EU-Parlament hält an CO2-Emissionsnormen für schwere Nutzfahrzeuge fest

Das Europäische Parlament hat seine Verhandlungsposition zu neuen Maßnahmen zur Stärkung der CO2-Emissionsminderungsziele für neue schwere Nutzfahrzeuge, einschließlich Busse, Lastwagen und Anhänger, verabschiedet.

Das Parlament behält die von der Europäischen Kommission vorgeschlagenen CO2-Emissionsminderungsziele bei: 45 % weniger CO2-Emissionen bis 2030, 65 % bis 2035 und 90 % bis 2040. Es verlegt die Überprüfung um ein Jahr auf 2027 vor und fordert die Europäische Kommission auf, eine Methode zur Registrierung von schweren Nutzfahrzeugen, die mit CO2-neutralen Kraftstoffen betrieben werden, zu entwickeln und lässt dabei die Möglichkeit von Biokraftstoffen und E-Kraftstoffen offen.

Das Parlament und der Rat werden nun mit den Verhandlungen über den endgültigen Text beginnen, der voraussichtlich Anfang 2024 abgeschlossen wird.

“Dies ist ein positives Signal für die Vielfalt der Technologien, das den Betreibern mehr Auswahlmöglichkeiten bietet und die Emissionen effektiver reduziert. CECRA unterstützt alle Bemühungen, Lösungen zur Reduzierung von Schadstoffemissionen vorzuschlagen. Es ist jedoch entscheidend, dass diese realisierbar und erschwinglich bleiben. Die festgelegten Ziele werden für Hersteller sowie für alle anderen Akteure in der Vertriebs-, Transport- und Logistik-Wertschöpfungskette sehr anspruchsvoll sein.”

Bernard Lycke, Generaldirektor von CECRA

Quelle: European Council for Motor Trades and Repairs (CECRA) – Übersetzung aus dem Englischen: ChatGPT

Offizieller Rollout des Mireo Smart

Großer Bahnhof im Siemens Mobility Werk in Krefeld: der erste Mireo Smart feierte sein Rollout. Gleichzeitig verkündete Siemens Mobility eine Ausweitung mit alternativen Antriebsmöglichkeiten.

“Der Mireo Smart ist eine Antwort auf die Herausforderungen einer sich stetig wandelnden Verkehrslandschaft und der steigenden Beliebtheit von Mobilität auf der Schiene. Wir bieten Verkehrsbetreibern ein vorkonfiguriertes Fahrzeug, das innerhalb kürzester Zeit geliefert werden kann und hohe Zuverlässigkeit garantiert. Neu ist, dass wir den Mireo Smart nun auch mit alternativen Antrieben anbieten. Mit der Ausweitung auf umweltfreundliche Antriebsmöglichkeiten ermöglichen wir unseren Kunden noch mehr Flexibilität bei der Anpassung an unterschiedliche Anforderungen der Streckennetze.“

Albrecht Neumann, CEO Rolling Stock bei Siemens Mobility

Der Mireo Smart bietet Betreibern im Regional- und Pendlerverkehr einen effizienten Beschaffungsprozess, da er nur maximal 18 Monate von der Beauftragung bis zur Betriebsaufnahme benötigt. Verkehrsbetreiber können flexibel auf die steigende Nachfrage reagieren und ihre Flotten ohne langwierige Verzögerungen erweitern. Durch ein standardisiertes Grundkonzept, das gewisse Konfigurationsmöglichkeiten zulässt, werden nicht nur die Anschaffungskosten reduziert, sondern auch der Betrieb vereinfacht. Der Verkaufsprozess erfolgt transparent und unkompliziert über ein Datenblatt mit festen Konditionen, was die Bestellung von Zügen erleichtert. Zudem können Kunden beim Kauf einen Servicevertrag mit einem Ersatzteil- und Instandhaltungspaket abschließen, um den Betrieb maximal profitabel zu gestalten.

