Ruth Leyendecker neue Geschäftsführerin der VDV-Akademie

„Wir freuen uns, mit Ruth Leyendecker zum 1. September 2023 eine versierte und erfolgreiche Managerin aus der Branche als Geschäftsführerin der VDV-Akademie gewinnen zu können. Die Arbeitswelt ändert sich immer schneller – und die Verkehrsunternehmen und -verbünde sind dabei, Antworten zu finden und sich in diesem Feld neu aufzustellen. Ruth Leyendecker ist für uns als langjährige Personal-Expertin mit ihrer Praxiserfahrung eine Idealbesetzung, eine Gestalterin mit ausgeprägten Führungsqualitäten. Mit ihrem strategischen Blick auf die Themen Personalgewinnung, -bindung und Weiterbildung wird sie die VDV-Akademie entscheidend prägen, auch im digitalen Bereich“

Gisbert Schlotzhauer, Vorstandsvorsitzender des VDV-Akademie e. V.

Die bisherige Leiterin der Abteilung Personalentwicklung der Rheinbahn AG tritt die Nachfolge von Michael Weber-Wernz an, der in den Ruhestand getreten ist.

„Gleichzeitig danke ich Michael Weber-Wernz ganz herzlich für seine langjährige, erfolgreiche Arbeit. Er hat die VDV-Akademie in den letzten zwei Dekaden entscheidend geprägt und zu einer exzellenten Servicepartnerin für die Branche entwickelt. Ohne ihn stünde die Akademie nicht da, wo sie jetzt ist. Jetzt freue ich mich auf die Zusammenarbeit mit Ruth Leyendecker. Personal ist das Top-Thema unserer Zeit – die Rolle der VDV-Akademie wird eine entscheidende sein, wenn wir in der Branche die Qualifizierung von Beschäftigten in allen Ebenen stärken und voranbringen wollen.“

Gisbert Schlotzhauer

Bis zum Dienstantritt übernimmt VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff kommissarisch die Geschäftsführung der VDV-Akademie.

Quelle: VDV

„Fünf für Fünf“ – Kernforderungen der GDL für den Eisenbahnmarkt

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat am 5. Juni 2023 in Berlin im Beisein von rund 650 Mitgliedern, die aus dem gesamten Bundes-gebiet angereist sind, ihre Forderungen für alle Eisenbahner in Deutschland bekanntgegeben.

Die GDL hat fünf zentrale Forderungen für die Tarifrunde 2023 aufgestellt, die für fünf Beschäftigtengruppen umgesetzt werden sollen. Das sind Arbeitnehmer beim Netzbetrieb, der Netzinstandhaltung, der Fahrzeuginstandhaltung, des Zugpersonals sowie Auszubildende.

Die zentralen Forderungen lauten:

  1. 555 Euro allgemeine Entgelterhöhung sowie eine entsprechend deut-liche Entgelterhöhung für Azubis und Erhöhung der Zulagen für Schichtarbeit (zum Beispiel der Nachtarbeitszulage) um 25 Prozent.
  2. Absenkung der Arbeitszeit von 38 auf 35 Stunden pro Woche für Schichtarbeiter ohne anteilige Lohnabsenkung.
  3. Zusätzlich: steuerfreie Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3.000 Euro, unabhängig ob Teilzeit- oder Vollzeitarbeitnehmer.
  4. Fünf Prozent Arbeitgeberanteil für die betriebliche Altersvorsorge.
  5. Einführung der Fünf-Schichten-Woche für Arbeitnehmer im Schicht-dienst.

Die Laufzeit soll maximal zwölf Monate betragen. Die angereisten GDL-Mitglieder nahmen die Forderungen mit langanhaltendem Applaus zur Kenntnis. Die GDL will mit diesen Forderungen den Problemen im Eisenbahnverkehrsmarkt – wie dem strukturellen Personalmangel, der derzeit geringen Attraktivität der Eisenbahnerberufe sowie dem nachvollziehbaren Wunsch der Arbeitnehmer nach Souveränität bei der Arbeitszeitgestaltung trotz unregelmäßigem Schichtdienst – Rechnung tragen. Dabei spielt auch die galoppierende Inflation, in der wir uns nunmehr seit zwei Jahren befinden, eine gewichtige Rolle.

