InnoTrans 2024: Rund 80 Prozent der Fläche bereits gebucht

Die InnoTrans 2024 bestätigt ihren Status als Weltleitmesse der Verkehrstechnik, denn zahlreiche Aussteller aus dem In- und Ausland haben ihre Messeteilnahme jetzt schon gesichert. Mit rund 80 % der Ausstellungsfläche ist der gegenwärtige Anmeldestand auf Rekordniveau. Auffällig ist der vielfache Wunsch nach Standvergrößerung.

„Wir freuen uns sehr über die anhaltend hohe Nachfrage nach Ausstellungsflächen und hoffen 2024 jedem Interessenten eine Fläche anbieten zu können. Ich bin jedes Mal beeindruckt, wie früh sich die Branche auf die InnoTrans vorbereitet und damit die Bedeutung der InnoTrans als weltweit einzigartige Mobilitätsplattform mit einer Marktabdeckung, die ihresgleichen sucht, unterstreicht“

InnoTrans Direktorin Kerstin Schulz

Die 14. InnoTrans 2024 wird, wie in den vergangenen Ausgaben, das komplette Gelände der Messe Berlin inklusive des Frei- und Gleisgeländes und des Bus Displays im Sommergarten belegen. Ebenfalls werden die neuen Bereiche Mobility+ und der InnoTrans Campus (Karrierebereich) wieder Teil des Durchführungskonzeptes sein. Beide Bereiche stießen 2022 auf Anhieb auf großes Interesse bei Ausstellern und Besuchern.
Interessenten können sich noch bis zum 22. September 2023 für die InnoTrans 2024 anmelden.

Quelle: Messe Berlin

Mehr als die Hälfte aller Stationen war 2022 in einem guten Zustand

Bereits zum 16. Mal dokumentiert der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr mit seinem aktuellen Stationsbericht, wie es um die 295 Bahnhöfe und Haltepunkte in seinem Verkehrsgebiet bestellt ist. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Situation leicht verbessert. 163 Stationen erzielten 2022 ein ordentliches oder sogar ausgezeichnetes Gesamtergebnis, 132 Stationen waren in einem entwicklungsbedürftigen oder nicht tolerierbaren Zustand. Punkten konnten die Bahnhöfe und Haltepunkte vor allem im Hinblick auf die Ausstattung mit Fahrgastinformationsmedien: Die VRR-Profitester vergaben bei knapp 96 Prozent der Stationen zufriedenstellende bis hervorragende Bewertungen. Die Aufenthaltsqualität verbesserte sich leicht – allerdings sind nach wie vor die meisten Stationen verbesserungswürdig.

Seit 2020 basieren die Ergebnisse des Stationsberichtes auf einem Bewertungssystem, das die Erwartungen und den Bedarf der Fahrgäste des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) in den Mittelpunkt rückt. „Ist eine Station sauber und gut ausgestattet? Läuft die Fahrgastinformation reibungslos? Und gibt es einen barrierefreien Zugang zum Zug? Das sind die Fragen, die Regionalverkehrskund*innen besonders interessieren“, erklärt Gabriele Matz, Vorstandssprecherin des VRR. Die VRR-Profitester bewerten deshalb jede einzelne Station im VRR-Gebiet in den Kategorien Aufenthaltsqualität, Fahrgastinformation und Barrierefreiheit.

Insgesamt entwickelten sich die Bahnhöfe und SPNV-Haltepunkte im VRR-Verbundgebiet positiv. 2022 erhielten 37 Stationen eine „ausgezeichnete“ und 126 eine „ordentliche“ Bewertung, in 126 Fällen vergaben die VRR-Profitester das Prädikat „entwicklungsbedürftig“ und weitere sechs Stationen waren „nicht tolerierbar“. Entsprechend schnitten 55 Prozent aller Stationen tendenziell positiv ab, 45 Prozent eher negativ. 2021 lag das Verhältnis noch bei 50 zu 50 Prozent.

Die Aufenthaltsqualität hat sich im Vergleich zum Vorjahr leicht verbessert. Waren 2021 noch 60 Prozent aller Stationen in einem verbesserungswürdigen oder unzureichenden Zustand, so waren es 2022 nur noch 56 Prozent. Die Fahrgastinformation an den Bahnhöfen und Haltepunkten stuften die VRR-Profitester erneut sehr gut ein. Knapp 96 Prozent aller Stationen erzielten hier zufriedenstellende bis hervorragende Bewertungen.