Mit einer Kapazität von 214 Sitzplätzen, 21 Fahrradstellplätzen und zwei Rollstuhlplätzen bietet der Mireo Smart höchsten Komfort für seine Fahrgäste. Darüber hinaus sind die Züge mit modernen Klimaanlagen, Internet an Bord, Fahrgastinformation sowie Sicherheitsüberwachungssystemen und großen TFT-Monitoren im Einstiegsbereich ausgestattet. Gefertigt werden die Züge am Fertigungs- und Entwicklungsstandort in Krefeld.

Quelle: Siemens Mobility

INIT mit Außenwirtschaftspreis der TechnologieRegion Karlsruhe prämiert

Am 15.11.2023 erhielt INIT in Baden-Baden mit dem GLOBAL 2023 den Außenwirtschaftspreis der TechnologieRegion Karlsruhe. Die IHK Karlsruhe und die TechnologieRegion Karlsruhe GmbH zeichnen mit diesem gemeinsam verliehenen Award alle zwei Jahre Firmen mit herausragenden internationalen Leistungen aus.

IHK-Präsident Wolfgang Grenke betonte in seinem Grußwort, es seien “innovative Unternehmen wie INIT, die die Region erfolgreich in die Welt hinaustragen und als Botschafter für die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit unserer regionalen Wirtschaft agieren.”

Die INIT Gruppe operiert inzwischen an mehr als 30 Standorten rund um die Welt, ist jedoch immer noch fest in Karlsruhe verwurzelt. In 40 Jahren Unternehmensgeschichte hat sie sich dabei höchst erfolgreich vom Spin-off der Universität Karlsruhe zur global erfolgreichen Unternehmensgruppe entwickelt.

Besonders würdigte Ihre Exzellenz, Frau Dr. Amy Gutman, Botschafterin der USA in Deutschland, als Ehrengastrednerin den großen Erfolg und die starke Marktposition der INIT in Nordamerika. Sie betonte dabei die Bedeutung der Wirtschaft als Grundlage für gute internationale Beziehungen.

„Auch für die INIT hat die USA eine herausragende Bedeutung“, hob Vorstand Dr. Jürgen Greschner hervor, der den Preis für die INIT Gruppe entgegennahm. Mit der Gründung der ersten Auslandsniederlassung der INIT in Chesapeake, Virginia/USA im Jahr 1999 hat er maßgeblichen Anteil an der damals begonnen Internationalisierung des Geschäfts, die er ab 2004 als Vertriebsvorstand erfolgreich vorantrieb. Noch heute ist Nordamerika der wichtigste und erfolgreichste Auslandsmarkt der INIT Gruppe, die inzwischen Verkehrsunternehmen in mehr als 70 Ländern unterstützt.

Quelle: INIT

Knorr-Bremse rüstet Metros von Alstom für indische Millionenstädte aus

Knorr-Bremse wird in Partnerschaft mit Alstom weitere Metros indischer Großstädte ausrüsten: 52 Züge vom Typ Movia von Alstom mit insgesamt 156 Wagen, bestellt von Madhya Pradesh Metro Rail Corporation Limited (MPMRCL) für Bhopal und Indore, erhalten Brems- und Klimasysteme. Zudem wird Knorr-Bremse für 15 Jahre den umfassenden Service der Technologien übernehmen.

„Seit 30 Jahren leben wir Markt- und Kundennähe in Indien. Das gewonnene Verständnis und Know-how zahlt sich in langfristigen Kundenbeziehungen aus. So haben sich unsere hochwertigen Systemlösungen bereits in vielen indischen Metroflotten wie Delhi und Mumbai bewährt. Mit unserem hohen Anspruch an Zuverlässigkeit und führende Qualität gehen wir auch das neue Projekt für Alstom im Bundesstaat Madhya Pradesh an.“

Dr. Nicolas Lange, Mitglied des Vorstands der Knorr-Bremse AG und verantwortlich für die Division Systeme für Schienenfahrzeuge

Für Bhopal und Indore hat MPMRCL bei Alstom 52 Züge mit insgesamt 156 Wagen geordert. Ab 2024 sollen sie mit einer Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h auf über- und unterirdisch geführten Strecken eingesetzt werden. Die 27 Züge in Bhopal (31 km, 30 Stationen) und die 25 Bahnen im rund 200 Kilometer entfernten Indore (erste Bauphase 33 km, 29 Stationen) werden wichtige Stützen von sogenannten Mass Rapid Transit Systemen (MRTS) in Indien sein.

