Spatenstich für neue Straßenbahnlinie 27 zwischen Donaustadt und Floridsdorf

Die Donaustadt und Floridsdorf wachsen und mit ihnen auch das Verkehrsnetz: Für die Bewohner des 21. und 22. Wiener Gemeindebezirks wird das Öffi-Netz der Wiener Linien weiter ausgebaut. Die Linie 27 schafft eine zusätzliche Verbindung der Nachbarbezirke Floridsdorf und Donaustadt und bringt die Fahrgäste zu gleich drei U-Bahn-Stationen: Im Norden fährt der 27er zur U6 Floridsdorf über die U1 Kagraner Platz zur U2-Station Aspern Nord. Dort entsteht ein Öffi-Knotenpunkt, wo sich U-Bahn, S-Bahn, Busse und Straßenbahn treffen.

Insgesamt werden bis zu 34.000 Anrainer in Gehdistanz von der neuen Linie 27 profitieren. Zusätzlich wird zukünftig eine Park & Ride-Anlage bei der U2-Station Aspern Nord mit 1.500 PKW-Plätzen dafür sorgen, dass auch die Menschen aus dem Umland eine perfekte Anbindung zu den Öffis vorfinden.

„Wir schaffen mit der Linie 27 eine wichtige Querverbindung zwischen Floridsdorf und Donaustadt und sorgen dafür, dass die Stadtentwicklungsgebiete Berresgasse und Heidjöchl von Anfang an bestens angebunden sind. Zehntausende Wienerinnen und Wiener und Pendlerinnen und Pendler kommen so umweltfreundlich in die Arbeit, zur Schule oder auf die Uni.“

Öffi- und Finanzstadtrat Peter Hanke

Herzstück der Neubaustrecke wird die Hirschstettner Hauptallee, ein dreispuriger Grün-Boulevard, auf dem es ausschließlich umweltfreundliche Mobilität geben wird. Denn diese Strecke teilen sich Öffi-Fahrgäste, Radfahrer und Zufußgehende. Hier wird die Linie 27 auf einem 800 Meter langen, klimafitten Grüngleis unterwegs sein. Durch die neue Straßenbahn ergibt sich ein CO2-Einsparungspotenzial von bis zu 1.600 Tonnen pro Jahr. Zusätzlich werden rund 300 Bäume entlang der Trasse gepflanzt, die Schatten an heißen Sommertagen spenden.

Die neue Straßenbahnlinie 27 fährt künftig von Strebersdorf über die bestehende Strecke der Linie 26 bis zur Zanggasse/Pirquetgasse und über eine 2,4 Kilometer lange Neubaustrecke bis zur U2-Station Aspern Nord. Von insgesamt 28 Haltestellen des 27ers werden sechs neu errichtet. Die Neubaustrecke ist größtenteils unabhängig vom PKW-Verkehr und damit besonders zuverlässig für die Fahrgäste. Außerdem werden die Intervalle dichter: Auf dem gemeinsamen Streckenabschnitt mit der bestehenden Linie 26 wird der Öffi-Verkehr mit einem Spitzenintervall von drei Minuten unterwegs sein. Startschuss für die nun startenden Bauarbeiten bildet das 120 Meter lange und 14,5 Meter breite Brückentragwerk bei Aspern Nord, auf welchem die Linie 27 künftig über der U2 und der S-Bahn fahren wird. Im Anschluss folgt der Gleisbau in den Bereichen Hausfeldstraße (ab Mitte Februar 2024), Pirquetgasse/Berresgasse (ab März 2024), Hirschstettner Hauptallee (ab Herbst 2024). Die Fertigstellung ist für Herbst 2025 geplant.

Quelle: Wiener Linien

App „BiBo“ der swa geht im März offline

Einfach einsteigen und einchecken, ganz ohne Ticketkauf: Mit der swa BiBo-App der Stadtwerke Augsburg (swa), kurz für Be-in/Be-out, bieten die swa seit Juli 2021 eine App zur flexiblen Nutzung von Bussen und Straßenbahnen an. Zum 1. März geht die App nun offline. Die swa reagieren damit auf die stark gesunkene Nachfrage nach Einführung des Deutschlandtickets sowie die Entwicklung einer neuen App durch den Augsburger Verkehrsverbund (AVV).