Neben der Bekanntgabe der Tarifforderungen ist darüber hinaus eine weitere Meldung für den gesamten Eisenbahnmarkt von Bedeutung. Mit Gründung der Genossenschaft „Fair Train e. G.“ will die GDL neue Maßstäbe setzen. Man habe sich zu lange anschauen müssen, wie einige Arbeitgeber mit unterschiedlichsten Tricks und Winkelzügen gültige Tarifverträge umschiffen und damit den GDL-Mitgliedern die errungenen Erfolge und Leistungen auf perfide Weise entziehen.

„Wir übernehmen nunmehr die Verantwortung und haben mit der Fair Train e. G. ein Unternehmen gegründet, welches im Bereich der Arbeitnehmer-überlassung von Lokomotivführern mit fairen Bedingungen aufwartet.“

GDL-Bundesvorsitzender Claus Weselsky

Hierdurch will die GDL einen Beitrag leisten, tatsächlich mehr Verkehr auf die Schiene zu bringen und die notwendige Attraktivität der Eisenbahnerberufe zurückgewinnen.

Quelle: GDL

Daimler Buses: Schlüsselfertige E-Systeme und neuer Brennstoffzellenbus

Daimler Buses gründet eine neue, hundertprozentige Tochtergesellschaft: Die Daimler Buses Solutions GmbH spezialisiert sich auf die Konzeption und den Aufbau von E-Infrastruktur. Elektrifizierte Busse können ihre volle Leistungsfähigkeit erst durch die Einbettung in ein gut geplantes und abgestimmtes Gesamtsystem entfalten. Dafür wird das bereits vorhandene Knowhow in der Tochtergesellschaft gebündelt.

Die Eigenständigkeit ermöglicht durch die unternehmerische Freiheit ein schnelles Wachstum sowie kurze Entscheidungswege wie bei einem Startup. Dietrich Müller (51), bisheriger Leiter E-Systeme bei Daimler Buses, übernimmt die Geschäftsführung der Daimler Buses Solutions GmbH. Dietrich Müller hat Wirtschaftsingenieurwesen studiert und ist seit 2000 bei Daimler Truck. Nach verschiedenen Stationen im Produkt- und Marketingmanagement bei Mercedes-Benz Trucks wurde er 2014 CEO der Daimler FleetBoard GmbH. Im Anschluss übernahm er 2017 als Leiter einer globalen Digitalisierungsinitiative die Verantwortung für Connectivity-Konzepte der Bussparte. Von 2019 bis Ende 2021 war Dietrich Müller CEO der Mercedes-Benz Minibus GmbH. Seit August 2022 ist er Leiter E-Systeme bei Daimler Buses.

Das neue Unternehmen wird für Kunden europaweit im Einsatz sein und liefert gemeinsam mit Partnern die komplette E-Infrastruktur aus einer Hand. Weitere Besonderheit: Wenn von Kunden gewünscht, wird der Auf- oder Umbau der elektrifizierten Betriebshöfe auch markenübergreifend übernommen.

Verkehrsunternehmen benötigen eine ganzheitliche Betrachtung der E-Mobilität. Nur so kann ein reibungsloser Betrieb von elektrisch angetriebenen Bussen sichergestellt werden. Daimler Buses liefert in Zusammenarbeit mit den Experten der Daimler Buses Solutions GmbH auf Wunsch das gesamte E-System aus einer Hand: vom individuell konfigurierten Elektrobus bis zur kompletten E-Infrastruktur für den Betriebshof einschließlich Baumaßnahmen, Elektroinstallationen, Ladegeräten, Batteriespeicher, Lademanagementsystem und weiteren digitalen Diensten. Zudem wird das Portfolio im nächsten Schritt um Serviceleistungen rund um die notwendige Infrastruktur für den Betrieb von Bussen mit wasserstoffbasierten Brennstoffzellenantrieben oder Range Extendern ergänzt.