Knorr-Bremse konnte bei Alstom speziell mit drei Benefits punkten: der pünktlichen Lieferung hochqualitativer Produkte, dem engagierten technischen Support über alle Projektphasen hinweg und der gemeinsamen Erfahrung aus dem jüngsten Metro-Großprojekt Agra-Kanpur, das auch von Knorr-Bremse mitausgerüstet wird. Knorr-Bremse ist mit seiner starken lokalen Präsenz ein wichtiger Partner vieler Kunden beim Ausbau des Transportwesens in Indien.

In der Bremssteuerung, Herzstück der Bremssysteme, steckt führendes Software-Know-how vom Knorr-Bremse Technology Center in Pune, Indien (TCI), wo Knorr-Bremse mehr als 800 Mitarbeiter beschäftigt. Erst kürzlich wurde der Standort erweitert , sodass dort zukünftig insgesamt 1.300 Spezialisten arbeiten werden.

Die leistungsstarken, energieeffizienten Klimasysteme der Knorr-Bremse Marke Merak sorgen bereits in mehreren indischen Metros zuverlässig für Fahrgastkomfort. Die Systeme verfügen über eine energiesparende Free-Cooling-Funktion sowie über CO₂-Sensoren und einen intelligenten Modus zur Regelung der Frischluftzufuhr für einen optimierten Luftstrom im Zug. Knorr-Bremse wird die Technologien für Bhopal und Indore ab sofort und bis Mitte 2025 an Alstom liefern. Zugleich übernimmt Knorr-Bremse den langjährigen Service der Brems- und Klimasysteme und trägt so zu hoher Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit der Metros bei.

Quelle: Knorr-Bremse

HanseCom Forum 2023: Der ÖPNV packt die Verkehrswende tatkräftig an

Am 16. und 17. November 2023 fand das inzwischen 9. HanseCom Forum mit einer Rekordbeteiligung statt: Rund 180 Entscheider aus der Mobilitätsbranche waren zum Branchentreff des ÖPNV nach Hamburg gekommen, um an der hochkarätig besetzten Konferenz teilzunehmen. Namhafte Experten gaben Einblicke in ihre Strategien und Projekte und diskutierten neue Mobilitätskonzepte, Trends und Technologien.

Zentrales Thema der Veranstaltung war die Verkehrswende. Ist das Deutschlandticket der Wendepunkt zu einem echten Wandel im Mobilitätsverhalten der Menschen? Wo steht der ÖPNV heute? Mit welchen Strategien können Verkehrsunternehmen die Menschen zur Nutzung von geteilter Mobilität bewegen? Diesen und ähnlichen Fragen gingen die Brancheninsider auf dem Event nach. Folgende Ansätze, Erkenntnisse und Lösungen wurden dabei von ihnen diskutiert:

  1. Der ÖPNV muss sein Angebot ausbauen. Damit das Deutschlandticket seine Wirkung voll entfalten kann, ist ein breiteres Angebot an geteilter und nachhaltiger Mobilität erforderlich. Das gilt vor allem für den ländlichen Raum.
  2. Die Branche hat ihre Hausaufgaben gemacht. Verkehrsunternehmen haben für ihre jeweiligen Regionen bereits tragfähige Pläne für die Verkehrswende ausgearbeitet. Bei der Umsetzung bereitet ihnen allerdings die ungeklärte Finanzierung Sorgen – insbesondere vor dem Hintergrund des 60-Milliarden-Lochs im Klima- und Transformationsfonds der Bundesregierung.
  3. Immer mehr Unternehmen des öffentlichen Nahverkehrs setzen im Vertrieb vorrangig auf digitale Kanäle.
  4. Betriebliches Mobilitätsmanagement ist auf der Überholspur.
  5. Die Verkehrsunternehmen sind zuversichtlich. Trotz großer Herausforderungen und finanziellen Unsicherheiten ist die ÖPNV-Branche ausgesprochen optimistisch.