Mit der Einführung des Deutschlandtickets im Mai 2023 haben sich viele Fahrgäste der swa für den Umstieg auf das deutschlandweit gültige Abo entschieden. Seitdem sind die gebuchten Fahrten über die swa Bibo-App um die Hälfte von rund 5.000 auf 2.500 pro Monat gesunken. „Wir freuen uns, dass das Deutschlandticket so gut von unseren Kundinnen und Kunden angenommen wird“, sagt swa Geschäftsbereichsleiter für Mobilitätsprodukte Dr. Michael Neßler. Darunter seien auch viele ehemalige swa BiBo-Nutzer, die mit dem D-Ticket nicht nur in Augsburg, sondern in ganz Deutschland flexibel unterwegs sind. „Das merken wir am deutlichen Rückgang der App-Downloads und Fahrtenbuchungen über die swa BiBo-App.“

Zudem arbeitet der Augsburger Verkehrsverbund (AVV) aktuell parallel an der Entwicklung einer neuen App. Sie soll ähnlich wie swa BiBo funktionieren und ab 2025 in der ganzen Region Augsburg verfügbar sein. „Durch diese geänderten Rahmenbedingungen ist es nicht mehr wirtschaftlich sinnvoll, die swa BiBo-App parallel zum Deutschlandticket und der neuen AVV-App weiterzuentwickeln“, erklärt Neßler. Auch ein weiterer Betrieb bis 2025 hätte aktuell Investitionen im sechsstelligen Euro-Bereich nötig gemacht.

Deshalb geht swa BiBo im März offline. Bis Donnerstag, 29. Februar können noch Fahrten über die App getätigt werden. Zum 1. März werden die Accounts der swa BiBo-Nutzer automatisch gekündigt und die Daten gelöscht. Die swa empfehlen, im Anschluss das Deutschlandticket über die swa Mobil-App zu buchen oder die günstige digitale Streifenkarte zu erwerben.

Mit der Einführung der swa BiBo-App im Jahr 2021 haben die swa erstmalig Mobilität mit Bestpreisgarantie angeboten. Aus den Check-in bzw. Check-Out-Daten der Nutzer an den jeweiligen Haltestellen errechnete die App automatisch den günstigsten Preis für alle Fahrten und über alle Ticketarten. Die Entwicklung der App wurde als Pilotprojekt durch das Bundesministerium für Verkehr und Infrastruktur (BMVI) gefördert und 2021 mit dem Mobilitätspreis der Metropolregion München für zukunftsorientierte Mobilität ausgezeichnet.

Quelle: swa

Flexibles Mietmodell für Regionalzüge: Smart Train Lease

Siemens Mobility hat das Tochterunternehmen Smart Train Lease GmbH gegründet, um Kunden die flexible Ergänzung ihrer Flotten mit hochmodernen Batterie-, Wasserstoff- und Elektrotriebzügen durch Vermietung zu ermöglichen. Die Mireo Smart-Züge von Siemens Mobility sind kurzfristig verfügbar, zugelassen und erfüllen alle erforderlichen Standards für einen modernen Schienenpersonennahverkehr. Mit vorkonfigurierten Fahrzeugen und zusätzlichen Dienstleistungen wie der Instandhaltung bietet dieses neue Angebot eine wirtschaftliche Alternative zur schnellen und flexiblen Flottenerweiterung. Darüber hinaus ermöglicht es den Kunden, neue, nachhaltige Technologien unkompliziert zu testen. Die Smart Train Lease GmbH bietet dieses Mietmodell zunächst innerhalb von Deutschland an. Mittelfristig ist eine Ausweitung auf ganz Europa geplant.

