspätet an ihrem Ziel ankommen, in Frankreich weniger als fünf Minuten.

Für die auch im Schweizer Kontext gute Pünktlichkeit 2023 gibt es mehrere Gründe. Die Mitarbeitenden aller Divisionen arbeiten jeden Tag gemeinsam für möglichst pünktliche Züge. Die Züge und Bahnanlagen funktionieren insgesamt zuverlässig. Die SBB hat die Planung der Baustellen weiter verbessert. Eine spezielle Geschäftseinheit analysiert die Pünktlichkeit täglich. Die Fachleute erarbeiten zusammen mit den operativ im Bahnbetrieb tätigen Abteilungen laufend Maßnahmen, um die Pünktlichkeit zu halten oder zu verbessern.

Im ersten Halbjahr waren die Züge sehr pünktlich unterwegs. Die Entgleisung eines Güterzugs im Gotthard-Basistunnel im August wirkte sich im zweiten Halbjahr stark auf die Pünktlichkeit im Personen- und Güterverkehr aus. Im November und Dezember waren die Züge wegen zahlreichen Einzelereignissen wie etwa der bei Bauarbeiten durchtrennten Kabel in Renens und wegen des schlechten Wetters häufiger verspätet unterwegs.

Am pünktlichsten verkehrten die Züge in der Deutschschweiz (Region Ost 94,3 Prozent Pünktlichkeit, Region Mitte 92,8 Prozent). In der Romandie lag die Pünktlichkeit bei 89,2 Prozent, 0,2 Prozentpunkte tiefer als im Vorjahr. Hauptgrund für die nicht zufriedenstellende Pünktlichkeit ist nach wie vor der zu wenig robuste Fahrplan. Die SBB hat zusammen mit dem Bund und der Westschweizer Verkehrskonferenz einen neuen Fahrplan ab 2025 ausgearbeitet: Dank mehr Reserven im Fahrplan werden die Züge trotz vieler Baustellen pünktlicher verkehren können.

Im Tessin konnte die Pünktlichkeit um 1,3 Prozentpunkte auf 90,4 Prozent gesteigert werden. Grund dafür waren vor allem die zuverlässigeren Züge im Regionalverkehr. Zu den weniger pünktlichen Verbindungen im Tessin gehören die grenzüberschreitenden Züge. Bis zum Abschluss der Reparaturarbeiten im Gotthard-Basistunnel im September 2024 bleibt die Einhaltung der Pünktlichkeit im Tessin eine Herausforderung.

Die Pünktlichkeitszahlen im Detail auf der SBB Seite «Pünktlichkeit».

Quelle: SBB

Rahlstedt: Modernisierung der Busanlage

Aktuell steigen an der Busanlage Rahlstedt täglich rund 13 000 Fahrgäste ein, aus und um. 15 Buslinien binden in diesem Bereich den Regional-Bahnhof Rahlstedt der Deutschen Bahn an. Bevor hier zum Ende des Jahrzehnts die neue S-Bahn-Linie S4 halten wird, soll die Busanlage Rahlstedt komplett erneuert und ausgebaut werden, um die erwarteten Fahrgastzahlensteigerungen bewältigen zu können.

Der offizielle Baustart für die neue Busanlage Rahlstedt soll im Juli erfolgen, die Fertigstellung ist für den Sommer 2026 geplant. Ab der kommenden Woche starten die vorbereitenden Maßnahmen durch das Bezirksamt Wandsbek, wo unter anderem im nahen Umfeld der Busanlage dann auch Bäume gefällt werden müssen. Zudem werden die Oberflächen rund um die Anlage fit für den Umbau der Busanalage gemacht.

Der Busbetrieb soll während der gesamten Bauzeit auf der Busanlage uneingeschränkt bestehen bleiben, sodass Fahrgäste weiterhin den wichtigen Knotenpunkt nutzen können. Auch bei diesem Projekt setzt die HOCHBAHN auf nachhaltige Ausrichtung: Alle Dächer der neuen Busanlage werden begrünt und mit Photovoltaikanlagen bestückt.