Die Referenten des HanseCom Forum kamen unter anderem von Rhein-Neckar-Verkehr, den Wiener Linien, der WSW mobil aus Wuppertal, von Stadtbus Gütersloh, den Berliner Verkehrsbetrieben und der Bremer Straßenbahn. Unter Leitung von Ulrich Sieg, Beiratsvorsitzender HanseCom und ehemaliger Vorstand der Hamburger Hochbahn AG, debattierte außerdem eine hochkarätige Runde aus ÖPNV-Vertretern und Klimaaktivistinnen in einer Podiumsdiskussion wichtige Fragen zu Mobilitätsverhalten, Klimaschutz und Infrastruktur.

„Der ÖPNV ist ein großer Hoffnungsträger im Kampf gegen die Klimakrise und genießt deshalb eine Wertschätzung wie lange nicht. Unsere Veranstaltung hat eindrucksvoll gezeigt, dass die Branche dies als Verpflichtung und Ansporn zugleich sieht und ihren Auftrag mit großem Engagement, innovativen Konzepten und viel Zuversicht angeht.“

HanseCom-Geschäftsführer Martin Timmann

Quelle: HanseCom

Bargeldlose Ticketautomaten erweitern ÖPNV-Verkaufsstellennetz

Die Erfurter Verkehrsbetriebe AG (EVAG) setzen auf moderne Ticketautomaten von Scheidt & Bachmann, um das Verkaufsnetz mit einem ausschließlich bargeldlosen Verkaufskanal zu verdichten und der anhaltenden Nachfrage nach bargeldlosen Zahlungsmöglichkeiten weiterhin zu entsprechen. Gleichzeitig helfen die neuen, bargeldlosen Automaten, dass kostenintensive Schäden durch Vandalismus reduziert werden.

Anfang September wurde der erste Fahrscheinautomat an der Haltestelle Roter Berg aufgestellt. An den neuen Fahrkartenautomaten können Fahrgäste ihre Tickets bequem mit ihrer Girocard, Kreditkarte, Google Pay oder Apple Pay erwerben. Die Automaten verfügen über großzügige Touchscreen-Bildschirme, die in Deutsch und Englisch bedient werden können. Mit insgesamt 15 verschiedenen Ticketoptionen, einschließlich Einzelfahrscheinen, Tageskarten und dem VMT-Hopper-Ticket, sind sie bestens ausgestattet, um den Bedürfnissen der Fahrgäste gerecht zu werden.

Die Einführung dieser neuen Automaten erweitert das Netz der öffentlichen Verkaufsstellen in Erfurt. Neben den bestehenden 52 Automaten und den neuen bargeldlosen Geräten haben Fahrgäste Zugang zu 22 EVAG-Agenturen, sieben Concierge-Diensten und dem EVAG-Mobilitätszentrum am Anger. So wird gewährleistet, dass alle Fahrgäste schnell und einfach eine Fahrkarte erwerben können, sei es bar oder bargeldlos.

Hintergrund für diese entscheidende Maßnahme ist die anhaltende Herausforderung durch Einbrüche und Vandalismus, die in den letzten Jahren erhebliche Kosten verursacht haben, sowie die steigende Nutzung bargeldloser Zahlungsmethoden. Schon jetzt zahlt jeder zweite Fahrgast der EVAG bargeldlos mittels Karte, Handy oder Smartphone. Die Entscheidung, auf bargeldlose Zahlung umzusteigen, kommt angesichts der steigenden Anforderungen an die Sicherheit und den Komfort der Fahrgäste genau zur richtigen Zeit. EVAG setzt damit ein Zeichen für die Zukunft des öffentlichen Nahverkehrs in Erfurt.