„Durch die Mobilitätswende ist der Markt für Regionalzüge äußerst dynamisch. Betreiber suchen nach flexibleren und schnell verfügbaren Angeboten, während neue Technologien die Nachhaltigkeit des Schienenverkehrs noch weiter erhöhen. Mit der Smart Train Lease GmbH schaffen wir ein Mietmodell für hochstandardisierte Nahverkehrszüge, das durch Kostenposition, Zuverlässigkeit und Lieferzeit ein neues und attraktives Angebot für unsere Kunden darstellt.“

Albrecht Neumann, CEO Rolling Stock bei Siemens Mobility

Im Bahnbereich gibt es Mietangebote bisher nur für langfristige Verträge mit einer Laufzeit von über zwölf Jahren, die zudem mit Anschlussnutzung oder Restwertgarantien versehen sind. Für Triebzüge für den Nah- und Regionalverkehr gibt es bisher kein Angebot für eine kurz- und mittelfristige Vermietung von kleinen Flotten, insbesondere nicht für moderne Regionalzüge mit alternativen Antrieben. Hier schafft die Smart Train Lease GmbH einen neuen Markt.

Die bereits zugelassenen Mireo Smart-Züge stehen sofort zur Verfügung. Sie zeichnen sich durch niedrige Lebenszykluskosten, einen geringen Energieverbrauch aus und sind technologisch fortschrittlich und optimal ausgestattet. Der Mireo Smart fährt eine Höchstgeschwindigkeit von 160km/h und ist in drei Varianten verfügbar: als Elektrotriebzug, als Batterie- oder Wasserstoffzug. Alle Züge sind zukunftssicher mit dem European Train Control System (ETCS) und Punktförmiger Zugbeeinflussung (PZB) ausgestattet. Der Mireo Smart bietet höchsten Komfort für die Fahrgäste mit einer Kapazität von 214 Sitzplätzent.

Das Ziel von Smart Train Lease ist es, die Vermietung so einfach wie möglich zu gestalten vergleichbar mit der Anmietung eines Pkws. Es gibt einen Standardvertrag mit verschiedenen Service-Optionen. Diese sind wählbar in Abhängigkeit von der vorhandenen Infrastruktur und des Knowhows der lokalen Werkstatt. Durch ein zentralisiertes Flotten-Instandhaltungsmanagement können auch Kleinstflotten mit kurzen Laufzeiten ohne umfangreiche Änderungen in der bestehenden Instandhaltungsorganisation in den laufenden Betrieb integriert werden. Standard Instandhaltungstätigkeiten können durch bestehendes Personal ohne aufwendige Schulung jederzeit selbst durchgeführt werden, für alle anderen Tätigkeiten unterstützt Smart Train Lease direkt vor Ort. Im Komplettpaket wird der ganze Zug inklusive Wartung vermietet.

Quelle: Siemens Mobility

Dortmund: Zusätzliche acht Stadtbahnen von Kiepe Electric und HeiterBlick

DSW21, Dortmund, hat acht weitere Stadtbahnen bei HeiterBlick, Leipzig, und Kiepe Electric geordert mit geplanter Auslieferung ab 2025. Die Bahnen werden die Flotte der 26 bereits bestellten Neufahrzeuge ergänzen, von denen acht schon erfolgreich in Betrieb sind. Als Systemlieferant verantwortet Kiepe Electric die Projektierung, Lieferung, Montage und Inbetriebsetzung der elektrischen Ausrüstung.

„Mit DSW21 verbindet Kiepe Electric eine jahrzehntelange Partnerschaft, und ich freue mich außerordentlich, dass dieser mit den neuen acht Stadtbahnen ein weiteres Kapitel hinzugefügt wird. Das Vertrauen des Kunden zeigt, dass wir bei den bereits gelieferten Fahrzeugen gute Arbeit geleistet haben. Mit unserer Technologie und unserem Wissen tragen wir zu Fahrzeugsicherheit, Fahrkomfort und zu einem energiereduzierten, nachhaltigen Betrieb der Stadtbahn bei. Damit werden wir unserem eigenen Anspruch gerecht, Fahrzeughersteller und Betreiber bei der Verkehrswende tatkräftig zu unterstützen.“