Quelle: Hamburger Hochbahn AG

Letzter Laternenladepunkt offiziell eingeweiht

Die Berliner Luft soll sauberer werden. Dazu leistet Elektromobilität einen wesentlichen Beitrag. Anderthalb Jahre nach dem Beginn des Forschungsprojekts „ElMobileBerlin“ sind nun insgesamt 825 Laternenladepunkte installiert – in Marzahn-Hellersdorf, Steglitz-Zehlendorf, Treptow-Köpenick, Reinickendorf und Spandau. An der Adamstraße 27/28 wurde heute der letzte Laternenladepunkt in Anwesenheit von Senatorin Schreiner offiziell eingeweiht.

„Wenn wir die Dekarbonisierung des Verkehrs schaffen wollen, sind wir darauf angewiesen, dass möglichst viele Autofahrer auf ihren Benziner verzichten und auf E-Autos umsteigen. Das wird uns nur gelingen, wenn wir ausreichend Ladepunkte auf Berliner Straßen und Plätzen zur Verfügung stellen. Die Laternenladepunkte ergänzen die Ladeinfrastruktur des bereits 2015 als Vorreiter gestarteten Berliner Modells.“

Manja Schreiner, Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt

Ziel des Programms „Neue Berliner Luft“ – als Teil des von der Bundesregierung geförderten „Sofortprogramms Saubere Luft“ – ist es, für weniger Emissionen in Städten zu sorgen. Dazu wurden Projekte unterstützt, die gezielt die Elektromobilität fördern. In dem Teilvorhaben „ElMobileBerlin“ wurde untersucht, wie eine Infrastruktur mittels Laternen im öffentlichen Raum dazu beitragen kann, die Attraktivität von Elektromobilität durch möglichst einfach zugängliche Ladegelegenheiten zu steigern. Im Juli 2022 ging der erste Laternenladepunkt des Projekts ans Netz, rund anderthalb Jahre später nun der letzte.

Mit rund 2.360 E-Ladepunkten im öffentlichen Straßenland von Berlin ist die Zahl binnen eines Jahres fast verdoppelt worden. Zählt man die öffentlich zugänglichen Ladepunkte (z.B. Kundenparkplätze oder Tankstellen) hinzu, ist E-Tanken in Berlin nun insgesamt an mehr als 3.500 Ladepunkten möglich. Damit nimmt Berlin bei der Anzahl öffentlich zugänglicher Ladepunkte die Spitzenposition unter den deutschen Städten ein und übertrifft schon jetzt die neuen Vorgaben der EU-Kommission für öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur (AFIR). Daneben hat im vergangenen Jahr auch die Zahl privater Ladepunkte in Berlin deutlich zugelegt – auf über 20.000 Stück.

Natürlich geht der Ausbau der Ladeinfrastruktur weiter. Aktuell befinden sich viele hundert weitere Ladestandorte von Berliner Stadtwerken und privaten Betreibern im Antrags- und Genehmigungsverfahren.

Quelle: Berliner Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt

Ring frei für Zürichs Mobilitätszukunft

Das starke Wachstum im Norden und Westen der Stadt Zürich sowie steigende Ansprüche an den öffentlichen Straßenraum verlangen einen gezielten Ausbau des Tram- und Busnetzes. Darum müssen die VBZ ihre Transportkapazitäten bis 2040 gegenüber heute um 40 Prozent steigern. Ein modulares Ringsystem wird die Innenstadt entlasten und die polyzentrische Entwicklung mit Altstetten und Oerlikon als wachsenden Mobilitäts-Hubs stärken. Die Netzentwicklungsstrategie 2040 zeigt auf, wo die VBZ bis 2040 und darüber hinaus Netzausbauten planen.

Das Zürcher Tram- und Busnetz hat an verschiedenen Knotenpunkten seine Leistungsfähigkeit erreicht. Die prognostizierte Verdichtung der Stadt, die von einem Bevölkerungswachstum von 100 000 Einwohnern und 40 000 neuen Arbeitsplätzen bis im Jahr 2040 ausgeht, verstärkt den Handlungsbedarf.

