Berlin und Brandenburg treiben Ausbau von S25 Nord und Prignitz-Express voran

Für den i2030-Ausbaukorridor Prignitz-Express/Velten wurde im Lenkungskreis vom Juni 2022 eine angepasste Infrastrukturlösung verabredet. Nun haben die Länder Berlin und Brandenburg mit der Deutschen Bahn die Finanzierungsvereinbarung für die Vorplanung (Leistungsphase 2 nach HOAI) über rund 27 Millionen Euro unterzeichnet. Damit wird eine weitere große Teilmaßnahme im Projekt i2030 in die vertiefende Planung überführt. Die umfassenden Untersuchungen der Vorplanung laufen bis zum Jahr 2026.

Die Untersuchungen zur Einführung des 10-Minuten-Taktes der S-Bahn zwischen Berlin-Schönholz und Hennigsdorf sowie zur Weiterführung der S-Bahn nach Velten im 20-Minuten-Takt haben den nächsten Meilenstein erreicht und werden in die Vorplanung überführt. Geprüft wird dabei auch die mögliche Realisierung von zwei neuen S-Bahnhöfen: Berlin-Borsigwalde und Hennigsdorf Nord.

Von der geplanten Taktverdichtung profitieren nicht nur die Fahrgäste entlang der S-Bahn, sondern mit der verbesserten Anschlusssituation auch Fahrgäste aus der Prignitz nach Berlin. Zur Einbindung eines zweiten stündlichen Zuges des Prignitz-Expresses nach Berlin werden derzeit verschiedene Laufwege über den Berliner Außenring geprüft.

Zum i2030-Korridor Prignitz-Express/Velten gehören weitere Teilmaßnahmen: Voraussichtlich ab 2026 soll in einer ersten Ausbaustufe des Korridors der Takt zwischen Hennigsdorf und Neuruppin auf zwei Fahrten je Stunde (RE6 und zusätzlich Verlängerung der RB55) verdichtet werden. Parallel wird die (Teil-) Elektrifizierung der Strecke zwischen Wittenberge – Wittstock – Hennigsdorf geplant. Hierzu wird ein gesonderter Finanzierungsvertrag geschlossen.

Im Auftrag des VBB wird begleitend zur Vorplanung eine erste Nutzen-Kosten-Grobbewertung durchgeführt, um die Wirtschaftlichkeit der Untersuchungsvarianten zu prüfen. Ein hinreichendes Nutzen-Kosten-Verhältnis ist die Voraussetzung für eine finanzielle Beteiligung durch den Bund. Es finden regelmäßige Gespräche mit dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr statt, damit mit dem Bund als Fördermittelgeber die Umsetzung der i2030-Teilprojekte gelingt.

An die Vorplanung schließt sich die Entwurfsplanung (3. Leistungsphase nach HOAI) und die Genehmigungsplanung (4. Leistungsphase nach HOAI) an, mit der das Planfeststellungsverfahren für das Ausbauprojekt vorbereitet wird.

Quelle: VBB

Eisenbahner/in mit Herz: Publikumsliebling steht zur Wahl

Es gibt Bahnreisen, an die man sich besonders gerne erinnert – weil sich das Zugpersonal über die Maßen für die Fahrgäste eingesetzt hat. Die Allianz pro Schiene hat für ihren Wettbewerb „Eisenbahner/in mit Herz“ wieder die schönsten und berührendsten Geschichten von Bahnreisenden gesammelt. Ab sofort – und bis zum 31. März – sind Zugreisende dazu aufgerufen, hier über ihre Favoriten abzustimmen.

Auf der Website der Allianz pro Schiene finden sich alle nominierten Zugbegleiterinnen und Zugbegleiter des diesjährigen Wettbewerbs. Bahnreisende können dort ihre Stimme abgeben, wer beim „Eisenbahner/in mit Herz“ den Publikumspreis erhalten soll. 