Im Hinblick auf die Barrierefreiheit der Stationen ergibt sich nach wie vor ein differenziertes Bild. Zwar konnte der Anteil an Stationen mit einem stufenfreien Zugang zu den Bahnsteigen im Vergleich zum Vorjahr von 60 auf 64 Prozent gesteigert werden. Dennoch bleibt bei 36 Prozent der Stationen ein erhöhter bis sehr hoher Handlungsbedarf. „Dieser Handlungsbedarf ist uns als Zuwendungsgeber und Bewilligungsbehörde bewusst. Deshalb unterstützen wir die Eisenbahninfrastrukturunternehmen bei der Modernisierung der Stationen. Aufzüge und Rampen, aber auch Bahnsteige mit einer Höhe von mindestens 76 Zentimetern erleichtern allen Menschen den Zugang zum Regionalverkehr“, betont Vorstandssprecherin Gabriele Matz.

Quelle: VRR

regiobus Hannover fährt ab März auch elektrisch

Regiobus Hannover GmbH startet in ein neues Zeitalter. Ab März wird die bisher hauptsächlich dieselbetriebene Busflotte erstmalig durch 15 Vollstromer verjüngt. Die rein elektrisch betriebenen Busse des Herstellers Daimler (Evobus) fahren ab März und mit 100 % Ökostrom im regulären Linienbetrieb zwischen Wunstorf und Hannover sowie Gehrden und Hannover.

Seit 2020 beschafft regiobus ausschließlich sog. Mild-Hybridbusse; parallel wurden diverse emissionsarme Antriebstechniken (u.a. wasserstoffbetriebene Busse) für die längeren Überlandstrecken der Kommunen getestet. Mit der technischen Weiterentwicklung der Batteriekapazitäten fiel auch bei der regiobus die Entscheidung für den Einstieg in die E-Mobilität. Mit Hilfe der 2020 bewilligten Förderung durch das Bundesministerium für Umwelt (BMUK) konnten 15 E-Busse bestellt werden.

Die Gesamtkosten für die Stromer betragen rund 10,5 Millionen Euro. Das BMUK leistete eine Zuzahlung von 80% der Mehrkosten im Vergleich zur Anschaffung herkömmlicher Dieselbusse. Die Investitionssumme für den Aufbau der entsprechenden Ladeinfrastruktur liegt bei rund 7 Millionen Euro. Hier ermöglichte das BMUK einen Zuschuss von 40 % der Kosten.

Die 15 “Stromer“ des Typs Evobus mit einem Stückpreis von rund 700.000 Euro überzeugen mit einer Reichweite von durchschnittlich 150 bis maximal 200 km. Die Ladung der Busse erfolgt zu 100% mit regenerativ erzeugtem Strom über Starkstromstecker oder Pantographen. Das 5-er Batteriepaket mit je 64,5kWh Leistung (zusammen 322,5 kWh) ist im Heckraum der Busse untergebracht.

Mit dem Einsatz der neuen E-Busse reduziert regiobus bereits einen beachtlichen Ausstoß an Emissionen.  Durch den Austausch der 15 dieselbetriebenen Busse gelangen jährlich rund 550.000 Liter weniger Treibstoff und dadurch 1,43 Mio. Tonnen CO2 in die Atmosphäre.

Die Einrichtung der Ladetechnik auf dem Betriebshof in Wunstorf wird derzeit fertig gestellt. Es handelt sich dabei um eine Übergangslösung, die bis zur Inbetriebnahme des neu geplanten Betriebshofs in Weetzen als Ladeinfrastruktur dient. Der Aufbau einer weiteren Ladeinfrastruktur in Form von 7 Pantographen am ZOB Hannover ist in Planung, um langfristig einen zentralen Ladepunkt für alle E-Busse, deren Ziel der ZOB ist, mit dem notwendigen Ladevolumen vorzuhalten. „Hier arbeiten wir an einer gemeinsam nutzbaren Infrastruktur für ÜSTRA und regiobus, erweitern damit die Lademöglichkeiten für die Busse beider Unternehmen und werden damit erheblich flexibler“, erklärt Geschäftsführerin Elke van Zadel.

„Perspektivisch wird die Elektrifizierung der Busflotte von regiobus jährlich um fünf weitere E-Busse voranschreiten“, so van Zadel.