Die Netzentwicklungsstrategie 2040 (NES 2040) definiert das ÖV-Angebot und den Infrastrukturbedarf, die für die Bewältigung dieser Herausforderungen notwendig sind. In einem breit angelegten Prozess haben sich Fachleute der VBZ, des Tiefbauamts, des Amts für Städtebau und des Zürcher Verkehrsverbunds (ZVV) intensiv mit Verkehrs- und Entwicklungsprognosen beschäftigt, Mobilitätsbedürfnisse identifiziert und sich an städtischen sowie kantonalen Planungen orientiert.

Stadtrat Michael Baumer, Vorsteher der Industriellen Betriebe der Stadt Zürich, und VBZ-Direktor Marco Lüthi stellen die Kernelemente dieses Generationenprojekts vor. Michael Baumer unterstreicht die tragende Rolle der VBZ für die städtischen Nachhaltigkeitsziele:

«Wir müssen heute in die Mobilität von morgen investieren. Das modulare ÖV-Ringsystem schafft die Voraussetzungen, damit wir auch für künftige Generationen eine umweltverträgliche und effiziente Mobilität gewährleisten können».

Die Realisierung der Netzausbauten erfolgt in Etappen. Die Kosten für die Traminfrastrukturen der drei Etappen werden auf 1,9 bis 2,5 Milliarden Franken geschätzt. Kostenträger sind Kanton, Stadt und Bund, der sich über sein Agglomerationsprogramm an solchen Vorhaben beteiligt.

Karte aller drei Etappen der Netzentwicklung (Bild: VBZ)

Mit dem Angebotsausbau, der Elektrifizierung der Busflotte und dem sich abzeichnenden Mehrbedarf an Fahrzeugen einher geht der Bedarf an zusätzlichen Abstellflächen und Instandhaltungsinfrastruktur. Mit dem etappenweisen Ausbau des ÖV-Angebots steigen auch die Betriebskosten. Gleichzeitig wird das ÖV-Netz durch Ausbauten, dichtere Takte und neue Direktverbindungen attraktiver. Entsprechend erhöhen sich die Erträge. Gemäß Modellierung ergibt sich ein gegenüber heute gleichbleibend hoher Kostendeckungsgrad von rund 80 Prozent.

Für Stadtrat Michael Baumer stellt die Netzentwicklungsstrategie 2040 «die Weichen für Zürichs Mobilität der Zukunft und gibt den Weg frei für die polyzentrische und prosperierende Weiterentwicklung der Stadt». Der Stadtrat hat der Netzentwicklungsstrategie 2040 zugestimmt und den VBZ den Auftrag erteilt hat, sie zusammen mit den involvierten Dienstabteilungen umzusetzen.

Alles Weitere zur «Netzentwicklungsstrategie 2040» und deren Teilprojekte: vbz2040.ch

Quelle: VBZ

Christa Hostettler wird neue Direktorin des Bundesamts für Verkehr

Der Bundesrat der Schweiz hat an seiner Sitzung vom 24. Januar 2024 Christa Hostettler zur neuen Direktorin des Bundesamts für Verkehr (BAV) ernannt. Die 49-jährige Solothurnerin ist seit vier Jahren Leiterin Markt und Kunden bei der PostAuto AG und Mitglied der Geschäftsleitung. Zu ihren künftigen Aufgaben gehört unter anderem die Weiterentwicklung und Finanzierung des öffentlichen Verkehrs und des Güterverkehrs in der Schweiz. Christa Hostettler wird ihre neue Funktion am 1. August 2024 antreten und Peter Füglistaler ersetzen, der in den Ruhestand tritt.

Christa Hostettler absolvierte ihr Studium der Rechtswissenschaften an der Université de Genève und der Universität Bern. Nach ihrer Tätigkeit als juristische Mitarbeiterin im Departement des Innern des Kantons Solothurn arbeitete sie als Rechtsanwältin und Partnerin in einer Kanzlei, anschließend als Vizestadtschreiberin und Chef-Juristin für die Stadt Bern. Vor ihrer aktuellen Position bei der PostAuto AG war sie während fünf Jahren Generalsekretärin der Bau-, Planungs- und Umweltdirektorenkonferenz (BPUK) sowie der Konferenz der Direktoren des öffentlichen Verkehrs (KöV).