Alexander Ketterl, Geschäftsführer von Kiepe Electric

Das Stadtbahnprojekt Dortmund zeichnet sich durch eine besonders nachhaltige und zukunftsweisende Herangehensweise aus und kann dadurch Modellcharakter für andere Verkehrsbetriebe besitzen. Denn neben den jetzt 34 Neufahrzeugen modernisieren HeiterBlick und Kiepe Electric bis 2031 eine Flotte von 64 zu den Neufahrzeugen baugleiche Bestandsbahnen des Typs B80C. Kiepe Electric sichert in jedem der Fahrzeuge den zuverlässigen und zeitgemäßen Betrieb der elektrischen Systemausrüstung zu, womit sich der Lebenszyklus der gesamten Bahnflotte verlängert. Fahrzeugneubau und -modernisierungen erfolgen beim Leipziger Fahrzeughersteller HeiterBlick.

„Dortmund ist ein einmaliger Vorgang in der Branche und unser nachhaltigstes Stadtbahnprojekt – in der Fertigung und im Einsatz. Alle 98 Fahrzeuge werden den gleichen Ausstattungsstandard erhalten. Fahrgäste und Fahrer werden später in der Flotte keinen Unterschied zwischen modernisierten und neuen Fahrzeugen sehen und spüren.“

Jan Erning, Projekt- und Vertriebsleiter bei HeiterBlick

Die neuen sechsachsigen hochflurigen Zweirichtungsstadtbahnwagen von 28 Metern Länge werden mit Antriebs-, Leit-, Bordnetz- und Steuerungstechnik von Kiepe Electric über zuverlässige und moderne elektrische Technologie verfügen. Für Fahrgastkomfort liefert Kiepe Electric moderne Heiz- und Lüftungstechnik, die im Zusammenspiel mit der von HeiterBlick umgesetzten neuartigen Fahrzeugdämmung den Energiebedarf deutlich senkt. So wird die installierte Heizleistung um mehr als 70 % von 100 kW auf nur noch 27 kW reduziert. Vorgerüstetes W-LAN und USB-Buchsen gehören zur Serienausstattung. Für den Betrieb der Bahnen bietet Kiepe Electric DSW21 ein umfangreiches Ersatzteil- und Werkstattpaket.

Quelle: Kiepe Electric GmbH

Verkehrsministerium fördert die Erneuerung des Stadtbahnnetzes in Bielefeld

Mehr Menschen zum Umstieg auf die Schiene zu bewegen, ist eines der erklärten Ziele der Landesregierung in Nordrhein-Westfalen.

“Der Öffentliche Personennahverkehr muss eine echte Alternative zum Individualverkehr werden. Dazu bedarf es einer modernen und vernetzten Infrastruktur. Wir wollen die Mobilität in der Stadt sowie im ländlichen Raum zuverlässig, nachhaltig, barrierefrei und sicher gestalten.”

Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr in Nordrhein-Westfalen

Um das Ziel zu erreichen, hat das Land eine breit angelegte ÖPNV-Offensive mit einer Vielzahl von Projekten initiiert, die den ÖPNV überall im Land verbessern sollen. Dazu zählt auch die Erneuerung der Stadt- und Straßenbahnnetze in den Kommunen, die vom Land Nordrhein-Westfalen als Ergänzung zur Bundesförderung mit einer Milliarde Euro bis 2031 gefördert wird. Denn aus eigener Kraft können Verkehrsunternehmen und Kommunen das System-Upgrade ihrer Betriebsanlagen, das eine Mobilität der Zukunft möglich macht, nicht stemmen.

Rund zehn Millionen Euro an Landesmitteln fließen aktuell nach Bielefeld, für die Erneuerung der Verkehrssysteme des Betreibers der Stadtbahn Bielefeld “moBiel”. Um Projekte zu beschleunigen, wurde für eine Vielzahl der Erneuerungsmaßnahmen der vorzeitige Maßnahmenbeginn ausgesprochen. Das heißt, die Bauvorhaben konnten schon vor Erteilung der Zuwendungsbescheide begonnen werden.