„Wir freuen uns sehr mit unserem langjährigen Partner EVAG unsere innovative kontaktlose Lösung im deutschen Markt erstmalig zu etablieren und somit den Kunden einen einfachen und schnellen Zugang ins System bereitzustellen sowie die Kosten im Unternehmen zu reduzieren. Ein weiterer kleiner Baustein zur Mobilitätswende.“

Mike Ax, Head of DACHI Markets bei Scheidt & Bachmann Fare Collection Systems GmbH

Quelle: Scheidt & Bachmann

Dr. Robert Frank als Vorsitzender der VDV-Landesgruppe Bayern bestätigt

Die rund 80 in der VDV-Landesgruppe Bayern organisierten Verkehrsunternehmen und Verbundgesellschaften haben auf ihrer Mitgliederversammlung in Regensburg die personellen Weichen für die Verbandsführung in den nächsten drei Jahren gestellt. Der Vorsitzende Dr. Robert Frank wurde einstimmig in seinem Amt bestätigt.

Dr. Frank wird von drei Stellvertretern unterstützt, die neben dem Vorsitzenden die unterschiedlichen Mitgliedsunternehmen im VDV umfassend repräsentieren: Stefan Kühn als Vorsitzender der Geschäftsführung der DB-Bahnbusgesellschaften in Bayern, Dr. Bernd Rosenbusch als Geschäftsführer der Münchner Tarif- und Verkehrsverbund (MVV) GmbH und Helmuth Schmitt als Geschäftsführer der Augsburger Localbahn GmbH, die im Schienengüterverkehr tätig ist.

Neu in den Vorstand gewählt wurde Gerhard Knöbel als Vertreter der Eisenbahnunternehmen im Personenverkehr. Knöbel ist hauptamtlich Geschäftsführer des Eisenbahnverkehrsunternehmens agilis in Regensburg. Er folgt auf Wolfgang Pollety, der aus dem Vorstand des VDV Bayern ausgeschieden war. In den Vorstand des VDV Bayern wiedergewählt wurde Klaus-Dieter Josel, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn AG für den Freistaat Bayern.

Dr. Frank dankt für das erhaltene Vertrauen und sieht folgende Schwerpunkte in der Verbandsarbeit:

„Der Bahn- und Busverkehr ist wichtig für den Klimaschutz, aber auch als Standortfaktor für die Städte und den ländlichen Raum. Für die Deckung der Betriebskosten und für den weiteren Ausbau des Angebots brauchen wir auch in Zukunft die kraftvolle Unterstützung durch den Freistaat Bayern. Für die verkehrspolitischen Ziele im Bahn- und Busverkehr bieten wir der neuen Bayerischen Staatsregierung unsere enge Zusammenarbeit an.“

Dr. Robert Frank ist hauptamtlich seit 2007 Geschäftsführer des kommunalen Verkehrsunternehmens Stadtbus Ingolstadt GmbH, zudem ist er Vorstand des regionalen Verkehrsverbunds VGI. Frank wurde 2014 erstmals zum Vorsitzenden der VDV-Landesgruppe Bayern gewählt, in dieser Funktion ist er auch Mitglied im Präsidium des VDV auf Bundesebene.

Quelle: VDV Bayern

12. Deutsche Konferenz für Mobilitätsmanagement rückt gesellschaftliche Teilhabe in den Fokus

Eine wirksame Mobilitätswende ist nicht nur für eine ökologisch verantwortliche und ökonomisch tragfähige Entwicklung wichtig, sondern auch unter sozialen Gesichtspunkten erforderlich. Das war der Tenor der 12. Deutschen Konferenz für Mobilitätsmanagement (DECOMM), die am 21. November 2023 in Düsseldorf zu Ende ging. 325 Gäste aus Stadtverwaltungen, Kommunalpolitik, Mobilitätsbranche und Wissenschaft kamen zusammen, um Einschränkungen der Erreichbarkeit und soziale Ausgrenzung als Folge von Mobilitätsarmut zu diskutieren.

Veranstaltet wurde die DECOMM 2023 von der Deutschen Plattform für Mobilitätsmanagement (DEPOMM) e.V. in Kooperation mit dem Zukunftsnetz Mobilität NRW, dem Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, der Landeshauptstadt Düsseldorf, dem Verkehrsverbund Rhein-Sieg, dem Aachener Verkehrsverbund, go.Rheinland, dem Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe und dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr.