Mit Christa Hostettler hat der Bundesrat eine hervorragend qualifizierte und profilstarke Persönlichkeit mit der Leitung des Bundesamts für Verkehr beauftragt. Dank ihrer umfassenden Erfahrung im öffentlichen Verkehr und ihrem breiten Netzwerk ist sie bestens mit den politischen Abläufen vertraut.

«Christa Hostettler wird die schweizerische Verkehrsentwicklung maßgeblich mitgestalten, wobei der Erhalt und der Ausbau der Verkehrsinfrastrukturen zu ihren zentralen Aufgaben als Direktorin des BAV gehören werden. Hinzu kommen wichtige Dossiers wie die Weiterentwicklung und Finanzierung des öffentlichen Verkehrs und die Digitalisierung für einen zukunftsfähigen Verkehr. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Christa Hostettler.»

Verkehrsminister Albert Rösti

Christa Hostettler tritt am 1. August 2024 die Nachfolge von Peter Füglistaler an, der dem BAV seit 2010 vorstand und Ende Juli in den Ruhestand tritt. Der Bundesrat dankt Herrn Füglistaler für sein langjähriges, tatkräftiges Engagement und wünscht ihm alles Gute.

Quelle: Bundeskanzlei

Erstes TINA Tram: Test- und Schulungsphase gestartet

Anfang Januar startete die mehrmonatige Testphase des ersten TINA Trams sowie die Schulungen der Fahrdienstangestellten auf dem neuen Fahrzeug. Aktuell ist das TINA Tram zu Testfahrten auf dem Liniennetz der Baselland Transport AG (BLT) unterwegs. Die ersten sechs TINA Trams werden Ende August 2024 in Betrieb gehen und auf dem gesamten BLT Liniennetz verkehren.

Die BLT wird als erstes Unternehmen in der Schweiz die neue Tramgeneration TINA von Stadler einsetzen. TINA ist die Abkürzung für «Total Integrierter Niederflur-Antrieb». Bei der Neuentwicklung wurde ein besonderes Augenmerk auf den Fahrgastkomfort gelegt. Das vollklimatisierte Fahrzeug ist von der ersten bis zur letzten Fahrgasttür niederflurig und barrierefrei ausgelegt. Die 96 Sitzplätze bieten durchgängig komfortable Fuß- und Knieräume.

Das TINA Tram ist mit einer modernen Klimaanlage ausgestattet, welche zu einer besseren Umweltbilanz des Fahrzeuges beiträgt. Dabei wird das Kältemittel R744 (Kohlendioxid) – ein natürlich vorkommender Stoff – eingesetzt, das um das 1300-fache klimafreundlicher ist als die bisher in Klimaanlagen verwendeten Kältemittel.

Das BLT TINA Tram ist das erste Tram in der Region Nordwestschweiz, das serienmässig mit einem integrierten Kollisionswarnsystem ausgerüstet ist. Das System unterstützt und entlastet die Fahrdienstangestellten bei der täglichen Arbeit. Es ermöglicht, Gefahren und Hindernisse auf der Strecke frühzeitig zu erkennen und rasch Massnahmen einzuleiten, um kritische Situationen zu vermeiden.

Das siebenteilige Fahrzeug mit fünf integrierten Fahrwerken eignet sich ideal für enge Radien in der Stadt und schnelle Strecken auf dem Land. Die speziell konstruierten Drehgestelle am Anfang und Ende des Fahrzeugs sorgen für einen hohen Fahrkomfort und schonen, selbst bei engen Kurvenradien, Rad und Schiene.