„Wir wollen mit unserem Wettbewerb wieder zeigen, dass auch in schwierigen Zeiten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Zügen Außergewöhnliches leisten. Da ist es für uns selbstverständlich, dass die Reisenden nicht nur Erlebnisse einreichen, sondern auch selbst ihre Favoritinnen und Favoriten unter den Zugbegleitern auswählen dürfen.“

Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene

Neben dem für alle offenen Publikumspreis kürt eine siebenköpfige Fachjury aus der Bahnbranche die Kandidaten für die Gold-, Silber- und Bronze-Auszeichnung. Auch ein Sonderpreis wird regelmäßig vergeben.

Bis Ende Januar konnten Bahnfahrgäste ihre Reisegeschichten bei der Allianz pro Schiene einreichen. Ob sprintende Zugbegleiter, die Anschlusszüge zum Stehen bringen; eine Schaffnerin, die in einer stürmischen Nacht den Fahrgästen Essen von der Tankstelle besorgt oder ein Mitarbeiter, der plötzlich zum Geburtshelfer wird – auch in diesem Jahr haben die Zugbegleiter die Fahrgäste mit ihrem Engagement beeindruckt.

Die Geschichten der diesjährigen Nominierten sind auf der Website der Allianz pro Schiene, bei Facebook und bei Instagram zu finden.

Quelle: Allianz pro Schiene

Thomas Moser als Technischer Vorstand und Vorstandssprecher der SSB bestätigt

In seiner Sitzung am 24. Februar 2023 befand der Aufsichtsrat der Stuttgarter Straßenbahnen (SSB), dass Thomas Moser für weitere fünf Jahre Technischer Vorstand und Vorstandssprecher der SSB sein wird. „Herr Moser hat sich in den letzten vergangenen Jahren bestens bewährt. Seine Arbeit genießt in Aufsichtsrat, Gemeinderat und Verwaltung hohe Anerkennung und wird sehr geschätzt“, sagt der Aufsichtsratsvorsitzende der SSB Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper.

Der Maschinenbauingenieur ist seit Januar 2019 im Vorstand der Stuttgarter Straßenbahnen AG.

Quelle: SSB

Ver­netz­te Mo­bi­li­tät für lebens­wer­te Or­te

Im Projekt Vernetzte Mobilität für lebenswerte Orte, abgekürzt VMo4Orte, entwickelt und erprobt das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) Lösungsbausteine für einen zukunftsweisenden Wandel des Verkehrssystems. Dazu entwickeln die Wissenschaftler neue Mobilitätskonzepte. Diese sollen klimaverträglich, wettbewerbsfähig, bedarfsorientiert und nah an den Menschen vor Ort sein. Die Forschenden werden dabei von sogenannten Praxispaten unterstützt. Dazu zählen Verkehrsunternehmen, Kommunen und öffentliche Einrichtungen sowie Firmen der Mobilitäts- und Logistikbranche. Sie arbeiten von Beginn gemeinsam mit der Wissenschaft und bringen Anforderungen und Erfahrungen aus ihrem Alltag ein. Die erarbeiteten Ideen und Konzepte werden beispielhaft umgesetzt in Form von Demonstrationsprojekten. Das DLR finanziert das Projekt VMo4Orte über eine Laufzeit von drei Jahren mit insgesamt rund 21 Millionen Euro. 19 Institute und Einrichtungen des DLR sind beteiligt. Die Projektleitung liegt beim DLR-Institut für Verkehrsforschung in Berlin.

In vier Teilprojekten untersuchen die DLR-Forschenden im Dialog mit Wirtschaft, Politik, Verwaltung und Gesellschaft die folgenden Schwerpunkte:

  1. Stadt und Umland: Das erste Teilprojekt erarbeitet Mobilitätsangebote, um den Personen- und Güterverkehr in Stadt und Umland nachhaltiger zu machen. Wichtig ist dem Projektteam vor allem, einen für die jeweilige Situation vor Ort passenden und nachhaltigen Mix zu entwerfen. Das bedeutet, das Angebot muss so gestaltet sein, dass es die Mobilitätsbedürfnisse erfüllt und ökonomisch wie ökologisch attraktiv ist. 
  2. Intermodale Netze und Knoten: Verkehrsnetze und Verkehrsknoten stehen im Zentrum des zweiten Teilprojekts. In Zukunft sollen sie so gestaltet und miteinander verbunden sein, dass sie für die Nutzenden attraktiver werden. Vor allem das geschickte und zuverlässige Kombinieren mehrere Verkehrsmittel – also „intermodale“ Angebote – sind ein wichtiger Lösungsansatz.
  3. Ökonomisch nachhaltige Mobilität: Ein Schwerpunkt des dritten Teilprojekts sind neuartige Geschäftsmodelle, die klimaverträgliche Mobilität fördern.
  4. Fahrzeugkonzepte für lebenswerte Orte: Das vierte Teilprojekt von VMo4Orte beschäftigt sich mit der Entwicklung von zukunftsweisenden Fahrzeugkonzepten für Straße und Schiene – also wie die Vehikel selbst aufgebaut und gestaltet sind. Innovative Fahrzeuge, die möglichst automatisiert, flexibel und elektrisch unterwegs sind, spielen dabei eine wichtige Rolle. Beispiele sind „Mover“-Konzepte für den Transport von Personen und Gütern genauso wie elektrische Klein- und Leichtfahrzeuge. 

Quelle: DLR

ver.di ruft zu ÖPNV-Warnstreiks in sechs Bundesländern auf

Für den 3. März 2023 rufen sowohl die Gewerkschaft ver.di als auch Fridays for Future zu Streikaktionen auf. In 200 Orten hat Fridays for Future Aktionen für eine Verkehrswende angekündigt. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft für den gleichen Tag die Beschäftigten in sechs Bundesländern zu Warnstreiks in kommunalen Betrieben des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) auf.

„Die Arbeitgeber haben in der zweiten Verhandlungsrunde für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes in Bund und Kommunen am 22./23. Februar ein völlig indiskutables Angebot vorgelegt. Deshalb haben wir die Beschäftigten in den sechs Bundesländern, in denen der ÖPNV von den Tarifverhandlungen des öffentlichen Dienstes betroffen sind, zu ganztägigen Warnstreiks aufgerufen.“

Christine Behle, stellvertretende ver.di-Vorsitzende

Die vom Streik betroffenen Länder sind Baden-Württemberg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Sachsen. Für diese Beschäftigten gilt der Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes im Nahverkehr (TV-N), da die Unternehmen hier in kommunaler Hand liegen.

Gleichzeitig findet am 3. März der globale Klimastreik statt, an dem gemeinsam mit den Klimaaktivisten von Fridays for Future (FFF) deutschlandweit an über 200 Orten für eine Verkehrswende demonstriert wird. ver.di und FFF wollen den gemeinsamen Aktionstag nutzen, um auf die Bedeutung des öffentlichen Personennahverkehrs im Kampf gegen die Klimakrise aufmerksam zu machen. Fridays for Future fordert die Bundesregierung auf, sich an die Klimaziele des Pariser Abkommens zu halten und dazu insbesondere im Verkehrssektor eine rasche Senkung der Emissionen umzusetzen. Dafür sollen die massiven Investitionen in neue Autobahnprojekte beendet und in emissionsarme Mobilität umgelenkt werden. Mit Kundgebungen, Demonstrationen und Aktionen in über 30 Städten werden die politisch Verantwortlichen zum Handeln aufgefordert, in die Verkehrswende zu investieren, den ÖPNV auszubauen, gegen den Personalmangel vorzugehen und die Arbeitsplätze – auch durch eine bessere Bezahlung – attraktiver zu machen.