Das dritte Maßnahmenbündel 2024/2025 umfasst die Förderbescheide für insgesamt 20 Einzelmaßnahmen, die am Dienstag, 13. Februar 2024, von Verkehrsminister Oliver Krischer übergeben wurden. Vierzehn Maßnahmen haben die Erneuerung der Gleisinfrastruktur zum Ziel, eine bezieht sich auf die Bahnhöfe und Haltestellen und bei fünf weiteren Maßnahmen handelt es sich um Vorhaben der Betriebs- und Leittechnikeinrichtung. Die Gesamtausgaben betragen rund 18,5 Millionen Euro, wovon das Land Nordrhein-Westfalen rund 1,7 Millionen Euro übernimmt.

Das Land Nordrhein-Westfalen unterstützt die Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs – auch in Bielefeld. “Die Stadtbahn wird fit für die Zukunft gemacht, die Infrastruktur ertüchtigt, damit sich die Bielefelder Bürgerinnen und Bürger weiterhin auf ihren ÖPNV verlassen können”, so Minister Oliver Krischer.

Das Bielefelder Stadtbahnnetz wird in den nächsten Jahren noch erheblich erweitert. Der derzeit in der Abstimmung befindliche dritte Nahverkehrsplan der Stadt Bielefeld weist erhebliche Stadtbahnnetzerweiterungen aus. Die geplanten und zum Teil schon zur Förderung angemeldeten Stadtbahnausbauprojekte führen nach jetziger Planung noch im laufenden Jahrzehnt zu einer Erweiterung des Stadtbahnnetzes um ca. 40 Prozent.

Quelle: Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen

Burgenlandkreis gegen Zukunft der Naumburger Straßenbahn

Der Burgenlandkreis stellt untragbare Bedingungen, um den Betrieb der Naumburger Straßenbahn als Bestandteil eines attraktiven öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) dauerhaft zu sichern. Eine Wahrnehmung seiner Verantwortung als Aufgabenträger für den ÖPNV hat der Burgenlandkreis davon abhängig gemacht, dass er die Naumburger Straßenbahn GmbH (NSB) als Gesellschafter kontrollieren kann. Damit will der Burgenlandkreis nach eigener Aussage verhindern, dass aus der NSB heraus weiterhin Vorschläge für eine Verbesserung des Verkehrsangebots öffentlich vorgetragen werden. Insbesondere soll die NSB nicht mehr einen zukünftigen 15- Minuten-Takt vorschlagen, obwohl dieser für viele Pendler ein Segen wäre und auch wirtschaftlich sinnvoll wäre.

Von den aktuellen privaten Gesellschaftern erwartet der Kreis, dass diese ihm die Gesellschaft quasi schenken. Einen nach allgemein anerkannten Maßstäben berechneten Kaufpreis für die wertvollen Fahrzeuge der NSB lehnt der Burgenlandkreis ab. Die NSB kann zu einem solchen Angebot nicht die Hand reichen.

“Der Burgenlandkreis stellt uns vor die Wahl, entweder die Straßenbahn steht vor dem Aus oder wir schenken das Unternehmen dem Burgenlandkreis und geben uns mit der aktuellen Qualität des Stadtverkehrs Naumburg zufrieden. Damit sind wir nicht einverstanden. Die Zukunft der NSB ist damit offen. Wir kämpfen weiter, weil wir an die Zukunft dieses wichtigen Verkehrsmittels glauben.”

NSB-Geschäftsführer Andreas Plehn und Andreas Messerli

2023 konnten 238.000 Fahrgäste auf 2,8 km Streckenlänge gezählt werden, ein neuer Rekord, der die eigenen Erwartungen übertrifft. Und die Zahlen wachsen weiter. Ein mit renommierten Planungsbüros erarbeitetes Entwicklungskonzept sieht nicht nur das Potential von jährlich 460.000 Fahrgästen, sondern auch eine deutlich steigerbare Wirtschaftlichkeit bei einer Taktverdichtung für die Zuganschlüsse in und aus Richtung Leipzig und Halle.