Erfahrene Berater ermitteln gemeinsam mit den Verkehrsunternehmen, wo die Elektrifizierung beginnen soll und wo sie vordringlich erforderlich ist. Mit einem eigens entwickelten Simulationsprogramm erstellen die Experten anhand kundenspezifischer Daten Machbarkeitsstudien, ermitteln daraus individuelle Betriebs- sowie Ladekonzepte und setzen diese vor Ort um.

Serienstart des eCitaro fuel cell

Auf dem Global Public Transport Summit in Barcelona präsentiert Mercedes-Benz die neueste Erweiterung der Citaro Modellpalette: den eCitaro fuel cell. Rund 400 Kilometer Reichweite ohne Nachladen sind mit einem vollelektrisch angetriebenen Solobus mit Brennstoffzelle im Stadtverkehr möglich, rund 350 Kilometer sind es mit einem entsprechenden Gelenkbus. Der eCitaro fuel cell ist der erste Citaro, der mit einer Brennstoffzelle ausgestattet ist.
Bei der Brennstoffzelle greift Daimler Buses auf ein erprobtes Modul zurück, verwendet es aber in neuester Ausführung. Es stammt von Toyota und gehört bereits zur zweiten Generation. Es handelt sich um eine Heavy-Duty-Ausführung mit einer Maximalleistung von 60 kW. Im eCitaro fuel cell wird sie sehr effizient im Bereich des Bestpunkts bei rund 20 kW betrieben. Sie arbeitet in einem Spannungsbereich von 400 bis 750 Volt.

Quelle: Daimler Truck

DVF-Lenkungskreis-Vorsitzender Huber plädiert für ETCS Rollout-Zeitplan

Der neue Vorsitzende des DVF-Lenkungskreises Schienenverkehr Berthold Huber, Infrastrukturvorstand DB AG, hat sich für einen verbindlichen Rollout-Zeitplan des europäischen Zugleit- und Sicherungssystems (ETCS) ausgesprochen.

“Es muss einen Zeitpunkt geben, in dem es heißt “ETCS only”, erklärte er während der Lenkungskreissitzung und regte die Verankerung in den Schienenbenutzungsbedingungen an, weil voraussichtlich nicht alle Eisenbahnverkehrsunternehmen von sich aus umrüsten würden. “Eine Doppelausrüstung für Züge ohne ETCS vorzuhalten ist zu teuer und zu kompliziert.”

Mit Blick auf den gravierenden Fachkräftemangel sagte Huber: “Der Fachkräftemangel wird die Digitalisierung der Schiene erzwingen. Wenn wir jetzt nicht schnell und zielgerichtet die Digitalisierung vorantreiben, werden wir in 10 Jahren weniger Züge fahren als heute.”

Der Beauftragte der Bundesregierung für den Schienenverkehr und Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr Michael Theurer MdB verwies beim Thema Förderung der notwendigen ETCS Onboard-Units für Schienenfahrzeuge auf das vom Koalitionsausschuss im März beschlossene Digitalisierungspaket Schiene. Ergänzend zu den bereits beschlossenen Maßnahmen zur Digitalisierung der Schiene sollten danach erstens durch das Ausrollen des digitalen Kapazitätsmanagements die Nutzung der Kapazität und Infrastruktur des Bundes wesentlich gesteigert werden, zweitens die ETCS-Fahrzeugausrüstung über das laufende Modellvorhaben im “Digitalen Knoten Stuttgart” des Starterpakets Digitale Schiene Deutschland (DSD) ausgeweitet und drittens die Technologien des Digitalen Bahnsystems (DBS) eingeführt werden. Die Ertüchtigung und Modernisierung der Schiene müsse dabei jedoch schneller vorankommen als in den letzten Jahrzehnten. “Das Moderne-Schiene-Gesetz soll bis Ende diesen Jahres als Referentenentwurf fertig sein. Darin sind auch Empfehlungen der Beschleunigungskommission Schiene enthalten, etwa die Standardisierung bei Artenschutzvorschriften.” Außerdem müssten weitere Finanzierungsquellen für die geplanten 45 Milliarden Euro Investitionen ins Schienennetz gefunden werden. “Rund 20 Milliarden Euro bis 2027 werden über die Lkw-Maut fließen. Die verbleibende Lücke von 25 Milliarden Euro könnte beispielsweise aus den nicht abgerufenen Mitteln des Klima- und Transformationsfonds oder durch Bundeshaushaltsmittel geschlossen werden.”