Behle weiter: Bei den Anforderungen würden die bestehenden Probleme überdeutlich. Im ländlichen Raum gebe es zu wenig Verkehrsanbindungen, in den Ballungszentren hingegen übervolle Busse und Bahnen. Es gebe zu wenig Personal – aufgrund eines Sparkurses seien in den letzten 20 Jahren ein Fünftel der Beschäftigten abgebaut worden, während gleichzeitig die Verkehrsleistung stetig gestiegen sei. Bis 2030 würden 110.000 Beschäftigte fehlen. Schon jetzt fielen viele Verbindungen aufgrund des bestehenden Personalmangels aus. Hier bestehe dringender Handlungsbedarf. Es sei unumgänglich, dass der ÖPNV endlich nachhaltig unter Beteiligung der Länder und des Bundes finanziert werde. Es reiche nicht aus, sich mit Prestigeobjekten wie dem 49-Euro-Ticket zu schmücken, schon gar nicht, wenn dieses die Gelder für dringende Investitionsmittel verschlinge und nicht alle Fahrgäste erreichen würde.

Quelle: ver.di

VAG Freiburg wird am Freitag bestreikt

Die Freiburger Verkehrs AG (VAG) wird am Freitag, 3. März 2023, von Betriebsbeginn bis Betriebsschluss durch die Gewerkschaft ver.di bestreikt. Auch die Schauinslandbahn sowie das Kundenzentrum pluspunkt, das VAG-Fundbüro und die Abteilung für das erhöhte Beförderungsentgelt im VAG-Zentrum bleiben geschlossen. Betroffen vom Streik ist in der Nacht von Freitag auf Samstag auch der durchgehende Nachtverkehr im Stadtbahnnetz sowie die dazugehörigen Anschlusstaxi-Angebote in die angeschlossenen Umlandgemeinden.

Im Omnibusbusbereich bleiben lediglich die Linien 15, 16 und 32 weitgehend in Betrieb, weil diese von privaten Auftragsunternehmen gefahren werden. Auf der Linie 31 gibt es keine Ausfälle. Etwa die Hälfte der Fahrten auf der Linie 21 werden ebenfalls durchgeführt. Alle anderen VAG Buslinien fahren nicht. Ein Notfallfahrplan ist nicht möglich. Die VAG weist darauf hin, dass die trotz des Streiks verkehrenden Buslinien keinen Anschluss an andere Stadtbahn- oder Buslinien der VAG bieten.

Zudem wird darauf hingewiesen, dass mit den Linien der Breisgau-S-Bahn sowie über die innerstädtischen Haltepunkte des Regionalverkehrs der Deutschen Bahn und mit einigen Linien der im Umland verkehrenden Busgesellschaften Ziele in der Stadt Freiburg erreichbar sind.

Quelle: VAG Freiburg

CarSharing in Deutschland legt kräftig zu

Sowohl die Nachfrage nach CarSharing als auch das CarSharing-Angebot in Deutschland haben sich im vergangenen Jahr sehr positiv entwickelt. Die Zahl der Fahrberechtigten, der Fahrzeuge und der Orte mit einem CarSharing-Angebot ist jeweils im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen.

Zum Stichtag 1. Januar 2023 waren in Deutschland 4.472.800 Fahrberechtigte für das CarSharing angemeldet. Das sind 31,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Zahl der angebotenen CarSharing-Fahrzeuge hat sich im gleichen Zeitraum um 12,4 Prozent auf jetzt 33.930 Fahrzeuge erhöht.

Das CarSharing-Angebot wächst weiter stark in der Fläche. Zum Jahreswechsel gab es in Deutschland 1.082 Städte und Gemeinden mit einem CarSharing-Angebot. Das sind 147 Orte mehr als im Vorjahr.

„Das starke Wachstum der CarSharing-Branche ist eine gute Nachricht für die Verkehrswende und den Klimaschutz in Deutschland. Ein CarSharing-Fahrzeug ersetzt bis zu 20 private Pkw. CarSharing-Nutzer*innen sind oft mit Fahrrad, Bus und Bahn unterwegs. Ein Auto nutzen sie gezielt, wenn sie es brauchen. CarSharing ist damit ein wichtiges Werkzeug, um den Flächenverbrauch und die klimaschädlichen Emissionen des Pkw-Verkehrs zu reduzieren. Die CarSharing-Anbieter sind starke Partner der Kommunen bei der Umsetzung der Verkehrswende.“ 