Quelle: regiobus Hannover GmbH

Knorr-Bremse investiert in Zug-Servicegeschäft in Großbritannien

Knorr-Bremse hat den Serviceanbieter Westcode von Unipart Rail erworben. Der Deal eröffnet Knorr-Bremse vielversprechende Möglichkeiten für den Ausbau seines erfolgreichen Servicegeschäfts für Zugtechnologien wie Brems-, Klima- und Einstiegssysteme in Großbritannien. So kann Knorr-Bremse durch die Erweiterung mehr Zugsubsysteme warten und instandhalten – ein weiterer Beitrag zu noch verfügbarerem Schienenverkehr.

„RailServices ist – neben der Neuausrüstung von Zügen – ein zweiter wesentlicher Pfeiler unserer Geschäftsstrategie und ein langfristiger, wachsender Umsatzbringer. Als zuverlässiger Partner sind wir bestrebt, unser Serviceangebot über den gesamten Lebenszyklus von Zügen – etwa in den Bereichen Wartung und Instandhaltung – für unsere Kunden stetig auszubauen. Der Zukauf von Westcode birgt für uns in Großbritannien vielversprechende Möglichkeiten, unser Geschäft zu erweitern und unsere Präsenz in der Region zu stärken.“

Mario Beinert, Mitglied der Geschäftsführung der Knorr-Bremse Systeme für Schienenfahrzeuge GmbH und verantwortlich für das RailServices Geschäft sowie für die Aktivitäten von Knorr-Bremse in Großbritannien

Neil McNicholas, Managing Director von Unipart Rail: “Westcode UK hat seinen Kunden in den vier Jahren, in denen die Firma Teil der Unipart Group waren, hervorragenden Service geboten. Mit dem Verkauf wird Westcode UK fortan das Portfolio an Produkten und Services von Knorr-Bremse weiter stärken. Wir danken allen Mitarbeitern von Westcode UK für ihren großartigen Einsatz.“

Mit der Akquisition gewinnt Knorr-Bremse auch die hochqualifizierte Belegschaft von Westcode für sein RailServices Geschäft. Damit wird Knorr-Bremse in der Lage sein, zusätzliche Mengen an Produkten zu warten, unter anderem Luftversorgungsanlagen und Bremssteuerungen von Zugbremssystemen sowie Klima- und Türsysteme. Zugleich wird RailServices eine noch höhere Anzahl an Komponenten warten können, die nicht von Knorr-Bremse stammen – eine wichtige Unterstützungsleistung für Zugbetreiber, da sie sich so ganz auf den Bahnbetrieb konzentrieren können.

Mit einem starken Serviceportfolio und größtmöglicher Kundenzentriertheit ermöglicht RailServices weltweit zukunftssichere und leistungsfähige Bestandsfahrzeuge. Als One-Stop Shop unterstützt RailServices mit vier wesentlichen Nachmarktangeboten den attraktiven Schienenverkehr: hohe Verfügbarkeit (z. B. durch optimiertes Wartungs- und Ersatzteilgeschäft), Verbesserung des ökologischen Fußabdrucks von Zügen (z. B. durch Nachrüstung umweltgerechter Technologien), Prozessoptimierung (z. B. bei der Wartung) und verlängertem Betriebsleben (z. B. durch Produkt-Upgrades).

Knorr-Bremse hatte sein starkes Nachmarktgeschäft über die vergangenen Jahre in Europa mehrfach ausgebaut. Zuletzt hat Knorr-Bremse DSB Component Workshops , die ehemalige Serviceeinheit für Zugsysteme und -komponenten der Dänischen Staatsbahn, erworben.

Quelle: Knorr-Bremse

Berlin und Brandenburg treiben Ausbau von S25 Nord und Prignitz-Express voran

Für den i2030-Ausbaukorridor Prignitz-Express/Velten wurde im Lenkungskreis vom Juni 2022 eine angepasste Infrastrukturlösung verabredet. Nun haben die Länder Berlin und Brandenburg mit der Deutschen Bahn die Finanzierungsvereinbarung für die Vorplanung (Leistungsphase 2 nach HOAI) über rund 27 Millionen Euro unterzeichnet. Damit wird eine weitere große Teilmaßnahme im Projekt i2030 in die vertiefende Planung überführt. Die umfassenden Untersuchungen der Vorplanung laufen bis zum Jahr 2026.

Die Untersuchungen zur Einführung des 10-Minuten-Taktes der S-Bahn zwischen Berlin-Schönholz und Hennigsdorf sowie zur Weiterführung der S-Bahn nach Velten im 20-Minuten-Takt haben den nächsten Meilenstein erreicht und werden in die Vorplanung überführt. Geprüft wird dabei auch die mögliche Realisierung von zwei neuen S-Bahnhöfen: Berlin-Borsigwalde und Hennigsdorf Nord.