Das DVF setzt sich seit langem für eine Förderung der ETCS Onboard-Units seitens des Bundes ein. Zudem sollten Neufahrzeuge regelhaft mit ETCS-Technik ausgerüstet sein.

Quelle: DVF

E-Bus Ladeinfrastruktur kommt aus Vorarlberg

Die Vorbereitungen für den breiten Einsatz von E-Bussen in Vorarlberg laufen auf Hochtouren. Nach bereits zwei erfolgreichen Förderzusagen des Klimaschutzministeriums zur Beschaffung von 104 emissionsfreien Elektrobussen bis 2025 und der dazugehörigen Ladesäulen wurde das zweistufige, europaweite Vergabeverfahren zur Errichtung, Wartung und Servicierung der Ladeinfrastruktur sowie der Energielieferung nun positiv abgeschlossen. Mit der Zuschlagserteilung an die illwerke vkw AG als Bestbieter, können die jeweiligen Gemeinden, Gemeindeverbände, Verkehrsunternehmen oder der Verkehrsverbund als Betreiber der Vorarlberger Buslinien die notwendige Infrastruktur bzw. Energieleistung individuell aus der Rahmenvereinbarung aus einer Hand abrufen.

Basis für die breite Ausrollung der E-Busse in Vorarlberg ist eine zuverlässige Ladeinfrastruktur, die auch rechtzeitig in Betrieb gehen kann. Die Ladesäulen, die vorwiegend in den Bus-Garagen und -Depots errichtet werden, werden vom jeweiligen Betreiber individuell beauftragt. Die illwerke vkw AG bleiben für die Vertragslaufzeit Eigentümer der Ladeinfrastruktur und übernehmen alle Leistungen von der Planung, über die Errichtung, Inbetriebnahme und Betrieb bis hin zur Energielieferung. Gerade für kleinere Busbetreiber ist dieses Rundum-Sorglos-Paket eine große Erleichterung. Ein weiterer großer Vorteil der Rahmenvereinbarung: Für die Verkehrsunternehmen entstehen keine hohen Erstinvestitionskosten, da sämtliche Kosten für die Infrastruktur über eine monatliche Pauschale – aufgeteilt über die Vertragsdauer – abgerechnet werden. In der Rahmenvereinbarung ist landesweit die Errichtung von vorerst 137 Ladepunkten vorgesehen, mit der Möglichkeit zur Erweiterung auf bis zu über 300 Ladesäulen.

Der öffentliche Verkehr mit Bus und Bahn zählt bereits jetzt zu den klimafreundlichsten Mobilitätsformen. Mit dem sukzessiven, breiteren Einsatz von E-Bussen wird ein großer und wichtiger Schritt zur Dekarbonisierung des Verkehrs gesetzt. Vorarlberg geht hier mit bestem Beispiel voran. Der ehrgeizige Plan mit der Anschaffung von insgesamt 104 zusätzlichen E-Bussen bis 2025 macht das Ländle zu einem der größten Umsetzer in Sachen Klimaschutz. Ein wichtiger erster Schritt konnte mit bereits zwei positiven Förderzusagen des Klimaschutzministeriums im Rahmen des Förderprogramms EBIN (Emissionsfreie Busse und Infrastruktur) gesetzt werden. Diese fördert 80 Prozent der Mehrkosten der Beschaffung der E-Busse und 40 Prozent der Investitionskosten der dazu notwendigen Ladeinfrastruktur.