bcs-Geschäftsführer Gunnar Nehrke

Zum Stichtag 1. Januar 2023 waren 6.970 der 33.930 CarSharing-Fahrzeuge E-Autos. Das entspricht einer E-Quote von 20,5 Prozent. Zum Vergleich: Laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) lag der Anteil aller E-Fahrzeuge (inklusive Plug-in-Hybriden) an der nationalen Pkw-Flotte zum 1. Oktober 2022 bei 3,3 Prozent. Allerdings: Im vergangenen Jahr lag der E-Anteil im CarSharing noch bei 23,3 Prozent. Der prozentuale Rückgang zeigt an, dass der E-Anteil nicht mehr mit der CarSharing-Flotte mitwächst.

Der Markt wird in stationsbasiertes CarSharing und free-floating CarSharing eingeteilt. Zum Stichtag 1. Januar 2023 nutzten 907.580 angemeldete Fahrberechtigte stationsbasiertes CarSharing oder kombinierte CarSharing-Systeme. Ihnen stehen 15.360 Fahrzeuge zur Verfügung. 1.310 dieser Fahrzeuge sind free-floating Fahrzeuge in kombinierten Systemen. Zum reinen free-floating CarSharing sind in Deutschland 3.565.220 Fahrberechtigte angemeldet. Für sie werden von den Anbietern 18.570 Fahrzeuge bereitgestellt.

Auf Anbieterseite war der deutsche CarSharing-Markt im Jahr 2022 in erheblicher Bewegung. So wurde etwa der große, rein elektrische Free-floating-Anbieter WeShare durch die Firma Miles übernommen. Das stationsbasierte Unternehmen Greenwheels hat sich ganz vom deutschen Markt zurückgezogen. Aber auch bei den kleineren Anbietern waren einige Geschäftsaufgaben zu verzeichnen. Gleichzeitig haben zahlreiche neue Anbieter den Betrieb aufgenommen. Die Zahl der CarSharing-Anbieter in Deutschland wuchs deshalb gegenüber dem Vorjahr in der Summe um sechs Anbieter. Somit bieten 249 Unternehmen, Genossenschaften und Vereine CarSharing in Deutschland an. Reines free-floating CarSharing wird von insgesamt vier Anbietern in Deutschland bereitgestellt. Der Markt wird von den drei Anbietern Miles, Share Now und Sixt share dominiert.

Quelle: bcs

BSAG-Vorstand Hajo Müller geht in den Ruhestand

Seit Oktober 2009 hat Hajo Müller als kaufmännischer Vorstand den Weg der Bremer Straßenbahn AG (BSAG) maßgeblich mitgestaltet. Am heutigen Dienstag, 28. Februar, geht er nach mehr als 13 Jahren in den Ruhestand. Mit seinem Abschied ist der Führungswechsel im Traditionsunternehmen abgeschlossen. Hajo Müllers Nachfolgerin ist Claudia Wiest. Sie übernahm das Amt bereits Ende vergangenen Jahres. 

Hajo Müller kam vor mehr als 13 Jahren als Vorstand an die Weser. Vor dem Wechsel zur BSAG war er viele Jahre lang im Konzern der Deutschen Bahn (DB) in verschiedenen Leitungsfunktionen tätig, darunter kaufmännischer Leiter der DB Energie GmbH und Geschäftsführer der DB Services GmbH Südwest. Zum öffentlichen Personennahverkehr wechselte er schließlich im Jahr 2002 als Geschäftsführer Finanzen bei der DB Regio NRW GmbH. Dort war er knapp sieben Jahre aktiv.

In seine Amtszeit bei der BSAG fallen zahlreiche Weichenstellungen zur strategischen Weiterentwicklung des Unternehmens. Hierzu zählen beispielsweise die Beschaffung der neuen Straßenbahnen – der »Nordlichter« – und die zukunftsweisende Erweiterung des Angebots in der sogenannten Wegekette – angefangen bei diversen Kooperationen mit externen Partnerinnen und Partnern bis hin zum Ausbau des Liniennetzes mit der Inbetriebnahme der Linie 1 nach Bremen-Mahndorf und der Line 4 ins niedersächsische Lilienthal. 