Von der geplanten Taktverdichtung profitieren nicht nur die Fahrgäste entlang der S-Bahn, sondern mit der verbesserten Anschlusssituation auch Fahrgäste aus der Prignitz nach Berlin. Zur Einbindung eines zweiten stündlichen Zuges des Prignitz-Expresses nach Berlin werden derzeit verschiedene Laufwege über den Berliner Außenring geprüft.

Zum i2030-Korridor Prignitz-Express/Velten gehören weitere Teilmaßnahmen: Voraussichtlich ab 2026 soll in einer ersten Ausbaustufe des Korridors der Takt zwischen Hennigsdorf und Neuruppin auf zwei Fahrten je Stunde (RE6 und zusätzlich Verlängerung der RB55) verdichtet werden. Parallel wird die (Teil-) Elektrifizierung der Strecke zwischen Wittenberge – Wittstock – Hennigsdorf geplant. Hierzu wird ein gesonderter Finanzierungsvertrag geschlossen.

Im Auftrag des VBB wird begleitend zur Vorplanung eine erste Nutzen-Kosten-Grobbewertung durchgeführt, um die Wirtschaftlichkeit der Untersuchungsvarianten zu prüfen. Ein hinreichendes Nutzen-Kosten-Verhältnis ist die Voraussetzung für eine finanzielle Beteiligung durch den Bund. Es finden regelmäßige Gespräche mit dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr statt, damit mit dem Bund als Fördermittelgeber die Umsetzung der i2030-Teilprojekte gelingt.

An die Vorplanung schließt sich die Entwurfsplanung (3. Leistungsphase nach HOAI) und die Genehmigungsplanung (4. Leistungsphase nach HOAI) an, mit der das Planfeststellungsverfahren für das Ausbauprojekt vorbereitet wird.

Quelle: VBB

Eisenbahner/in mit Herz: Publikumsliebling steht zur Wahl

Es gibt Bahnreisen, an die man sich besonders gerne erinnert – weil sich das Zugpersonal über die Maßen für die Fahrgäste eingesetzt hat. Die Allianz pro Schiene hat für ihren Wettbewerb „Eisenbahner/in mit Herz“ wieder die schönsten und berührendsten Geschichten von Bahnreisenden gesammelt. Ab sofort – und bis zum 31. März – sind Zugreisende dazu aufgerufen, hier über ihre Favoriten abzustimmen.

Auf der Website der Allianz pro Schiene finden sich alle nominierten Zugbegleiterinnen und Zugbegleiter des diesjährigen Wettbewerbs. Bahnreisende können dort ihre Stimme abgeben, wer beim „Eisenbahner/in mit Herz“ den Publikumspreis erhalten soll. 

„Wir wollen mit unserem Wettbewerb wieder zeigen, dass auch in schwierigen Zeiten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Zügen Außergewöhnliches leisten. Da ist es für uns selbstverständlich, dass die Reisenden nicht nur Erlebnisse einreichen, sondern auch selbst ihre Favoritinnen und Favoriten unter den Zugbegleitern auswählen dürfen.“

Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene

Neben dem für alle offenen Publikumspreis kürt eine siebenköpfige Fachjury aus der Bahnbranche die Kandidaten für die Gold-, Silber- und Bronze-Auszeichnung. Auch ein Sonderpreis wird regelmäßig vergeben.

Bis Ende Januar konnten Bahnfahrgäste ihre Reisegeschichten bei der Allianz pro Schiene einreichen. Ob sprintende Zugbegleiter, die Anschlusszüge zum Stehen bringen; eine Schaffnerin, die in einer stürmischen Nacht den Fahrgästen Essen von der Tankstelle besorgt oder ein Mitarbeiter, der plötzlich zum Geburtshelfer wird – auch in diesem Jahr haben die Zugbegleiter die Fahrgäste mit ihrem Engagement beeindruckt.

Die Geschichten der diesjährigen Nominierten sind auf der Website der Allianz pro Schiene, bei Facebook und bei Instagram zu finden.