Quelle: Verkehrsverbund Vorarlberg

NWL untersucht Standort für Knotenbahnhof in Münster

Wie kann die Stadt Münster für Pendler attraktive und umweltbewusste Alternativen zum Auto bieten? Die Antwort soll die zukünftige „S-Bahn Münsterland“ geben. Deren Realisierung ist eines der bedeutendsten Verkehrsvorhaben für die Stadtregion – und wesentlicher Baustein zur Mobilitätswende. Aktuell untersucht der Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) die ganzheitliche Netzwirkung des S-Bahn-Systems. Das Ergebnis für die nördliche Innenstadt von Münster: Ein zusätzlicher Knotenbahnhof im Erphoviertel würde den Verkehr in der Innenstadt und am Hauptbahnhof entzerren. Der NWL hat nun die Ergebnisse der Voruntersuchung „Nordkreuz Münster“ im Ausschuss für Verkehr und Mobilität vorgestellt.

Der Schienenpersonennahverkehr (SPNV) in und um Münster wird bis 2040 schrittweise zu einem leistungsfähigen S-Bahn-Netz ausgebaut. Die S-Bahn Münsterland ist Teil des Infrastrukturprojekts „Zielnetz 2040“ des Landes Nordrhein-Westfalen. Damit Fahrgäste von einem dichteren Fahrplantakt und mehr umsteigefreien Verbindungen profitieren, muss die bestehende Infrastruktur hergerichtet werden. Bereits heute wird der Hauptbahnhof in Münster als wichtigster Knotenpunkt des Münsterlands für die künftigen Anforderungen ausgebaut und modernisiert. Mit den Bahnhöfen Münster Zentrum Nord und Münster-Hiltrup bildet der Hauptbahnhof die innerstädtische Achse, auf der die S-Bahnen im 15-Minuten-Takt fahren sollen, bevor sich die Linien verzweigen. Diese Strecke könnte durch zwei zusätzliche Knotenpunkte verbessert werden: Eine Potenzialanalyse hat gezeigt, dass im Süden ein Knotenbahnhof nahe des Preußenstadions den Hauptbahnhof entlasten und kürzere Fahrzeiten bringen würde. Analog dazu hat der NWL einen möglichen Standort für einen neuen Knotenbahnhof im Norden untersucht.

Im Norden der Innenstadt könnte diese Aufgabe in Zukunft ein Bahnhof mit dem Arbeitstitel „Münster Nordkreuz“ übernehmen. Als idealen Standort hat die Voruntersuchung das Gebiet im Bereich Bohlweg/Kaiser-Wilhelm-Ring/ Niedersachsenring ausgemacht. Eine Station „Münster Nordkreuz“ könnte bereits unter Annahme des aktuellen Verkehrsangebots knapp 10.000 Ein- und Aussteiger pro Tag bedienen. Tendenz steigend, denn Bevölkerung und Fahrgastzahlen in der Region wachsen. Der mögliche Knotenbahnhof hat das Potenzial, fast 17.000 Ein- und Aussteiger zu übernehmen.

Stadtverwaltung und NWL werden die Realisierbarkeit des „Nordkreuzes“ in einer Detailuntersuchung prüfen. In der Analyse unter Federführung des NWL wird auch die Wirkung des möglichen Knotenbahnhofs auf das Gesamtsystem S-Bahn Münsterland untersucht. Zum dazu eingerichteten Arbeitskreis „Planung Kernbereich S-Bahn Münsterland“ gehören neben dem NWL auch Vertreter der Stadt Münster sowie DB Netz und DB Station&Service. Die unter den Projektpartnern abgestimmten Ergebnisse der Studie werden frühestens im ersten Quartal 2024 vorliegen und im Anschluss der Politik zur Entscheidung vorgelegt.