Um die Finanzierung langfristig zu sichern, hat die Geschäftsführung der Naumburger Straßenbahn seit 2019 den Burgenlandkreis um Gespräche für einen Öffentlichen Dienstleistungsauftrag (ÖDA) als Basis für eine EU-konforme Mitfinanzierung gebeten. In Erwartung eines Kreistagsbeschluss zur Vergabe eines ÖDA an die NSB übernahm die Stadt Naumburg für das Jahr 2023 einen zusätzlichen Ausgleichsbedarf. Erst im März 2023 wurden die Gespräche mit dem Burgenlandkreis konkreter. Am 5. Februar 2024 haben die Gespräche ein vorläufiges Ende gefunden, weil der Burgenlandkreis die Mitfinanzierung der Straßenbahn an untragbare Bedingungen knüpft. Der Burgenlandkreis will einerseits die NSB zum Verkauf von Gesellschafteranteilen drängen und lehnt es andererseits ab, einen angemessenen Kaufpreis für das Betriebsvermögen zu entrichten, der nach allgemein anerkannten Maßstäben berechnet wird.

Zwar kann, dank eines zusätzlichen Beitrags der Stadt Naumburg, das heutige Fahrplanangebot der Straßenbahn noch über das Jahr 2024 gerettet werden, aber die Zukunft der NSB ist ab 2025 offen. Die Fortsetzung fairer und zukunftsgerichteter Gespräche zu einer Mitfinanzierung durch den Burgenlandkreis wären ein positives Signal für eine dauerhafte Sicherung des täglichen Straßenbahnverkehrs. Dazu sind die Geschäftsführer bereit.

Quelle: Naumburger Straßenbahn GmbH

U3-Lückenschluss Krumme Lanke – Mexikoplatz beschlossen

In seiner Sitzung am 13. Februar 2024 hat der Senat auf Vorlage der Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt, Manja Schreiner, die Fortführung der Planungen der U-Bahnneubaustrecke für die U3-Verlängerung zum S-Bahnhof Mexikoplatz beschlossen. Die BVG wird nun mit der Fortführung der Planungsleistungen und der anschließenden Bauausführung beauftragt.

„Das ist ein gutes Signal für Berlin. Wenn wir gemeinsam wollen, dass immer mehr Menschen in unserer Stadt sich für umweltfreundliche Mobilität entscheiden, dann müssen wir ihnen auch immer bessere Angebote machen. Ein wachsendes Netz ist dafür eine Grundvoraussetzung. Alle Verkehrsmittel haben dabei ihre ganz eigenen Potenziale, die wir ausbauen und nutzen müssen. Und im Fall der U3 zum Mexikoplatz können wir mit vergleichsweise geringem Aufwand einen großen Mehrwert für viele Tausend Fahrgäste schaffen.“

Henrik Falk, Vorstandsvorsitzender der BVG

„Die Bewohnerinnen und Bewohner im Süd-Westen der Stadt haben lange auf diesen Schritt gewartet, nun kommen wir hier endlich ein gutes Stück voran. Mit der neuen U-Bahnnetzerweiterung verbessert sich das Schienennetz in Zehlendorf erheblich, es werden neue Umsteigemöglichkeiten zwischen S- und U-Bahn möglich, das Angebot im ÖPNV wird optimiert. Zudem können dort noch fahrende Busse künftig an anderer Stelle eingesetzt werden.“

Senatorin Manja Schreiner

Bislang endet die U-Bahn-Linie 3 am U-Bahnhof Krumme Lanke. Um zum 800 Meter entfernt liegenden S-Bahnhof Mexikoplatz zu gelangen, müssen Fahrgäste einen Bus nehmen. Diese Netzlücke wird mit der U3-Verlängerung geschlossen. Die Wirtschaftlichkeit des Planungsvorhabens ist inzwischen nachgewiesen – damit ist auch die Voraussetzung für die Beantragung von Bundesfördermitteln aus dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz gegeben.