Quelle: Allianz pro Schiene

Thomas Moser als Technischer Vorstand und Vorstandssprecher der SSB bestätigt

In seiner Sitzung am 24. Februar 2023 befand der Aufsichtsrat der Stuttgarter Straßenbahnen (SSB), dass Thomas Moser für weitere fünf Jahre Technischer Vorstand und Vorstandssprecher der SSB sein wird. „Herr Moser hat sich in den letzten vergangenen Jahren bestens bewährt. Seine Arbeit genießt in Aufsichtsrat, Gemeinderat und Verwaltung hohe Anerkennung und wird sehr geschätzt“, sagt der Aufsichtsratsvorsitzende der SSB Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper.

Der Maschinenbauingenieur ist seit Januar 2019 im Vorstand der Stuttgarter Straßenbahnen AG.

Quelle: SSB

Ver­netz­te Mo­bi­li­tät für lebens­wer­te Or­te

Im Projekt Vernetzte Mobilität für lebenswerte Orte, abgekürzt VMo4Orte, entwickelt und erprobt das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) Lösungsbausteine für einen zukunftsweisenden Wandel des Verkehrssystems. Dazu entwickeln die Wissenschaftler neue Mobilitätskonzepte. Diese sollen klimaverträglich, wettbewerbsfähig, bedarfsorientiert und nah an den Menschen vor Ort sein. Die Forschenden werden dabei von sogenannten Praxispaten unterstützt. Dazu zählen Verkehrsunternehmen, Kommunen und öffentliche Einrichtungen sowie Firmen der Mobilitäts- und Logistikbranche. Sie arbeiten von Beginn gemeinsam mit der Wissenschaft und bringen Anforderungen und Erfahrungen aus ihrem Alltag ein. Die erarbeiteten Ideen und Konzepte werden beispielhaft umgesetzt in Form von Demonstrationsprojekten. Das DLR finanziert das Projekt VMo4Orte über eine Laufzeit von drei Jahren mit insgesamt rund 21 Millionen Euro. 19 Institute und Einrichtungen des DLR sind beteiligt. Die Projektleitung liegt beim DLR-Institut für Verkehrsforschung in Berlin.

In vier Teilprojekten untersuchen die DLR-Forschenden im Dialog mit Wirtschaft, Politik, Verwaltung und Gesellschaft die folgenden Schwerpunkte:

  1. Stadt und Umland: Das erste Teilprojekt erarbeitet Mobilitätsangebote, um den Personen- und Güterverkehr in Stadt und Umland nachhaltiger zu machen. Wichtig ist dem Projektteam vor allem, einen für die jeweilige Situation vor Ort passenden und nachhaltigen Mix zu entwerfen. Das bedeutet, das Angebot muss so gestaltet sein, dass es die Mobilitätsbedürfnisse erfüllt und ökonomisch wie ökologisch attraktiv ist. 
  2. Intermodale Netze und Knoten: Verkehrsnetze und Verkehrsknoten stehen im Zentrum des zweiten Teilprojekts. In Zukunft sollen sie so gestaltet und miteinander verbunden sein, dass sie für die Nutzenden attraktiver werden. Vor allem das geschickte und zuverlässige Kombinieren mehrere Verkehrsmittel – also „intermodale“ Angebote – sind ein wichtiger Lösungsansatz.
  3. Ökonomisch nachhaltige Mobilität: Ein Schwerpunkt des dritten Teilprojekts sind neuartige Geschäftsmodelle, die klimaverträgliche Mobilität fördern.
  4. Fahrzeugkonzepte für lebenswerte Orte: Das vierte Teilprojekt von VMo4Orte beschäftigt sich mit der Entwicklung von zukunftsweisenden Fahrzeugkonzepten für Straße und Schiene – also wie die Vehikel selbst aufgebaut und gestaltet sind. Innovative Fahrzeuge, die möglichst automatisiert, flexibel und elektrisch unterwegs sind, spielen dabei eine wichtige Rolle. Beispiele sind „Mover“-Konzepte für den Transport von Personen und Gütern genauso wie elektrische Klein- und Leichtfahrzeuge. 

Quelle: DLR

ver.di ruft zu ÖPNV-Warnstreiks in sechs Bundesländern auf

Für den 3. März 2023 rufen sowohl die Gewerkschaft ver.di als auch Fridays for Future zu Streikaktionen auf. In 200 Orten hat Fridays for Future Aktionen für eine Verkehrswende angekündigt. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft für den gleichen Tag die Beschäftigten in sechs Bundesländern zu Warnstreiks in kommunalen Betrieben des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) auf.