Quelle: NWL

Siemens Mobility übernimmt Optrail

Siemens Mobility hat die Akquisition von Optrail S.r.l. erfolgreich abgeschlossen. Optrail ist ein 2013 gegründetes italienisches Technologieunternehmen, das hocheffiziente Algorithmen für Traffic Management Systeme (TMS) bereitstellt. Diese basieren auf komplexen Modellen und Methoden aus dem Bereich der mathematischen Optimierung und Operations Research. Die Akquisition ergänzt das bestehende Train Planning System (TPS) Portfolio von Siemens Mobility und stärkt die Position als führender Softwareanbieter für Bahnkunden. Optrail wird auch zukünftig seinen Unternehmenssitz in Rom, Italien, haben. Die Technologie wird in die bestehenden TPS-Produkte von Hacon integriert. Hacon ist eine Siemens-Tochter mit Sitz in Hannover und ein zentraler Bestandteil der Software-Einheit von Siemens Mobility.

„Mit der Akquisition von Optrail heben wir unser digitales Portfolio für Fahrplanerstellung und Disposition auf die nächste Stufe. Indem wir Optrails mathematischen Ansatz mit unserem bestehenden TPS.live-Produkt kombinieren, erhöhen wir die Effizienz des Zugbetriebs. Wir ermöglichen signifikante Verkürzungen von Dispositionszeiten, reduzieren Verspätungen und erhöhen die Durchschnittsgeschwindigkeit von Zügen. Im Zusammenspiel mit Systemen höherer Automatisierungsgrade, etwa Automatischer Zugbetrieb ATO, werden wir den Mehrwert für unsere Kunden noch signifikant erhöhen können und Belegungskonflikte in Echtzeit verhindern.“

Frank Gerken, COO Siemens Mobility Software und Leiter des Business Segments Train Plannings Systems

Optrail’s Kernprodukt ermöglicht mittels Integration von Optimierungsalgorithmen Lösungen von Belegungskonflikten in Echtzeit. TPS ist damit in der Lage, über die klassische, sequenzielle “Meet and pass”-Planung hinauszugehen und die Dispostion über ganze Netze hinweg automatisiert zu optimieren. Dank hocheffizienter Algorithmen können notwendige Anpassungen im operativen Betrieb innerhalb von Sekunden verarbeitet werden. Optrail unterstützt bereits einen großen amerikanischen Bahn- und Infrastrukturbetreiber dabei, die Disposition netzweit zu optimieren und zu automatisieren. Dadurch konnten signifikante Effizienzsteigerungen im operativen Bahnbetrieb realisiert werden.

Zusammen mit den Tochtergesellschaften Hacon, Sqills, eos. uptrade, Padam Mobility and Bytemark bietet Siemens Mobility ein einzigartiges und holistisches digitales Ökosystem. Das breite Portfolio an B2B-Software-Produkten unterstützt Betreiber und Infrastrukturmanager darin, ihre Prozesse digital weiterzuentwickeln. Ein weiterer Schwerpunkt liegt darauf, die Passenger Experience zu optimieren und nachhaltiges Reisen nahtloser zu gestalten. Das Portfolio umfasst Produkte für die Fahrplankonstruktion und Disposition, Reiseplanung, Ticketing, Mobility-as-a-Service (MaaS), On-Demand-Verkehre, Flottenmanagement, Datenmanagement sowie Inventar- und Reservierungsmanagement.