Die Digitalisierung der Ticketangebote der BSAG innerhalb des Verkehrsverbunds Bremen/Niedersachsen (VBN), dessen Aufsichtsratsvorsitzender er war, zählt dabei ebenso zu Richtungsentscheidungen, wie die Modernisierung des Fuhrparks und der Infrastruktur von Werkstätten und Betriebshöfen – bis hin zum vollständigen Neubau des bestehenden Betriebshofs in Bremen-Gröpelingen und dem abgeschlossenen Umbau des Schienennetzes der BSAG für die neuen, breiten Fahrzeuge.

Als kaufmännischer Vorstand spielte Hajo Müller auch bei der Sicherung der Arbeitsplätze und der Finanzierung der Investitionen eine zentrale Rolle. So fielen sowohl die Schlussverhandlungen und die Unterzeichnung des ersten Öffentlichen Dienstleistungsauftrags (ÖDLA) nach der neuen EU-Verordnung mit der Freien Hansestadt Bremen wie auch die Verhandlungen und der Abschluss eines neuen ÖDLA mit langer Laufzeit in Müllers Amtszeit. Die Absicherung der BSAG und die Sicherstellung des Betriebs stand vor allem ab dem Jahr 2020 im Mittelpunkt der Arbeit. Denn mit dem Beginn der Covid-19-Pandemie gestaltete sich die Arbeit im Vorstand als permanentes Krisenmanagement.

Bereits seit 1. Dezember 2022 komplettiert Claudia Wiest als kaufmännische Vorständin und Nachfolgerin von Hajo Müller den neuen Vorstand der BSAG.

Quelle: BSAG

Über 41.000 verkaufte VOR KlimaTickets

Der Verkehrsverbund Ost-Region (VOR) und seine Eigentümer Wien, Niederösterreich und Burgenland bieten mit den VOR KlimaTickets seit Oktober 2021 unschlagbar günstige Jahreskarten für den öffentlichen Verkehr. Über 41.000 verkaufte VOR KlimaTickets (Stand Ende Dezember 2022) bestätigen den Trend hin zum umwelt- und klimafreundlichen öffentlichen Verkehr in Österreichs größter Mobilitätsregion. Im Jahresvergleich bedeutet dies eine Steigerung um 70 Prozent im Vergleich zum Dezember 2021, allein im letzten Quartal 2022 stiegen die Verkäufe um 16 Prozent.

Im Jahr 2021 wurden parallel mit dem KlimaTicket Österreich die auf die regionalen Bedürfnisse der Menschen zugeschnittenen VOR KlimaTickets „Region“ für Niederösterreich und das Burgenland sowie „MetropolRegion“ für Wien, Niederösterreich und das Burgenland umgesetzt. Speziell auf die Bedürfnisse vieler Pendler im Burgenland zugeschnitten ist zudem das geförderte Angebot einer Kombination aus VOR KlimaTicket Region und KlimaTicket Steiermark, das für Pendler mit Hauptwohnsitz im Burgenland mit € 223 pro Jahr gefördert wird. Auch das KlimaTicket Österreich wird im VOR Gebiet anerkannt. Hier wurden mit Stand Dezember 2022 knapp 130.000 Tickets von der zuständigen one mobility GmbH vertrieben.

Finanzstadtrat Peter Hanke (Wien): „In Wien konnte mit der 365 Euro Jahreskarte bereits im Jahr 2012 ein Öffi-Ticket eingeführt werden, das heute als Vorreiter für die erfolgreichen KlimaTickets gilt. Steigende Fahrgastzahlen bestätigen den Erfolg unseres Ansatzes“.

Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko (Niederösterreich): „Im Flächenbundesland Niederösterreich sind täglich hunderttausende Menschen unterwegs, die neben günstigen Tickets vor allem ein auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Angebot an Bussen, Bahnen und smarten Formen des öffentlichen Verkehrs benötigen. So investieren wir stark in Richtung bedarfsgesteuerte Verkehre, welche helfen, die „erste“ bzw. „letzte Meile“ zu überbrücken. Herausforderung der kommenden Jahre wird es sein, noch mehr Menschen dieses moderne Gesamtangebot näher zu bringen“.

Verkehrslandesrat Heinrich Dorner (Burgenland): „Wichtig ist, dass das Angebot sich mit den Bedürfnissen der Menschen deckt. Daher investieren wir im Burgenland in maßgeschneiderte Lösungen für unsere Bürger:innen, wie dem sehr erfolgreichen Südburgenlandbus. Nur so gelingt der nachhaltige Umstieg in eine klimafreundliche Mobilität“.

Im VOR sind aktuell rund 60% der heimischen Fahrgäste öffentlicher Verkehrsmittel unterwegs, hier werden maßgebliche Weichenstellungen in Richtung Mobilitätswende gestellt. Auf rund 900 Linien erbringen über 30 Bus- und Eisenbahnverkehrsunternehmen in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland pro Jahr mehr als 250 Mio. km an hochwertigen Verkehrsleistungen.

Quelle: VOR

VAG investiert in ökologische Ausgleichsmaßnahmen

Die VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg investiert in der Gemarkung Worzeldorf in zwei ökologische Ausgleichsmaßnahmen. Notwendig sind die Maßnahmen, weil die VAG ihren Straßenbahnbetriebshof in der Heinrich-Alfes-Straße ausbaut und dadurch Grünflächen verloren gehen. Anlass für den Ausbau ist wiederum die gewünschte Verkehrswende.

Der Nürnberger Stadtrat hat das Maßnahmenpaket 2030 verabschiedet, das einen Ausbau des Nürnberger Nahverkehrs vorsieht, insbesondere des Straßenbahnnetzes. Die VAG wird in den nächsten Jahren Takte verdichten, zahlreiche Neubaustrecken in Angriff nehmen und damit neue Angebote für die Fahrgäste in Nürnberg schaffen. Dafür beschafft sie aktuell 26 zusätzliche Straßenbahnen. Da für diese Abstellflächen benötigt werden, erweitert die VAG die bestehende Abstellhalle. Außerdem ziehen Mitarbeiter des Geschäftsbereiches Fahrweg in den Straßenbahnbetriebshof in der Heinrich-Alfes-Straße 1 an der Katzwanger Straße. Und es werden neue Lagerhallen gebaut.

Für die Neubauten muss die VAG gemäß Planfeststellungsbeschluss im Umfeld in ökologische Ausgleichsmaßnahmen investieren. In Abstimmung mit dem Umweltamt der Stadt Nürnberg wurden hierfür Grundstücke in der Gemarkung Worzeldorf ausgewählt. Ziel dieser Maßnahmen ist es, die vorhandene Vegetation aufzuwerten und ideale Lebensräume, insbesondere für seltene Vogelarten, zu schaffen.

Anfangs wird nichts an eine ökologische Ausgleichsmaßnahme erinnern. Auf den genannten Flurstücken wird die bestehende Grasfläche umgebrochen. Anschließend wird geeggt und als Vorbereitung für die Pflanzarbeiten planiert. Die Flächen werden mit standortgerechten und heimischen Gehölzen im Meterraster bepflanzt. Die Pflanzen werden mit Stroh gemulcht und mit Wildschutzzäunen vor Verbiss geschützt. Wegränder und Wiesenflächen werden mit einer artenreichen Wiesenmischung angesät. Dann heißt es Geduld haben, bis alles gut angewachsen ist, grünt und blüht. Die geschilderten Maßnahmen werden bis Ende April 2023 durchgeführt.

Die VAG trägt mit dieser Maßnahme dazu bei, dass dauerhaft ökologisch wertvolle Flächen entstehen. Hin und wieder wird das Grün gepflegt werden, um so die Vielfalt auf den Grundstücksflächen zu fördern.

Quelle: VAG