Die geplante Trasse wird unterhalb der Argentinischen Allee zum neuen U-Bahnhof Mexikoplatz führen. Die Lage des Bahnhofs wurde bewusst südlich vom bestehenden S-Bahnhof Mexikoplatz gewählt, um das denkmalgeschützte Ensemble des Platzes zu schützen.

Quellen: Senatskanzlei Berlin, BVG

TWAICE Vision Summit 2024: Expertentalks zu Batteriesoftware

Der Batterieanalytiksoftware-Experte TWAICE veranstaltet am Donnerstag, den 14. März 2024 ab 16 Uhr mit dem TWAICE Vision Summit eine englischsprachige Online-Konferenz rund um das Thema Batteriesicherheit und -verfügbarkeit. Hochkarätige Referenten aus Industrie und Wissenschaft geben tiefe Einblicke in die neusten Entwicklungen von Batteriesoftware.

Die kostenlose Konferenz versammelt Referenten wie Thomas Raffeiner von The Mobility House, Sophie Solchenbach von BMW, David Howey von der University of Oxford, Sue Babinec von dem US-amerikanischen Argonne National Laboratory und viele weitere. Die renommierten Experten der Batterieindustrie stammen aus der Entwicklung und dem Betrieb von Batterien, Elektrofahrzeugen und Energiespeichersystemen. Teilnehmende können sich über Vorträge zu bahnbrechenden Batterie-Entwicklungen, den neusten Fortschritten in der Batterieforschung und den vielseitigen Anwendungsfeldern von Batteriesoftware freuen.

In diesem Jahr findet der TWAICE Vision Summit zum zweiten Mal statt und wird aus München per Live-Stream in die ganze Welt übertragen. Im Mittelpunkt der Konferenz stehen Softwarelösungen, die Batterien sicherer und gleichzeitig verfügbarer machen.

„Nach dem Erfolg des ersten TWAICE Vision Summit freuen wir uns, in diesem Jahr das Wissen vieler namhafter Experten der Branche erneut auf einer Veranstaltung zu vereinen.“

TWAICE Co-CEO Stephan Rohr

„Batteriesoftware ist ein aufstrebendes und bedeutendes Thema. Nur mit der richtigen Software werden wir Batterien zuverlässig und nachhaltig nutzen können. Mit dem TWAICE Vision Summit wollen wir den vielseitigen Einsatz solcher Software verdeutlichen.“

Co-CEO Michael Baumann

Zur kostenfreien Anmeldung

Quelle: TWAICE

SSB-Busbetriebshof Stuttgart-Gaisburg: Neubau der Abstellanlage

Die Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) wird die Abstellanlage auf ihrem Busbetriebshof im Stadtteil Gaisburg (Stadtbezirk Stuttgart Ost) wieder aufbauen. Das hat der Aufsichtsrat der SSB am 28. November 2023 beschlossen. Statt einem großflächigen Hallenkomplex wird aus Gründen des Brandschutzes jedoch eine Anlage entstehen, welche in Einzelmodule aufgelöst ist. Die vormalige Halle aus dem Jahr 1995/1996 war im Oktober 2021 aufgrund eines Defektes in einem elektrischen Bauteil abgebrannt. Die neue überdachte Fläche bietet etwa 120 bis 140 Bussen Platz. Gaisburg ist der größte Busbetriebshof der SSB.

Das Baugesuch wurde Mitte November 2023 seitens der Landeshauptstadt Stuttgart genehmigt. Aufgrund der eingegangenen Angebote auf die Ausschreibung des Bauvorhabens geht die SSB von einem Kostenrahmen von etwa 24 Millionen für den Hallenbau, zuzüglich rund vier Millionen Euro für die teilweise Unterkellerung in Gestalt einer Tiefgarage aus. Die Vorarbeiten für das neue Bauwerk haben begonnen. Der Tief- und Rohbau soll im Frühjahr 2024 starten, der Rohbau der südlichen Hälfte etwa bis Jahresende 2024 abgeschlossen sein. Im Frühjahr 2025 sollen die ersten Hallenmodule nutzbar sein, das betrifft auch die elektrische Lademöglichkeit zur Über-Nacht-Ladung von Bussen mit Batterieantrieb. Die vollständige Fertigstellung des Gesamtbauwerks wird auf Frühjahr 2026 angestrebt.