Quelle: Siemens Mobility

PlusBus-Ring Uckermark-Barnim in Templin eröffnet

Ab dem 1. Juni 2023 werden im Landkreis Uckermark und Barnim zunächst zwei neue Linien die Brandenburger PlusBus-Familie verstärken, bevor im Dezember voraussichtlich eine dritte Linie zwischen Angermünde und Joachimsthal den sogenannten PlusBus-Ring Uckermark-Barnim schließt. Die neuen Linien fahren unter den Namen „PlusBus Naturpark“ und „PlusBus Schorfheide“. Im Landkreis Uckermark sind damit seit heute vier PlusBus-Linien unterwegs, von denen eine auch über die Kreisgrenze in den Landkreis Barnim fährt.

„Wir wollen den ÖPNV in die Fläche Brandenburgs bringen und auch für die ländlichen Räume attraktive Mobilitätsangebote wie die PlusBusse schaffen. Das Konzept ist eine echte Erfolgsgeschichte. Das zeigen die stetig steigenden Fahrgastzahlen. Mit dem Ring durch die Uckermark und den Barnim eröffnen wir nun ein landesweit einzigartiges Projekt mit allen Vorteilen unserer PlusBusse: Kürzere Umsteigezeiten, ein verlässlicher Stundentakt und mehr Komfort. Damit verbessern wir das Verkehrsangebot, insbesondere die Erreichbarkeit der Ortszentren und Schulen in der Region signifikant. Auch die Strecke zwischen Templin und Joachimsthal wird in den PlusBus-Ring integriert. Parallel werden wir eine Nutzen-Kosten-Untersuchung für die Bahnstrecke der RB 63 durchführen, um zu prüfen, ob und wie eine Sanierung ermöglicht werden könnte. Klar ist aber auch, dass es für einen attraktiven ÖPNV der Bereitschaft des Bundes bedarf, die dafür notwendigen Regionalisierungsmittel zu erhöhen.“

Guido Beermann, Minister für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg

In Deutschlandweit gibt es bereits über 140 PlusBus-Linien in sechs Bundesländern. Durch die Umsetzungen zum Juni 2023 gibt es nun in Brandenburg 39 PlusBus-Linien. Damit steht Brandenburg deutschlandweit an Platz zwei hinter dem MDV in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Auch außerhalb Brandenburgs gibt es die Marke PlusBus für hochwertigen Taktverkehr im Busregionalverkehr. Im Dezember 2014 starteten die ersten drei Linien im Landkreis Potsdam-Mittelmark als PlusBus Hoher Fläming. Damit wurde die Marke PlusBus in Brandenburg eingeführt und bildetet den Auftakt für eine verbundweite Umsetzung. Um eine gleichbleibende Qualität der PlusBusse zu gewährleisten, müssen die Linien, die unter der Marke PlusBus fahren, vereinbarte Qualitätskriterien erfüllen. Dazu zählen u.a. ein regelmäßiger Taktverkehr, Wochenendverkehr und ein zeitnaher Bahn-Bus-Übergang. Mehr zum PlusBus in Brandenburg unter vbb.de/plusbus.

Quelle: VBB

U4: Sprung über die Elbe nimmt Gestalt an

Eine elegante Brücke mit Karbonelementen, die die Elbe überspannt, ein aufgeständertes Stahlviadukt für die U-Bahn-Trasse und eine über dem Moldauhafen schwebende U-Bahn-Station – so soll die Verlängerung der U4 auf den Grasbrook aussehen. Das ist das Ergebnis eines interdisziplinären Realisierungswettbewerbs für Architekten und Ingenieure, den die Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN) für die Verlängerung der U4 ausgeschrieben hatte.

Insgesamt acht Planungsteams mit jeweils ein bis drei Architektur- und Ingenieurbüros beteiligten sich. Die Aufgabe: Wie soll der Weg der U4 von den Elbbrücken bis auf den Grasbrook mit Brücke, Viadukt und U-Bahn-Haltestelle aussehen? Dabei galt es auch Anregungen und Hinweise aus der Bürgerbeteiligung der HOCHBAHN aufzunehmen. Der Gewinner: Der Entwurf des Konsortiums von schlaich bergermann partner sbp SE, Stuttgart, gmp · Architekten von Gerkan, Marg und Partner, Hamburg und WTM Engineers GmbH, Hamburg, hat die Jury aus Vertretern der Hamburger Behörden, der HOCHBAHN, aus Unternehmen und Politik überzeugt.