Während der sechsmonatigen Testphase werden rund 20 Mitarbeitende aus verschiedenen Bereichen sowie 180 Fahrdienstangestellte geschult. Bereits im Januar 2024 werden jene Mitarbeitende auf dem neuen TINA Tram ausgebildet, die während der Testfahrten im Einsatz sind. Von April bis Juli 2024 werden alle Fahrdienstangestellten die Schulung absolvieren. Die Ausbildung dauert drei Tage, wovon ein Tag für das Thema «Technik und Störungsbehebung» und zwei Tage für die Fahrpraxis auf dem gesamten Liniennetz reserviert sind.

Ab 2026 werden alle 25 TINA Trams auf dem Liniennetz im Einsatz sein. Das Investitionsvolumen der 25 Fahrzeuge inklusive Optionen und Ersatzteile beträgt rund 125 Millionen Franken.

Quelle: BLT

VCD: Bundestag muss klimaschädliche Kürzungspläne ablehnen

Um die Lücken zu schließen, die das Verfassungsgerichtsurteil in den Haushalt gerissen hat, will Finanzminister Lindner bei Projekten für die Verkehrswende willkürlich kürzen, klimaschädliche Subventionen aber größtenteils beibehalten. Der ökologische Verkehrsclub VCD fordert den Haushaltsausschuss des Bundestages auf, diese Pläne in seiner Bereinigungssitzung am Donnerstag zu korrigieren. Was für den Verkehr notwendig ist, erläutert die VCD-Bundesvorsitzende Kerstin Haarmann.

„Was Finanzminister Lindner da plant, ist skandalös: Bei klimaschonenden Verkehrsmitteln setzt er den Rotstift an, während die Straße nahezu verschont bleibt. Statt ein Konzept vorzulegen, das die Transformation des Verkehrssektors beschleunigt, bringt das Finanzministerium die Verkehrswende durch widersinnige Kürzungen ins Stocken. Gespart wird vor allem bei der Bahn: An der Barrierefreiheit von Bahnhöfen, den Zuschüssen für Neu- und Ausbau, den Trassenpreisen im Güterverkehr und der Digitalisierung – das erschwert es, Verkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern. Dabei zeigen die jüngsten Zahlen zum CO2-Ausstoß von 2023 erneut, dass der Sektor nach wie vor nicht auf Klimakurs ist.

Auch das 15-Millionen-Ziel für E-Autos wird krachend verfehlt werden. So wird die E-Mobilität jäh abgewürgt – neben dem Ende der Kaufprämie für E-Autos soll die Förderung für Elektrobusse und -Lkw sowie die Ladeinfrastruktur gekürzt werden.

Auch beim Radverkehr stehen im Sonderprogramm ‚Stadt und Land‘ deutlich weniger Mittel zur Verfügung als ursprünglich geplant; Geld, das Länder und Kommunen eigentlich bei der Entwicklung des Radverkehrs unterstützen sollte. Zusätzlich fällt die Förderung von Fahrradparkhäusern an Bahnhöfen komplett weg – trotz eines Koalitions-Vertrags, der die intermodale Verknüpfung, wie etwa zwischen Rad und Bahn, stärken sollte.

Dabei liegt das Geld doch quasi auf der Straße! Allein durch das Dienstwagen- und Dieselsteuerprivileg entgehen dem Staat jährlich rund zwölf Milliarden Euro an Steuern. Ein schrittweiser Abbau über mehrere Jahre hinweg würde die Belastungen gleichmäßiger verteilen und keinen überfordern. Mit diesen Einnahmen ließen sich nicht nur die Haushaltslöcher stopfen, sondern auch der Ausbau des Bus-, Bahn- und Radverkehrs finanzieren. Und durch eine zusätzliche Bonus-Malus-Komponente bei der Kfz-Steuer im Jahr der Erstzulassung könnte die E-Mobilität aus dem System heraus gefördert werden, statt wie bisher alle Steuerzahler zu belasten.

[…]

Jetzt liegt es an den Abgeordneten im Haushaltsauschuss, die notwendigen Korrekturen vorzunehmen. Die ökologische Transformation muss dabei im Fokus stehen, fossile Subventionen müssen endlich verschwinden. Es geht letztlich um die Zukunft Deutschlands – und ob wir es schaffen, den Klimawandel zumindest abzumildern.“

Quelle: VCD