Der Antrag basiert auf einem Entwurf des Ingenieurbüros schlaich bergermann partner (Stuttgart). Die künftige Abstellanlage besteht aus zwölf einzelnen Modulen. Das Holzdach wird begrünt und mit einer Photovoltaikanlage (mit einer geplanten Anlagenleistung von 606,9 kWp) ausgestattet, die ebenfalls von schlaich bergermann partner geplant wird. Die Gesamtkonstruktion wird damit ökologischen, nachhaltigen und ästhetischen Zielen und Vorgaben gerecht. Regenwasserspeicherung und Begrünung tragen außerdem zu einem ausgeglicheneren Kleinklima bei.

Aus dem Brandschutzkonzept und den durchgeführten Brandschutzsimulationen wurde eine möglichst offene Konstruktion angestrebt, bei der im Brandfall oder im Falle eines Hitzeereignisses Rauch und Hitze nach oben entweichen können. Aus diesem Grund besteht ein Teil des Wetterschutzes der Anlage aus einer Membran, die sich zwischen den Holzbögen spannt. Die Anlage überdacht insgesamt rund 11 000 Quadratmeter Abstellfläche.

Die Strategie der SSB für den Neubau der Abstellanlage steht im Einklang mit den Einschätzungen der Versicherung, der Berufsfeuerwehr Stuttgart, der Baubehörde der Landeshauptstadt Stuttgart sowie dem Verband deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), was das Thema elektrischer Busbetrieb und damit verbundene Bauwerke angeht.

Quelle: SSB

ver.di ruft erneut Beschäftigte im Nahverkehr in NRW zu Warnstreiks auf

Bevor die Manteltarifverhandlungen für die Beschäftigten des kommunalen Nahverkehrs mit dem KAV NW am 16. Februar in Bochum in die zweite Runde gehen, erhöht die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) in NRW den Druck auf die Arbeitgeber. Am Donnerstag (15.2.) werden erneut landesweit Beschäftigte zahlreicher Nahverkehrsunternehmen ganztägig zum Streik aufgerufen. Der Druck müsse auch deshalb erhöht werden, weil die Arbeitgeberseite in der ersten Verhandlungsrunde alle Forderungen der Gewerkschaft vom Tisch gewischt und selbst eine Reihe von Gegenforderungen eingebracht habe.

„Wir liegen aktuell noch meilenweit auseinander. Während wir die Beschäftigten entlasten und somit den ÖPNV stärken wollen, setzen die Arbeitgeber auf verlängerte Arbeits- und Lebensarbeitszeiten. So wird der Fachkräftemangel nur dauerhaft verschlimmert! Auf unsere seit Anfang Dezember bekannten Forderungen nur mit Gegenforderungen zu reagieren, deutet daraufhin, dass wir uns harten Verhandlungen stellen müssen.“

Peter Büddicker, Branchenkoordinator Busse und Bahnen

In NRW fordert ver.di in den laufenden Tarifverhandlungen folgende Verbesserungen:

  • Entlastungstage für alle Beschäftigten im ÖPNV
  • Identischer Ort für Arbeitsbeginn und -ende
  • Zulage ab dem 1. Tag bei vorübergehender Übertragung höherwertiger Tätigkeiten
  • Schicht- und Wechselschichtzulage für den Fahrdienst
  • 100 Prozent Jahressonderzahlung
  • Überstunden ab der 1. Minute und in der individuellen Stufe ohne Abzug
  • Zulage für Vorhandwerker / Gruppenführer / Teamleiter nach individueller Stufe

Quelle: ver.di