Neben der Herausforderung, die neue Elbbrücke in das historische Ensemble der bestehenden Elbbrücken einzubinden, sollte der Entwurf die Themen Alt und Neu, Hafen und Stadt, Süden und Norden mit aufgreifen. Wesentlich waren auch die Anforderungen an eine schlanke und zurückhaltende Gestaltung, die gleichzeitig nutzerfreundlich und komfortabel ist.

Mit der Verlängerung der U4 auf den Grasbrook soll der neu entstehende Stadtteil optimal an das öffentliche Verkehrsnetz angeschlossen werden. In den kommenden Jahren sollen hier 3 000 Wohnungen für etwa 6 000 Menschen und 16 000 Arbeitsplätze entstehen. Auf der rund 50 Hektar großen Fläche wird zudem eine vielfältige soziale Infrastruktur durch den Bau von Kitas und einer Grundschule, verschiedener Nahversorgungsangebote ebenso wie Sport-, Kultur- und Grünflächen geschaffen.

Gleichzeitig werden die Bewohner der benachbarten Veddel von der neuen U-Bahn-Anbindung profitieren. Auch für den Rad- und Fußverkehr wird es attraktive Lösungen geben. Die neue Elbbrücke wird für diese gesonderte Spuren neben der U-Bahn-Trassen aufweisen. Das besondere Highlight der neuen U-Bahn-Haltestelle Moldauhafen: die Ebene unterhalb der U-Bahn-Trasse wird neben der barrrierefreien Zugangsmöglichkeit zur Haltestelle auch eine Verbindung für den Rad- und Fußverkehr zwischen Moldauhafenquartier und Hafentorquartier bieten.

Der Siegerentwurf sowie die Entwürfe der Zweit- und Drittplazierten des Wettbewerbs zeigt die HOCHBAHN vom 3. Juni bis zum 2. Juli auf der Haltestelle Elbbrücken. Weitere Informationen sind auch unter www.schneller-durch-hamburg.de zu finden.

Quelle: HOCHBAHN

SCHUNK firmiert zukünftig als SCHUNK SE & Co. KG

Die bisherige SCHUNK GmbH & Co. KG, Stammhaus der SCHUNK-Unternehmensgruppe, wandelt ihre Rechtsform in eine SE & Co. KG mit den Organen eines Verwaltungsrats und eines geschäftsführenden Direktoriums um. Mit diesem Schritt schafft das Unternehmen den Rahmen für weiteres Wachstum im Hinblick auf seine fortschreitende Internationalisierung.

Der Charakter eines Familienunternehmens bleibt dabei vollständig erhalten – alle Anteile bleiben im Eigentum der Familie Schunk. Herr Henrik A. Schunk übernimmt den Vorsitz des neu gegründeten Verwaltungsrats. Er kombiniert damit die enge Begleitung der strategischen Ausrichtung des Unternehmens mit seinem Engagement beim Verband des Maschinen- und Anlagenbaus (VDMA), mit der Zielsetzung, die Interessen des Mittelstandes im politischen Diskurs zu vertreten und industrielle Schlüsselthemen aktiv mitzugestalten.

Frau Kristina I. Schunk wird als Vorsitzende der Geschäftsführung und CEO gemeinsam mit dem heutigen Management, bestehend aus den geschäftsführenden Direktoren Johannes Ketterer (COO), Dr. Sebastian Hesse (CFO), Timo Gessmann (CTO) sowie Jan Repplinger (CSO), strategisch und operativ die Geschicke des Unternehmens lenken.

Herr Heinz-Dieter Schunk bleibt dem Unternehmen als Ehrenvorsitzender des Verwaltungsrats weiterhin eng verbunden.

Quelle: SCHUNK