„Die Mobilitätswende ist auch aus sozialer Sicht unbedingt erforderlich. Die autozentrierte Stadt- und Verkehrsplanung muss durch eine Mobilitäts- und Verkehrspolitik abgelöst werden, die die Menschen in den Mittelpunkt der Planungen stellt. Und Mobilitätsmanagement ist der Schlüssel dazu.“

Theo Jansen, Vorsitzender der deutschen Plattform für Mobilitätsmanagement und Leiter der Geschäftsstelle sowie der Koordinierungsstelle Rheinland des Zukunftsnetz Mobilität NRW

Die Konferenz zeigte auf, welche Beiträge das Mobilitätsmanagement zur Sicherung der gesellschaftlichen Teilhabe der verschiedenen Bevölkerungsgruppen leisten kann und die Mobilitätssicherung für Kinder, Menschen mit Behinderung oder von Armut betroffenen Menschen wurde in den Fokus genommen.

In Paneldiskussionen und unterschiedlichen Themenforen wurde diskutiert, welche politischen Rahmenbedingungen eine autounabhängige, nahräumliche Erreichbarkeit und die bezahlbare Mobilität in Zukunft brauchen. Außerdem wurden gelungene Beispiele aus allen Bereichen des Mobilitätsmanagements vorgestellt.

Quelle: Deutsche Plattform für Mobilitätsmanagement (DEPOMM) e.V.

Lukrativer Nebenjob für Studierende: Straßenbahn fahren für die VAG

Fahrermangel und Verkehrswende vertragen sich nicht gut. Das finden auch die Personal-Verantwortlichen bei der VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg und gehen daher zunehmend neue Wege im Recruiting. So unterbreiten sie jetzt Studierenden im Großraum Nürnberg ein neues Angebot. Diese können sich in den kommenden Semesterferien zu Straßenbahnfahrerinnen ausbilden lassen und dann im Rahmen eines Werkstudentinnen-Vertrags für die VAG fahren. Oder sie nutzen ein Praktikumssemester, um bei dem Verkehrsbetrieb reinzuschnuppern und ebenfalls eine Fahrerlaubnis zu erwerben.

„Wir müssen neue Wege in unserem Recruiting gehen, wenn wir unser Nahverkehrsangebot in Nürnberg auf dem bisherigen Niveau halten und noch weiter ausbauen wollen“, weiß Beate Haberler, seit Oktober dieses Jahres bei der VAG für den Bereich Fahrdienst verantwortlich. „Und das Angebot an die Studierenden erscheint uns als echte Win-Win-Situation: Die Studierenden können vor allem an Wochenenden oder abends fahren, wenn sie an den Hochschulen keine Verpflichtungen haben. Sie erwerben eine Zusatzqualifikation und dürfen sich über einen fair bezahlten Nebenjob freuen. Wir können unsere Fahrerinnen entlasten. Und vielleicht können wir die jungen Menschen auch langfristig für uns und unsere nachhaltige Mobilität begeistern. Schließlich suchen wir immer auch Ingenieurinnen, IT-Expert*innen oder Projektmitarbeitende.“

Neun Stellen für Straßenbahn fahrende Werkstudentinnen hat die VAG im ersten Schritt vorgesehen. Bewerberinnen sollten mindestens 21 Jahre alt, im Besitz eines gültigen Führerscheins der Klasse B, zuverlässig, fahrdienst- und schichttauglich sein. Dafür erwarten sie bei der VAG eine faire Vergütung nach dem Tarifvertrag TV-N Bayern, die Möglichkeit, am unternehmenseigenen Weiterbildungsprogramm teilzunehmen sowie vergünstigte Preise in den VAG-Kantinen. Die Ausbildung dauert 30 Tage und findet während der Semesterferien statt.