„Die Arbeitgeber haben in der zweiten Verhandlungsrunde für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes in Bund und Kommunen am 22./23. Februar ein völlig indiskutables Angebot vorgelegt. Deshalb haben wir die Beschäftigten in den sechs Bundesländern, in denen der ÖPNV von den Tarifverhandlungen des öffentlichen Dienstes betroffen sind, zu ganztägigen Warnstreiks aufgerufen.“

Christine Behle, stellvertretende ver.di-Vorsitzende

Die vom Streik betroffenen Länder sind Baden-Württemberg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Sachsen. Für diese Beschäftigten gilt der Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes im Nahverkehr (TV-N), da die Unternehmen hier in kommunaler Hand liegen.

Gleichzeitig findet am 3. März der globale Klimastreik statt, an dem gemeinsam mit den Klimaaktivisten von Fridays for Future (FFF) deutschlandweit an über 200 Orten für eine Verkehrswende demonstriert wird. ver.di und FFF wollen den gemeinsamen Aktionstag nutzen, um auf die Bedeutung des öffentlichen Personennahverkehrs im Kampf gegen die Klimakrise aufmerksam zu machen. Fridays for Future fordert die Bundesregierung auf, sich an die Klimaziele des Pariser Abkommens zu halten und dazu insbesondere im Verkehrssektor eine rasche Senkung der Emissionen umzusetzen. Dafür sollen die massiven Investitionen in neue Autobahnprojekte beendet und in emissionsarme Mobilität umgelenkt werden. Mit Kundgebungen, Demonstrationen und Aktionen in über 30 Städten werden die politisch Verantwortlichen zum Handeln aufgefordert, in die Verkehrswende zu investieren, den ÖPNV auszubauen, gegen den Personalmangel vorzugehen und die Arbeitsplätze – auch durch eine bessere Bezahlung – attraktiver zu machen.

Behle weiter: Bei den Anforderungen würden die bestehenden Probleme überdeutlich. Im ländlichen Raum gebe es zu wenig Verkehrsanbindungen, in den Ballungszentren hingegen übervolle Busse und Bahnen. Es gebe zu wenig Personal – aufgrund eines Sparkurses seien in den letzten 20 Jahren ein Fünftel der Beschäftigten abgebaut worden, während gleichzeitig die Verkehrsleistung stetig gestiegen sei. Bis 2030 würden 110.000 Beschäftigte fehlen. Schon jetzt fielen viele Verbindungen aufgrund des bestehenden Personalmangels aus. Hier bestehe dringender Handlungsbedarf. Es sei unumgänglich, dass der ÖPNV endlich nachhaltig unter Beteiligung der Länder und des Bundes finanziert werde. Es reiche nicht aus, sich mit Prestigeobjekten wie dem 49-Euro-Ticket zu schmücken, schon gar nicht, wenn dieses die Gelder für dringende Investitionsmittel verschlinge und nicht alle Fahrgäste erreichen würde.

Quelle: ver.di

VAG Freiburg wird am Freitag bestreikt

Die Freiburger Verkehrs AG (VAG) wird am Freitag, 3. März 2023, von Betriebsbeginn bis Betriebsschluss durch die Gewerkschaft ver.di bestreikt. Auch die Schauinslandbahn sowie das Kundenzentrum pluspunkt, das VAG-Fundbüro und die Abteilung für das erhöhte Beförderungsentgelt im VAG-Zentrum bleiben geschlossen. Betroffen vom Streik ist in der Nacht von Freitag auf Samstag auch der durchgehende Nachtverkehr im Stadtbahnnetz sowie die dazugehörigen Anschlusstaxi-Angebote in die angeschlossenen Umlandgemeinden.

Im Omnibusbusbereich bleiben lediglich die Linien 15, 16 und 32 weitgehend in Betrieb, weil diese von privaten Auftragsunternehmen gefahren werden. Auf der Linie 31 gibt es keine Ausfälle. Etwa die Hälfte der Fahrten auf der Linie 21 werden ebenfalls durchgeführt. Alle anderen VAG Buslinien fahren nicht. Ein Notfallfahrplan ist nicht möglich. Die VAG weist darauf hin, dass die trotz des Streiks verkehrenden Buslinien keinen Anschluss an andere Stadtbahn- oder Buslinien der VAG bieten.

Zudem wird darauf hingewiesen, dass mit den Linien der Breisgau-S-Bahn sowie über die innerstädtischen Haltepunkte des Regionalverkehrs der Deutschen Bahn und mit einigen Linien der im Umland verkehrenden Busgesellschaften Ziele in der Stadt Freiburg erreichbar sind.

Quelle: VAG Freiburg