Ebenfalls spannend für Studierende der Fachrichtungen Urbane Mobilität, (Wirtschafts-) Ingenieurwesen oder vergleichbarer Studiengänge dürfte das (Pflicht-) Praktikum sein, das die VAG ebenfalls anbietet. In drei Monaten erfahren sie in der Planung und der Disposition, wie aus dem Dienstleistungsauftrag der VAG und dem Nahverkehrsplan für Nürnberg ein Fahrplan und ein Dienstplan entstehen. Sie lernen die einschlägigen Rechtsvorschriften zu Arbeits-, Lenk- und Ruhezeiten kennen. Sie unterstützen bei der Steuerung und Überwachung des Betriebsablaufs sowie bei der Abwicklung von Veranstaltungen und Sonderverkehren. Und auch hier erwerben sie innerhalb von 30 Tagen die Fahrberechtigung für die Straßenbahn.

Für beide Angebote gilt eine Bewerbungsfrist bis Anfang Dezember 2023. Ausbildungs- bzw. Praktikumsbeginn ist im März 2024. Alle Informationen gibt es bei den Stellenangeboten für Studierende unter www.vag.de/karriere

Quelle: VAG Nürnberg

Fahrgastpreis für Abbau von Zugangsbarrieren beim Fahrkartenkauf

Der Fahrgastverband PRO BAHN hat anlässlich seines Fahrgastsymposiums 2023 den Fahrgastpreis an Nick Brooks verliehen. Besonders wurde sein Einsatz für die einfachere Zugänglichkeit des Fahrkartenerwerbs und für die Absicherung der Fahrgastrechte sowohl bei seinem früheren Arbeitgeber Trainline als auch gegenwärtig als Allrail Geschäftsführer gewürdigt.

Gerade bei grenzüberschreitenden Reisen in Europa wird es immer schwieriger, eine durchgehende Fahrkarte zu kaufen. Oft muss man auf den Internetseiten zahlreicher Bahngesellschaften suchen, um überhaupt eine Verbindung zu finden und zu buchen. Verständlich, dass viele potentielle Fahrgäste auf das Auto oder den Flieger umsteigen, zumal die gestückelten Fahrkarten keine durchgehenden Fahrgastrechte bieten und man im schlimmsten Fall nach einem missglückten Umstieg ohne Rechte dasteht.

Nick Brooks, amtierender Generalsekretär von ALLRAIL, kämpft seit langem für eine Vereinfachung des Ticketverkaufs. Dabei folgt er der Logik, dass jeder jeden verkaufen können muss, egal ob ehemalige Staatsbahn, Privatbahn oder Drittanbieter. Nur so kann erreicht werden, dass Fahrgäste, die dies wünschen, einfach und intuitiv mit der Bahn durch ganz Europa reisen können. Auch beim Thema Fahrgastrechte stehen Nick Brooks und der Fahrgastverband PRO BAHN Seite an Seite. Gemeinsam mit dem Europäischen Fahrgastverband EPF ist es gelungen, die von den ehemaligen Staatsbahnen lobbyierte Aushöhlung der Fahrgastrechte zumindest abzuschwächen.

“Seit wir ihn kennen, kämpft Nick Brooks für die Beseitigung von Hindernissen beim Verkauf von Eisenbahnfahrkarten. ALLRAIL und Nick Brooks sind unsere treuen Verbündeten, wenn es um durchgehende Fahrkarten und Fahrgastrechte geht. Gemeinsam setzen wir uns dafür ein, dass die Bahn einfacher zu nutzen ist und sich die Fahrgäste bei Unregelmäßigkeiten sicher fühlen können.”

Detlef Neuß, Vorsitzender von PRO BAHN

“Wir freuen uns sehr und fühlen uns geehrt, diese Auszeichnung zu erhalten. Sie ist eine Bestätigung für unser Engagement, den Schienenverkehr zu verbessern. Trotz der enormen Steuergelder, die er erhält, liegt der Marktanteil des Schienenpersonenverkehrs immer noch bei nur 5,5 Prozent des Landverkehrs. Nur wenn die Branche beginnt, die Fahrgäste in den Mittelpunkt zu stellen, werden wir endlich eine Verkehrsverlagerung auf die Schiene erreichen.”

Nick Brooks

Quelle: PRO BAHN